A!296 – An die Kandare

Dienstag, 29. Mai 2018, 16:46 Uhr

Claus Kleber ist aus dem Häuschen. Da denkt er sich eine Moderation aus, die plötzlich hinfällig ist. Und zwar, weil ein Einundsiebzigjähriger, der mit Sylvester Stallone darüber scherzt, wie er mit hartem Training Schwergewichtsweltmeister werden könnte, einen Brief schrieb, als wäre er tatsächlich nochmal jung und hätte alles vor sich – nämlich dreizehn Jahre alt. Und Italien… Erst Regierung, dann doch nicht, dann doch wieder und irgendwann Neuwahlen. Da blickt man einfach nicht durch. Wir schauen uns die Chaosmoderationen im Detail an, hören Mathias’ Musik und eure Audiokommentare.

Wir danken unseren Produzenten Sven, Martin, Andreas, Richard und unseren Unterstützern Maximilian, Ingeborg, David, Daniel, Jan-Niklas, Nina, Sandra und Aaron, Hans-Christian, Frank, Daniel, Florian, Matthias, Carsten, Alexander, Julian, Dustin, Dominik, Jakob, Tino, Jacob, Ulrike, Jonas, Thorsten, Felix, Bastian, Philipp, Frank, Ivon, Silke, Christine, Marek, Daniel, Peter, Charlotta, Frederic, Peter, Anonym und Florian.

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16 Gedanken zu „A!296 – An die Kandare“

  1. Die neuen Podcast-name-ideen sind dumm. Muss jetzt schonwieder alles besser, toller, schneller werden? Warum unzufrieden? Nicht medienwirksam genug? Kommt leute, tut ma nicht so „Staatstragend“…

  2. ha, ich wusste es doch: den Klimawandel gibt es nicht, er ist eine Erfindung der Wissenschaft…. was gibt es denn noch nicht?

  3. Mein persönliches Kurzfazit: Der Standard von Claus Kleber ist bezüglich Trump nicht der der New York Times, sondern der einer als Journalismus getarnten Dauerwerbesendung für elektrische Zahnbürsten; besser bekannt unter dem Namen vox.com.

  4. Bei dem Segment über Drogen, speziell wenn es um Fallzahlen geht, fehlt leider ein wichtiger Hinweis. Drogenkriminalität ist im Gegensatz zu den meisten anderen Taten IMMER ein Kontrolldelikt. Bei zb Einbruchdiebstahl kann man davon ausgehen das jeder nahezu Fall gemeldet wird, schon alleine für die Versicherung. Drogenstraftaten spielen sich dagegen nahezu immer im gegenseitigen Einvernehmen ab. Die Polizei kann davon nur erfahren indem sie intensiver ermittelt, Fahrzeug- oder Personenkontrollen durchführt etc.

    Ein Anstieg der Drogenkriminalität bedeutet somit meist nur „wir hatten mehr Zeit uns darum zu kümmern“ bzw „wir haben Schwerpunkte gesetzt“. Eine tatsächliche Verbesserung oder Verschlechterung der Situation ist daran nicht abzulesen.

    Es ist genau wie mit Verkehrskontrollen. Wenn man keine Radarfallen mehr betreibt gibt es statistisch keine Raser mehr. Und wenn man technisch aufrüstet hat man mehr Fälle…

  5. Als jemand, der seit Jahren an seiner geschichtswissenschaftlichen Dissertation schreibt, möchte ich betonen, dass Herfried Münkler kein Historiker ist. Er hat in Frankfurt am Main Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie studiert und als Abschluss das 1. Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen in Deutsch und Sozialkunde erlangt. Er hat nie an einer Uni den Umgang mit Quellen gelernt (falls er die überhaupt benutzt) und dürfte auch nicht geschichtswissenschaftliche Theorien kennen.

    Interessant ist auch, dass in der deutschen Geschichtswissenschaft meist eher negativ rezipiert werden und das scheint auch manchmal in der Presse durch (vor allem, wenn Historiker schreiben): So konnte man Ende vergangenen Jahres in der NZZ lesen, dass Münklers Werk ‚Der dreißigjährige Krieg‘ den geschichtswissenschaftlichen Forschungsstand ignoriert und nichts substanziell Neues zum Krieg beiträgt…

    https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-historisch-darf-geschichte-sein-ld.1336793

    Spannend in den Medien ist immer wieder, wie das nicht rezipiert wird, dass er da etwas macht, was er nicht studiert hat – er sich aber gerne selbst so inszeniert.

  6. Habt Ihr diesen Scoop auf Süddeutsche online mitbekommen? „Trump trifft überraschend Kim“ –
    So kann man natürlich auch Klicks generieren …

  7. 1. würde ich das nicht so pauschal unterschreiben das Drogen ein Zeichen dafür sind das etwas schief läuft, die meiste richtig gute Kunst ist unter Einfluss von Drogen entstanden.

    Auch haben viele Ureinwohner Drogen genommen und zwar die anerkanntesten ob es die Friedenspfeife war oder der Heiler.

    Drogen können auch einen therapeutischen Wert haben, etc.

    Es kommt zum Teil auf die Substanz an, aber auch mit dem Umgang dessen.

    2. finde ich die Darstellung mit dem Dealer ausm Park romantisierend:
    – Man Sozialisiert mit dem denke ich in der Regel nicht viel.
    – Hat man wenig Kontrolle über die Qualität, im Internet sieht man Bewertungen anderer, die teils auch tests gemacht haben, oder sich besser auskennen.
    – Man bekommt nichts anderes aufgedrängt was man gar nicht wollte.
    – Dealer übernehmen (durch Internetverkauf) keine Parks oder sowas, was viele Einwohner zum Teil vielleicht zurecht aufregt und die Stimmung gegen Drogen auch schürt.
    – Gerade z.B. in Bayern ist es ja so gefährlich auf der Strasse Weed zu kaufen, weil man ständig Gefahr läuft das ne Hundertschaft die Wohnung stürmt und man anschließend der Todesstrafe zugeführt wird. Internet Bestellungen richtig gemacht sind da deutlich sicherer. Selbst wenn die Polizei das Paket abfangen sollte, können sie einem nicht wirklich beweisen das man es bestellt hat.

    Deshalb macht denen das Sorge weil sie bisher kein echtes Mittel dagegen haben.

    3. schon mal versucht Eatables beim Dealer im Park zu kaufen? Im Internet kein Problem, klar es mag hier und da auch den Kleinkonsumenten geben der kleine Mengen an wenige Personen weiter gibt und dabei zusammen was geraucht wird oder so. Aber in 90-99% der Fälle denke ich das der Drogenerwerb viel unromantischer ist, wie du das dir vorstellst, man geht in den Park macht nen Deal und sucht schnell das weite, ob man das dann daheim alleine Raucht / nimmt oder in ner Gruppe, ist davon relativ los gelöst.

  8. Münkler – 30jähriger Krieg
    Danke Stefan, dass du den Münkler als staatstragenden Verklärer entlarvt hast.
    Von Dave vom Heartland-Blog ist schon einiges geschrieben worden, dass ich ausdrücklich unterstreiche.
    Münklers Argument, dass eine „notorische Revolutionsabneigung“ und „Obrigkeitshörigkeit“ der Deutschen an der kollektiven Erinnerung des 30jährigen Krieges läge, sorry, das erscheint mir als ziemlich abstrus (hat Tilo auch blitzschnell erkannt).
    Es war nicht so, dass Deutsche (damals Heiliges Römisches Reich deutscher Nation) nach dem dreißigjährigen Krieg sich nicht mehr die „Köpfe einschlugen“, z.B. siebenjähriger Krieg (Preußen vs. Sachsen) oder Napoleonischer Befreiungskrieg (Rheinbund vs. Preußen). Demzufolge entlarvt der kurze Zwischeneinwurf im zweiten SWR-Forum die Münklersche These als Mythos: Im Zuge der Nationalisierung im 19.Jh., die letztlich zur Gründung des deutschen Reiches führte, wurde der dreißigjährige Krieg im Sinne des deutschen Nationalismus interpretiert.
    Die politische Instrumentalisierung des dreißigjährigen Krieges, das wäre Stoff für einen aufklärerischen und kritischen Politikwissenschaftler, stattdessen betreibt Münkler anscheinend selbst politische Instrumentalisierung und verklärt den 30jährigen Krieg mit einer kollektiven Erinnerung, die im 19.Jh. (Geburt des deutschen Kaisereiches) wurzelt. Imho ist die fehlgeschlagene Deutsche Revolution 1848/1849 Ursache der „notorische(n) Revolutionsabneigung“; die Gründung des deutschen Kaiserreiches unter preußischer Herrschaft 1871 Ursache der „Obrigkeitshörigkeit“. Wobei noch zu fragen ist, ob es sich bei „notorische Revolutionsabneigung“ und „Obrigkeitshörigkeit“ möglicherweise um unbegründete Ressentiments handelt, die hier verbreitet werden. Aber vielleicht passt sich Münkler mit seinen Veröffentlichungen und Untersuchungsgegenständen nur dem aktuellem Zeitgeist des populistischen Reaktionismus, der romantischen Verklärung, an, wer weiß das schon?
    Wie Stefan dazu kommt, Herfried Münkler ständig als Historiker zu bezeichnen, obwohl er das Jung&Naiv Münkler-Interview Folge 282 von Tilo im Aufwachen #143 analysiert hatte und im abgespieltem Snippet als auch in der SWR-Forum Moderation Herfried Münkler als „Politikwissenschaftler“ vorgestellt wird, ist mir unerklärlich; ebenso, dass Tilo Stefans Lapsus nicht erkennt und berichtigt. Wenn ihr euch darüber lustig machen wollt, dass Münkler sich als sogenannter Historiker betätigt, dann nennt ihn meinetwegen Pseudo-Historiker. Weiterhin stört mich, dass Stefan von „die Historiker“ spricht, die die kollektive DNA gepflanzt hätten, als wäre die ganze Historikerzunft dafür in Sippenhaft zu nehmen. Es war, wie im SWR-Forum ausgeführt, vorwiegend ein Historiker, der Nationalliberale Gustav Freytag, ein Freund von Fallersleben (Deutschlandlied) und zufällig an der selben Uni, wo Münkler heute lehrt, eingeschrieben. Und es ist wieder ein Historiker, der aufzeigt, dass es dabei um Manipulation handelt.
    Ansonsten ist das Ganze ein Beispiel dafür, wie weitreichend geschriebene Worte wirken, Wirklichkeit erzeugen; auch wenn es lediglich historische Interpretationen sind, die zu geschichtlichen Narrativen (kollektives Gedächtnis) wurden.

  9. Ehrlich gesagt ich feiere es den Suckerberg seinen Namen auf Deutsch auszusprechen. Die äußerst dringende Vermeidung der Büglingshaltung gegenüber den USA äußert und befeuert sich auch oder gerade an solchen Kleinigkeiten. Ich meine, wer hat schon einmal einen Ami seinen Deutschen Namen korrekt aussprechen gehört?
    Da ist halt schon die Begrüßung ein „we’re the greatest so we don’t care enough bout you to learn, fuck you!“.

  10. Ach bei uns schon genau so wie Facebook, unter 40.000 USD Einkommen existierst du nichtmal für die Politik oder das political advertising, na sowas.

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