Freitag, 19. Februar 2016, 15:10 Uhr
Stefan redet mit Klaus über Konstruktivismus und schaut vorher kurz Tagesthemen inklusive eines Deutschlandfunk-Clips. Tilo war heute leider nicht dabei, der bringt dafür superinteressante Mediengeschichten aus München mit.
Wir danken unserem Produzenten Harald und unseren Unterstützern Ivon, Jonas, Valentin, Matthias, Daniel, Lukasz, Simon, Lukas, Rui, Matthias, Philipp, Roman, Stefan, Paya und allen Flatterern.
- Wir lesen diesen Text von Fefe
- Podcast-Empfehlung zum wichtigsten Thema der Woche: Twig 340 mit unterschiedlichen Meinungen und notwendigem Halbwissen zum Thema Apple vs. FBI
Danke für diese erhellende Erklärbär-Stunde. Als Mensch mit Technik- und Wissenschaftsaffinität ist mir durch eure Gegenrede zu Fefe erstmals die Nützlichkeit der Soziologie als Paradigma für eine zufriedenstellendere Weltanschauung und damit als Ausweg aus der exemplarisch angesprochenen Projektion der Casey-Neistat-Welt als Zielvorstellung auf sich selbst (und damit verbundener Unzufriedenheit) so richtig klar geworden. Also: Mehr Roger-Willemsen-Gelassenheit wagen!
Der Teil zur „zufriedenstellenderen Weltanschauung“ ist allerdings meine subjektive Ergänzung zum ganzen Luhmannlesen.
Ist rübergekommen 😉 Die Einstellung spricht mich nur eben auch an. Und als Tatsache, zusammen mit den anderen Beispielen – als interessante Perspektive auf die Nachrichten beispielsweise – macht sie zumindest den Punkt, dass es sich durchaus lohnen kann, sich mit den genannten Theorien auseinanderzusetzen, weil man daraus eben doch manchmal Implikationen für den eigenen Alltag ableiten kann.
Zu dem Bombenangriff auf das Krankenhaus:
Zunächst wird ja die „mediale Prallelwelt“ in Russland beschrieben und angeprangert, aufgrund dessen dass die Russen absteiten die Verantwortlichen zu sein und in Wirklichkeit Amerika schuld sein solle. Kurz darauf wird die Korrespondentin in den USA befragt und ihr stärkstes Argument, für die Unschuld Amerikas an dieser Aktion ist, dass die USA widerum Abstreiten es gewesen zu sein und die Anderen beschuldigen.
Beide Seiten haben also das exakt gleiche (sau schlechte) Argument, aber den Einen will man offensichtlich glauben und den Anderen offensichtlich nicht.
Übrigens finde ich es ganz und gar nicht falsch auch über solche Einzelfälle zu berichten, natürlich ist es nur eines von unzähligen Häusern die zerbombt wurden, aber so ein einzelnes Szenario vermittelt doch viel stärker wie schrecklich so ein Bombardement ist, egal wer nun Schuld hat, als die bloße Meldung dass nun 10^n Häuser zerstört wurden. Dass aber natürlich Kinder nun die Kampfflugzeuge identifizeren sollen finde ich auch eher fragwürdig, mal abgesehen von dem Pathos, ist es ja auch eine volkommen schwachsinnige Quelle, wie soll denn so ein kleines Kind verifizieren können welcher Armee jetzt diese Jets angehören.
Nach eurem Podcast habe ich noch den englischen Wikipedia Artikel zu Luhmann gelesen.
Die System/Umwelt Betrachtung hilft mir ein ganz spezielles Phänomen zu verstehen: Twitch Chats.
Bei Twitch.tv Kanälen mit mehreren tausend Zuschauern scrollt der Chat wahnsinnig schnell und ich fragte mich, wieso sich jemand daran beteiligt, wenn das Geschriebene sofort wieder weg ist. Wenn ich mir das ganze als gewachsenes System mit eigener Kommunikation betrachte, fällt es mir leichter. Andere Kanäle moderieren viel stärker, was zu anderer Kommunikation führt.
Interessant in dem Zusammenhang ist auch das soziale Pokemon Experiment, in dem „der Chat“ das Spiel steuert. Einen guten Überblick gibt der Artikel „How a Week-Long Game of Pokémon Became a War of Religion“[1]. Die Details beschreibt der Wikipedia Artikel sehr ausführlich[2].
[1] http://mashable.com/2014/02/19/pokemon-stream-twitch/
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Twitch_Plays_Pok%C3%A9mon
Ich arbeite seit ein paar Wochen in einem Projekt mit Flüchtlingen zusammen. Wenn ich eines gelernt habe: Integration alleinig durch Beschulung und Strukturvorgaben (top down), funktioniert nicht! Die Intregration ist sehr komplex und dieser Komplexität kann der derzeitig fokussierte Ansatz der Länder (meiner Meinung nach) nicht gerecht werden. Sprachkurse sind nur ein kleiner Baustein, viele fallen da durch das Raster, es reicht einfach hinten und vorne nicht. Die Geflüchteten werden vielmehr völlig in die Passivität gedrängt, was besonders für die niedrigen Bildungsschichten gilt (Maler, Schneider,..). Die Umwelt muss AKTIV erschlossen werden (buttom up).
Danke für diesen großartigen Podcast.
Ich lese gerade mit einigem Entsetzen über die Geschehnisse rund um Clausnitz und frage mich: Wie könnte eine Bewertung aussehen, was könnte man dazu sagen, wenn man auch hier versucht, das Subjekt-Objekt-Paradigma zu verlassen und sozusagen eine neue „Unterscheidung“ zu finden versucht? Geht das überhaupt, weil: man doch mit großem Recht wütend auf die Beteiligten ist und das auch artikulieren „muss“? Wie seht Ihr das?
Gute Frage, versuche ich Dienstag mal aufzugreifen.
Hi,
interessant! Vielen Dank für diesen Podcast.
Eine Frage: Wenn ich an Gott glaube und die „zufriedenstellende Weltanschauung“ von meiner Religion beziehe, was bleibt als Argument für den Konstruktivismus übrig?
Obwohl ich das Thema interessant finde, muss ich sagen, dass die Weltanschauung mir nicht gefällt.
Folgendes Experiment: Ich gehe mit einem Konstruktivisten auf eine Brücke und er springt hinunter. Ist doch egal, weil eh alles durch seinen Geist konstruiert worden ist.
Und was ist, wenn die Welt dennoch weiterexistiert?
Nun ja, dann konstruiert MEIN Hirn das wohl alles. Ok, dagegen lässt sich nicht argumentieren, aber wie gesagt führt das Ganze meiner Meinung nach zu keinem Ziel und ist folglich nur aus ontologischer Sicht interessant. Aus diesem Grund finde ich es durchaus berechtigt, dass Fefe diese „Fachrichtung“ kritisiert.
Oder wo liegt mein Fehler? Bitte helfen 🙂
Wenn du von einer Brücke springst, wirst du wohl dabei sterben. Keine Ahnung, was dein Geist (im Kopf?) währenddessen macht. Worüber wir nachdenken ist kein Thema des Konstruktivismus, daher haben wir mit keinem Wort darüber gesprochen. Weiß nicht, worauf du dich beziehst.
ich möchte auf Folgendes hinaus:
Wenn ich von der Brücke springe, werde ich sterben. Laut Konstruktivismus müsste das doch ebenfalls vom eigenen Geist eingebildet sein – richtig?
Keine Ahnung, wovon du sprichst.
,,Ich gehe mit einem Konstruktivisten auf eine Brücke und er springt hinunter. Ist doch egal, weil eh alles durch seinen Geist konstruiert worden ist.
Und was ist, wenn die Welt dennoch weiterexistiert?
Nun ja, dann konstruiert MEIN Hirn das wohl alles.“
Genau. Du hast ihn ja auch aus konstruktivistischer Sicht springen lassen. Ist ja auch deine von dir konstruierte Welt. Wo auch nur du real bist, aus konstruktivistischer Sicht. =) Stichwort Solipsismus.
Buchempfehlung: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners (S. 26-27)
Danke für die Bestätigung! Ich denke, die Idee verstanden zu haben.
Und nun zum weiteren Problem, was ich als „Naturwissenschaftlerin“ habe: Die Unterscheidung in Subjekt/Objekt ist eine Art Axiom, von dem ich naturphilosophisch ausgehen muss, um Naturwissenschaften zu betreiben. Andernfalls ist die Idee des Experimentes gar nicht realisierbar, weil ich ständig mit ihm wechselwirke(was eig. auch stimmt, aber vernachlässigbar ist).
Ein anderer Punkt naturphilosophisch betrachtet: der Punkt, dass Zellen nach Luhmann/ rad. Konstruktivismus nicht miteinander kooperieren und eigentlich nur in Wechselwirkung mit den Nachbarn sind, ist ein Grenzfall, bei dem man sich streiten kann. Wo es stimmt, ist in der Elementarteilchenphysik: ein Elektron hat keine Gefühle und handelt nur nach den Naturgesetzen. Somit kriegen wir wahrscheinlich erst durch das komplexe System Gehirn unsere Persönlichkeit, die mehr als die Summe der Teile ist.
Zur Komplexität:
In den Naturwissenschaften gilt ein System als „komplett verstanden“, wenn ich die mathematischen Zusammenhänge/Naturgesetze herausgefunden habe. Dies ist im Falle von zelluläre Automaten der Fall, die DENNOCH komplexe Systeme ausbilden können.
Ja. Es gibt keine Notwendigkeit dir zu widersprechen wenn du „Du“ und „verstehen“ und „dennoch“ (weil Begriffe wie Komplexität auch anders auslegbar sind) sagst. Es gibt aber eine Möglichkeit, dir und dem Subjekt/Objekt-Dualismus zu widersprechen und Sozialität (nicht biologische, physische, mathematische Gegebenheiten, sondern Soziale) anders zu beobachten.
Konstruktivismus: Ist das nicht schon viel älter?
Mir fiel die Geschichte ein: Kommt ein buddhistischer Mönch ins *bucks und sagte: Eins mit allem.
Gute Nacht. 😀
# Luhmann.
Hmm, es sieht wohl so aus, als sollte ich Luhmann auch mal zu meiner Leseliste hinzufügen um seine Aussagen und Inhalte besser zu verstehen.
# Sichere Quellen.
Seit wann zählt denn die Bundesregierung zu sicheren Quellen? Sieht man jedes Mal bei der BPK wie sicher die Quellen sind. 😀 Dass das die größten Medien jetzt schon eingestehen, ist schon ein starkes Stück. Allerdings wird man das übermorgen spätestens vergessen haben und dann könnte man beim nächsten Mal, wenn die Sicherheit der Quellen wieder angezweifelt wird, erneut sagen im Podcast, dass die Bundesregierung nicht mehr als sichere Quelle gilt, als hätten die Medien das vorher nicht schon mal erkannt. Das ganze nochmal in kurz: Auch die Medien leben im Präsenz. 😀
# Russische Bomben?
Wenn ich Amerika wäre und unbedingt Krieg wöllte, würde ich meine Flugzeuge so anmalen, dass sie als Russische erkannt werden und die Bomben auch. Wenn dann ein Kind die eigentlich amerikanischen Bomben fallen sieht, wird es glauben eine russische Bombe gesehen zu haben. Und wie wir gelernt haben, die Aussagen von Kindern zweifelt man nicht an … weil .. Aww, ein Kind, das Arme, Cute!! Kawaii!!
# Krankenhäuser und Viren.
Exactly. Ich schließe mich der bereits geäußerten Kritik an. Solche empfindlichen Geräte und Daten sollten keinen Internetzugang haben. Meinetwegen sollen sie mit Technologie unterstützt werden, aber das geht auch ohne Internetzugang bzw. überhaupt ohne elektronische Zugangsmöglichkeiten (Funk, whatever). Man kann die Geräte programmieren und dann per Eingabetasten einstellen für den Bedarf. Genauso mit empfindlichen Daten, Bürgerdaten in Ämtern zum Beispiel. Kein Internetzugang = größtes Problem gelöst. Zugriffe nur durch autorisiertes Personal an bestimmten Orten. Damit wird man zwar Leute wie Snowden nicht los, aber solange diese Leute nur gesellschaftsschädigende Informationen („Betriebsgeheimnisse“) klauen, sollen sie das gerne tun, habe ich nichts dagegen einzuwenden.
# FeFe & Klaus.
Wirklich sehr interessante Thematik. Im Kern nichts, was man nicht schon gehört hat irgendwie. 😀 Wie das mit Kant und dem Konstruktivismus.
Weil ihr bei Minute 63 die Frage in den Raum werft, was denn eine „Handlung“ sei. Das Umsatzsteuergesetz liefert da eine schöne Definition für „sonstige Leistung“ (also Handeln), also dort im umsatzsteuerrechtlichen, wirtschaftlichen Sinne: § 3 Absatz 9 Satz 1 und 2 UStG
„Sonstige Leistungen sind Leistungen, die keine Lieferungen sind. Sie können auch in einem Unterlassen oder im Dulden einer Handlung oder eines Zustandes bestehen.“
Das Gesetz unterscheidet den Begriff „Leistung“ danach, ob es sich um eine „Lieferung“ oder eine „sonstige Leistung“ handelt. Eine Lieferung ist eine Handlung, die „Verfügungsmacht verschafft“, geht also immer um einen Gegenstand (§ 3 Absatz 1 UStG), eine sonstige Leistung ist dagegen alles andere (tun, dulden und unterlassen eben). Nur so am Rande, damit es insgesamt Sinn ergibt. 😀
Trifft das Thema natürlich nicht ganz, aber egal. Wollt mal bissle schlaumeiern. 😛
Zum Thema Enttäuschung durch Vergleich. Dem muss ich teilweise widersprechen. Enttäuschung hängt entscheidend von der Erwartungshaltung ab. Natürlich erwarten wir alle von uns selbst immer nur das Beste und Klügste und andere sind erstmal gar nicht so gut oder cool, wie man selbst, bis man sie näher kennengelernt hat, sich also selbst ein Bild von der Person machen konnte. Das führt dann dazu, dass man oft maßlos enttäuscht wird. Entweder von sich selbst, weil man eben doch nicht so toll ist oder Fehler gemacht hat, oder von anderen, weil eben sie genau jenes gemacht haben. Dennoch kommt all das und noch mehr um die Erwartungshaltung nicht herum (bitte nicht verwechseln mit Ansprüchen, das ist was anderes, zB Stefans „Zufriedenheitsaspekt“). Wer keine Erwartungshaltung hat und zum Beispiel gelernt hat, dass die Gesellschaft nicht fair ist, dass man nie bekommt, was man verdient oder dass das Leben generell scheiße ist, tja, dann wird man auch nicht enttäuscht, sondern maximal noch in seinen Sichtweisen bestätigt. Dann braucht man sich inhaltlich zum Beispiel auch nicht mehr mit dem Drama auf Lampedusa beschäftigen, nicht weil’s nicht interessant ist, sondern weil es nicht relevant ist – es bietet schlicht keine weiteren Informationen dazu, dass die Welt eh schlecht ist. Wenn man in so einer Position ist. So könnte es zum Beispiel genauso gut sein, dass die Menschen in Amerika einfach alle Erwartungshaltungen an Politiker aufgegeben haben (unwahrscheinlich) und deshalb Trump so gut finden, weil er halt locker flapsig die anderen Republikaner ungespitzt in Grund und Boden stampft. Das wirkt natürlich sympathisch auf Leute mit keiner Erwartungshaltung bzw. auf Leute, die sich damit abgefunden haben, dass die Welt schlecht ist. Das heißt jedoch nicht, dass man ein schlechter Mensch ist, oder man sich keine Besserung erhoffe. Erwartungen sind auch keine Hoffnungen. Deswegen stirbt die Hoffnung auch zuletzt (ABER: sie stirbt). Ich plädiere also dafür, dass man das Vergleichen nicht sein lässt, stattdessen aber die Erwartungen fallen lässt. Man kann ja hoffen, dass jemand etwas Gutes für das Gemeinwohl umsetzt (Politiker zB), aber man sollte es nicht erwarten, sondern es beweisen lassen. So wird dann auch ein Schuh draus. Anstatt also zu erwarten, dass die Regierung zum Beispiel die Flüchtlingskrise löst (andere Sachverhalte gehen genauso), nur um dann enttäuscht zu werden, soll man sie es lieber beweisen lassen und wenn sie es nicht kann bzw. nicht will, dann muss eben eine andere Regierung her, die es kann bzw. wenigstens versuchen will. Das ist zugegeben eine sehr pessimistisch geprägte Sicht, aber sie führt womöglich zu den besten Ergebnissen, getreu dem Motto: Optimismus ist, sich mit einer Kupferrüstung bei Gewitter auf einen Berg zu stellen und zu rufen: „Scheiß Gott!“ –
Subjekt und Objekt, Vergleiche mit sich selbst sind grundsätzlich nicht verkehrt, es kommt nur drauf an, was man daraus macht. Wenn ich mir ein Schnitzel brate und es in den Müll schmeiße und dann mein Sättigungsgefühl vorher und nachher vergleiche, kann ich auch nur enttäuscht sein von der nicht erfüllten Aufgabe des Schnitzels. Ich persönlich zum Beispiel beobachte auch die Welt, frage mich aber nicht, warum ich so wenig und andere so viel sind (abgesehen von der Anzahl, höhö). Mittlerweile habe ich es einfach akzeptiert, das kann ich wohl stolz von mir behaupten, dass Menschen einfach sehr unterschiedlich sind (so sehr sie sich auch gleichen – ein weiteres „Paradoxon“: So unterschiedlich Menschen sind, so sehr gleichen sie sich auch) und es mir einfach egal ist. Das heißt nicht, dass ich nicht doch mal über den tollpatschigen Dicken lache, der grade an eine Straßenlaterne gelaufen ist, oder dass ich nicht versuche mich weiterzubilden. Aber das heißt für mich, dass ich mir das Recht vorbehalte von Menschen das zu halten, was ich denke, wenn ich mir deren Aussagen anhöre – unabhängig von deren Status oder Namen. Deshalb habe ich auch keine Probleme damit den Elmar Theveßen inhaltlich zu „zernichten“ (eigene Wortkreation: zerstören x vernichten = zernichten), wenn er Mist redet, obwohl er viel bekannter ist als ich und auch viel mehr Kohle bekommt als ich vermutlich je im Leben bekomme. Ich erstarre da nicht zur Salzsäure, nur weil jemand berühmt ist und ich kritisiere auch aus Neid nicht nicht, nur weil jemand mächtig Kohle hat. Im Gegenteil, wenn er seine Kohle falsch einsetzt, regt mich das erst recht an. Was geht mich das an, wie jemand sein Geld verwendet? Jede Menge, wenn es mir oder der Gesellschaft (somit auch mir) schadet. Ich will in Freiheit leben, also müssen alle in Freiheit leben, sonst klappt das nicht.
Ich glaube das mit der Beobachtung der Welt ist differenziert zu betrachten. Ich stimme Stefan zu, dass man sich Gedanken machen sollte, wenn man sie zum Besseren verändern möchte. Das aber an die festgefahrenen Methoden/Modi von Subjekt und Objekt festzumachen, halte ich für verkehrt, da widerspreche ich Stefan (was nicht heißt, dass andere Methoden der Unterscheidung falsch sein müssen). Das muss ich einfach so sagen. Wer erwartet, dass er ohne Millionen-Erbe aus dem Nichts kommt und Milliardär wird und die „Geschicke der Welt“ lenken kann, der hat entweder den Knall nicht gehört, oder eine verdammt geniale Idee/Marktlücke/whatever. Wer ohne sowas solche Erwartungen an das Leben hegt, tja, dem ist dann auch nicht mehr mit seiner Enttäuschung zu helfen. Trump hatte einfach Glück, dass er der Trottel ist, der ein riesiges Erbe bekam. Entweder man bastelt sich aus dieser Erkenntnis heraus den eigenen Holzpyjama, oder man sieht zu, wie man das auch erreicht, oder man setzt sich für eine gerechtere Gesellschaft ein, wenn man mit der gegebenen ungerechten Gesellschaft nicht zufrieden ist. Das ist zumindest mein Vorschlag, womit auch ich wieder bei Luhmann angekommen wäre.
Mittlerweile frage ich mich, wie es mir passieren konnte, dass ich von Luhmann noch nie etwas gehört habe vor diesem Podcast. Seltsam.
Wie auch immer. Vielen Dank für die tolle Episode wieder. Klaus hat auch sehr geglänzt, sehr fundiert (aus meiner Warte).
Grüße ^^
Ich weiß es ist off topic, aber ich habe keine Idee wo ich es sonst posten sollte außer hier, wo sich mit den ÖRR und somit in weiten Teilen der „Volksmeinung“ beschäftigt wird.
Ich habe aus Langeweile noch einmal Alternativlos Folge35 (und jetzt kommt es!) vom >13.09.2015< gehört. Ich war schockiert, weil ich feststellen musste, dass man die gesamte Sendung von vorne bis hinten 1:1 heute aufnehmen könnte. Vielleicht lebe ich ja bereits zu sehr in "Internet-Time", aber 13.09.2015 ist für mich so weit weg, wie für meinen Opa 2-3 Jahre.
Es hat sich also NICHTS, wirklich GAR NICHTS geändert an der Flüchtlingssituation, an der AFD, am Narrativ über die "Hetze" im Internet, usw. Wir stecken (zumindest in meiner Realitätsblase) komplett fest und bewegen uns keinen Zentimeter vorwärts. Sowas habe ich bisher (ich bin jetzt Anfang 30) in meinen Leben noch nicht (bewusst) erlebt.
Geht es anderen auch so, oder ist es "objektiv" sogar genau so? Ich hoffe die anderen Kommentarschreiber, oder vll sogar Stefan und Tilo in der nächsten Sendung können mir da ein wenig "Realitätsabgleich" oder "Kallibrierungspunkte" liefern, damit ich das für mich einordnen kann.
Viele Grüße
Bernd
Natürlich habe ich den Link vergessen: http://alternativlos.org/35/
na toll… Krautchen ist involviert 😛
Hallo als Nichtakkademiker kam ich mir in dieser Folge etwas lost vor, obwohl ich echt versucht habe mich auf das Thema Konstruktivismus einzulassen. Leider meiner Meinung nach ohne Erfolg. Viele Teile eures Gesprächs kamen mir wie ein „stating the obvious“ vor. Vielleicht habe ich’s auch nur falsch verstanden. Ich hoffe mal davon aus, dass solch schwere Kost bei euch nicht zur Regel wird :-). Ansonsten macht weiter so, immer wieder unterhaltsam euch zu hören. Grüsse vom Bodensee. Roland
Als Physikstudent kam ich mir noch viel verlorener vor 😀
Definitiv nicht meine Welt. Zähle wohl zu den Leuten, die zu sehr in der Standarddenke gefangen sind …. und bleibe dann wohl doch lieber bei so schön verständlichen Sachen wie physikalische Theorien 😉
Obwohl ich prinzipiell der schon zuvor im Podcast geäußerten Meinung, das es nicht zielführend ist, zu versuchen in jedem Bereich mathematischen Logik anzuwenden und mit ihr Aussagen zu treffen, total übereinstimme. Es ist EIN Weg, der sich in bestimmten Gebieten (z.B. in der Modellhaften Beschreibung physikalischer Prozesse) zur Anwendung anbietet, aber in anderen völlig nutzlos ist (komplexe Systeme wie Gesellschaften mit zu vielen „Zufällen“).
In der Physik hat ja alles gewissermaßen eine Logik und Nachvollziehbarkeit. Durch Forschung bekommt man immer weitere Erkenntnisgewinne. Aber bei Dingen wie „Konstruktivismus“ o.Ä. kommt es mir immer so vor, dass irgendwelche Leute altbekanntes immer wieder möglichst kompliziert neu beschreiben, um einen Erkenntnisgewinn vorzugaukeln, letztendlich aber niemanden weiter bringt.
Viele Physiker sind auch Philosophen… weils einfach zu langweilig ist die Welt nur zu beschreiben. Ich hab neben Informatik auch als Nebenfach Philosophie studiert. Mir fällt dazu auch noch „Gehirn im Tank“ ein was sogar was mit der Sprachphilosophie zu tun hat.
Grüße
Gäbe es keine Alternative für Deutschland AfD, stände die NPD bei 10%. Gäbe sich die Linkspartei einwanderungskritisch, würden sie die 10% Wählerstimmen abgreifen.
Es ist doch den meisten Bürgern nicht mehr zu vermitteln, was hier vorgeht. Vor einigen Jahren stritten sich die Politiker noch wie die Kesselflicker über 10€ Praxisgebühr oder eine H4- Erhöhung um 5€ und nun werden jährlich über 25 Milliarden im Handstreich ausgegeben.
Für die Migranten werden im großen Stil Neubauwohnungen geplant, während das „alte“ Proletariat in den dreckigsten Löchern hausen muss. Und trotzdem vegetieren noch viele in den Turnhallen vor sich hin. Solange die Rotweinlieferungen aus Frankreich dadurch nicht betroffen sind, wird das wohl keinen Durchschnittsgrünen stören.
Interessanterweise verstehen selbst die Flüchtlinge nicht, warum der Zuzug nicht begrenzt wird, wenn man die bereits Angekommenen.
Würde die Alternative für Deutschland AfD mit einer Horde dressierter Schimpansen zur Wahl antreten, hätten sie wahrscheinlich nochmals 5% mehr Wähler. Es liegt nicht an der Afd, die Politik der etablierten Partien macht die Afd stark.
Hallo, ich bin mal wieder da. Ich bin nicht sicher, ob ich alles mit dem Konstruktivismus richtig verstanden habe, es waren alle neue böhmische Dörfer für mich, ich fand es aber sehr interessant.
Was ich mich aber frage, ist, warum es so schwierig zu sein scheint, die generelle Subjektivität anzuerkennen? Wir können nur nachweisen bzw. widerlegen, was wir uns auch vorstellen können. Wo unsere Vorstellungskraft fehlt, das kennen wir nicht, können also auch keine Geräte produzieren, um es nachzuweisen/zu widerlegen. Demzufolge muss letztlich alles immer subjektiv sein, es geht nicht anders. Nur innerhalb unserer Welt (also zwischen Menschen z.B.) können wir einen gewissen Grad an Abstraktion/Objektivität erreichen, die auf der Ähnlichkeit der Menschen an sich beruht. 100% Objektivität scheint mir ausgeschlossen. Selbst, wenn wir uns Etwas vorstellen können, muss nicht es real sein, denn auch eine Produktion eines Gerätes, das dieses Etwas „nachweist“, ist letztlich subjektiv.
Und zur Kontingenz: Da scheint das grundlegende Problem zu sein, dass sich der Mensch schwer tut, Kontingenz zu akzeptieren. Wenn ich aber weiß, dass alles subjektiv ist, dann ist doch gleichzeitig auch klar, dass hier Kontingenz zum anderen Menschen sein muss. Demzufolge kann und muss dann jegliche Religion zutiefst subjektiv sein und kann niemals auf den anderen angewendet werden, außer man verständigt sich über Kommunikation auf gemeinsame Standards/Normen/Traditionen (wobei die natürlich auch nie 100% sein können).
Dann habe ich noch den Begriff der Kontingenzbewältigung gelesen. Das ist anscheinend der Versuch des Menschen, zu verhindern von den Subjektivitäten anderer Menschen enttäuscht zu werden, also ein Versuch, das Schubladendenken einzumauern. (Woraus dann wieder Traditionen/Normen/soziale Gefüge/Höflichkeit erwachsen). Demzufolge ist dann auch ein Reduktionismus oder die Autopoiesis nur ein Versuch: der Begrenzung/zur abschließenden, umfassenden Erklärung/die Subjektivität zu objektivieren. Richtig?
So weit, so happy, ich hoffe, ich habe es richtig verstanden.
Aber jetzt frage ich mich folgendes: Wenn ich akzeptiere, dass ich und alles andere rein subjektiv ist und ich auch alles nur statistisch annähernd beschreiben kann, und das immer unter der Prämisse, dass ich weiß, dass ich nichts weiß, dann folgt daraus, dass alles Nachdenken an sich darüber schon wieder überflüssig ist, da ich mich im Kreis drehe, da ich nie über die Grenze der Subjektivität hinauskommen kann. Ich kann mich ja schließlich nicht von außen begucken. Ich kann nur einen Gott annehmen, der das kann. Wer also letztlich unfähig ist, anzuerkennen, dass er nichts ist, muss sich also ein Hilfsmittel suchen, um dieses Dilemma zu ertragen, denn Auflösen des Dilemmas ginge ja nur in der Akzeptanz des eigenen Nichtvorhandenseins (im überspitzten Sinne).
Alles in allem finde ich es relativ müßig, darüber nachzudenken, denn ich kann das Problem ja nicht aus mir heraus lösen. Da hilft es auch nicht, wenn ich den Referenzrahmen ändere und andere Annahmen mache. Daraus folgt, dass die Lösung des Dilemmas in mir selbst liegen muss, in der Akzeptanz der eigenen Subjektivität. Diese Entscheidung habe ich für mich getroffen, als bei mir die Konfirmation anstand.
Das macht demütig, finde ich. Und tolerant. Und inklusiv. Und sozial. (Im Sinne von positives Annehmen des Anderen). Dann geht Fremdenfeindlichkeit nicht mehr, ist unmöglich.
Aber: Ich kann Annahmen machen. Und das ist die, dass mein Nachbar ähnliche Probleme hat. Aus diesen Annahmen heraus kann ich meine Wirklichkeit beschreiben. Und dann muss ich mich entscheiden: Will ich anderen gut tun, oder schaden? Wie will ich, dass andere auf mich und mit mir interagieren? Will ich die Welt verbessern (und zwar nicht technisch, sondern sozial!) oder hoffnungslos sterben? Wie will ich mich verhalten? Und meiner Meinung nach (natürlich haben dann andere auch andere Meinungen) folgt dann – zumindest bei mir – der kategorische Imperativ.
Habe ich damit Luhmann „verstanden“? Bitte korrigiert mich, wenn ich Denkfehler gemacht habe, danke! (Ich habe mich nie mit „Philosophie“ befasst, auch „Sophies Welt“ ist mir fremd geblieben… 🙂 )
Hallo zusammen,
ob überhaupt noch jemand diesen Kommentar liest, so kurz vor der nächsten Ausgabe 😀 egal, ins Archiv, vielleicht interessieren sich ja mal Arschiologen dafür.^^
Also ich habs nicht ganz verstanden, was ihr da so erzählt habt. Da ist die Kommunikation gescheitert. Gut, ist in dieser Weise auch zum ersten Mal, das ich von diesem Thema höre. Wissenslücke, die nun ein wenig gefüllt wird.
So viel ist hängen geblieben. Es geht um Quantenmechanik, um interzellulare Kommunikation (Mutter-Kind-Schranke oder Hirn-Blut-Schranke) bis hin zur Hormonellen Kommunikation, aber vor allem geht es um Sensorik, also der Möglichkeit der Wahrnehmung, also Reizaufnahme (Rezeptor), Reizweiterleitung (afferentes Nervensystem) und Reizverarbeitung (kognitive Verarbeitung und anschließender Reaktion) efferente Reizweiterleitung (von zentralem Nervensystem zur Periferie) und anschließende motorische Reaktion (sichtbar, z.B. Reflex bei Schmerz, heiße Herdplatte).
Jetzt muss ich mich bemühen mal diesen wichtigen und zentralen Vorgang im zentralen Nervensystem zu beschreiben. Nachfolgend kürze ich das mit ZNS ab.
Kurze Definition:
Das Zentrale und perifäre Nervensystem unterscheidet man ab dem Rückenmark, wobei das Rückenmark zum ZNS zählt und die austretenden Nerven, die „Kabel“ als PNS bezeichnet werden.
Das ZNS besteht aus grauen Zellkernen, den Neuronen und den Verbindungen dieser untereinander, den Axonen, welche weiß sind.
Das ZNS ist nicht Binär, kann also nicht nur „Strom oder keinen Strom“ sondern funktioniert auf verschiedenen Ebenen, vergleichbar mit einer Bildbearbeitungssoftware.
So kommunizieren niemals nur zwei Neurone miteinander sondern, diese Neurone sind weit miteinander verbunden.
Ich versuche das mal zu veranschaulichen:
1. Ebene: Neuron 1 interagiert mit Neuron 2 interagiert mit Neuron 3
= Glühbirne
2. Ebene: Neuron 2 interagiert mit Neuron 3 interagiert mit Neuron 4
= Cola Eis
3. Ebene: Neuron 4 interagiert mit Neuron 1
= erkennen eines Glas Colas
4. Ebene: Neuron 2 interagiert mit Neuron 3
= erkennen eines Flasche Cola
Das könnte man nun bis ins unendliche Fortsetzen und diese Verbindungen sind variabel. Macht man etwas zum ersten mal, so macht man eine völlig neue Erfahrung, z.B. Radfahren. Wenn man das Gehirn eines Menschen beim erlernen so eines komplexen Vorgangs beobachten könnte, das Bild würde leuchten wie ein Weihnachtsbaum…
Das ist ja im Umkehrschluss auch das schöne mit Hirnverletzungen, gerade Schädigungen im Großhirn (ganz oben, so gesehen der komplexeste Teil des Hirns) können sich wie bei jedem anderen Lernvorgang neue Verbindungen bauen, die ja schlussendlich lernen bedeutet.
Lernen ist der Prozess, der stattfindet, wenn sich enge Trampelpfade zu Autobahnen ausgebaut haben.
Wenn Sportler Spitzenleistungen bringen oder Ärzte mit einem Blick eine Krankheit erkennen können oder eben auch eine Zensur mit einer Note 1 nach Hause zu tragen.
Ich empfehle zu diesen Themen nie Neurologiebücher für den Einstieg sondern meine unterhaltende Playlist auf Youtube, von der leider viel zu früh, von uns gegangenen Vera Birkenbihl. Die kann das für Leute, die jetzt noch keine 500+ Stunden Neuroanatomie-Vorlesungen hatten ganz toll erklären, vieeeel besser als ich es je könnte.
Ja und wenn wir von Wahrnehmung sprechen dann geht es immer um das beobachtbare und dann wird es zwischen subjektiv und objektiv teilweise echt schwierig. Spannend finde ich ja diesen Röhrentest mit dem einfallenden Licht, das mal da ist und mal nicht, je nachdem ob man es sucht oder auch nicht ^^ also dann wird auch Physik zur Glaubenssache.
Im Alltag kann man die Subjektivität seines eigenen Wesens auch mal ganz objektiv mit der, des Partners überprüfen, man renoviere die Wohnung und unterhalte sich mal über die zukünftige Raumfarbe. Sehr viel Würze bringt dabei eine Farbpalette von Maler des Vertrauens ins Spiel. 😀
Aber im eigentlichen Sinne geht es ja vor allem um die Sensorik. Was nützt das beste Rechenzentrum wenn keine Daten reinkommen, die verarbeitet werden könnten.
Das ist wieder spannend bei den Nachrichtendiensten. Die wollen ja auch immer mehr Heu zum durchwühlen haben. Wie viele Jahre sind wir denn noch von einem Quantencomputer entfernt, der eben genau so in der Lage ist, selbständig Verbindungen in mehreren Ebenen ähnlich wie unser Gehirn zu betreiben?
Also das muss man sich ja mal vorstellen. Unsere Computertechnik ist mittlerweile so weit, das ein Buch von der Dicke z.B. der Bibel in einem Bruchteil zu verarbeiten. Weil eben keine Sensoren innerhalb der Verarbeitung benötigt werden, die Schwachstelle, auch beim Menschen ist die Sensorik und die Reizweiterleitung.
Wozu bauen wir denn z.B. Nachtsichtgeräte oder GPS? Na weil unsere Sensoren (Augen) eben nicht auf diese Wellenlänge der Strahlung programmiert sind. Seit hunderten Jahren bauen die Menschen Kompasse und seit einigen Jahren GPS, wir sind für magnetische Felder eben völlig unsensibel. Vor 200 Jahren wusste man noch gar nicht, das es so etwas gibt. Mein Held, Nikola Tesla hat ja einen Großteil seiner Arbeit auf Felder aufgebaut, sein die nun elektrisch oder magnetisch gewesen, das hat den ja nicht abgehalten.
Vielleicht lernen wir sogar mal mit radioaktiver Strahlung etwas anzufangen. Das ist ja auch nur Strahlung, wie z.B. Licht, Wärme, nun Strahlung eben, die ausbreitet. Wir haben bislang nur noch keine möglichkeit gefunden, diese Strahlung nutzbar zu machen, eigentlich eine unglaubliche Verschwendung.
Wenn man mal überlegt, ein AKW nutzt ja nur die Wärme dieser Strahlung aus. So gesehen, die einfachste Nutzung, wärme würde der Mensch da auch bemerken, wenn er daneben steht. Ist die Strahlung aber soweit abgeklungen, das nicht mehr genug Wärme produziert wird, so wirft man das Zeug auf den Müll und gräbt nach neuen Rohstoffen.
Dabei gibt das Material noch tausende Jahre ziemlich gleichbleibende Strahlung ab, die wir nicht nutzen sondern vor der wir uns aufgrund unseres Umgangs damit, eigentlich nur fürchten können. Viel schlimmer noch, Metalle, die nur ganz selten auf der Erde vorkommen, dazu noch in ganz geringen Mengen werden an wenigen orten Konzentriert, das kann der Erde nicht gut tun… ^^ Sonst würde das Zeug wie Kohle herum liegen, davon bin ich überzeugt. Das war kurz ein Ausflug, wir kehren nun zurück.
Hier mal ein Beispiel zur Rechenleistung als ZNS:
http://www.trendsderzukunft.de/quantencomputer-wissenschaftler-geben-weiteren-durchbruch-bekannt/2016/02/18/
Hier mal ein Beispiel für ausgebaute Autobahnen – also die perfekten Bedingungen:
http://www.trendsderzukunft.de/schallmauer-durchbrochen-roboter-loesen-den-zauberwuerfel-in-weniger-als-einer-sekunde/2016/02/09/
Die Frage wird also sein, werden Quantencomputer Gefühle entwickeln können, werden wir vielleicht in Zukunft politische Macht an einen Quantencomputer übertagen? Eher Raumschiff Enterprise oder Terminator? Wird wohl auf den Programmierer ankommen. Aber wer die Programmierer heutzutage bezahlt bereitet mir, um ehrlich zu sein, ein wenig Sorge.
Und so lange wird das gar nicht mehr dauern und wenn ich mir mal ansehe, wie rasant wir gerade am Aufbau eines technischen PNS arbeiten, hier mal Beispiele:
Neue Generation Satelliten bis 2019:
http://www.trendsderzukunft.de/5g-neue-internet-satelliten-mit-1-terabit-bandbreite/2016/02/14/
Sehr genaue Sensorik und Mechanik am Beispiel einer Uhr aus Deutschland:
http://www.trendsderzukunft.de/optische-einzelionen-uhr-deutsche-forscher-bauen-genausten-zeitmesser-der-welt/2016/02/13/
Ich finde den Uhranbau als sehr gutes Beispiel für präzise Technik und Verarbeitung. Eigentlich kann man am Uhrenbau ziemlich gut den Fortschritt und den Grad der Technisierung ablesen. Hier also ein Artikel der eine Leistungssteigerung der Genauigkeit um den Faktor 100 bedeutet.
Passend dazu habe ich einen Artikel zur Internetgeschwindigkeit gefunden:
http://www.trendsderzukunft.de/1-125-terrabit-pro-sekunde-neuer-weltrekord-bei-der-datenuebertragung/2016/02/15/
Hierbei sind wir schon beim Faktor 50.000 verglichen mit dem angefügten Beispiel GB mit heute durchschnittlicher Übertragungsrate von 24 MBit. Aber sicher nicht auf Mobilgeräten. ^^
Hier habe ich noch ein Beispiel für die Reizweiterleitung gefunden: http://www.trendsderzukunft.de/super-material-revolutionaerer-2d-halbleiter-der-university-of-utah/2016/02/19/
Die arbeiten auch schon in zwei Dimensionen.
Ja und die Sensoren?
Die werden immer billiger und immer besser. Macht mal eure Schublade auf, in der die alten Handys noch herum liegen, denn „man könnte eines im Notfall…“ ^^
Vom Knopfdruck bis zum heutigen wischen… die Kamera, die Mikrofone, ich habe mich die Tage mal ein bisschen zu Mikros schlau gemacht. Wenn man ein wenig technisches Verständnis und über einen Lötkolben verfügt, dann man sich ein Mirko für einen 10er basteln, das im Laden 1.000€ kosten würde, also unsere Umwelt plastern wir mit immer mehr Sensoren voll.
Nun will ich mal zum Schluss noch eine Frage stellen:
Redet Fefe jetzt also davon, das er gerne mehr Sensoren verteilen will und die Menschheit damit und untereinander verbinden will?
Viele Grüße
Hallo Teri,
also ich habe Deinen Kommentar noch gelesen -:-)
Wenn ich Klaus und Stefan richtig verstanden haben, dann haben die über ein Problem der Philosophie geredet, das Fefe mal eben rein mit Technik lösen will (aber nicht kann). Insofern helfen dann Deine Ausführungen zum Philosophieproblem nicht weiter. Aber ich fand Deine Links und Deine Überlegungen dazu trotzdem sehr interessant. Danke!
Meine aktuelle Auffassung zum Thema Konstruktivismus:
Da gesellschaftliche Realität im Gegensatz zu Naturgesetzen einer sehr starken Dynamik unterliegt, können die Betrachtungen der Gesellschaft nur an der Oberfläche bleiben. Bevor es gelingt diese Realität genau zu beschreiben und zu erklären, hat sie sich bereits wieder verändert und die Untersuchung beginnt erneut. Aus diesem Grund erscheint mir eine technologische Herangehensweise, die beispielsweise Empfehlungen für die Politik ableitet, überheblich. Die Sozialwissenschaften können höchstens der Öffentlichkeit zu einem besseren Verständnis von gesellschaftlichen Prozessen verhelfen, damit diese die gewonnenen Erkenntnisse in ihre Entscheidung mit einbezieht.
Durch den m. E. notwendigen Relativierungszwang der eigenen Sichtweise kommt es jedoch zu einer Überreaktion. Die Existenz einer gemeinsamen Realität wird bezweifelt – nicht aus einer Bequemlichkeit (Fefes Position), sondern aus Vorsicht. Dieses Extrem hat allerdings zur Folge, dass einige Sozialwissenschaftler ihre eigenen Aussagen bis zur Unkenntlichkeit zerreden.
Daraus leite ich für mich ab, dass eine zeitliche Beschränkung eigener Theorien anerkannt werden sollte. Für den betreffenden Zeitraum darf allerdings ein Geltungsanspruch formuliert werden, solange keine Falsifikation vorliegt. Für die Naturwissenschaften ist dieser Zeithorizont wesentlich größer, da sich Naturgesetze als sehr langandauernd erwiesen haben. Es gilt allerdings auch für die Geisteswissenschaften nicht die Existenz einer objektiven Realität in Frage zu stellen, sondern sich mehr mit den Einflüssen auf Wahrnehmung und Kognition zu beschäftigen. So können eine möglichst gute Beschreibung und Erklärung der gesellschatlichen Realität erfolgen, die wiederum fruchtbar für die öffentliche Diskussion sind.
Ich glaube, was Konstruktivisten an Fefes Beitrag am meisten stört, ist sein Vorwurf der Bequemlichkeit. Geisteswissenschaftler müssen sich einfach viel mehr mit der Subjektivität ihres Schaffens auseinandersetzen, wo Naturwissenschaftler viel stärker auf bereits geleistete Arbeit von anderen Forschern zurückgreifen können. Die Gebiete verlangen unterschiedliche Prioritäten hinsichtlich des Vorgehens. In den Geisteswissenschaften steht die Reflexion und in den Naturwissenschaften die Messgenauigkeit an erster Stelle.
Zitat Fefe: Beim Konstruktivismus steckt dahinter die Idee, dass unsere Sensorik uns schlicht kein korrektes Bild der Wahrheit messen lässt … Wenn mir jemand sagt, dass meine Sensorik nicht reicht…
Der erste Satz impliziert offensichtlich, dass es keine Frage sensorischer „Qualität“, sondern jegliche menschliche Sensorik prinzipiell untauglich ist, ein Ding an sich zu sehen. Der zweite Satz unterstellt aber gerade, es sei eine Frage der sensorischen Qualität. Die konstruktivistische Kernaussage wird damit klar verfehlt.
Es ist leider versäumt worden, einen m.E. veritablen Punkt bei Fefe zur Kenntnis zu nehmen.
Zitat Fefe: Für Geisteswissenschaftler scheint es hingegen eher als Freifahrkarte zu wirken, es gar nicht erst zu versuchen. Geht eh nicht, also ist es Zeitverschwendung.
Zwar ist diese Allgemeinheit („Geisteswissenschaftler“) grober Unfug, aber wenn ich Klaus zuhöre (und da befindet er sich bei so einigen Systemtheoretikern in guter Gesellschaft), dann ist da an Fefes Satz was dran. Andauernd wird von einen „anderen Ansatz“ (systemtheoretisch) geredet, dessen Gleichberechtigung bzw. Überlegenheit man gegenüber der Subjekt-Objekt-Spaltung vehement betont. Was dieser Ansatz aber konkret z.B. für die Beobachtung eines biologischen/chemischen/physikalischen… Experiments implizieren soll, das wird nicht verraten. Indem er sinngemäß sagt, es sei nunmal alles in soziale Realitäten und Subsysteme eingebettet, es also mithin bspw. keine Natur“gesetze“ geben kann (jedenfalls keine, die man als solche erkennen könnte), scheint also für Klaus alles hinreichend gesagt zu sein. Ausgiebig bleibt die Diskussion also am Anfang stehen, nämlich bei den Grundsätzen des Konstruktivismus, und damit bestärkt sie m.E. durch ihr Versäumen/Auslassen einer Konkretisierung des konstruktivistischen Ansatzes auf spezifische Probleme (ein einziges Beispiel hätte genügt) Fefes Aussage, dass man es gar nicht erst zu versuchen (braucht).