A!308 – Held vom Feld

Freitag, 13. Juli 2018, 9:00 Uhr

Bevor wir alle alt werden, informieren wir uns heute nochmal über die Hoffnungslosigkeit des Pflegesystems. Ein Experte stellt uns vor die Wahl: Diskussion über Pflege oder Diskussion über Sterbehilfe. Nun gut. Dem politischen Pflegefall Horst Seehofer gucken wir nochmal auf die Finger. Im Grunde auch, um uns langsam von ihm zu verabschieden. Aber Merkel braucht ihn noch, damit jemand anderes an der Europa-Politik scheitert. Zum Ende sprechen wir mit heute-Journal-Chef Wulf Schmiese über seinen Zeitungsfilm und seine Arbeit und hören eure Audiokommentare, heute nur zur Pflege.

Wir danken unseren Produzenten Dirk, Sabine, Heiko und unseren Unterstützern Jan, Janosch, Vöstlhof, Jenny, Jan, Tom, Marco, Philipp, Rene, Dario, Hagen, Benito, Marco, Patrick, Sebastian, Karen, Christian, Thomas, Sina, Chrstina, Fabian, Ernst, Martin, Immanuel, Jannik, Stefan, Radha, Sebastian, Carsten, Andreas, Sascha, Nils, Stefan, Paul, Jakob, Marc, Josef, Bernhard, Marc, Paul, Florian und Alexander.

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Wenn du Korrekturen oder Ergänzungen hast, schreibe sie uns gerne als Kommentar unter die Ausgabe. Für Fragen und Diskussionen haben wir ein Forum. Audiokommentare nehmen wir per Telegram- oder WhatsApp-Sprachnachricht an 004915156091706, entgegen.

23 Gedanken zu „A!308 – Held vom Feld“

  1. Moinsen! Der Vorspann trifft es auf den Punkt! Ihr werdet euch durchsetzen!
    Die, die sich wirklich informieren und teils diskutieren wollen, werden das bei Quellen wie dieser tun. Ist zumindest meine große Hoffnung …
    Danke für den Podcast (auch wenn diese Folge noch nicht gesehen) und für das führen der fehlenden Diskussionen!
    Das ist wichtig und richtig, auch für Deutschland 🇩🇪

    Hfglg8

  2. Beide Probleme existieren: Unterentwickelte Ländern brauchen dringend mehr Produktivität in der Landwirtschaft, bei uns isses überindustrialisiert und überzüchtet.
    https://landinstitute.org/wp-content/uploads/2007/08/Glover-et-al-2007-Sci-Am.pdf

    Ansonsten nochmal meine Forderung: Wir haben 20 Jahre lang das Lohnwachstum gestoppt, so daß die Kapitaleinkommen jedes Jahr einen größeren Anteil vom wachsenden Kuchen bekommen haben. Einfach mal zugeben daß das destruktiver Quatsch war und die Löhne um 20% anheben. (Bzw. unten mehr, oben weniger) Und schon sehen die Einnahmen der Sozialversicherungen rosiger aus.

  3. bei min 47, mein Horst ~“(…) die mir nicht in den Kopf wollen (…) elf Jahre als Gefährder eingestuft (…) niemand kümmert“ und tilos reaktion auf Horst interpretiere ich als ‚haha der idiot der ist doof der will nur leute abschieben alles was er sagt ist dumm‘.
    ich muss aber sagen, WENN wirklich jemand elf Jahre als gefährder eingestuft ist, dann will ich auch dass sich jemand kümmert! und zwar sollte man dann schleunigst rausfinden ob er wirklich eine gefahr darstellt und dann dementsprechend anklage erheben oder was halt die entsprechende reaktion nach dt gesetz ist, wenn der mensch aber keine gefahr darstellt, dann muss man auch reagieren und zwar dass der betroffene nichtmehr als gefährder(um dieses wort gibt es ja noch eine ganz andere diskussion, die ich hier jetzt mal ignoriere) eingestuft wird ausserdem könnte man überlegen ob bei einem so langen zeitraum der falschen verdächtigung, dem betroffenen eine entschädigung, für evtl durch die einstufung erfahrene nachteile, zusteht (bspw. verzögerung der feststelleung des aufenthaltstatus und dadurch kein job).

    nochwas zu hans:
    hahah Kontrollierte Zentren (im folgenden als KZ abgekürzt) verhindern integration, ja tun sie.
    die idee ist aber:
    1)Flüchtling kommt an
    2)Flüchtling wird ins KZ verbracht
    3) Status des Flüchtling wird geklärt
    4a) Flüchtling wird abgeschoben (Horst gewinnt! binbinbing du bekommst 100 braune punkte)
    4b) Flüchtling wird anerkannt, darf das KZ verlassen, bekommt eine Arbeitserlaubnis, lernt Deutsch, findet einen Arbeitsplatz, findet Freunde, fühlt sich wohl, …. tutti paletti
    wenn die opferdemokratische Partei Deutschlands jetzt raushandeln würde:
    – KZ nur errichten wenn, dadurch dass besonders viele asylträge gestellt werden, bedarf besteht. Als ein puffer in dem dann die aus allen bundesländern eingeflogenen asylantragsbearbeitungssuperprofibeamten, ein ultraeffektive und korrekte bearbeitung durchführen können.
    – im KZ herrschen zumutbare Bedingungen (aber konkretisiert, bspw. x klos pro y bewohner, privatsphäre, essen, trinken, bildung, zugang zu nachrichten(tagesschau), …)
    – keiner bleibt länger als T(aus dem Bauch würde ich sagen 4 Wochen, habe aber nicht darüber nachgedacht – was ist zumutbar?) im KZ, wenn status nach T nicht geklärt, recht auf einreise und irgendein temporärer status und unterstützung, damit wohnung, möglichkeit zu arbeiten und teilnahme am gesellschaftlichen leben sichergestellt ist bis der endgültige status geklärt ist
    – wir müssen das auf jeden fall anders nennen!!!
    – KZ darf es nur auf deutschem/europäischem boden geben
    das klingt so böse, aber steffen seibert hat es nicht anders gewollt
    – die frage mit dem einsperren. wie frei dürfen sie sich bewegen. hab keinen vorschlag nur: maximal die T wochen eingesperrt, garnicht eingesperrt bekommt die oPD nicht durch, vielleicht sowas wie von 22-6uhr eingesperrt?

    mir ist klar, dass das im moment nicht helfen würde, aber wenn es dazu kommt, dass so viele menschen über die grenze kommen und einen asyltrag stellen, dass die verwaltung nicht hinterherkommt und den überblick verliert.

    es stehen ja mehrere möglichkeiten zur auswahl, wie man mit dem recht(jetzt aus moralischer perspektive, nicht juristisch) auf asyl umgeht. und ich finde in der öffentlichen wenig linke vorschläge, die ich gut finde.
    hier mal der bereich zwischen dem wir uns bewegen können:

    die reine Lehre: Der BND sucht auf der Welt aktiv nach Menschen, die in deutschland recht auf asyl haben (nihct das recht einen antrag zu stellen sondern die dann auch bewilligt würden), das AA kümmert sich darum diese Menschen, wenn sie möchten, einschl. Famillie, Lebensgefährten, therapy-dogs nach deutschland zu bringen(notfalls mit ksk aus gefährlicher lage rausholen), zack status wie ein bürger (inkl wahlrecht, hartz4, ordnungssinn, die fähigkeit anderen zur begrüßung die hand zu geben, einen diesel)
    .
    .
    .
    die dunkle seite der macht: mauer, schießbefehl, foltern von flüchtlingen und dann schicken wir die videos an die herkunftsländer um denen klar zu machen: lohnt sich nicht

    was sind die forderungen die wir jetzt zu dieser zeit stellen und umsetzen können, damit wir näher an die reine lehre kommen

    neben die reale grenzschließungspolitik von EU/CDU/CSU/SPD…und den ganzen anderen da-oben, stellt die linke eine utopie … so ist zumindest mein eindruck nicht nur in dieser Sache und deshalb überschreiten wir ständig rote linien nach rechts und finden keinen weg das aufzuhalten. und das obwohl, so zumindest meine annahme, in den meisten der betroffenen gesellschaften (usa, uk, de, fr, it?…) die mehrheit der bevölkerung eine menschenfreundlichere gesinnung hat, als das handeln der zugehörigen staaten erscheinen lässt.

    zur rüstung:
    das problem ist ja, wenn man eine armee hat, die gegen andere kämpfen können soll, braucht man knarren und raketen. jetzt sind die einzigen kunden für sowas staaten. ein staat in dem eine rüstungsfirma beheimatet ist, hat das interesse, dass die knarren die die firma an den eigenen staat verkauft werden ein bisschen besser schießen, als die exportierten und dieses interesse weiss er auch durchzusetzen. deshalb möchte ein staat eine rüstungsfirma haben. die waffen werden exportiert, weil damit die entwicklung neuere waffen mitfinanziert werden können. eine armee die nicht so viel krieg macht, kauft weniger waffen.
    also ist rüstungsfirmen dichtmachen eher ein langfristiges ziel, der weg dahin ist vielleicht über europ. bündelung von sowas, auch wenn ich sonst überhauptkein fan von europ. kriegszusammenarbeit halte.
    wo sind die kleinen stellschrauben, die chance auf durchsetzung und wirkung haben?

    noch ein weiterer arbeitsauftrag:
    soweit ich das verstehe ist armut/lebensumstände kein asylgrund. gibt es da bestrebungen/vorschläge das in unser recht zu intergieren? sowas wie, aus regionen wo bspw. die armut mehr oder weniger direkt auf handeln dt unternehmen oder handelsabkommen zurückzuführen ist, besteht ein asylgrund.

    wenn seehofer einfach durch europa reist und mit den willigen die grenzschließung umsetzt, warum fliegt maas nicht los und verhandelt mit anderen willigen, die verteilung von flüchtlingen aus italien und griechenland? oder für bootsgerettete eine reihum regelung. erstes boot->it zweites boot->dt drittes boot->nl …

    hans hat nen richtigen hals auf den seehofer, oder? aber zurecht und ich finds gut

    naja soviel schriebendes denken von mir

  4. Bin von den Infos über die Pflege enttäuscht …hatte wegen der Ankündigung mehr erwartet….
    z.B. Wie kommst du darauf das jeder pro Monat 1500 Euro in die Pflegeversicherung zahlen müsste ?
    Komme nach Abzug von 18- und die die in Pflege sind auf eine Jahressumme von ca 900 Millarden Euro.
    2017 wurde laut statista 35 Millarden ausgegeben.
    Was mir erst klar wurde ( du hast öfter Pflegestufe 1 und Zuzahlung erwähnt ) nachdem ich gefunden hatte das die Pflegeversicherung bei Pflege im Heim weniger zuzahlen muss wenn die Stufe geringer ist. Es wurde von euch die Idee entwickelt das doch über die Krankenkassen zu machen ….. so weit ich mich erinnere war ein Grund das die Krankenversicherung das nicht leisten kann und wir deshalb eine Pflegeversicherung brauchen….
    Wohne auf dem Land wo die Pflege auch mit polnischen Pflergerinen erledigt wird …. das läuft aber mit direktem Kontakt nach Polen… Hier bekommen sie 50 Euro pro Tag und die An- Abreise bezahlt. Sie bleiben in der Regel 3 Monate und wechseln sich ab ..das läuft schon ca. 10 Jahre ganz gut….sie sind ins Landleben eingebunden….

  5. Liebe Leute,

    Kleiner Klugscheisser-Hinweis an Hans: Pflege heißt auf Latein „cura“, nicht „cultura“.

    Ich liebe Eure Sendung!

    BG Jan

  6. Wulf Schmiese Zitatversuch
    ab 3:22:30 es gibt ein Bedürfnis Nachrichten eingeordnet zu bekommen mit Tendenz nicht Parteipolitisch. Der Moderator findet die Aktion vom Präsidenten gut oder mäßig gut.

    Genau aus diesem Grund halte ich nichts von unseren Nachrichten von ARD/ZDF. Ich habe nicht das Bedürfnis eine Meinung von XXX in den Nachrichten zu hören. Es wird mir auch nicht leicht gemacht Nachricht von Meinung zu trennen….
    Ihr wundert euch über 300 Folgen über die Nachrichten könnt vieles nicht erklären und da sagt es doch Herr Schmiese ihr seht die verkürzt die Meinung von den Moderatoren / Team …
    Leider seit ihr nicht auf weiter darauf eingegangen….später kam noch die Frage nach dem Begriff Zusammenstoß die dann ja eigentlich überflüssig war.
    Bin sehr dankbar für die klare Aussage von Herrn Schmiese das löst doch einige Konflikte für mich auf…..

  7. Die polnischen Pflegekräfte sind in der Regel nicht, wie Stefan behauptet Omis, sondern junge Frauen. Meine Großmutter hatte auch mal so eine Dame im Haus, aber die war ihr nicht fleissig genug und so ging diese auch schnell wieder.
    Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto öfter stelle ich mir die Frage ob wir nicht einfach mal den Beruf Hausfrau anerkennen und ihn entsprechend entlohnen! In einer Familie fallen immer wieder Pflegetätigkeiten an, vom Baby bis zur langen Phase im Alter.
    Und dass wir einfach auf billigere Kräfte aus dem Ausland zurückgreifen verdeutlicht nur, dass unser Pyramidensystem nicht funktioniert.
    Die häusliche Arbeit ist für unsere Gesellschaft eine Kernaufgabe und der Markt regelt nunmal nicht soziale Aufgaben in der Gesellschaft.
    Wir müssen endlich weg vom Fetisch des freien Markts und endlich den Fokus auf Care Ethics bzw. Care Arbeit legen!

  8. Zu Schmiese und Konsorten
    Es ist doch immer wieder das Gleiche mit den Nachrichten-Verantwortlichen der Öffis: Konfrontiert mit Eurer Kritik, heißt es pseudo-einsichtig „Ja, stimmt, da haben wir nicht genau hingesehen“ oder „Mag sein, dass wir hier übers Ziel hinausgeschossen sind“ und „Möglicherweise haben wir uns vor diesen oder jenen Karren spannen lassen“. Konsequenzen? Natürlich keine. Business as usual. Jede von der Politprominenz an strategischer Stelle freigelassene Sau wird auch weiterhin durchs mediale Dorf getrieben. Erbärmlich! …

  9. Zu Stefans Aussage, in Frankfurt wäre die Kinderbetreuung so super: Klar, es gibt Möglichkeiten, Kinder unterzubringen. Nun mag man sagen: Immerhin. Aber mit familienfreundlich hat das meines Erachtens nichts zu tun. Hier ist sowieso klar, dass beide Eltern arbeiten gehen m ü s s e n. Alleinerziehende haben kaum Chancen sich die Miete leisten zu können. Oder sie ziehen nach Sossenheim oder Höchst oder Griesheim. Und wir erfahren, die Betreuung, nicht als gut. Beispiel aus dem Hort: Wenn Kinder eine Regel brechen oder der Betreuer sich geärgert fühlt, müssen sie 5 Minuten auf einem Stuhl sitzen bleiben. Wenn Filme geschaut werden, ist es immer der letzte üble Scheiß. Dabei gibt es so tolle Kinder- und Jugendfilme. Alles nicht wirklich schlimm aber: Hier werden Kinder verwahrt. Immer noch. Und hier werden sie nicht gefördert in irgendeiner Weise. Und von einer universitären Ausbildung der Betreuer kann wirklich keine Rede sein. Und das ist mehr als schade, besonders für die Kinder, die auch zuhause keine tollen Filme haben oder Bücher etc. Und was ist daran toll, wenn schon kleinste Kinder ihre Eltern kaum zu Gesicht bekommen weil den Eltern gar nichts anderes übrig bleibt als zu arbeiten.

    Noch etwas: Öffentliches Geld ist da. Genug. Die Frage ist wofür es ausgegeben wird. Für Bildung sicher nicht. Auch wenn das Gegenteil behauptet wird. Und das hat sicherlich nichts mit dem GATS II-Abkommen zu tun ;))

  10. Hallo,

    beim Thema Pflege und Ausbeutung in den Pflegeberufen habe ich mich lange immer gefragt, warum Menschen freiwillig dort arbeiten.

    Wegen etwas anderem habe ich mich mal mit dem Myers-Briggs-Typenindikator beschäftigt. Dort gibt es 4 Charaktere bzw. Typen, die zu den sogenannten Kümmerern zählen – das sind alle mit *SF*, also ESFP, ISFP, ESFJ und ISFJ. Diese Charaktere helfen gern anderen Menschen und neigen dabei zu Selbstaufopferung.

    Meine These ist, dass solche Charaktere sehr viel in Pflegeberufen zu finden sind. Vielleicht kennt jemand Studien, die das belegen?

    Liebe Grüße
    Martin

  11. @ jan. in meinem wörterbuch steht, als eine der übersetzungen von „cultura“ = pflege. und bei „cura“ steht, u.a. = sowohl sorge als auch pflege. man möge in betracht ziehen, dass mehr als eine antwort richtig sein könnte. ansonsten: liebe grüße zurück 😉

  12. Liebste Leute,

    Kleiner Klugscheißerkommentar an Jan:

    1. ist durchaus auch schon mit Pflege übersetzbar, gerade, wenn es um landwirtschaftliche Pflege, also Garten, Ackerbau etc. geht.
    ist m.E. Jägerjargon und beziehen sich auch hier auf Tiere und Pflanzen.
    Im Spanischen ist u.a. noch immer die Pflege der Landwirtschaft.

    steht dazu Synonym, hat aber eher was mit der Pflege von Körper, Geist und Seele (im christlichen Sinne – darum auch heute noch im Spanischen – der Priester, – die Kur, das Heilverfahren). Davon abgeleitet ist unsere .

    Kann man etwas wie eine Blume pflegen, z.B. eine Freundschaft, wird noch immer im Spanischen benutzt. Wir sagen , wenn es u.a. um die Landwirtschaft geht.
    All das ist Pflege, aber das Objekt der Pflege ist jeweils anders definiert.
    Somit hat Hans schon recht: bedeutet Pflege wird aber halt weniger für die Instandhaltung des menschlichen Körpers als für die der Fauna benutzt.

    Ich liebe eure Sendung auch.

    P.S.: Und ich schreibe das „eure“ nicht aus Unhöflichkeit klein, sondern weil mir die Regel §66 der Deutschen Rechtschreibung (2016) gestohlen bleiben kann, die den Plural der 2.Person in Briefen ebenso groß akzeptiert wie den Höflichkeitssingular des §65, wonach ihr nach meinem Verständnis eine dreifaltige, königsgleiche Gestalt sein müsstet, damit ich „Eure Sendung“ schriebe.

    P.P.S.: Wer Zeit und Muße hat, könnte sich ja an eine Visualisierung dieser erhabenen Einheit machen.

    Liebesgrüße,
    Anne-Sophie

  13. @Anette
    Was im Kindergarten an „Erziehung“ geleistet werden sollte kann jeder tun. Dafür brauchts keine Ausbildung. Oder Studium… Klar Sport und Kultur hier und da plus ein bischen Knigge…kann man alles unter bringen aber hauptsächlich sollen die Kinder sich mit sich selbst beschäftigen und die Erzieher wachen nur darüber das sich niemand verletzt oder schlichten hier und da mal einen Streit. Kindergarten ist kein Ersatz für Eltern. Oder Schule. Kann er garnicht sein. Und manche Kinder (wie ich zb. damals) waren auch ganz froh über die Auszeit von den Erzeugern und hatten einfach Spaß da. Das in eine Vorschul- Vorhölle zu verwandeln mit individual Betreuung am besten noch ist der völlig falsche Weg.

  14. Nachdem der Lateiner scheinbar mehrere Wörter für Pflege kennt, habe ich auch mal in einem lateinischen Onlinelexikon nachgesehen. Dabei interpretiere ich das so:
    cultura ist die schaffende aufbauende Pflege und (Agrikultur)
    cura ist reparierende heilende Pflege (Kur)
    z.B. Die Kultur erschafft u.U. etwas, das der Kurator später im Museum bewahren muss.
    Oder anhand des Podcast, nachdem Investbedarf am Anfang und gegen Ende des Lebens besteht:
    Cultura im Kindergarten und Cura im Krankheitsfall und im Altenheim.

  15. Zum Erntethema – krasse scheiße 😉 – zwei Sache:

    1. 50 % Ernteausfalls von Raps sagt der Bauer im Sachsenspiegel, das Futter für sein Vieh werde knapp.
    – Heißt das, ich darf demnächst das erste Mal in meinem Leben reines Super Benzin tanken? Verschwende keine gute Krise oder wie war das? Tilo, bitte mal in der BPK nachfragen ob aufgrund dessen endlich die Wende vom Tank auf den Teller eingeleitet werden kann (E5&E10)

    1.1 Wenn nicht genug Futter fürs Rindvieh da ist, fefe hatte da vor bald zwei Monaten etwas verlinkt:
    https://www.independent.co.uk/environment/cows-seaweed-methane-burps-cut-greenhouse-gas-emissions-climate-change-research-a8368911.html

    Jetzt importieren oder doch schon anzubauen versuchen? Weil geht fast ohne Wasser…

  16. Zum Thema kirchliches, bzw. katholisches Arbeitsrecht, was Stefan ja immer wieder rumtreibt:

    Ja, Stefan hat recht. Dass Angestellte in kirchlichen Einrichtungen (und damit meine ich Krankenhäuser, Kitas etc.)kein Streikrecht haben, geht gar nicht. Das sehe ich auch als katholischer Theologe so. Dass Geistliche oder Ordensleute nicht streiken dürfen ist meiner Meinung nach ok, da sie entweder ein beamtenähnliches Arbeitsverhältnis haben (Priester/Diakone) oder über ausreichend Mitbestimmungsmöglichkeiten innerhalb ihrer Gemeinschaft verfügen (Orden). Trotzdem: Wer keiner der beiden Gruppen angehört, sondern einfach einen ganz normalen Arbeitsvertrag hat, der sollte imho streiken dürfen.
    Auch das Sonderkündigungsrecht gehört stark eingeschränkt. Wenn die Kirche einen Arzt einstellt, sollte sie sich für seine Arbeit interessieren und nicht seine Bettgeschichten.

    Warum sind aber die Dinge so wie sie sind? Dafür gibt es verschiedene Gründe (Achtung: Der Text wird lang :)! )

    1. Historisches
    Bis ins 18. Jh. hinein wurden Krankenhäuser und Hospitale größtenteils von (meist weiblichen) Ordensgemeinschaften, betrieben, was ein Grund ist, warum wir zu Pflegerinnen auch heute noch „Schwester“ sagen. Heute gibt es zwar kaum noch Ordensleute in der Pflege, allerdings wird das m.E. von kirchlicher Seite arbeitsrechtlich kaum zu Kenntnis genommen. Faktisch behandelt man das Personal an kirchlichen Einrichtungen nach wie vor so als wären sie Mitglied einer geistlichen Gemeinschaft. Das war ja schließlich schon immer so – um mal eins der stärksten Argumente der innerkirchlichen Diskussionen zu bringen…

    2. Wirtschafliches
    Es ist zwar nicht so, dass Mitarbeiter in kirchlichen Krankenhäusern, Kitas, etc. gar nichts mitzureden hätten, wenn es um ihren Lohn geht (Stichwort „dritter Weg“), aber sowohl für die Kirche, als auch für die Kommunen ist es doch recht rentabel über Einrichtungen zu verfügen, in denen nicht gestreikt werden darf, insbesondere dann, wenn in den öffentlichen/privaten Einrichtungen gerade eine Arbeitskampf tobt. Das mag, neben den steuerlichen Vorteilen, einer der Hauptgründe sein, weswegen z.B. auch kirchliche Kitas gern gesehen sind, auch wo sie zu fast 100% von den Kommunen finanziert werden. Es ist billiger, weil steuerlich besser absetzbar und die Eltern regen sich nicht auf, weil die Kita nicht streikbedingt schließt. Win-win, sozusagen.
    Auch die Kirchen machen seit Mitte des 20. Jh. mit ihren Krankenhäusern Profit. Davor waren die Hospitale eher „Non-Profit-Institutionen“. Das Geld für ihren Betrieb wurde entweder von den Ordensgemeinschaften erarbeitet oder es entstammte Stiftungen.

    3. Innerkirchliche Machtspiele
    Es gibt eine ganze Reihe namhafter Kirchenvertreter, die den aktuellen Zustand kritisieren. Vor gut 30 Jahren schon warnte der damalige Kölner Kardinal Meisner bezüglich der vielen kirchlichen Einrichtungen und Organisationen: „Die Karosserie ist zu groß für den Motor“.
    Dr. Manfred Lütz, Theologe und ärztlicher Leiter einer kirchlichen Klinik in Köln, erkannte ebenfalls richtig, dass etwas nicht stimmen kann, wenn auf 200.000 Kirchenbesucher im Erzbistum Köln 50.000 Mitarbeitern in kirchlichen Einrichtungen kommen, die zudem immer seltener katholisch sind.
    Nicht zuletzt hatte Papst Benedikt XVI. in seiner „Freiburger Rede“ dazu aufgerufen, die katholische Kirche müsse sich „entweltlichen“. Er sagte wörtlich: „Sie [die Kirche] gibt nicht selten Organisation und Institutionalisierung größeres Gewicht als ihrer Berufung zu der Offenheit auf Gott hin, zur Öffnung der Welt auf den Anderen hin.
    Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muß die Kirche immer wieder die Anstrengung unternehmen, sich von dieser ihrer Verweltlichung zu lösen und wieder offen auf Gott hin zu werden.
    Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser Weise durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zur Hilfe, die zu ihrer Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben.“

    Dass der Papst diese Rede gerade in Deutschland mit seiner Vielzahl an kirchlichen Organisationen und Einrichtungen hielt, ist sicher kein Zufall.

    Trotzdem: so richtig durchgesetzt haben sich die Kritiker nicht. Der Gewinn, den gerade kirchliche Krankenhäuser und Pflegeheime einbringen, ist bei vielen Bistümern fest im Haushalt verplant. Das ist insbesondere bei den relativ jungen Diözesen in Ostdeutschland relevant die sich keinen jahrhundertealten Kapitalstock erwerben konnten, wie ihn z.B. die Bistümer Köln oder Mainz besitzen.
    Hinzu kommen, wie oben erwähnt, die Interessen der Kommunen.
    Zum Dritten haben die vielen kirchlichen Einrichtungen und Institutionen zu Herausbildung einer Funktionärsschicht geführt, die verständlicherweise kein Interesse daran hat, ihre Pfründe zu verlieren und dementsprechend Lobbyarbeit betreibt – und das nicht nur innerhalb der Kirche.

    Schluss (endlich!)
    Ich denke trotzdem, dass ein Großteil der kirchlichen Einrichtungen im Krankenhaus- und Pflegebereich geschlossen werden sollte, Hospize vielleicht ausgenommen, solange diese sich nicht rechnen. Ein Blinddarm wird nicht besser oder schneller entfernt, nur weil die OP von einem gläubigen Katholiken vorgenommen wird. Seelsorge, Krankenbesuchsdienst oder Sterbebegleitung sind imho das spezifisch christliche/katholische, wo die Kirche sich engagieren sollte. Dafür muss sie aber keine Krankenhäuser besitzen. Das geht auch so (mitunter sogar besser).

    Im Bildungsbereich würde ich den Rotstift nicht ganz so streng ansetzen, denn hier wirkt sich der christliche Wertehorizont schon aus. So sind es zum Beispiel in unserer Stadt (Nähe Stuttgart) nur noch die kirchlichen Kitas, die mit den Kindern Advent, Weihnachten, Ostern oder Geburtstag feiern. Die städtischen feiern nichts dergleichen mehr, außer einem Lichterfest im November.

    Für eine kirchliche Einrichtung muss es aber auch das entsprechende Personal geben (das natürlich streiken dürfen sollte!). Wenn die Erzieherinnen und Erzieher keinen Bezug zum christlichen Glauben haben, sollte man es bleiben lassen und eine öffentliche/private Kita ins Leben rufen. Alles andere ist verlogen und gaukelt eine Volkskirche vor, die es so schon längst nicht mehr gibt.

    Sorry für den langen Text – es ging nicht anders :).

  17. Moint!

    Zur Pflanzenzüchtung: Ich habe mich in meinem Studium intensiv mit Pflanzenzüchtung und Molekulargenetik (an der Pflanze) beschäftigt. Hans hat das schon ganz gut zusammengefasst, aber eine Anmerkung hatte ich doch noch. Konventionelle Züchtung ist auf jeden Fall eine Zeitfrage, aber vor allem eine Geldfrage. Jede Generation einer Zuchtlinie muss erst einmal wachsen, blühen und kann dann zur Einschätzung der Eigenschaften (Resistenz, Ertrag etc) untersucht werden. Das kostet und braucht vor allem viel Zeit. Im Gewächshaus geht das etwas schneller, aber unter Realbedingungen, dauert das halt einfach ein Jahr und kostet richtig viel Geld. Genetische Methoden, die schon lange angewendet werden, Tests auf genetische Marker, bei denen das Erbgut von sehr jungen Pfanzen bereits auf Qualitätsme Vorsrkmale untersucht werden können, helfen, eine Vorselektion zu treffen und dem Züchter das Anbauen von nicht vielversprechenden Zuchtlinien zu sparen.

    Zur Züchtung selber: Das, was ein/e Züchter/-in durch sehr, sehr, sehr komplizierte Kreuzungsexperimente erreichen möchte, ist, die zufällige Rekombination der Pflanzeneigenschaften bei der Vermehrung der Pflanze soweit wie möglich zu beeinflussen, um nützliche genetische Zusammensetzungen zu erhalten. Das ist Statistik, sprich, es wird von Wahrscheinlichkeiten dominiert. Rekombination, die Neuverteilung von Eigenschaften, ist umso wahrscheinlicher, wenn, z.B., zwei Gene, auf dem Genom nicht nebeneinander liegen. Mendels Experimente an Erbsen haben nur funktioniert, weil die Eigenschaften, Farbe und Oberfläche, auf verschiedenen Chromosomen liegen. Wenn Eigenschaften, wenn sie denn nur von einem oder wenigen Genen, was meist nicht der Fall ist, beeinflust werden, auf ein und dem selben Chromosom nah beieinander liegen, ist eine Rekombination bei Kreuzung sehr unwahrscheinlich. Das ist z.B. Problematisch, wenn ein sehr nützliches Merkmal direkt neben einem ungewollten Merkmal liegt, die man, durch Kreuzung voneinander Trennen möchte. So etwas dann durchzuführen kostet unglaublich viel Geld und Zeit. Die Möglichkeiten der Gentechnik, sprich, z.B. Crispr/Cas9, bieten dort Ansatzmöglichkeiten. Ich sehe zu diesen Technologien auch kaum eine Alternative, besonders im Rahmen der Landwirtschaft, die wir heute nun (leider) haben. Andere Ansätze, wie z.B. einfach aufhören, den Haupteil unserer Ernte und unserer Wassers in die umweltschädliche, ineffektive und inhumane Fleischproduktion zu stecken, scheinen mir noch unerreichbarer.

    Fun Fact: Vor der modernen gentechnischen Veränderung an Pflanzen ging es um einiges rabiater vor: Da wurden Pflanzen einfach einer Strahlungsquelle ausgesetzt und es wurde geschaut, was passiert. Das heisst dann Mutationszüchtung und ist im Gegensatz zu Crispr/Cas9 etc. eine Technik deren Resultate wir schon seit vielen Jahren auf dem Teller haben.

    Viele Grüße und danke für die spannende Thematik Pflege. Eine sehr nötige, wenn auch schwierige Auseinandersetzung mit dem Thema.

  18. Hier noch ein Anhang zu meinem Kommentar. Gerade habe ich dieses Paper gesehen:

    https://www.nature.com/articles/nbt.4192

    Die, ehm, digitale Tinte darauf ist quasi noch frisch. Wer Glück hat, sich gerade im Uni-Internet zu befinden, kann da mal reinschauen, aber vielleicht reicht der Abstract auch aus. Die Autoren beschreiben, wie sie in ihren Experimenten geprüft haben, ob Crispr/Cas9 tatsächlich so präzise und zuverlässig ist, wie behauptet. Ganz grob gesagt zerschneidet diese Technik an einer durch den Wissenschaftler festgelegten Stelle die DNA so lange, bis die zelleigenen Reparaturmechanismen bei dem Zusammenflicken der zerschnittenen Stelle einen Fehler machen. Ein kleiner Fehler kann dann schnell zu einem Funktionsverlust des entsprechenden Gens, in dem herumgeschnippelt wurde führen, was hier der gewünschte Effekt ist. Scheinbar kann es doch zu größeren Deletionen und Läsionen mit unerwünschten Nebenwirkungen, auch an anderen Orten als den gewollten im Genom führen, als angenommen.

    Forschertrick: Wenn du nichts von dem Paper verstehst, einfach den Abstract und die Conclusion lesen und dann klugscheissen. Hier der letzte Absatz für die, die keinen Zugang haben:

    „The editing in this study was conducted at actively transcribed loci in normal ES cells and progenitor cells, both with intact DNA repair processes, as well as in an immortalized, differentiated human cell line; each are surrogates for various clinical editing applications. We show that extensive on-target genomic damage is a common outcome at all loci and in all cell lines tested. Moreover, the genetic consequences observed are not limited to the target locus, as events such as loss-of-heterozygosity will uncover recessive alleles, whereas translocations, inversions and deletions will elicit long-range transcriptional consequences. Given that a target locus would presumably be transcriptionally active, mutations that juxtapose this to one of the hundreds of cancer-driver genes may initiate neoplasia. In the clinical context of editing many billions of cells, the multitude of different mutations generated makes it likely that one or more edited cells in each protocol would be endowed with an important pathogenic lesion. Such lesions may constitute a first carcinogenic ‚hit‘ in stem cells and progenitors, which have a long replicative lifespan and may become neoplastic with time. Such a circumstance would be similar to the activation of LMO2 by pro-viral insertion in some of the early gene-therapy trials, which caused cancer in these patients30. Results reported here also illustrate a need to thoroughly examine the genome when editing is conducted ex vivo. As genetic damage is frequent, extensive and undetectable by the short-range PCR assays that are commonly used, comprehensive genomic analysis is warranted to identify cells with normal genomes before patient administration.“

    Pseudo-citation:
    Repair of double-strand breaks induced by CRISPR–Cas9 leads to large deletions and complex rearrangements
    Michael Kosicki, Kärt Tomberg & Allan Bradley

    Zusätzlich noch: Es gibt noch viele andere Möglichkeiten zum gene-editing. Um zum Beispiel transgene (mit Genen aus anderen Organismen ausgestattete) Pflanzen zu erzeugen, benötigt es noch ganz andere Techniken. Es gibt auch schon neue Methoden, die ganz ohne das Zerschneiden der DNA auskommen. Dort wird eine der vier Basen (Bausteine?), aus denen unsere DNA besteht, in eine andere umgewandelt. Die kommen im Doppelstrang (Doppelhelix und so) immer als A•T oder G•C vor und können durch diese Technik von A•T zu G•C umgewandelt werden. A = Adenin wird desaminiert (eine Aminogruppe wird abgeschnitten) und so zu Inosin, was von der Zelle als Guanin erkannt und auch als dieses abgelesen (DNA->RNA->Aminosäure->Protein). Tadahhhh, gene-editing, ganz ohne Zerschneiden.

    Zu finden hier: https://www.nature.com/articles/nature24644

  19. Irgendwie passt dieses Realfarmville gut zu unsrer Gesellschaft. Die Olle scheucht klickend Arbeiter umher, verschwendet durch die kleinteiligen Parzellen jede Menge Resourcen, schleppt dann den zu ihr nach Hause gelieferten Salat zu ihrer Mutter, die dann „was tolles draus zaubern darf“ um das Zeug dann voller Selbstbewunderung für ihre Ökosoziale Lebensweise zu fressen. Und wahrscheinlich geht sie dann wieder an ihren Job im Marketing bei Esso oder BASF.

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