A!230 – Krückentechnologie

Dienstag, 29. August 2017, 18:11 Uhr

Es ist Wahlkampf, es ist langweilig. Merkel hier (Bundespressekonferenz), Merkel da (ZDF- Sommerinterview), Schulz auch nicht weit (ARD-Sommerinterview). Nichts neues, nichts von Interesse. Bei Martin Schulz wehte an der Spree ziemlich viel Wind, das war aufregend. Merkel wäre im ZDF fast Menschen begegnet. Den Hauptstadtjournalisten sagte Merkel, sie sei gerne im Amt und der Wahlkampf sei für sie spannend, sie wisse aber nicht “Was Sie unter Wahlkampf verstehen”. Die angesprochenen Journalisten wussten es auch nicht. Ansonsten gucken wir noch in die Nachrichtenwoche.

Wir danken unseren Produzenten Robert, Simon, Dirk, Silvia und unseren Unterstützern Marek, Dustin, Julian, Jonas, Christine, Bernhard, Martin, Alexander, Tobias, Matthias, Silke, Sven, Peter, Ivon, Daniel, Paul, Raphael, Frank, Lukas, Peter, Matthias, Frank, Felix, Andreas, Martin, David, Daniel, Bastian, Jörg, Florian, Berta, Ulrike, Marius, Jan, Theo, Marcel, Maximilian, Jonny, Gabriel, Robert, Fabian, Rui, Stephan, Marcus, Bettual, Stefan & Dorothee, Lars-Christian, Daniel, Simone und Sara.

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19 Gedanken zu „A!230 – Krückentechnologie“

  1. Der Einleitungstext ist supertoll!
    Besonders gefällt mir: „Merkel wäre im ZDF fast Menschen begegnet.“

  2. Hallo!
    Just For the records[sic]:
    die Platten von Karat haben auch wir Wessis auf Platte gehabt und gerne gehört. Sogar bevor der Peter „Sieben Brücken“ gesungen hat.
    Wieder eine sehr gute Folge – vielen Dank.

    Glück auf !
    Sven
    Sven

  3. Wenn man Schulz für ein iPhone hält, ist Merkel vllt. ein Android-Handy: Weniger eingebildet, etwas uncool, aber mit 70 Prozent Marktanteil.

  4. Der hypnotische CDU-Song sollte nicht mehr gespielt werden, nachdem die Briefwahlunterlagen verschickt wurden. Ich kann sonst für nichts garantieren!

    Was ist eigentlich mit dem Szenario bei dem die Union nach der Wahl gar keinen Koalitionspartner bräuchte? (2013 fehlten im Bundestag nur 5 Sitze.)
    Die Umfragen geben es nicht her, da Grüne und FDB über der 5%-Hürde liegen, aber rein vom Gefühl, getragen durch die Medien, sind sie bei mir bei 50%.

  5. Gute Folge wieder!
    Hab sehr gelacht bei dem ‚Kraftwerk‘-Outro ! gj

    Zu Corbyn musste ich an folgendes denken:

    http://www.krone.at/oesterreich/koennen-sie-das-noch-aufholen-herr-kern-das-grosse-interview-story-584273

    Der österr. BK macht Urlaub mit Blair, warum nicht Corbyn einladen.
    Finde es schon bemerkenswert, dass denen das gar nicht mehr auffällt, wie das wirkt.

    Auch interessante Aussage in dem Artikel:

    „Es war eine sehr anregende Kombination aus Spaß und Arbeit. Tony Blair ist von der Idee beseelt, dass die Briten doch nicht aus der EU austreten sollten.

    Wir haben über Möglichkeiten gesprochen, Tony Blair macht da gerade massives Lobbying.“

    Dass Blair Corbyn loswerden will hat man schon länger beobachten können.

  6. Also zu dem „Klar fliegt die mit dem Hubschrauber, die ist die Kanzlerin“ möchte ich doch echt fragen, wie weit euer demokratisch-humanistisches Rückgrat degeneriert ist? Wenn sie als Kanzlerin unterwegs ist, dann darf sie den Hubschrauber benutzen, klar! Wenn sie als Wahlkämpferin unterwegs ist, dann hat das halt mal überhaupt nix mit Kanzler sein zu tun. Weshalb sie auch keinen Anspruch auf Kanzlerprivilegien hat. Klar soweit?

  7. Ok, so ein Quark ist eine qualifizierte Antwort. Erklär mir doch mal bitte, wie und wo im GG eine Sonderstellung des jeweiligen Kanzlers festgelegt werden, die diesen einen Vorteil im Wahlkampf finanzieller Art erlauben? Ich kenne da keinen Paragraphen. Klar labert der Schulz Müll und hat keine Chance. Da macht Bashing Spass. Aber bloss weil das Thema sicher nicht für ihn wahlkampftechnisch sinnvoll ist, ergibt sich daraus noch kein Recht einer Kanzlerin, Regierungseigentum für Wahlkampf einzusetzen. Dafür gibt es die Wahlkampfkostenentschädigung, oder liege ich da so falsch, dass das Quark ist?

    1. Das ist Megaquark. Schulz fährt von Veranstaltung zu Veranstaltung, Merkel muss aber ständig zurück an die Arbeit.

  8. Merkels Kochkünste dürften auch von simplen und deftigen Rezepten herrühren; wenn’s schmeckt, is‘ alles gut (Der Schweinebraten meiner Mutter Ist unerreicht).

    Ich war als Teenager in den 70ern fast jedes Jahr im Sommer (Winterfederbett obligatorisch) bei der thüringischen Verwandschaft und kam durch Großtante Paula regelmäßig in den Genuß der für meine damaligen Begriffe fantastischen Küche (REICHALTIG; Auch nach der vierten Bratwurst noch die höfliche Frage, ob ich denn noch Appetit habe?) der sog. „buckligen Verwandschaft“. Ich fand das klasse und 1A sättigend. Obwohl die mich Beaufsichtigenden mir alle Nase lang erzählten, das sei doch alles viel zu fett und ungesund. Zum Einen hat’s prima geschmeckt und danach gab’s im Jugendhaus gelebte Völkerverständigung und Pluralismus; Weiß oder Braun? Schon damals unbewußt angewandte Appeasementpolitik: Es gab einfach beides!

    Ich bestelle zB im Bundesland der Sparer nur noch Flädlesuppe, die angeblich heute gekocht, und nicht seit drei Tagen aufgewärmt.

  9. Was ich irritierend finde: Kanzlerin Merkel spricht im Sommerinterview (z.B. ab Zeitmarke 2h24m) vom Ende der CO2 Emissionen bzw von Aus des Verbrennungsmotors bis zum „Ende des Jahrhunderts“.

    Wenn man sich aber die Roadmaps zur Erfuellung des Paris Agreements anschaut, dann merkt man schnell, wie aggressiv und wie weit die CO2 Emissionen tatsaechlich heruntergefahren werden muessen – und zwar schon bis Mitte(!) des Jahrhunderts. Und beginnen muessen wir damit jetzt und heute.

    Drei exemplarische Zitate dazu:

    ‚Global CO2 emissions from energy and industry have to fall in half each decade. That is, in the 2020s, the world cuts emissions in half. Then we do it again in the 2030s. Then we do it again in the 2040s. They dub this a “carbon law.” Lead author Johan Rockström told me they were thinking of an analogy to Moore’s law for transistors; we’ll see why.‘

    ‚2030-2040: By this decade, hopefully, we’re reaping the fruits of major technological advances in clean energy. Leading countries like Denmark and Sweden should now have completely carbon-free grids and have electrified virtually all of their transport, heating, and industry. Cars with internal combustion engines “will have become rare on roads worldwide.” (Let that sink in.)‘

    ‚2040-2050: By the early 2040s, major European countries are close to carbon-neutral, and the rest of the world is moving toward that goal by the end of the decade. Electricity grids are nearly entirely carbon-free: “Natural gas still provides some back up energy, but CCS ensures its carbon footprint is limited. Modular nuclear reactors may contribute to the energy mix in some places.” Lower-income countries are still using some fossil fuels, and the world is still emitting a small bit of CO2 in 2050 (about one-eighth the amount of today), but work continues on eventually phasing that out.‘

    Quelle (und Leseempfehlung):
    https://www.vox.com/energy-and-environment/2017/3/23/15028480/roadmap-paris-climate-goals

    Wenn also andere Regierungen das Aus fuer Verbrennungsmotoren bis 2040 ankuendigen, dann ist das keineswegs ambitioniert sondern entspricht der Roadmap das Paris Agreements. Ueber diese Roadmap wird meiner Meinung nach in den Medien (besonders in den deutschen) viel zu wenig gesprochen. Damit sollten Politiker sowie Wirtschaftsvertreter konfrontiert werden und sich oeffentlich aeussern und bekennen.

    Das „bis zum Ende des Jahrhunderts ist noch viel Zeit“ Signal ist dagegen fatal.

  10. Ich denke, Katja kipping hatte recht, wenn sie sagt das man diesen Spruch so in Deutschland auf deutsch nicht bringen kann. Denn, ganz sicher würden politische Gegner ihn wirklich genau so auslegen, wie sie es befürchtet, womit er dann zu nem Bumerang werden könnte.
    Abgesehen davon, warum sollte man andere kopieren? Bei mir würde das ganz schnell fremdschämen auslösen.

  11. Auf Tilos Frage, warum die Linke nicht „For the many, not the few!“ als Slogan und Konzept übernimmt, gibt Katja Kipping eine verwirrend aufschlussreiche Antwort, wie ich finde.
    Ich verstehe den Spruch („Für die Vielen, nicht die Wenigen“) als Forderung auf das Recht und die Freiheit des Einzelnen am Ganzen teilzuhaben, als das Versprechen auf gerechtere Verteilung des Wohlstands. Als Aufforderung zur Stärkung der gemeinsamen Institutionen zum Wohle des Einzelnen. Als Absage an die gesellschaftlich destruktive Austeritätspolitik (…auch wenn ich nicht weiß, was damit gemeint sein soll…). Kurz: Als eine Forderung auf linke Politik.
    Kipping jedoch übersetzt „many“ wissentlich falsch mit Mehrheit und „few“ mit Minderheit und sieht dann die gesellschaftliche Gerechtigkeit in Gefahr. Sie nennt explizit marginalisierte Gruppen. Weil ihr offenbar wichtiger ist, diese Schubladen zu nutzen, statt sie zu überwinden, gelingt der Linken die Übersetzung nicht.
    Während Shelleys Spruch sich meines Erachtens an die vielen Individuen mit gemeinsamen Interessen richtet und damit ein Denken meint, in dem auch Artikel 1 des Grundgesetzes steht, setzt Kipping ohne Not und Verstand auf Gruppendenken und sinnlose Grabenkämpfe durch Kulturalisierung des gesellschaftlichen Konfliktes, statt auf die Verteilungsfrage.

    @Schupunkt. Ist denn Artikel 1 auch nur eine Kopie?
    Ideen haben Menschen, nicht Menschen haben Ideen, wie Jordan Peterson es ausdrückt.
    Und seit wann gewinnen hier die Opfer? Zur Loserpartei wird man durch Angst vorm politischen Gegner, nicht wegen starker, international formulierter Ideen.

  12. Die „bedeutendste Internetplattform für gewaltbereite Linksextremisten in Deutschland“ ist natürlich nicht Linksunten, sondern Google.

    Also: Wann wird Google endlich verboten, Herr de Maiziere?

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