A!279 – Xi XXL

Freitag, 16. März 2018, 11:57 Uhr

Die ersten Arbeitstage der neuen Bundesregierung wurden solide absolviert. Es wurde Europapolitik simuliert, über knappere Kanzlermehrheiten spekuliert und Grußworte gabs auch, vom heute-Journal Chefchef und sogar im Schloss Bellevue. Die Sache läuft. In China läufts auch: In Peking bleibt Xi für immer und auf dem Land betreiben sie jetzt Online-Shops für die Welt. Nur hierzulande rätseln wir, wie uns die Hälfte aller Handwerker abhanden kamen. Die Tagesthemen-Kommentatorin meint, die Schule sei schuld und Fliesenlegen als AG wäre ne tolle Idee.

Wir danken unseren Produzenten Bernhard, Nora, Jürgen, Justin, Stephan, Falk, Maria, Lewin und unseren Unterstützern Karen, Katharina, Patrick, Steffen, Adam, Christian, Dina, Philipp, Bastian, Robert, Detlef, Till, Ruwan, Sabine, Jan, Janine, Dirk, Norman, Roman, Robert, Marc, Stefan, Ellen, Ralf, Marc, Gerrit, Arvid, Marco, Niclas, Cronna, Julian, Stefan, Andrea, Anna, Radha, Bernhard, Olaf, Dennis, Robert, Josef, Josef, Frank, Roland, Felix, Rene, Roland, Özgür, Michael, Vincent, Leo, Tobias, Tobias, Jens, Christian, Simon, Marcel, Gunther und Marie.

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24 Gedanken zu „A!279 – Xi XXL“

  1. Zum Thema Frühlingsfest in China gab es vor ein paar Jahren den Dokumentarfilm „The Last Train Home“. Da wird eine Familie begleitet. Auch interessant ist der Dokumentarfilm „Three Sisters“ zum Thema zurück gelassene Kinder. Da sieht man wie riesengroß die Unterschiede in China sind.

  2. Zum Thema Schüler renovieren Schule: Wir haben das tatsächlich damals gemacht. Es war irgendwie eine Aktion unserer Schule, dass die Klassen (Gymnasium NRW vor irgendwie 15 Jahren) damals ihre eigenen Klassen gestrichen haben. Farbe wurde glaube ich von irgendwem gestellt. Wie das mit Versicherungen war, weiß ich leider nicht, da es aber eine offizielle Aktion war (glaub sogar mit Lokalzeitung) wird sich da schon wer Gedanken gemacht haben.

  3. Zur Renovierung von Schulen: An meiner ehemaligen Schule (BaWü) ist es vollkommen normal, dass Schüler ihre Klassenzimmer selbst streichen und tapezieren. Gibt extra einen Schultag im Sommer, der für nichts anderes da ist. Gibt kein Geld, es machen zu lassen. Die Schule zahlt zwei Eimer Farbe, das wars. So weltfremd ist Fliesen legen in der Schule also nicht..

  4. mag ja sein dass die tagesthemenredaktion alt ist. aber bei euch hab ich das gefühl, dass ihr keine eigenen kinder habt und das thema nur als onkel oder nur aus der theorie kennt.
    wie einer der vorredner sagte haben die schulen nicht genug geld, auch in nrw.
    es geht ja nicht um fliesen legen oder wände spachtel und streichen ist durchaus im rahmen der möglichkeiten die schüler machen können ggf. mit unterstützung der eltern.

    btw. es gibt mittlerweile differenzierungskurse in der mittelstufe in denen man holzverabeitung lernt, angefangen mit sägen und hobeln von hand bis hin zum 3d zeichnen und cnc fräsen…

    beste grüße

  5. Hallo,

    bezüglich der Idee „Schule von SchülerInnen“ renovieren: Es gibt mindestens zwei Seiten der Medaillie. Die erste ist die pädagogische Dimension, in der man davon ausgeht, dass durch die Mitarbeit und Gestaltung der Räume die SchülerInnen sich mit der Schule identifizieren und dadurch auch die Bereitschaft Schulgegenstände zu zertören und die Wände/Tische zu beschmieren, verringert wird. Zudem sind Räume, die von Schülern gestaltet wurden wirken auf ALLE sehr einladend hier produktiv zu arbeiten/lernen.
    Die zweite Dimension, die definitiv extremst fragwürdig ist, ist die, dass durch die Schülermitarbeit eine klare Verschiebung der Verantwortlichkeit im Erhalt der reinen Baumasse ist. Denn für den Erhalt ist immer noch die Kommune, das Schulamt und die entsprechenden Betriebe zuständig — und das schon alleine durch genügend bereitgestellte Mittel.
    Da es nun wirkt, dass das eine das andere ausschließt, will ich dazu sagen, dass eine Kombination weniger fragwürdig ist. Legen die SuS die Grundsteine, sollte die Kommune sich automatisch verpflichtet fühlen, sich seiner Aufgabe zu stellen. BTW: Die Renovierung der Toiletten sollten mal dringenst angegangen werden.

  6. Hallo,
    zum Thema Nachwuchsmangel im Handwerk. Stefan erwähnt bei Minute 1:02:48 richtiger weise die schlechten Bedigungen im Vergleich zu den industriellen Betrieben. Neben Frühaustehen gehören dazu auch die langen An-und Abfahrtswege ( I.d.R.unbezahlt, außer für den Fahrer) sowie die schlechte Vergütung und der spätere Lohn. So verdienen Azubis in der Metall-und Elektroindustire besser und wenn sie übernommen werden steigt der Unterschied im Vergleich zur Handwerk, Bau etc. nochmal deutlich. Dazu kommt noch mehr Urlaub, volles Weihnachtsgeld in der M-u-E-Industrie. Häufig werden die Handwerker, Bauarbeiter nach der Ausbildung falsch eingruppiert und erhalten trotzt abgeschlossener Ausbildung nur den tariflichen Mindestlohn. Auf dem Bau sind das im Westen Mindestlohn 2 14,95€/Std. Korrekt wäre eine Eingruppierung in der Lohngruppe 3 nach der Ausbildung (im Westen 17,07 €/Std ). Der Tarifvertrag Bau ist allgemeinverbindlich. Leider verstoßen viele Arbeitgeber dagegen, halten sich also nicht ans Gesetz und kommen damit durch. Kein Wunder das viele gute Handwerker und Bauleute in industrielle Betriebe wechseln. Es liegt vorallem an den Arbeitgebern den Nachwuchsmangel zu stoppen.

  7. Stefan: „Ein ganz kleines schwarzes loch(!!!), so klein das man es gar nicht sieht…“
    Da musste ich wirklich lachen…

  8. Zu Benzin vs Diesel vs Elektro:
    um die Antriebe wirklich vergleichen zu können müsste immer auch die Herstellung mit einberechnet werden, das hat „Da“ in seinem Audiokommentar ja getan, dazu müsste aber auch die Gewinnung des Kraftstoffs mit einberechnet werden. Solarpanele für Elektroautos werden oft als Beispiel genannt, die sind auch besonders ekelig in der Herstellung, Raffinerien, Fracking etc wird aber nie erwähnt, geschweige denn die Kriege die ums Öl geführt werden. Das alles unerwähnt zu lassen spielt natürlich der deutschen Autoindustrie in die Hände, denn die haben damit tolle Argumente gegen Elektro, aber die sauberste Mobilität wird in Zukunft ganz klar elektrisch sein, um regenrative Energien muss man keinen Krieg führen, und das verschleppen der Energiewende ist eigentlich die nächste große Schweinerei (nach den Öl-Kriegen).
    Eine ganzheitliche Betrachtung ist bei diesem Thema einfach super-wichtig, und die findet medial nicht statt, auch (leider) nicht in Aufwachen!

  9. Lucians Audiokommentar konnte ich nicht zu Ende hören, bedingt durch eine auffällige, herablassend stigmatisierende Art, wie er mit „Schicksalen“ anderer umgeht. Ich sage bewusst Schicksalen, da nicht jede bewusste Entscheidung zu einem erwarteten Ergebnis führt.

    Ich finde es sehr gut, dass er Filterblasencrossing betreibt. Mir ging es ähnlich – als Student war ich ebenso eingestellt: Jeder ist für sich und seine Zukunft selbst verantwortlich, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied usw. Leider lehrte mich die Realität eines besseren Verständnisses von „den Dingen“. Nach meiner Erfahrung gibt es den Liberalismus nur zum Preis eingeschränkter Freiheiten, d.h. für jeden Liberalen braucht es zehn Nicht-Liberale („Unfreie“), damit dieser „frei“ sein kann. Als Beispiel: Nach seinem Credo „Augen auf bei der Berufswahl“ – man solle sich ja zukunftssichere Jobs mit guter Bezahlung am besten vorher aussuchen und im Zweifel auch etwas machen, was einem nicht gefälllt: Würde jeder Schulabgänger diesem Credo folgen, backt in zehn Jahren niemand mehr sein Brot, schneidet ihm niemand mehr die Haare, näht ihm keiner mehr die Schuhe für 25$-Monatslohn außerhalb Europas, muss die Fließbandarbeit wohl eingestellt werden, da sich niemand mehr ans Band stellt und alle Waren, die nicht automatisiert produziert werden können, werden vom Markt gefegt…etc. Braucht die Welt nur Wirtschaftsakademiker, Juristen, Informatiker, Mediziner und Handwerksmeister? Natürlich nicht! Niemand würde mehr putzen gehen oder sich auf den Wochenmarkt stellen oder Nahrung ernten, herstellen oder konservieren! Und in diese Welt würde uns aber sein Vorschlag, macht nur, was Geld bringt und zukunftssicher ist, bringen.

    Es muss für jeden die Möglichkeit geben, auch das zu tun, was er oder sie tun möchte und davon eben auch leben zu können! Wieso ist ein sich selbst bezeichnender Liberaler gegen die Freiheit der Berufswahl?

    Es ist halt FDP-Sprech und ich sehe relativ wenig eigene Meinung. Ich bin aber überzeugt, dass die Zeit das korrigieren wird. Auch ihm wird sich die Wirklichkeit eröffnen, von der jede Uni und jedes Lehrbuch meilenweit entfernt sind.

    Daher habe ich den Kommentar zu dem Zeitpunkt abgebrochen, nachdem er seine allgemeine Position darstellte und bevor er zu den prekären Situationen der anderen Kommentatoren kam. Es schauderte mir einfach, mit welcher Kälte er die Schuld bei den Betroffenen sucht.

    Falls du das ließt, können wir gern im Forum darüber diskutieren, jedenfalls wünsche ich dir alles Gute für deinen weiteren Weg, auf dass dir niemals etwas unerwartet schlechtes widerfährt und du dich in einer Situation befindest, mit der du vorher nicht gerechnet hast.

    PS: Die Frage, warum sich jemand für unsicherere oder schlechter bezahlte „Alternativen“ entscheidet sind eben nunmal die persönliche Interessenlage und auch die eigenen Fähigkeiten. Dann darf doch die „liberale Frage“ aber eben nicht sein, wieso diese Alternative gewählt wurde, sondern warum diese Alternative so unsicher und schlecht bezahlt ist! Aber Herr Lindner hat ja letztes Jahr bereits zu verstehen gegeben, dass die Alleinerziehende mit drei Jobs einfach nur das falsche gelernt hat… Sowas zu Ende gedacht, lässt doch das Hirn und das Herz bluten.

    Mitgefühl darf keine Gabe sondern muss Selbstverständnis sein!

  10. zum Thema Klassenzimmer selbst renovieren: Bin gelernter Maler und Lackierer und wir durften unser komplett ranziges Klassenzimmer in der Berufsschule nicht selbst streichen, muss halt ausgeschrieben werden und so. Viel absurder geht es glaube ich nicht.

    Auf der anderen Seite: Ich war 11 Jahre auf einer Waldorfschule wo quasi alles von den Schülern und Eltern gemacht wird. Klassenzimmer gestalten, Bäume und Hecken schneiden und all so was. Das ist da ganz normal.

  11. Mal wieder ein paar Gedanken zur Folge

    Auf die Gefahr hin, dass es schon 17 Leute bei Twitter und im Forum geschrieben haben, zitiere und verlinke ich mal Wikipedia zu Lorem ipsum:
    „„Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisici elit, …“ ist ein Blindtext, der nichts bedeuten soll, sondern als Platzhalter im Layout verwendet wird, um einen Eindruck vom fertigen Dokument zu erhalten. Die Verteilung der Buchstaben und der Wortlängen des pseudo-lateinischen Textes entspricht in etwa der natürlichen lateinischen Sprache. Der Text ist absichtlich unverständlich, damit der Betrachter nicht durch den Inhalt abgelenkt wird.“
    Ist einem Text von Cicero entlehnt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lorem_ipsum

    Schulen von Schülern reparieren zu lassen, ist aus den genannten Gründen natürlich Quatsch. Aber handwerkliche AGs würde ich nicht nur aus Gründen des elterlichen Widerstands abschreiben. Dieses Mindset, dass jeder am besten unbedingt studieren muss, ist nicht nur schlecht für die Gesellschaft, der die Handwerker fehlen, sondern auch für die jungen Leute, die sich durch ein Studium quälen, obwohl eine Ausbildung ihnen besser gefallen hätte.

    Zum Thema Personenschaden bei der Bahn: Für alle Betroffenen ist dann so viel Betreuung nötig und wird ermöglicht. Könnte man sich nicht viel Zeit und Geld sparen, wenn man die verstorbene Person ordentlich betreut hätte?
    (ge-/verstorben macht für mich persönlich keinen Unterschied, je nach Kontext klingt das eine oder andere passender. hab den satz erst mit ge- geschrieben, aber das war komisch)

    Diesel: 11t Produktion, 150g CO2/km, 5-25 mg Feinstaub
    Benziner: 11t Produktion, 250 CO2/km, 5-60mg Feinstaub
    Elektro: 20-50t Produktion, theoretisch 0g CO2/km, praktisch 100g
    Also falls ich mir in näherer Zeit doch mal ein Auto zulege, sollte es ein möglichst kleiner Diesel sein… Es gibt doch noch andere Antriebsformen, Hybrid und so was, wie sieht es denn bei denen aus?

    Als es im Podcast um’s Handwerk ging, hat Stefan gesagt: „Weil wir alle ideologiegetrieben Philosophie und BWL studieren.“ Meine Frage an Lucian: Warum machst du denn keinen Meister?
    Lucians Rat folgend würde keiner mehr Krankenpfleger/in, Kellner/in oder andere für die Gesellschaft wichtige, aber schlecht bezahlte Jobs machen. Das ist auch keine Lösung. Da müssen wir vielleicht umdenken, was uns Dinge wie Pflege, Restaurants und Journalismus wert sind. Und ob man es wirklich „verdienen“ nennen kann, wenn manche* Banker, Anwälte, Manager und Steuerberater so viel Geld kassieren. Was jemand, der zum Beispiel auf Lebensmittelpreise spekuliert, in seiner Arbeitszeit so an Wert für die Gesellschaft erbringt, muss man doch eigentlich mit einem negativen Vorzeichen versehen.

    *Ich bestreite nicht, dass (vom Steuervermeidungshelfer abgesehen) das wichtige Berufe sind, ohne die es auch nicht geht. Aber das Verhältnis von Leistung zu Bezahlung stimmt oft nicht.

    PS an Lucian: Sollte das heißen, dass du gegen die anderen Klavierstudenten keine Chance hättest, WEIL sie Asiaten sind?

  12. Soweit ich weiß haben ländervergleichende Studien ergeben daß die empfundene Lebenszufriedenheit (k.A. ob das der genaue Terminus ist) höher ist, wo die Bevölkerungsdichte niedriger ist. Warum soll eine Prognose, die einen kleinen Rückgang der Bevölkerungsdichte vorhersagt, Grund zum Aktionismus sein? 2050 wird Deustchland immer noch mehr als die 10fache Bevölkerungsdichte der skandinavischen Länder haben.

  13. Eine kleine Ergänzung noch zum Thema Verbrenner gegen Elektro-Auto: ein wichtiges Argument für das Elektro-Auto,das komplett unerwähnt bleibt (sowohl in dem Audio-Kommentar, als auch in sonstigen Medienberichten) – das Elektro-Auto ist sowohl im Stau, als auch im ruhenden Verkehr (Ampeln usw.), also wenn das Auto steht (und bei den Verbrennern der Motor läuft) emissionsfrei. Ich weiß nicht,wie groß diese Emissionen sind,aber wer in der Stadt wohnt,an Autoschlangen vor Ampeln vorübergeht oder im Stau das Fenster aufmacht, weiß Bescheid..

  14. Zum Thema E-Auto vs. Verbrenner.
    Die Herstellung des Treibstoffs für Verbrenner also Rohölförderung, Transport mit Tankern in die Raffinerien, dort Herstellung von Diesel und Benzin, Transport zu den Tankstellen wird beim Vergleich zw. E-Auto und Verbrenner auch oft vergessen. Kommt noch dazu, dass Diesel und Benzin im Motor verbrandt werden. Die Akkus der E- Autos werden aber, wenn sie nicht mehr genug Kapazität haben als Stromspeicher benutzt und können am Ende zu fast 100% recycled werden.

  15. @Marc
    Seh da noch ein ganze Problem. Cherry Picking. Als Liberaler hat man eigentlich keine eigenen Werte. Man ist mal für das eine, Mal für das andere was von außen ins Weltbild so reinschwappt. Das Ergebnis davon dann viele mürrische konservative Eltern die über die „Ausländerflut“, „Burkas“ und „habgierige faule Griechen“ jammern. Alles Leute die mal liberal eingestellte Jugendliche waren. Sowieso immer mehr right leaning als alles andere. Man ist ja hipp und hat den Durchblick. Ist kein Linker Spinner als Mann/Frau der Mitte. Und in der Krise wählt man dann AfD. Weil „man muss ja was machen! So gehts ja nich weiter!“ Man muss schon den gut den Überblick haben glaub um ein Liberaler zu sein. Weiseheit besitzen. Um nicht nach rechts abzudriften. Nichts für Leute u60 jedenfalls.

  16. Grüß Dich Stefan,
    da höre ich ab etwa 1:19:30, dass bei Captain Ahab anscheinend langsam ein „Sinnes“wandel vonstatten gehen soll, und habe gleich mal versucht herauszufinden, ob er tatsächlich der Meinung ist, dass Deutschland in den nächsten Jahren eine Inflation von 4,5 Prozent haben „sollte“. In einem Welt-Artikel (https://www.welt.de/finanzen/article174560810/Euro-Nicht-nachhaltig-Notfallplaene-der-Oekonomen-Sinn-und-Fuest.html) habe ich folgende Passage gefunden: „Wie groß die Differenzen sind, machte Sinn deutlich. Damit die schwächeren Länder preislich wieder zu Deutschland aufschließen könnten, müsste hierzulande die Inflation in den kommenden zehn Jahren 4,5 Prozent stärker steigen als im Rest der Euro-Zone.“ Hier steht „müsste“ und nicht „sollte“. Das ist für die Interpretation ein riesiger Unterschied. Und dass er mittlerweile kapiert hat, dass es einen Zusammenhang zwischen Lohnstückkosten und Inflation gibt, ist auf seiner webseite nicht zu erkennen (http://www.hanswernersinn.de/de/TE_022018).
    Für mich wirkt das eher nicht nach Einsicht, dass in Deutschland die Löhne steigen müssen, um … siehe Flassbeck, sondern eher nach „Oh Gott! 4,5 Prozent Inflation! Alarm! Wir brauchen ein Szenario, um die Problem-Staaten aus dem Euro zu kicken!“ Das scheint ja auch das Ziel der Veranstaltung gewesen zu sein: Wie kann man es hinkriegen, dass der Austritt für einige Staaten aus dem Euro, erleichtert wird. Also nix mit Sinnes-Wandel!
    Viele herzliche Grüße, Christian

  17. @ Lucian, du wolltest gerne was zum Stichwort „Lebensglück“ hören. Ich wünsche dir dass du nach 15 Jahren „spannender Meetings“, im Bereich Finanzberatung, nicht doch merkst dass Klavier spielen eine schönere, glücklichere Berufswahl gewesen wäre. Falls doch, neben dem Beruf darf man ja ein Hobby weiter betreiben.
    Das mit den 15 Jahren Arbeitslosigkeit nach dem Studium habe ich nicht ganz verstanden. Jede_r Studierende_r ist nach dem Studium erst mal 15 Jahre arbeitslos? Oder nur die Menschen die das „falsche“ Studium gewählt haben? Also DAS bei dem Geld nicht an erster Stelle steht.
    Rest: siehe Marc & dafür Danke!

  18. Zum Thema Schüler renovieren die eigene Schule:
    meine 12-jährige Tochter geht in die sechste Klasse eines Gymnasiums (im Saarland). Anfang diesen Schuljahres machte die Schule intern eine Ausschreibung: das schönste Klassenzimmer sollte mit 150 € für die Klassenkasse prämiert werden. Die Kinder „durften“ streichen und Bilder malen wie sie wollten. Alles freiwillig versteht sich.
    Das Budget für die Farbe und die Prämie kam aus dem Topf der Spenden der Eltern (dieser existiert bereits seit 30 Jahren). Gespendet wird monatlich bis jährlich. Das Geld daraus wird beispielsweise für Renovierungen, Anbauten, naturwissenschaftliche und EDV-Ausstattung verwendet.
    Jedenfalls haben bei dieser Aktion fast alle Klassen mitgemacht. Aus versicherungstechnischen Gründen mussten die Eltern die Kinder betreuen. Ein Kind ohne Elternteil durfte nicht mitstreichen, bzw. mussten die Eltern der anderen Kinder schriftlich die Betreuungspflicht übernehmen.
    Passiert ist alles an einem Freitagnachmittag und Samstagvormittag, also außerhalb des Unterrichts.
    Na ja, ist wahrscheinlich nicht beste Lösung. Dennoch haben wir hier eine sehr schöne Schule, in die ich mein Kind gerne schicke.
    Liebe Grüße 🙂

  19. Wer übrigens mal amateurhaftes Fliegenlegen lernen möchte, der kann an Workshops, z.B. beim Bauhaus teilnehmen. Diese Workshops sind im Prinzip Werbeveranstaltungen, bei denen Firmen ihre Produkte vorführen, indem sie kleine Kurse über das Einmaleins des Tapezieren/Fliesenlegen/Wände verputzen anbieten und man umsonst daran teilnehmen kann. Natürlich kann man danach nicht gleich ein ganzes Bad rundum verfliesen oder ähnliches, aber fürs Verfliesen eines ebenen Kellerbodens sollte das reichen.

    Mal abgesehen davon muss man nicht immer gleich aus allem ein Schulfach (oder AG) machen. Heutzutage hat jeder ein internetfähiges Gerät mit Bildschirm, da kann man sich auch mal hinsetzen und selbst im Internet reherchieren und sich Youtube-Tutorials angucken.

  20. In meinen Augen sind die Handwerksbetriebe teilweise selbst Schuld an der Misere…
    Ich kann mich an ehenalige Klassenkameraden in der Realschule erinnern, die mir auf den Klassentreffen die absurdesten Geschichten bezüglich ihrer Ausbildung erzählt haben…
    Da wurden Leute ausgebildet und dann nicht übernommen, weil ja Alfred mit 58 noch da ist und den Laden schmeißt. Oder man wurde mit sinnlosen Aufgaben demotiviert (Chefs Auto putzen und solche Scherze) Die jungen Leuten haben dann natürlich umgeschult und waren weg. Andere waren trotz 2.5er Abschluss nicht gut genug und worden gar nicht erst genommen…

    Jetzt lese ich immer öfter verzweifelte Hilferufe von kleinen Handwerksbetrieben auf facebook die dringend Nachfolger für ihre Leute suchen, natürlich am Besten schon mit abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung…
    In meinen Augen haben viele dieser Betriebe einfach gepennt und sind vllt. auch etwas zu arrogant an die Nummer ran gegangen… Die Quittung gibt es jetzt, denn jeder der halbwegs was in der Birne hat holt entweder sein Abitur nach, studiert oder geht in die Industrie, weil da einfach auch noch die Rahmenbedingungen passen (keine Montagetätigkeit, Pausen werden eingehalten, bessere Bezahlung). Der Rest versucht sich dann halt als Soldat oder Handwerker und da bemängeln nicht wenige Handwerksbetriebe dann wieder die schwachen Leistungen ihrer Schützlinge… wenn man als Betrieb allerdings auch nur mies bezahlt oder schlechte Bedingungen liefert und es teilweise bis heute nicht schafft den Leuten eine Perspektive (im Sinne einer Übernahme) zu bieten, darf man sich wahrlich über den schlechten Ruf nicht wundern.

    Ist zumindest meine Meinung, als Ingenieur im Außendienst (ist auch nicht jedermanns Sache, aber hier stinmt die Bezahlung und Fahrtzeit ist auch Arbeitszeit etc.)

  21. Man muss sich das einmal vergegenwärtigen, da erschießt ein Polizeibeamter einen Menschen, die Umstände sich unbekannt. Der Innenminister wird aber interviewt und sagt es greife ein „Automatismus“ dass wenn ein Beamter seine Dienstwaffe einsetze und das Opfer – ja die Person wird in dem Moment zum Opfer – stirbt, setzt die Ermittlung nach §222 STGB ein. Das ist fahrlässige Tötung.

    Für mich ist das eine vorweggenommene Wertung, weil wie der Titel schon sagt, die Fahrlässigkeit ist entscheidendes Tatbestandsmerkmal.
    Ein jegliches Vorsatzdelikt, wie oh, an was könnte man denn noch denken – hint hint, 10 Paragraphen vorher steht das Richtige – wird bei diesem Auffangdelikt schon bei Einleitung der Ermittlungen ausgeschlossen.

    Witzlos.

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