A!058 – Angela, wir schaffen das mit dir!

Freitag, 9. Oktober 2015, 16:45 Uhr

Wir schauen Tagesthemen, heute Journal, Anne Will und Big Brother. Themen: Krieg und Flucht, Angela Merkel, Safe Harbor, Big Brother Langeweile.

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Stefan
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Tilo
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17 Gedanken zu „A!058 – Angela, wir schaffen das mit dir!“

  1. Moin, moin – Tilo reitet ja immer so darauf herum, dass die Ursachen für das Chaos von der Bundesregierung selbst verursacht wurde. Ja, das ist richtig und man kann/sollte das kritisieren, aber es ist wenig konstruktiv. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, nützt es nichts immer wieder den Schuldigen zu nennen, sondern das Kind zu retten. Jetzt erwarte ich nicht dass ihr die Lösung unserer Probleme im Podcast verbreitet und damit den Nobelpreis erhaltet. Aber immer wieder zu sagen: „Sind doch selber schuld“ ist etwas langweilig – und ich denke die Politik hat das auch mittlerweile erkannt. Natürlich stört auch mich es, dass Leute wie Seehofer ihre ganze Energie darauf verwenden Merkel an den Karren zu fahren, denn denke der Gehirnschmalz sollte jetzt dazu verwendet werden, die Integration voran zu treiben… aber das ist wieder ein anderes Thema.

    1. Du tust ja so, als hätten wir nicht darauf hingewiesen, künftig darauf zu achten, wo zivilgesellschaftliches Engagement von Seiten der Politik aktiv zurückgewiesen wird, um Abschiebungen zu vereinfachen.

    2. Wir sind aber nicht nur Zivilgesellschaft – sondern auch Leistungsgesellschaft. Das bekommt jeder zunehmend zu spüren, der ab den 70ern hier geboren ist. Viele Berufe und Fähigkeiten können fast alle mit einem durchschnittlichen IQ ausüben. Deswegen gibt es Hire&Fire – die Kapitalgeber möchten ihre Zahlen und geben den den Druck nach unten durch. Hier gibt es mehr l 50% Eigenkapital, das nicht aus de Inland stammt und schnell abziehen kann – das Verhältnis von Arbeit und Kapital ist wie in den 30ern, es wird zu rechten Verteilungskämpfen kommen, außer das Durchschnittsalter von 47 hier in Deutschland verhindert das. Ich begrüße das nicht und will nicht, wie in einen Land Leben, in dem Nationalsozialismus herrscht.

      Allein Demografisch wir sind mehr als 10 Jahre älter, als Menschen in den USA und das sieht man auch in der Lebenswirklichkeit. Wenn etwas passieren soll muss das vor allem mit wirtschaftlichen Incentives gestüzt werden. Die, die denen es jetzt gut geht, werden in 10 Jahren keine Kraft mehr haben – sowohl demografisch, als auch vom Einkommen her. Die AfD Leute sind keine Bösen irrationalen Leute, wie „der Führer“ ehrer gebildete gutverdienende Menschen mit mehr als 3 Kindern – guckt man sich es genauer an. Die Arbeitslosen Asis aus dem Osten sind ein anderes Thema von denen gibt es mehr – das sind aber weniger Nonazis, als tendenziell Nazis, wie Konservative rechts der CDU, wie AFD, ALFA und Schill. Ich denke man muss um das abzuwenden Europa wirklich als Bundesstaat zusammenführen – das die Räte, Eurogroup und alles abgeschliffen wird und Geldpolitik und Demokratie wirklich spürbar in Brüssel von den Menschen ausgeführt wird – oder man muss es wirklich zurückfahren und Nationalstaaten machen ggf. auch noch kleiner Zersplittern – Damit sowas wie 33 nicht wieder passiert (wenn es Demografisch für Deutschland ausgeschlossen ist, aber in Polen und Spanien ist Faschismus durchaus nicht unmöglich. Das Verhältnis von Arbeit und Kapital muss wieder in Verhältnis gebracht werden. Es tut mir leid ich will keinen Holocaust verherrlichen – ich halte Faschismus nicht für ein völlig Ursachenfernes Verbrechen – sondern aufgrund das Menschen immer in Gruppen konkurieren für nicht unlogisch und das zu unterdrücken indem man es verbietet bringt die Probleme nicht weg, mindert aber das Risiko von positiven Diskriminierungen über wirklich böse Diskrimminierungen bishin zu Holocaust und Genoziden verbrechen.

  2. Zu Big Brother
    Zum Cast kann man nur sagen, dass er grottig ist. Die kennen sich zum Teil, 90% sind tätowiert, der eine hat ein halbes Jahr bei Berlin – Tag und Nacht mitgespielt, der andere bei Frauentausch und in Scripted Reality und alle treiben Sport und so. Sind alle irgendwie gleich.
    In der ersten Wochen standen dann auch alle auf der Nominierungsliste und eine der normalsten fliegt. In der 2. Woche haben die Bewohner nominiert wer gehen soll und der mit den meisten Stimmen und sein Teampartner kamen auf die Liste und der Zuschauer konnte entscheiden. 3 Tage vor der Entscheidung ist der Teampartner freiwillig gegangen, weshalb dann in der Live-Show plötzlich entschieden wurde, dass der mit den zweit und den drittmeisten Stimmen und deren Teampartner auch auf die Liste kommen. Es waren also plötzlich 5 Leute auf der Liste (mehr Anrufer Geld wahrscheinlich), aber war ein schöner Schock Moment für die Bewohner. Die in eurem Clip gesagt, dass sie gewinnen will ist dann rausgeflogen.
    Die Regeln für den Strafbereich sind auch willkürlich. In der ersten Woche war es der letzte Bewohner der rein kam, in der zweiten Woche das Team, was bei der Wochenaufgabe am schlechtesten war und in der dritten Woche haben die Bewohner jemanden rausgewählt. Ich weiß auch gerade gar nicht wofür der Zuschauer diese Woche anruft, ist wohl auch egal.
    Warum ich es aber bisher doch ganz gut finde, liegt an einer Person. Der Hans Christian will Stunk machen im Haus. In der ersten Woche hat er sich nicht an das gehalten, was alle beschlossen haben, bei der Bewältigung der Wochenaufgabe (Ein Team musste immer draußen sitzen und die Bewohner haben einen 2-Stunden-Takt beim Teamwechsel beschlossen, auch Nachts, was schon doof ist). Die 10 anderen Bewohner sind unfähig gewesen damit umzugehen. Der Hans Christian war auch immer sehr aggressiv in der Sprache und ist so der Feind geworden. In der 2. Woche ist dadurch eine enorme Gruppendynamik entstanden, weil eine nicht bereit war wie alle anderen den Hans Christan als Feind zu sehen und dann wurde jeden Tag ordentlich gezofft. Das war dann wirklich sehr unterhaltsam, weil man sich dann verbündete für die Nominierung gesucht hat.
    Um noch mehr Konflikte zu erzeugen, hat eine Person von jedem Team einen Joker bekommen (Doppelnominierung, kann nicht nominiert werden, eigenes Essen, Freikarte aus dem Strafbereich und der letzte Joker war, dass man anderen den Joker nehmen kann) Da es vorher keine Regeln gab, wussten die Bewohner nicht genau wann sie ihren Joker einlösen können. Der der anderen den Joker klauen kann will sich den Joker für die Freikarte aus dem Strafbereich holen, macht das aber zu früh. Dadurch wissen die, die den Joker haben, dass sie ihn sofort einlösen müssen, sonst ist ihr Joker weg, was sie dann auch tun. Hat also für 5 Minuten Konflikt gesorgt.
    Die jetzige Woche ist schon wieder langweiliger, weil Hans Christian im Strafbereich ist und statt Streit nur noch dummes Gelaber kommt. Diese Woche sind 2 neue Bewohner eingezogen, aber das sind wieder Leute die Harmoniesüchtig sind und denen Sixx wohl gesagt hat, dass sie ständig sagen müssen, dass sie sich von niemanden bisher eine Meinung gebildet haben, obwohl sie 2 Wochen BB schon gesehen haben.

    Ich werde es mir noch weiter anschauen, aber ob allein Streitigkeiten mich 90 Tage halten werden weiß ich nicht. Ich hoffe mit Nachrückern kommt noch etwas Abwechslung rein, auch vom Alter her. Wenn es noch wirklich gut werden sollte, melde ich mich nochmal. Also wahrscheinlich nicht. 😀

  3. Oh, wow, da tun sich ja echt unüberbrückbare Differenzen in Hinblick auf die Einschätzung der Lage auf. Unüberbrückbar? Herausforderung angenommen!
    Stefan, Du bist doch Soziologe… Ich versuche Dich mal auf dieser Schiene zu erreichen. Über die Wissenschaft, die sich mit der empirischen und theoretischen Erforschung des sozialen Verhaltens befasst. Untersucht werden Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen.

    Ich als soziologischer Proband will Dir als Soziologen etwas liefern, mit was Du etwas anfangen können solltest: Ich berichte Dir woraus sich die gänzlich andere Sicht in meinem Umfeld speist -> nämlich anhand dessen, was sie gedanklich beschäftigt. Was ihnen Angst macht. Da geht es mitunter um Dinge, die von Fragebögen schwer erfassbar sind.

    An Dir ist es, zu entscheiden, ob das alles als diffuse Ängste beiseite geschoben werden kann, oder ob es neben den diffusen auch konkrete und begründete Ängste gibt.

    Zum Hintergrund: Ich komme aus Oberbayern. Vom Land.
    Das hier ist nicht weit weg von mir passiert:

    Augsburger Allgeieine: Nach ungeklärter Vergewaltigung werden Flüchtlinge wüst beschimpft
    http://www.augsburger-allgemeine.de/friedberg/Nach-ungeklaerter-Vergewaltigung-werden-Fluechtlinge-wuest-beschimpft-id35508097.html

    In Berlin oder Frankfurt mögen Vergewaltigungen ja an der Tagesordnung sein. Hier nicht. Neben der Vergewaltigung der 16-Jährigen wird auch viel über Masturbierende Ausländer an öffentlichen Orten gesprochen. Was daran Urban-Legend ist -> keine Ahnung. Aber mit der Vergewaltigung ist die Stimmung weitläufig gekippt, hier.

    Obwohl es doch so schöne Lichtdeutschland-Bilder vom Hauptbahnhof gab, die mich übrigens emotional wirklich berührt haben. Das war schön.

    Aber jenseits dieser emotional-abstrakten memetisch aufgeladenen Ebene gibt es die Realität, die die hier in Bayern zuschlägt. Der Landrat hat Probleme nach dem Vorgang besorgten Eltern zu erklären, dass es an der Schule sicher ist, obwohl Asylanten in der Turrnhalle sind.

    Vieles wird auf die 300.000 „Unregistrierten“ unterbewusst und offen ausgesprochen übertragen. Die Fragen werden lauter… Sind das kampferprobte Bürgerkrieger? Wie finanzieren die sich, wenn sie nicht registeriert sind? Wie sicher ist meine Tochter am Bahnhof?

    Sicher, da ist viel „diffuse Angst“ dabei. Aber die Angst ist real und nicht unbegründet…

    Dass die unregistrierten Grenzübertritte bei uns in Bayern stattfinden, spielt hier auch mit rein.

    Eine bayerische Besonderheit kommt hinzu: Strahlt aus Schwaben zu uns ab: Hier ist es gang und gäbe, sich haushoch zu verschulden, hart zu arbeiten, sein Geld in Betongold anzulegen und der Familie ein schönes Dach über den Kopf zu bauen. Jeder, der was auf sich hält, macht das so.

    Nun höre ich von ersten, deren Eigenheim unverkäuflich wurde, nachdem ein Asylantenheim in die Nähe gebaut wurden. Das ist ein Schicksalsschlag oder wird zumindest so wahrgenommen.

    Ihr sprecht immer nur von den armen Kriegsflüchtlingen, als ob es nur die gäbe. Sind bewusst getätigte Falschangaben (z.B. 30 Prozent falsche Syrer laut BKP) aber denn kein Grund, kritisch hinzuschauen?

    Muss erst noch viel mehr passieren (Mering), damit wir auf die Hilferufe der Polizei hören. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.vorfaelle-in-fluechtlingsquartieren-ermittlungen-in-2000-faellen.028dc90c-45cd-4fb6-aa75-eb3ecc6c9cab.html Die u.a. fordert, dass man nicht unregisteriert Tausende ins Land lassen darf.

    Ich könnte hier noch stundenlang weiter schreiben. Dass mein Herz links schlägt, aber ich lieber vernünftig und realitätsbezogen denke, als durch einen ideologischen Denkfilter.

    Links heißt für mich übrigens: Bürgerrechte statt Konzernrechte, Frieden statt Krieg und Umverteilung von Stinkreich zu Bedürftig. Dabei denke ich aber zunächst mal an den deutschen Opi, der sein ganzes Leben lang gebuckelt hat und dann am Münchner Hauptbahnhof Flaschen wegen dem Pfand einsammelt. Das werden auch immer mehr… Da sollte Merkel auch mal sagen: „Wir schaffen das!“ Oder bei der alleinerziehenden Mutter, die kaum Rente ansparen kann… Die soziale Marktwirtschaft hat uns groß gemacht. Aber die funktioniert nicht global.

    Was meine ich damit: Hier eine Dosis Realität zum Nachdenken:
    „Die Höhe unserer Asylbewerberleistungen ist teilweise höher als ein Erwerbseinkommen in Albanien und Kosovo“, hat Innenminister Thomas de Maizière vorgerechnet. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier erklärte: Ein Lehrer aus Albanien bekomme in Deutschland „in drei, vier, fünf Monaten mehr Geld, als er in zwei oder drei Jahren zu Hause“ verdienen könne.
    Laut Auswärtigem Amt lag im Jahr 2014 das jährliche Durchschnittseinkommen im Kosovo bei 3500 Euro, genauso wie in Bosnien-Herzegowina. In Albanien lag laut Deutscher Industrie- und Handelskammer das Durchschnittseinkommen im Jahr 2013 mit rund 3000 Euro etwas niedriger.“

    Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-in-deutschland-antworten-zum-taschengeld-a-1048432.html

    Ich mag weder die beiden zitierten Politiker, noch den Spiegel, in dem das stand. Aber dieser Punkt ist dennoch nicht einfach wegzuwischen…

    Leute, ich gönne möglichst jedem möglichst viel Glück und Hilfe.

    Aber besprecht das bitte doch nicht ganz so Lichtdeutschland/Dunkeldeutschland-mäßig, bitte. Das ist verstandesmäßig sonst zu oberflächlich. Gerade ein Soziologe sollte doch „Personengruppenversteher“ sein.

    Daher fordere ich vor dem Hintergrund des Geschriebenen: Verstehe mich, Soziologe!

    Ich bin kein Depp und dennoch schreibe ich hier in die Folge, in der ihr die AfD als Deppenpartei dargestellt habt: Wenn es hier in Bayern nicht die CSU geben würde, müsste ich auch die AfD wählen. So, jetzt ist es raus.

    Verachtet mich! Oder seid anständige Demokraten und respektiert meine politische Überzeugung.
    Noch kurz politisch begründet:

    Die AfD ist wie die CSU von vor 20 Jahren. Ihr habt doch selbst mal in diesem Format bekrittelt, dass sich alle Parteien immer mehr angleichen. Eben so ist es nicht. Die AfD ist die Partei rechts der CSU, die in Bayern nicht fußfassen darf. Das ist ein Gesetz des Übervater Strauß und der Grund warum Seehofer verbal abdreht: „Notwehr“. Aber Leute, die Situation in Bayern ist wirklich heftig!!!

    Falls ihr Euch fragt, wie ich gleichzeitig überzeugter Linker und Alt-CSUler sein kann…
    …das ist schwer zu sagen, aber soziologisch höchst spannend.
    Bitte hier entlang, um diese gedankliche Kluft zu überwinden:
    Gerhard Polt – Democracy [in Afrika] (with Blackboard): https://www.youtube.com/watch?v=UZe4LzAG1lA

    Gruß, Geralt von Riva

    1. Also ich bin kein Soziologe in dem von dir gemeinten Sinne, dass ich mich zum einen kritisch und zum anderen mit Handlungen anderer auseinandersetze. Wohin sollte das führen?

      Dass du die AfD wählen würdest, wenn es in Bayern die CSU nicht geben, ok. Ich habe dazu nur zu sagen, dass du das natürlich darfst. Der Punkt ist aber: Weder die eine, noch die andere Partei wird dir deine Wünsche erfüllen. Das wiederum ist mein soziologisches Geschäft. Seine Rationalität beginnt da, wo bei dir alles auf grund bitterer Enttäuschungen endet, wo dich deine Emotionalität so packt, dass du dich bei uns entschuldigst, AfD zu wählen… Das musst du nicht. Dieser Podcast ist kein therapeuthisches Angebot.

    2. Ich fasse das mal kurz zusammen. Diese Romane schreibt also ein – nach eigener Aussage – eigentlich linker (!) CSU-Wähler, der AfD wählen würde, wenn es in Bayern die CSU nicht geben würde.

      Nicht schlecht! So einen Twist bekommt sicher auch nicht jeder so einfach hin.

    3. @Milhouse:
      Danke für die Zusammenfassung, die so verkürzt fast schon an ein Reductio-ad-absurdum-Argumentum aus der schwarzen Rhetorik grenzt (Zurückführung auf das widrig Klingende, Ungereimte, Unpassende, Sinnlose). Fast alles gut.

      @Stefan:
      Soziologe hab ich frei nach Wikipedia zitiert, weil ich selber nur Know-how in diesem Bereich simuliere. Wusste nicht, dass man auch ganz anders Soziologie machen kann. Ist akzeptiert.

      Hab mich aber gar nicht dafür „entschuldigt AfD“ gewählt zu haben. Hab ich ja auch gar nicht. Bin „linker CSUler“. Das kann man nur als Bayer verstehen. Wir leben die parlamentarische Demokratie etwas anders, als in Restdeutschland. Hier ist es ein gangbarer Weg, für die eigenen Überzeugungen innerhalb der Volkspartei CSU einzutreten. Ich bin zwar nur auf Gemeinderatsebene, aber ich finde genug „linke Ideale und Ideen“ auch in meiner Christlich SOZIALEN Partei. Hat war mit dem Thema Subsidiarität zu tun. Dafür braucht´s aber viele Leute, die mitgestalten wollen. Habe den Eindruck, hier fängt die bayerische Besonderheit schon an…

      @Millhouse und Stefan:
      Wie dem auch sei: Die Ochsensepp-Demokratie ist von außerhalb wahrscheinlich schwer zu verstehen, das sehe ich ein.

      Auch wenn das alles stimmt, was ich hier schreibe – im Grunde wollte ich nur etwas debattieren. Dafür wäre es hilfreich, wenn es mehr um die Sache ginge – also um die Thesen, die ich in den Raum geworfen habe…

      Beispielsweise, dass unsere soziale Marktwirtschaft nicht globalisiert funktioniert, solange das monetäe Wohlstandsgefälle wirkt. Ganz konkret zitierte ich oben beispielsweise Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier: „Ein Lehrer aus Albanien bekomme in Deutschland “in drei, vier, fünf Monaten mehr Geld, als er in zwei oder drei Jahren zu Hause” verdienen könne.“

      Und andere…

      Und anderes… Argumentativ wäre das die richtige Diskussionsebene.

      Leider ist die Welt in ihren vielen Grauschattierungen so multidimensional, dass Parolen wie „Refuggies welcome“ nicht von Weisheit geprägt sind.

      Weil man vielleicht mehr zwischen Wirschaftsflüchtlingen und Flüchtlingen mit anerkannten Asylgrund differenzieren sollte, wenn wir unser Asylrecht im Grundgesetz durchziehen wollen.

      Denn es gibt auch juristische Gründe.
      Und jetzt bitte aufgemerkt. Um in dieser bundesweit hirnschädigend geführten Licht- und Dunkeldeutschland-Polarisierung zu kokettieren, lasse ich das Herrn Gauland von der AfD erklären:
      Ich hab´s extra passend hingespult:
      https://youtu.be/d333rcnL1RI?t=2013

      Gruß, Geralt von Riva

  4. Moin,

    Ihr habt glaube ich – genau wie die ARD – den wichtigsten Aspekt des Merkel-Auftriftts bei Anne Will übersehen: Die gute Frau ist seit über zehn Jahren Bundeskanzlerin und war (zumindest in meiner Erinnerung) das erste Mal gezwungen sich Massen-Öffentlich zu einem konkreten Thema zu äussern.

    Ich finde das lässt tief blicken, zumal die Debatte immer mehr versucht wird mit ihr persönlich zu verknüpfen. An der kompletten Politik der letzten zehn Jahre war Frau Merkel – zumindest Medial – eher nicht so beteiligt.

    Ich weiss aber nicht was das bedeutet. Kommen die politischen Einschläge für Sie näher? Oder geht es einfach nur banal um den Platz in den Geschichtsbüchern?

    1. Hm, so kritisch würde ich das nicht sehen. Sie hält ja wirklich viele Reden, in denen sie auch sehr konkret wird. Dieses Schweigen-Argument würde ich tatsächlich nur auf die Rentnerrepublik beziehen, da allerdings stimmt die Beobachtung. Dem typischen Anne-Will-Publikum begegnet sie selten so direkt.

    2. Du hast natürlich recht, diese Reden finden allerdings (zumindest in meiner Medienwahrnehmung) nicht Massenmedial statt, zumal eine Rede auch eine kontrolliertere Umgebung ist, als ein Live-Interview.

      Ich will Frau Merkel hier nichtmal einen Vorwurf machen, sondern, wenn überhaupt, konkret den besagten Massenmedien. Das Interview war steckenweise zwar nicht zu ertragen – und zwar wegen der beknackten Fragen – aber es hat mein Bild von Frau Merkel in der Rückschau mehr geprägt als alles andere was ich in den letzten 15 Jahren von ihr gehört habe.

      Wenn Merkel klug ist, macht sie das noch viel öfter.

  5. @SafeHarbour und Datenhandel: Ich weiß nicht, ob eure Einschätzung zum Datenhandel von Facebook so richtig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob die nicht doch Daten verkaufen. Eben aufbereitet. In Deutschland macht das ja die Post in großem Stil. Dazu gab es mal einen guten Zündfunk in Bayern 2. Ich glaube am 19.04.2015.
    Da bekommt man zwar nicht Tilos politische Einstellung, aber die mittlere politische Einstellung von seinem Wohngebiet.

    1. Facebook ist im Datenhandelgeschäft beteiligt, allerdings nur als Käufer von personenbezogenen Daten, an die sie nicht selbst herankommen. Facebook bietet selbst weder Rohdaten noch aufbereitete Profile gegen Geld an. Facebook verkauft Aufmerksamkeit und schneidet dafür Publikumsausschnitte zurecht. Das ist ein ganz anderes Geschäft als Datenhandel.

    2. Das machen Sie vornehmlich. Aber mittels Topic Data oder datasift verkaufen sie die Daten auch direkt. Ist natürlich alles entpersonalisiert. Aber gehandelt wird da schon mit den Daten.

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