Samstag, 6. Oktober 2018, 9:00 Uhr
Wenn ohnehin schon jeder zu allem eine Meinung hat, was bleibt dann eigentlich noch für Kritiker zu tun? Sie können sich in die Zuschauer einreihen, oder sich einen neuen Auftrag geben. Doch dafür braucht es Kritik zur Kritik. So wird Kritik zur Praxis, die ihrerseits immer auch politisch ist. Da die Feuilletons nicht mehr funktionieren, wird offenbar, was schon seit langem gilt: Kritik muss darüber Auskunft geben, was sie leisten möchte und das geht über Werturteile für schöne Filme weit hinaus. Wir versuchen es heute etwas zu entschlüsseln, dazu gehören auch wehmütige Rückblicke.
- Wolfgangs Filmanalyse bei Youtube
- Wolfgangs Text über das Völkische und die Filme: Was die Lungen noch hergeben
- Peter Kuemmel „Die Staatsschauspieler“
- von Harald Schmidt gelesen
- Gerhard Stadelmeier „Nur wer stehen bleibt, kommt weiter“
vielen Dank für diese interessante Folge.
Beim Text von Peter Kuemmel musste ich unweigerlich an den Essay „Hoch Simba“ von David Foster Wallace über den McCain Wahlkampf 2000 denken.
https://books.google.ch/books?id=mFNWDwAAQBAJ&printsec=frontcover&dq=david+foster+wallace+essays&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj2u_KX7fHdAhWHEiwKHZNNByIQ6AEINDAC#v=snippet&q=hoch%20simba&f=false
Hi stefan.
Ich bekomme beim aktualisieren in podcastaddict den fehler, dass euer token invalid ist
At line 43, collumn 573 not well formed.
Hoffe das ist nur vorrübergehend.
Danke und Schönen Sonntag noch
Liebe Leute,
übrigens in der Filmsoziologie tut sich was:
https://www.uni-giessen.de/faculties/gcsc/newsboard/cfp-fiktion-als-gegenstand-und-ressource-der-filmsoziologie
Danke für die Diskussion sagt
Wolfgang E.
Guten Abend,
es war eine Freude Euch zu hören. Viele konkrete Argumente, sehr anregend und erfüllend. Meinen herzlichsten Dank für Euer Engagement.
Ich möchte euch einen, wie ich finde, wunderbaren Kritiker empfehlen, der sich selbst wahrscheinlich nicht so genannt hätte: Richard Rorty. Er kreiert die Figur der liberalen Ironikerin. Leider ist er schwer zugänglich. Der kraftvolle Dichter, der utopische Revolutionär sind für Rorty Helden… Aus dem Buch „Kontingenz, Solidarität und Ironie“ (1989) möchte ich Euch drei Appetithappen schenken:
„… das die Begabung anders zu sprechen, nicht die Begabung gut zu argumentieren, das Hauptinstrument kulturellen Wandels ist.“ (> zum Thema Transformation und der Frage ob ästhetische Kritik überhaupt noch Kritik ist…)
„… es kommt darauf an, dass man mit anderen Menschen über das, was einem wahr scheint, sprechen kann; es spielt keine Rolle, was tatsächlich wahr ist. Wenn wir für Freiheit sorgen, kann die Wahrheit für sich selbst sorgen. Wenn wir ironisch genug gegenüber unseren eigenen abschließenden Vokabularen und neugierig genug auf die Vokabulare anderer sind, müssen wir uns keine Sorgen machen, ob wir unmittelbar in Berührung mit moralischer Realität stehen oder von Ideologie verblendet oder schwächliche Relativsten sind.“ (> zur Frage, welche Freiheit Voraussetzung für Kritik ist. Sicher nicht (nur) die ökonomische…)
„Es gibt kein wichtiger soziales Ziel als die Vermeidung von Grausamkeit.“ (> Zur unbehandelten Frage des Motives von KritikerInnen)
Danke für die Folge!!
Ist der Link mit Harald Schmidt bekannt? Folge 1135 vom 17.9.2002
https://www.youtube.com/watch?v=kTQ7XOyvK5U
Ich bin über den Yt-Kanal der Filmanalyse auf euren Podcast aufmerksam geworden und muss sagen, es war mir ein Fest, euch beim Diskutieren zuzuhören!
Jetzt werde ich mich mal in den älteren Folgen umsehen…
Gruß,
Lisa
Habe die Folge mit Gewinn geschaut und bin überrascht, dass sie auf yt nicht gelistet ist – taugt doch für die ganze Gemeinde…
Wolfgang vermischt ab 1:30:25 leider zwei Serien wenn er sagt: „Mir würde noch Mindhunter einfallen, eine Netflix-Serie, die sich mit dem Unabomber beschäftigt.“
Mindhunter ist eine der besten Serien der letzten Jahre, beschäftigt sich aber mit Serienmördern. Wolfgang meinte „Manhunt: Unabomber“.