Wir beginnen mit dem Deutschlandgruseltrend, haken Maaßen dann aber zügig ab. Auch sonst heute eher schlechte Nachrichten: Schafe fehlen. Pfleger fehlen. Lebensstandard sinkt, Lebenserwartung steigt – noch. Walfang wurde fast wieder erlaubt, der Hunger kommt zurück und Klimawandel bleibt wichtig, wird aber im “nicht wir, nicht hier”-Journalismus vermeldet. Abgerundet wird die Woche von den Skandalen in der Zölibatskirche, deren Auflösung man durchaus mal fordern kann. Dazu Musik von Mathias und heute wenige Audiokommentare. In Gedenken an Steffen Meyn.
Wir danken unseren Produzenten Heiko, Nikolaus, Michael, Moritz, Till, Martin, Stephan, Johannes, Boris, Friederike und Markus und allen unseren Unterstützern.
- taz über Steffen Meyn: Vom Beobachter zum Freund
- Planungsbeginn: Radtour um das Hambacher Loch 2Q 2019 (login)
- Bijan empfiehlt: Kulturelle und ökonomische Bedrohung. Eine Analyse der Ursachen der Parteiidentifikation mit der AfD
Bezüglich DSGVO wäre es schön gewesen ihr hättet euch hiermit beschäftigt: https://www.youtube.com/watch?v=HoakydEDpVg
Nicht wir nicht hier Journalismus okay mir hat vor 4 Tagen die ARD Lesch in die Timeline gespült.
YT 19:44:22
die katholische Kirche Oh man, erinnert ihr euch noch an Richard Dawkins „GottesWahn“, das Spagehttimonster und ans Inteligend Design?
Egal, es gab ein paar geile Dokumentationen die letzten Zehn Jahre über die katholische Kirche, Ausbeutung der Frauen, Einnahmen durch Pflegeheime, Steuerprivileg, ist nie politisch gegen Hartz4 geworden und deren eigenes Arbeitsrecht… Die deutsche Kirche hat Land, Gebäude, Gewinne und richtig Geld und was ist der häufigste Beruf eines Kirchenangestellten? – Anwalt.
Heute so gesehen, Morgen wieder anders aber ich muss hier mal was undifferenziert in die Tastatur rotzen.
Meine Aufmerksamkeit ist eine Ware. Jedes mal, wenn ich durch Sternchen vergeben oder Umfragen, Zeit opfere verdient ein anderer, Meinung ist Money. Die Werbegelder sind zu hoch bemessen. Auch wenn man eher in Kampagnen denkt worunter sowohl Smartphone, Doppelseiten, Plakat und TV-Werbung fallen kann, Plus zu einem Event eingeladene Journalisten.
Also in meinen Augen haben wir ein mediales Überangebot. Viel Text, viel Ton, viel Bild. Für diese Produkte gibt es also nur eine Möglichkeit: besser werden oder noch günstiger Produzieren, weil das Produkt theoretisch ja jeder herstellen kann. Ein wenig, wie bei den, für den Hausgebrauch, noch nicht ganz ausgereiften 3D-Druckern. Dort wird dann auch irgendwann die Information also der Bau oder Druckplan zur Ware.
Aufbereitete Information als Ware. Früher haben sich Verlage von Tonträgern, Zeitschriften, Büchern, Zeitungen und Filmen eine goldene Nase verdient Plus den fetten Bonus gesellschaftlichen Einfluss durch große Leserzahlen.
Es gibt bestimmt tolle ausführliche Bücher zum Thema von denen ich nicht eins gelesen habe.
Die Aktivitäten der Verlage oder nennen, wir sie die alten Medienmacher, erstrecken sich über Lohnkürzungen bei der Belegschaft und den Zulieferern über das Wortart Urteil hinein ins Leistungsschutzrecht, der Mindestlohnverweigerung für Zusteller, die Uploadfilter und natürlich über das Urheberrecht. Daten teuer machen.
Kurz um deren Lobby macht uns einiges kaputt.
Nach kapitalistischer Theorie hätte doch Folgendes passieren müssen: Die größeren Medienhäuser also Verlage machen ein 10 Euro/mtl. Model wohinter sie alles Digitale anbieten also auch mal n Album wozu jemand ne Rezession geschrieben hat, Qualität durch aufbereitete Infromation. Sie schrumpfen sich gesund – wie es im Ökonomen Sprech so heißt.
Aber anstatt sich dem Kapitalismus oder dem Markt zu beugen haben sie Geld und Einfluss genutzt um für alle schädliche Urheberrechtsgesetze bei zu behalten, anstatt in Verschlüsseln und Datensicherheit zu investieren. Sie haben das Leistungsschutzrecht auf den Weg gebracht anstatt durch Qualität Bestandsberechtigung zu erlangen. Sich mit unlauteren Werbeplattformanbietern zusammen getan, die uns das Surfen unmöglich gemacht haben, anstatt Leute zu binden die man später als Influenzer bezeichnet hat. Anstatt auch mit Lohn sich die guten Journalisten zu sichern. Wie Vice sich einige ran gezogen hat.
Dann das regelmäßige Wettern gegen die öffentlich rechtlichen, das ordentliche Themenverlaufs-Datenbanken bisher verhindert hat durch die Depublizierung bzw. Tagesschau-App Thema.
Wieso liegen mir als Bürger eigentlich keine Daten der Umsätze und Gewinne der vierten Gewalt im Land vor? Dann könnte man mal ehrlich beurteilen, wie schlecht es um die Medienhäuser bestellt ist. Nach dem was Döpfner so erzählt setzen die Medienhäuser ihr im „alten“ System gemachtes Kapital ja jetzt in Venture-Projekte ein die nicht alle zünden aber wenn dann richtig Rendite abwerfen.
Ich mache also die Lobbyisten der Verlage für den Uploadfilter verantwortlich, Glaube aber dass sich die Ängste, die wir jetzt haben nicht bestätigen werden und Facebook sollte untergehen -egal wie 😉
Hi Tilo und Stefan,
in der Diskussion zu den Upload-Filtern habt Ihr imho etwas aneinander vorbei geredet. Klar ist, dass Art. 13 des Richtlinienentwurfs indirekt von automatischer Filterung auf großen Plattformen ausgeht, denn die 450 Stunden Videomaterial, die derzeit pro Minute bei Youtube eingehen, können wohl kaum händisch gesichtet und urheberrechtlich gecheckt werden. Tilo hat aber vom politischen Einsatz der Filter gesprochen, und da geht es um ein paralleles Vorhaben der Kommission, das nichts mit Urheberrecht zu tun hat, aber am selben Tag vorgesellt wurde und auf dieselbe Technik zurückgreifen soll:
https://heise.de/-4163378 (Terrorbekämpfung: EU-Kommission legt Richtlinie für Upload-Filter im Netz vor)
Wir hatten darüber bereits im März berichtet:
https://heise.de/-3992650 ( Erzwungene Selbstregulierung – EU-Kommission fordert den Einsatz von Upload-Filtern)
Am Donnerstag hatten wir übrigens Julia Reda im heise-Podcast, die bereits ein wenig (und natürlich ein wenig einseitig) aus dem Maschinenraum berichtet hat:
https://youtu.be/HoakydEDpVg
Grüße und weiter so
Holger
thx!
Zu Stefan synthetischem Leben und seiner Behauptung der Baum im Wald ist langweilig – meine Gegenthese – der – Baum – Wald ist für viele „langweilig“ weil viele eben nur noch eine synthetische Umwelt kennen und obendrein manch einer sinnlich etwas eingeschränkt ist. Es kann auch heißen Wahrnehmung oder Sinnes gestört.
Das ein gesunder Baum, der auch Metapher für Natur sein kann als langweilig empfunden wird liegt wohl eher daran, dass wir überwiegend Holzplantagen und künstliche Landschaften kennen. Wer schon mal im Urwald oder naturbelassenen Landschaften war – auch Urwald der gemäßigten Breiten, und alle Sinne beieinander hat wird es dort wohl kaum langweilig finden. Was man dann in der Kiefernplantage als sinnlich etwas eingeschränkter Mitteleuropäer aus städtischen Siedlungsräumen empfindet ist eine ganz andere Frage. Schließlich haben wir kaum noch Leben (Vögel in großen Teilen weg, Insekten ebenfalls, Flüsse und Seen auch nicht gerade voller Leben etc.) in unserer „Natur“, dann wird es halt langweilig. Nicht der Baum oder Wald ist langweilig sondern die synthetische Umwelt. Dies als Gedanke beim Essen am PC
Ernst
Bezüglich der Upload-Filter und der Meinung von Stefan verweise ich mal auf das gute alte Niemöller-Zitat „Zuerst waren es die…“ aber Stefan kennt das bestimmt. Allein die Argumentation…Ja, für UNSEREN Podcast hat das doch überhaupt keine Auswirkungen…ist naiv (wenn auch nicht jung). Ich würde wetten, dass nicht wenige in bestimmten Ministerien und Behörden sehr gern eine Great Firewall made in Germany hätten. Und wenn man sich die politischen Entwicklungen in Ungarn, Polen, Türkei, Österreich etc. anschaut, dann kann man doch nicht sagen, jaaa, aber bei uns wäre das ja undenkbar. Siehe all die anderen schönen Sicherheits- und Terrorabwehrgesetze wie z.B. das Polizeiaufgabengesetz in Bayern, das dann erstmal für die Erfassung von DNA-Proben von mutmasslichen Demonstrationsteilnehmern umgedeutet wird. Wehret den Anfängen bevor es zu spät ist.
Rüste gedanklich mal ein wenig ab. Über Preper machen wir uns für gewöhnlich lustig.
Lieber Stefan
Du kannst dich doch nicht hinsetzen und sagen: Leistugsschutzrecht, Uploadfilter… betrifft mich ja nicht.
Und in der gleichen Sendung die „Nicht Hier, nicht Wir“ Mentalität anprangern. Merkste selbst?
Bitte ladet euch doch mal z.B Julia Reeda in den Podcast ein, und/oder macht zu dem Thema
ein längeres Interview, bevor das wieder zur Abstimmung ansteht.
… zu A321 … Eine persönliche Sicht zum Beitrag über Organspende u.a. …
Liebes Aufwachen-Team.
Bevor Ihr so massiv und völlig unkritisch für das (weltweite) Geschäftsmodell der Organspende und damit für eine entmenschlichte Gesundheitsindustrie trommelt und Spahns diesbezüglichen Sinneswandel auch noch lobt, solltet Ihr Euch intensiver mit den ethischen und gesundheitlichen Grundvoraussetzungen für Hirntod, aber vor allem auch mit dem Geschäftsmodell der Organspende beschäftigen.
Denn jeden Tag sterben an der gezielten deutschen Wirtschafts-, Verteidigungs-, Außen-, Umwelt-, Sozial- und Gesundheitspolitik mehr Menschen in Deutschland und weltweit als die 3 Menschen, die im reichen Deutschland wegen fehlender Spenderorgane sterben.
Beispielhaft möchte ich hier nur mal MRSA, Falschbehandlung, Fehldiagnosen, Medikamentenvergiftung, Feinstaub, Umweltgifte, Ernährung, Einsamkeit, Armut, Ausbeutung, Versklavung und Krieg nennen.
Ein Gesundheitsminister, der zumindest ernsthaft die Todeszahlen in seinem „kleinen deutschen“ Zuständigkeitsbereich reduzieren möchte, könnte auf der Stelle täglich hunderten Menschen im wahrsten Sinne des Wortes das Leben retten, wenn er zumindest die Todesfälle verhindern bzw. reduzieren würde, die auf politischen Entscheidungen beruhend (!) durch unmenschliche (Personal-)Sparmaßnahmen, kranke Wirtschaftlichkeitsvorgaben in Kranken- und Pflegeeinrichtungen, skrupellosen Lobbyismus (für die Nahrungs-, Agrar- und Pharmaindustrie), Ungerechtigkeit, sowie Ignoranz von Sozial- und Umweltproblemen verursacht werden. Das wäre zumindest mal ein ernstzunehmender und vor allem glaubhafter Anfang und man müsste dafür als Minister erstmal nur sich selbst in seiner angeblich christlichen oder humanistischen oder gesellschaftlichen oder politischen Moral und Verantwortung in die Pflicht nehmen und die Menschen vor den Todesursachen retten, die hinlänglich wissenschaftlich belegt und ethisch unstrittig sind.
Und wenn dann erstmal all diese Leben gerettet wären, könnte man vielleicht gesellschaftlich auch mal ganz offen und ehrlich (vor allem aber ergebnisoffen!) über ethisch so komplexe Dinge wie Organspende und Sterbehilfe diskutieren. Aber bis es soweit ist, haben Politiker und vor allem Journalisten aller „Sparten“ noch sehr viele Hausaufgaben zu erledigen.
Euer Podcast hat u.a. auch und gerade beim Thema Umwelt und Gesundheit leider einen sehr schmalen Betrachtungshorizont und trägt hier an vielen Stellen weniger zur Aufklärung als zur Unterstützung der politisch offensichtlich gewollten Oberflächlichkeit bzw. Teilsichtigkeit bei. Das finde ich schade – und zwar nicht nur „Schade für Deutschland !“ …
Hier sind andere (freie) Formate, über die Ihr gern süffisant Eure Nasen rümpft bzw. von Gästen oder Hörern rümpfen lasst, deutlich gründlicher, fundierter und informativer. Meiner Meinung nach gehört es zu guter journalistischer/soziologischer Arbeit, dass man veröffentlichte/verlautbarte Zahlen, Statistiken, Motive, Ziele und Ergebnisse, auf die man sich beruft, nicht nur hinterfragt, sondern auch versteht und diese schließlich im notwendig-umfassenden Kontext verständlich darstellt – statt sie einfach unkritisch zu übernehmen.
Zur Vertiefung zumindest einer ganz kleinen Facette im Themenkreis hier nur mal einige Links … ein aktueller Beitrag von den Nachdenkseiten: https://www.nachdenkseiten.de/?p=46177 … von Rubikon: https://www.youtube.com/watch?v=DTvC6PSXVT8 … zur Vereinigung deutscher Wissenschaftler: https://vdw-ev.de/themen-projekte/ … bei Bedarf gerne mehr …
Lieber Stefan, lieber Tilo,
ich höre Euch auch so gern, weil Ihr eine bestimmte Gesprächskultur miteinander pflegt. Das ist mir sehr wichtig, dass man beim Zuhören merkt, dass Ihr den jeweils Anderen wertschätzt.
Es gelingt Euch mal besser, mal schlechter, aber ich meine immer auch zu merken, dass Ihr Euch darum bemüht.
Und ich finde das nicht offtopic: Denn doch, schon dieses Vorleben von Menschenfreundlichkeit ist ein politischer Akt, der ermutigt.
In diesem Sinne weiter so und vielen Dank Euch Beiden!
Seit dem Interview mit Elon Musk taucht bei Stefan immer wieder die These auf, wir lebten in einer Simulation. Elon Musk sieht das aber ganz anders und sehr viel tiefgreifender als Stefan das wohl vermutet. Ich weiß aus zahlreichen Interviews, dass Musk sich sehr intensiv mit moderner Philosophie und auch Physik auseinandersetzt. Die These diese neuen Philosophen wie Bostrom, Chalmers oder auch Metzinger ist: selbst wenn wir nicht in einer virtuellen Realität leben sollten, wenn auch sehr vieles dafür spricht, so ist unsere gesamte Wahrnehmung eine Simulation unseres Gehirns. Wir erleben nicht wirklich das, was im Aussen da ist, sondern das, was unsere Gehirn für uns „rekonstruiert“. Das ist ein gänzlich neues Weltbild, das inzwischen unter Wissenschaftlern der Neurowissenschaft, der Physik und auch der Informatik immer mehr Anhänger findet. Musk ist ein Vertreter dieses neuen Weltbildes. Das ist damit gemeint, wenn er sagt, wir lebten doch sowieso schon in einer Simulation.
Lieber Stefan,
Kirche gleich mal abschaffen? Lies mal Nr. 52 ff des apostolischen Schreibens „über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute“. So entspricht etwa die Forderung in Überschrift zu Nr. 57 wortgleich der von Dir gelobten Bankenwatch-Lobby:
https://www.facebook.com/tpfanne/posts/10156153357938509?comment_id=10156157048013509&comment_tracking=%7B%22tn%22%3A%22R0%22%7D
Ansonsten Lob für konkretes Nachfragen, wenn auch etwas zu aggressiv; mehr (unironische) Bescheidenheit bitte!
Thomas
Upload-Filter, Killerspiele, Theo Koll… muss ich mir Sorgen machen um deine freiheitlich-demokratische Zurechnungsfähigkeit, Stefan?