A!135 – Welt in Flammen

Dienstag, 30. August 2016, 17:02 Uhr

Wir schauen Nachrichten, Glenn Greenwald bei J&N, das Sommerinterview mit Merkel und den Außenminister im Sommerinterview light in der ARD.

Wir danken unseren Produzenten Moritz, Maria, Dennis und unseren Unterstützern Peter, Ivon, Lars-Christian, Peter, Bettual, Stephan, Tobias, Sebastian, Daniel, Andreas, Bernhard, Simon, Rüdiger, Rene, Nils, Jonas und Michael.

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Wenn du Korrekturen oder Ergänzungen hast, schreibe sie uns gerne als Kommentar unter die Ausgabe. Für Fragen und Diskussionen haben wir ein Forum. Audiokommentare nehmen wir per Telegram- oder WhatsApp-Sprachnachricht an 004915156091706, entgegen.

53 Gedanken zu „A!135 – Welt in Flammen“

  1. Analysiert doch mal die Geschichte der Migration nach Deutschland, ich bin mir sicher, da findet ihr auch interessante Geschichten. Mir fehlt die lange Sicht von euch.

  2. OFFTOPIC:
    weil hier schon öfter zum Thema autonomes Auto diskutiert wurde.
    Habe mich schon immer gefragt, wann das Thema aufkommt
    und da ist es:

    Das moralische Dilemma, tötet das Auto den Fahrer, oder den Fußgänger.
    Und werden die Fahrer sich vom Auto kutschieren lassen, falls das Auto lieber gegen die Wand fährt, als dass es einen Fußgänger umfährt?

    http://orf.at/stories/2355761/

    1. Hinweis für die TL;DR Fraktion, das Spannende ist nicht der Artikel beim ORF, sondern das verlinkte Experiment zum Selberentscheiden auf http://moralmachine.mit.edu/ – ich vermute allerdings schwer, dass es dabei überhaupt nicht um selbst-fahrende Autos geht, sondern das ganze nur wieder die übliche Blenderei von Experimentalpsychologen ist, die da ganz andere Dinge untersuchen.

      Spoiler: ˙ʇǝpıǝɥɔsʇuǝ uǝıɹǝʇıɹʞsʇıǝɥɹǝɥɔıssɹɥǝʞɹǝʌ ɥɔɐu uɐɯ uuǝʍ ‚uǝpıǝɥɔsʇuǝ nz lɐıʌıɹʇ puıs uǝıɹɐuǝzs ǝllɐ

  3. RE: Merkel Sommerinterview @01:01:47 – Merkel’s Europa

    Frage von Thomas Bauman war bla bla „Ihr Kriesenmanagement?“ bla bla.

    Ich empfinde es mittlerweile symptomatisch (unserer Zeit und Umstaenden) das Journalisten hausgemachte Probleme als Kriesen bezeichnen („Crisis“, EuropaKRIESE, GriechenlandKRIESE, NahostKRIESE, WirtschaftsKRIESE, RentenKRIESE, KrankenkassenKRIESE, KlimawandelKRIESE, SteuerhinterziehungsKRIESE, …).

    Es scheint einfach kein Willen, Noetigkeit und Zeit da zu sein um sachlich aufzuklaeren (den willigen politischen Buerger).

    Woraus dann die Schlussvolgerung kommt (beim Leser als willigen politischen Buerger der sich ein Bild der Lage gemacht hat und nicht eine Meinung einbildet) das es keine Kriese ist im historischen Vergleich (etwas worauf man wenig bis keinen Einfluss haette nehmen koennen oder hatte). Sondern z.b. ein politischer Fehltritt, Wahlversprechen (Rente ist sicher), oekonomische Fata Morgana (Wachstum Wachstum Wachstum), korrupte kapitalistische Beinflussung und Geiselnahme, etc. etc.

    Bin ich da alleine?

    1. (( Nachtrag … laut denken ))

      Also es gibt den ‚Horse Race Journalismus.‘ Den ‚Kriesen Journalismus.‘

      Welche Schubladen gibt es noch?

      Shit Storm Journalismus? Traenendruesenjournalismus? Beteiligungsgefuehltenjournalismus? Empoerungsjournalismus? …

    2. (( Nachtrag … laut denken #2 ))

      Aus Stefan’s Kommentar ueber Greenwald’s Einschaetzung/Berichterstattung/Journalismus ueber 2016 presidential election.

      Es ist hinzuzufuegen; politischer Persoehnlichkeitsjournalismus.

  4. RE: Greenwald Interview, Brexit & Anti-Establishment @1:39:46

    Geenwald im Interview erklaert Brexit als Symptom.

    Tip: Michael Gove im langen Interview/Q&A mit Faisal Islam (SkyNews) in der letzten Woche des Wahlkampfes …

    Britons „Have Had Enough of Experts“ (5 Minuten lang) – https://youtu.be/GGgiGtJk7MA

    Michael Gove stellt dann natuerlich das Warum (zb keine Lohnsteigerungen, wieso man auf einen Termin mit dem Familienarzt 2 Wochen warten muss, …) falsch dar … dass ist aber anderes Thema.

    Zur Erinnerung. Michael Gove war der der Boris Johnson in den Ruecken gestochen hat nachdem David Cameron zurueck trat. Weil abgemacht war ja das Boris sich zur Wahl stellt als neuer PM mit Gove als Vize oder was anderes wichtiges. Gove kam Boris aber zuvor (circa 3 Stunden) und stellte sich selber als Kandidat bereit.

  5. Kern kündigte ja schon in seiner Regierungserklärung, als er ins Amt kam (und die ihr einmal im Podcast hattet; die hier: https://www.youtube.com/watch?v=4Mo-IjrIkb0), an, dass er lieber arbeiten, als ständig mit der Presse und in jedes Mikrofon sprechen wolle.
    Mir erscheint es also konsequent, dass er nun nicht mehr in diese Pressekonferenzen kommen möchte.

    Solange die Regierung Sprecher dorthin entsendet (eben wie in der BPK), finde ich das vollkommen legitim. Ich finde es ohnehin ziemlich unsinnig, wieso Politiker sich mit Einweihung von ICE-Strecken und nicht-privaten Zoobesuchen immer pseudo-bürgernah geben wollen. Es scheint ihnen keinen Beliebtheitsbonus zu verpassen und so sollen sie entweder in der Zeit wirklich arbeiten oder sich die verdammt nötige Freizeit gönnen, die sie brauchen.

    1. Christian Kern (@kernchri) hat heute abend übrigens relativ viel und sehr locker mit Journalisten rumgetwittert.
      Für einen Bundeskanzler in meinen Augen schon sehr lässig, wenn er da einzelne Journalisten daraufhinweißt, sie übrigens im Pressefoyer nie gesehen zu haben 😀

      Er hat übrigens auch getwittert, er würde Freitag eine PK zu TTIP geben, Samstag Hintergrundgespräche mit Chefredakteuren führen und hätte am Dienstag ein Pressegespräch, zusätzlich zum Kanzlerblog, wie auch immer der gestaltet wird. Gelegenheiten für kritische Fragen gibt es zumindest seiner Meinung nach also genug. Mir fehlt aber auch der Einblick, wie die politische Kommunikation generell in Wien abläuft, deswegen tue ich mich da schwer das auf Anhieb mit Berlin zu vergleichen.

      Ich finde nach wie vor, der Mann ist eine enorm spannende Persönlichkeit, da er Politik ein wenig anders zu denken scheint und dem ich selbst als weitgehend desillusionierter, aber politisch interessierter Mensch gerne zuhöre und dem ich vertrauen würde, dass er mit meiner Stimme was sinnvolles und aus seiner Sicht das richtige anstellt, nachdem er sich Argumente angehört hat. Und das läuft unabhängig davon, ob ich in jeder Sachfrage mit ihm übereinstimme. Mehr ist in einer repräsentativen Demokratie eh nicht möglich.

      Ich kaufe Kern beispielsweise ab das er weiß, dass es dringend flächendeckende und große Veränderungen in der österreichischen Politik braucht (FPÖ bei 30+ in Umfragen), damit man an die rechtspopulistischen Parteien verloren gegangene Wähler zurückholt und nötiges vertrauen wiedererlangt.

      Und eben das geht er an, in dem er unter anderem Twitter als Diskussions- und Anekdotenplattform nutzt und die Öffentlichkeitsarbeit umstrukturiert.
      Ob das zu Erfolg führt, keine Ahnung. Aber mein Gefühl sagt mir zumindest erstmal, er will wirklich was zum in seinen Augen guten verändern.

    2. Sehe ich auch so.
      Dieses Pressefoyer war immer nur in Kurzausschnitten in den Nachrichten. Mit der BPK und Tilos Arbeit kann man das nicht vergleichen.

      Was Kern betrifft so hat man schon gehört, dass die Sitzungen jetzt länger dauern, weil er tatsächlich wissen will was die Ministerien so treiben 🙂

  6. RE: Stefan kann Greenwald nicht zustimmen das Trump ein unkontrollierter uneinschaetzbarer Soziopath ist. Sondern das Trump kalkuliert kontrolliert weiter faehrt. @1:43:00

    Tip: The Circus S01E10 (Showtime) minute 18:20

    Trump wird von With All Due Respect (Bloomberg Politics) Moderatoren Halperin und Heilemann im Mar-a-Lago Club Palm Beach Florida gefragt wie es dazu kam das die Clinton’s auf seiner Hochzeit waren.

    Trump: Ich bin New Yorker und internationaler Geschaeftsmann. Da lade ich natuerlich alle wichtigen New Yorker und internationalen Leute ein. Als internationaler Geschaeftsmann braucht man Beziehungen um internationale Geschaefte bewilligt zu bekommen in anderen Laendern.

    … It’s good to have relationships. … I was nice, they [Clinton’s] were nice. … It’s business. It’s not personal, it’s just business.

    Heilemann: It’s a Mafia sayin‘

    Trump: It’s alright. It happens to be true.

  7. Das war für mich die beste Aufwachen-Folge.
    Eigentlich ist mir dieser Podcast zu politisch-links, doch ich kann Euch bei dieser Folge erstaunlicherweise „fast“ nur zustimmen (mit Ausnahmen, wie z. B. dem Burkini & Teilen der „Flüchtlingskrise“) … selbst bei Stefan, dem gerne mal Links-Partei-Schönredner … was mich im Nachhinein dann doch verwundert.

    Der Kommentar zur Automobilindustrie war sehr interessant, klingt nach einem stark überbewerteten Industriezweig.
    Obwohl ich selbst kein Auto besitze, kenne ich doch viele Leute unter 35 Jahren, die eines besitzen und fahren wollen (Sharing-Economy mögen viele nicht). Trotzdem eine große Differenz zu den letzten Generationen.

    Unabhängig davon, gibt es in vielen Branchen massive Überbewertungen (auch außerhalb des Börsenhandels), v. a. durch teilweise Planwirtschaft in Kombination mit absurden Prognosen und Mauscheleien.

    1. Der Podcast ist links? Was ist überhaupt links?
      Marx, Lenin usw.?

      Mir erscheinen Stefan und Tilo eher liberal und in wirtschafts-, finanz-, und sozialpolitischen Fragen sage ich mal sozil-progressiv. Links wie oben genannte Denker wohl eher nicht….

    2. Rechts, konservativ oder liberal ist er auf jeden Fall nicht. Oder hören hier vermehrt FDP- und ALFA-Wähler zu?
      Stefans Kommentare und Meinungen zum Neoliberalismus, „Libertarianism“ und der Partei „Die Linke“, sind links von der politischen Mitte.
      Es ist nur eine Feststellung meinerseits, keine Beleidigung.
      Stefan passt gut in den linken Flügel einer klassischen SPD.

    3. Wahnsinnig informative Diskussion… In welcher Weise hilft euch diese Definitionssuche weiter? (Auch keine Beleidigung. Wills nur ein bisschen verstehen.)

    4. Mir sind Begriffe wie Pazifismus, Humanismus usw… lieber,
      da kann man sich dann wenigstens etwas darunter vorstellen.
      Unter diesem Aspekt würde ich auch eure kenfm Diskussionen sehen.
      Für mich ist er in seinem Engagement glaubhaft.
      Wenn z.B. ein Carl Bildt sich für Frieden einsetzt, dann meint er
      Waffen verkaufen, nur mal so als Beispiel.
      Also gibt es für mich 2 Kategorien von Menschen die Einen,
      wie dieser Grillo, der erklärt wie mehr Waffen zu Frieden führen und die Anderen die anerkennen, dass das noch nie funktioniert hat.

  8. Jungs,
    bitte kommentiert nicht Eure eigenen InterViews.
    31 Minuten verschwendete Zeit.
    It stands alone

  9. Ehh, ’allo? ’allo-’allo!

    # Kommunisten & Marxisten an Unis & FHs.
    Also Chemnitz hat zumindest noch einen ganz besonderen Andersdenkenden. Und zumindest eine ziemlich neutrale Lehrkraft neu bekommen. Bereich Wirtschaft natürlich.
    Frag mich aber gerade was das mit BWL zu tun haben soll. Also ja, schon auch, aber die Quintessenz der großen Wirtschaftstheorien liegt nicht in der BWL, sondern in der VWL. Und vielleicht ist man da wieder etwas weggekommen insgesamt, dazu habe ich nicht den nötigen Einblick in den anderen Unis, aber ich habe nicht das Gefühl, dass man sich vom Neoliberalismus abgekehrt hätte. Die große Finanzkrise hatte ein paar Probleme aufgeworfen, wo man gedacht hatte in der VWL, dass das nicht mehr passieren könne (sowas dummes, haben die keine Augen im Kopf?), sodass man zu keynesianischen Mitteln zurückgekehrt ist, die lange Zeit „im Giftschrank“ eingesperrt waren, wie mein Prof. das schön beschrieb. Jedenfalls, wie auch immer das alles abgelaufen ist, vom Neoliberalismus hat man sich da nicht abgekehrt, der gilt immer noch weiter, soweit ich das in den verkalkten Köpfen erkenne. Es gibt halt leider Unis offenbar, da hat man das über Jahre lang nur noch zelebriert, sodass das heute aus den jeweiligen Köpfen einfach gar nicht mehr herausgeht, weil sie’s schlicht nicht anders kennen. Das ist genau wie Pispers das beschreibt, wenn man erst eine Zeit lang damit geimpft wurde, wehrt sich der „Verstand“ von selbst gegen alles, was nicht dazu passt. Von denen wird er auch weiterhin angebetet. Wenn man die fragt, wie die Krisen zustande kommen, hört man dann Sachen wie: „Naja, die haben sich nicht an die Prinzipien der Neoklassik gehalten“ sinngemäß und ähnliches Zeug. Njaaa, whatever.

    Andreas Popp formuliert mal, Vorsicht ‘Verschwörungstheoretiker‘: „Wir lernen das, was wir wissen dürfen, nicht das, was wir wissen sollten.“

    # Wahlen.
    Ja, diese interpretierten Auswirkungen gäbe es vielleicht. Kann schon sein. Im Parlament und damit effektiv macht es aber keinen Unterschied nicht zu wählen oder ungültig zu wählen.
    Bei der letzten Wahl gab es eine Wahlbeteiligung von 71,5 % wovon etwa 1,5 % ungültige Stimmen sind. Also 28,5 % sind gar nicht zur Wahl gegangen, bitte welche Botschaft sollen dann 4-5 % ungültige Stimmen ausrichten, wenn schon fast 30 % keinen interessieren? Naa, tut mir leid, diese gravierende Auswirkung sehe ich da nicht.

    Überlegt mal. „Stimme ungültig machen“, das macht schon logisch keinen Sinn. Das ist eine rein statistische Zahl, die man ermittelt, weil man daraus versucht etwas die Unzufriedenheit (oder Blödheit) der Bevölkerung herzuleiten. Ist aber blanker Nonsens. Dazu eignen sich Nichtwähler und die Ergebnisse von Protestparteien wesentlich besser.

    Hubert: „Wenn es eine Option gäbe – wie oben erwähnt – anzukreuzen, dass man keiner der agetretenen Parteien und keinem der Kandidaten seine Stimme geben möchte, dann wäre das doch etwas anderes, als den Wahlzettel ungültig zu machen.“
    —-> Ja, das kann man schon machen. Bringt aber keinen Unterschied in der Politik. Es ist dann eine rein statistische Größe, die politisch keinen direkten oder indirekten Einfluss hat. Maximal, wenn die Ergebnisse katastrophal ausfallen, könnte man irgendwas für das Abbild der Stimmung in Deutschland ableiten, aber nicht für die Politik.

    Hubert: „Das passiert vor allem immer dann, wenn Amtsinhaber(innen) wieder gewählt werden, obwohl sie bei Einberechnung aller Wahlberechtigten überhaupt keine wirkliche Mehrheit der (möglichen!) Stimmen erzielen konnten. Politiker tendieren doch ohnehin dazu, sich ihre kümmerlichen Wahlergebnisse und Wahlbeteiligungen schön zu reden und das so lange zu wiederholen bis sie selbst daran glauben, dass eigentlich alles in Ordnung ist.“
    —-> Tut mir leid, das stimmt einfach mal gar nicht. Dass die Amtsinhaber wiederkehren, hat einfach mal mit dem Wahlsystem an sich zu tun. Nichts mit den Wählern. Das geht schon damit los, dass die Zweitstimme nicht nur über die Sitzverteilung in den Parlamenten bestimmt, sondern außerdem auch noch eine Listenwahl ist. Die Parteien legen eine Liste fest und je nachdem wie viele Sitze sie dann zur Verfügung haben, kommen die Personen auf der Liste ins Parlament oder eben nicht. Wenn du Angela Merkel scheiße findest, dann stehst du damit sicherlich nicht alleine da, aber du wirst sie nicht los, auf keinen Fall, solange sie sich weiterhin in der Politik beteiligen will. Das liegt ganz einfach daran, dass Angela Merkel auf der Liste für die Zweitstimmen sehr weit oben steht und mit einer fast garantierten Sicherheit ins Parlament kommt. Um Merkel loszuwerden, müsste wahrscheinlich die CDU komplett aus dem Parlament herausfliegen, wenn sie auf Platz 1 der Liste steht, denn sobald die CDU auch nur einen Sitz bekäme, wäre Merkel drin (wenn sie auf Platz 1 steht). Ja? Es ist somit sogar wortwörtlich scheißegal was die Leute denken, Merkel kann nicht aus dem Parlament herausgeschmissen werden. Und wenn sie erstmal im Parlament ist, wird sie auch die Ämter bekommen, wenn nicht ihre ganze Partei aus dem Parlament herausgewählt wird. Ja, ist das verständlich? Merkel mal nur so als Beispiel, ist bei allen anderen genauso. Die ganzen Top-Kandidaten für Ämter in allen Parteien (auch AfD) sind alle auf den vorderen Plätzen der Liste angesiedelt. Du wirst sie also nicht los, egal wie es kommt, wenn nicht die ganze Partei aus dem Parlament herausgewählt wird. So, darüber hinaus gibt es aber des Weiteren die Möglichkeit über die Erststimme in das Parlament einzukehren. Das ist für die Leute wichtig, die auf der Liste für die Zweitstimme etwas weiter hinten stehen. Diese Leute lassen sich dann in der Regel (eigentlich machen das alle) in ihren Heimat-Wahlkreisen aufstellen, weil sie davon ausgehen, dass dort ihr Wählerpotential am höchsten ist („ist halt einer von den eigenen Leuten“, die wählt man lieber als ganz fremde Leute – es sei denn man hat es sich so richtig verschissen). Das nur mal so zu den grundlegenden Hintergründen, Systemfunktionen. Das hat mit der Anzahl der potentiellen Wähler für Amtsinhaber mal so gar nichts zu tun, die sind ohnehin dabei.

    Hubert: „Gäbe es nach der Wahl harte Zahlen darüber, wie viele Bürger sich von keiner der Parteien vertreten fühlen und das auch auf dem Wahlzettel kundtun, dann […]“
    —-> Gibt es doch. Genau dafür werden doch die ungültigen Stimmen auch ermittelt. Gut, die Trennung ist nicht gegeben zwischen den Leuten, die es nicht begreifen und den Leuten, die die Wahl absichtlich ungültig abgeben. Ja, aber mal ernsthaft. Ich kenne keinen einzigen solchen. Alle, mit denen ich je geredet habe, die unzufrieden sind und deshalb die Parteien nicht wählen wollten, sind entweder gar nicht hingegangen, oder haben vorher schon gesagt, dass sie ihre Stimme ungültig machen. Oft auch aus dem dummen schon angesprochenen Grund, dass die ungültigen Stimmen ja anders zählen würden. Also, ja, gut, okay, in gewisser Weise könnte man vielleicht doch von Blödheit sprechen, aber eigentlich nicht, weil sie wollten ihre Stimme ja bewusst und aktiv ungültig machen. Auf welche Art und Weise das nun geschieht und ob sie die Hintergründe begreifen, spielt für diesen Willen soweit keine Rolle. Jedenfalls. Was ich sagen will, ist, dass die ermittelten ungültigen Stimmen bereits genau das aussagen, was einige versuchen wollen erst einzurichten, da ist maximal eine kleine Fehlerquote von ein paar Prozentchen drin (also Prozent von Prozent dann, ja das sind dann Zehntausendstel-Anteile, nicht mehr Hundertstel-Anteile). Ein extra Ankreuzfeld „Ungültig“ würde die Sache maximal „idiotensicher“ machen, das war’s – theoretisch oder praktisch ändern tut sich dadurch nichts. Was jetzt die Interpretation dieser Zahlen angeht: siehe oben.

    Hubert: „Dazu müsste man dann allerdings tatsächlich eine Wahlpflicht einführen.“
    —-> Müsste man nicht. Bringt auch nichts. Macht die Stimmung ex ante nur noch mehr kaputt, ex post sowieso.

    So, das dazu. Jetzt mal zur Logik der „ungültigen Stimme“.
    Was ist denn eine ungültige Stimme im Endeffekt? Eine abgegebene Stimme, aus der man keinen Willen erkennen kann, egal wie oder warum sie ungültig gemacht wurde. Man kann aus ihr nichts herauslesen. Bei einer Wahl wird also einmal ermittelt, wie viele Leute überhaupt wählen dürfen. Dann wird ermittelt wie viele Stimmen tatsächlich abgegeben wurden – und damit auch die Zahl derer, die gar nicht zur Wahl gingen. Und dann wird von den abgegeben Stimmen noch der Anteil der ungültigen Stimmen abgezogen.
    Die Sitzverteilung in den Parlamenten richtet sich aber logischerweise, kann sie auch nur, nach den positiv getroffenen Stimmen (gültige Stimmen). Auf welcher Grundlage soll man denn die Zuordnung einer Stimme zu einer Partei und damit Verteilung der Parteien ermitteln, wenn keine Zuordnung aus der Stimme hervorgeht? Es ist logisch und praktisch unmöglich. Die Verteilung der Sitze (Zweitstimme) lässt also sowohl ungültige Stimmen als auch Nichtwähler gleichermaßen außen vor. Und die paar Sonderregelungen dazu, die es in ein paar kleinen Bundesländern mal !gab und nur noch in einem gibt (glaube ich, iirc, müsste man nochmal recherchieren), die hat die große Masse der Wahlberechtigten ohnehin nicht getroffen und die gelten/galten sowieso nur auf Landesebene, nicht für die Bundestagswahl. Es macht also für die Politik und die Verteilung der Sitze ü~berhaupt ga~r keinen Unterschied, ob die Stimme ungültig ist oder gar nicht abgegeben. Vollkommen irrelevant.

    Und selbst WENN, selbst wenn man im Parlament eine extra „Nichtwähler“-Fraktion einrichten würde, also leere Sitze für den Anteil der Nichtwähler, würde sich auch dadurch NICHTS an der Politik ändern. Es wären einfach nur leere Sitze im Parlament, derer man keine Beachtung schenkt. Derzeit richten sich die Abstimmungsergebnisse nach den „anwesenden“ Parlamentsmitgliedern. Die können sich enthalten, zustimmen oder ablehnen. Die leeren Sitze würden wieder keinerlei Rolle spielen.
    Den einzigen Unterschied, den man machen könnte, der wäre dann gegeben, wenn man die leeren Sitze im Parlament in die Berechnung der benötigten Zustimmung (Prozent) mit einbeziehen würde. Das kann man aber nicht machen, weil das durchaus die Demokratie und den Staat als Ganzes gefährden könnte aufgrund von drohenden Beschlussunfähigkeiten des Bundestages.

    Deshalb wiederhole ich mein Fazit: Wer effizient wählen oder nicht-wählen will, muss eine Partei wählen, die es auch ins Parlament schafft. ALLES ANDERE ist ausgemachter Unsinn und unwirksam.

    # InterView. No, better: interView. No, better: interVVView!
    Das ist zu geil jedes Mal. Nichts für ungut, wir haben alle unsere Wörter, wo wir Probleme haben, oder es einfach über Jahre falsch eingeprägt haben und es nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Stefan hat das Interview, Tilo die Szene. Ich weiß gar nicht genau was ich hab. Doch! Ich weiß, ich habe Probleme mit dem Wort „important“. Deshalb weich ich immer auf „necessary“ aus, wenn ich reden muss. 😀

    # Integration und Arbeiten.
    Hmm, da hat wohl jemand nicht aufgepasst in der Redaktion bzw. bei den Verantwortlichen für die Integration. Ist natürlich sowieso alles gestellt im Beitrag, aber tun wir mal so als wäre es echt: Wäre man clever gewesen, würde man den Menschen nicht „Arbeit“ beibringen, sondern „Leben“ beibringen, denn wer gut leben will, braucht Geld und für Geld muss man arbeiten! Somit erfüllt sich die Kausalität von selbst. „Arbeit“ allein ist aber ein Selbstzweck, erinnert maximal ans Sklaverei, dazu hat natürlich logisch keiner Lust. Wenn man Migranten also sinnvoll einbinden will, muss man ihnen die Vorzüge unseres Lebens zeigen, für die es sich lohnt arbeiten zu gehen, nicht sie mit dem Zwang der Arbeit abschrecken. – Aber, natürlich kennen wir ja die Medien. Was sinnvoll ist und was nicht, das interessiert ja dort keinen. Was dort aber interessiert, ist, was die Leser / Zuschauer denken. Und die denken, denken sich die Medien wahrscheinlich, dass die Migranten gefälligst nicht faul auf der Tasche des Sozialstaates herumliegen sollen. Also zeigt man ihnen, dass man in den Schulen dort „das Arbeiten“ lehrt, ja, „das ist deutsch“, so wollen „wir“ das haben. – Wobei, wenn man es recht bedenkt ist doch auch das wieder nicht richtig, denn eigentlich ist auch das dem Deutschen nicht recht. Wenn der Migrant nicht arbeitet, liegt er dem Sozialstaat faul auf der Tasche herum. Wenn der Migrant aber doch arbeitet, dann nimmt er den Deutschen die Arbeit weg. Egal was der Migrant macht, es ist nicht richtig. Der Deutsche, so ein ausgefuchster, listiger Fremdenfeind. Will natürlich eine Extrawurst. Und die Extrawurst heißt: „Am besten gar keine Migranten“.

    Zum Rest habe ich nichts weiter hinzuzufügen und stimme dem soweit zu.

    Grüße ^^

    1. Absurd, dass Du von „verkalkten Köpfen“ und „Blödheit“ sprichst …
      Dein Kommentar enthält so viele unnötige Wortwiederholungen, eine teils absurde Grammatik und häufig einseitige Sichtweisen, dass ich den Inhalt vom Kommentar nur teilweise ernst nehmen kann.

      Du schiebst „die Deutschen“ – im Abschnitt „Integration und Arbeiten“ – allesamt in eine Schublade. Es gibt genügend Deutsche, die Migranten mögen, allerdings positive und negative Kritik zum Thema Migration äußern möchten. Allesamt als Fremdenfeinde abzustempeln, die lediglich eine Extrawurst wollen, wird der Sache nicht gerecht.

      Beim Thema „Neoliberalismus“ muss ich einmal betonen, dass wir in Deutschland keine reine Form dessen haben (inkl. der Lehre an den Universitäten). Wir haben hier eine fast durchgehend gemischte Wirtschaft, die in den letzten Jahrzehnten absurde Reformen und teilweise Planwirtschaft erfahren durfte.
      Die Kombination aus (Markt-)Macht der Bürger, Demokratie, einem eher Minimalstaat, weniger Bürokratie und sehr viel Eigenverantwortung in liberalen Ordnungen, soll die Freiheit sichern und dem Faschismus entgegenwirken – das basiert auf teils historischen Erfahrungen, z. B. mit dem Abrutschen in faschistische Diktaturen. Daher gibt es auch Anarchisten, die nicht sozialistisch, sondern extrem liberal wählen (z. B. Libertäre). Leider kann man Neoliberalismus, Libertarismus & Co. nicht mit einer überwiegend schlecht gebildeten Bevölkerung durchziehen, weil dieser das Verständnis und die allgemeine Wahrnehmung der eigenen „Macht“ in einer „multipolaren Welt“ fehlt – viele sind überfordert.

      Mein Fazit ist, dass Deine Kommentare, Antonio, eher nach dem Motto „Quantität vor Qualität“ geschrieben werden. Bei der übertriebenen Betonung der Falschheit mancher Gedankengänge/Aussagen („ALLES ANDERE ist ausgemachter Unsinn und unwirksam.“) und angeblichen „Blödheit“ anderer (nur weil Dir deren Meinung nicht passt?!), wirkt Deine Argumentation oft hilfesuchend und eher wie die Wiedergabe von Halbwissen.

      Kennst Du das Differenzieren und die konstruktive Kritik?

      LG Phil

    2. Hausaufgabe für dich, für’s Wochenende.

      Nochmal lesen. Und verstehen bitte auch. 😉

      1) Das Blödheit bezog sich nicht auf die Meinung der Menschen, sondern auf die durchaus wenigen Leute, die wirklich nicht begreifen, wie so ein Zettel auszufüllen ist. Das dürfte unter der Minderheit der Minderheit noch extra eine Minderheit darstellen, aber ich möchte dennoch nicht ausschließen, dass es solche gibt. Gibt ja auch Leute wie dich, die es mit absicht falsch verstehen wollen. 😉

      2) Die Spitze gegen „die Deutschen“ war ja wohl offensichtlich an jene gerichtet, die eben ein solches Gedankengut vertreten. Logisch nicht an alle, bist du verrückt? Kommst du dir nicht etwas lächerlich vor mir ausgerechnet sowas vorzuwerfen, wo ich doch ausgerechnet hier kommentiere, wo sich so ein paar „linke scheiße podcast liebhaber“ wie mir herumtreiben?
      Haa, wegen Leuten wir dir, lass ich mir meine Wortklauberei nicht verbieten!!11elf

      Die Hausaufgabe steht, wird benotet. Gib’s sie also rechtzeitig ab, junger Padawan.

      Habe fertig.

    3. Du müsstest bei meinem Kommentar eigentlich verstehen, dass ich auf Deine schlechte Schreibweise in Kombination mit ständigen Übertreibungen und dem gleichzeitigen „Herabblicken“, auf z. B. diese „Minderheit der Minderheit der Minderheit, die zu doof ist die Zettel auszufüllen“, hingewiesen habe. Bei großen Missständen in einer Demokratie sind die Wahlen nur zweitrangig, denn soziale Bewegungen bringen stets mehr.

      Es müsste Dir auch bewusst sein, dass es heutzutage zum Alltag gehört, Kritiker der aktuellen Migrationspolitik (je nach Kritik) sofort in die rechte oder linke Ecke zu stellen (z. B. jeden AfD-Wähler zu den Nazis, Rassisten & Co.). Meinst Du „die Deutschen“, „ausgefuchst“ und „listig“ bringen es für eine konstruktive Kritik?
      Wie man es meint, ist im Internet egal, denn die Deutung der Kommentare ist bei doppeldeutiger Schreibweise nur eine Auslegungssache des Lesers. Leute werden wegen eines Wortes gleich an den öffentlichen Pranger gestellt – egal wie es gemeint war, es sind natürlich irgendwelche Rassisten, sobald man „Nordafrikaner“ schreibt – doch Dir soll ich die Extrawurst geben und den Kommentar nett auslegen? Wäre zu langweilig.

      Eine ordentliche Kritik an Gesagtem basiert eben auf einer sehr engen Auslegung der Worte.

    4. Phil …

      ich glaube du hast die Funktion von Kommentaren noch nicht verstanden.
      Das sollen hier keine Doktorarbeiten werden, alles klar? Da kack ich auf political correctness und übertriebe wie es mir passt und nicht wie es dir passt.

      *facepalm*

    5. Also, Antonio, wenn ich hier schon persönlich erklärt bekomme, wie unser Wahlsystem funktioniert möchte ich doch kurz darauf hinweisen, dass es mir gar nicht um irgendwelche Nicht-wähler Fraktionen, oder sonstige Abdrücke von Wählerabstinenz im Parlament geht, sondern um die Interpretation von Wahlergebnissen durch Medien und Politik.
      Ich habe auch kein grundsätzliches Problem damit, wenn Frau Dr. Merkel ihr Bundestagsmandat behält – ob direkt oder über die Landesliste ist dabei auch vollkommen schnuppe.

      Problematisch finde ich, wenn Mutti auch beim nächsten Mal wieder Kanzlerin wird, und den Umstand dass 25-30% der Wahlberechtigten Bürger ihre einzige Möglichkeit zur Mitbestimmung der Bundespolitik nicht wahrgenommen haben öffentlich als Ausweis genereller Zufriedenheit mit ihrer Regierung interpretiert. Und noch problematischer finde ich, dass man das selbe dann auch in sämtlichen Leitmedien so deuten wird.

      Mir geht’s auch nicht darum, ungültige Stimmen abzugeben, oder Smileys, oder Hakenkreuze auf den Stimmzettel zu malen, sondern darum, ein ordentliches Ankreuzfeld da drauf zu drucken, neben dem sowas steht wie: „Ich fühle mich von keiner der zur Wahl stehenden Parteien vertreten.“

      Das wäre dann eben eine klare Aussage und könnte nicht mal eben umgedeutet werden in „war zu doof den Zettel richtig anzukreuzen“, oder „Wetter war zu schön, war lieber kiffen im Park“, oder „Geht mir am Arsch vorbei, ändert sich ja sowieso nix.“
      Vor allem hätten Leute die generell frustriert sind dann die Möglichkeit zum „Protestwählen“ ohne dafür gleich ihre Stimme irgendwelchen Krypto-Nazis zu schenken, oder sie an obskure Nischenparteien zu verschleudern.

      Im übrigen sehe ich nicht, warum eine Wahlpflicht so wahnsinnig undemokratisch sein soll. Wäre es wirklich zu viel verlangt, dass wir dafür dass wir alle hier schön im fetten, reichen, westlichen Rechsstaat leben dürfen und nicht in Somalia, ab und zu mal unseren Arsch ins nächste Wahllokal bewegen, oder uns eine halbe Stunde Zeit nehmen um einen Briefwahlzettel zu verschicken? Wir müssen ja auch Steuern zahlen und alle möglichen anderen Gesetze befolgen.

      Wenn einem dass schon zu viel Einschränkung der persönlichen Freiheit ist, dann ist Wählen natürlich wirklich sinnlos.

    6. wer eigentlich nichtwählen will der sollte eine partei wählen diedafür einsteht das unser jetziges parteiensystem mist ist und ein besseres will. (z.b. freiheitspartei, humanwirtschaftspartei, die partei o.ä usw.) man muss nur schauen ok das passt ungefähr ankreuzen und gut ist. Die partei ist btw eine partei welche antritt um nnicht zu regieren sondern um satir im kanzleramt zu machen ok eigentlich auch als werbung für die zeitung. Was ich damit sagen will wählt eine partei von dir ihr glaubt die schafft es eh nicht dessen ziele ihr aber gut findet. Wenn das jeder machen würde und man sich evtl abspricht und alle 4 jahre eine neue 5 % partei hochwählt gibt es uch irgendwann die veränderung. (ich persönlich sehe die afd als etwas positives solange sie wenige % hat, da die anderen Parteien dann in einen rechtfertigungsdruck kommen und evtl sich beim reden verzetteln. Parteien sind nur eine weiter informationsquelle.

  10. Zur „Aussetzung des Dublin-Verfahrens“:
    Kleine Korrektur. In dem zitierten Tweet des BAMF ist tatsächlich KEINE Aussetzung zu sehen!!!
    Die Rechtslage sieht mit Art. 17 Abs. 3 Dublin-III-VO die Möglichkeit des „Selbsteintritts“ vor. Damit erklärt sich ein Mitgliedsstaat entgegen der eigentlichen Zuständigkeitskriterien für zuständig für die Prüfung des Antrags auf Asyl bzw. internationalen Schutz.
    Folglich handelt es sich bei der Entscheidung aus dem September 2015 um einen „generalisierten Selbsteintritt“ der Bundesrepublik Deutschland.

    Rund um dieses Thema gibt es eine – m.E. spannende – insbesondere rechtsdogmatische Debatte, die in diesem Kontext aber wahrscheinlich den Rahmen sprängt und vielleicht weniger interessiert.

    1. Lustig, das man das Alles schnell auf wikipaedia nachlesen kann,
      aber sowas niemals in der allgemeinen Diskussion ankommt.
      Alleine z.B. wenn ständig von Dublin II gesprochen wird,
      aber es eigentlich um Dublin III geht, ist schon eigenartig.

      sprengen mit e

  11. „Im Januar veröffentlichte der Spiegel unter dem Titel „Der Märchenonkel“ einen Artikel über den Publizisten Jürgen Todenhöfer und seine Reise zum so genannten Islamischen Staat. In dem Artikel kam ein Mitreisender ausführlich zu Wort, der sich mit Todenhöfer und seinem Sohn Frederic zerstritten hat und scharfe Kritik an deren Methoden übte. Todenhöfer ging juristisch gegen den Text vorund hat nun vor dem Hamburger Landgericht gewonnen. In einem Gastbeitrag rechnet Frederic Todenhöfer nun mit den Methoden des Magazins ab.“

    http://meedia.de/2016/08/30/arrogant-und-unjournalistisch-juergen-todenhoefer-gewinnt-rechtsstreit-mit-dem-spiegel-sein-sohn-rechnet-ab/

    Ich fände er wäre ein sehr interessanter Gesprächspartner für Jung&Naiv oder den Podcast. Zwar ist seine Sichtweise meiner Meinung nach recht einseitig, aber dank seiner Reisen zu Assad, den Rebellen oder auch dem IS hat er besseres Bild von der Lage als so manche Welterklärer auf YouTube (Ken Jebsen *hust).

  12. Warum sind die Demokraten eigentlich so beliebt bei Latinos?

    „President Barack Obama has often been referred to by immigration groups as the „Deporter in Chief.“

    Between 2009 and 2015 his administration has removed more than 2.5 million people through immigration orders, which doesn’t include the number of people who „self-deported“ or were turned away and/or returned to their home country at the border by U.S. Customs and Border Protection.

    According to governmental data, the Obama administration has deported more people than any other president’s administration in history.

    In fact, they have deported more than the sum of all the presidents of the 20th century.“

    http://abcnews.go.com/Politics/obamas-deportation-policy-numbers/story?id=41715661

  13. Zu Klebers Teaserteaser (27:17) zur Umschaltvermeidung im linearen Programm: Nicht Clickbaiting, sonder Clickwaiting, höhö.

  14. @Stefan u Tilo
    Wenn ihr ‚Apple Tax‘ in der naechsten Sendung/Episode drin habt, dann vergleicht mal heute journal und BBC Two Newsnight vom 30/08/2016[1].

    Deren ‚Apple Tax‘ Segment ist ~17 minuten lang und hat ein interview mit Joseph Stiglitz[2].

    Hier ein paar O-Toene von ihm: Apple = bad actor in global and local economy, lobby, we pay tax they do not, there is no danger that the pendulum swings in other direction bc of the corporate lobby, compromise is very likely, if Apple and Co would have paid their taxes you probably would have had less discontented people and a more productive economy bc you could invest more in education, training and public services, TTIP is not about growth but power-grab by corporations, connection between Trump – Brexit – Globalisation and Tax Evasion/Avoidance, Centrists did not deliver on what they promised [Wahlversprechen/Worthuelsen/politische Rede], globalisation and deregulation was the spirit of the time centrists fell for, OBAMA WAS NOT BRAVE ENOUGH is part of the anger we see right now.

    Danke, Bitte.

    [1] http://www.bbc.co.uk/iplayer/episode/b07th7b3/newsnight-30082016
    [2] Globalisation And It’s Discontents (2002) & The Euro: And its Threat to Europe (2016)

    1. (( PS / Nachtrag ))

      Nicht nur in Deutschland war Steuerhinterziehung (Tax Evasion & Tax Avoidance) ein grosses Thema seit Jahren, sondern auch in GB.

      Erst wurde 2010 mit der neuen Tory Regierung das Budget der HMRC (Tax Office) gekuertzt … personal entlassen und Bueros geschlossen. Muss ja alles effizienter und kleiner werden. Ist keine Sparmassnahme, so George Osborne (ehemaliger Finanzminister).

      Dann kam aber raus, circa 2 Jahre spaeter, dass dem Fiskus mehr als 20bn pro Jahr an Steuern verloren geht durch Tax Evasion (illegal, kriminell, offshore, mutwillig) und Tax Avoidance (bekannte „Loopholes“ aka Steuer Tricks ermoeglicht durch Lobby).

      20bn im Vergleich zum gescheiterten Versuch der Tories 2015/16 4bn ueber 5 Jahre bei den Unterstuetzungszahlungen an Behinderte ein zu sparen. Zu streichen durch strengere Bedingungen (zb neue Definitionen wie Behintert man sein muss um xyz bezahlt zu bekommen). Austerity durch die Hintertuer.

      Neue Definitionen wurden u.a. auch eingefuehrt bei der Kinderarmut, Obdachlosigkeit und „Fuelpoverty.“

    2. (( PS / Nachtrag #2 ))

      The Economist Podcast – Money talks: Ireland’s forbidden fruit – https://soundcloud.com/theeconomist/money-talks-irelands-forbidden-fruit

      FT World Weekly – Europe’s fraying economic ties with America – https://soundcloud.com/ft-world-weekly/europes-fraying-economic-2

      LSE Podcast w Joseph Stiglitz Book talk – The Euro: and its threat to Europe [Audio] – https://soundcloud.com/lsepodcasts/the-euro-and-its-threat-to

  15. Philosophischer Sidekick 😀
    >>Diese historische Situation bestimmt das Wesen des bürgerlichen Führers. Während seine Handlungen unmittelbar den Interessen besonderer Gruppen von Besitzenden entsprechen, klingt in seinem Auftreten und Pathos überall das Elend der Massen hindurch. Da er diesen keineswegs die wirkliche Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu bieten vermag, sie vielmehr für eine Politik zu gewinnen sucht, die in wechselndem Verhältnis zu ihren eigenen Belangen steht, vermag er auch seine Gefolgschaft nur zum Teil durch rationale Übereinstimmung mit seinen Zielen an sich zu fesseln, und der gefühlsmäßige Glaube an seinen Genius, die bloße Begeisterung, muss mindestens so stark sein wie die Vernunft. Je weniger die Politik des bürgerlichen Führers mit den unmittelbaren Interessen der Massen zusammenfällt, desto ausschließlicher muss seine Größe das öffentliche Bewusstsein erfüllen, desto mehr muss sein Charakter zur „Persönlichkeit“ gesteigert werden. Formale Größe, Größe unerachtet ihres Inhalts, ist überhaupt der Fetisch der modernen Geschichtsauffassung. Das mit asketischer Strenge zusammengehende Pathos der Gerechtigkeit, die Forderung allgemeinen Glücks neben der Feindschaft gegen Sorglosigkeit und Genuss, die Gerechtigkeit, die in gleicher Liebe arm und reich umfängt, das Schwanken zwischen der Parteinahme für oben und für unten, der rhetorische Trotz gegen die Nutznießer der eigenen Politik und die realen Schläge gegen die Massen, die ihr zum Sieg verhelfen sollen – alle diese Eigentümlichkeiten des Führers ergeben sich aus der historischen Funktion in der bürgerlichen Welt.<<
    Egoismus und Freiheitsbewegung – Zur Anthropologie des bürgerlichen Zeitalters – Max Horkheimer (1936)

  16. Es wird keinen CSU-Kanzlerkanditaten geben, genau so wie der Brexit nicht passiert und Donald Trump niemals Präsidentschaftskandidat wird. Wenn dann die CDU auch noch in Bayern antritt wird es recht interessant wie die Wählerwanderungen von der CSU zu CDU und AfD aussehen. Dann hätte man rechts und links ein ähnlich breit gefächertes Spektrum.
    Mittig – CDU und SPD
    Progressiver\Konservativer – Die Linke und CSU
    Kommunistisch\Populistisch – DKP und AfD

    1. > Brexit und Trump in Gesellschaft.

      Ist ja immer die rede, in GB, dass wenn es keine Einschraenkung im „Freeedom of Movement“ gibt (zb ein Kompromiss; nur „Freedom of Movement“ fuer Arbeiter d.h. Busse voller Polen die in London ankommen und dann sich arbeit suchen wir es nicht mehr geben. Sondern dann wird per Agentur in Polen vermittelt (Saisonarbeit, Baustellenarbeiter, Reinigungskraefte)) dann kommen die Heugabeln raus …

      Ist ja auch so in Deutschland mit der Fleisch/Schlachtindustrie und Saisonarbeit auf dem Feld. Im Heimatdorf wird angeworben per Agentur (es wird der Himmel auf Erden versprochen) und dann geht es mit dem Bus nach Deutschland …

      Einziger Unterschied, wie schon in einem vorherigen Kommentar in vorherigen Episoden geschildert; Englisch ist leichter zu lernen als Deutsch. Die Buerokratie in Deutschland ist mehr. Und die Wirtschaft in Deutschland brummt und die Schwarze Null und Schuldenbremse ist ein Witz verglichen mit Austerity MAXIMUS in GB mit einer schwachen (privaten) Wirtschaft kombiniert laesst viel mehr Uebel wachsen (Anti-Establishment, Enti-Expert Kraefte, Protest Votes). UKIP ist drittstaerkste Partei in GB (England), leider aber nur ein Sitz im Parlament (House of Commons) wegen dem „First Past Poll“ Gesetz (sprich keine proportionale Repraesentierung).

  17. Ganz schön was los heute Morgen in der Bundespressekonferenz. Es war jedenfalls eine clevere Taktik der Bundesregierung. Die meisten Wähler werden den Schachzug nicht verstanden haben und weiterhin denken, es hätte nie eine Distanzierung geben und dürfen weiter stolz auf ihre Staatsführer sein, die nicht vor dem Türken eingeknickt sind.

    Wenn Erdogan eine Distanzierung, die keine Distanzierung sein soll, hören will, dann soll er sie hören; die Flüchtlingskrise und die Situation mit ISIS haben höheren Stellenwert als eine Demonstration der eigenen Penislänge auf dem politischen Bankett. Die Türkei ist hier in einer Machtposition. Leugnen wird daran nichts ändern, Machtgehabe ebenfalls nicht. Willkommen in der internationalen Politik, wo auch Deutschland erfahren muss, dass es nicht stets seinen Willen haben kann.

    Ob die Bundesregierung den Völkermord einen Völkermord nennt oder nicht, ändert nichts an den Tatsachen. Sie sprechen dort nicht als Privatpersonen, sondern als Staatsmänner und müssen da ggf. Äbwägungen treffen, die eine Privatperson nicht zu treffen hat. Die Flüchtlingspolitik und der Konflikt mit ISIS hat einen größeren Stellenwert als derartige Symbolpolitik. Ehrlich gesagt ist es mir persönlich egal, wer sich mit welcher genauen Wortwahl wie in diesem Zusammenhang äußert: es ändert nichts an den historischen Umständen. Am Ende will niemand vor die Presse treten, um beim Wähler nicht als schwach zu wirken. Es sagt vor allem was über die Wähler aus, wenn diese Stärke um der Stärke selbst sehen wollen, eben dass ihr Staatsführer über den anderen Staatsführern steht. Die Türken erwartet wohl selbiges von Erdogan, eben dass er nicht vor Deutschland einknickt. In dieser geistigen Beschränktheit können sich Deutsche und Türken auf Augenhöhe begegnen. Ein interkultureller Dialog mal anders. 😉

    Es mag ungewohnt sein, aber auch wir werden mal nachgeben müssen, um unsere anderen Interessen zu wahren. Nachdem wir Griechenland, u.Ä. den Staatsbankrott aufgedrückt haben, mag dieses aktuelle Gefühl von Ohnmacht und die Abhängigkeit von einem anderen Staat eine ungewohnte Erfahrung sein. Vielleicht ist’s eine lehrreiche.

  18. Wollte nur mal sagen, dass mir eure Seite wirklich echt gut gefällt. So macht es direkt viel mehr Spaß sich über das aktuelle Geschehen zu informieren, wenn es eine aktive Community gibt, die ständig am argumentieren ist.
    Macht weiter so!

  19. Hi Tilo und Stefan,

    ihr kümmert euch um den Fernsehjournalismus in Deutschland und darüber bin ich euch sehr dankbar. Ich weiß, dass ihr viel um die Ohren habt, jedoch würde ich euch gerne Fragen, ob ihr euch vorstellen könntet auch mal Youtube-Kanäle aus der politologisch-journalistischen Tilo-Jung-Sicht und aus der soziologischen Perspektive Stefans zu beleuchten. Ich würde gern eure Meinung zu Kanälen wie Hagen Grell, KenFM oder anderen erfahren. Ich weiß, dass diese zwar meinungsbildend, aber noch lange nicht für unser demokratisches System so einflussreich sind, wie sie es gerne wären. Dennoch würde ich mich über Einschätzungen und Videoanalysen eurer Seite freuen.

    Viele liebe Grüße
    Martin

  20. Ich weiß nicht genau, ob es in dieser oder der vorigen Folge war, als ihr über die „Abschaffung der Presseerklärungen“ von Christian Kern gesprochen habt. Hier wollte ich euch gern nochmal an seine Antrittsrede im Parlament erinnern (YouTube, ab Minute 4:20) in der er unter anderem sagt „ich bin überzeugt, dass sich dieses Land eine politische Führung nicht erlauben kann, die sich keine Zeit zum Nachdenken nimmt, ich will an dem zweiten Tag meiner Amtsperiode auch gar nicht den Eindruck hinterlassen (…), dass wir bereits alle Probleme gelöst haben, oder dass wir wissen, wie wir alle Probleme präzise lösen werden. Und ich denke sie sollten all jenen, die ihnen das vorspielen deutlich Misstrauen.“

    Er hat bereits hier angekündigt, dass er nicht vor jedes Mirkofon rennen wird und als in Deutschland (noch) lebenden Österreicherin, kann ich ihn diesbezüglich nur unterstützen.

    1. Die BPK ist mehr eine Satireveranstaltung, in der 3 mal wöchentlich zelebriert wird, wie man Fragen nicht beantwortet.
      So eine Art Meme-Generator wo das offizielle wording für irgendwelche Dinge verlautbart wird. Der tatsächliche Informationsgehalt hält sich in Grenzen.

      Damit der Ministerrat in Österreich sich nicht ständig mit der Ausarbeitung von Formulierungen beschäftigt, sondern tatsächliche Probleme besprechen kann, war es notwendig dieses Pressefoyer abzuschaffen.

      Das hat auch rein praktische Gründe, der Bundes- und Vizekanzler hatten das Pressefoyer selbst bestritten, aber wenn
      im Minsterrat nicht mehr klar ist wie lange es dauert und ob
      ein Ergebnis erzielt wurde, bringts ja nichts wenn draussen Journalisten warten.

      https://www.youtube.com/watch?v=iy7IyVv7UwU

  21. Kanntet ihr echt Prof. Meyer aus Mainz nicht?
    Der hat nichts mit dem SWP am Hut – im Gegenteil. Der schaut aus einem anderen Blickwinkel und beurteilt Syrien, Russland etc. ein wenig anders.

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