Roger Köppel als Gast bei Frank Plasberg, um über Donald Trump zu sprechen. Was kann dabei schon schiefgehen? Nichts… Gehen wir einfach mal naiv davon aus, es sei zum Zwecke der Unterhaltung alles so geplant gewesen: Der Moderator hochemotional, geradezu schockiert und ergriffen von einer schrecklichen Idee, die er mit einem Einspielfilmchen würzt. Zudem in tiefer Abneigung gegen seinen Gast, der als SVP-Populist – eine Mischung aus Freizeitpolitik und Journalismus als Hauptberuf – die Alibi-Rolle des Trumpverteidigers in der abendlichen Milliardär-Mobbingrunde einnehmen soll. Und tatsächlich, es war alles so geplant. Nur nicht von Plasbergs Redaktion, sondern von Clintons Mannschaft. Das durfte der erregte Moderator aber nicht anerkennen, weil der Vorwurf, bloß Opfer von Wahlkampfstrategen zu sein, wiederum vom Populisten kam und der Sinn der Sendung ohnehin nicht war, sich selbst zu hinterfragen, sondern den Kandidaten – über den hier in Europa ohnehin niemand abstimmen darf – in Grund und Boden zu verurteilen.
Dazu ein Auszug aus Redaktionsschluss, Seite 118: „Terry Nelson, der Wahlkampfmanager von John McCain 2008, habe es bereits damals erkannt: ‚Die Möglichkeiten für Wahlkampfstrategen, Journalisten an der Nase herumzuführen, sind deutlich gegeben und sehr ungesund. (…) Für die Forscher des Pew Research Centers verbarg sich darin eine Forschungsfrage, die sie 2012 überprüften. Das Ergebnis ist eindeutig: In Bezug auf die gegenseitige personenbezogene Diffamierung, die unter amerikanischen Präsidentschaftskandidaten gang und gäbe ist, spielt es fast keine Rolle, ob sich Journalisten mit ihr beschäftigen. Die Botschaft der Wahlkämpfer kommen entweder auf direktem Wege oder von Journalisten vermittelt bei den Bürgern an, wie sie von den Wahlkampfstrategen zuvor ersonnen wurde.“
Sowas sieht dann so aus – zuerst Hart aber Fair von gestern, dann Clinton von vergangener Woche über den Irren, der zum Psychiater gehört, aber nicht in die Nähe der Atomwaffen-Codes:
Die ganze Sendung auf 7-Minuten-Clips zusammengekürzt, die wir im Podcast nicht weiter aufgegriffen haben.