11 Gedanken zu „Live zur Bundestagswahl“

  1. Der beste Kommentar des Horse-Race-Abends soweit ist dieser tweet von friiyo: „Wir müssen über eine AfD-Obergrenze im öffentlich-rechtlichen Nachrichtenfernsehen diskutieren. So darf es nicht weitergehen.“

    Ich fand das richtig geil, dass der Herrmann denen mal die Meinung gegeigt hat in der Elefantenrunde. Gab es auch gleich heftig Gegenwehr, denn was trifft betrifft!

    Das einzige, was ich mir positiv erhoffe, dass im Bundestag jetzt endlich der Schlummerkurs aufhört und es scharfe Debatten um inhaltliche Themen gibt. Konkurrenz soll angeblich das Geschäft beleben, es wäre zu hoffen.

    Ich gönne es dem Lindner, dass er direkt in die Regierungskoalition gezwungen wird, er zeigte ja deutlich, dass ihm das nicht passt.

    Ich habe nicht verstanden, wie ihr auch nur auf die Idee kommen konntet, dass die SPD mit diesem Ergebnis wieder in die GroKo geht, denn dann hätte sie gleich ihre Auflösung beschließen können. Einen letzten Funken von Realismus haben sie behalten.

    Vor diesen vielen GroKos war es auch normal, dass die Volkspartei, die eindeutig verloren hat, in die Opposition geht, das wurde als Wählerwille interpretiert. Das letzte Mal hat sich die SPD dem Wählerwillen verweigert – der war nämlich Rot-Rot-Grün – mit den S’lern (Steinmeier, Steinbrück, Scholz, Schulz – und Gabriel) ist das aber nicht zu machen…

  2. Warum sagen alle nach dem die SPD sich in der Opposition sieht dass es nur noch die Jamaika Koalition möglich wäre? Es ist doch auch eine Koalition zwischen CDU Linke und grüne möglich oder CDU Linke und FDP. Warum wird davon gesprochen es sei nur Jamaika? Warum wird die Linke Kategorisch ausgeschlossen das verstehe ich nicht.

  3. „Demokratie ist immer Reflexion, eine Arbeit, die ständig neu bewertet werden muss. Und wir dürfen nicht zulassen, dass sie zum in sich abgeschlossenen System wird.“

    Das Buch sollten wir lesen, denke ich.
    https://www.amazon.de/Die-Gegen-Demokratie-Politik-Zeitalter-Misstrauens/dp/3868543120/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1506289099&sr=8-6&keywords=Pierre+Rosanvallon

    „Rosanvallon entfaltet die verschiedenen Aspekte von Gegen-Demokratie und schreibt ihre Geschichte. Nicht zuletzt plädiert er dafür, die ständige Rede von der Politikverdrossenheit zu überdenken. Denn es ist eher von einem Wandel als von einem Niedergang des bürgerschaftlichen Engagements zu sprechen. Verändert haben sich lediglich das Repertoire, die Träger und die Ziele des politischen Ausdrucks. Die Bürger_innen haben inzwischen viele Alternativen zum Wahlzettel, um ihre Sorgen und Beschwerden zu artikulieren. Die politische Form der Gegen-Demokratie sollte im Rahmen der Politikverdrossenheit nicht unterschätzt, sondern aktiv genutzt werden.“

  4. Hallo liebe Wecker!

    Eine sehr gute Idee und phasenweise sehr, sehr gute Kommentar (unterhaltsam und manchmal gar hilfreich), aber: Für Riffing zu viel Kommentar und für viel Kommentar zu wenig ducking. Würde mir eine Wiederholung wünschen, gerne auch zur Niedersachsenwahl (würde auch als „Mann von der Straße sprechen“ ;-)), aber vielleicht etwas verständlicher.

  5. Ich hoffe, es ist ok, dass ich diesen Raum nutze, um mir Luft zu machen.

    „Die Antwort müsse sein, gerade auf jene zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Sie müsse aber zur Kenntnis nehmen, dass es einige gebe, die gar nicht zuhören wollten.“

    Ja, Frau Präsidentin, es geht auch nicht darum, dass diese Menschen mit hoher Frustrationswut ihnen zuhören, sondern, dass sie denen zuhören und aus dem Verstandenen (falls sie verstehen wollen) wirksame hilfreiche Maßnahmen mit Signalwirkung machen.

    Fürs Zuhören gäbe es sicher viele, die gerne ein Format dafür anbieten würden, z.B. die Präsidentin stellt sich monatlich „in Gottes Namen“ zum Pfeiffkonzert auf…

    Ansonsten ist das, was ich in diesem Artikel gerade gelesen habe wieder mal unfassbar, über diesen „sehr harten Wahlkampf“, den sie zu führen hatte.
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article169010782/In-Gottes-Namen-ich-uebernehme-die-Verantwortung.html

    Inständig hoffen kann man nur, dass sich die Frau Präsidentin mit ihrer Einwicklungstaktik bei den karrieregeilen SPD-Funktionären nicht doch noch verfängt. Ich zumindest habe das überlegene Lächeln der „in der Ruhe liegt die Kraft“ aus der Elefantenrunde noch deutlich vor Augen – als das HB-Männchen versuchte seiner Mutter an den Karren zu pinkeln.

    Ein Problem dabei könnte auch sein, dass man die SPD eher mit der moralischen Keule packen kann, das weiß auch Lindner, deshalb holte er die sofort raus. Die Konservativen haben ein viel befreiteres Gewissen.

  6. Mist, doch noch was vergessen:
    Zumindest Jörges stellte bei Anne Will die Forderung: Frau Präsidentin, treten Sie nach 2 Jahren zurück. Hoffentlich finden sich mehr Journalisten, die das immer wieder mal fordern.

  7. Wenn man der Argumentation von Jürgen Rüttgers (CDU) folgt, hat Angela Merkel und die CDU keine Legitimation für die nächsten 4 Jahre:
    „Eine funktionierende Partei muss die Kraft aufbringen, nicht nur ihre Grundsätze immer wieder mit der Realität abzugleichen, sondern auch Ziele zu formulieren, wo man demnächst hin will, und die muss man auch vor der Wahl sagen. Das ist nicht nur Demokratietheorie, was ich jetzt hier sage. Weil sonst kriege ich keine Legitimation für die weitgehenden Entscheidungen, die anstehen. Und es soll mir keiner sagen, es stünden keine weitgehenden Entscheidungen, nicht nur in Europa, sondern auch bei der Frage Spaltung der Gesellschaft, oder auch bei der Frage, was für eine Wirtschaftpolitik machen wir denn eigentlich…“
    https://www.youtube.com/watch?v=2R5eynd0Foc

    Und das macht die Bürger nicht ohne Grund wütend, wenn die Arroganz der Macht sich keine Legitimation für ihre Politik mehr abholt… (wird in dem Gespräch u. a. analysiert)

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