A!437 – USApokalypse

Dienstag, 2. Juni 2020, 12:28 Uhr

Deutsche Journalisten vom Spiegel und dem ZDF sorgen sich um ihre bisherige Vorzeigedemokratie Amerika. Anwärter auf kommende Regierungsposten in Washington bezeichnen Donald Trump ist Diktator. Es ist viel los, Jenny, Paul und Stefan blicken auf dieses neue Thema und die vergangene Nachrichtenwoche. Zum Ende spielt uns Mathias musikalisch und aktuell in die Audiokommentare.

Wir danken unseren Produzenten Markus, Erik, Franziska & Stefan, Thomas und allen unseren Unterstützern.

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Wenn du Korrekturen oder Ergänzungen hast, schreibe sie uns gerne als Kommentar unter die Ausgabe. Für Fragen und Diskussionen haben wir ein Forum. Audiokommentare nehmen wir per Telegram- oder WhatsApp-Sprachnachricht an 004915156091706, entgegen.

10 Gedanken zu „A!437 – USApokalypse“

  1. In der Schweiz sind die Schulen seit 4 Wochen im reduzierten Betrieb offen, sprich Grundschüler gehen an 4 Tagen in der Woche für 3 Stunden in den Unterricht. Am 8. Juni findet in vielen Kantonen wieder der normale Unterricht statt.

  2. @CoronaJugend
    die Situation mag ja schlimm sein, aber noch in den 60ern gab es kein Bafög, Willy Brandt hat dann das rückzahlbar freie Bafög eingeführt und meine Studentengeneration musste dann Bafög zurückzahlen. Ihr tut mir wirklich leid, aber was erwartet ihr oder beschreibt ihr nur die Situation? Ich traf neulich, in Corona Zeiten, einen 28zig jährigen, der in Frankfurt lebt, der mir ganz unbescheiden sagte, dass ihm seine 100000 € im Jahr zu wenig Geld sei und er mehr will. Was sagt ihr denn dem?
    Die letzte sorgenfreie Studenten – Generation, was die berufliche Zukunft angeht, wurde so um 1950 geboren, behaupte ich mal. Mir erzählte ein befreundeter Dozent, zu Beginn meines Studiums, er war Jahrgang 1933, dass seine Generation sich nach dem oder während des Studiums entschied, ob sie eine akademische Laufbahn machen wollten oder in die Industrie gehen und vernünftig Geld verdienen. Die Industrie stand wohl in den 50ern und 60ern Schlange bei den Absolventen der Universitäten, wie er berichtete. Genannter Dozent hatte sich für die Universitätslaufbahn entschieden, da ihm ein Swimmingpool im Garten nicht so wichtig sei, wie seinem Bruder meinte er, der Physiker geworden war und in die Industrie ging, wie es damals hieß. Auch für mich oder „uns“ damals waren dies unvorstellbar paradiesische Zustände und so ist dies wohl auch aus heutiger Sicht. Kurz, entwickelt Perspektiven und seid nicht so larmoyant.

    @Brandenburg
    in eurer Unterhaltung über die wirtschaftliche und politische Situation Brandenburgs hätte ich gern gehört, dass Brandenburg nur etwas mehr als 2,5 Millionen Einwohner hat und Tesla gerade dort ein Werk baut. Also ungefähr soviel Einwohner wie Hamburg und Bremen zusammen. Dies erwähne ich, um die Größe Brandenburgs in Bezug zu gesamt Deutschland zu setzen. Brandenburg wurde ja auch mal die Streusandbüchse genannt. Dafür hat Brandenburg 85 Einwohner pro Quadratmeter, Berlin ca. 4000, Hamburg etwa 2400 und Bremen etwa 1750. Also Brandenburg hat auch seine positiven Seiten, wer aber so manche Kleinstadt besichtigt, gar nicht so Berlin fern, versteht die politische Situation besser.
    Ich habe vor einigen Jahren noch zugenagelte Einkaufscenter gesehen (die in der Wendeeuphorie eröffnet wurden), und dies gerade 45, 60 Minuten von Berlin entfernt, ich hoffe, die sind verschwunden. Aber das das Leben in der brandenburgischen Provinz, abgesehen von den Wochenendhäusern der Berliner, und dem Speckgürtel um Berlin und Potsdam blüht, kann man wirklich nicht sagen, womit ich niemand verletzten möchte.

  3. @Amilandspontan
    Amiland und Minneapolis – schlimm – aber. In den 50ern und 60ern wäre der Tod des Farbigen aus Minneapolis vermutlich gar nicht als Nachricht zu uns geschwappt. Die Nationalgarde steht in USA, wie in vielen Staaten, schon lange bereit um in inneren Unruhen eingesetzt zu werden (z. B. Littel Rock 1957), das ist nicht neu und keine Idee Trumps. Verwunderlich ist sicher die Reaktion Trumps im Jahre 2020 und sein Unvermögen mit diesem innenpolitischen Problem umzugehen, wobei ich heute von einem Kommentar höre, der meint, Trumps Wähler finden seine Reaktion toll?
    Als ich, kann nur von meinen Wahrnehmungen erzählen, das erste Mal in den Südstaaten war, so 1979, fühlte ich mich in ländlichen Gegenden an Filme aus meiner Kindheit wie etwa Onkel Toms Hütte erinnert. Die schwarze Bevölkerung wohnte damals in Tennessee in Teilen immer noch in Hütten an den Feldern, ob dies heute anders ist, weiß ich nicht. Dass ihr drei Diskutanten, Jenny, Paul und Stefan, noch nicht in USA wart, vermute ich, sonst würdet über die USA wohl nicht so reden. Uns erreichen immer nur Schnappschüsse der amerikanischen Gesellschaft. Mein USA-Bild war als Teenager durch den Spiegel, der ARD Sendung Weltspiegel und die Tagesschau geprägt, (sieht man von meinem Kinderspielzeug, dass teilweise aus amerikanischen Automodellen von Straßenkreuzern bestand ab), bis ich das erste mal dorthin reiste und feststellte, dass durch den Spiegel und die erwähnten Medien nur die Spitze eines sehr bunten Eisberges vermittelt wurde, und dies auch noch tendenziös und verzerrt.

  4. Wie heißt der Podcast den Jenny empfiehlt? Über den Lehrer Thomas wurde kurz gesprochen, dieser soll einen Podcast haben.

  5. Gibt es bald wieder eine Folge mit Tilo und Hans oder machen die noch länger Pause? Danke!

  6. Eine schöne Folge war das mal wieder. Mir hat auch die Runde gefallen. Wenn Tilo und Theiler nicht können, darf es gerne öfter in dieser Runde Folge geben!

    Eine Anmerkung zu Olaf Scholz und Brandenburg: Hamburg ist keine sichere SPD-Hochburg mehr. Die SPD befürchtet, Hamburg-Mitte zu verlieren (deswegen wollte Kahrs auch unbedingt Wehrbeauftragter werden) und wer weiß, wo die Grünen oder die CDU ihnen noch Direktmandate abringen können.

    Scholz hat ja derzeit kein Bundestagsmandat und Brandenburg gilt ja bei der SPD noch als sichere Bank (so wie Steinmeier damals auch). Deswegen dieser Schritt.

  7. @Digitale Schule
    Ich bin ja froh, dass die Zahlen der Lehrer*innen, die sich gerne mehr für digitale Bildung engagieren würden wenn die Ausstattung da wäre noch genannt wurden.
    Vor kurzem musste ich mal wieder die Tagesthemen anschreien, als erzählt wurde wie wenig der Gelder des Digitalpaktes „die Schulen abgerufen“ hätten. Das klingt nach faulen Lehrkräften die sich nicht kümmern. Ich erlebe genau das Gegenteil:
    Ich bin Lehrer an einer Berliner Grundschule. Vor über 1 1/2 Jahren hieß es bei uns, wir könnten Smartboards bestellen, wer will…? Aus Erfahrungen von anderen Schulen die anknüpfen an das was Paul beschreibt (kaum jemand setzt sie richtig ein, hohe Wartungskosten etc.) haben wir einen Vorschlag erarbeitet, der von einzelnen Kolleg*innen bereits mit Privatgeräten eingesetzt wird: iPads, Beamer und W-LAN. Kostet pro Raum ca. ein Drittel von Smartboards und ist viel intuitiver zu bedienen.
    Diesen Vorschlag mit ausführlichem pädagogischem Medienkonzept reichten wir wenige Wochen nachdem der Digitalpakt im Bundesrat beschlossen wurde beim Bezirk ein. (Ende März 2019)
    Seit dem wurden die Bedingungen, was in welcher Form eingereicht werden soll mehrfach geändert. Bewilligt wurde uns bis heute noch nichts.
    WLAN haben wir inzwischen aus Schulmitteln selbst eingerichtet, vereinzelte Beamer ebenfalls und alles andere läuft weiter über private Geräte die Lehrer*innen mitbringen und im Unterricht einsetzen.
    Es ist völlig klar, dass die Gelder sinnvoll eingesetzt werden müssen und es dafür schulische Konzepte braucht. Doch bei allem Schreiben von Konzepten und Anträgen haben wir Lehrer*innen auch noch unseren eigentlichen Job zu erledigen, Unterricht und Erziehungsarbeit.
    Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Meiner Erfahrung nach sind die Dinosaurier jedoch nicht vorrangig Lehrer*innen mit Kreide und Schiefertafel sondern die Behörden und Entscheidungsträger, die eine Modernisierung dessen verschleppen bis keiner mehr die Nerven dafür hat.

  8. Ich bin ein großer Fan eures Podcasts aber bin bis jetzt eher ein stiller Höhrer. Trotzdem habe ich aktuell das Bedürfnis etwas zu Jenny zu schreiben. Ich finde diese schnippige und teilweise arrogante Art („ich weiß das ja eh besser“) sehr anstrengend. Oft sind ihre Statments leider auch etwas kurz gedacht und reaktionär.

    Sie hat mit vielen recht was sie sagt aber auch hier gilt: Der Ton macht die Musik. Wenn man sich dauert anhören muss wie logisch oder unlogisch Entscheidungen sind (ohne wirklich näher drauf einzugehen) empfinde ich als sehr anstrengend. Auch die teilweise spötige Kommentare über demokratische oder parlamentarische Vorgämnge finde ich teils auch echt schwierig. Ich will etwas lernen. Und mir nicht dauert anhören wie dumm immer alle anderen sind.

  9. @nochmalUSA
    Was dort gerade in den USA geschieht ist, wie gesagt schlimm.
    Aber manchmal muss ich leider bei euren Anmerkungen zu USA und speziell zu dem Gespräch über die amerikanischen Waffengewohnheiten an den berühmten Naseweis denken. Sicher ist die Affinität der Amerikaner zu Waffen schwer nachvollziehbar, aber erklärt doch einem Amerikaner, dass sich ein Bürger irgendwo melden muss, wenn er seinen Wohnsitz wechselt, dass es also eine Meldepflicht gibt. Gar im Westen, etwa Texas oder Colorado oder so. Der schaut fragend, weil er gar nicht weiß, wovon geredet wird und stellt vielleicht die Frage ob Deutschland ein Polizeistaat geworden sei oder ob wieder eine Diktatur, sich irgendwo melden zu müssen ist vielen Amerikanern nicht zu begründen oder zu erklären. Nebenbei interessiert in weiten Teilen der USA auch Europa und der Rest der Welt nicht so sehr wie uns die USA.
    In Amiland hat eben fast jeder eine Waffe, was zugegeben ein Problem ist, und so mancher Amerikaner hat leider eine geringere Hemmschwelle zu schießen, was auch so ist. Schon komisch für einen Deutschen, jedenfalls war es dies für mich, wenn fast jeder eine Pumpgun im Rückfenster des Pickup hat. Aber dies ist mehr unser Problem in Texas, als das Problem der Texaner.
    Und zur Polizei in Amerika kann ich nur sagen, dass vieles anders ist, aber auch die Gefährdung der Polizisten ist w.g. der vielen Waffen größer, womit ich nichts entschuldigen möchte, schon gar nicht Rassismus.
    Seitdem ich vor nun gut 40 Jahren zum ersten Mal über den großen Teich war, und wohl schon immer, muss und musste man halten, wenn direkt hinter einem eine Polizeisirene erklingt. Die Polizei hält dort hinter einem und überholt nicht nett mit Kelle um einen zum Halten zu überreden, zu gefährlich. Hält man in diesem Fall nicht, wird eventuell Geschossen, das ist so, weil die Polizei davon ausgeht, dass fast jeder eine Waffe im Auto hat und fliehen will, wenn er nicht hält. Besonders im Westen und das eigene Nummernschild aus einem anderem Staat der USA ist und die persönliche Erscheinung in das Beuteschema fällt, leider, aber auch oft wahr.
    Ich hoffe, ich werde hier nicht falsch verstanden, etwa als Verteidiger des amerikanischen Waffenrechts, aber dort ist so manche deutsche bürokratische Einschränkung auch nicht zu erklären, wie etwa Handwerkskammern. So ist auch der Vergleich, den Amis das Waffenrecht auszutreiben oder dies zu ändern, ähnele dem Problem, den Deutschen die Geschwindigkeit zu begrenzen, schon treffend.

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