CNN feilscht um Trumps Millionen

Man sieht es – und staunt. In der guten alten Zeit, als das Fernsehen die Aufmerksamkeitsökonomie kontrollierte und die Parteien ihre Kandidaten, da wurden die Wahlkämpfe im Hinterzimmer entschieden. „Herr Kandidat, es steht schlecht um sie. Die Rennen ist knapp. Wollen Sie nicht ein paar Werbeplätze buchen? Schauen Sie mal, Gegenkandidat X hat uns nämlich so viel gezahlt. Damit droht er, Sie glatt auszustechen. Wollen Sie nicht etwas gegensteuern?“ „Aber klar. Danke für den Hinweis. Was würde es denn kosten?“ – Deal perfekt.

Heute ist das anders. Das Fernsehen ist schwach und die Parteien haben keinen Einfluss auf ihre Kandidaten. Also tragen sie, in der Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist, das Spiel auf offener Bühne aus. Vielleicht der ehrlichste Clip zu Trump und den Medien und dem Wahlkampf überhaupt, in gerade Mal zwei Minuten:

Mehr dazu morgen in A!151.

16 Gedanken zu „CNN feilscht um Trumps Millionen“

  1. like, how much ?
    sehr gelacht, Danke!

    (CNN ist wirklich eine traurige Veranstaltung, mittlerweile schaue ich mir schon Megyn Kelly auf FOX an, wenn ich etwas sehen will,
    was entfernt an Journalismus erinnert.)

  3. Mein Gott. Diese Frage war mit einem Augenzwinkern gestellt um mit Trump zu spielen, der eben diese Medienmacht permanent in seinen Reden erwähnt.

  4. Naja, ganz ehrlich wäre es gewesen, hätte die Reporterin nicht gefragt „How much are you going to spend?“, sondern „How much are you going to give to us?“ 😉

    1. Naja, sie wollte vermutlich den Satz provozieren:’I’m not going to spend any money on CNN.‘
      Trump hat sich nicht provozieren lassen und relativ souverän reagiert, indem er sagt:’Let’s go to your next question.‘

  6. Seine Zuversicht war durchaus authentisch. Hatte aber eigentlich noch mit einem dicken Knall zur letzten Debatte gerechnet. Mal schauen, ob er auch ohne Chancen hat.

  7. — Offtopic (sorry …) —
    Allgemein zum Thema ‚Horserace‘ ein aktueller TV-Tipp:
    Phoenix-Runde vom 26.10.2016; Titel: „Gibst du mir, geb ich dir – Personalkarussell in Berlin“ – Anwesend u. a. die WDR-Hörfunk-Horserace-Journalsitin par excellence: Katrin Brand. Ich glaube, dass diese Sendung das von Stefan und Tilo ausgemachte Epizentrum des Horserace-Journalismus (Maybrit Illner) noch toppt; und zwar mindestens um zwei Stufen auf der Richter-Skala … 😉

  9. Ich frage mich seit kurzem, was geschieht eigentlich, wenn der Zirkus vorbei ist? Mit was füllen die „Trump said…, Trump did…, Trump could…“-Headliner dann so in ihre News-Management-Maschinen? Die scheinen ja schon zeitlich-antizipatorisch den Affen zu schieben. (Trump-TV!?)

    – Cat content all the way… and some puppies –

    1. (Re)Zitiert Moore da oder sind das seine Aussagen/Ansichten. Also vor allem der „trump’s election will be the biggest fuck you ever recorded in human history“-Teil.

    2. Das wurde aus dem Film Trumpland heraus geschnitten und wird soz. von Trump Zugeneigten inklusive Trump selbst jetzt zweckentfremdet.

      Die Analyse ist aber an sich trotzdem interessant und Moore selbst ist auch kein Waisenknabe, wenn es ums Entkontextualisieren geht.

Kommentare sind geschlossen.