A!102 – Rückkehr des Supergrundrechts

Dienstag, 29. März 2016, 13:53 Uhr

Wir schauen Tagesthemen, heute Journal, bisschen Sat1, J&N Ultras und eine Bush-Rede. Themen: Ostern, Terror, Flucht, Krieg, Tierschutz, Datenschutz, Regierungsdeutsch und Haushaltsplanung.

Wir danken unseren Produzenten Timo, Maurice, unseren Unterstützern Walter, Benito, Bernhard, Thomas, Adrian, Bettual und allen Flatterern.

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Tilo
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78 Gedanken zu „A!102 – Rückkehr des Supergrundrechts“

    1. Warum sollte man als (syrischer) Flüchtling in eine – de facto – Diktatur fliehen wollen? Unabhängig davon ob S-A jetzt Flüchtlinge aufnimmt oder nicht.

    2. Lass das doch die Syrer selber entscheiden. Nach Jordanien sind auch Millionen Syrer geflohen, obwohl das keine Demokratie ist. Die Flucht nach Europa birgt ebenfalls Risiken.

  1. Strunz sollte sofort entlassen werden !!!!!
    Wenn ich den Typen nochmal im Fernsehen sehe garantiere ich für nichts !

  2. Zum Thema Grün-Schwarz: das gabs tatsächlich so noch nie, mit den Grünen als stärkster Kraft, und ich meine dass er auch genau das meint. Es könnte sich ja auch niemand vorstellen das die FDP irgendwo den MP stellt, und die CDU als kleinerer Partner in so eine Koalition geht. Das finde ich in diesem Fall von Kleber also vollkommen richtig beschrieben.

  3. Zum Thema Überwachungsstaat fand ich den Bericht im Auslandsjournal über die Sicherheitsmaßnahmen in Israel ganz interessant. Da sind an jeder Ecke Kameras und beim Betreten von Einkaufscentern etc. muss man durch Sicherheitsschleussen. Die Sicherheitsbehörden führen racial-profiling durch (sie nennen es nur ethnic-profiling) und alle haben sich die Maßnahmen gewöhnt. Trotzdem haben sie weiterhin Terror, wie zuletzt mit den ganzen Messerstechereien.

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2701910/Israels-Anti-Terror-Strategie

  4. Ich war ziemlich überrascht, dass ihr meintet, dass das Auswärtige Amt für die Finanzierung des UNHCR von Seiten der Bundesregierung zuständig ist; ich hatte da eher das BMZ im Kopf. Tatsächlich sind beide irgendwie verantwortlich. Das BMZ selbst schreibt: „Die Federführung für das UNHCR als Organisation der humanitären Flüchtlingshilfe liegt innerhalb der Bundesregierung beim Auswärtigen Amt. Aber auch das BMZ unterstützte die Arbeit des Flüchtlingshilfswerks 2013 mit 9,2 Millionen Euro.“ (http://www.bmz.de/de/ministerium/wege/multilaterale_ez/akteure/uno/unhcr/index.html) Was für ein lächerlich geringer Beitrag, aber nun ja…

    Eine andere kurze Anmerkung: Breivik, der die Anschläge 2011 verübte, ist Norweger und kein Schwede. Da passierten auch seine Taten (in Oslo und Utøya) und da sitzt er im Gefängnis.

    Ich war außerdem ein wenig über die Wortwahl in einem Clip überrascht, als es hieß: „verurteilte Islamisten“. Selbstverständlich kann man das sagen, ebenso wie „verurteilte Christen“, „verurteilte Pfälzer“ oder „verurteilte Klempner“, aber für gewöhnlich wird solch eine Formulierung verwendet, um sich auf die Straftat zu beziehen, wegen der man verurteilt wurde. Man liest z.B. von „verurteilten Mördern“. Durch diese Formulierung wird das Wort „Islamist“ schon sehr negativ dargestellt, ein Islamist scheint gleichzusetzen mit Straftätern. Es klingt, als wäre es bereits ein Verbrechen, ein Islamist zu sein (und ich weiß um den Unterschied zwischen Muslim und Islamist, bevor jemand dazu Anmerkungen macht).

  5. schon wieder 3 Stunden…euch brennt der Helm 😀 Jetzt beschwert man sich schon über zuviel und das für lau…Kranke welt nicht wahr 😀 Aber 3 Stunden sind echt zu heftig…Naja lieber beschwere ich mich über den Fakt als wenn ihr nur 30 Minuten ne Folge macht..Aber eine Stunde (stunde 30) ist optimal…so hin oder her aber zeitlich gesehen wäre das Knorke

  6. Zum Israel-Vergleich:
    Ich habe letzte Woche auch aus anderer Quelle diesen Vergleich gehört, und mir ist echt die Kinnlade runtergeklappt, als der Sprecher meinte, es sei jetzt das richtige von Israel zu LERNEN.
    Was kann man da lernen? Außer, man möchte es als Negativbeispiel anführen, um zu zeigen, wie man einen politischen Konflikt über Dekaden NICHT löst, sondern manifestiert, wie man seine Bürger einer ständigen Gefahr aussetzt, wie man spaltet, wie man ein Volksvermögen für einen gewaltigen Sicherheitsapparat verplempert, der am Ende doch nie ausreicht, um echten Schutz zu gewähren.

    Passend dazu war in der WELT ein Artikel, der empfahl, man solle sich in D mal lieber an die Krise gewöhnen, sie sei gekommen um zu bleiben. So hat es die Regierung leicht: Nachdem sie Teile der politischen Gestaltung an den Markt outgesourct hat, erklären sie und die Medien die Krise als alternativlos. Das erinnert mich daran dass Schäuble ja auch schon mehrfach geäußert hat, er fände Krisen gar nicht so schlecht, sie seien hilfreich bei der Durchsetzung unangenehmer Reformen.

  7. Hallo.

    Stichwort: Banlieues
    Ich möchte dazu zwei Artikel aus dem Freitag verlinken, zu der Frage:
    Warum so viele Terroristen aus dem französischen Milieu?

    1) Artikel von 2009, im Kontext der sogenannten Jugendrevolten und Ausschreitungen, Kampf mit Polizei etc.

    >>Frankreich behandelt die Nachkommen nordafrikanischer Einwanderer nicht im biologischen Sinne rassistisch, wohl aber in sozialer Hinsicht: sie werden permanent in eine vermeintlich „erbliche Einwanderer-Situation“ gestellt, eine rechtlich wie menschlich monströse Kategorie. Die Diskriminierung der wegen ihres Aussehens sichtbaren Minderheit und die pauschale Zuschreibung religiöser und kultureller Besonderheiten durch Frankreichs Mehrheitsgesellschaft deutet Castel als Symptom von deren „Staatsbürgerschaftsdefizit“.< https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/warum-die-banlieue-brennt

    2) Artikel von 2015 im Kontext von Charlie Hebdo:

    >>Besonders die Gendarmerie ist für rüde Umgangsformen bekannt. Migrationskinder oder -jugendliche erleben oft mehrmals täglich, was es heißt, nicht so auszusehen wie hellhäutige Altersgenossen. Die Identitätskontrolle nach dem Gesicht ist zwar per Gesetz verboten, aber dennoch üblich.
    Auch dank dieser Erfahrungen werden multikulturell instabile Banlieues zu Räumen der Frustration und brachialer Animositäten. Es kommt zu Ausbrüchen der Wut, die weit über das Maß öffentlich akzeptierten Protestes hinausgehen.<https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/gegen-die-wand-1

    Tilo hat durchaus Recht, dass es anderswo wirtschaftlich viel schlimmer aussieht.
    In den Banlieues kommt wohl die spezifische ethnische Vielfalt hinzu (die gibts in Osteuropa oder Spanien wohl kaum) und vielleicht die Religion, in die man sich dann flüchtet, selbst.
    Aber da immer Vorsicht: Schiebt man alles auf den Islam, hätten auch Anders Breivik und Joseph Kony im Kontext eines christlichen Krieges als Kreuzritter dargestellt werden müssen.

    Gute Folge und ich freu mich über die Rückkehr zum alten Rhythmus ^-^

  8. Nach dieser Folge bemerke ich zum ersten Mal, das ich vor einem halben Jahr den Fernseher ausgeschaltet habe. Mit nur wenigen Minuten Nachrichten aus dem Internet und dem Radio habe ich genauso viele, wenn nicht gar mehr, Informationen zum Thema erhalten als in 24 h Sondersendungen und tagelangen Dauerberichterstattungen.

  9. Zum Thema Brüssel:
    Wenn wir das ganze Problem am Kopf packen wollen, müssen wir zunächst mal an unseren eigenen Kopf packen. Wir lassen zu, dass jeden Tag bei unsren sogenannten „peacekeeping operations“ Menschen getötet werden. Wir betreiben diesen Terror Tag für Tag, aber ist ja legitim weil wir die guten sind und die anderen ja zum Glück die schlechten. Bei jeden Drohnenangriff, deren Ziele durch Logarithmen bestimmt werden, kommen durchschnittlich 40 Zivilisten ums Leben. Kollateralschäden nennen wir das dann und erstarren in Ungläubigkeit wenn das Echo zurück kommt. Natürlich sind die Erreignisse in Brüssel abscheulich, aber ich glaube nicht, dass wir das ganze nur auf soziale Probleme zurückführen können sondern noch viele weitere Faktoren hinzukommen.

    1. Jap, finde ich auch. Allein soziale Probleme sind es wohl nicht, aber eben ein bedeutender Faktor, da vor allem auch persönliche Unzufriedenheit in der breiten Gesellschaft solche Auswirkungen hat. Andere Faktoren sind zum Beispiel unsere Außenpolitik. Also angenommen dem Fall, dass wir ein top Sozialsystem hätten und es allen gut gehen würde bei uns, würde es wohl trotzdem weitere Anschläge geben, da allein unsere Außenpolitik mit den Opfern unserer Kriege sympathisieren lässt. Wir Einheimischen würden vielleicht nicht radikalisieren, aber die hier lebenden Landsleute der Opfer schon viel eher, wenn sie sehen, dass wir dort unschuldige Menschen massenweise ermorden. Das wirft kritische Fragen auf, führt auch zu Unzufriedenheit mit uns und am Ende vielleicht sogar zur Radikalisierung gegen uns. Das soll auf keinen Fall heißen, dass man Migranten wieder rausschmeißen soll, aber eben dass wir diese falsche Politik beenden müssen.

  10. Holla. Einen guten Tag allerseits.

    # Kommentare.
    Hmm, stimmt. So gesehen wäre es schon eine gute Integrationsmaßnahme. Da kam wohl der ordnungsliebende Preuße in mir durch.

    # Terror.
    Haa. Aber der von Ostern durchschnittsverwöhnte Europäer lernt halt auch nichts dazu. Kann es sein, dass sich Medien und die Idiotie der Menschen gegenseitig bedingen?

    Im Sinne von: Die Medien sind so schlimm, weil es die Menschen scheinbar nicht anders wollen (Unbedarftheit) und die Menschen sind so dumm, weil die Medien ihnen nur Mist vorsetzen.

    Das alles macht mich müde. Wenn ich schlafe, bin ich nicht traurig, nicht wütend, nicht nachdenklich, nicht fröhlich. Wenn ich schlafe, bin ich nichts.

    # Müssen wir uns an den Terror gewöhnen?
    Ja. Natürlich müssen wir das.
    Das wird in absehbarer Zeit auch nicht besser. Im Gegenteil.

    Wir müssen uns langsam mal entscheiden wie wir leben wollen. In Zukunft nur noch Krieg, oder vielleicht nur die nächsten 100 Jahre Krieg? Vielleicht haben wir Glück, wenn wir uns anstrengen, haben wir in 50 Jahren doch endlich eine Zeit des Friedens wieder. Nur, wem sag ich das.

    Lange wird es auf jeden Fall dauern. Aber es muss endlich damit begonnen werden, sich um die Menschen zu kümmern. Und zwar nicht nur um irgendwelche besondere Gruppen, Rentner, Veganer, Alleinerziehende, unter 40-jährige, Minderjährige, Holzfetischisten und -Fetischistinnen, Frauen, Burnoutler. Sondern um ALLE. Einzelne verirrte „Seelen“ wird es immer geben, das kann man nicht vermeiden, aber wenn man Frieden haben will, muss man dafür sorgen, dass es der Gesellschaft insgesamt gut geht und sie nicht verarscht werden.

    Ein Gespräch mit einer Freundin von mir über den Anschlag in Pakistan:
    * Sie: „Whats wrong with being christian? Why always bombing and terror?“
    * le Me: „Naja, so wie wir die Moslems zerbomben, kann man ihnen nicht verübeln, dass sie die Christen und „Ungläubige“ auch killen wollen. Das hängt leider miteinander zusammen. Und ich sag’s mal so, das Christentum hat auch genug Blut vergossen. Damit haben zwar die Christen heute nix mehr zu tun, aber die Kriegsopfer in Afghanistan (vormals Taliban-Hauptsiedlung) und Irak und Syrien und und und, haben auch nichts mit unseren Öl-Interessen zu tun. Das ist halt das Problem, wir üben genauso Terror und Anschläge aus, nur heißt das bei uns ‚Schurkenstaaten befreien‘ und ‚demokratisieren‘ und passiert mittels Drohnen-Bomber. Moralisch kein Unterschied, nur töten wir weitaus zahlreicher. Gewalt erzeugt Gegengewalt.“
    * Sie: „Aber es waren deren Landsleute. Es war ein Park für Kinder ._.“
    * le Me: „Yep. Deswegen nennt man es ‚religiösen Fanatismus‘.“

    (http://edition.cnn.com/2016/03/27/asia/pakistan-lahore-deadly-blast/)

    Ich beobachte dasselbe wie Stefan und stimme ihm hierbei also zu. Die meisten Menschen verknüpfen die Anschläge bei uns gar nicht mit unserem Terror und Krieg in deren Ländern. Entweder blenden sie es aus, bewusst, weil es sich einfacher leben lässt, oder sie wissen es schlicht nicht, was dann aber Folge der fehlenden Aufklärung durch Medien ist. Mit böser Zunge könnte man behaupten, dass das Absicht ist, um die Leute gegen die „Schurkenstaaten“ aufzuwiegeln und Krieg wieder salonfähig zu machen, den man dann „nur umgangssprachlich Krieg“ nennt, damit der unbedarfte Bürger wieder einfacher damit leben kann. Für mich ist das klar: Die Menschen SOLLEN NICHT kritisch über Inhalte nachdenken, sondern „Experten“ glauben.

    Glauben. Serdar Somuncu kann wahrscheinlich heute noch nicht verstehen, wie Menschen alles glauben können und nichts wissen.

    (PS: Und was sind das dann für „Experten“? So irre Gestalten wie Theveßen, seines Zeichens „Terror-Experte“. Braucht kein Mensch, so ein Schrott. „Wenn ich die News ein Tag später bringe, kräht kein Hahn mehr danach, also lügen wir lieber sofort.“ – Für die Leute, die sich noch nicht sicher sind, was „Lügen“ eigentlich sind: Lügen sind absichtlich verbreitete Unwahrheiten. Aus Irrtum heraus eine Unwahrheit erzählen, macht noch keine Lüge. Sehr wohl aber, wenn man keine Erkenntnisse hat und somit bewusst trotzdem Falschmeldungen bringt. Für eine Lüge ist es irrelevant, wie oder warum die Unwahrheit zustande kam.)

    # Das heißt es liegen keine weiteren Erkenntnisse über Terrorzellen vor?
    Nein, Mann, es gibt keine weiteren Erkenntnisse über Anschläge. Auch nicht in Deutschland. Denen liegen nie Erkenntnisse vor! Man muss es schlicht so formulieren, wie Pispers es auch schon tat: Die Behörden erfahren von den Anschlägen genauso wie wir aus den Nachrichten.

    # Schweigeminute.
    Ich nehme aus Protest an keinen Schweigeminuten mehr teil. Nicht um den Opfern die letzte Würde zu nehmen, sondern um ihnen genau diese zu verschaffen.
    Das mögt ihr kaltherzig finden, aber umgekehrt finde ich kaltherzig, wie Leute nur unseren Opfern gedenken. Ich finde es schrecklich, dass alle Leute für 5 Minuten erschrocken sind, kurz an ihre Liebsten denken, dann eine Minute schweigen und dann so tun als wäre nichts geschehen bis zum nächsten Anschlag nächstes Jahr. Es sterben jeden Tag Menschen, nicht nur durch Hunger und Krankheiten. Diese Toten sind schon schrecklich genug, niemand gedenkt diesen Menschen. Nein, wir gedenken auch nicht mal den Menschen, die unschuldig durch unsere Kriege umkommen, durch unsere Bomben. Deshalb kann ich Schweigeminuten nicht mehr ernstnehmen. Ich finde das ist Heuchelei. Schweige-Jahre bräuchten wir mittlerweile.

    # Ausreiseregister.
    „Technisch sehr kompliziert, aber jeder, der mal nach Amerika gereist ist, weiß wie das geht.“
    😀 Sehr geil. Dann sollt’s ja kein Problem sein, nich wahr?

    —–

    Naja, das soll’s auch gewesen sein. Mir würde sicher noch einiges einfallen, aber wir sind uns hier wohl einig und ich will auch keinen langweilen.

    Schön jedenfalls, dass sich Musiker auch mit ernsten Themen beschäftigen. Sogar von Leuten und Musik-Genres, von denen man es nicht erwartet.

    Ein schönes Beispiel dafür ist wohl Sido mit „Astronaut“, mag man von ihm halten, was man will (commerz ~???~):
    https://www.youtube.com/watch?v=WPFLAjmWCtk

    Ein anderer Top-Track, der unsere Zeit treffend beschreibt:
    https://www.youtube.com/watch?v=tQ8UGZxJArQ

    Grüße und Danke für die super Folge wieder! 😀

    1. Schwarz-Grün regiert aktuell in Hessen. Grün-Schwarz in Ba-Wü wäre tatsächlich eine Premiere. Aber im Grunde ist das auch egal, denn so jemand wie Kretschmann könnte auch problemlos Mitglied in der CDU sein. Spring auf, spring auf, auf den Zug der Opportunisten lalala… *sing*

  11. Jeden Tag berichten tagesthemen und heute journal über Flüchtlinge und Terror. Aber grundlegende Probleme werden einfach ignoriert. Den Brand bei Wiesenhof hätte man doch als Anlass nehmen können über die negativen Folgen der Massentierhaltung aufzuklären.

    Wir machen uns mit dieser industriellen Tierhaltung und Schlachtung quasi alles kaputt. Den Tierschutz, die Antibiotika, die geschmackliche Vielfalt durch Diversifikation der Rassen (und das nicht nur bei Hühnern sondern auch bei Schweinen, Rindern, Äpfeln, Birnen, Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren und vielen anderen Tieren und Pflanzen), die Umwelt (diese Mastanlagen erzeugen eine irrsinnige Umweltbelastung), die Atmosphäre (das gleichförmige, mastorientierte Futter stört in erheblichem Maße die Verdauung und führt gerade bei Kühen und Schweinen zu erhöhtem Methanausstoß) und letztendlich auch unseren moralischen Standpunkt im Tierschutz.

    Aber Hauptsache das Fleisch bei Lidl kostet 3€/kg.

    Da gehört schnellstens gesetzlich eingeschritten, und solange das nicht passiert, gehören eben solche „Fabriken“ geschlossen. Auf die eine oder andere Art und Weise.

    Der Verbraucher allein ist ja offensichtlich nicht in der Lage, da weit genug zu denken und umsichtig zu handeln. Da setzt das Hirn scheinbar komplett aus.

    1. Mir wäre neu, dass Schweine in erheblichen Masse Methan ausstoßen.

      Die heutigen Ställe sind, auch wenn es der durschnittliche Stadtureinwohner nicht hören will, den alten romantischen Vorstellungen eines kleinen Bauernhofes in Sachen Sauberkeit, Klima und Tierwohl ganz ganz weit überlegen.

      Gleiches gilt für die heutigen Züchtungen.Eine eierlegende Wollmilchsau konnte allerdings noch nicht gezüchtet werden.Aus diesem Grund hat man sich,nicht uneigennützig, auf die Genetik konzentriert, welche (je nach Tierart und Nutzungsrichtung)das meiste Fleisch pro kg Futter ansetzt/Milch gibt/Eier legt..

      Für den Tierhaltung geht es, logisch, um Kostenminimierung.Allerdings ist dies gleichbedeutend mit einer sehr guten Ökobilanz pro kg erzeugten Fleisch/Milch/Ei.

      Pro kg erzeugtem Schweinefleisch werden durchschnittlich 2,9kg Futter benötigt.
      Pro kg erzeugtem Geflügelfleisch sind es keine 2.

      Am Beispiel der Hahnenküken, dass sind die männlichen Küken der Legehännenlinie, wird deutlich, dass eine Mast dieser Tiere zwar schön wäre, aber einen Futteraufwand von über 5kg/kg Fleisch bedeuten würde.

      Und Zweinutzungshühnerrassen benötigen immer noch über 3kg Futter.
      Überdies sind Hahnenküken beliebtes Futter bei Haustierbesitzern.

      Man mag es nicht für möglich halten, aber es werden tatsächlich Ratten für HaustierBesitzer gezüchtete.

      Zur Schweinehaltung zurück.

      Der Tierhaltung hat 1200 Tierplätze, was für einen reinen Schweinemastbetrieb in Deutschland, sollte er nicht über seht viel EigentumsfläChe verfügen, heute ein kleiner Betrieb ist.

      Trotz allem sind es immerhin 3600 Tiere, welche dieser Betrieb zur smSchlachtreife füttert.

      Grobe Kostenübersicht:

      Ferkel: 60
      Futter: 60
      Stall : 20 (400/Tierplätze:20 jährige Nutzungsdauer)
      Strom: 2
      Heizung:2
      Sonstiges
      (Tierarzt, Audits, Hygiene)
      :2
      146€

      Achso, die Arbeit hätte ich jetzt fast vergessen.
      Das wären dann bei 1200 Tierplätzen und einer arbeitskraftstunde (akh) 0,33 akh/Tier.

      Da kann jetzt jeder seinen Betrag einsetzen.

      Gute Nacht

  12. Oh, ich hab kommentiert ohne zu Ende zu schauen. Ihr habt die Auslandseinsätze dann doch noch angesprochen. Find ich super von euch.
    Auch die Aussage zur Situation in Isreal verdient Respekt! Viele Leute würden diese Wahrheit nicht aussprechen, weil die Gefahr besteht dass man als Antisemit abgestempelt wird, obwohl man nur auf das Völkerrecht der Palästinenser aufmerksam macht.

  13. #Karadzic:

    Die Berichterstattung zu diesem Urteil war so fahrlässig schlecht, dass ich nur hoffe kann das die Opfer kein deutsches Fernsehen gucken musste. Es ist der blanke Hohn.
    Beispiel: Der Staat den Karadzic in dem von euch abgespielten ZDF Beitrag versprach, der wurde im Abkommen von Dayton als ein Teil von Bosnien anerkannt. Helmuth Kohl hat das Abkommen unterschrieben, Ranoslav Karadzic aber nicht, denn er war nicht eingeladen. Wäre eine interessante Perspektive gewesen, die Parallelen zu der Syrien Konferenz in Wien sind doch frappierend.

    Dieser „He said, she said Journalism“, jetzt Opfer und Täter zum Wort kommen zu lassen, bringt doch nichts. Erstens sind in einem Bürgerkrieg Opfer und Täter oft nur schwer eindeutig trennen. Zweitens, gehört es zu einer Charaktereigenschaft in einem Bürgerkrieg, dass die verschiedenen Parteien auch verschiedene Narrative haben. Die Leistung von diesem Urteil ist es doch, dass es die Fakten von einem ganzen Krieg feststellt werden, über Jahre wurden unzählige Zeugen aller Seiten angehört und jetzt sagen unabhängige Richter: so war es. Ich hätte erwartet, dass man nun Zusammenhänge erklärt, stattdessen wurden nur reproduziert.

    Der Prozess ging übrigens nicht 20 Jahre, wie es Stefan sagt, sondern „nur“ 8 Jahre, denn Karadzic wurde erst später gefasst. Auch das wäre eine interessante Parallele gewesen, denn kurz nachdem sich die Niederlande geweigert hatte ein EU Assoziierungsabkommen mit Serbien zu unterschreiben wurde er festgesetzt (Stichwort: Türkei). Nochmal zur Prozesslänge, warum ist das eigentlich so? Auch wenn man für Kriegsverbrechen angeklagt ist gibt es eine Unschuldsvermutung und ein Verbrechen muss von der Anklage ohne begründeten Zweifel nachgewiesen werden. Das Problem ist, schon bevor das Urteil gesprochen wurde wird Karadzic für schuldig empfunden und ein Urteil ist nur noch die fällige Bestätigung. Die Überschrift beim Tagesschau Kommentar war dann auch „Warum eigentlich nicht lebenslänglich?“, um die rhetorische Frage dann nicht zu beantworten. Das zeugt von wenig Respekt für ein Strafrechtliches Verfahren.

    Beispiel: Karadzic wurde in einem Anklagepunkt des Völkermordes freigesprochen. Im BR habe ich dann gehört, das Tribunal hätte diesen Völkermord nicht anerkannt. Bei dem Urteil kann es aber nur um Karadzic’s Beteiligung gehen, dass er freigesprochen wurde bedeutet nicht, dass es kein Völkermord war.

    Tilo bringt auch ein paar Dinge durcheinander und verwechselt den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY). Die ARD spricht vom „UN-Kriegsverbrechertribunal“, was auch immer das Wort beschreiben soll. Der erwähnte „Hague Invasion Act“ bezieht sich auf den ICC und nicht den ICTY. Über Srebrenica selbst sind auch keine NATO Flugzeuge geflogen. Es gibt Übrigens bereits Urteile in den Niederlanden die eine Teilverantwortung der UN Schutztruppen in Srebrenica anerkennen.

    Auch sonst war die Urteilsverkündung unterhaltsam, da wurde beispielsweise eine französische Journalistin verhaftet, wenn ihr die Bilder dazu sehen wollt: http://ba.n1info.com/a87663/Vijesti/Vijesti/Florence-Hartmann-uhapsena-u-Haagu.html

    Ich mach euch keinen Vorwurf, dass ihr davon nichts wisst oder die Dinge in Den Haag durcheinanderbringt, denn mehr konnte man bei normalen Medienkonsum auch nicht erfahren, leider.

    1. Vieleicht noch zu dem Einwurf von Tilo „Serbien wollte sich von Jugoslavien abspalten“.

      Serbien war keine Kriegpartei in Kroatien und Bosnien, sondern die in den jeweiligen Teilrepubliken lebenden Serben, in Bosnien ~40% der Bevölkerung und in Kroatien ca. ~30%. Vereinfacht gesagt war der Kriegsgrund, dass Kroatien und Bosnien sich abspalten wollten, aber die in den Ländern lebenden Serben das nicht akzeptiert haben. Als dann noch ein Schuss Geopolitik reinkam, war die Kacke am dampfen.

      Vor allem das Szenario in Kroatien ist zu 90% die gleiche Schablone die man in der Ukraine benutzt hat. Ein Putsch, ein guter Schuss Neonazis und dann im NATO Kochtopf aufgebrüht.

      Ihr steht den Medien heute sehr skeptisch gegenüber, wieso kommt ihr auf den Gedanken dass es damals vor 20 Jahren um die Medien besser gestellt war?

      Schaut euch einfach als Beispiel an wie die PR Agentur „Ruder Finn“ inzwischen damit Werbung macht welche Märchen sie damals als Wahr verkaufen konnte. Da ist so eine Brutkastenlüge ein Klacks dagegen.

      Hier noch als Abspann eine nette Spiegel Reportage von damals (wäre heute undenkbar).
      https://www.youtube.com/watch?v=-VghHABmD_c

    2. @Tilo: Bitte

      @Serbitas:

      Die Situation ist eine komplett andere. Damals brauchte es Kriegsreporter, Übersetzer und so weiter. Heute gibt es zahlreiche Zeugenaussagen, die gestreamt wurden und die man bequem auf der Website des Gerichtes in englischer Transkription findet. Das Urteil kann man sich downloaden und sogar auf drei Sprachen auf YouTube ansehen. Es gibt viele Experten, die den Prozess über Jahre begleitet haben. Stattdessen hält man den alten Akteuren das Mikro unter die Nase und stellt eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung und dem Urteil fest. Warum ist das so?

      Beispiel: Stefan sagt, warum geht denn das nicht schneller wie bei den Nürnberger Prozessen. Ignorieren wir mal, dass es zwei unterschiedliche Gerichte mit unterschiedlichen Strafprozessordnungen sind.

      In Nürnberg wurde nur eine Kriegspartei und davon viele Hauptakteure gar nicht angeklagt (weil tot). Alle Angeklagten wurden in gesammelten Verfahren behandelt und es gab nur vier Anklagepunkte. Völkermord, das vermutlich am schwersten beweisbare Verbrechen, wurde gar nicht zur Anklage gebracht. In Den Haag wurde viel mehr Beteiligte von verschiedenen Kriegsparteien angeklagt. Karadzic wurde für 3 Kriegsverbrechen in 11 Fällen angeklagt, auch Völkermord. Insbesondere um seine Beteiligung am Völkermord in Srebrenica zu beweisen, muss die Beweisführung schwieriger gewesen sein. Ein langes Verfahren deutet also vor allem darauf hin, dass die Bestätigung der vorgefertigten öffentlichen Meinung deutlich komplexer ist.

      Jetzt kann man natürlich sagen, ist eh egal, denn in der Region sind alles Nationalisten. Das ist ein Gericht, das kann man nicht an den Auswirkungen messen, sondern am Sachverstand. Wieso sollte man eine Bewertung der Urteile der Interpretation von Nationalisten überlassen? Ich finde, die Aufgabe von Presse sollte es sein dieses Urteil zu vermitteln und zu erklären. Jetzt gibt es Fakten mit denen man die Mythen bewältigen kann.

      Klar, kann man sagen, der Balkan ist weit weg in der Peripherie und das ist nicht unsere Aufgabe. Ich würde dem widersprechen. Die Regionen sind doch eng verwachsen, auf dem Balkan wird viel Deutsch gesprochen und andersherum. Die junge Bundesrepublik viel Zuspruch aus dem Ausland erfahren und viele die das Land aufgebaut haben konnten von Ihrer Erfahrung im Ausland profitieren (Willy Brandt, Fritz Bauer…). Ich finde es deshalb fahrlässig, dass das Urteil so schlampig herunterberichtet wurde. Die Möglichkeiten sind doch gegeben.

  14. Zu dem Bericht vom ZDF über die Atomkraftwerke und den arbeitenden „Terroristen“ dort:
    Ich selbst bin in der Sicherheitsbranche als Ingenieur tätig ( Sicherheit meint hier „Safety“, speziell Brandschutz) und ich kann euch sagen, dass dieser Bericht der letzte Bullshit war… Du kannst nicht einfach mal in ein Kernkraftwerk reinspazieren und dir einen Brennstab o,ä. unter den Arm klemmen und das Ding ganz gemütlich nach Hause bringen. Du kannst auch nicht mal eben ne Packung TNT in so ein Kraftwerk mitbringen… Allein die Menge müsste so groß sein, dass du da mit einem LKW anrücken müsstest, um überhaupt an den „sensiblen“ Bereich ranzukommen.
    Solche Kraftwerke sind nicht nur in Deutschland mit der höchsten Sicherheitsstands (Sensoren, quasi militärisches Wachpersonal, unsichtbare Zäune usw.) ausgestattet….

    Wenn ich eine schmutzige Bombe bauen wöllte, würde ich es mit einer Bewerbung im Krankenhaus versuchen…oder dort als Dienstleister auftreten, der deren Strahler von den ganzen Röntgengeräten einsammelt…(wenn ihr wüsstet was alles an Atommüll aus Krankenhäusern nahezu ungekennzeichnet auf unseren Autobahnen durch die Gegend gekarrt wird)… Wenn ich da nicht weiterkomme versuch ich es in der Metallindustrie, denn auch da kommen radioaktive Strahler zum Einsatz (zerstörungsfreie Prüfung von Schweißnähten usw.). Natürlich sind das keine sooo krassen Gammastrahler wie im AKW, aber die Wirkung ist im ersten Moment bei der Bevölkerung und den Medien genauso heftig…

    Also im Grunde handelt es sich da um nix anderes als billigste Panilmache…
    Außerdem ist es nicht aufgeflogen, weil der Typ sich erst NACH der Kündigung radikalisiert hat…(wie ihr ja schon richtig erkannt habt 😉 )

    1. Ich glaube, es gibt auch noch in diversen Schulen radioaktive Substanzen (wahrscheinlich auch Betastrahler). Jedenfalls gilt für Physiklehrer nicht der normale Strahlengrenzwert, sondern ein höherer… Aber jetzt Ende der Diskussion, wir wollen den Terroristen doch nicht helfen ^^

  15. Also Dieter Nuhr hat`s verstanden: http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr2/wdr2-kabarett/audio-dieter-nuhr-islamismus-rassismus-gammelfleisch-100.html

    Es wäre super cool, wenn man für eure Kommentare ein bestimmten Abschnitt wählen könnte. So wie man bei „Krautreporter“ seinen Kommentar an einen bestimmten Abschnitt anfügen kann. Ich bin mir sicher, das würde dazu beitragen, das noch mehr, der meist sehr lesenswerten Kommentare auch wirklich gelesen werden würden und man einfacher mit Leuten über ein bestimmtes Thema diskutieren könnte. Die Grundstruktur dafür ist schon gegeben, da der Podcast ja durchaus schon gegliedert ist. Ich weiß allerdings nicht wie hoch der mit der Umsetzung verbunden technische Aufwand ist. So viel zumindest mal als Denkanstoß.

  16. Vielleicht bin ich schon viel zu sehr in Weimarer-Republik-Vergleichen, aber dieses ganze Supergrundrecht-Gerede erinnert mich schon an Reichstagsbrandverordnung und Ermächtigungsgesetz… Damals stand ja auch die Sicherheit vor den bösen kommunistischen Terroristen gegen die Demokratie.
    Zum Thema soziale Situation in belgischen Vorstädten und Medienkritik verlinke ich hier nochmal einen Kommentar von Stefan Gärtner: http://www.titanic-magazin.de/news/gaertners-kritisches-ostersonntagsfruehstueck-bericht-aus-bumm-7977/
    (Trotz Titanic keine Satire)

  17. Ich finde es schön, dass ihr den Enno als freien Journalisten genannt habt. Er ist natürlich ein freier Journalist und ist die einzige Quelle seines Wissens.Euer Anspruch ist auch die Beobachtung der News-Top10. Ich fände ein „Tilo Jung on Youtube“-Interview mit Enno Lenze mal interessant

  18. So.

    Ich höre mir erst jetzt das Outro an, nachdem ich mich mit Nervennahrung vollgestopft habe. Anders ertrage ich diesen Schwachmaten und Dummschwätzer Bush nicht. Jedenfalls keine halbe Stunde.

    Jedenfalls. Ich muss es nochmal sagen. Rückblickend. Diese Folge war herausragend. Inhaltlich sehr umfassend, verschiedene Themen. Themen auch gebührend umfassend besprochen, aber auch einen gewissen Kern bewahrt, sodass kein Gelaber aufkam. Inhaltlich auch alles sehr korrekt dargestellt und erörtert. Rundum eine wirklich grandiose Folge, ohne das Gefühl zu vermitteln zu wollen nur Zucker in Form von Schoko-Hasen in den Hintern zu pusten.

    Danke. Leider habe ich nicht so viel Kohle zur Zeit, aber mal schauen, vielleicht werde ich meinen Produzenten-Status bald mal vervollständigen.

    1. Ich kann für die zwei nicht sprechen aber ich finde, du leistest einen größeren Beitrag zu diesem Podcast als „nur“ Geld zu überweisen. Alleine deine Beiträge werten diesen ohne hin schon guten Podcast noch auf und deswegen ist es nicht nötig dass du auch noch dafür bezahlst, vor allem nicht wenn du gerade nicht so flüssig bist^^. Ich denke mit dieser Meinung bin ich nicht allein.

  19. Man darf die Bedeutung des islamischen Antisemitismus nicht unterschätzen, wenn man die israelische Situation verstehen will. Würde es alleine um eine 2-Staaten-Lösung gehen, wäre das Problem lösbar. Israel hat sich unter Rabin aber auch unter Sharon weit bewegt und sich unter heftigsten, innenpolitischen Protesten aus besetzten Gebieten zurückgezogen. Als Retour kamen aber nicht nur Gesprächsbereitschaft sondern auch Raketen und Selbstmordattentäter. Wenn man den Konflikt um Israel verstehen will, lügt man sich einen in die Tasche, wenn man den Vernichtungswillen gegenüber Israel ausblendet. So bitter es klingt: Die Mauer war unterm Strich aus israelischer Sicht ein Erfolg.

    Ich bin es auch leid, Palästinenser immer nur als Opfer der Staatsgründung Israels zu sehen. Damals ist unrecht passiert, keine Frage. Aber das liegt fast drei Generationen zurück. Das sich die Enkel und Urenkel dieser Zeit noch immer als Flüchtlinge begreifen hängt auch damit zusammen, dass sich die arabischen „Bruderstaaten“ einen Dreck um die Palästinenser scheren. Der Flüchtlingsstatus wird konsequent aufrecht erhalten, die Menschen leben nach wie vor in Lagern – getrennt von der restlichen Bevölkerung. In Syrien hat dies zuletzt zu furchtbaren Massakern an Palästinensern geführt.

    Ich bin kein Freund der israelischen Siedlungspolitik, man muss diese aber als einerseits innenpolitisch motiviert verstehen, anderseits hat Israel keinen Grund, sich zurückzuziehen. Die Siedlungen haben eine gewisse Pufferfunktion für das Kernland und sind nicht zuletzt schlicht Verhandlungsmasse, sollte der Friedensprozess doch wieder an Fahrt gewinnen. Die Erfahrung seit den 90er-Jahren lehrt zudem, dass ein einseitiger Rückzug nur eine Verschärfung der Sicherheitslage zur Folge hat. Es ist für Israel nicht rational, diese Gebiete aufzugeben, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Das mag hart klingen, aber so funktioniert Realpolitik.

    Ob man daraus allerdings etwas für die aktuelle Terrorgefahr in Europa lernen kann, wage ich auch mal in Frage zu stellen. Mir ist nur der Punkt wichtig, den Antisemitismus in der Region sehr, sehr ernst zu nehmen. Wenn Sunniten und Schiiten trotz aller konfessioneller Widersprüche einhellig der Meinung sind, die Juden zurück ins Meer werfen zu wollen, ist das keinesfalls als Metapher zu verstehen. Dass weitaus nicht alle so ticken und denken, ist selbstverständlich ebenfalls Teil der Wahrheit – und lässt hoffen, dass der Konflikt irgendwann lösbar ist.

  20. Ein Protokoll des russischen Parlaments, das dem in Ukraine-Fragen für gewöhnlich recht gut unterrichteten Bild-Redakteur Julian Röpke vorliegt, soll bestätigen, dass Russland die Ostukraine de facto annektiert hat. Der Donbas wird demnach bereits von Moskau aus regiert, die „Separatistenführer“ fungieren nur als Strohmänner. Experten bestätigen die Echtheit des Papiers. Wenn das stimmt, dann wird das ernste Konsequenzen für die Sicherheitspolitik in Europa haben.

    http://www.bild.de/politik/ausland/ukraine-konflikt/donbass-shadow-government-45102202.bild.html

  21. Hier noch ein guter Beitrag über die Berichterstattung der ÖR zur AFD von Fernsehkritik.tv.
    https://www.youtube.com/watch?v=3npK2FSbSa4&feature=youtu.be

    Und eine weitere Runde in Sachen Terror- und Panikpresse gibt es auch.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-is-chemie-und-nuklear-waffen-wie-real-ist-die-gefahr-a-1077803.html
    http://www.zdf.de/zdfzoom/zdfzoom-dschihad-in-europa-42887444.html (Reportage – Mi: 22:45 Uhr)

    Wir müssen alle sterben!

  22. Leider wird als Kriegsursache der Rauptierkapitalismus des westens immemr etwas vergessen. Siehe EPA Handelsabkommen mit Afrika wodurch zig Leute ihre Lebensgrundlage entzogen wurde und der radikale Islam mit seiner Antiwestlichen Einstellungen natürlich ein hervorragenden Nährboden hat.
    Ein weiterer Grund ist zudem der teilweise misserable Bildungsstand. Das mit höherem Bildungsgrad die radikalisierung und Gewaltbereitschaft abnimmt ist ja nun auch keine Soziologische neuheit. Deswegen fand ich den Kommentar mit der Sozialisation/Enkulturation gut.
    1 Sozialarbeiter heute ersetzt 2 Polizisten in 10 Jahren 😉

    Zu den Nuklearen Bomben.
    Ich find es immer wieder faszinierend wenn die Medien den Terroristen noch so kleine Denkanstöse geben.
    „Oh wäre das schlimm wenn die eine Nukleare Bombe bauen, die passen ja auch in ein Auto und so schwer ist das ja auch gar nicht“ Ich warte noch bis die eine Internetadresse nennen wo der Bau solcher Bomben beschrieben wird. Ich sage doch Kindern auch nicht sie sollen mal die Hand auf die Herdplatte legen, das verheilt schon wieder -.-

    zu Obama und Cuba:
    Wenn er die letzten Reste des kaltes Krieges begraben wöllte, hätt er mit Korea anfangen sollen. Da brodelt es noch bissl mehr.

  23. Ich habe eine Idee, wie man Terror durch Einzeltäter generell vermeidet. Oft sind Attentäter auch Geschwister, In Boston und Brüssel jedenfalls. Zumindest könnte man das in den USA durch Trump demokratisch einführen und durch Auslieferungsabkommen und Pro EU ‚Richtlinien zur Terroistenangehörigenausnahmeauslieferng auch bei Todesstrafe ermöglichen.

    Wir führen also als Ultima Ratio die Angehörigentötung ein. Wer sich dann in die Luft sprengen will dürfte vorher zu sehr damit beschäftigt sein darüber nachzudenken, wie seine Eltern und Geschwister die Todesspritze bekommen, anstelle irgendwas zusammen zu basteln.

    Bei potentiellen Tätern ohne Familie müsste man sich noch was an erweiterter Repressionsdrohung einfallen lassen.

    Incentives könnten sein potentielle Attentäter, die mindestens einen IS Mann verraten in abgeschottete Gebieter mit Edelprostituierten auszufliegen.

    1. Muss noch ergänzen so Innovativ war das nicht

      Seit November 2013 gibt es in Russland ein Gesetz zur Sanktionierung von Angehörigen von Straftätern, denen ein terroristisches Bestreben zur Last gelegt wird. Das unter Putin verabschiedete Gesetz war als präventives Anti-Terror-Gesetz zur Sicherung der Olympischen Winterspiele 2014 gedacht, die nahe am umkämpften Kaukasus-Gebiet lagen. Im Detail ermöglicht das Gesetz beispielsweise die Beschlagnahmung von Eigentum, schon bei bloßer Verdächtigung eines Verwandten. Dem Gesetz voraus ging der wiederholte Aufruf des Guerillakämpfers Doku Umarow, die Winterspiele in Sotschi mittels Gewalt zu verhindern. In Tschetschenien können Terroristen „nahestehende“ Personen in Haft genommen werden. Die Anzahl der terroristischen Anschläge ist seitdem zurückgegangen. In vielen nicht-westlichen Kulturen wurde die Sippenhaftung historisch zum Teil als normal angesehen und auch von nicht-totalitären Regierungen allgemein praktiziert.In Nordkorea wird bis heute die Auffassung vertreten, dass bei der Verurteilung eines Familienmitgliedes die gesamte Familie schuldig sei. Die strengste Anwendung dieses Grundsatzes erfolgte während Säuberungen 1958 unter Kim Il-sung. Hierbei wurde die Verurteilung bis auf Angehörige der dritten Generation ausgedehnt.

      Wir müssen nicht sofort denken, das es falsch ist, weil die Russen das machen – aber es doch allemal besser, als die willkürlichen Drohnentötungen von Passanten. Vor allem ist sowas dann legal – also innerhalb des Rechtssystems.

  24. Ihr macht mich fertig! Nein… nicht wirklich ihr, sondern diese „Experten“ und Sicherheitspolitiker. Ich hoffe das ist alles nur heiße Luft und wenn nicht, hoffe ich sie scheitern mit ihren Vorhaben spätestens vorm Verfassungsgericht. Oder haben wir hier tatsächlich bald einen (Quasi-)Polizeistaat wie es schon in allen Dystopien zuvor prophezeit wurde?
    Wie Antonio brauche ich normalerweise auch viel Nervennahrung um solche Nachrichten ertragen zu können. Aber auch dieser übermäßige Konsum von Essen ist ja ein Teil des Problems… argh! Wie bequem das Leben doch wäre, wenn man diese ganzen kausalen Zusammenhänge einfach ignorieren könnte.
    Ich wollte auch eigentlich nur etwas zum kurz angesprochenem Thema Kinder- und Jugendbetreuung sagen. Ich würde nichts lieber tun als vernachläßigten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Nicht weil ich verhindern will, dass sie später zu Terroristen werden und auch nicht weil ich will, dass sie zu brauchbarem Humankapital werden, das unsere Renten sichert. Sondern ganz einfach deshalb, weil sie verdammt nochmal ein Recht darauf haben, in einem Umfeld aufzuwachsen, in dem sie sich respektiert, geborgen und gefördert fühlen können!
    Aber dafür ist ja kein Geld da. Stattdessen mußte ich in der Vergangenheit unter anderem bei einem Lieferservice arbeiten, der für die Kunden Lebensmittel einkauft und nach Hause bringt. Die Leute geben bis zu 8 Euro Gebühr pro Bestellung aus, um sich auf dem Heimweg nach Feierabend den kleinen Umweg zum nächsten Supermarkt zu sparen (trotz eigenem Auto). Aber für die Kinder bleibt nichts…

    Und da eh nicht genug Geld da ist, braucht man auch erst gar nicht öffentlich über die Qualität von Kinderbetreuungen diskutieren. In den Einrichtungen in denen ich vor Jahren Praktika gemacht habe, war es grausam. Viele der Kinder war emotional stark angeschlagen. Der Großteil dieser angeschlagenen Kinder kam nicht etwa aus Problemvierteln oder -familien sondern aus ganz durchschnittlichen Mittelschichtsfamilien (hauptsächlich aus deutschen, aber auch aus ein paar Migrantenfamilien).
    Die Betreuer(innen) kümmerten sich nicht sonderlich um die Verfassung der Kinder. Personalmangel war ihre Rechtfertigung, aber da war vor allem auch pädagogische Ideolgie und ein Mangel an Wahrnehmung im Weg. Oberste Priorität war die Einhaltung der Regeln. Solange alles ruhig und ordentlich aufgeräumt war und die Betreuer in Ruhe basteln konnten – nur für sich allein – nicht etwa mit den Kindern – solange lief alles bestens in ihren Augen. Obwohl die Kinder den größten Teil ihres Tages in der Schule und danach in der Betreuung verbrachten, sah man das Kümmern um die emotionalen Bedürfnisse als alleinige Aufgabe der Eltern an. Fachgespräche handelten vorallem davon, welches verhaltensauffällige Kind ein Kandidat für Ritalin war und welches nicht.
    Meine Versuche auf die Kinder einzugehen und Vertrauen zu gewinnen wurden von den Betreuern (nach einer kurzen Schonzeit) abgestraft, weil das naturgemäß auf Kosten der Ordnung ging. Da ich mich aber weigerte einfach nur den Gefängniswärter zu spielen, durfte ich dann noch vor Beendigung des Praktikums wieder gehen.

    Ich berichte das, weil ich aufmerksam darauf machen will, dass das Fordern nach mehr Kinderbetreuung allein keine sozialen Probleme löst. Wenn man nicht auch auf eine hohe Qualität bei dieser Betreuung achtet, verschärft das später noch die sozialen Probleme. Wenn Kinder in Strukturen aufwachsen, die einer Diktatur (oder einem Gefängnis) ähneln (und Schule hat viele Parallelen zu Gefängnissen!), dann passen sie sich entsprechend daran an und können später als Erwachsene nicht so gut mit demokratischen Freiheiten umgehen oder lehnen sie gar ab. Gepaart mit emotionaler Vernachläßigung können sie dann sogar zu gefährlichen Menschen werden. Sie rebellieren und radikalisieren sich oder sie nehmen die Position des Gefängniswärters ein und werden z.B. Minister für innere Sicherheit und bekämpfen die Grundsrechte, die ihnen als Kind selbst vorenthalten wurden. Sie tun damit nur das, was ihnen vorgelebt wurde.

    1. Der Engländer sagt work and capital are two pivot things – ich sage dir in Zeiten von quantitative Easing also der aufkommenden Negativzinsen musst du mehr schaffen und manchmal einfach nur schaffen nicht „schaffe schaffe Häusle baue“ – nur schaffen.

      Wenn man dann, weil zu arm und ohne Nachkommen ohne Rentenanspruch nach Kämpfen bei Arbeitsämtern kremiert wird, bezahlen dass dann nicht Flüchtlinge ab…sondern das wird vom Privatwirtschaftlichen Kommunalen Betrieb abgeschrieben.

      Badbankraten, Bankenverluste und Privatwirtschaftverluste tragen bei quantitative Easing alle gleich – es ist eine Geldentwertung und wer mehr Geld hat, der hat dann relativ mehr, wenn es verbrannt wird.

      In unserem System ist der Gerichtsvollzieher der Gefängniswärter er kontrolliert alles – auch über den Tod hinaus kann er vollstrecken. Es gibt aber sehr viele und das muss man auch sagen, die in unserer Republik wenig schöpfende Tätigkeiten haben – sondern mehr Kontrollfunktionen haben, Polizei, Staats-Anwälte Lehrer und Erzieher gehören auch dazu, sie schaffen keine neuen Werte oder Ideen, wenn man es genau betrachtet.

      In Zeiten des Internets muss aber der Arbeitszwang erhöht werden, damit die Leute nicht zuviel Tagesfreizeit haben und sich gegen das System organisieren.

    2. Geh arbeiten und höre auf zu maulen, nimm SSRIs sonst gehen die Kunden weg oder der Chef sucht Sicht jemanden mit besserer Laune. Du sollst nicht denken, sonder arbeiten – das Amt zwingt dich dazu und sei brav, sonst kannst du deine Miete nicht zahlen und wenn du aus der Wohnung rausgeschmissen wirst – bekommst du in unserem System dann die SSRIs auch gegen deinen Willen gespritzt.

      Wer nicht arbeiten will und sich weigert, also passiven Widerstand ausübt wird aus dem Verkehr gezogen. Ich sage das bei dir, weil ich dort Aggressionspotential sehe

  25. Erst mal Danke für diese lange und ausführliche Folge. Für mich sind 3 Stunden auch völllig in Ordnung. Höre Euch immer auf meinem Arbeitsweg und mit 1x die Woche muss man jetzt gut rationieren 😉 Für mich bleibt Ihr nach wie vor mein Lieblings-Podcast!

    Stefan’s Anmerkung dass die Terroristen nach einem Anschlag eher in Deckung gehen fand ich gut, denn dass direkt danach erst mal Ruhe ist macht absolut Sinn. Darüber sprechen die Medien auch nie, dass Wochen danach meist alles wieder weitgehend normal läuft und dann eher Kontrollen angebracht wären.

    Absoluter Wahnsinn fand ich auch Julian Reichelt’s Aufruf zum Mord an Terroristen, wie kann ein schlauer Mensch sowas für die richtige Lösung halten. Von einer Gewaltspirale die genau dadurch ausgelöst wird berichten Medien nie. Ich hätte von Herr Reichelt gerne mal gewusst ob er ein einziges Beispiel nennen kann (den 2. Weltkrieg mit Millionen Toten mal ausgenommen) wo diese Strategie erfolgreich war. Wo bitte hat mehr Gewalt jemals zu friedlicheren Verhältnissen geführt?

    Auch dass im Zuge der Berichterstattung zu Brüssel nie die Querverbindung zu den westlich gestützten und zum grossteil mit verursachten Kriegen in Syrien und im Irak, in Lybien etc. gezogen wird ist einfach nur erbärmich von den Medien.

    @ Tanni:
    Bezgl Massentierhaltung und CO2 / Klimawandel aber auch Welternährung, Wasserknappheit etc. kann ich Dir nur Cowspirancy wärmstens empfehlen, Erschreckend wie sämtliche Umweltoranisationen hier einseitig finaziert werden und gezielt die Augen geschlossen halten: https://vimeo.com/148033714

    @ Tilo: Zu diesem Thema würde mich nach wie vor interessieren ob das Landwirtschaftsministerium hier jemals was zu Deiner Frage zur Massentierhaltung vs Kllimawandel nachgereicht hat.

  26. Muss noch was zu Sloterdijk loswerden – weil Stefan gesagt hat, schlimm schlimm schlimm!

    Für die nichtkenner das ist der hier https://www.youtube.com/watch?v=Zh80mprZ9pU auch bekannt aus https://youtu.be/qOvDs6jx0v0?t=7m34s

    der Typ mit den langen Haaren und dem Schnäuzer. und es geht um dieses Interview

    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwinyeqWo-nLAhXFA5oKHWVZAzAQFggdMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.cicero.de%2Fberliner-republik%2Fpeter-sloterdijk-ueber-merkel-und-die-fluechtlingskrise-es-gibt-keine-moralische&usg=AFQjCNFZ1eTreo5dy3Z3q6yJXHdTNdQGOQ&sig2=ogD5HrjvQblwfCdmRQ2EAA

    (paywall) und http://www.tagesspiegel.de/kultur/botho-strauss-ruediger-safranski-peter-sloterdijk-deutsche-denker-gegen-angela-merkel/12907680.html

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/sloterdijk-attackiert-merkel-ueberrollung-verwahrlosung-luegenaether/12893276.html

    Im ORF hat er ein Interview dazu gegeben http://tvthek.orf.at/program/Kulturmontag/1303/Kulturmontag/12258078/Gespraech-mit-Philosophen-Peter-Sloterdijk/12258096

    Meine Meinung generell dazu ist: Man sollte Sloterdijk nicht wie mit einer Drohne abschießen, sondern erst zuhören bevor man eine Haltung dazu entwickelt und wenn man jemanden den Moralprozess macht – sollte man ihm Gehör erteilen anstelle eines Ketzerprozess bei dem Leumundszeugen verboten sind, selbst der Verfolgung ausgesetzt werden.

    1. Danke für die Links. Sloterdijk vertritt die Positionen wie AfD und Pegida, verpackt sie aber in einer pseudointellektuellen Sprache um sich vom „Pöbel“ abzusetzen (bsp. „Lügenäther“, „territorialer Imperativ“) und sich „Philosoph“ nennen zu können.

    2. zu diesem ORF interview:
      besser konnte er sich gar nicht selbst demontierten.
      „wer recht will, muss ja zum nationalstaat sagen.“
      wie bitte, wer spricht da?
      ein philosoph der noch nichts von universellen rechten gehört hat….
      und dann dieser entlarvende vergleich zwischen kindererziehung und staatsgrenzen…
      alles klar.
      alte männer sollten sich vielleicht doch lieber irgendwann nicht mehr öffentlich entäußern oder in ihren büchern nur noch über ihre altersgeilheit pallabern…
      schlimm, schlimm, schlimm 😉

    3. Ja schlimm schlimm schlimm und er leitet das daraus ab, das die Sozialsysteme hier auf Mitgliedsstaaten Ebene betrieben werden, 2 Millionen Menschen hier her kommen und Europa sich nicht gemaeinsam dran beteiligt sondern jeder Mitgliedstaat (gaullistische Eu Vision).. darf er das nicht sagen? oder ist das schlimm wegen Nationalstaarrt!

      Er hat sich disqualifiziert, denn er hat Nationalstaat in den Mund genommen. Ketzer!

    4. @IXWhyZet: Lesen Sie bitte nochmal kerstin w.s Kommentar, denken über das gelesene nach (dauert nur ein paar Sekunden) und überlegen, was Sie in Ihrer ersten hektischen Antwort korriegieren müssen. Danke.

    5. @kerstin: ich sehe das etwas differnzierter. Ich finde es gut, dass du dich auf das ORF Interview beziehst, denn die anderen Texte sind unbrauchbar, da es unmöglich ist eine Interview in einer Art Zitatkollage zu einer knappen Seite zusammenzudampfen ohne die Aussage zu verändern.

      Der Satz “wer recht will, muss ja zum nationalstaat sagen.”
      ist so natürlich eine klare Fall von pseudologischem Geschwätz.
      Er erklärt es aber zuvor, dass dieser Zusammenhang empirisch gelte, da jedes halbwegs funktionierende Rechtssystem in einem Nationalstaat verankert sein.

      Nun könnte man als Gegenbeispiel EU, Nato oder UN nennen doch beruht diese auf der Zustimmung der einzelnen Nationalstaaten, sind also ungeachtet der Funktionsfähigkeit keine Gegenbeispiele. Auch die philosophisch gedachten universellen (Menschen-)Rechte, sind im Grundgesetz von Nationalstaat garantierte Rechte, das Völkerrecht ist ein Vertrag zwischen Nationalstaaten.

      Dass man sich langfristig etwas anderes vorstellt, eine vereinigte Weltregierung, ist eine Vision, die alte Männer vielleicht nicht mehr haben müssen.

      Also ist Sloterdijk schlimm schlimm schlimm? Wenn man damit meint, er „vertritt die Positionen wie AfD und Pegida, verpackt sie aber in einer pseudointellektuellen Sprache um sich vom “Pöbel” abzusetzen“, tut man ihm unrecht. Er ist einfach ein konservativer, alter Mann.

      @IXWhyZet: Ist das Ironie? Bitte lass das.

      #Metathema: Ironie in (Online-)Kommentaren.
      Ironie ist scheiße. Ich kann sie nicht von absdrusen politischen Ansichten unterscheiden. Leute mit absdrusen politischen Ansichten (also vielleicht auch ich) halten ironische Beiträge für eine Bestätigung ihre absdrusen politischen Ansichten. Selbst wenn Ironie als solche gekennzeichnet ist /ironieende, ist sie scheiße. Grund Mehrdeutigkeit des Wortes Gegenteil (konträr/kontradiktorisch).
      Beispiel:
      Putin ist böse und die USA sind die Guten. \ironieende
      Was soll das heißen? Putin ist gut und USA ist Böse, beide sind moralisch indifferent, oder Putin ist moralisch indifferent aber die USA ist eindeutug böse.

      Wann ist Ironie gut? Wenn sie witzig ist oder in der Form der Selbstironie daherkommt.

      @IXWhyZet: Inhaltlich gebe ich dir natürlich recht.

    6. @Ulf da steht nen Ausrufezeichen kein Fragezeichen also Ironie. Ist nicht ganz leicht beim Sprechen wurde man das durch Erhöhung/Betonung machen. ( strengt an dahinter zu kommen) weswegen ich aber für Ironie und Satire bin, ist das sowas zb. Herr Erdogan nur sehr aufwendig zensieren kann. Man könnte über ein Satire Zertifikat Token diskutieren # sowas einführen, damit nur registrierte Satiriker Ironie machen dürfen.

      Ich finde es mindfuck, das man den mit AfD nähe Labelt und Afd als Nazis light bezeichnet, weil dort wie in der CDU Nazis/Rechte sind.

      Universielle Rechte hat man in den Befreiungskriegen unter der Anführung von einem Diktator Napoleon auf dem Europäischen Kontinent durchzusetzen – durch Englands Intervention bzw des britischen Weltreichs ist das verhindert worden.

      In der Digitalen Moderne braucht man Sloterdijks und Sarazins – die kalten Realismus mit in den Diskurs einwerfen.

      Sloterdijks Meinung zu Merkel teile ich. Wenn Fefe von der Verräterpartei spricht ist immer die Firma SPD gemeint gewesen mittlerweile benutzt er den Begriff nicht mehr so oft. liegt daran die SPD hat nicht mehr dieses Alleinstellungsmerkmal mit Merkel und seit dem die FDP weg ist macht man in der CDU mehr auf Paternalismus in Hessen und BW ist man ein wenig grün und in der Pfalz und dem Bund ist man rotschwarz.

      Die Omis die gesagt gaben, du sollst häufiger in die Kirchche gehen – machen jetzt halt auch auf Fleischessverbot. Die
      Krux ist nur die 5-7 Jahre, bis die Flüchtlinge im Arbeitsmarkt sind halt Erstmal teurer sind und das zählen weder Rentner noch der immer weiter schrumpfende Mittelstand.
      Steuern werden nicht nur da erhoben, wo man sie am besten her bekommt auch Arbeitgeber holen sich mehr Leistung wo sie sie einfacher bekommen.

      Wir werden die wirklichen Integrationskosten durch 30% Reallohnverzicht von Menschen die keine finanziellen Puffer haben in den nächsten Jahren holen.

      So ein Jack Wolfskinn Träger wird das nichts spüren. Sondern auf den Pöbel schimpfen – der seine neuen Arbeitskollegen anlernt er hatte zu wenig Flüchtlingsheime besucht.

      Auch bei 25-30 Jährigen hier sind mehr als ihre Eltern in dem Alter arbeitslos. Die meisten haben riesige Lücken in den überhöhten Sozialbeiträgen und bekommen weniger raus und das wird noch mehr als bei den älteren besteuert.

      Wir züchten uns hier geplanten Pauperismus für die nächsten 20-30 Jahre ran. Die Sozialabgaben sind viel zu hoch. Mir ist das als junger Mensch irgendwann egal – will leben nicht 3 Hüftgelenke von anderen abstottern unddafür nicht in den Urlaub fahren von mir aus niedrigere Qualität bei OPs

      Einfach nur Asozial, wenn man verlangt wir sollten fürs Alter vorsorgen – bei den Zinsen und dann soll das anders als wie bei den Rentnern heute unter Einkommenssteuer fallen.

    7. @XYZ: Ah, geil! Jetzt kann man in Zukunft also die Flüchtlinge als Sündenböcke benutzen, wenn einem der Arbeitgeber keinen gerechten Lohn zahlt. Vielleicht wäre man in der Vergangenheit einfach weniger in den Urlaub gefahren, dann hätte man weniger Ressourcen verbraucht und somit nicht dabei geholfen Fluchtursachen zu schaffen. Aber zu viel Realismus ist dann halt doch zu unbequem, denn dann müßte man ja für seine Taten Verantwortung übernehmen.
      Die wahre Angst der meisten AfD-Wähler ist doch nicht, dass sie für die Sozialleistungen der Flüchtlinge aufkommen müssen, sie haben Angst vor noch mehr Konkurrenz auf dem immer weiter schrumpfenden Arbeitsmarkt.

    8. @XYZ Tatsache, Ironie versteh ich halt nicht. Gut, dass du es noch mal ausgeführt hast.

      „Ich finde es mindfuck, das man den mit AfD nähe Labelt und Afd als Nazis
      light bezeichnet, weil dort wie in der CDU Nazis/Rechte sind.“
      Eine Partei in der Nazis sind ist eine Nazipartei.

      „In der Digitalen Moderne braucht man Sloterdijks und Sarazins – die kalten Realismus mit in den Diskurs einwerfen.“
      Bei Sarazin meinst du wohl kalten Rassismus.

      Was deine restlichen ausführungen Betrifft: Die neoliberale Propaganda von FDP, Sarazin und all den VWL Professoren die die AFD gegründet haben, ist bei dir wohl in Fleisch und Blut übergegangen. Glaub mir die Sozialabgaben sind dein Freund. Vor 150 sind in der Arbeiterbewegung Menschen dafür gestorben um die größte Errungenschaft der Moderne zu erkämpfen: die Sozialsysteme. Wenn sie abgeschafft würden, die Arbeitgeber wurden sofort den Teil des Lohns einbehalten. Pauperismus herrschte im 19.Jh und FDP, Sarazin und AFD führen dich gern wieder dorthin zurück.

    9. @ Ulf

      „Was deine restlichen ausführungen Betrifft: Die neoliberale Propaganda von FDP, Sarazin und all den VWL Professoren die die AFD gegründet haben, ist bei dir wohl in Fleisch und Blut übergegangen. Glaub mir die Sozialabgaben sind dein Freund. Vor 150 sind in der Arbeiterbewegung Menschen dafür gestorben um die größte Errungenschaft der Moderne zu erkämpfen: die Sozialsysteme. Wenn sie abgeschafft würden, die Arbeitgeber wurden sofort den Teil des Lohns einbehalten. Pauperismus herrschte im 19.Jh und FDP, Sarazin und AFD führen dich gern wieder dorthin zurück.“

      Exactly.

      —–

      @ XYZ

      „Einfach nur Asozial, wenn man verlangt wir sollten fürs Alter vorsorgen – bei den Zinsen und dann soll das anders als wie bei den Rentnern heute unter Einkommenssteuer fallen.“

      Rente fällt auch heute schon unter Einkommensteuer. Kommt drauf an, wie viel man bekommt. Den Vorteil, den du in der Zukunft hast als Rentner, ist, dass du aufgrund drohender Altersarmut tendenziell mehr „Glück“ hast nicht über den Grundfreibetrag zu kommen, sodass du deshalb auch keine Steuer zahlst.

      Noch was zum vorhergehenden. Wenn man es sich raussuchen kann, kann ich nur jedem wärmstens empfehlen sich für ein Sozialsystem/Umlagesystem auszusprechen. Ja, dann zahlst du für die Rentner heute, das ist richtig, aber das ist die einzige vernünftige Methode mit Geld das bestmögliche anzufangen. Wenn du das nicht machst, bzw. nicht willst und dich dagegen aussprichst, dann hast du a) trotzdem nicht mehr netto von deinem Brutto im Endeffekt und b) hast du dann noch gar nicht vorgesorgt und c) wenn du dann privat vorsorgen willst, hast du extreme Anlagerisiken und noch weniger netto vom Brutto.

      Man wird da an jeder Stelle mit Unsinn bombardiert. Sogar an der Uni, wenn man Wirtschaft studiert, bekommt man Bullshit vorgesetzt. Da kriegste Aufgaben gestellt, vergleichende Vorsorge. 1 % „Verzinsung“ durch gesetzliche Altersvorsorge und 5 % langfristige Verzinsung bei privater Vorsorge (inflationsbereinigt, beispielhaft). So ein Schrott wird da gerechnet. Dabei kann heute jedes Kleinkind im Internet herausrecherchieren, dass sich Riester-Renten nicht Lohnen (Verwaltung frisst den Großteil der Beiträge auf) und Rürup-Renten Wetten gegen die Zeit sind. Auch dass die Privaten kaum Sicherheit bieten können, nur über intransparente Umwege. Gleichzeitig ist es längst kein Geheimnis mehr, dass die gesetzlichen Systeme absichtlich zerstört wurden und sie sich logisch nicht mehr rechnen (zu wenige Einzahler). Das sollte man bei einem Vergleich alles mit berücksichtigen und dann sieht die Berechnung auf einmal völlig anders aus und die meisten würden vor Schreck vor den Privaten davonlaufen. Aber das wird dir nicht erzählt. Du lernst nicht die Realität kennen, sondern rein theoretische Annahmen, die in Wirklichkeit niemals eintreffen. Und diese verblendeten BWL-Schnösel, die von der Realität keinen Schimmer haben und dir die Welt theoretisch auf einem Blatt Papier erklären, die gehen dann in die Wirtschaft in dem Glauben die Weisheit mit Teelöffeln gefressen zu haben und in die Politik und beraten einen Mist zusammen, dass sich die Balken biegen. Und die Presse? Die glaubt den Quatsch noch und befürwortet das, verbreitet das und bestätigt „kritisch“, dass doch das Umlagesystem nicht mehr funktioniert, weil heute nicht mehr wie zu Bismarcks Zeiten 6 Arbeiter auf einen Rentner kommen. Ohne das grundlegende Problem verstanden zu haben, wird gegen die Sozialsysteme „beraten“, oder, falls doch verstanden, dann durch eigene Interessen gelenkt die Unwahrheit behauptet. Und der Bürger? Der kann das kaum nachprüfen. Er merkt nur, dass die Zustände immer schlimmer werden. Mit Glück findet er doch mal einen kritischen Beitrag über die Zustände, wie sie eigentlich zusammenhängen oder er kündigt sein Abo, weil er sich von Focus Money und Co nur noch verarsch fühlt und holt sich seine Infos entweder gar nicht mehr, oder aus dem Internet. Doch was machen einzelne solcher kritischen Beiträge auch schon aus, wenn die Verlagspolitik und Konzernpolitik eine dem widersprechende Tendenz an den Tag legen? Das ist gesetzlich so vorgeschrieben und nennt sich „Tendenzschutz“ (§ 118 Betriebsverfassungsgesetz). Nichts macht das aus, es ist als wäre es nie erwähnt worden, aber die Zeitungen betonen stolz, dass sie es ja doch berichtet hätten. Und da wir Bürger im Durchschnitt schon verblödet genug sind von diversen Ablenkungsmanövern, fällt den meisten dann auch nichts anderes ein als „kommunistische Misswirtschaft“/“sozialistische Misswirtschaft“ zu rufen, wenn jemand die Rückkehr zum Sozialstaat fordert oder die neoliberale Politik generell kritisiert.

      Übrigens. Auf Zinsen zu vertrauen, egal zu welchem Zweck, hat genau das zur Folge, was man Verarmung der breiten Bevölkerung nennt. Denn Guthabenszinsen für den Einen sind in irgendeiner Bilanz immer Schuldzinsen für den Anderen. Und dieser Andere lässt in der Regel wieder Andere für diese Kosten schuften und zwar so lohngünstig wie möglich, am besten Leiharbeiter, keine Rechte und kaum Lohn. Das ist alles mindestens schon 1.000 Mal zerkaut worden und dennoch begreifen es die Menschen nicht und lassen sich bei erstbester Gelegenheit wieder neoliberalen Quatsch aufschwatzen, obwohl sie es sind, die genau das am besten verstehen sollten.

      Ich verstehe den Zorn der Bürger, die die etablierte Politik beendet sehen wollen, weil die sie nur noch verarscht und ich kann nachvollziehen, dass viele Menschen mit Trotz reagieren. Aber aus Trotz noch extra neoliberale Forderungen zu stellen, verschlimmert die Situation genau derer, die so sehr darunter leiden. Diese Leute sollten aus Trotz eine linke Politik fordern, keine Politik der Abschottung und der Bürger-Ausbeutung. In sozialpolitischen Belangen ist die AfD keine Nuance milder zu Arbeitnehmern oder Bürgern allgemein im Vergleich zur etablierten Politik, im Gegenteil, sie treibt die neoliberalen Ansichten noch vehement voran. Gegen TTIP der Amerikaner, aber im Zweifel ein eigenes TTIP zu eigenen Vorteilen aufsetzen wollen. Das ist AfD, Opportunismus in Reinform, der Bürger bleibt auf der Strecke. Aber hey, wenigstens keine Neger und Türken in deutschen Städten, wenn wir schon bei Ironie und Sarkasmus sind, nich wahr?

      —–

      Henry Ford:
      „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

  27. Hat 2001 niemand gemerkt, was George W. da für einen Mist verzapft hat oder sich gewundert, dass er knapp eine Woche nach den Anschlägen schon komplett fertige Strategien und Organisationen auf den Tisch legen kann? Aber im Vergleich zu Cruz und Trump muss man Bush ja schon fast moderat nennen.

  28. Zum Thema „Müssen wir uns an Terror gewöhnen?“:
    ist es nicht vielmehr so, daß wir uns nur sehr schnell an die Abwesehnheit von Terror gewöhnt haben oder uns die Vergangenheit als terrorfrei verklären? Die terrorfreie Zeit in Westeuropa war nicht lang. Bis Mitte der 90er Jahre war Terror doch Teil unserer Normalität. Nur aus dem Kopf – RAF, Action directe, RZ, ETA, IRA – und da gab es noch eine Menge andere. Dazu die Terroranschläge, die von staatlichen Stellen verübt wurden oder toleriert wurden (bekannt: Italien). Die terrorfreie Zeit – gab‘ es sie überhaupt? Vielleicht zwischen Einstellung des Kampfes der IRA (als letzte grosse Terrorgruppe, die auch Zivilisten angegriffen hat) und dem Anschlag in Madrid? Nach Madrid und London war doch auch von „wir müssen uns die Terroranschläge gewöhnen“ zu hören. Die meisten Anschläge werden nur sofort wieder vergessen und die Vergangenheit als angstfrei wahrgenommen. Der NSU wird post factum von der Bevölkerung, die nicht potentiell Ziel war, sicher auch nicht als bedrohlich angesehen.

  29. – Eine Sache is mir in einen von den Folgen 90 aufgefallen
    dort habt ihr mal ernstahft gefragt was denn die Gegendarstellung sagt und das mal analysiert und nich wegparoliert (was ich ja auch sympatisch finde und hier durchaus ihre Berechtigung hat).
    Das fehlt mir n kleines bisschen ich fänd son bisschen Discurs ganz nett.
    Vielleicht kann man ja das einfach so einbauen dass man 15 minuten oder so Zeit dafür nimmt und einer von euch beiden bewusst die Gegenposition einnimmt.
    Besonders hats mich letztes mal gestört (A!101) wo eine Meinung hin und wieder zurück abgenickt wurde ich hatte in den ersten 3 minuten verstanden was los is da muss man sich nich gegenseitig wiederholen. Aber gut das macht ja euren Podcast auch n bisschen aus und ich hör den ja gerne.

    – Noch ne Bitte: Tilo bitte sorg n bissl mehr dafür das der Redeanteil mehr richtung 50/50 geht

  30. Wie wäre es mal mit einer Einladung an den Vorsitzenden Richter am 2. Senat des BGH, Thomas Fischer, zum Aufwachen-Podcast, oder vielleicht zu einem Jung&Naiv-Interview??

    Insbesondere hinsichtlich der Stichworte Presse, Lüge, Wahrheit, Qualitätsjournalismus, Objektivität, Neutralität u.v.m. verspricht ein Gespräch mit Thomas Fischer in meinen Augen viele spannende Antworten. Was sagt Ihr?

  31. Für mich eine der besten Sendungen, die ich bisher bei Euch gehört habe.
    Die Erste die ich gehört habe, war die vor Theveßen.
    Die war auch echt gut.
    Ich sage das deswegen, weil Tilo ja angekündigt hat, daß Kleber mitmachen soll.
    Da habe ich etwas Angst, dass ihr da eingelullt werdet.
    Sämtlich Diskussionsrunden zum Thema Journalismus-Qualität enden nämlich immer damit:
    „Wir haben berichtet.“ usw…
    Während z.B. Merkel in der Türkei zu Besuch war, haben se aber gar nichts berichtet.
    (als Beispiel)

    Ischinger, wurde schon öfter zitiert.
    Ich glaube, die Logik von Ischinger, Leuten wie Röttgen, oder den US-warhawks.
    Geht aber etwas anders.
    Man gibt nämlich mittlerweile zu, dass der Irak Krieg ein Fehler war.
    Das ist soz. mittlerweile erlaubt.
    Aber in deren Logik, hätte man dann noch mehr Menschen umbringen sollen,
    nochmehr Soldaten schicken, mehr bombardieren und das Land länger besetzen sollen.

  32. Bei dieser Folge habt ihr wieder gesagt, Oma Erna würde nie mitbekommen, dass wir viele Flüchtlinge aus südlicheren Ländern in Deutschland haben, wenn sie nicht Abendnachrichten schauen würde, da man den Flüchtlingen auf der Straße nie über den Weg läuft.
    Da ist mir folgendes eingefallen:
    Ich wohne in Dresden und wenn man mit dem ÖPNV unterwegs ist, sieht man viel mehr Personen, die afrikanisch oder arabisch/persisch aussehen, als vor einem oder zwei Jahren, da es hier historisch bedingt einfach verdammt wenige Personen gab, die ähnlich aussahen. In den größeren Städten ist es nicht ganz so extrem gewesen, aber immer noch extrem weit entfernt vom westdeutschen Durchschnitt.
    Da ist es naheliegend zu vermuten, dass diese Personen Flüchtlinge sind, gerade da die Veränderung im täglichen Stadtbild ja recht schnell ging. Das ist bis auf Berlin wahrscheinlich für ganz Ostdeutschland ähnlich.
    Von daher wollte ich darauf hinweisen, das diese Aussage sicherlich zutreffend für Frankfurt, Hamburg, München, Berlin oder das Ruhrgebiet ist, für die östliche Hälfte Deutschlands allerdings eher nicht.

  33. Wisst Ihr die konkrete Folge, in der Ihr die Sache mit der Neutralität und Objektivität im Journalismus aufdröselt?

    1. Ich dachte, es gäbe eine konkrete Folge, die man mir nennen könnte. Zum „Durchhören“ ist Euer Podcast nur ein wenig umfangreich…

      …aber wenn man es auch nachlesen kann 🙂

  34. Also bei Rainald Becker bekommt man schwer das Gefühl, dass in seinem Oberstübchen mal ein Terroranschlag stattgefunden hat…

  35. Kann man vieles anders sehen und anders einordnen.Handwerklich schön gemacht, und Stefans Buch scheint informativ zu sein…
    Dennoch würde ich mir etwas mehr überparteilichkeit wünschen. Mir persöhnlich schimmert´s hier zu links durch, um Producer oder Spender zu werden. Und wenn das auch nur dieses Gefühl hat, werden die unfairen Passagen gegenüber Andersdenkenden zu offensichtlich.
    Ein Beispiel: Freilich kann man die AfD darauf reduzieren, dass „die auf Flüchtlingskinder“ schießen wollen.
    Aber wer „die andere Seite“ gehört hat, nach dem journalistischen Grundsatz „audiatur et altera pars“ kann solche Sprüche nur als oberflächlich und billig empfinden. Sorry.
    Aber guckt doch mal hier rein: https://www.youtube.com/watch?v=l6AAgdBgf_A
    (Jasinna: Frau Petrys Schieß-Befehl + die Heuchelei der Medien // +18 )
    Oder lasst hört mal dem 25-Prozent-Poggenburg so wohlwollend zu, wie es Euch durch die Gesinnungsbrille möglich ist… Wie er erzählt, wie sein Hund verschwand und was er eigentlich will: https://www.youtube.com/watch?v=g2cu3Tuygek
    Im selben Vid: EIn amtierender grüner Politiker, der zur AfD wechselt über seine Gründe…
    Ich will damit sagen:
    „Nazi“ ist eine viel zu verkürzte Antwort auf Fragen, die immerhin ein Viertel der Wahlberechtigten in einem Bundesland bewegen.
    Oder um es auf den Punkt zu bringen, was mir fehlt: „audiatur et altera pars!“ Und zwar verstehen wollend (aufgeschlossene Geisteshaltung).
    Hoffe, es kam einigermaßen rüber, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
    Im Grunde sind das nur Forderungen nach Sachlichkeit, Verstehenwollens und unideologische Positionen.“

    H.S.

    1. Ich denke, die meisten hier wissen, dass die AfD nicht mehr oder weniger Nazi ist als die etablierten konservativen Parteien. Von der Gesinnung her ist sie eine landesweite CSU. Sie fordert offen Dinge, die die Merkel-Regierung längst verfolgt wie z.B. die Abschottung von Nordeuropa, mehr Überwachung und ein weiterer Abbau der Sozialsysteme. Die AfD ist damit keineswegs eine Alternative, sondern lediglich eine weitere konservative Partei die an den Trog will.

      Die Medien haben bisher jede neue Partei (wie Grüne und Linke) attackiert und verzerrt dargestellt. Das ist nichts neues. Der Unterschied ist, dass die AfD davon sogar noch profitiert hat. Ihre guten Wahlergebnisse hat sie gerade deshalb eingefahren, weil sie von der sogenannten Lügenpresse so attackiert wurde. Viele haben die Partei gerade deswegen gewählt, weil sie der Presse glaubten, dass die Partei z.B. auf Flüchtlinge schiessen will.

      Du forderst erst Überparteilichkeit und postest dann einen Link zu einem Video (das 2.), das alles andere als unparteilich ist. Lustig ist auch immer wieder, wie ihr Rechten nach mehr Sachlichkeit und weniger Ideologie verlangt. Dabei ist eure Weltsicht pure Ideologie. Möglichst unideologisch kann man nur sein, wenn man neben dem Verstand auch immer wieder das Herz zu Rate zieht.

  36. Zu dem von Stefan angesprochenen Thema der Entradikalisierung von Terroristen beim IS, da lief neulich eine Doku über eine Einheit der Freien Syrischen Armee, die sich auf das außer Land schmuggeln von IS-Deserteuren spezialisiert hat, sonst habe ich zu dem Thema noch nicht viel gehört. http://www.arte.tv/guide/de/064537-000-A/inside-rakka-is-deserteure-packen-aus
    Was ich mir gemerkt hatte (es kommen eher syrische und irakische Deserteure zu Wort): die Ausländer also auch aus westlichen Ländern sind oft die krasseren, wenn Länder wie zB Frankreich kontaktiert werden mit „da ist ein Deserteur, der will zurück“ dann wollen die davon meist nix wissen und natürlich ein paar Horrorstories, die das überlaufen verursacht haben, zu denen einem gar nichts mehr einfällt. Und dann hatte Stefan ja gefragt, was eigtl. Terroristen nach nem Anschlag machen. Weiß nich wie viele Terroristen Bücher geschrieben haben aber es gibt Staatsfeind von Till Meyer mit relativ vielen operativen Details sag ich mal. Ist aber komplett andere Zeit und Hintergrund. Aber Abtauchen und erstmal Land verlassen, ist da schon ne Massnahme, was die Kontrollen auch an deutschen Grenzen nach Brüssel nicht ganz so sinnlos dastehen lässt.
    Und wenn ich schon dabei bin, die Rede von Bush am Schluss zum Einen und der Hinweis neulich von Fefe https://blog.fefe.de/?ts=a80c4267 (wenn das stimmt ist das echt der Hammer) zum Zweiten haben mich an ein anderes Buch erinnert, Thema Öffentlichkeit, Medien und Interventionen im Ausland. Bitter Fruit: The Story of the American Coup in Guatemala von Schlesinger und Kinzer ist sehr aufschlussreich. Die beiden haben die CIA Akten über deren Rolle beim Putsch gegen Arbenz ausgewertet. Kurz zusammengefasst:
    Die US Firma united fruit company (später Dole/Chiquita) will den gewählten, guatemaltekischen Präsidenten loswerden, da sie dort viele Plantagen haben, und macht dafür Druck beim Pentagon
    Problem, nach den Philippinen und so ist in den USA die Stimmung eher gegen neue Abenteuer, vor allem
    CIA holt einen PR-Mann, um das zu ändern
    Seine Kampagne ist so gut, dass ein paar Monate später jedem US-Amerikaner klar ist, man müsse nun endlich das Volk von Guatemala von diesem Sowjetlakai/Diktator befreien
    Ein entsprechender Putschkandidat setzt das ganze mit Hilfe der CIA um, Ergebnis alle glücklich, vor allem united fruit
    Lustige Randnotiz: der nächste Job für den genialen PR-Mann kommt von der Tabak-Lobby. Die haben gemerkt, dass in den USA noch viel zu wenig oder fast keine Frauen rauchen. Der Typ aber weiß wie die Leute ticken, platziert Zigaretten da wo es wirkt, überredet Hollywood mehr rauchende Frauen zu zeigen und pusht die Raucherinnenquote innerhalb kurzer Zeit auf ein Vielfaches
    Also worauf ich hinaus will und was in dem Buch gut beschrieben wird, ist wie eine vom Geheimdienst gelenkte und durch die Medien verwirklichte Kampagne ein Volk so auf Regime Change umpolen konnte.

  37. Eure linke Welt ist, leider, von den realen Welt seeeehr weit entfernt. Israel- Besatzung? Seid ihr nicht nur Naiv, sondern auch Fakten verdeher? Israel wurde IMMER von arabische Länder angegriffen und hat immer die Kriege gewonnen. Folgendessen Teile von Aggressorländer sind teilen der Israel geworden sind. Besetzung ist ganz anderes.
    Und in übrigen – Arroganz, Besserwisser- das sind eure Qualitäten.
    Sorry, für die harte Wörter, aber das ist meine Meinung über euch.

    1. Seit tausenden Jahren leben in dieser Gegend mehrheitlich Moslems. Und dann kommen nach dem zweiten Weltkrieg auf einmal die Amis und beschließen, dass das „Zweistromland“ aufgrund uralter verstaubter Schriften, dass sie die Heimat der Moslems dort ihnen wegnehmen können.

      Wenn das keine Besatzung ist, was dann? Und was machen die Israelis mit den Moslems in ihrem Land, mit den palästinensischen Gebieten? Sie ermorden und vertreiben sie systematisch. In Deutschland würde man sowas Holocaust nennen, aber da Isrealis bzw. Juden selbst mal einen Holocaust erlebt haben, dürfen die jetzt Völkermord begehen, oder was?

      Wer macht da also Faktenverdrehung?

  38. Tut mir sehr leid, wenn ich da so zynisch bin, aber bei einer derartigen Tier Produkt Lobby braucht es einen nicht zu verwundern, wenn Preise gedrückt werden oder sogenannte „Nutztiere“ weiterhin aus dem Tierschutz Gesetz ausgeklammert werden. Und das Märchen vom armen kleinen Bauern, der auch noch ausgebeutet wird, wenn er die Tiere schon selbst wie Mist behandelt hat, finde ich auch, naja geschmacklos, irgendwie auch ironisch.

    Wen es stört, das Kühe und ihre Kälber gequält, Schweine und Hühner ihr Leben lang in ihrem eigenen Mist liegen etc., der kann eins tun: nichts mehr konsumieren, dass auf Kosten unschuldiger Lebewesen, auf Kosten unserer Umwelt (die Massentierhaltung produziert mehr CO2 Emissionen als das komplette Verkehrswesen auf der gesamten Welt, wird aber natürlich gern ausgeklammert auf Klimaschutz Gipfeln) die Lobby zahlt ja gut und auf Kosten unserer Mitmenschen (Bauern und Anwohner in der Nähe von Mast- und Zuchtanlagen; Anwohner, die in der Nähe von Feldern wohnen, die mit Gülle getränkt werden; die Nitratwerte schießen in die Höhe).

    Bauern verdienen übrigens mehr durch staatliche Subventionen. Sind also große Sozialhilfeempfänger. Das macht es für den Einzelhandel doch erst möglich die Preise so zu drücken. Der Verbraucher will ja aber auch nicht mehr zahlen. Und bevor das „Bio“ oder „Metzgar meines Vertrauens“ Argument kommt: 98% des Fleisches werden konventionell hergestellt.

    Quellen reiche ich gerne nach, bin leider grad unterwegs.

    1. Wenn man mit dem Verkauf von Mastschweinen nicht mehr überleben kann, sollte man sich vielleicht einen beruflichen Richtungswechsel überlegen, ist eigentlich das, was ich sagen wollte. Dass es den Bauern schlecht geht, ist ebenfalls ein Symptom der Macht der Agrarlobby. Hier verdienen nur die großen Konzerne auf Kosten der Menschen, die in der Agrarindustrie arbeiten, auf Kosten der Umwelt und auf Kosten der Gesundheit der Verbraucher und Arbeiter.
      So langsam wirds halt Zeit sich von „Old MacDonald had a Farm“ zu verabschieden, deswegen muss ich immer mit dem Kopf schütteln, wenn der Klein Bauer als Repräsentant der Agrar Industrie genommen wird. Die Kleinen sind die Minderzahl.

      Für Infos zum Zusammenhang von Tierprodukt Konsum bzw. deren Herstellung und Zivilisationskrankheiten empfehle ich die China Study von T. Colin Campbell.

      http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/landwirtschaft-subventionen

      https://www.worldwatch.org/files/pdf/Livestock%20and%20Climate%20Change.pdf

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