A!186 – Zauberformel

Freitag, 10. März 2017, 12:31 Uhr

Wir reden mit Thomas Wiegold über die Bundeswehr im Inneren, nachdem die Behörden jüngst ein Verwaltungsplanspiel für Apokalypsen katastrophalen Ausmaßes durchgespielt haben. Im Anschluss treffen wir Jörg Kachelmann an seinem Schreibtisch in der Schweiz an und reden mit ihm über das Wetter als Nachrichteninhalt für den damals Mathemagie und Supercomputer erfunden wurden, ohne dass sie es vermochten, Klimawandelleugnern ihre Argumente auszutreiben.

Wir danken unseren Produzenten Oliver, Lars und unseren Unterstützern Markus, Korena, Gunnar, Florian, Florian, Florian, Bernhard, Katharina, Nico, Jakob, Lars und Alexander.

Notiz von Stefan: Ich kann meiner Empörung über die 22 Sekunden, auf die das heute Journal seine Berichterstattung von  Jean-Claude Junckers Rede kürzte, jetzt ein wenig nacherklären: Tatsächlich, selten hat man etwas so langweilig vorgetragenes gesehen. Auf der anderen Seite ging es im institutionellen Europa selten so spektakulär zu. Jean-Claude Juncker hatte von Anfang an gesagt, nur für eine Amtszeit als Kommissionspräsident zur Verfügung zu stehen. In der Rede stellte er nun klar, wie er die restliche Zeit füllen möchte: „Europa ist nicht bloß eine Freihandelszone. Europa ist mehr als Macht, Waren und Geld.“ Und er schloss, sich den Arbeitsauftrag für seine Kommission selbst gebend, an: Wir sind die Generation, die über Europas Schicksal entscheidet. „Es ist eine Herzensangelegenheit und eine kontinentale Notwendigkeit“ neue Wege zu suchen, „nicht per executive Order“, „ich bin kein Diktator“, sondern mit den Bürgern. „Jede Stimme, und sei sie noch so leise, muss gehört werden.“ Wir bräuchten keine Debatte über das Klein Klein von Vertragsänderungen, sondern einen neuen großen Wurf. Alle reden über Verteidigung, aber „Klimaschutz ist für die Stabilität Europas ebenso wichtig wie die Verteidigung“, sagt er. Wir bräuchten dringend eine „Koordination der Wirtschaftspolitiken in Europa“. Und die noch nicht vorhandene, aber von ihm gewünschte, gemeinsame Sozialpolitik sei eine „essenzielle Debatte, in die ich mich voll einbringen werde“. Warum also nicht, das ist einer der fünf Vorschläge, ein Kerneuropa der „vorauseilenden Pioniere“? Diesen gibt Juncker gleich einen expliziten Arbeitsauftrag mit: Wie wäre es mit einer europäischen Agentur, die sich beispielsweise darum kümmert, dass Unternehmen wie VW sich nicht durch autofreundliche nationale Politik drumherum winden, an diejenigen Entschädigungen zu zahlen, die sie schädigen: Europäer! Wir hören auch Dienstag nochmal rein.

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41 Gedanken zu „A!186 – Zauberformel“

  1. Danke, Tilo, dass Du die Sache mit den Sprengfallen angesprochen hast. Ich hatte mich dazu bereits unter dem YouTube-Video der PK mit von der Leyen und de Maizière geäußert. – Wenn Flinten-Uschi allerdings ‚Kofferbomben‘ meint, dann sollte sie das auch sagen! Unter ‚Sprengfallen‘ versteht man wohl etwas anderes. Da muss man nur ein paar Afghanistan-Veteranen befragen.
    Wenn die Verteidigungsministerin nicht in der Lage ist, diesen Unterschied zu verbalisieren, dann ist das nichts anderes als Fake News!

  2. Ich dachte schon die Folge würde langweilig. Aber weit gefehlt.
    Gauck wohnt gar nicht in einem Schloss, sondern in einer Villa. Ja, ja BR. Oma Erna muss aufgeklärt werden. ROFL Weil das Schloss Bellevue nur sein Amtssitz war. Und das nur 999 Zimmer hat und keine 1000 und die alle zum repräsentieren benötigt werden und er da einfach keinen Schlafplatz gefunden hat, musste er in einer Villa schlafen.

    Eine völlig belanglose Halbwahrheit durch eine andere ersetzt.

    Dank des BR haben Fakenews in Zukunft keine Chance mehr. Das ist so göttliche Realsatire

  3. Das Gespräch mit Thomas fand ich einen der Höhepunkte der letzten Monate in Eurem Podcast. Ich finds prima, wenn mal ein bisschen Streit entsteht, wenn Stefan mal gut verargumentierten Gegenwind bekommt. Nicht, weil Stefan doof ist (im Gegenteil!) – einfach weil der Podcast dadurch an Würze gewinnt und man als Zuhörer plötzlich aus so einem affirmativen Modus herausgerissen wird und … brr … nachdenkt!

    Danke dafür. Ausdrücklich an alle. Meinerseits gerne mehr davon. 🙂

  4. Laut § 1631 II BGB haben Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
    Wenn ein Elternteil seinem Kind, um mit Herrn Kachelmanns Beispiel zu arbeiten, in die Fresse haut, stellt dies damit eine Körperverletzung dar – so habe ich das zumindest bisher verstanden.
    Laut
    http://www.juraforum.de/lexikon/elterliches-zuechtigungsrecht
    bestehen zwar Rechtsauslegungen, die „leichte Körperstrafen“ als von § 1631 II 2 BGB nicht erfasst ansehen,
    diese dürften aber eher Mindermeinungen darstellen – und „in die Fresse hauen“ wird nicht mal der klischeehafteste bayrische Richter von § 1631 II ausnehmen (okay vielleicht doch, aber solche Fälle gibt es immer wieder).
    Dass viele Eltern im Glauben, es sei gewohnheitsrechtlich legitimiert, weiterhin am früheren elterlichen Züchtigungsrecht festhalten, ist problematisch. Der zur Veränderung dieser Situation notwendige gesellschaftliche Wandel kann aber aus meiner Sicht nicht durch die Gesetzgebung bewirkt werden. Wie auch? Drakonische Strafen scheinen mir ungeeignet, schon allein weil die betroffenen Eltern von diesen wohl erst Kenntnis erlangen würden, wenn sie auf sie angewendet würden – ebenso wie vom Verbot der körperlichen Züchtigung an sich.
    Ich verstehe deshalb nicht, worauf genau sich die Empörung des Herrn Kachelmann richtet (- über die Zustände an sich kann man sich natürlich immer empören, aber die zeigen sich davon selten beeindruckt).
    Ich kann mich erinnern, dass in meiner Schule häufig Plakate aushingen, die Kinder über ihre Rechte – insbesondere auf körperliche Unversehrtheit – informierten. Vielleicht wäre eine Informationskampagne, die nicht die Kinder, sondern ihre Eltern über diese Rechte informieren soll, tatsächlich mal angebracht.

  5. Blumenrand – TOP!
    Lebensbejahender Hoodie – TOP!
    Kachelmann – TOP!
    Thomas – TOP!
    Mikro vor Thomas‘ Gesicht – nicht so top.

  6. Im Jahr 2017 sollte es möglich sein, vorurteilsfrei darüber zu sprechen, ob die strikte Trennung der Aufgaben von Polizei und Militär noch zeitgemäß ist. Es gab 1949 gute Gründe dafür. Ob die heute noch bestehen, entscheidet nicht das Bundesverfassungsgericht, sondern Bundestag und Bundesrat nach einer rechtspolitischen Debatte über notwendige Renovierungen im guten alten Grundgesetz.
    Das Totschlagargument „das ist im Grundgesetz so geregelt“ klingt immer so, als könne man das nicht ändern. Das stimmt aber nur für einige wenige Regelungen. Die Arbeitsgebietsaufteilung zwischen Polizei und Militär gehört auf jeden Fall nicht dazu.

  7. Beide Interviewte haben so ein wenig den alten Mann raushängen lassen.

    Thomas habe ich nicht ganz verkraftet, dass er auf Regierungslinie ist wegen Leaks und Russen, ansonsten hat er viele gute Punkte erwähnt.

    Kachelmann mit den Kindern kann man eher verstehen, dass in seiner Zeit in der Schule noch vielleicht Lehrermangel war und teils sogar Altnazis am Werk und viel häufiger geprügelt wurde.

    Dann das Thema Polizei und Militär:

    Also ich finde die Trennung sehr gut und auch das Beispiel der Lösung einer Geiselnahme des Militärs vs Polizei war eigentlich anschaulich genug. Wir haben das Negativbeispiel USA.

    https://www.aclu.org/issues/criminal-law-reform/reforming-police-practices/police-militarization

    http://www.alternet.org/civil-liberties/11-shocking-facts-about-americas-militarized-police-forces

    https://theintercept.com/2014/08/14/militarization-u-s-police-dragged-light-horrors-ferguson/

    http://www.salon.com/2013/07/13/radley_balko_once_a_town_gets_a_swat_team_you_want_to_use_it/

    Radley Balko hat dazu auch ein Buch geschrieben.

    Stefan war mal wieder in advocatus diaboli Modus?

    Wenn man sich die Polizeimethoden in USA anschaut bei „Aufständen“, z.B. in Standing Rock gegen Indianer, wo die Indianer keine Gewalt einsetzen und friedlich demonstrieren: Dort sind überall schwerbewaffnete Strassensperren. Die Polizei fährt mit Humvees rum. Es kreisen Hubschrauber und Handys werden gejammt und alles wird abgehört. Blackwater, die jetzt Tigerswan heißen, arbeiten mit der Polizei eng zusammen. Private Unternehmen sprühen Rattengift auf Menschen. Die Anführer werden systematisch verhaftet. Gesetze werden verschärft zu drakonischen Strafen usw. usf.

    In dem Sinne fand ich es auch schade, dass Kachelmann etwas oberflächlich an die Sache ranging, was den Klimawandel betrifft. Einerseits sagt er, dass sich Kollegen von ihm schon mal ein Haus irgendwo suchen. Was ist mit den Menschen, die diesen Luxus nicht haben? Die machen doch vielleicht irgendwann Aufstände, so wie die Indianer.

    Die Sendung war wirklich interessant. Es war eigentlich alles da, aber es wurden die Zusammenhänge nicht ganz so stark verdeutlicht. Schade fand ich auch, dass Kachelmann nicht weiß, dass die Klimawandelleugner alle schon enttarnt wurden als Lobbyisten der Kohleindustrie. Oder war das von ihm Ironie?

    Er hat aber Recht, dass der Klimawandel mal richtig erklärt werden müsste und das geht nicht in einer einzigen Talkshow. Das bräuchte mindestens soviel Zeit wie Talkshows für die Migrantenkrise verwendet haben. Sprich, dass muss woanders passieren.

  8. Wow, das ist mal ein wilder Ritt durch viele interessante Themen. Ein wenig überfrachtet, aber da liegt ja an den Gästen und ab und zu ist das ganz gut so eine Sendung mit sehr unterschiedlichen Themen zu machen.

    Sehr gut, dass ihr Einzelheiten besprochen habt, wie die Sprengfallen und was eine Stabsübung ist.
    In allen möglichen Nachrichten wurde das eine „Anti-Terror-Übung“ oder „Ernstfall proben“ genannt. Dadurch hatte ich ganz andere Vorstellungen, wie und was sie da üben wollten.

  9. also Tilo wenn du Zuhause rauchst während des Podcast werde ich wohl demnächst ne Petition machen das du die Grundschulen im Umkreis von 5km Gesundheitlich gefährdest.

    Es hat auch was von Schleichwerbung für Tabak Konzerne, Papier sowie Verpackungs-giganten. 🙂

    Ein guter Podcast und mal gut den Tilo mit seiner Oma imitation nicht zu hören. Da hüpft das herz 3 mal auf das sag ich euch….

  10. Ich schätze, dass das Thema um den Klimawandel wirklich eher eine Art mimetische Dynamik aufgenommen hat. Die Eliten sagen, es gebe ihn und man muss was unternehmen und deswegen stellen sich „Unterschichtler“ dagegen. Die Mittelschicht argumentiert ja auch am liebsten moralisch und stellt sich vollkommen gegen diese machtverbundene Herangehensweise von Themen (ähnlich wie in „House of Cards“ Claire Underwoods feministischer Gesetzesvorschlag, den sie unbedingt so wie sie ihn aufgesetzt hat, durchbringen will). Also, es geht nicht um Logik, Moral oder so, sondern um Macht.

    So steht es auch in „Der Neue Klassenkampf“ vom Philosophen Slavoj Zizek zum Thema Feminismus: „Der feministische Kampf beispielsweise kann in einer Kette mit dem progressiven Kampf für Emanzipation artikuliert werden, oder er kann als ideologisches Werkzeug dienen, mit dem die obere Mittelklasse ihre Überlegenheit über die ‚patriarchale und intolerante‘ Unterklasse beteuert.“

    (Btw. kann man, wenn man Chomsky für sich gewinnen konnte, könnte man nicht mal Zizek bei Jung und Naiv oder auch im Podcast einladen)

  11. Zu der 50%-Ansage von Kachelmann kann ich so direkt nichts finden, schon gar nicht aktuell, aber wer sich die beiden folgenden Links mal anschaut muss schon viel Phantasie mitbringen um sich an diese, meiner Meinung absurde Zahl, heranzutasten.

    http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2015-05/kindesmisshandlung-statistik-gewalt-tsokos

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1253/umfrage/anzahl-der-kinder-bis-14-jahre-in-deutschland-seit-dem-jahr-1950/

    Spoiler: 2015 wurden schätzungsweise 200.000 Kinder misshandelt, insgesamt gab es 10.700.000 Kinder. Ich bin zwar kein Mathe-Genie …

  12. „Es findet in 50% der Haushalte statt“ laut Kachelmann das heißt wir müssen die Zahl der Kinder auf Haushalte verteilen was natürlich zu einer deutlichen Reduktion der Zahl führt bei 1,45 Kindern pro… blablub … aber ich komme doch niemals bei 50% an!

  13. Zum Thema schweizer Soldaten und Schusswaffe zu Haus: es ist tatsächlich so, dass die schweizer Männer (bis vor kurzem mussten nahezu alle zum Militär) nach der Grundausbildung ihre sogenannte Ordonnanzwaffe, im Normalfall das „Sturmgewehr 90“, mit nach Hause nahmen und dort verwahrten. Alle Initiativen dies zu ändern liefen bisher ins Leere. Seit kurzer Zeit behalten die Soldaten oder ehemaligen Soldaten nur noch wenig Munition (Taschenmunition), der Rest wird im nahegelegenen Zeughaus verwahrt. Die weiterhin bei der Waffe zu Haus verbleibende Munitionsmenge hat tatsächlich den Sinn, sich im Ernstfall den Weg bis zum Zeughaus „freikämpfen“ zu können. In der Schweiz gab es in den letzten Jahren durchschnittlich je 300 Todesfälle bei denen eine Ordonnazwaffe Tatwerkzeug war.

  14. 300 pro Jahr riecht bei näherer Betrachtung nach Schwachsinn. Quelle ist swissinfo, also das öff. rechtliche Infoprogramm.

  15. @Lars
    Kachelmann meinte natürlich 50% der Haushalte mit Kindern. Dass in Haushalten ohne Kinder, keine Kinder geschlagen werden, hielt er wohl für selbsterklärend. Guck dir mal im Aufwachen Forum zu dieser Folge Lolfs Kommentar an. (Dessen Richtigkeit ich nicht überprüft habe) Macht aber deutlich, worum es geht.

  16. @Bernd
    Öhem, na ja, aber finde in der ganzen Auflistung von Lolf nirgendwo die Zahl 50%…abgesehen davon benimmt sich Jörg Kachelmann da wie ein Verschwörungstheoretiker. „Die Zahl stimmt, wird halt totgeschwiegen, keiner interessiert sich dafür etc. etc.“ Auch als Stephan leicht widerspricht, bzw. einen Einwurf bringen will lässt er diesen nicht gelten…schwer den Mann da ernst zu nehmen.

  17. @JackoRoggbrot
    Einen richtigen Sachverhalt schief interpretiert würd ich sagen. Auch die „Unterschichten“ glauben an den Klimawandel. Das viele von uns den aber trotzdem gerne weit von sich wegschieben hat den Grund weil Jobs dranhängen in der Öl- und Automobilindustrie. Und mir das Heute und Morgen näher ist als das verwüstete, übernächste Jahrhundert. Es geht denen also einfach ums eigene persönliche Wohl und nicht um was wahr oder falsch ist oder den Kampf Unterschicht gegen Eliten. Von denen btw auch genug den Klima Wandel offiziel wenigstens anzweifeln um die Stimmen der von Existenzängsten geplagten dann für sich nutzbar zu machen. Da gehts dann um Macht.

  18. @Mathias
    ich hoffe, ich hab das alles richtig verstanden, weil ich sehe nicht den Widerspruch.
    „Es geht denen also einfach ums eigene persönliche Wohl und nicht um was wahr oder falsch ist oder den Kampf Unterschicht gegen Eliten. “
    Also ich würde schon sagen, dass wenn es um das persönliche Wohl geht, es ein ökonomisch angetriebener Kulturkampf gegen die liberale Mittelschicht sein könnte. „Lügenpresse“, „fake News“ usw. sind dann Kampfbegriffe. Es geht auch um Themen wie Flüchtlingskrise und eben Feminismus. Beides wird vorallem moralisch argumentiert, aber nicht immer auf ökonomischer Ebene.

    „um die Stimmen der von Existenzängsten geplagten dann für sich nutzbar zu machen. Da gehts dann um Macht.“
    Ich weiß nicht mehr wo – vielleicht hier im Podcast in irgeiner Folge – wurde der Masse, die Trump gewählt hat, unterstellt, dass sie den Mächtigen in Washington auch mal zeigen wollten, dass diese auch genauso ersetzbar seien, wie die Arbeiter selbst. Also, sie wollen gehört werden und wenn nicht, dann wird es 8 Jahre Trump geben.
    Es geht nicht um Nutzbarmachung oder Manipulation von Stimmen, sondern um Realpolitik gegen reale Verhältnisse.

    Sonst D’accord.

  19. Bitte die Fake News Deabatte mit Thomas weiter führen.
    Vielleicht kann ich dann auch verstehen was Kommentare ( von privaten Nutzern ) mit Fake News zu tun haben.
    So habe ich zumindest Thomas verstanden in seiner Argumentation bzw.
    das diese gefährlich sei.

  20. @Patrick
    Liest man den Artikel und vergisst man die Überschrift stellt sich raus dass nicht alle der 50% der Eltern ihre Kinder „in die Fresse“ hauen. 40% =“Klaps auf dem Po“.
    10% = „Ohrfeigen verteilen“ (kann man wohl zu den „in die Fresse hauen“ zählen
    4%. = „Hintern versohlen“

    Abgesehen davon, warum soll jetzt eine Forsa Umfrage zu diesem Thema solidere Wissenschaft sein als zu der Frage wen ich am Sonntag wähle ?

  21. Ich verstehe ja dass Kachelmann angepisst ist ob seiner medialen Vergangenheit. Allerdings rechtfertigt das mMn nicht wie er hier über Gott und die Welt in miesestem Stil „abrotzt“ und dann selbst sehr dünnhäutig reagiert. Von der nervigen Selbstvermarktung (zu sehen auf blablabla.com) mal abgesehen.

    Ich halte einige seiner Thesen für sehr gut und anregend. Allerdings reißt er bei mir viel davon wieder mit seiner unausstehlichen Art wieder ein. Schade.

    Btw: Bei Schulz&Böhmermann ist er mir schonmal wegen dieser frechen, unverschämten Art und Weise negativ aufgefallen (und auch wegen seiner nervigen Eigenwerbung). Er hat es doch anhand seines Wissensschatzes und Ausdruckfähigkeit echt nicht nötig auf Großmaul zu machen. Versteh ich einfach nicht.

  22. @Robert

    Sind wir uns denn einig, dass ein Klaps auf den Po nicht gut ist? Es fällt mir schwer, das aus deinem Beitrag herauszulesen.

  23. Ich bin absolut geflasht von dieser Folge. In der Diskussion mit Thomas ist Stefan zur Höchstform aufgelaufen, ich hatte das Gefühl das Thomas manchmal gar nicht wusste wie ihm geschieht. Dazu noch die wunderbaren Clips von Tilo. Ich war enttäuscht das es so schnell vorbei war und einige Themen nicht vertieft werden konnten.

  24. Tja, schon doof wenn man sich einen Experten als Verstärkung einlädt um über Klimawandel-Skeptiker herzuziehen, er sich dann aber selbst als ungläubiger herausstellt. ;P

  25. @Patrick
    Du schreibst @Robert, aber ich vermute mal du meinst trotzdem mich :-). Ja, wir sind uns einig, Kinder in irgendeiner Weise zu schlagen ist nicht akzektapel, dazu gehört sicher auch ein Klaps auf den Po. Nichtsdestotrotz gibt’s da schon ein Unterschied zwischen einem Schlag ins Gesicht und ersterem. Und Kachelmann hat ständig darauf rumgeritten, dass 50% aller Eltern ihre Kinder mit „Schlägen in die Fresse“(seine Formulierung) mishandeln, was ja nicht einmal die Forsa-Umfrage behauptet. Die befragten Eltern gaben sogar an jedesmal ein schlechtes Gewissen zu haben, was meiner Meinung nach auch nicht darauf hindeutet das es sich hier um allgemein akzeptiertes und tolleriertes Verhalten handelt. Aber nochmal, siehe im Forum Lolf’s Beitrag: Umfassende Studien, die Kachelmann’s Behauptung unterstützen gibt’s halt nicht. In dieser Hinsicht benimmt er sich wie die von ihm (zu Recht) bekämpften Chemtrailern.

  26. Um es vorweg klar zu sagen: Ich bin ein entschlossener Gegner jeglicher Gewalt gegenüber Kindern. Jörg Kachelmanns Position hierzu unterstütze ich voll und ganz.

    Egal, ob es nun 40 oder 50 Prozent der Eltern sind, die ihre Kinder noch hin und wieder oder regelmäßig schlagen, es sind auf jeden Fall zu viele.

    Die Behauptungen Kachelmanns, dass das explizite Verbot im Jahr 2000 nichts an der Lage verbessert hätte, ja dieses de facto nicht existiere, dass keinen Menschen die Verstöße gegen das Verbot interessierten, halte ich für falsch.

    Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Kriminologe und niedersächsischer Justizminister a.D. antwortete 2012 auf die Interview-Frage „Wie viele Kinder wachsen heute gewaltfrei auf?“:

    „Die Dinge haben sich drastisch verbessert. Als wir unsere Forschung zum ersten Mal durchführten, im Jahr 1992, waren nur 26 Prozent völlig gewaltfrei erzogen worden. Letztes Jahr waren es schon 52 Prozent. Umgekehrt ist die leichte Gewalt, also wenn man beispielsweise geohrfeigt wird, von 58 Prozent auf 36 Prozent, massive Gewalt von 15 Prozent auf 12 Prozent gesunken.“

    (Quelle: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/kontext/kindererziehung/-/id=4352076/did=9327572/nid=4352076/vpalhz/index.html)

    Es stimmt nicht, dass sich niemand für Gewalt gegen Kinder interessiert. Ich habe ca. 2003 einmal die Polizei angerufen, weil eine Mutter ihren Sohn mit einem Regenschirm geschlagen hat. Die Polizei war sofort da, hat den Fall sehr ernst genommen und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

    Ein anderes, aktuelleres Beispiel: Eine Mutter gibt ihrem Sohn vor der Schule eine Ohrfeige. Die Lehrerin, die das beobachtet hat, informiert das Jugendamt, das alle vier Kinder der Mutter einzeln befragt, um festzustellen, ob die Mutter gegenüber ihnen gewalttätig war. Die Mutter hat monatelang mit dem Jugendamt zu tun und erhält Antigewaltkurse etc.

    Ich bezweifele stark, dass die beiden Fälle 1983 so abgelaufen wären, als die Praxis davon ausging, das Eltern durch das Erziehungsrecht legitimiert seien, ihre Kinder zu schlagen.

  27. Thomas, ein top Gast, bitte öfter einladen! Sehr interessanter Gesprächspartner, der viel zur Diskussion beitragen hat.

    Kachelmann hingegen fand ich äußerst schwach. Sehr viel blabla, Zahlen „pulled out of the ass“, rechthaberisch bis zum geht nicht mehr. Das Modell der Schweiz ist auch nicht auf Deutschland übertragbar, aber das hat er nicht kapiert.

  28. „Auch Deutschland ist vom Terror bedroht“ und „Auch in Deutschland kann ein Terroranschlag passieren“ macht für mich einen deutlichen Unterschied in der semantischen Reaktions-Differenzierungsübung ☺.

  29. Lieber Tilo, lieber Stefan,
    euch tut Thomas Wiegold sehr gut, da er euch ab und an mit vernünftigen Argumenten wieder auf den Teppich holt. Ich höre euren Potcast gerne, aber ihr seid mir oft zu polemisch.
    Schön anzuhören!

  30. @Kachelmann-Gespräch: Ich fand sein Verhalten zum Ende hin immer mehr auffällig und denke das er etwas narzisstisches hat. Zu bemerken waren daher Hochlobung seiner selbst, vehementes Bestehen und Verhandlung für seine Position (Aufrechterhaltung seines Selbstwert) und nach Kränkungen (starke Gegenargumente) Entwertung der Interviewenden (v.a. am Ende). Dafür spricht auch, das Leute hier negative Kommentare über sein Verhalten äußern und es mit „Dünnhäutigkeit“ beschreiben. Narzisten sind leicht kränkbar. Letztlich glaube ich, da Kachelmann auch dachte den Podcast hört hier keiner, das er hier mit zwei „Jungspunden“ zutun hat den er mal die Welt erklären darf. Und dann aber nicht damit gerechnet hat, dass hier tatsächlich was entgegenkommt.

  31. Warum ist das Video von Juncker privat? Hab es bereits in youtube gesucht? Wg traffic fuer die Seite hier?

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