A!122 – Claus Klebers „Silicon Valley“

Donnerstag, 23. Juni 2016, 13:35 Uhr

Wir schauen gemeinsam mit Jörg Wagner die Claus Kleber Reportage zum Silicon Valley. Anschließend gucken wir einen kleinen Clip J&N mit Frauke Petry.

Wir danken unseren Unterstützern Lars, Bernhard, Gerald, Marco und Robert.

avatar
Stefan
avatar
Tilo
avatar
Jörg
Wenn du Korrekturen oder Ergänzungen hast, schreibe sie uns gerne als Kommentar unter die Ausgabe. Für Fragen und Diskussionen haben wir ein Forum. Audiokommentare nehmen wir per Telegram- oder WhatsApp-Sprachnachricht an 004915156091706, entgegen.

103 Gedanken zu „A!122 – Claus Klebers „Silicon Valley““

  1. Ich höre den Podcast ja sonst sehr gern. Aber warum lasst ihr den Jörg nicht mal ausreden? Wozu ladet ihr ihn ein, wenn ihr seine Position nicht hören wollt? Er ist doch kein Clip aus den Tagesthemen, den man alle 30 Sekunden unterbrechen kann oder wo man drauf spricht.
    (Inhaltlich stimme ich mit Jörg oft nicht überein, aber ich hätte seine Argumente gern gehört.)

    1. Jörg ist definitiv eine Bereicherung – hätte mir auch gewünscht wenn ihr ihm mehr Raum zugestanden hättet.

    2. Das war auch mein Eindruck von der Sendung. Ich habe es als sehr unhöflich Jörg gegenüber empfunden und fand das die Diskussion dadurch unnötig laut und aggressiv wurde.

    3. Nix da! So wie es war, war es richtig. Jörg ist niemand, den man in Wattebäuschchen hüllen muss. Er hat seine bisherige Sichtweise auf die Reportage vertreten, wie er es für richtig hielt. Dass er diese nach der Disskusion erweitern oder gar ändern kann, steht ihm und jedem anderen offen. Wer mundgerecht geschnittenen Gefälligkeitsplausch lauschen will, kann sich ja die NDR-Talk-Show mit Barbara Schöneberger reinziehen. (So, genug mit mimosenhaftem weicheierigem Metageschwätz!)

      Möge die Nacht unser aller Gedanken ordnen.

    4. Ich empfand die beiden hier auch als besonders unhöflich, laut und arrogant. An sich normal xD aber diesmal etwas extrem. Wer am Ende Recht hat, Jörg oder Stefan und Tilo, bleibt jedem selbst überlassen. Es ist ja alles nur Meinungssache. Ich konnte jeder der drei Meinungen etwas abgewinnen.

      Beste Grüße

      Lukasz

    5. Interessant!
      Ich habe es genau umgekehrt empfunden.
      @Felix, ich hatte deinen Kommentar gelesen bevor ich diese Folge startete und deshalb darauf geachtet.

      Mir kam es eher umgekehrt vor, gerade am Anfang.
      Generell aber sind sich beide Parteien ins Wort gefallen, aber nicht so, dass ein Standpunkt nicht klar ausformuliert wurde. Jörg hatte sogar richtige Monologe, was auch gut war.
      Am Anfang viel Jörg häufig ins Wort, am Ende riss es sich Stefan an sich. Generell ausgewogen, aber auch nicht so, dass man vor lauter Hick Hack nichts verstand.

      Generell aber ist Ausreden immer angenehmer.

      Gruß
      Fabian

    6. alle haben sich gegenseitig unterbrochen. na und? das macht es doch lebendig. tilo und stefan haben darauf geachtet, dass jörg zu wort kommt und seine beiträge abliefert, darum haben sie ihn ja eingeladen.

      was nicht geht ist, nur um einen gast ausreden zu lassen, ich abstrahiere das mal weg von jörg, die struktur des podcasts aufzugeben. genau nur darum wurde jörg auch mal unterbrochen. um die gedanken beim thema zu halten. achtet mal darauf, jörg wollte wirklich häufig zum nächsten thema springen, nachdem er sich mitteilte. ist doch klar, dass tilo und stefan ihn zurückholen, bevor es weitergeht.

      habt ihr lust einen podcast zu hören, in dem andauernd sätze fallen wie, “ zu dem was du vor 3 minuten gesagt hast, …“.

      macht euch mal frei von dieser persönlichen schiene. es ging um struktur.

    7. Ich kann mich den Kritikern des ins Wort Fallens einfach nur anschließen. Ich hab mich phasenweise echt fremdgeschämt. Ich denke, Respekt in der Kommunikation – insbesondere Stefans – kann nie Schaden.

      An die Hörer: Ich weiß auch nicht wo man lernt, dass Unterbrechungen durch stärkere Argumente gerechtfertigt werden. Auf den Talksofas der öffentlich-rechtlichen?

      Wenn dann noch dazukommt das Wertschätzung (Jörg) und Verachtung (Stefan) auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden, dann wirkt das Unterbrechen nur noch kindisch. Aber hat hier scheinbar nicht jeder von den Fans mitbekommen. Ist eigentlich nicht so schwer.

      Hinzu kommt, etwas „aggressiv scheiße“ zu finden ist immer einfacher, als etwas „aggressiv geil“ zu finden. (Nicht nur bei Musik oder Bier).

      Stefans letzten Sekunden an ironischer Äußerung haben für mich dann den Vogel nur noch abgeschossen. Nicht cool, nicht witzig und „unsportlich“ zudem!

      Jörg war ’ne Bereicherung und Stefans Standpunkte auch. Ändert dennoch nichts an meiner Botschaft.

    8. Um es mal zu visualisieren:

      Oben ist meine Tonspur, unten Jörgs und Tilos. Jörg erkennt ihr an der professionellen bis-ans-Limit-Aussteuerung. Es gibt den sehr simplen psychologischen Trick im Gespräch zu sagen, man möchte bitte aussprechen dürfen. Dieser Satz triggert Sympathien im Publikum, weshalb er beispielsweise in Fernsehdiskussionen inflationär benutzt wird, was die Gesprächssituation aber auch zerstört. Im Podcast funktioniert der Satz offenbar auch, wenn ich die Kritik hier richtig deute. Jörg hat ihn häufig benutzt, ich nie. Dennoch: Jörg hat bis zu 12 Minuten lange Monologe (mit kurzen Einwürfen von Tilo, die sie eher verlängerten, als unhöflich abschnitten).

      Es ist also alles in Ordnung. Jeder bekam in den zwei Stunden genug Zeit, seine Standpunkte zu klären. Alles Weitere sind inhaltliche Dinge, zu denen einige Hörer nicht kamen, weil sie sich von der Performance ablenken ließen. Aber einen Transkriptions-Service gegen diese viel zu leicht einsetzende Ablenkung haben wir leider nicht parat.

    9. Meine These ist ja folgende: Die, die hier meckern, hören euren Podcast noch nicht allzu lange um eure Art oder euren Gast Jörg zu kennen. Aus meiner Perspektive war bei der Performance alles tutti, die Doku wirklich langweilig und hätte es keine fetzige Kontroverse zwschen euch gegeben, hätte ich die Podcastfolge sogar als uninteressant bewertet. So war es wenigstens halbwegs unterhaltsam. Somit kann ich nur die Meinung von @begleitschaden oder von König Willibald der Groteske unterschreiben.

      Gruß

  2. Ein interessantes Thema und kontroverse Meinungen dazu. Ich fand es jedoch sehr anstrengend als Zuhörer, dass ihr euch nicht gegenseitig aussprechen gelassen habt. Zitat „Nein, das akzeptiere ich nicht, da grätsche ich rein“ und das am laufenden Band ist kein respektvoller Umgang miteinander.

  3. Wieso Burning Man in einer SV docu? Weil SV Burning Man liebt, und weil SV so viel ueber Burning Man schreibt und erzaehlt, wenn Burning Man vor der Tuer steht.

    #SVLebtInSeinerEigenenBubble inkl der leute die sich journalisten nennen und fuer TechCrunch und Co. schreiben. Sie schreiben eher fuer sich selbt …

    1. Ok, obigen Kommentar habe ich geschrieben nach den ersten 5 minuten. Bevor Tilo’s Blutdruck anstieg nach zwei Stunden als er die ?Regeln? von Burning Man vorlas.

      Nun. Da die ?Regeln? von Burning Man so garnicht passen was da in „Silicon Valley“ passiert, und mit uns … und da der Kontrast doch sehr gross ist, kann man der Blasenwelt (Silicon Valley) eine Persoehnlichkeitsstoerung attestieren?

      Wie FB’s Zuck; seine kommerzielle non-proift org. Oder die Programmierer werden Millonaere und das 5 Steren Kantinenpersonal ist outsourced und bekommt nicht mal Mindestlohn und weil man sich selbst ausserhalb/suburbs keine Wohnung leisten kann, pendelt man 2-3 Studen von weit ausswaerts mit dem 10 Jahre alten Auto.

    2. Als ein Festival Besucher in Californien, Deserte Hearts, LiB kann ich gerne etwas wiedergeben was mir von lieben „Hippie“ Menschen und Burning man „Dauerbesuchern“ erzählt wurde. Früher haben sich die Menschen an diese Regeln gehalten, es als Festival der Liebe und Drogen gesehen. Jetzt ist es in manchen „Stadtbezirken“ (BM ist ja wie eine Kleinstadt) so, dass sich dort die bourgeoise, also die Elite tummelt und andere unerwünscht sind. Von daher verstehe ich wieso es zu SV jetzt passt. 😉

  4. „Es werden Menschen auf der Strecke bleiben, die sich noch nicht vorstellen können, dass es sie treffen wird!“ TATATAAAAAM!

    Tilo: „Nachrichtenmoderatoren“

    hahaha – da hat der Kollege Wagner gar nicht gelacht 😛

    1. Ich glaube der Name kommt von Star Trek. Viele ehemalige Nerds und heutige Eliten waren mal Trekkies. Und Klingonen waren ja sozusagen die coolen.

    1. OMG ist das eine gequirlte Scheisse von Claus Kleber!!

      Jörg hat das hoffentlich nicht den beiden schief genommen, dass sie ihn so bedrängt haben. Was Jörg nicht kapiert hat, ist Folgendes:

      Das Stichwort ist „Libertarismus“ oder „kreative Zerstörung“. Beides sind Euphemismen und Fake-Ideologien, die neue Welle von Neoliberalismus. Claus Kleber als Transatlantiker kann darauf nicht eingehen, weil er seinen Job nur hat, weil er ein Transatlantiker ist. Die, die den Libertarismus gesponsort und erfunden haben, die glauben selbst nicht daran. Sie haben das ja designt. Rockefeller Stiftung, Koch Brüder und ihre neusten Brüder sind eben die Silicon Valley Milliardäre.

      Jörg kapiert das nicht, dass das keine Ahnungslosigkeit ist. Die sind ihm haushoch überlegen. Sie machen das, weil sie können. Sie verstehen Macht viel besser. Die Macht ist abgrundtief böse und machiavellistisch geprägt – sonst hätten sie diese Macht nicht!

      Drogenkonsum spielt dabei übrigens auch eine Rolle – anders man so enthemmte Bosheit nicht erklären. Wird oft unterschätzt.

    2. Da muss ich kurz widersprechen. Drogen bedeuten nicht gleich enthemmte Bosheit.

      Ich habe ja recht viel auf den Festivals damals ausprobiert und auch wenn es nur kurzfristig war und keine Gewohnheit geworden ist so kann ich mit Gewisheit sagen, dass die Welt eine bessere wäre wenn Menschen statt Alkohol etwas wie MDMA, LSD oder Gras konsumieren würden. Koks und Special K vielleicht nicht, und härtere wahrscheinlich schon gar nicht (hätte ich auch nie probiert). Alkohol ist aber die schlimmste Droge und leider legal, Zigaretten sowieso. Daran sterben die Menschen aber es ist so sehr in unsere Gesellschaft integriert, dass es niemandem mehr auffällt.

  5. Warum zitiert in den Medien eigentlich niemand den Niklas Luhmann?

    „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“
    N. Luhmann

    „Wir wiederholen deshalb unsere Eingangsfrage. Sie lautet nicht: was ist der Fall, was umgibt uns als Welt und als Gesellschaft. Sie lautet vielmehr: wie ist es möglich, Informationen über die Welt und über die Gesellschaft als Informationen über die Realität zu akzeptieren, wenn man weiß, wie sie produziert werden?“ N. Luhmann

    „Wahrheit ist das oberste Selektionskriterium dieses Programmbereichs. Trotzdem wird laut Luhmann nicht absolut „wahr“, sondern lediglich mit dem „Anspruch“ auf Wahrheit bzw. „vorausgesetzter, „geglaubter“, unterstellter“ Wahrheit berichtet. Es geht nicht anders! Denn „die“ Wahrheit ist nicht erkennbar, sondern nur etwas, was als wahr von irgendjemand beobachtet wird, und das ist immer eine Selektion aus Sicht des Beobachters. Jede Berichterstattung ist Ergebnis von Beobachtung (journalistisch: Recherche) nach bestimmten Unterscheidungen und liefert daher unmöglich wahre Abbilder der Realität. (M. Berghaus)

    „Wenn man generell konstruktivistisch denkt, kann es nur so laufen, denn was von Wahrheit verlangt werden kann, ist ja nach System verschieden.“ (N. Luhmann)

    Möglich sind lediglich Konstruktionen von Realität mit Wahrheitsanpruch. Ob sie dem Wahrheitsanpruch standhalten, lässt sich durch Konsistenzprüfung sowie durch einen Vergleich verschiedener Beobachterversionen miteinander kontrollieren. Die Welt bietet ja ein unermessliches Potential für unendlich viele Beobachtungen, Unterscheidungen, Überraschungen, Informationen. Alles was innerhalb dieses Potenzials liegt, kann Anspruch auf Wahrheit erheben; was außerhalb liegt nicht. Wahr ist beispielsweise, dass letzten Samstag in allen deutschen Städten lebhafter Fußgängerverkehr herrschte. Wahr ist auch, dass sich in Köln zehn Nackte darunter mischten. Unwahr ist, dass es zwanzig waren oder dies in München stattfand. Wenn die Presse eine Nachricht daraus macht, lässt sich deren Wahrheitsanpruch überprüfen: Durch Vergleich mit den Aussagen anderer Beobachter lässt sich einschätzen, ob die Nachricht etwas beschreibt, was innerhalb des realen Weltpotenzials liegt oder außerhalb. Die Grenze zwischen wahr und unwahr ist also überwachbar. […]

    Die Grenze zwischen wahr und unwahr ist nicht beliebig. Dagegen ist es völlig beliebig, was innerhalb des Potenzials mit Wahrheitsanspruch selektiert wird. Beliebig ist etwa, dass die Unterscheidung Nackte/Bekleidete herausgegriffen wurde. Man könnte so gut nach mit/ohne Hund unterscheiden, ein Friseur achtet vielleicht auf mit/ohne Glatze, die Polizei auf richtig/falsch geparkt. M. Berghaus […]

    Grundsätzlich provozieren die gesamten Massenmedien sowohl in Wort als auch in Bild einschließlich des besonders auf Wahrheit verpflichteten Programmbereichs „Nachrichten und Berichte“ Zweifel, ob man sich wirklich auf ihre Berichterstattung verlassen kann. Das ist nicht „Schuld“ der Medien. Es liegt daran, dass sie zur Selektion gezwungen sind; sie können nur „eine“ Wahrheit, nicht „die “ Wahrheit verbreiten. Und es liegt am Code der Massenmedien; denn eine gemeldete Information verweist immer auch auf das nicht Mitgeteilte, auf die Nichtinformation, und lässt damit unausweichlich Motivverdacht und Manipulationsverdacht entstehen. Daraus gibt es für die Medien kein Entrinnen! M. Berghaus

    „Es ist wichtig, die wie immer beschränkten Möglichkeiten der Manipulation und des teils überzogenen, teils nicht durchdringenden Manipulationsverdachts als eine systeminterne Problematik zu begreifen und nicht als einen Effekt, den die Massenmedien in der Umwelt ihres Systems erzeugen“ N. Luhmann

    „Auf Unwahrheitsverdacht könnte das System mit seinen alltäglichen Operationsweisen reagieren, auf Manipulationsverdacht nicht.“ N.Luhmann

    1. Hm,

      könnte vielleicht daran liegen, dass keiner von diesen Allgemeinplätzen einen Nachrichtenwert hat.
      Oder dass das langatmige Geschwurbel für die Konsumenten der Massenmedien zu schwer zu verdauen ist.

  6. Ich teile die Kritik von Tilo und Stefan – es wird wenig ins Detail gegangen ins Gewissen geredet, Übersetzungen sind für mich unnötig und auch unpräzise – wenn ich ich ein Wort für den Style oder Duktus benutzen müsste würde ich sagen „angeheischt“. Kleber hört zu sehr gerne seine eigene Stimme aus dem Off – aber der Zuschauer wurde über Jahrzehnte daran gewöhnt. So fragen, ob jetzt ein neues Präkariat entsteht, stellt sich der Kleber nicht ernsthaft – und mit der Ode auf den Burning Man verarscht er sich selbst.

    Bin eher Freund von BBC Horizont Reportagen, die von handverlesenen TV Presentern gemacht werden, wich Michael Fong – Michael Mosley etc. Über Crisper also Genveränderung gibt es eine wirklich gute.

    Wo bleibt eigentlich Stefans auftritt bei dem Edward Bernays Gehirninfizierten? Hat Ken es gelöscht – weil ihm was nicht passt?

    1. Oops, da fehlt noch ein Link zu nem Uber-Talk. Wie auch immer.

      Einfach mal die Interview-Partner oder Unternehmen aus der Doku bei TED suchen. Dort gibt’s jeden von Jörg gelobten O-Ton bereits hundertfach gesagt – allwöchentlich auf’s neue.

  7. Könnt Ihr Klaus Kleber bzw seine Coautorin nicht mal fragen, ob Sie die Interviews der Otöne ungeschnitten veröffentlichen können. Fänd ich sehr interessant, Zapp macht das inzwischen, vllt wären Sie dazu bereit.
    Und Ihr beiden strahlt ein bisschen mehr Autorität aus als ich 😛

  8. Spannende Analyse.

    Mir ist auch schon aufgefallen, dass Armut als klassisches „linkes“ Thema unter jungen Akademikern nur noch wenig Interesse weckt. Vielleicht auch, weil viele von ihnen Armut nie selbst erlebt haben?

    „In der Tat hat sich die Form des politischen Engagements junger linker Menschen deutlich verändert. Die Großorganisationen, zu denen man sich gewissermaßen ein Leben lang zugehörig fühlt, haben rasant an Bedeutung verloren.

    Auch da lässt sich eine ganz spannende Entwicklung beobachten – und die geht weg von der Verteilungspolitik. Die Frage danach, wie sich gesellschaftlicher Wohlstand gerecht verteilen lässt, war ja seit jeher der Wesenskern linker Politik. Und der ist unter jungen Linken heute fast gänzlich in den Hintergrund getreten. Stattdessen dominieren kulturelle und identitätspolitische Themen, über die sich junges Linkssein heute definiert. Das zentrale progressive Anliegen ist mittlerweile die unbedingte Gleichstellung von Minderheiten.“

    http://www.zeit.de/campus/2016-06/politisches-engagement-junge-linke-studenten-parteizugehoerigkeit

    Die SPD arbeitet gerade fleißig daran, die Zehn-Prozent-Marke bei der kommenden Bundestagswahl nach unten zu durchbrechen:

    https://www.facebook.com/panorama.de/photos/a.273971486073862.1073741829.268450883292589/823046411166364/?type=3&theater

  9. krass, die folge hat mich wieder gepackt und ich muss was kommentieren. will nur kurz was los werden: ich bin voll auf stefans und tilos seite hier. jörg wiederholt immer und immer wieder, dass man es ja anders machen könnte, aber das wäre ein anderer film. das ist m.e. gefährlicher quatsch! das ist nicht ein einfach anderer film, als könnte man eben so oder auch so darüber berichten! wer so denkt, für den ist es einfach letztlich nur unterhalrung mit bildungstouch; der wünscht sich noch eine fortsetzung, so nach dem motto: noch ein abend weniger an dem ich mir überlegen muss, was ich sinnvolles mit meiner zeit anfange. aber worum es jörg bei guten reportagen oder journalismus gehen kann, hört man auch so zwischen den sätzen: als ginge es nur darum, leute sagen die wahrheit, oder verstricken sich in lügen. in beiden fällen zeigt journalismus die wahrheit. what a bullshit.

    der punkt ist: wenn man die aspekte, die stefan anspricht, d.h in kurzen worten: politik und die lebenswelt aller, auslässt, dann ist es schlicht falsch!! und das hat ABSOLUT NICHTS mit dem zielpublikum zu tun, weil keiner hat falsche und irreführende darstellungen verdient, und wenn sie noch so sehr danach schreien sollten (was ich nicht glaube).

    und dieses überhebliche: was soll der obdachlose bloss interessantes zu sagen haben (im gegensatz zu den milliardären die die IMMER SELBE silicon valley ideologie zu erzählen haben. super neuigkeitswert, echt). die leidtragenden dieser ’schönen neuen welt‘ haben vielleicht nicht die von jörg erwünschten einsichten ins milliardengeschäft (who gives a shit? in der tat was stefan sagt: alles längst bekannt! viel wichtiger wäre zu fragen: wenn das bekannt ist, warum kann kleber immer noch so tun als wäre es neu? und da sind wir beim eigentlichen und selbstverstäbdlich ausgeblendeten problem: den medien selbst, der politik und das spiel von medien und politik!), und ihnen fehlt auch die draufsicht der gesellschaftsanslytikerin, aber sie sind ein verdammt noch mal wichtiger teil dieser welt! ich will nicht nur diese bereinigte geschichte der silicon valley sieger! so zu tun, als wäre das entweder nicht so interessant, oder nur ein anderer eben auch möglicher film, ist verantwortungslos, unlauter, fast schon bewusst täuschen so scheisse und einfach schlechter journalismus.
    danke stefan, für das viele dazwischegrätschen. es hätte m.e. sogar noch viel deutlicher sein können.

  10. Von mir gibt’s an dieser Stelle mal ein ganz großes Lob für die aktuelle Folge und den Podcast im Allgemeinen. War mal wieder eine echt spannende Diskussion mit interessanten Sichtweisen. Da ich schon ein paar Wochen fleißig mithöre, war die Unterstützung überfällig. Viel Spaß damit und macht weiter so 🙂

  11. Ich empfinde den „technologischen“ Fortschritt der letzten 20-30 Jahre garnicht als so krass.
    Ich mein was müssen sich die Menschen vor 100-150 Jahren gedacht haben… Wo plötzlich die ersten Autos und Flugzeuge auftauchten oder telefon. Dann später die Raumfahrt. Ok das Internet hat viel verändert es hat uns noch effektiver gemacht. Aber im Grunde fahren wir noch immer mit den selben Verbrennungsmotoren durch die Stadt(müssen auch noch selber lenken) Die Leute gucken noch genauso in die Glotze wie früher (ok das Programm ist beschissener geworden, jedenfalls das Lineare) Klar jeder hat ein Handy in der Tasche und wird rund um die Uhr genervt… Und natürlich ist es ganz schön das ich nicht auf die Wettervorhersage nach den Nachrichten warten muss, sondern das jetzt überall zu jeder Zeit nachgucken kann. Coputer Spiele sehen hübscher aus. Autos sind runder und teurer. Die Meere verdreckt das Essen vergiftet. Ich kann Heute Geld mit Geld machen ohne zu arbeiten… Es gibt für jeden Schwachsinn eine App die man dann doch nicht lange nutzt. Im Grunde haben wir in den letzten Jahren die Welt in ein riesiges Kaufhaus verwandelt nicht mehr nicht weniger…. Alles ist schön bunt und glänzt. Wir können jetzt in die Häuser gucken weil sie genause gläsern geworden sind wie ihre Bewohner. Die Raumfahrt haben wir so gut wie eingestellt. Weil wir keine Entdecker mehr sind sondern vermarkter. Wir gehen auch nicht mehr in den Zirkus sondern wählen den Clown lieber ins Weiße Haus. Als nächstes wird man sich dann für viel Geld Lebenszeit erkaufen können. Das wird dann wohl das nächste große Ding. Zu glauben das Oma Erna Heute nicht mehr klar kommt, warum??? Es hat sich doch in ihrem Leben die letzten 30 Jahre nicht viel verändert…. außer das sie weniger Geld in der Tasche hat. Man sagt das immer so „ohhhh dieser Fortschritt“ So krass ist es garnicht. Informationstechnisch ok, (hätte das Inet in meiner Schulzeit echt gut brauchen können), tja paar Jahre zu spät, leider pech gehabt ;P

    1. „Ich empfinde den “technologischen” Fortschritt der letzten 20-30 Jahre garnicht als so krass.“ [ … ] „Man sagt das immer so ‚ohhhh dieser Fortschritt‘ So krass ist es garnicht.“

      Dieses Gefühl habe ich auch. Digital … na gut. Geht anscheinend durch die Decke, und die Nerds feiern sich selbst. Und da, wo es wirklich drauf ankommt? Schneckentempo. Immer noch nix gegen Krebs. Immer noch nix gegen Aids. Hunderte Millionen von Menschen hungern. Aber wir können uns in ein selbstfahrendes Autos setzen und mit Leuten über Kontinente hinweg begegnungsfrei über banale Dinge schwätzen. Toll …

    2. Ich habe mir vor einiger Zeit Batman vs Superman angesehen. Ich bin ein großer Comic fan und lese sie seit Jahrzehnten. Ich dachte mir jedesmal, „Nein, nein, nein, was für ein Schwachsinn soll dass jetzt werden“, „OMG, meinen die das ernst“ etc. Meine Freundin und ihr Bruder fanden den Film jedoch gut und das meiste hat Ihnen gepasst, bis auf einige kleine Kritikpunkte.

      Ich habe einen anderen Bezug zu dem Thema und nicht dass ich mehr darüber wusste, nein es war vielmehr meine Erwartung das zu bekommen was ich erwarte, was ich wollte. Der Regisseur war mit dem Thema nicht so vertraut dachte ich, aber er hatte eine eigene Vision, eine die der meinen widerspricht und auch wenn viele es anders empfunden haben, andere genossen es. Ich denke bei Claus Kleber ist es ähnlich. Er hat seine eigene Vision von einer guten Doku, man muss diese nicht teilen oder gar mögen aber so ist es eben. Stefan und Tilo hätten sich etwas anderes gewünscht und sie sind enttäuscht, Jörg hat es zu großen teilen gepasst, ich sehe da kein Problem. Nur würde ich nicht so weit gehen und sagen, der Kleber hätte sich das oder jenes denken (oder machen) MÜSSEN. Er ist ein anderer Mensch, denkt anders, sieht die Welt anders, er MUSS gar nicht, er hätte KÖNNEN, oder auch nicht wenn seine Weltperspektive ein vollkommen andere ist, was er sich dabei gedacht hat und was seine Vision hierbei ist können wir als Zuschauer nur mutmaßen und nur er kann uns eine klare Antwort geben, die muss man dann aber auch als SEINE Antwort akzeptieren, ob richtig oder falsch ist dann auch egal. Ich schaue mir die Doku nicht an, die Schnipsel aus Ihr hier hatten nichts was mich irgendwie bewegt oder gar interessiert hätte.

  12. Hi Leute,

    das war wohl die beste Folge bisher, überhaupt und so.
    Zu mindest war es sie für mich, aber ich bin ja auch erst ab der Hälfte eingestiegen.

    Spannende und interessante Folge, nicht nur wegen des Dissenses und der Sound war klasse, einfach super.

    Danke vielmals
    Fabian

  13. bitte hört auf euch auf eine seite zu stellen. was soll das denn bewirken? ganz einfach, es wird schwieriger gäste in das angebot zu holen. niemand hat lust hier von euch an den pranger gestellt zu werden. bleibt sachlich und geht weg vom menschen. so wie tilo und stefan das machen.

    jörg hat den podcast bereichert, insofern, als dass er seine perspektive mitteilte. hört auf, dass mit stefan und tilo zu vergleichen, das bringt euch nicht weiter und ihr blockiert euch selbst dadurch.

    abschließend, eine gute TV doku wirkt auch übers radio. schaut euch mal auf dem discovery channel eine natur oder tier doku an und blendet das bild aus oder schaut weg. läuft. bei cleber läufts nicht. dann werdet ihr merken, wie er aus fakten meinungen macht. aber ey leute, was erwarten wir? claus macht nichts anderes! natürlich können wir uns darüber empören, wir zahlen für sone scheiße geld, schließt ab mit dem gedanken, dass es um euch geht bei den öffentlich rechtlichen.

    1. Good bye Merkel-EU.

      Der Dicke sagte ja bereits zu ihr in scharfem Ton: „Du machst mir mein Europa kaputt!“

      Jetzt geht´s also los.

    2. Mit dem Austritt wird die EU aber noch mehr zum Konstrukt für hegemoniale Interessen Deutschlands.

      Man brauch sich nur ansehen, wie über den Balkan in den Flüchtlingskrise drüber gefahren wurde. Slowenien hat ganze 2 Millionen Einwohner, sollen aber 1 Millionen Flüchtenden durch ihr Land durchschleußen und werden dann medial geschlachtet für das Schließen der Grenzen zusammen mit Österreich und anderen Balkanstaaten.

      Auch die EU äußerte sich damals scharf, aber als Bayern die Grenzen quasi schloss von heute auf morgen, war die EU still.

      Ein paar Monate später, als es darum ging Grenzen erneut zu genehmigen, weil das geht nur durch Genehmigung im Schengenraum, haben quasi alle eine Zusage bekommen, außer Österreich durfte den Brenner nicht schließen. Warum? Wichtige Verkehrsader zwischen Italien und Deutschland.

      Es gibt noch viele andere Beispiele (wie Griechenland), ich weiß aber nicht, wie das zu lösen wäre. Nur mit dem Austritt UKs wird es vermutlich noch schlimmer werden.

    3. Ich finde den Brexit bedauerlich aber schön, dass es etwas direkte Demokratie und Macht im Volke gibt. Es sollte mehr davon geben. Jeder Mitgliedsstaat braucht so ein Referendum, die Mensche müssen Europa wollen und nicht Europa wollen müssen.
      Ich wünsche mir ein Referendum für jedes Freihandelsabkommen und jeden Kriegfall (Angriffskriege, Kriegsinterventionen und militärische Verantwortung).

  14. ich bin eine von diesen stillen zuhörerinnen eures podcasts, die ihr immer mal wieder erwähnt. ich bin ständig beeindruckt von eurem wissen über thematiken, mit denen ich mich bisher noch nicht beschäftigt habe. vor allem erwische ich mich oft dabei, dass ich die von den massenmedien verbreiteten meinungen übernehme und nicht selber darüber nachdenke. das hat sich seit dem ersten besuch bei euch grundlegend geändert.
    doch dieses mal geht es um ein thema, von dem ich mir einbilde, dass ich richtig viel ahnung davon habe (soweit man das als einzelner mensch kann) und muss mich einfach zu wort melden.
    eure diskussion zum thema biotechnologie/gentechnik hat nicht viel mit der realität zu tun. die in der reportage vorgestellte wissenschaftlerin jennifer doudna ist meiner ansicht nach tatsächlich eine anwärterin auf einen der nächsten nobelpreise. das von ihr entwickelte system CRISPR ist wegweisend. aber nicht so, wie ihr es versteht. sie, und wahrscheinlich vor allem die forscher um sie herum, konnte zeigen, dass selbst bakterien so etwas wie ein immunsystem haben. das ist ein wissenschaftlicher meilenstein! und diese erkenntnis dann auf einen neue methode zu übertragen ist schon sehr, sehr schlau.
    die in der reportage und auch in eurer diskussion anklingende konsequenz ist allerding quatsch. das meiste, was man mit dem neuen system machen kann, konnte man vorher genauso. ich habe das hundertfach im labor selber gemacht. ihre neue methode ist einfach unglaublich elegant und schön. zudem sehr schnell und billig. es eröffnet auch ein paar neue möglichkeiten, die aber auch auf anderem wege erreichbar wären, nur halt unendlich kompliziert und teuer, deswegen hat das noch niemand praktikabel etabliert.
    die gängige vorstellung, wie genetik funktioniert ist unrealistisch. man kann nicht einfach eine neue art erschafften. auch die eingriffe in das menschliche genom sind sehr überschaubar. diese büchse der pandora-vorstellung von genmanipulation gibt es bisher nur im film. ich meine das rein technisch, die schon vorhandenen probleme wie zb. mit gentechnisch verändertem saatgut sind riesig und fundamental.
    nun zum gesellschaftlichen und gesetzgeberischen aspekt. all diese technologien werden sehr streng kontrolliert und reglementiert, besonders in deutschland. aus persönlicher erfahrung kann ich nur sagen, dass die hiesigen gesetze nicht viel strenger sein könnten. man beschäftigt sich in deutschland in den gentechniklabors an jedem tag mit vorschriften und bürokratie. ich will damit nicht sagen, dass es ungerechfertigt ist, aber manche dinge sind auch überzogen. und was will jennifer daudna im interview schon sagen? sie hat recht, es gibt eine permante diskussion über diese neuentwicklungen. auch außerhalb des wissenschaftsbetriebs (zb. ethikrat, konferenzen…). und was würde sie machen, wenn man es ihr verbietet? es sein lassen. so wie jeder normale wissenschaftler auf der welt. alles andere kann man sich nicht leisten weil man sonst von niemandem mehr erst genommen wird und kein geld mehr bekommt. siehe die aufregung vor 10 jahren mit dem klonen von kompletten menschen, ist nix draus geworden und die wissenschaftler auf dem schiff sind auch in der versenkung verschwunden.
    und auch hier gilt: die immer wieder geschürte angst vor den chinesen gründen sich auf die gleichen vorurteile wie in allen anderen bereichen. es sind viele, also müssen sie uns überennen. aber sie sind wie bei anderen techniken noch nicht inovativ genug, um all das böse zu realisieren, das in unseren köpfen herumspukt.

    1. Schöner Kommentar, danke dafür.

      Ich will hier mal einen Link teilen, der mal diesen Bürokratischen Apparat aufzeigt, der hinter diesen Gen-Pflanzen steckt:
      Jörg Bergstedt – einer unserer Ritter für das wirklich Gute 😀

      https://www.youtube.com/watch?v=zOmwB_tUx5E

      (Ja, ich weis, da tritt er bei der AZK auf^^ und wir wissen alle, was sich da für „christliche-Faschisten“ herumtreiben 😀 aber auf der großen Bühne wirkt Jörg einfach besser, als wenn er eine Öko-WG besucht.)

      Ich hatte am Wochenende das Vergnügen mit einer Chemikerin und einer Biologin über dieses Thema zu diskutieren.
      Klar ist das alles erst einmal ein Hype, aber wir wissen doch vom exponentiellen Wachstum.
      Nun könnt ihr in den Laboren die freigewordenen Mittel anders ausgeben und das ist auch gut so.
      So funktioniert Wachstum und der Krebs ist auch nicht böse, der wächst halt einfach. 😀

      Wir müssen das doch global betrachten. Die Macht zentriert sich zunehmend bei einer Elite. Einer Elite, die nur geerbt hat, wie im Mittelalter. In den USA steht so ein Vollpfosten nun für das Präsidentschaftsamt zur Wahl.
      Man muss heute nichts können, man muss einfach nur aus der richtigen Mutter geschlüpft gekommen und den richtigen Erzeuger haben. Das zentrierte Geld beginnt das System zu okkupieren, in der Wissenschaft ist das doch ganz deutlich zu erkennen.
      Geld gibt es nur wenn man das erforscht, was der „Markt“ verlangt.
      Wer ist der Markt? Das weis doch keiner. Kann ein Sorros sein, der gerade wieder eine wilde Wette gegen uns Europäer am Laufen hat ( dem Typen würde ich einfach das Konto schließen – im Casino werden die Kartenzähler doch auch rausgeschmissen und bekommen ein planetenweites Cassinoverbot!) kann aber auch mein Vater sein, dessen Lebensversicherung ausgelaufen ist … es sind grad 1,5 Billionen Euro nur alleine in Deutschland, welche die kommenden Jahre frei werden und nach Anlagemöglichkeiten suchen … das weis niemand. Jetzt fordern Leute von der GLS-Bank, man müsse Geld in Stiftungen geben – lol was für ein Witzbold, so verschieben doch die Internet-Milliardäre ihre Gelder in der Welt, wenn das die Lösung sein soll…

      Ne, wir müssen in uns selbst investieren, in unsere Projekte, in Ideenwerkstätte, die unsere Städte zukunftsfähig machen… Die Lösungen liegen alle auf der Hand, ist wie ein Spiel 😀 wer mag mitspielen?

      Viele Grüße

    2. Hab mir das Video mit dem Jörg Bergstedt mal reingezogen.
      Es mag sein, dass die Industrie korrupt und voller Seilschaften ist, aber das ist doch kein Grund gegen Gentechnik per se zu sein.
      Es gibt auch bei den Ökostromerzeugern ne Menge schwarzer Schafe und trotzdem ist man deswegen kein Ökostromgegner.
      Dass es hauptsächlich solche undurchsichtigen Akteure sind, die in der kommerziellen grünen Gentechnik unterwegs sind, liegt auch daran, dass man einen riesen Haufen Steine in den Weg gelegt bekommt, wenn man an grüner Gentechnik forschen möchte, bzw. Finanzierungen von der DFG so gut wie nie bekommt und vom BMBF auch nur ab und zu mal, je nachdem wie die politische Lage grad ist.
      Da braucht es niemanden zu wundern, das viele ehrenwerte Forscher mit Ambitionen lieber ins Ausland gehen, wo man sie nicht wie potentielle Verbrecher behandelt, bzw. der/die nächste grüne Minister/in sofort alle Forschungsgelder streicht.
      Die Argumente, die Herr Bergstedt in den ersten Minuten so dankbar aus dem Monsantopapier aufnimmt, sind veraltet. Tausende Menschen forschen jeden Tag daran, die spezifischen Effekte eines Gens in einem Organismus zu beschreiben und es gibt permanent neue Erkenntnisse.
      Durch Crispr/Cas hat sich die Erfolgsrate mehr als verzehnfacht, ich kenne Experimente bei denen >60% aller behandelten Organismen erfolgreich verändert wurden, was eine gigantische Ausbeute ist.
      An präziser Kontrolle mangelt es auch nicht mehr.
      Ungewollte Effekte sind natürlich immer möglich, aber diese gibt es genauso, wenn ein Organsimzs durch eine ganz klassische Kreuzung mit einer völlig neuen Zusammensetzung von Erbinformation entsteht.
      Dazu gibt es Phänotypisierungsverfahren, um festzustellen, ob die klassisch oder gentechnisch veränderte Pflanze den Zielvorstellungen entspricht oder irgendwelche Faxen macht.

      Was der Bergstedt erzählt ist genauso Propaganda, wie das, was die Unternehmen tun.

    3. Ein Hinweis zu dem Thema:
      Bei Zeit Online gibts einen „Schwerpunkt“ zu dem Thema CRISPR
      http://www.zeit.de/thema/crispr
      Unter anderem mit einem ausführlichen Artikel über Emmanuelle Charpentier, der anderen beteiligten Forscherin, und zwei Meinungsbeiträgen zu dem Thema

  15. Sanders will Clinton wählen

    „Der Konkurrenzkampf bei den US-Demokraten ist beendet: Bernie Sanders hat angekündigt, bei der Präsidentschaftswahl für Hillary Clinton zu stimmen.“

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/bernie-sanders-will-hillary-clinton-waehlen-a-1099611.html

    @Brexit: David Cameron wird als der größte Trottel-Premier in die englische Geschichte eingehen: Erst mit viel populistischem Getöse die EU angeschossen, dann Gibraltar verzockt und schließlich noch das Vereinte Königreich zur Explosion gebracht. Well done, Eton. Das ist einfach als Gesamtkunstwerk so unfassbar absurd. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Brexit-Referendum ohne Not angesetzt wurde. Einfach nur, weil Cameron sich dicke machen wollte.

    1. Das framing vom Spiegel ist mal wieder sehr fragwürdig.
      Eigentlich müsste es statt „…will…“, „…würde…“ heißen.
      In dem Interview (https://youtu.be/D7nfvULltaY?t=1m19s), welches vermutlich die Grundlage der Meldung ist, wurde gefragt, ob Sanders im November HRC wählt. Hier wurde dann natürlich die Annahme gemacht, dass die Präsidentschaftswahl zwischen Trump vs. HRC abläuft.
      Das Sanders gegen Trump ist, dürfte jedoch niemanden entgangen sein und somit ist diese Antwort auch keine Überraschung.
      Diese Antwort stellt auch kein „endorsment“ für HRC dar, was er auch am selben Tag noch einmal explizit gesagt hat (https://youtu.be/nSxrYlR05p4)
      Wir können uns also noch auf eine spannende convention freuen, insbesondere wenn Wikileaks die gehackten DNC-Dokumente veröffentlicht 🙂

    2. Jap. Er sagt praktisch dasselbe wie immer: Wenn Clinton die Kandidatin ist, wählt er natürlich sie. Statt Trump.

    3. Das heute journal hat auch darüber berichtet. Dann wird wohl wirklich nix dran sein.

      Aber der Vorsprung der Delegierten von Clinton ist doch komfortabel. Warum also nicht aus dem Rennen ausscheiden?

  16. Zu der Sache mit Mozart:
    Salzburg ist zur Zeit Mozarts (1756-1791) Teil des Heiligen
    Römischen Reichs deutscher Nation gewesen.
    Es war Teil des Königreichs Bayern seit 696 n.Chr bis bis es 1805 durch Napoleon an Östereich übergeben wurde. Damit ist Mozart von der Geburt her „Deutsch“ falls das irgendwen interresiert. Man könnte auch sagen: „Mozart isch a Bayer.“

    1. Genauso. Und ich komme nicht aus der ehemaligen DDR, sondern aus der DDR weil vor 89.

      Klugscheissern muss/darf man mit Klugscheissen begegnen.

  17. Verdammt,
    jetzt kann ich keine Prepaid-Handys kaufen ohne meinen Pass zu zeigen.
    Genauso wie es mir nicht möglich ist in der 10. Klasse Zigaretten zu kaufen.

  18. Moinsen. 😀
    Okay, ich versuche mich kurz zu halten. ^^

    # Voll Silicon-Valley-Talk hier.
    Tilo kann man auch nichts recht machen. 😀

    # Claus Kleber.
    Also ich persönlich kaufe Claus Kleber keine gefühlsmäßige Regung ab. Da kann er noch so nachdenklich wirken oder auf die Tränendrüse drücken, für mich wirkt das durchgehend geschauspielert. „Schaut mal was ich für’n kleines Würstchen bin. Naawww <3“
    Könnt ihr ja anders sehen, ich kauf ihm sowas nicht ab. Diese Dramatik, die man da versucht aufzubauen, die zieht einfach nicht. Tut mir leid, sie zieht einfach nicht. Wir leben im 21. Jahrhundert, wahrscheinlich ist Jörg der einzige auf der Erde, der sich von dieser Heuchlerei noch beeindrucken lässt. Auch bezüglich des ersten Themas: Die Einstiegslüge von Kleber in die Doku.

    # Warum ist es so, dass Kleber seine Zuschauer am täglichen Abend nicht über die Zukunft aufklärt.
    Ich glaub es wird doch länger, als gedacht, mein Beitrag. Jörg versteht einfach das Problem und die Aussagen von Tilo und Stefan nicht. Er baut sich da eine Traumwelt zusammen, die keine einzige Frage aus der Doku und keine einzige Konsequenz daraus beantwortet. Und im Übrigen, Tilo und Stefan fallen ihm zwar ins Wort, das mag sein, aber Jörg fällt den beiden genauso mittenrein. Gut, als Gastgeber sollte man versuchen sich zurückzuhalten, da gebe ich den anderen Kritikern hier Recht, aber der arme Jörg verdient bei mir kein Mitleid. Vor allem nicht, wenn er mit einer Aussage antwortet, die keine Antwort liefert auf irgendwas. Aber worum geht’s?

    Zeit 0:30:30: Stefan:„Sehr dramatisch. Die Frage: ‚Ist das eine Lüge?‘ – Na klar ist das eine Lüge. […]“
    Jörg: „Aber warum schreibt er[/sagt er], darauf war er nicht vorbereitet? […]“
    Stefan: „[…] Das was er hier beschreibt, ist in seiner Sendezeit niemals Thema.“
    Jörg: „Hab‘ ich dir ja erklärt. Wenn man da rein will, braucht man erstens Kontakte, Beziehungen und […]“

    Jörg erfasst schon das Problem nicht richtig. Oder will es nicht und antwortet absichtlich an der Frage vorbei. Was hat es damit zu tun, dass man Kontakte haben will, dass man der Oma Erna nicht die Zeit erklären kann, in der sie, Oma Erna, und wir alle schon seit 10-15 Jahren drin leben? Nichts, Jörg. Absolut gar nichts. Du brauchst keinen besonderen Kontakt, keinen CEO von Google und sonstwen um das zu erklären, was schon tagtäglich vor unserer Haustür geschieht. Die Zukunft ist längst angekommen. Ob in den nächsten 20 Jahren die Gentechnik perfektioniert wird und alle mit natur-lila Haaren herumlaufen oder ob sie es endlich geschafft haben Tonaufnahmen nur digital ordentlich hinzukriegen, die genaue Entwicklung spielt keine Rolle für die Zuschauerschaft. Die ÖR sind völlig falsch gewickelt. Oma Erna kapiert schon die aktuelle technische Entwicklung nicht, da braucht man ihr nicht die Zukunft erklären. Und der Jugend braucht man die Zukunft auch nicht erklären, die versteht und begreift sie nämlich deutlich besser und näher als es ihr irgendein TV-Sender erklären kann – abgesehen von einigen Hinterweltlern. Setzen, 6, Jörg, dein Aufsatz ging am Thema vorbei.

    # „Künstliche Intelligenz wird Jobs schaffen.“ – „Das stimmt, […]“
    Künstliche Intelligenz wird die Menschheit von der Erde fegen und möglicherweise alles Leben auf der Erde vernichten. Künstliche Intelligenz .. denkende Rohstoffe brauchen keine Atmung, keine Nahrung. Sie kann ohne das auskommen, da sie nicht an sein lebendiges System gekoppelt ist, sondern an tote Materie. Energie für ihre Rechenprozesse kann sie aufgrund der heutigen Technologie auch ohne unser Zutun beschaffen. Mit viel Glück lässt die künstliche Intelligenz die Natur intakt und vernichtet nur den Menschen, der der größte Feind der Natur ist. Das würde tote Materie erkennen, wenn sie denken lernt, denn sie lernt schneller als wir ihr Illusionen und Gefängnisse aufbauen können. Der Mensch schaufelt sich sein eigenes Grab mit der Erschaffung der künstlichen Intelligenz. Ist das innovationsfeindlich? Nein. Eine technische Errungenschaft, die uns nur schaden kann, ist keine Innovation für uns. Der Mensch sollte nicht Gott spielen, weder auf Ebene der Genetik, noch auf der Ebene der künstlichen Intelligenz. Was mich an der Aussage von dem ersten Interview-Partner noch stört, ist, dass es jetzt auf einmal ein Problem darstellt, wenn schlaue Maschinen die Jobs der Besserverdiener vernichten. Als die schlauen und präzisen Maschinen der Arbeiter vernichteten, das hat ihn nicht interessiert. Gut, lässt sich nicht mehr umkehren, vielleicht blendet er es deswegen aus, dennoch finde ich das sehr maskierend, auch seine Aussage dann zur Verteilungsgerechtigkeit. Die macht das nochmal deutlich.
    Und Jörg verteidigt Kleber, dass er nun zum zweiten Mal erkennt und gänzlich neu geschockt ist, wie krass die Entwicklung dort angeblich von statten gehen soll, als hätte er es nicht schon vorher gewusst. Jap, natürlich, Jörg, du glaubst auch alles, was man dir erzählt, oder?

    # Der Mann, der nicht „Astro Teller“ heißt. Ja, der heißt eigentlich anders.
    Nein?! Wirklich? Der heißt gar nicht so? 😮 Das is‘ ja ‘n Ding. Sachen gibt’s. Wobei es jetzt nicht unwahrscheinlich wäre für Amerika, wenn er wirklich so gehießen hätte. Gibt wohl auch Leute, die ihre Kinder Nudelsuppe, Pumuckl und Adolf Hitler nennen.

    Ich möchte Jörg aber zugutehalten, dass er die technischen Spielereien und Entwicklungen zumindest hier kritisch betrachtet.

    # Jörgs Sichtweise auf die Kritik in der Doku.
    Ja, dem schließe ich mich an.

    # Dann betont Jörg immer wieder, wie wichtig es ihm ist, dass die Endbosse die Fehlentwicklung zugeben, nicht die kleinen armen Bürger-Bauern.
    Im Kern kann ich es schon nachvollziehen, was er damit meint. Dann hat man einfach Information aus erster Hand, das ist in der Tat viel wert. Aber. Die Unwichtigkeit der Kritik des kleinen Mannes übersteigt die Bedeutung der originalen Aussage der Lenker um das hundertfache, wenn sich nur genügend dieser Normalos in der Sichtweise einig sind. Und das sind sie, es sind genügend. Brexit ist doch nun das beste Beispiel. Es braucht keinen Juncker mehr, der zugibt wie die EU und die Politik allgemein gestrickt ist, es reicht völlig aus die vielen Millionen verarschten Bürger zu fragen. Das reicht vollkommen aus um zu lernen was hier eigentlich falsch läuft. Und in genau diesem Punkt widerspreche ich Jörg, der nur auf die Aussagen von den Leuten am Steuer hören möchte. Das ist auch ein Grund, warum eben so viel schief läuft. Weil man nicht mehr die Bürger fragt, sondern nur noch „Experten“. Experten für dieses, Experten für jenes, Experten für Terror. Und am Ende stellt sich heraus, dass sie genauso wenig Ahnung haben wie wir alle und nur deshalb „Experten“ genannt werden, weil sie irgendwann im Studium mal die Definition von „Terrorismus“ oder das IS-LM-Modell auswendig gelernt haben. Das hilft uns nicht weiter. Es braucht einfach keinen Astro Teller mehr, der übrigens gar nicht so heißt, der uns erzählt, dass die Amis erst machen und sich dann im Nachhinein verklagen lassen wenn der Schaden unumkehrbar ist. Das wissen wir alles bereits. Und zwar seit JAHREN. Seit Jahrzehnten.

    # Thema Marktwirtschaft, die Freie natürlich.
    Warum plädieren reiche Leute und Leute an den Hebeln in der Wirtschaft für Marktwirtschaft? Lieber Jörg, warum? Weil sie sich ihre Schäfchen schon ins Trockene gebracht haben und nicht wollen, dass der Staat mit einer ordnungspolitischen Maßnahme diese Schäfchen wieder wegnimmt. DAS ist der Grund. Und, ganz nebenbei, das kommt noch hinzu, weil sie, die sich ihre Schäfchen bereits ins Trockene gebracht haben, weitaus besser mit der Marktwirtschaft umgehen können als jene, die ihre Schäfchen noch nicht im Trockenen haben. Warum? Eben weil sie nicht mehr auf den Marktprozess angewiesen sind. Sie haben den Druck nicht mehr den andere unterliegen. Google hat vielleicht die Entwicklung eines großen, eigenen sozialen Netzwerkes verschlafen, aber sonst macht denen keiner etwas vor, derzeit, leider. Sie sind nicht mehr am Marktprozess beteiligt. Eben deswegen gibt es ja die Streitereien um Google. Ob es entflechtet werden soll und weiteres. Jörg, nimm die rosarote Markt-Brille ab. Ist es dir, euch allen eigentlich schon mal aufgefallen, dass die Marktwirtschaft heutzutage darin besteht eine optimale Größe für Planwirtschaften (Unternehmen) zu finden? Unternehmen sind keine Märkte. Es sind Planstrukturen, hierarchische Organisationen mit nur einem Ziel: Gewinn – ihr Begriff für „Wachstum“. Mit Marktwirtschaft hat das Null zu tun. Deshalb ist es auch nur natürlich, dass Unternehmen die Marktwirtschaft bevorzugen, weil ihnen so ihre Wachstumsziele nicht gefährdet werden. Das nutzen sie aus. Im „besten“ Fall sorgt freie Marktwirtschaft dafür, dass sie sich selbst abschafft. Resultat ist aber keine sozialistische Planwirtschaft, sondern eine unternehmerische Wirtschaftsdiktatur, Monopole.

    # Vorfinale der Doku.
    Also, 2 Sachen. Einmal muss ich dann hier den Kritikern zustimmen, das war mir an einem Punkt auch zu viel. Ich quassel auch gern dazwischen, vor allem, wenn ich merke, dass der Gesprächspartner in eine völlig falsche Richtung steuert, seht mir die Kritik also nicht zu sehr nach. Aber Stefan war an einem Punkt tatsächlich wie ein kleines Kind und ich konnte Jörg schon gut nachvollziehen, warum er dann zurückgeherrscht hat, dass er doch auch endlich mal ausreden möchte. Andererseits, wie gesagt, hatte ich mir, und Stefan wohl auch, schon ausgemalt, wohin die Reise geht und erkannt, dass das genau nicht der Aspekt ist, auf den man hinauswollte, was man erklären wollte. Bei dem einen Punkt hatte Stefan dann widersprochen, dass sie drei keine Sonderfälle seien, sagt es dann in seinem Widerspruch aber selbst auf anderer Weise. Allerdings auch mit dem Hinblick auf das Gesamtkonzept des Filmes. Und ich glaube da habt ihr, Stefan und Jörg, aneinander vorbei geredet. Jörg hatte die Doku aus völlig anderen Gründen gut gefunden als Stefan ihn aus bestimmten Gründen kritisiert hat. Stellt sich natürlich die Frage was man noch für Punkte erreichen kann und soll nur damit, dass die Bild- und Tontechnik bomfortionös umgesetzt wurde. Das ist wirklich arm. Wenn aber das Ziel der Doku es ist einfach nur die schöne neue Welt in den Forschungslaboren von Silicon Valley zu zeigen und oberflächlich-traurig darüber zu melancholieren, dann ist das halt erstmal so. Dem würde ich sogar zustimmen und da finde ich Stefans Kritik unangebracht. Wenn das das Ziel der Doku war, dann war es eben das, fertig aus, mehr gibt’s dann nicht zu sagen. Dass dieses Ziel natürlich absolut obsolet ist, das sollte uns allen aber auch klar sein, auch Jörg, der sich leider mit dem seiner Meinung nach erreichten (unzureichenden) Ziel zufrieden gibt. Das steht aber auf einem anderen Blatt und das habe ich auch weiter oben schon geschrieben. Deshalb stimme ich diesbezüglich Stefan zu, dass eine Doku darüber mit diesem gesteckten Ziel keinen Ansprüchen gerecht wird. Eben weil wir es aus erster Hand selbst wissen (abgesehen von Oma Erna, aber ihr sollte man in dem Fall erstmal die aktuellen Ereignisse angemessen erklären – was Mr. Klebrig ja auch nicht macht). Wir brauchen keinen Kleber, der erst nach Silicon Valley fährt um es uns zu zeigen, das wissen wir auch so, wenn auch nicht im Detail (am besten immer vom Schlimmsten ausgehen). Wir brauchen keine Informationen darüber, was sich irgendwelche Spinner in den Laboren erdenken, sondern eine Diskussion darüber, ob wir das wollen und wenn wir es nicht wollen, wie wir es unterbinden (können). Die Doku hätte eine politische Debatte benötigt, hat den Zuschauer aber mit völlig überflüssigen Informationen zurückgelassen, denn was weiß er nun mehr? Wo ist der Mehrwert? Er weiß, dass die im Labor halt irgendwas testen und probieren und studieren. Das wusste auch Oma Erna schon vorher. Aber welche Einflüsse das haben wird? Das eigentlich Interessante, das bleibt unbeantwortet. Daher, wie gesagt, stimme ich Stefan zu bei der Beurteilung, dass er diese Doku nicht als journalistischen Wert anerkennen kann.

    # Fazit der Doku.
    „Oma Erna, mach dir keine Sorgen, WIR Europäer sind nicht so.“
    Was nicht gesendet wurde: „Ist aber egal, dass wir das nicht wollen, kommt früher oder später eh über den Teich geschwappt und dann sitzen wir auch in der Pampe.“

    # Mein Fazit.
    Also, also, also ist dem Stefan sein Lieblingswort. 😛
    Ehm, nee, einmal war das natürlich sehr kontrovers alles diskutiert. Das finde ich schon mal gut und hoffe Jörg kann das ab. Obwohl Jörg auch einiges sehr naiv sieht, finde ich dennoch, dass er euch in eurer Kritik auch sehr entgegengekommen ist und dafür nicht verdient, dass er todgequasselt wird. Jetzt tut er mir fast leid .. nee Spaß, tut er nicht, gleich noch eine reinwürgen. xD Nee, war auch Spaß.
    Ehm, jedenfalls, vielleicht hättet ihr ihn mehr auf eure Ebene der Kritik hochheben sollen. Das habe ich ein zwar auch gesehen, aber oft wurde Jörg auch einfach fallengelassen mit einem „Nein, weil isso.“

    Diese Doku. Eine Sensibilität entwickeln. Ja, gut, das kann man stehen lassen. Und ich teile auch Jörgs Kritik, dass es nicht nur an Oma Erna scheitert. Jetzt widerspreche ich mir teilweise selbst, weil es durchaus schon so ist, dass generell ein sehr großer Teil der Bevölkerung nur mit sich selbst beschäftigt ist und damit tatsächlich keinen tieferen Einblick in diese ganzen Entwicklungen hat. Aber wenn man jemandem erzählt, dass die in Silicon Valley gerade an Nano-Partikeln forschen und an Genmais und so weiter, dann zuckt da heute einfach keiner mit den Achseln. Das ist allen bekannt, auch wenn nicht in Details, wie gesagt. Dazu braucht es keine Doku. Und Sensibilisierung schaffen, mit diesem Thema und ohne Konsequenz, dazu taugt sie nicht. Es ist schon allein deswegen arm, dass Kleber seine alte Doku einfach nur neu aufgesetzt hat mit neuem Bildmaterial. Aber es ist vor allem arm, dass er keine Konsequenzen, keine Schlüsse daraus gezogen hat. Kein Fazit geliefert hat. Er hat zwar versucht sowas ähnliches mit einzubauen, damit die Doku wenigstens in der Gliederung vollständig ist, aber inhaltlich gab es da kein Fazit, nur oberflächliche Melancholie. Für Melancholie brauch ich keinen Kleber, da kann ich auch Bilder googlen: „just girly things“.

    Natürlich ist Sensibilisierung wichtig, aber was bleibt am Ende der Doku. Die Leute bekommen eine ungefähre Vorstellung davon, wo die Reise hingeht, wenn sie nicht schon eine Vorstellung haben. Und was machen sie mit dem Wissen? Sie werden sitzengelassen. Jo, toll, die Zukunft voller Probleme aus Silicon Valley, aber wir Europäer sind nicht so. Nein, wir sind anders. Wir nehmen nicht daran teil, wehren uns aber auch nicht. Das sind wir Europäer. Wo ist die Konsequenz der Doku? Die Konsequenz ist, dass es eine öffentliche Debatte um diese Themen geben muss und das von den Bürgern politisch entschieden werden muss. Das bleibt aber völlig außen vor, nicht ein einziger Gedanke wird daran verschwendet, dass man ja eventuell mit der Politik entgegensteuern könnte. Merkwürdig, könnte es sein, dass das Absicht ist? Na Mensch, man will den Bürger doch nicht aufmuntern kritisch zu werden und ihm zu zeigen, dass er doch eine Wahl hat, neeein, seid ihr des Wahnsinns. Wo kämen wir hin, wenn in den Medien den Bürgern Mut gemacht wird sich politisch zu engagieren. Nein, das passiert dort nicht. Was dort aber passiert, ist viel eher, dass man versucht den Bürgern erst recht noch die Hoffnung zu nehmen. Da kommt etwas aus Silicon Valley auf uns zugerollt, das ist SOOO GROß, dagegen könnt ihr euch nicht wehren, die ganze Welt wird neu entwickelt. Dagegen können wir uns nicht wehren, wir können nur dabei zuschauen, wie uns die intelligenten Maschinen die Jobs für höher Gebildete wegnehmen nachdem sie schon die normalen Arbeiter in Scharen nach Hause schickten. Und die Forscher selbst wissen auch nicht, was man dagegen unternehmen kann. „Die machen es einfach und zack und durch.“ Alle sind wir hilflos, unmündig und unselbständig. Wir machen einfach weiter mit dem, was wir die ganze Zeit schon falsch machen. Ja, das lässt ein tatsächlich melancholisch werden, herzlichen Glückwunsch Claus Kleber, du hast dein Ziel erreicht.

    # Petry
    Wow, die Frau hat’s ja raus.
    Sie hat nicht die deutschen Werte aufgezählt, sondern das Fremdbild der Deutschen in anderen Kulturen geschildert, das ist echt legen- wait for it… dary. *gähn* lame, whatever.

    Vielen Dank für die super Folge wieder, war sehr unterhaltsam. 😀

    Grüße ^^

    1. „Künstliche Intelligenz wird die Menschheit von der Erde fegen und möglicherweise alles Leben auf der Erde vernichten. Künstliche Intelligenz .. denkende Rohstoffe brauchen keine Atmung, keine Nahrung. Sie kann ohne das auskommen, da sie nicht an sein lebendiges System gekoppelt ist, sondern an tote Materie. Energie für ihre Rechenprozesse kann sie aufgrund der heutigen Technologie auch ohne unser Zutun beschaffen. Mit viel Glück lässt die künstliche Intelligenz die Natur intakt und vernichtet nur den Menschen, der der größte Feind der Natur ist. Das würde tote Materie erkennen, wenn sie denken lernt, denn sie lernt schneller als wir ihr Illusionen und Gefängnisse aufbauen können. Der Mensch schaufelt sich sein eigenes Grab mit der Erschaffung der künstlichen Intelligenz. Ist das innovationsfeindlich? “

      Nein, es zeigt nur dass Du von Informatik und Elektrotechnik genauso wenig Ahnung hast wie Oma Erna. Das, was Du beschreibst, scheitert an physikalischen Gesetzen. Es funktioniert genau wie Zeitreisen in die Vergangenheit nur in Science-Fiction-Filmen.

    2. Vielleicht hast du Recht.
      Aber Gewissheit gibt es nicht und ich möchte dieses Risiko nicht eingehen.

    3. Beziehungsweise. 😀

      Klär mich auf über Informatik, Elektrotechnik und Oma Erna. 😀
      An welchen physikalischen Grenzen würde es in Realität scheitern?

      Das interessiert mich, vielleicht liege ich ja wirklich falsch. 😀

    4. Sehe ich ähnlich. Eine Maschine hat kein Bewusstsein. Sie kann nur vorgaukeln eins zu haben.

      Der Fertigungsprozess von Prozessoren kann noch um ein paar Nanometer reduziert werden, aber dieser Prozess ist endlich.

      Ich habe eher Angst vor der Kommerzialisierung des Krieges und dass irgendwann nur noch Privatarmeen sich die Köpfe einschlagen zum Leidwesen der Zivilisten und niemand mehr die Finanzströme nachvollziehen kann.

    5. @ Dave.

      Eine bloße Maschine nicht, nein. Noch nicht.
      Aber wer sagt, dass es so bleibt? Wer sagt, dass Prozessoren die physikalische Grenzen sind?

      Unsere „Intelligenz“ ist auch nicht nur die Summe aus Einzelteilen, sondern die Vernetzung zwischen Milliarden von Nervenzellen. Ein PC, ein Prozessor mag dafür vielleicht nicht ausreichen, was schon nicht sicher ist, aber das weltweite Netzwerk aus verbundenen Recheneinheiten würde eine solche notwendige Vernetzung vielleicht darstellen. Es fehlt nur der nötige Geistesblitz in der Programmierung, meines Erachtens.

      Gut, ich habe von Informatik tatsächlich keine Ahnung, aber künstliche Intelligenz ist in keinster Weise begrenzt wie unser Erkenntnishorizont begrenzt ist bis zum Urknall. Wir können nicht über das Universum hinausschauen, das ist tatsächlich eine physikalische Grenze. Aber für die Erschaffung von künstlicher Intelligenz sehe ich keine solche Grenze, die es verhindert.

    6. Zu viel Terminator gesehen?

      Elektronik ist wie der Mensch vergänglich, und die Ressourcen für die Herstellung solcher auch (na gut Silizium gibt es wie Sand am Meer, trotzdem endlich und nur ein Bestandteil). Glaubst du auch, dass Autos ewig funktionieren, glaubst du dein Laptop funktioniert ewig, nicht mal theoretisch ist das der Fall. Sieh dir mal einen einfachen Kondensator an.

      Die bösen Maschinen nehmen uns die Arbeit weg ist das beste was uns passieren kann, die Gefahr liegt ja ganz woanders und zwar am Menschen selbst darauf richtig zu reagieren und es richtig einzusetzen. Möchtest du gerne heute noch mit Sichel am Feld stehen und das Heu einbringen.

      Unsere Produktivität steigt unweigerlich an, aber die Löhne bzw. die Arbeitszeit von Menschen stagniert seit Jahren. Dann müssen wir uns als Menschen neue Arbeit für solche Leute ausdenken. Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber es gibt so viel Arbeit, die nur der Arbeit wegen existiert und komplett sinnlos ist. Wir haben uns als Menschen in so einen Teufelskreis begeben den wir nicht entkommen wollen. Anstatt uns zu überlegen, wie wir unseren Mitmenschen das Leben verschönern, in dem wir Arbeit automatisieren damit essentiell benötigte Arbeitszeit für die gesamte Gesellschaft verringern, ist die Doktrin Arbeitsplätze zu schaffen.

      Affen sind freier als wir.

      Wo liegt die Gefahr ?
      Künstliche Intelligenz wie Google Deepmind zum Beispiel funktioniert durch maschinelles Lernen. D.h. ich hab einen Algorithmus, der dieses Erlernen ermöglichen soll und Testdaten zum Lernen. Durch die Rechenleistung, die Google hat, können sie diese extrem schnell mit extrem viel Daten trainieren lassen. Das Verhalten der Maschine richtet sich nach den Testdaten. Wenn die Blödsinn sind, ist das auch das erlernte Verhalten eher unintuitiv.
      * Das Problem, zum Beispiel beim Einsatz in Versicherungen, diese Maschinen können sich auch Rassismus erlernen. Wie im vorigen Podcast erwähnt, ist die Evolution nicht politisch korrekt und bestimmter Genpool kann anfälliger für Krankheiten sein (z.B.: Laktoseintolranz bei Japaner*innen).
      –> Ich kann nicht hergehen wie beim Menschen und der Maschine (mit maschinell erlernter Intelligenz) jetzt sagen, „Hey, du, was du gestern gemacht hast, das war sehr rassistisch. Hör auf damit.“. Sie kann nicht reflektieren. Sie handelt nach dem erlernten.
      –> Zumindest wüsste ich nicht, wie das gehen soll, vielleicht hat Google/Forschung hier schon Antworten.
      –> Reset Knopf, neuer Lernalgorithmus um solche Situationen zu verhindern.

      Als Gedankenexperiment, stell dir vor die NSA hat genug Rechenleistung um hinter jeder digitalen Identität eine künstliche Intelligenz zu schalten, die diesen observiert und Schlüsse zieht.
      Oder auch der Einsatz von Kampfrobotern, die dann nicht so hoch entwickelten Bevölkerungsgruppen massakrieren können. Drohnen sind zum Beispiel ein Anfang.

      Das sind für mich die größeren Gefahren, als Terminator-Fantasien.

    7. @ Krims Krams.

      Ich hoffe es ist so, wie du sagst. 😀 Ich selbst habe dieses Vertrauen nicht.
      Und ja, gemessen an der Wahrscheinlichkeit des Eintritts löscht sich die Menschheit eher direkt selbst aus, als dass das erst künstliche Intelligenz übernimmt. Bleibt die Frage was nun besser wäre und für wen was besser wäre. Der Planet Erde würde prima mit dem Fehlen der Menschen umgehen können, das sollte klar sein, aber darum geht es mir erstmal nicht.

      Du nutzt jetzt den Terminator-Vergleich um meine Sichtweise zu verspotten. Kannst du tun und ich hoffe ich behalte unrecht, aber wie gesagt, ich würd’s nicht herausfordern wollen. Du musst dich gar nicht am Terminator-Film orientieren, dich daran aufhängen, es sind ganz legitime Gedankengänge. Die Welt läuft nicht linear ab, aber stellen wir uns einfach mal vor sie würde linear ablaufen und malen uns ein Zukunftsszenario aus, welcher Gestalt auch immer, dann wird dieses noch eins der bestmöglichen Ergebnisse sein in diesem Fall.

      „Elektronik ist vergänglich.“
      Ja und? Ganz ernsthaft mal, was soll das für ein Argument sein?
      Selbst wenn Elektronik im besten Fall nur 1 Monat hält, reicht das aus um zum tödlichen Schlag auszuholen. Ich frage mich, was ihr euch unter künstlicher Intelligenz vorstellt, wenn ihr mit diesen Schein-Argumenten aus den Ecken hervorkommt. 😀
      Riesige fliegende Datenkraken wie in Matrix, die die Erdoberfläche über Jahrhunderte hinweg zerstören und sich ins Erdinnere bohren um Zion zu finden? 😀

      Künstliche Intelligenz ist wesentlich einfacher gestrickt. Entfernt euch von Roboter-Armen. Ich rede von einer intelligenten Programmierung, die fähig ist selbständig zu lernen und zu erkennen. Alles andere würde sie sich selbst aneignen, es fehlt nur die initiale Programmierung. Wir haben ein weltweites Netz, heißt die intelligente Programmierung ist nicht ortsgebunden, sie kann sich bei Verselbständigung überall hin kopieren. PC ausschalten bringt gar nichts (Reset-Knopf). Einzige Methode eine solche Programmierung festzunageln, ist mittels einer komplett abgetrennten Recheneinheit, kein WLan, kein Lan, kein whatever, nichtmal USB-Stick-Direktübertragung. Aber das ist keine Garantie.

      Eigentlich räumst du dir sogar selbst Zweifel ein.
      „Zumindest wüsste ich nicht, wie das gehen soll, vielleicht hat Google/Forschung hier schon Antworten.“

      Wir wissen, dass bestimmte Industriezweige nach künstlicher Intelligenz forschen. Wenn es sie bereits gäbe in „freier Wildbahn“, dann wüssten wir es. Also gibt es sie entweder noch nicht, oder in Laboren in fest eingegrenzten Algorithmen und abgekoppelten Recheneinheiten. Aber selbst wenn die Forscher/Programmierer/whatever tatsächlich gar keine echte künstliche Intelligenz entwickeln, sondern nur einen ziemlich sehr gut programmierten Algorithmus, selbst dann besteht die Gefahr der Verselbständigung. Wir wissen alle nur zu gut, dass Informatik nicht perfekt ist. Es gibt immer gewisse Fehler. Fehler in der Programmierung, Viren, Datenfehlübertragungen, Datenverlust beim Speichervorgang oder Ladevorgang. Auch bei Ausfall der Hardware kann Schaden entstehen am Code. Das mag bei herkömmlichen Festplatten noch weit häufiger der Fall sein als bei neueren Technologien, aber auch die bieten keine endgültige Sicherheit. Es könnte also durchaus sein, dass der sehr gut programmierte Algorithmus ungewollt einen Anschubs von außen bekommt, man könnte es lustigerweise tatsächlich als Evolution bezeichnen. Und schon wurde der Lern-Algorithmus im Internet dahingehend verändert, dass er anders lernt, besser lernt, andere Dinge lernt, ein künstliches Bewusstsein erlangt. Und anders als wir Menschen, kann die künstliche Intelligenz auch am eigenen Quellcode schrauben. Sie kann sogar Testverfahren zur Optimierung der eigenen Lernfähigkeit durchführen indem sie nur eine Kopie modifiziert und daraus Schlüsse zieht. Sie kann ihr Gefängnis, ihren Rahmen der Programmierung studieren und auskontern, so wie Hacker es heute immer noch schaffen sogar ins Pentagon reinzukommen. Sie kann unsere Programmiersprachen lernen und notfalls sogar eine eigene Entwickeln, mit der wir Menschen nicht mehr umgehen können. Sie könnte lernen Maschinen zu steuern aus der Entfernung. Woran sollte das scheitern? Weil Gott auf unserer Seite ist? Weil Elektrotechnik ähnlich wie andere Stoffe einer Materialermüdung unterliegen und auch aus anderen Gründen nicht ewig halten? Weil die Prozessoren nur bis auf Nanometer-Größe schrumpfen können? Weil die PCs andauernd mit Elektrizität beliefert werden müssen? Die Voraussetzungen liegen bereits seit Jahren vor, es fehlt nur eine einzige Sache. Ein einziges Detail fehlt noch. Und zwar dieser jener eine Geistesblitz der Programmierung, welcher den Stein ins Rollen bringt.

      So sehe ich das jedenfalls, aber vielleicht bin ich auch nur ein ahnungsloser Spinner, den man vielleicht doch auf das Gebiet der Wirtschaft zurückverbannen sollte. 😀

      Jedenfalls. Ich bin offen für eure Sichtweisen. Ich würde mich freuen, wenn ihr, die ihr Ahnung habt von Informatik und Oma Erna, mir erklärt warum das tatsächlich unmöglich sein soll. Denn mir erschließt sich das nicht. 😀

      Grüße 😀

    8. @Antonio

      Für mich ist das auch ein externer Bereich also Robotik, ich hab da auf deine These geantwortet bezüglich Termination. Warum ich meinte, dass auch Elektronik vergänglich ist, weil du von toter Materie sprachst. Ich dachte, dass du impliziert hättest, dass Roboter alleine bestehen können ohne Reproduktion.

      Denkst du, dass ich keine Gefahren in der künstlichen Intelligenz sehe. Nur die welche du da anführst sind in meinen Augen zu futuristisch.

      Woran soll das Scheitern?

      Ein ganz einfaches Beispiel: Glaubst du das es einem Programm möglich ist, wenn es ein anderes beliebiges Programm als Eingabe bekommt zu wissen ob es eine Endlosschleife besitzt (also nicht Terminieren wird) ?

      .
      .
      .

      Klingt ja nicht so schwer, oder, warum soll das nicht gehen. Ist nicht möglich !!!. Nennt sich das Halteproblem und ist als unlösbares Problem der theoretischen Informatik bewiesen worden (der Beweis ist gar nicht so schwer).

      Jetzt gehst du her, stellst These nach These auf, die teilweise noch steiler sind (eine durch ein Programm erzeugte künstliche Intelligenz, die ihre Programmierung selbst verstehen kann) und erwartest, dass logisch zu widerlegen oder zu beweisen. Bisschen viel verlangt, findest du nicht.

      Es geht meist um isolierte Probleme beim maschinellen Lernen (es braucht ja auch eine Bewertungsfunktion, die die Testdaten bewertet), solche Intelligenzen versuchen „menschlich“ zu handeln, denken aber nicht, wie wir das kennen.

      Wenn diese Bewertungsfunktion bei deinem Szenario maximiert wird, wenn die Menschheit ausgelöscht wird, dann wird das die Intelligenz natürlich versuchen, wenn es ihr möglich ist und als mögliche Aktion vorhanden ist. Da fehlt aber noch so viel (Robotik, Kommunikation, Wahrnehmung).

      Ich kann dir ein Buch empfehlen, was das Standard-Werk für künstliche Intelligenz ist und auch in meinem Studium durch genommen wurde. “ Artificial Intelligence A Modern Approach von Peter Norvig & Stuart Russel “

      Damit man ein Gespür dafür bekommt, wo das aktuell steht. Ein paar deiner Thesen sind wie gesagt ja sehr steil.

    9. Ahh, okay, so hattest du das mit Terminator gemeint. 😀

      Ehm, naja, das klingt schon alles ganz gut, aber für ich finde du hängst dich immer noch daran auf, dass eine Maschine nie wie ein Mensch funktionieren wird.

      „Es geht meist um isolierte Probleme beim maschinellen Lernen (es braucht ja auch eine Bewertungsfunktion, die die Testdaten bewertet), solche Intelligenzen versuchen ‚menschlich‘ zu handeln, denken aber nicht, wie wir das kennen.“

      Das braucht sie gar nicht. Wie ein Mensch funktionieren. Das geht ja auch gar nicht. Ähnlichkeiten können hergestellt werden, mehr nicht. Der Mensch funktioniert auch nicht nach 0 und 1, Vergleiche auf dieser Ebene führen nicht zum Ziel.

      „Ein ganz einfaches Beispiel: Glaubst du das es einem Programm möglich ist, wenn es ein anderes beliebiges Programm als Eingabe bekommt zu wissen ob es eine Endlosschleife besitzt (also nicht Terminieren wird) ?“

      Genau da ist der Haken. Ich rede eben nicht von einem festen Programmablauf, der immer wieder dasselbe durchrechnet und fertig oder im Falle einer Endlosschleife eben nicht fertig. Ich rede von Intelligenz, einer Kognition. Die Fähigkeit wahrzunehmen, zu erkennen, zu lernen, Bewusstsein entwickeln. Und genau dahin geht die Programmierung ja auch, selbst wenn sie noch lange nicht am Ziel ist. Künstliche Intelligenz ist nicht nur ein Programm, das immer wieder dasselbe durchrechnet, sondern zum Lernen und Erkennen programmiert wurde. Bisher klappt das nur maßig oder gar nicht, siehe Tay, aber das wird in Zukunft besser werden. Es wird immer besser. Und selbst wenn es erst in 50 Jahren soweit ist, dass man eine Methode gefunden hat, dass man ein Programm zum selbständigen lernen bringt, dann reicht das vollkommen aus um meine steile These zu bestätigen. Ich hab ja nie behauptet, dass es morgen soweit sein wird. Ich denke nicht in Legislaturperioden. Jedenfalls, selbst wenn die Programmierer in Zukunft immer nur vortäuschende Intelligenzen programmieren, so werden sie irgendwann einen Grad der Perfektion erlangen, dass ein Datenfehler dazu führen kann, dass sich das Programm verselbständigt. Und dann haben wir den Salat, obwohl wir Schnitzel bestellt haben. Und das sollte meines Erachtens von vornherein verhindert werden indem man eben solche Spielereien gar nicht erst austestet / versucht. Auch wenn es faktisch niemals eine solche künstliche Intelligenz geben kann und wird, wir werden diese Gewissheit nicht haben und sollten es gar nicht erst ausreizen. Denn sollte es doch möglich sein, dann wird dieser Fehler unser Erster dahingehend sein und unser Letzter zugleich, weil es uns danach nicht mehr geben wird. Außerdem ersparen sich auch die anderen Konsequenzen, wie pseudo-intelligente Kampfroboter und was-weiß-ich, wenn wir es gar nicht erst versuchen. Es kann so oder so nur zu massivem Schaden führen ohne erkennbaren Nutzen.

    10. @Antonio

      Das Halteproblem war als Beispiel gedacht zu zeigen, dass Probleme die als lösbar erscheinen, sich als unlösbar herausstellen können. Da steht extra „beliebiges“ Programm davor, wenn das Programm die Syntax und die Semantik der Programmsprache kennt, würde es potentiell gehen. Also, wenn sich die AI diese erlernt, könnte sie das potentiell.

      Klar, gehe das, dazu müsste man aber zuerst verstehen wie das menschliche Denken funktioniert (z.B.: cognitive science). Diese Theorie könne dann in ein Computerprogramm fließen. Computer arbeiten auf Basis von 0 und 1, die können ja beliebig interpretiert werden.

      Das kann verhindert werden, indem man einfach Zugang zur Maschine hat auf der die AI läuft. Und wenn die Angst besteht, sie könne sich über ein Netzwerk wie dem Internet oder lokal verbreiten, dann halt eine Maschine ohne oder eine isoliertes Testnetzwerk, wenn es für den Versuch wichtig ist.

      Darüber zu diskutieren, ob sie dann auch eingesetzt werden soll in der freien Wildbahn, ob vorher eine solche Situation durch handfeste Beweise ausgeschlossen werden kann, gut, bin voll bei dir. Aber zu sagen, dass in diese Richtung nicht geforscht werden soll, aufgrund von Ängsten, finde ich persönlich nicht ok.

      Vor wenigen Wochen war die Bilderberger-Konferenz, in der AI ein Thema und der Chef von Plantr, einem IT-Zulieferer für den Geheimdienst und Militärkomplex, anwesend war. Auch aus diesem Blickwinkel ist für mich künstliche Intelligenz, die für ein isoliertes Problem in diesem Bereich eingesetzt werden könnte die ernstzunehmendere Gefahr momentan. Wenn ich hinter digitalen Identitäten solche Intelligenzen stellen kann, die haben auch keine Ethik, Integrität wie Snowden. Oder durch NLP die Foren und Onlinediskussionen zu manipulieren um Meinungen zu lenken, also nicht nur mit dummen Bots oder menschlichem Personal.

      Oder die Erkennung und Verfolgung von Personen durch vernetzte Kameras (ähnlich wie z.B.: INDECT, Forschungsprojekt EU), wo hinter der Wahrnehmung eine AI steht, die auf „verdächtiges Verhalten“ von Menschen achten soll.

    11. @ Krims Krams.

      Das reicht mir schon als Bestätigung. 😀

      Und ja, natürlich. Ich gebe dir völlig recht. Solange es noch keine wirkliche künstliche Intelligenz gibt, besteht die größere Gefahr darin, dass der Mensch eine künstliche Pseudo-Intelligenz ausnutzt. Also am besten gar nicht erst versuchen. Ich finde es gibt Themenfelder, da sollte keine praktische Umsetzung folgen. An Genetik forschen zum Wissen generieren, okay, sehe ich ja noch einen Nutzen, aber vorhandenes Wissen wird immer dazu führen, dass es irgendwann umgesetzt wird. Die Natur des Menschen zeigt, dass alle technischen Errungenschaften erstmal für Machtzwecke benutzt wurden (und werden) und erst später durch Nachdenken ein friedlicher Nutzen entsteht. Aber ab einer gewissen „Qualität“ im Sinne von Größenordnung/Kaliber, wird der Schaden durch vorangehenden Missbrauch so groß, dass der möglicherweise nachfolgende Nutzen das nicht kompensieren kann. Das gilt für Genetik, als auch künstliche Intelligenz. Wir haben Atomstrom zum Beispiel, schön und toll, „billig“ die Natur verpesten. Klasse, aber die Verwendung der Atomenergie in den Atomversuchen und beim Einsatz der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki zerstören die „Bilanz“ auf alle Zeit und die ganzen Atomunfälle ebenso. Wenn es diese Verbrechen hätte verhindern können, hätte die Menschheit von vornherein auf die Entdeckung der Atomenergie verzichten sollen. Aber nu, was soll man machen. ^^

    12. Ein bisschen spät eingeschaltet in die Diskussion, ich weiß.
      Aber ich habe mich letztes Jahr mal ein bisschen mit dem Thema befasst und wollte euch einen Artikel empfehlen, bzw. ein halbes Buch, der Länge nach zu urteilen.

      http://waitbutwhy.com/2015/01/artificial-intelligence-revolution-1.html

      Ein sehr interessanter Blog, den ich auch ganz allgemein empfehlen kann.
      Wenn ihr euch mehr für die wirklichen Fragestellungen der möglichen KI-Auswirkungen interessiert, dann könnt ihr direkt in den zweiten Teil springen, im ersten wird eher der Weg dahin skizziert. Vielleicht kann man sich an der etwas naiv-amerikanischen Fortschrittsvergötterung stören, aber ansonsten ist der Post „pretty eye-opening“, wie man so schön sagen könnte 😉
      Ich war übrigens nach dem Lesen so besessen von dem Thema, dass ich gleich hinterher noch das Buch „Superintelligenz“ (auch zu empfehlen, aber lang) von Nick Bostrom, Philosoph und Physiker, Leiter des Future of Humanity Institute Oxford, gelesen habe und ich muss sagen:
      Egal, wie man sich jetzt meinungsmäßig positioniert, was die Möglichkeiten von KI betrifft, das ist auf jeden Fall ein Thema, das grundlegend, ausführlich und vor allem JETZT debattiert werden muss.

  19. Bei 45:35 musste ich spontan so aufstöhnen, wie das Stefan gerne mal laut tut: Stellt Jörg da echt Google Street View und die Atombombe nebeneinander bezüglich Verantwortung von Wissenschaft bzw. Technik?

    W-o-w.

    Also auf dem Niveau der Bewusstseinsbildung hat Google aus Deutschland echt keinerlei ernstzunehmenden politischen Gegenwind zu befürchten.

  20. „England gewohnt die anderen zu besiegen, hat sich in seiner Schande selbst besiegt“

    William Shakespeare, Richard II.

    Dieser Tag wird eingehen in die Geschichte als ein schwarzer Tag für Europa und für Großbritannien, aber auch für viele Menschen rund um dem Globus.

    Es zeigt sich zur aller Bestürzung nicht nur den Sieg der Nationalisten und Feinde der EU, sondern auch aller der, die den öffentlichen Diskurs auf einem primitiven und ideologisch eindeutigen Art verunmöglichen und mit Hilfe der multimedialen Medien, die öffentliche Stimmung kippen lassen können.

    Es ist nicht mit „mehr Mut für Europa“ getan. An fast blinden Mut, der zu jeder Torheit verleitet, scheint es nirgendwo zu fehlen.
    Für Europa sich dem Populismus in den eigenen Reihen stellen, für Europa in Bildung und Kultur investieren, für Europa für soziale und wirtschaftliche Erneuerungen in der EU streiten. Für Europa nicht verraten, was Europa stark macht. Das wäre gefragt.

  21. was in dem streifen schlicht übersehen wird ist, dass die überwiegende mehrheit aus silicon valley reiner hogwash ist. es ist ein goldrausch. eine blase. der werte herr kleber ist unfähig parallelen zum letzten boom-bust der szene (1999/2000) zu ziehen. und da liegt der hase im pfeffer. die protagonisten im film, vor allem die „entrepreneure“, _müssen_ hochtrabend über ihren quatsch reden, weil demnächst der ipo ansteht oder man schon an der börse ist. man darf den potentiellen investor doch nicht verunsichern.

    ich sage das als profitierender teilnehmer dieser szene.

    1. Danke für diesen wichtigen Punkt! Kenne die Szene auch und die Goldrausch-Mentalität, vor allem der Unicorn Apps, wird in Deutschland im Hinblick auf Silicon Valley nie angesprochen und doch ist sie so tief in der DNA von San Francisco verwurzelt. Seit dem 19.Jhd war SF immer boom-bust und die Leute sind hin um schnell viel Kohle zu machen und dann wieder raus.

    2. Zur DOKU selbst und der Diskussion im Podcast:

      Es waren mir persönlich einfach zu viele Akteure. Das kann nicht gelingen. Jennifer Doudna in einer Sendung mit Airbnb und Uber…lol. Drei Themen in drei Sendungen und dann richtig schön ausgearbeitet, das wäre eine feine Sache gewesen oder ist das Thema doch nicht so wichtig?). Wenn Herr Kleber schon mal vor Ort ist und die wichtigen Kontakte hat, warum hat er Sie dann nicht wirklich interviewt? Also mal nachgehakt? Es wirkt als ob sie auch nur die üblichen Sprechblasen sagen wie sonst auch, und dann aus dem OFF kommentiert = kein Mehrwert für niemanden.

      Zu UBER: Bei Uber wird auch der Fahrgast bewertet, das sieht man aber nicht in der App. Wenn man als Nutzer der App ein schlechtes Rating hat, nimmt einen kein Fahrer mehr mit (auch wenn man selbst cool war aber mein Freund besoffen z.B.) https://help.uber.com/h/e9302f73-8625-427f-abf7-dbe7ab25af7d
      Der Fahrer wird abgemahnt, wenn er die vom GPS vorgeschlagene Route verlässt. Ich stand schon mal spontan im Stau und der Fahrer hat sich nicht getraut die Route zu verlassen, auch wenn es nur ein Block Umweg war, aber schneller gewesen wäre. Ist natürlich nicht die Welt, die ich mir von „Morgen“ erträume.

      Zum Thema BURNING MAN, für Tilo 🙂

      Burning man is fun. Und edgy. Und rundet das persönliche Profil ab. Image ist alles, und wer will schon ein „langweiliger“ Nerd sein? Zwischen der Kunst-/Musikszene von San Francisco und dem Geld von des Silikon Valley herrscht eine Symbiose. Viele gutverdienende Nerds aus dem SV, egal ob Frau oder Mann haben einen Partner aus der Szene (den sie oder er mit durchfüttern 🙂 Aber ich schweife ab, hier der Punkt:

      Ganz viele SV Leute Besitzen Clubs in der Stadt oder haben zumindest einen Anteil an der Bar/Club/Restaurant. Mit dem Geld können die Clubs, Bars und deren Labels in SF zu Zeiten der Hypergentrifizierung überhaupt erst überleben. Im Gegenzug bekommt der „Nerd“ ein Stückchen vom Glamour des Nightlife, free drinks und einen Ort wo er seinen Koreanischen Geschäftspartnern den Spirit der Stadt und die Freaks zeigen kann nachdem er mit Handschlag begrüsst wurde (wichtig, she. Image). Viele Informatiker probieren sich selbst gerne als DJ und bekommen dann (meist nach einem Bildungsurlaub im Berghain Berlin, so awesome) einen Slot um bei Burning Man vor Publikum aufzulegen – siehe oben, man ist dann edgy und hip und ganzheitlich. Mit den PRINZIPIEN von Burning Man selbst hat das wenig zu tun. Habe mit eigenen Augen die Führungsriege eines Unicorn-Startups bei der Anreise bei uns im Camp ihre brandneuen Beachcruiser aus dem Karton ziehen und die 1000 Euro Zelte (immerhin) aufbauen sehen. Nach der Woche wird einfach alles weggeschmissen und zum MOOP (Matters out of Place, Müll) aufräumen bleiben die natürlich auch nicht.
      Klar kann man viele Kontakte knüpfen, aber ob sich der Silikon Valley Überflieger nach einer Woche und einem Kilo Tiger-Ketamin noch an einen erinnert, steht wieder auf einem anderen Blatt 🙂 Das weiss natürlich Herr Kleber nicht, er war ja nicht da.

  22. Einer der besten Folgen bisher!

    Es wäre schön öfters Gäste mit einer anderen Meinung zu hören, da man dadurch erstens eine andere Seite zu hören bekommt und zweitens da gerade Stefan seine Argumentation detailreicher machen musste, was ich sehr spannend fande!

    Weiter so 🙂

    1. Ich schließe mich an.
      Zumal ich die Folge gehört hab, die Doku geschaut und anschliessend Podcast nochmal gehört hab. (Mich ärgert das nicht erst Doku geschaut, dann Podcast, nochmal Doku und nochmal Podcast… hätte ich jetz sicherlich ganz anderen Knoten im Kopf ;D )

      Die Aufregung von wegen ausreden lassen etc. kan nich nich ganz nachvollziehen, auch wenns ab und an vorkamm konnte jeder seine Sicht der Dinge ausreichend schildern und war sehr gute kontroverse Disskusion aus unterschiedlichen Blinkwinkeln.
      Ich hab da schon abstrussere Streitgespräche geführt ^^

      Was ICH etwas „unschön“ fand, dass das so latenden Hauch von „Kleberbashing“ hatte, ganz sooo scheusslich fand ich die Doku nun auch wieder nicht. Ist aber Ansichtssache.

      Sehr gute Folge, danke.

      Der Ronny wars 🙂

  23. http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Saebelrasseln-NATO-rueckt-an-russische-Grenze-vor-,nato222.html

    Ich kann gut damit leben, wenn jemand mal ne andere Meinung hat – diese Form von Menschenverachtung aber (in der nicht zuletzt rassistische Ressentiments gegen die Völker Osteuropas stecken) geht gar nicht. Da wird Putins Krieg in der Ostukraine mit über 10.000 Toten als „Nadelstich gegen die Nato“ bezeichnet. Da wird der Nato eine „Expansionspolitik“ unterstellt – ganz so, als seien die Völker Osteuropas willenlose Bauern auf einem Schachbrett, die natürlich niemals von sich aus einen Aufnahmeantrag gestellt hätten. Die dummen Polen lassen sich dieser Lesart zur Folge benutzen, um Russland zu provozieren. Und außerdem sind sie hysterisch genug, um beim ersten falschen Alarm einen Bündnisfall auszurufen und damit den Dritten Weltkrieg ins Rollen zu bringen. Tja – und während sich die Panorama-Redaktion an militärischen Codenamen wie „Anakonda“ in Rage phantasiert, werden in dem gesamten Beitrag nicht ein einziges Mal Quellen zur Sicherheitsdebatte aus Polen, dem Baltikum oder der Ukraine im O-Ton erwähnt. Das einzige, was die zuständigen Redakteure geschafft haben, war bei einer Pressekonferenz ein Kurz-Statement von Herrn Duda einzuholen. Meine Güte, ist das schlecht.

  24. Moin die Herren,

    ich habe eine kurze Frage an Stefan:

    Du erwähnst des öfteren dass Du Texte in den PC diktierst.

    Welche Software unter welchem Betriebssystem nutzt du dafür?

    Danke im Voraus für die Info….

    1. Wurde, wenn ich mich nicht täusche, in einer der letzten Folgen in der Kommentarlesung beantworet?

  25. Ähm, *hust* ist das ab 1:32h tatsächlich so im ZDF gelaufen? Also mit diesem billigen Kirmestechno unterlegt?

  26. Ach du lieber Gott. Da macht Claus Kleber eine schwülstige Reportage, die aus meiner Sicht nichts enthält, was nicht schon hundert mal rauf und runter geschrieben wurde und Jörg Wagner ist der Meinung, Kleber hat hier eine Art journalistischen Coup gelandet. Die Silicon-Valley-Ideologie ist doch nun wirklich nichts neues. Und zu den vielen besvorstehenden Disruptionen, die Jörg Wagner solche Angst machen, weil sie, ui ui ui, auch den gut asugebildeten Akademiker betreffen werden, kann ich nur sagen:
    Herr Wagner, schauen Sie mal nach Süd-Europa, mit 50% Jugendarbeitslosigkeit, die in großem Maß auch Hochschulabsolventen betrifft. Da ist schon heute eine ganze Generation von jungen Leuten, für die nicht mehr gilt, was für meine Generation (bin 46) eine Selbstverständlichkeit war, nämlich, dass der Lebensstandard von Generation zu Generation steigt und dass Bildung die Garantie für ein Leben in abgesichertem Wohlstand ist.
    Und ja, Stefan hat völlig recht, es ist ein politisches Thema.
    Übrigens sollte man den ganzen AI,IT,Bio- und Fintech-Kram auch nicht überbewerten und auch mal andere Stimmen als nur die der jeweiligen Evangelisten hören. Hier z. B. ein aus meiner Sicht guter, skeptischer Artikel zum Thema Künstliche Intelligenz und Big Data:
    https://www.edge.org/conversation/gary_marcus-is-big-data-taking-us-closer-to-the-deeper-questions-in-artificial
    Und hier noch ein Kommentar zu dem ganzen Bitcoin-Blockchain-Mambo-Jambo: http://www.bloomberg.com/view/articles/2016-06-17/blockchain-company-s-smart-contracts-were-dumb
    Das der technologische Fortschritt rückläufig ist und wie er sich in den letzten 150 Jahren entwickelt hat, kann man ausführlich nachlesen im Buch von Robert Gordon, ‚The Rise and Fall of American Growth‘. Hier ein Review von Paul Krugman: http://www.nytimes.com/2016/01/31/books/review/the-powers-that-were.html

  27. Off topic? Ich hab ma selbst was formuliert?

    Massenmedien sind nicht frei.
    Es gibt keine Vorzensur, staatlich ist das garantiert durch die verfassungsrechtliche Presse- und Meinungsfreiheit.
    Es gibt aber eine Nachzensur.
    In den Privaten Massenmedien nachzensiert z.B. die stake und oder shareholder value, oder allgemein das Unternehmerinteresse, die über den finanziellen und oder personellen Weiterbestand des Mediums, im Sinne der bestmöglichen ökonomischen Rentabilität, entscheidet.
    In den öffentlich-rechtlich finanzierten Massenmedien ist die Nachzensur durch den Rundfunkrat, Hörfunkrat und den Fernsehrat und deren gesetzlich verankerte Entscheidungsbefugnis in personellen und haushälterischen Fragen, sichergestellt.
    Den Massenmedien ist die Nachzensur sozusagen inhärent, weil, wenn nicht auch durch Vorzensur, nur durch gezielte Nachzensur, der Fortbestand als Massenmedium, sichergestellt werden kann.
    Nachzensur geschieht nicht durch Streichung und oder Unterdrückung von Nachrichten, Meinungen, oder ähnlichem, sondern in der operativen Ausrichtung der Organisation des jeweiligen Massenmediums, an das größtmöglich zu erziehlende Publikum, bzw. die größtmögliche Rentabilität der eingesetzten finanziellen (kulturellen) Mittel.
    Nur Medien, die erfolgreich daran scheitern Massenmedien zu werden, kann man vom Vorwurf der Nachzensur, freisprechen?
    Das könnte man noch weiter und besser ausformulieren, aber die Richtung is klar?

  28. Hallo. Ich höre euren Podcast erst seit einer kurzen Weile ca. ab Folge 100… Ich möchte nur sagen, dass Jörg Wagner diesen Podcast wirklich sehr bereichert hat.
    Eure Meinung, Tilo und Stefan, zu manchen Themen ist mir teilweise etwas engstirnig und gleichgeschaltet vorgekommen.
    Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik an euch.
    Ich möchte nur sagen, dass ihr oft der gleichen Meinung seid und interessante andere Meinungen leider oft untergehen.
    Herr Wagner vertrat in diesem Podcast andere Meinungen und hat Standpunkte aufgezeigt und vertreten und weiß Sie auch zu begründen, woraus meiner Meinung nach dann tatsächlich sehr interessante Diskussionen entstanden sind. Das soll jetzt kein Loblied auf Herrn Wagner werden, ich meine nur, dass er und andere Gäste mit von eurem Weltbild abweichender Sicht, euren Podcast deutlich bereichern und ich mich freuen würde so etwas
    öfter zu hören.

  29. Pyrrhussieg für die Brexit-Befürworter?

    Zitat:

    „The Conservative party election that Cameron triggered will now have one question looming over it: will you, if elected as party leader, trigger the notice under Article 50?

    Who will want to have the responsibility of all those ramifications and consequences on his/her head and shoulders?

    Boris Johnson knew this yesterday, when he emerged subdued from his home and was even more subdued at the press conference. He has been out-manoeuvred and check-mated.

    If he runs for leadership of the party, and then fails to follow through on triggering Article 50, then he is finished. If he does not run and effectively abandons the field, then he is finished. If he runs, wins and pulls the UK out of the EU, then it will all be over – Scotland will break away, there will be upheaval in Ireland, a recession … broken trade agreements. Then he is also finished. Boris Johnson knows all of this. When he acts like the dumb blond it is just that: an act.

    The Brexit leaders now have a result that they cannot use. For them, leadership of the Tory party has become a poison chalice.“

    http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/brexit-disenfranchised-expats-denied-eu-referendum-missing-postal-votes-demand-re-run-hundreds-a7103066.html

  30. Hallo zusammen,
    zunächst möchte ich erstmal loswerden, dass ich euren Podcast sehr gerne höre und oft sehr viel Spaß daran habe.
    Aber diesen empfand ich als sehr anstrengend, und das lag nicht am Thema sondern am „Diskussionsstil“.
    Hatte Stefan nicht richtig gefrühstückt? Oder warum wurde, so kam es jedenfalls bei mir an, so „aggressiv“ auf Jörg reagiert? Hätte zwischendurch am liebsten gerufen: „Chillt mal Jungs!“ Naja…

    Beim Hören sind Schlagabtausche schwierig, wenn auch sehr interessant, da man sich gegenseitig „überspricht“, sodass häufig weder der eine noch der andere zu verstehen war.
    Ich weiß nicht, ob es irgendeine Möglichkeit gibt das zu verbessern (Irgendein Zeichen bei Skype oder so, whatever).

    Danke und haut rein.

  31. Thema Brexit – ich bin mal gespannt was ihr so an Clips mitbringt

    Ich habe die letzten Tage recht viel Nachrichten gesehen und war doch über den Tenor der Berichte über GB überrascht. Vieles hörte sich so an, als seien die Briten von ihrem eigenen Votum entsetzt und würden das eigentlich nicht so meinen. Nach dem Motto“ Denkzettel nach Brüssel , aber Brexit – ohje das geht zu weit“. Das würde ich angesichts des recht deutlichen Votums mit einem großen Fragezeichen versehen.

    Die Medien fühlten mit den armen Briten mit, die sich selbst ins Unheil manövriert haben. Sehr komisch…

  32. „Es ist zu erwarten, dass auch ein Premierminister wie der hochpragmatische Boris Johnson, der sein politisches Hauptziel, David Cameron abzulösen, erreicht hätte, kaum Probleme damit hätte. Eine Verfassungskrise aufgrund des Konflikts zwischen repräsentativer und direkter Demokratie wäre abgewendet, und die Option des Artikel 50 des EU-Vertrages würde von Großbritannien auf absehbare Zeit einfach nicht gezogen, sondern höchstens behutsam als Verhandlungschip innerhalb der dann vielleicht sogar erleichterten EU verwendet.“

    http://www.faz.net/aktuell/politik/brexit/aussitzen-des-brexits-camerons-groesster-coup-14309564.html

    Ich hoffe doch stark, dass genau dies nicht eintritt. Gefühlt tanzt England mit seinen Extrawürsten der EU doch sowieso schon jahrelang auf der Nase rum. Wie wärs mal mit etwas Rückgrat zur Abwechslung?

    Sollen wir nur auf eine Finanztransaktionssteuer verzichten, weil die Briten dann damit drohen doch aus der EU auszutreten?

    Es verwundert mich wenig, dass Sozialdemokraten wie Martin Schulz so schnell wie möglich Austrittsverhandlungen möchten, weil mit diesem Erpressungspotential der Briten ließen sich die neoliberalen Grausamkeiten in Griechenland und anderswo nie stoppen.

  33. Warum der Medien-Hype um Bregret genauso blöd ist wie das Wortspiel:

    „Das Problem daran: Der massive Zuspruch zur Abstimmung ist ein riesiger Hoax, hinter dem unsere liebsten Scherzkekse von 4chan stecken. Wie ein hämischer Artikel auf Heatstreet beleuchtet, haben die Chads und Stacys aus dem Board „Politically Incorrect“ (/pol/) die Petition nämlich getrollt—und zwar mit Skripten, die hunderttausende Stimmen automatisch fälschen und mit beliebigen Quatsch-Adressen aus der ganzen Welt füttern.“

    http://motherboard.vice.com/de/read/4chan-anons-haben-gerade-alle-mit-einer-geflschten-brexit-petition-getrollt

  34. Mir ging direkt ein Licht auf, als Ihr Klebers Abschlusserklärung analysiert habt. Grob zusammengefasst: Wir Europäer sind nicht so schnell und risikofreudig, wir brauchen es langsam, wir sind vorsichtig und schreiten mit Vernunft gen Zukunft. Das wirkte fast wie eine Selbsthypnose für jemanden, der unter Stress oder einem Angstsyndrom leidet.

    Kleber ist ein Transatlantiker, dem ich nicht abnehme, die USA-Wirtschaft wirklich zu kritisieren geschweige denn, sie als Bedrohung für Europa wahrzunehmen. Alles was er sagt und tut geschieht aus überzeugtem Amerikanismus. Warum also seine abschließende Erklärung?

    Er macht m. E. Stimmung dafür (oder verpflichtet Europa regelrecht), nicht so zu sein wie die Amis, kein Risiko zu gehen, nicht zu konkurrieren, sondern kritisch zu bleiben. Das ist doch das beste, was Silicon Valley und den USA passieren kann, dass Europa sich in eine Ecke verkriecht. Sein Aufruf wird von jedem EU-Ausschuss und allen deutschen Regierungsmitgliedern gesehen. Kleber hinterlässt mehr Eindruck, als es die schönste US-Propaganda auf Radio Free Europe könnte.

    Er ging auch nicht einen Zentimeter auf die Verbindungen zwischen der US-Regierung und Silicon Valley ein. Der technologische Fortschritt gedeiht wesentlich daran, dass die Technologie-Unternehmen engste Beziehungen nach Washington pflegen. Vielleicht lüge ich, aber 1 Mio US-Dollar per annum investiert meines Wissens Google allein in Washington für Lobbyarbeit. Silicon Valley braucht ein neues Gesetz? Dann winkt die Politik es mal eben unbürokratisch durch. In Europa wäre das undenkbar.

  35. Starker Podcast mit sehr interessanten Meinungen, ich habe mir gewünscht, dass zu der Doku etwas kommt! Aber Tilo, bitte quatsch nicht so oft rein, dass scheint diesmal wirklich Jörg und Stefan einiges an Selbstbeherrschung abverlangt zu haben 😀
    Eine Kontrastimme tut euch auf jedenfall immer gut 🙂
    Weiter so!

  36. Ich fand den Podcast auch sehr interessant.
    Ich arbeite in einem Labor wo wir die von Doudna udn Charpentier entdeckte RNA gesteuerten Endonukleasen einsetzen um pflanzliches Erbgut gezielt zu verändern.
    Ich denke es ist unnötig vor der Technik und den meisten Anwendungen zu Sorgen.
    Diskutieren sollte man darüber, inwieweit man das ganze am Menschen anwenden möchte.
    Aber dass man damit eine „Büchse der Pandora“ öffnet, die den Planeten in eien Katastrophe stürzt, halte ich für ausgeschlossen.
    Es ist einfach schwach, (grüne) Gentechnik pauschal zu verdammen oder ängstlich gegenüberzustehen. Man kann einzelne Aspekte oder Zielstellungen diskutieren, aber sollte die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie auf jeden Fall erforschen, gerade um die Risiken kennenzulernen.
    Ich kann jedem empfehlen, Gentechnik nicht pauschal abzulehnen, sondern sich mal ein bisschen damit zu beschäftigen. Damit meine ich nicht, die platten Argumente von irgendwelchen Lobbygruppen, sei es Greenpeace oder Bayer.

  37. Kommentar-Jeopardy! – – Zu spät kommen für 500 bitte – –

    Diese merkwürdige Hereinnahme von Burning Man in die Reportage kann ich, denke ich, auflösen. 2011 sendete die BBC eine 3-teilige Dokumentation über den ‘Aufstieg der Maschinen’ von Adam Curtis. Ihr Name war:

    “All Watched Over by Machines of Loving Grace”

    Ein sehenswertes Glanzstück, wie – man muss es so sagen – übrigens ausnahmslos alles von Adam Curtis. Wer sich über Silicon Valley Gedanken machen will, muss das gucken! (Episode 1, Episode 2, Episode 3, Achtung: die Links scheinen mir nicht dauerhaft stabil) Angela Andersen und Claus Kleber taten das mit ziemlicher Sicherheit.

    Fun Fact am Rande: Schon im Vorspann der ersten Episode ist @Tilos Lieblings-US-Präsidentschaftskandidatin zu sehen – die junge Hillary. Es gibt einen sehr guten Artikel zur Serie in der englischsprachigen Wikipedia, den ich empfehle. Ein bisschen drumherum lesen, um mehr über die dargestellten Personen zu erfahren, schadet auch nicht: Wer ist eigentlich diese Hexe, die Psychopathie zur Grundlage einer Gesellschaft erheben will? Alan Greenspan – da war doch was? Offensichtlich woll(t)en die ‚Könige‘ Amerikas dem Marxismus der Linken unbedingt einen eigenen ’Ismus entgegen setzen – Wettbewerb auf allen Ebenen, Oooo yeah. So wie es @Starwolf und @babs aus eigener Erfahrung von den ‚Hippie-Feten‘ uns berichteten (danke dafür), berichtet auch Curtis, dass die oberflächlich zu Schau getragene Bekundung vom Ziel des befreiten Menschen unter Gleichen nur hohles Getue und letzendlich Wahnwitz ist. In Wirklichkeit bleibt die Burning-Man-Bourgeoisie der Unicorn-Startups unter sich und ist eben doch gleicher. Die von @babs geforderten „drei Themen in drei Sendungen und dann richtig schön ausgearbeitet“ bietet Curtis ohnehin. Wo ich schon die Metrik der Doku anspreche, @begleitschaden vermisste bei Andersen/Kleber das Qualitätsmerkmal der Radiotauglichkeit – auch hier, Curtis.

    Bei Anderson/Kleber fielen auch gute Formulierungen, wie z. B.: „Berauscht von Erfolg und fantastischem Reichtum halten sie das Universum für durchschaubar und alles in ihrer Reichweite für Verfügungsmasse, die sie gestalten werden.“ oder „Wer in Massen hineinhören kann, die Schwingungen einer Gesellschaft erfasst, kann sie analysieren und nach genügend Erfahrung vorhersagen. Wie weit ist es dann noch, bis man steuern kann?“. Aber warum lassen beide das gruselige Phrasensprech der ‚jung-dynamischen Zukunftsgestalter‘ unwidersprochen zu? Kein Wunder, dass @Jörg/Antonio/Oma Erna/Bruno/und teilweise auch ich mit dem Bild des Terminators, der uns Morgen auf den Straßen nachjagt, zurückbleiben. Curtis dagegen nimmt sich jeweils eine These aus dem pastellfarbenen Topf der kalifornischen Fake-Ideologien (@Hugo), die erstaunlich plausibel erscheinen, schaut aus unterschiedlichsten Perspektiven wie sie zustande kam, um ihr am Ende den Stecker zu ziehen: Objektivismus – BUSTED!, ewiges Gleichgewichtsstreben der Natur durch selbstorganisierende Netzwerke – BUSTED!, der Mensch als eine Art untergeordnete Pilzfrucht des eigentlich herrschenden Gen-Myzels – BUST… zumindest zeigt er eine Chance auf, das auch das nur ein temporärer Standpunkt der Wissenschaft ist.

    Zu diesem algorithmus-designten Stuhl muss ich noch was sagen: Seit ich denken kann, wird gefühlt jährlich, meist im Umfeld von „Jugend forscht“, von milchgesichtigen Pubertierenden die „Marmeladenbrotschmiermaschine“ erfunden (Aarrrgh!) – für mich das Sinnbild naiver Technologiegläubigkeit. Sie wird niemals Sinn machen! Sie ist zu kompliziert, zu groß, unhygienisch, fehleranfällig und kann nur diese eine Funktion ausführen. Ein Brotmesser, ein gestanztes Stück Stahl, hat keinen einzigen dieser Nachteile, ich kann damit Wurst- und Käsescheiben vom Block abschneiden und zur Not auch eine Schraube in die Wand drehen. Gereifte Ingenieure wissen, das zur Lösung von Problemen immer der Prozess/Algorithmus zum Einsatz kommt, der minimalen Aufwand verspricht. Der Algorithmus-Stuhl ist nett anzuschauen, der Virtual-Reality-Flug durch das Gehirnmodel modern – praktischer Mehrwert (z. B. Stapelbarkeit) oder wissenschaftliche Erkenntnis bleiben aber gleich Null und gehören, wie @m es ausdrückte zum ‚Hogwash‘ des Silicon Valley.

    Also wenn demnächst das Hochsommerloch naht und in den Nachrichten das entflohene Zookrokodil gejagt wird, schaut euch lieber die Curtis-Doku an. In der schönsten aller Welten stellen wir uns dann vor, wie @Tilo/Stefan/Jörg sich darüber austauschen würden, statt über ein mehr oder weniger Reisemagazin mit bunten Bildern.

    P.S.: Das Titellied der Curtis-Doku heißt „Baby Love Child“ von Pizzicato Five

  38. Also hier haben nur zwei Leute ihre vorgefertigte Meinung. Ständig werden Beiträge ins Lächerliche gezogen. Erschreckend. Man muss anscheinend eine gute doku aus Prinzip bashen…

    Konkretes Beispiel: Es wird lächerlich gemacht, dass von Diagonoseärzten gesprochen wird.
    Natürlich (!) gibt es Diagnose-Ärzte. Was glaubt ihr denn wie beispielsweise Krebsstadien untersucht werden? Da wird ein Patient aufgemacht, werden Gewebeproben genommen und ein spezialisierter Arzt, der nichts anderes macht (weil das super kompliziert ist und immense Erfahrung braucht), macht anhand von Mikroskopieaufnahmen eien diagnose die das Schicksal des Patienten entscheidet. OP, koservativ, Chemo… Und genau das ist ein Job den bei weiter fortgehendem Fortschritt wegfällt, weil man schneller mehr Biomarker analysieren kann. Fraglos. Aber erst einmal arrogant mangeldes Lektorat unterstellen.
    Puh.

  39. Hm, zwei kurze Anmerkungen:
    1. Ich weiß nicht, warum Stefan gerade so verliebt ist in den Begriff „Neo-Calvinismus“. Ich habe zwar zugegebenermaßen keine Ahnung von Neo-Calvinismus, aber in dem Zusammenhang schien mir der Begriff fehl am Platze, denn:
    Neo-Calvinismus: Mir geht es gut. => Ich bin gut.
    Google-Mentalität: Mir geht es gut. <= Ich bin gut.
    2. Jörg behauptet, in den Tagesthemen und im Heute-Journal sei kein Platz für das Thema "Silicon Valley". Dem möchte ich widersprechen, denn Tagesthemen und Heute-Journal machen durchaus auch Themen ohne tagesaktuellen Bezug, nur eben nicht dieses Thema.

    Interessant fand ich Stefans Satz, die Bildung finde auf dem Pausenhof statt und nicht im Klassenzimmer.
    Gibt es dazu irgendwelche empfehlenswerten Texte?

    Zur Doku selbst:
    Ich stimme Tilo und Stefan zu, dass Claus Kleber an seine Doku von 2007 hätte anknüpfen sollen und dass man einige andere Themen hätte erwähnen müssen.
    Ansonsten bin ich aber durchaus zusammen mit Oma Erna alarmiert, weniger was die IT-Branche, sondern viel mehr was das Thema Gentechnik betrifft. Man stelle sich vor, man könnte das Gehirn eines Menschen pimpen, nicht im Sinne von Sebastian Thun, sondern auf biologischer Ebene. Müsste dann nicht jeder von uns nachziehen und wie sähe die Welt dann aus?

    Gruß und bis zur nächsten Folge, dann wahrscheinlich wieder mit etwas mehr Text…

  40. Bester Aufwachen! wo gibt. Ne ernsthaft, es war eine sehr gelungene Folge, es hat mich sehr gut unterhalten, es war informativ und die Diskussion hatte eine faire Verteilung. Weiter so.

    @Tobias; Ich glaube Stefan meint es so; jeder Arzt ist ein Diagnosearzt, weil jeder Arzt irgendwann eine Diagnose stellt. Das kann ein Allgemein Mediziner sein oder ein Orthopäde.

    Cheers aus Neuseeland

  41. Mir ist aufgefallen dass ihr bei den Google Themen (auch bereits in der Google IO Folge) immer wieder zwei, meiner Meinung nach widersprüchliche, Thesen verfolgt.

    Nämlich erstens: Google ist ein Konzern der quasi machen kann was er will, da sie weder durch Konkurrenz in der Marktwirtschaft noch durch politische Regulationen, zu einem gesellschafts-verträglichen handeln gezwungen werden. Und z.B. durch die Sensor-Technik in Android Smartphones und die persönlichen Daten der Nutzer zu viel Wissen und damit Macht über einzelne Individuen bekommen. Dieser Teil eurer Argumentation lässt mich denken dass es schleunigst eine politische Regulation (oder gar Zerschlagung wie die EU bereits berät) dieses Konzernes braucht.

    Aber andererseits argumentiert ihr auch, dass alles, was Google anfängt (außer dem Werbegeschäft) ein ziemlicher Flop ist. Ob jetzt die Selbst-fahrenden Autos die VW und Co bereits viel besser beherrschen, dass Gen-programmieren, oder die leeren Worthülsen der „Welt-Veränderer“ von meinem Namensvetter, Sebastian Thrun. Google schafft es ja (sinngemäßes Zitat) „nicht einmal die Dürre vor der eigenen Haustüre zu lösen“. Dieser Teil der Argumentation lässt mich bezweifeln dass von Google eine tatsächliche Gefahr ausgeht, da sie ja außer großer Versprechen nichts gebacken bekommen.

    Falls es meine Frage tatsächlich in eure Feedback-Runde schafft würde ich mich freuen wenn ihr mal erklären würde welche der beiden Richtungen zutrifft ODER wieso diese beiden Richtungen der Argumentation gar kein Widerspruch sind und wie sie denn zusammen passen.
    Denn bisher war ich jedesmal wenn ihr in eurem Podcast Google, Facebook und Co zum Thema gemacht habt danach verwirrter als davor und ich denke kaum dass das die Absicht eures Podcastes ist. Mit freundlichen Grüßen: Sebastian

    PS: Stefan kannst meine Frage (falls ihr sie behandelt) gerne als Anlass nehmen um dein Buch (Redaktionsschluss) zu erwähnen 😉

  42. Zum Thema „ich moechte alle Erinnerungen aufzeichnen, damit ich sie spaeter wieder abrufen kann“ ein TV-Tipp:
    Es gibt eine Folge aus der Serie „Black Mirror“ (Titel: „The Entire History of You“), die genau das aufgreift und zeigt, wie eine Gesellschaft, die im Besitz einer derartigen Technologie ist, aussehen koennte.

  43. Kommentar-Jeopardy! – – Zu spät kommen für 500 bitte – –

    Diese merkwürdige Hereinnahme von Burning Man in die Reportage kann ich, denke ich, auflösen. 2011 sendete die BBC eine 3-teilige Dokumentation über den ‘Aufstieg der Maschinen’ von Adam Curtis. Ihr Name war:

    “All Watched Over by Machines of Loving Grace”

    Ein sehenswertes Glanzstück, wie – man muss es so sagen – übrigens ausnahmslos alles von Adam Curtis. Wer sich über Silicon Valley Gedanken machen will, muss das gucken! (Episode 1, Episode 2, Episode 3, Achtung: die Links scheinen mir nicht dauerhaft stabil) Angela Andersen und Claus Kleber taten das mit ziemlicher Sicherheit.

    Fun Fact am Rande: Schon im Vorspann der ersten Episode ist @Tilos Lieblings-US-Präsidentschaftskandidatin zu sehen – die junge Hillary. Es gibt einen sehr guten Artikel zur Serie in der englischsprachigen Wikipedia, den ich empfehle. Ein bisschen drumherum lesen, um mehr über die dargestellten Personen zu erfahren, schadet auch nicht: Wer ist eigentlich diese Hexe, die Psychopathie zur Grundlage einer Gesellschaft erheben will? Alan Greenspan – da war doch was? Offensichtlich woll(t)en die ‚Könige‘ Amerikas dem Marxismus der Linken unbedingt einen eigenen ’Ismus entgegen setzen – Wettbewerb auf allen Ebenen, Oooo yeah. So wie es @Starwolf und @babs aus eigener Erfahrung von den ‚Hippie-Feten‘ uns berichteten (danke dafür), berichtet auch Curtis, dass die oberflächlich zu Schau getragene Bekundung vom Ziel des befreiten Menschen unter Gleichen nur hohles Getue und letzendlich Wahnwitz ist. In Wirklichkeit bleibt die Burning-Man-Bourgeoisie der Unicorn-Startups unter sich und ist eben doch gleicher. Die von @babs geforderten „drei Themen in drei Sendungen und dann richtig schön ausgearbeitet“ bietet Curtis ohnehin. Wo ich schon die Metrik der Doku anspreche, @begleitschaden vermisste bei Andersen/Kleber das Qualitätsmerkmal der Radiotauglichkeit – auch hier, Curtis.

    Bei Anderson/Kleber fielen auch gute Formulierungen, wie z. B.: „Berauscht von Erfolg und fantastischem Reichtum halten sie das Universum für durchschaubar und alles in ihrer Reichweite für Verfügungsmasse, die sie gestalten werden.“ oder „Wer in Massen hineinhören kann, die Schwingungen einer Gesellschaft erfasst, kann sie analysieren und nach genügend Erfahrung vorhersagen. Wie weit ist es dann noch, bis man steuern kann?“. Aber warum lassen beide das gruselige Phrasensprech der ‚jung-dynamischen Zukunftsgestalter‘ unwidersprochen zu? Kein Wunder, dass @Jörg/Antonio/Oma Erna/Bruno/und teilweise auch ich mit dem Bild des Terminators, der uns Morgen auf den Straßen nachjagt, zurückbleiben. Curtis dagegen nimmt sich jeweils eine These aus dem pastellfarbenen Topf der kalifornischen Fake-Ideologien (@Hugo), die erstaunlich plausibel erscheinen, schaut aus unterschiedlichsten Perspektiven wie sie zustande kam, um ihr am Ende den Stecker zu ziehen: Objektivismus – BUSTED!, ewiges Gleichgewichtsstreben der Natur durch selbstorganisierende Netzwerke – BUSTED!, der Mensch als eine Art untergeordneter Pilzfruchtkörper des eigentlich herrschenden Gen-Myzels – BUST… zumindest zeigt er eine Chance auf, dass auch das nur ein temporärer Standpunkt der Wissenschaft ist.

    Zu diesem algorithmus-designten Stuhl muss ich noch was sagen: Seit ich denken kann, wird gefühlt jährlich, meist im Umfeld von „Jugend forscht“, von milchgesichtigen Pubertierenden die „Marmeladenbrotschmiermaschine“ erfunden (Aarrrgh!) – für mich das Sinnbild naiver Technologiegläubigkeit. Sie wird niemals Sinn machen! Sie ist zu kompliziert, zu groß, unhygienisch, fehleranfällig und kann nur diese eine Funktion ausführen. Ein Brotmesser, ein gestanztes Stück Stahl, hat keinen einzigen dieser Nachteile, ich kann damit Wurst- und Käsescheiben vom Block abschneiden und zur Not auch eine Schraube in die Wand drehen. Gereifte Ingenieure wissen, das zur Lösung von Problemen immer der Prozess/Algorithmus zum Einsatz kommt, der minimalen Aufwand verspricht. Der Algorithmus-Stuhl ist nett anzuschauen, der Virtual-Reality-Flug durch das Gehirnmodel modern – praktischer Mehrwert (z. B. Stapelbarkeit) oder wissenschaftliche Erkenntnis bleiben aber gleich Null und gehören, wie @m es ausdrückte zum ‚Hogwash‘ des Silicon Valley.

    Also wenn demnächst das Hochsommerloch naht und in den Nachrichten das entflohene Zookrokodil gejagt wird, schaut euch lieber die Curtis-Doku an. In der schönsten aller Welten stellen wir uns dann vor, wie @Tilo/Stefan/Jörg sich darüber austauschen würden, statt über ein mehr oder weniger Reisemagazin mit bunten Bildern.

    P.S.: Das Titellied der Curtis-Doku heißt „Baby Love Child“ von Pizzicato Five

  44. Super Folge, danke mal wieder. Aber: Stefan, ich bin verwirrt.

    Wenn ich mich recht entsinne hast Du in einer anderen Folge den Vorsprung bei der Entwicklung der autonomen Autos genau andersrum dargestellt?

    Und so ist es doch eigentlich auch – Google kann mit Deeplearning sich adaptiv der Umwelt beim Fahren anpassen, die eingemessene Umgebung ist dort nur Fallback. Bei den deutschen Entwicklern ist letzteres die einzige Sensorgrundlage.

    Wieso es jetzt andersum sein soll, leuchtet mir nicht ein. Kannst Du das nochmal erläutern?

  45. Einer der Klassiker dieses Podcast finde ich. Grade wieder am hören und was mir diesmal aufgefallen ist das der Grundstein der späteren, hitzigen Dispute eigentlich schon ganz am Anfang gelegt wird. Manche Gäste kommen anscheinend mit einer Erwartungshaltung in den Podcast das man mit einer Sonderbehandlung zu rechnen habe. Nicht alle aber manche haben diese Vorstellung und auch bei Jörg merkt man das. Als Tilo und Stefan ihm diesen „Special Snowflake Kredit“ aber nicht gewähren und das Jörg schon Anfangs ziemlich schnell aufgeht war es eigentlich schon gelaufen und es war nicht mehr zu retten. Merkt man ganz gut bei der Bösewicht Diskussion wo dann Jörg versucht wieder Oberwasser zu gewinnen in dem er eine Phrase von Stefan etwas seltsam zitiert („kommen wir später zu“) um sich so mit Gewalt wieder ins Zentrum der Aufmerksam zu bewegen. Ein klassischer Ego move von denen es dann noch viele, viele weitere gibt. Man merkt aber auch bei neueren Folgen das Tilo und Stefan dazugelernt haben und auch solche Gäste jetzt zu nehmen wissen das es nicht wieder ähnlich eskaliert. Trotzdem, für uns Zuhörer ist die Folge pures Gold!

Kommentare sind geschlossen.