A!142 – Clinton vs. Trump I

Dienstag, 27. September 2016, 17:44 Uhr

Wir schauen die Debatte, samt Vor- und Nachberrichterstattung und reden mit Corinna Milborn und Stefan Niggemeier über ihre nächtlichen Fernseherlebnisse.

Das Video gibt’s auch bei J&N auf Youtube.

Wir danken unseren Produzenten Veronika, Annika, Dominik und unseren Unterstützern Robert, Holger & Anke, Peter, Ivon, Peter, Stefan, Fritjof, Hans-Georg, Julian, Timo, Thies, Felix, Lars-Christian, Stefan, Marcus, Stephan, Markus, Rüdiger, Christine, Tobias, Fabian, Jan, Dieter, Denis, Konrad, Adnan, Can, Jan, Dennis, Oliver, Nils und Pascal.

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53 Gedanken zu „A!142 – Clinton vs. Trump I“

  1. Eine Runde „Wünsch Dir was“…
    – Ich würde mir folgende repräsentative Umfrage in Deutschland wünschen: „Wen würden Sie wählen, wenn Sie in den USA wählen dürften? – Clinton, Trump, Johnson, Stein, keine Angabe/niemanden“
    Hintergrund: Anne Will meinte in ihrer aktuellsten Sendung, die Deutschen würden denken, dass Trump bekloppt wäre und könnten sich niemals vorstellen ihn zu wählen. Meine Vermutung: Auch in Deutschland könnte er ein Drittel der Menschen hinter sich versammeln.

    – Zum Thema USA-Reise von J&N: Ein Wunsch wären auch Interviews mit dortigen Alternativmedien zur Frage, wie Medien Vertrauen zurück gewinnen können/wie gute Medien auszusehen haben und welche Fehler alternative Medien vermeiden sollten. Beispielsweise würde mich eine Diskussion mit Cenk Uygur von The Young Turks interessieren.

  2. Clinton hat die Debatte klar gewonnen, auch wenn sie weit davon entfernt ist, eine charismatische Persönlichkeit zu sein.

    Trump kann zwar wunderbar pöbeln, wenn er alleine am Rednerpult steht. Dabei wirkt er ja auch sehr selbstbewusst, was bei manchen Amerikanern wohl auch gut ankommt. Wenn man ihn aber mit einer kompetenten Politikerin zusammen in einer Diskussion setzt, dann verliert er schnell diese Maske.

    Clinton hat es geschafft, dem TV-Publikum mehrmals zu zeigen wie wenig Ahnung er von vielen Sachen eigentlich hat und auch ihre Finger in seine Wunden gelegt.

  3. „dann muss er halt ermordet werden.“ Das war doch das Zitat? weil die sich nicht einigen können. Das war eben zweideutig. Es war kein Aufruf, das hat Stefan jetzt relativiert. Außerdem hatte ich bei Stefan nicht nur einmal das Gefühl, dass er absichtlich provoziert. Diesmal kam eben was zurück. Upsi!

    Verstehe nicht, was der Clip mit dem CIA-Mann soll? Jetzt hält Stefan sich da raus.

    http://www.ksta.de/politik/interview-mit-al-nusra-kommandeur–die-amerikaner-stehen-auf-unserer-seite–24802176-seite2

    Übrigens der Clip und das Interview sprechen schon wieder eine deutliche Sprache zu Ungunsten der USA und ihrer Verbündeten. Ganser hat das besser auf dem Punkt gebracht. Stefan hat seine Worte einfach nicht gut gewählt, auch diesmal nicht.

  4. Amerika Reise: Fragt doch mal bei der „heute show“ Redaktion, für jede Minute mit BPK gefüllter Sendezeit könnten die doch mal 800€ rüberwachsen lassen 😉

    Falls das Geld nicht reicht, macht das Interview doch einfach via Skype, Bild und Ton kann ja auch vor Ort mit besserer Ausrüstung aufgegezeichnet werden. Ist natürlich auch nicht kostenlos und Organisationsaufwand, ist eine Reise aber auch.

  5. A highly trained and experienced career politician vs a door to door „it’s business“ salesman.

    #politischerede Wert = Null.

    Bin ich alleine das ich gar keine Lust mehr hab auf die beiden? Ueberfressengefuehl.

    Leider gibt es keinen Studio Executive der da „Schluss damit!“ sagen kann und darf und man ein vorzeitiges Season Finale fuer naechste Woche drehen muss … aeh darf. Finally!

    Vielleicht ist es auch nur der neue Tofu den ich ausprobiert habe …

    1. ‚Bin ich alleine das ich gar keine Lust mehr hab auf die beiden? Ueberfressengefuehl. ‚

      Sicher nicht. Aber man muss für das eigene Seelenwohl das dann einfach meiden.
      CNN hat glaube ich mindestens 5h Vorberichterstattung zu der Debatte gebracht.
      Wenn man einen Menschen festschnallen würde und ihn zwingen würde das anzusehen, wäre er danach vermutlich reif für die Klappse.
      Also mir reicht dann sowas wie der podcast dazu, dann weiß ich auch Alles was ich wissen wollte.

      Noch was zu dieser Judge Jeannie:
      Habe mir letztens dieses ‚bomb them‘ video mal fast ganz angesehen.(Masochismus)

      Meine Theorie ist folgende, gilt auch für CNN und allgemein:

      Es gibt immer wieder extreme Positionen in den Medien, die so lächerlich sind, dass man sich fragt, warum wird so Jemand eingeladen, warum werden die Artikel veröffentlicht usw…
      (Bei Judge Jeannie ist soz. dieser Kontrast zwischen nettem Aussehen und den Aussagen ganz wichtig.)
      Ich glaube, dass das ganz bewußt zugelassen wird, da die gerade noch vertretbare Position ein Stückchen in die Richtung der schon lächerlichen Position rückt.
      Und daher wird dann aus der anfangs lächerlichen Position durch Wiederholung nach einer gewissen Zeit fast eine vertretbare Position.
      Und so nähern sich so Medien wie z.B. Bild Zeitung, aber auch Welt und Zeit und schlussendlich auch die öffentl. rechtlichen an ursprünglich lächerliche Positionen heran.
      Achtet mal drauf, wenn euch irgendetwas lächerlich vorkommt, wie es immer wieder irgendwo auftaucht und manchmal nach einem Jahr oder so wird es dann vom Mainstream übernommen.

      Bei so Kriegsberichterstattung ist das ganz massiv der Fall
      und deswegen sind glaube ich da die Reaktionen umso heftiger. Weil da die Propagandanarrative so aufeinanderprallen, dass das Gehirn des Einzelnen quasi nur mehr damit fertig wird, wenn es sich auf eine Seite schlägt.
      Die reale Welt ist aber meistens ganz anders, hat ganz andere Zwischentöne.
      Grundsätzlich ist das auch positiv, weil der Mensch an sich oft nicht so schlecht ist, wie er in der Medienwelt erscheint.

      Ein unverfängliches Bsp. wäre vielleicht die Oktoberfestberichterstattung.
      Die Medien verunsichern zuerst die Bevölkerung mit Terrorberichterstattung, in der Rückkopplung gehen dann evtl. tatsächlich einige nicht hin, darüber berichten dann die Medien wieder.
      Und die ganzen 2 Wochen wird jetzt soz. dieses Narrativ von der beeinträchtigten Veranstaltung aufrecht erhalten.
      Und ich prophezeihe schon mal, dass das im Prinzip jetzt schon nicht mehr hält, die Medien das auch wissen, aber so weiterberichten und nächste Woche kommen dann so Artikel wie: ‚Oktoberfest ganz erfolgreich trotz blablabla….‘

  6. Nachtrag zum Thema „Angst“ (Folge 141, New York vs Oktoberfest)

    Ich sah gerade bei ARD „Fakt“ und war an eure These aus der o.g. Folge erinnert, dass bei uns der islamistische Terror ja quasi nicht vorhanden ist. In dem Bericht bei „Fakt“ ging es um den aktuellen Terror u.a. in Bautzen gehen Flüchtlinge und politische Aktivisten.
    Und ich muss sagen, bei dem Bericht bekam ich (trotz vielen Folgen aufwachen Podcast) tatsächlich Angst.

    Und das brachte mich zum Überlegen. Denn ich habe nicht Angst davor, dass „jetzt überall rechte Bomben explodieren“ (haha). Sondern es ist eine vage Angst vor einer negativen Veränderung der Gesellschaft im Allgemeinen.

    Diese Angst erscheint mir durch die derzeitige Terror-Berichterstattung tatsächlich relevant und berechtigt.

    Was denkt ihr dazu?

    (Video „Fakt“ aktuell noch nicht online, daher die Textseite:
    http://www.mdr.de/fakt/fakt-bautzen-rechtsextreme-100.html)

  7. Hey Stefan und Tilo!

    Habt ihr in naher Zukunft vielleicht nochmal vor, Sascha Pallenberg „einzuladen“? Fand‘ ihn schon beim letzten mal extremst Interessant und würde mich über eine weitere Folge mit ihm freuen.

    Grüße aus Köln

  8. „Fast 3h hauptsächlich über das Duell, wth?“ dacht ich mir anfangs und dann liefert Ihr mit Corinna und Stefan N. anfangs richtig einen ab. Sehr gut, vielen Dank. War und ist klasse, höre es mir jetzt noch mal an. ?

  9. Stefan schaut das Duell als wäre es ein Fußballspiel seiner Lieblingsmannschaft. So unsachlich parteiisch bist du doch sonst nicht.

  10. Bin ich der einzige, der in der Vorberichterstattung von ARD und ZDF zum Trump/Clinton-Duell, die Vorberichterstattung eines Fußballspiels wiedererkannt hat?

  11. Zum Thema:
    Here’s where the race between Clinton and Trump stands after their first debate
    (Instant polls correlate with horce-race polls)
    https://mic.com/articles/155249/here-s-where-the-race-between-clinton-and-trump-stands-after-their-first-debate
    http://micdotcom.tumblr.com/post/151015245568/hillary-clinton-will-likely-go-up-in-the-polls

    Trump tried to pretend he never said climate change is a Chinese hoax
    http://micdotcom.tumblr.com/post/150988667332/trump-tried-to-pretend-he-never-said-climate

    😉

  12. Vielleicht ist „Erasmus+“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Erasmus%2B

    für die Finanzierung künftiger Reisen (in Europa allerdings) hilfreich. Es gibt diverse Unterprogramme. Tilo (als Unternehmer oder „Ausbilder“) und Praktikanten sind sicherlich förderungswürdig, wenn ihr im Zielland ein Partner findet (Redaktionen, Unternehmen, Hochschulen). Die Reisekostenzuschüsse und Tagessätze sind ziemlich OK. Mit ein wenig Kreativität findest Du, lieber Tilo, einen Weg. Ein bisschen Vorlauf und Planung ist jedoch nötig.

    Hoffe geholfen zu haben,
    Tian

  13. Das Clinton in der ersten Debatte rein inhatlich mehr zu überzeugen wusste, was ja auch lang und breit in allen relevanten Medien zu sehen und zu hören war; war meiner Meinung nach, erwartbar.
    Spannender ist in diesem Zusammenhang für mich die Frage, wieviel zusätzliches Wählerpotenzial Clinton damit tatsächlich generieren kann.
    Die Wählerkreise, die Trump mit seiner lauten, populistischen Art anspricht und die nicht zum klassischen Wäherlmilieu der Republikaner (die Enttäuschten, die Nicht- und Protestwähler, Bildungsferne, Abgehängte usw.) gehören, werden sich wohl kaum von sachlichen politischen Argumeten zu teilweise realtiv abstrakten politschen Themen in ihrer Wahl beeinflussen lassen. Hier kann Trump mit einfachen lauten Antworten auf komplexe, angstmachende Problemstellungen weiter punkten, denke ich.

    Das scheint mir ein großes Plus von populistischen Ansätzen zu sein, das erst einmal der „Immerschlimmerismus“ (FAZ: http://www.faz.net/aktuell/politik/matthias-horx-erklaert-methoden-des-rechten-populismus-14295145.html), also die Schilderung der Wirklichkeit als gigantisches Versagen, im Fordergrund steht.

    Mir fehlt in den amerikanischen Medien der Überblick für eine sachliche Beurteilung, allerdings kann ich für Deutschland sagen, dass hier seitens der Medien genau diese Ansätze für Populismus noch bestärkt werden. Hier wäre endlich eine kritische Hinterfragung der Sinnhaftigkeit solcher Spiegeltitel wie vom Mai: „Heimsuchung Alle drei Minuten wird in Deutschland eingebrochen“ oder die etwas später folgende Sendung von Maischberger mit dem Titel: „Kann der Staat uns noch schützen?“
    dringend notwendig. Zumindest die öffentlich rechtlichen Medien brauchen im Gegensatz zum Spiegel nicht mit dem Auflage und Marktanteilargument kommen und sollten sich an ihren gesetzlichen Auftrag erinnern. Aber ich glaube da ist, bis auf seltende Ausnahmen, leider der Zug schon lange abgefahren.

  14. Hallo zusammen!

    Drei Gedanken zu den Presidential Debates:

    1. Wer hat denn dieses Fernsehstudio verbrochen? Man kann doch nicht den Kandidaten und die Kandidatin vor eine Textwand stellen. Die Hälfte der Zeit war ich abgelenkt und habe versucht, den Text hinter den beiden zu lesen. Und so etwas bei 100 Millionen Zuschauern!

    2. Was soll dieses „fact checking“? Alle Faktenchecks, die ich gelesen habe, haben sich selber nicht an die Fakten gehalten!

    3. Warum Moderatoren? Ich fand das Format im österreichischen Fernsehen ohne Moderator super. Moderatoren sind meistens nicht neutral und werden erst recht nicht so wahrgenommen. Außerdem ist ein Gespräch ohne Moderator eine viel größere Herausforderung für die Kandidat(inn)en und die Zuschauer(innen) lernen die Kandidat(inn)en viel besser kennen.

    Grüße und bis bald!

  15. Sehr enttäuschende Debatte. Beide Gladiatoren mit einem Arm auf den Rücken gebunden, kaum Blut, nur ein Umeinander-Herumtänzeln, viel zu wenig Offensive. Daumen nach unten.

    1. In der Tat, Besten Dank hierfür Tilo. Soviel dann zum Thema, das wohl am pointiertesten in der Anstalt (war das schon 14? *scratch*) aufgegriffen wurde: Vielleicht braucht es mal wieder Deutsche Protestlieder.

      Indeed, selbst mir als Metaller/Bluesman (zugegebenermaßen mit Volksmusik Kindheit) geht das ins Herz und von dort in die geballte, linke, nach oben gereckte Faust hinein.

      Insbesondere auch ein schönes Zeugnis, dass so eine Protestmessage nicht nur als Rap funktioniert, was meinem Eindruck nach ja hierfür der verbreitetste Stil ist.

  16. FYI/RE: Granularität & das so wichtige „Ground Game“ in amerikanischen Wahlen.

    Ist nicht alles Gold was glänzt (Hillary won the Debate …). Kann man streiten ob die Performance von Hillary Gold Wert war oder Trump besser war als erwartet (Underdog) und den gefuehlten Rueckstand (gefuehlt von politischen Analysten) zu Clinton verringert hat in dieser Nacht.

    PBS NewsHour Lisa Desjardins; u.a. Clinton steht auf Obama’s Strategie-Schultern, ‚Trump is not a granular politician.'[1]

    [1] von 5:24 bis 17:00 – https://soundcloud.com/thegist/wheres-the-beef-in-trumps-ground-game#t=5:24

  17. Zu Clinton vs. Trump ein ganz interessantes Streitgespräch unter amerikanischen Linken:

    https://www.youtube.com/watch?v=OQrKH03UKP0

    Sind zwar die Young Turks, von denen man natürlich halten kann was man will, aber das Dilemma der ‚Progressives‘ bei der Wahl zwischen Pest und Cholera wird da ziemlich deutlich.

    Deshalb ist es, glaube ich auch ziemlich schwer vorauszusagen was bei der Wahl tatsächlich passiert.
    Da werden auf der Linken Seite zwar sicher eine Menge Leute Clinton wählen, obwohl sie ihr kein Stück über den Weg trauen – nur um Trump zu verhindern, aber viele vor allem junge, Erst – und ehemalige Nichtwähler stimmen womöglich für Jill Stein, oder sogar für (den gar nicht linken) Gary Johnson.
    Da spielt es letztendlich keine große Rolle, dass Clinton besser Argumentiert und bei aller berechtigten Kritik eindeutig die professionellere Politikerin ist. Es gibt einfach zu viele, die ihr schlicht nicht glauben, dass sie ihren Worten auch Taten folgen lässt.
    Die Trump-Crowd hat sich sowieso noch nie besonders für Fakten interessiert. Und unter denen da gibt es wahrscheinlich, ähnlich wie bei den letzten AfD Erfolgen, eine Menge Leute die vorher noch nie gewählt haben und die in jeder Wahlumfrage und Prognose eine unbekannte Größe darstellen. Die glauben auch keinen Mainstream-Media-Analysen, und womöglich nicht mal mehr Fox News. Die gucken infowars auf Youtube, oder sowas hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=4DMEekDsN2M

    Laut Mr Noah hat diese Frau, die eigentlich den ganzen Tag nichts anderes tut als linke, Ausländer udn sonstige Leute die nicht in ihr reaktionäres Weltbild passen zu beschimpfen, 65 Millionen(!) views für ein Facebookvideo bekommen.

    PS.: @ Stefan & Tilo

    Nur weil ihr das Thema Assad noch mal angesprochen habt:
    Mir ging es bei meiner Beschwerde zur letzten Folge ganz bestimmt nicht darum, euch als Ahnungslos zu verleumden, oder als Assad-Apologet aufzutreten, sondern darum, wie in unserer veröffentlichten Meinung mittlerweile nur noch in Empörungsmaßstäben gemessen wird.

    Wenn ich Stefan mit dem Vorwurf, auch er sei diesem Phänomen kurzzeitig erlegen, unrecht getan habe, dann tut es mir aufrichtig leid.

    Letztendlich beweist das nur, dass diese Empörungs-Trigger bei mir selbst genauso funktionieren wie bei den meisten anderen Leuten auch. Sorry.

    1. Warum immer dieses steife Links-Rechts-Denken, Gary Johnson ist ein gutes Beispiel für dessen Sinnlosigkeit.

      Ich argumentiere mal, dass Libertäre (Johnson wird ja kritisiert zu milde zu sein) in gesellschaftlichen Fragen um einiges liberaler sind als die sogenannten jungen Progressiven, die diesen Rassenstack aufgebaut haben, in der der weiße, heterosexuelle Mann ganz oben steht und alle anderen systematisch unterdrückt (ganz prominent durch den Neo-Feminismus). Das führt dazu, dass Handlungen nicht mehr rein nach der durchgeführten Aktion beurteilt werden (was in meinen Augen ein liberaler Mensch machen sollte), sondern nach dem wo sich der Akteur in diesem Rassenstack befindet. Das erkennt man bei TYT ganz gut. z.B.: Einfach mal „white“ in die Suchbar des Channels eingeben, und dann mal „black“ o.ä.

      Das manifestiert sich dann auch darin, dass wenn z.B. eine weißer Polizist einen (unbewaffneten) Schwarzen erschießt, immer die Rasse des Cops im Titel ist. Wenn der Polizist aber selbst schwarz war, wird die Rasse nicht dazu geschrieben (und oft auch nicht erwähnt), was aufgrund ersterer Praktik das programmierte Vorurteil hervorruft. Und das machen sie bewusst. Dass soll nicht bedeuten, dass Polizeigewalt und „racial profiling“ nicht immense Probleme sind, solche Praktiken finde ich aber schäbig. Wenn es umgekehrt passieren würde, wären sie die ersten, die das kritisieren würden.

    2. Das Problem mit den Libertären ist dass die zwar liberal sind, in Bezug auf Bürgerrechte, Gleichberechtigung, Drogen, etc., aber eben nicht sozial im Sinne von mehr sozialer Gerechtigkeit.
      Letzteres ist aber zumindest nach meinem Verständnis schon immer das Kernanliegen linker Bewegungen gewesen und daher ist für mich eine einigermaßen „steife“ Unterscheidung zwischen links und rechts durchaus sinnvoll.

      Jetzt kann man natürlich einwenden dass ein wirklich freier Markt, den ja die meisten Libertären als Ideal vertreten, letztendlich die sozial gerechtesete Verteilung herstellen würde, wenn man ihn nur endlich von Staatlicher Regulierung befreite. Aber da das bisher nur ein Gedankenexperiment ist, kann man eben auch nur glauben dass es stimmt, oder nicht. Da wird’s dann Ideologisch.
      Aber selbst wenn man daran glaubt: Bisher hat mir noch kein Libertärer erklären können, wie man denn zu einem solchen durch den Markt erzeugten Gleichgewicht kommen soll, ohne dass vorher ein gnadenloser Ausleseprozes stattfindet, bei dem alle nicht so marktgerechten Teilnehmer über die Klippe springen müssen.
      Meiner Ansicht nach – d.h. wenn man es im klasischen Sinne als Frage der sozialen Gerechtigkeit definiert – ist das nicht „links“.

      Die hysterischen „Social-Justice-Warriors“, die alles zu einem Kampf zwischen absolut Gut und absolut Böse aufblasen (Weiß vs. Schwarz, Feministinnen vs. Sexisten, (Selbst-)Zensur vs. hatespeech, usw.) sind – nach meiner Definition – also nicht automatisch „links“, auch wenn sie vielleicht im amerikanischen Sprachgebrauch als „progressives“ gelten, weil es denen häufig nur um Symptombekämpfung geht und nicht um das darunter liegende (ökonomische) Verteilungsproblem bzw. das neoliberale System, dass die Verteilung so ungerecht macht.

      Vielen geht’s womöglich auch einfach nur darum, sich dadurch zu profilieren, dass sie ihre größtmögliche Empörung veröffentlichen. Das gibt’s allerdings auf der „rechten“ Seite ganz genau so und damit hat sich ja auch ein Clown wie Donald Trump erfolgreich in die Weltöffentlichkeit gepöbelt.

      Ich glaube Bernie Sanders war deshalb so erfolgreich, weil er sich auf ur-linke Prinzipien konzentriert hat und sich nicht von irgendwelchen Symptomdebatten ablenken ließ.

      Es ist natürlich viel einfacher sich an einzelnen Personen, oder Gruppierungen und deren Rassismus, Sexismus, Political Correctness, oder Genderismus abzuarbeiten, als sich ernsthaft Gedanken über „das System“ zu machen, bzw. darüber, wie man es von Grund auf gerechter gestalten könnte.
      Leider verschwimmt das alles in der heutigen, aufgeheizten Stimmung immer mehr. Das kann man ja auch diesseits des Atlantiks ganz wunderbar beobachten.

    3. Gary Johnson würde zwar Hasch legal machen, keine Kriege führen oder Gefängnisse schließen, aber dafür gäbe es dann auch keine Straßen, Infrastruktur, Polizei oder Feuerwehr, weil das alles privat wäre. Für einen Libertären ist der Staat immer böse.

      Man muss sich nur mal anschauen, was für Armleuchter in Deutschland sich als Libertäre outen. Man nennt sie neuerdings auch Leppos. 😉

    4. Ich würde mich nicht als libertär bezeichnen, Jill Stein wäre meine Wahl. Ich bin nur bisschen allergisch gegen das Einteilen in rechts und links, weil das verleitet sich die Positionen nicht anzuhören. Es genügt ja z.B.: nur ein Event medial ins rechte Eck zu stellen (z.B.: Friedensmarsch), um von Linken gemieden zu werden, obwohl das Anliegen womöglich ein gemeinsames wäre.
      (Divide and conquere)

      @Luther also Gary Johnsson ist ein sehr milder Kandidat, findet sogar die Umweltbehörde der USA hat Berechtigung. In der Partei wird aber tatsächlich diskutiert ob ein Führerschein sinnvoll wäre ^^.

  18. Trump und der Airport.

    Ich war etwas verwundert dass ihr den Punkt Infrastruktur unter dem Aspekt Flughafen abgehandelt habt.

    Mit der maroden US-Infrastruktur – Ob Bahn, Straße, Trinkwasser oder Stromversorgung – hat Trump eigentlich einen guten Punkt gelandet. Mit dem Verweis auf neugebaute Flughafen in den Öl-Staaten hat er sich da jedoch selbst den Punkt abgegraben…

    1. Aufwachen! macht keine tagesaktuelle Berichterstattung … man Kommentiert die tagesaktuelle Berichterstattung/“News“/etc. wie sie gemacht wurde. Gut, schlecht, tragisch, dafuer bezahl ich Zwangsgebuehren? Laecherlich. Und jetzt nochmal fuer Oma Erna, …

  19. Hi,
    ich wollte nur mal etwas loswerden, weil es mir gerade aufgefallen ist beim Nachrichtenschauen und mich etwas geärgert hat. Es ging um das Rentenniveau welches bis 2045 von 47,8 auf 41,6 sinken soll. An sich sind die 6,2 Punkte natürlich sehr sehr ärgerlich und vielleicht wirklich ein Grund für Panik. Was mich gestört hat war die darstellung, nennt mich ruhig kleinlich aber mir schien diese soll nichts anderes bezwecken als Angst zu erwecken. Ich habe die Grafik links so gelassen wie sie war, daneben die wahrscheinliche Achsenbeschriftung welche fehlte und eine Achsenbeschriftung welche eher der Realität entsprochen hätte. Nun gut, man muss nicht von 0 auf 100 gehen, man kann es ja von 38 bis 49 lassen aber dann sollte man so fair sein und es wenigstens hinschreiben, ansonsten ist es einfach nur manipulativ und irreführend. Absicht? Sorry aber irgendwie hat es mich gewurmt.

    http://fs5.directupload.net/images/160928/7blg9ff9.jpg

    Viele Grüße

    StarWolf

    1. Auch schön @Stefan. Ich frage mich was es bezwecken soll. Eine „unwichtige“ Nachricht „wichtiger“ erscheinen zu lassen und somit zu legitimieren? Angst verbreiten? Oder einfach nur Gedankenlosigkeit?

    2. Beim letzten mal war es mathematisches Unvermögen. Diesmal wieder eine Ähnliche Unachtsamkeit. Sie brauchen die Visualisierung eigentlich gar nicht.

    3. Unabhängig von der Skalierung der Achsen – was soll dieser Graph überhaupt visualisieren? Eingetragen sind nur zwei Punkte, nämlich (2016|47,8%) und (2045|41,6%). Sinken die Renten überhaupt linear oder hat man die Punkte einfach willkürlich verbunden?

  20. Richard Dreyfuss alias Matt Hooper war schon im „Weißen Hai“ derjenige mit den unerwünschten Schlussfolgerungen … 😉

  21. Zu law and order im weitesten Sinne?
    Bürgerliche Gesellschaft und autoritäre Erziehung gehören zusammen. Es ist aber gerade diese autoritäre Erziehung, die die Menschen der Bürgerlichen Gesellschaft unter bestimmten Umständen zu Faschisten werden lässt. Diese besonderen Umstände sind die Umstände der sozialen und oder der ökonomischen Angst und Unsicherheit, die die Individuen dahin bringen, sich einem totalitären Führer oder einer totalitären Partei, sprich, einer autoritären Vaterfigur zu unterwerfen, die den allgemeinen Willen zu Recht und Ordnung unbegrenzt und machtvoll in die Tat umsetzen kann; absolutes Recht und absolute Ordnung wiederherstellen kann. Dieses Verhalten wurde während der autoritären Erziehung des Kindes in der bürgerlichen Kleinfamilie, so fest und so tief in den Geist des bürgerlichen Kindes verankert, dass es dort später unbewusst im Erwachsenen sein Unwesen treiben kann. Es ist dann in der Situation der Angst und Unsicherheit der allgemeine Wille der Bürgerlichen Gesellschaft, das Besondere, das Unsicherheit- und Angstmachende mindestens auszugrenzen, oder gar zu bekämpfen und zu töten. Bürgerliche Gesellschaft und die damit verbundene autoritäre Erziehung führt zu dem Übel, das wir Faschismus nennen und ist innerhalb der Bürgerlichen Gesellschaft wahrscheinlich fast nicht zu lösen und das wusste bereits Platon, wenn er den Protagoras vom Mythos der Bürgerlichen Gesellschaft sprechen lässt. (s.u.) Wer den Faschismus abschaffen will der kann das schaffen, indem er nämlich die Bürgerliche Gesellschaft und die dazugehörige autoritäre Erziehung abschafft, deren Folgen aufhebt. Leute lest von Theodor W. Adorno – Studien zum autoritären Charakter?

    “Protagoras entgegnet nun darauf, daß sie gelehrt werden könne, und zeigt, warum große Staatsmänner andere nicht darin unterwiesen haben, indem er um die Erlaubnis bittet, »ob er als ein Älterer zu Jüngeren in einem Mythus sprechen oder ob er mit Vernunftgründen darüber sprechen soll«. Die Gesellschaft überläßt es ihm, und nun fängt er mit folgendem Mythus an, der unendlich merkwürdig ist: »Die Götter übertrugen dem Prometheus und Epimetheus, die Welt auszuschmücken, ihr Kräfte zu erteilen. Epimetheus verteilte Stärke, Vermögen zum Fliegen, Waffen, Bekleidung, Kräuter, Früchte; aber unverständi gerweise brauchte er alles an den Tieren auf, so daß für die Menschen nichts übrigblieb. Prometheus sah sie unbekleidet, ohne Waffen, hilflos, da der Augenblick bevorstand, wo das Gebilde des Menschen ans Licht treten sollte. Da stahl er das Feuer vom Himmel, die Kunst des Vulkan und der Minerva, sie auszustatten für ihre Bedürfnisse. Aber es fehlte ihnen die politische Weisheit; und ohne gesellschaftliches Band lebend, sind sie in beständigen Streit und Unglück geraten. Da erteilte Zeus dem Hermes den Befehl, ihnen die schöne Scham« (aidô, Scheu, diesen natürlichen Gehorsam, Ehrfurcht, Folgsamkeit, Respekt der Kinder gegen die Eltern, der Menschen gegen höhere bessere Naturen) »und das Recht dikê zu verleihen. Hermes fragt: Wie soll ich sie verteilen? An Einzelne, wie die besonderen Künste, wie einige die Arzneiwissenschaft besitzend den anderen helfen? Zeus aber antwortet: allen; denn kein gesellschaftlicher Verein polis kann bestehen, wenn nur wenige jener Eigenschaften teilhaftig sind. Und es sei Gesetz, daß, wer nicht teilhaftig sein könne der Scheu und des Rechts, der als eine Krankheit des Staats ausgerottet werden müsse.« (320-322) G.W.F. Hegel -Die Gesellschaft der Philosophie

  22. Tip! Tip! Tip!

    „Television News and Television Entertainment, it’s all Television.“ *Roger Stone (Trump Advisor und Master of the Dark Arts in Politics …)

    PBS Frontline’s The Choice[1]

    > It’s a remarkably dense and succinct history of each candidate’s rise to the nomination. “The Choice 2016” isn’t exactly stylish or glitzy, but that’s one of the reasons it works so well. Donald Trump has capitalized on the non-linear narrative of multiple news networks and hundreds of thousands of politically oriented tweets in order to advance falsehoods and hyperbole as a political platform. Hillary Clinton is dogged by an opaque past mired in the bureaucracy of past administrations. Both candidates’ stories are streamlined and laid bare, free of the noise around them, in “The Choice.”[2]

    [1] Zu find bei den ueblichen Seiten und Quellen – http://www.pbs.org/video/2365848966/ & https://www.youtube.com/watch?v=s7uScWHcTzk & https://www.youtube.com/watch?v=ukZSNa54PR4
    [2] http://variety.com/2016/tv/news/the-choice-frontline-tv-review-pbs-1201871705/

    1. gutes Vid vom Interssierten. Das die medien Trump hassen war klar. Das hier aber so mit signalen operiert wird… Peinliche aktion vom moderator und Billery vor allem bei 4:10 gut zu sehn.
      Die hillery hat sicher politik fur dummies gelesen, da steht im ersten abschnitt:“do not grabble in your face! while it shows others that u dont like topic or are lying or topic makes u angry. und besonders als frau never do grabble in your face …
      BUSTED

  23. Ich habe die „1st Presidential Debate“ noch einmal selbst angeschaut und hier ist mein Urteil zu diesem verbalen Boxkampf:

    RUNDE 1/7 (ARBEIT)
    Clintons Monolog wirkt auswendig gelernt, Trump wiederholt sich mehrmals bei seinem Monolog. Wenn Trump redet, schaut Clinton ihn an, wenn Clinton redet, schaut Trump grimmig. Bei den Themen TPP und ISIS treibt Trump Clinton zweimal in die Ecke.
    CLINTON – TRUMP 9:10

    RUNDE 2/7 (STEUERN)
    Trump unterbricht mehrmals Clintons Monolog. Trump kann mit Clintons E-Mails punkten, Clinton kann mit Trumps Steuern punkten.
    CLINTON – TRUMP 10:10, TRUMP -1

    RUNDE 3/7 (RASSISMUS)
    Trump greift Clintons lange Vorbereitung auf die Debatte an, Clinton kontert mit Trumps mangelnder Vorbereitung auf die Präsidentschaft.
    CLINTON – TRUMP 10:9

    RUNDE 4/7 (CYBERANGRIFFE)
    Keine klaren Treffer.
    CLINTON – TRUMP 10:10

    RUNDE 5/7 (INLANDSTERRORISMUS)
    Keine klaren Treffer.
    CLINTON – TRUMP 10:10

    RUNDE 6/7 (NUKLEARWAFFEN)
    Keine klaren Treffer.
    CLINTON – TRUMP 10:10

    RUNDE 7/7 (LETZTE FRAGEN)
    Clinton setzt mit Trumps Aussagen über ihre Ausdauer und über Alicia Machado zwei klare Treffer.
    CLINTON – TRUMP 10:9

    URTEIL
    CLINTON – TRUMP 69:67

  24. Hallo Stefan,

    du empfiehlst regelmäßig Bücher, die man lesen könnte zu verschiedenen Themen (Erbschaftssteuer, Luhman, Künstliche Intelligenz, IS etc.)

    Bei dem Versuch diese Empfehlungs-liste einmal aufzuarbeiten und in Amazon zu übertragen, erweist sich die Suchfunktion als nicht so hilfreich.
    Wäre es möglich das ihr eine Übersicht in die Seite einbaut mit Namen und Titeln von Büchern (Meinetwegen auch Podcast und Dokus) die ihr empfehlt? Einfach der Übersicht halber?

    Es ist manchmal schwer unterwegs direkt den Eintrag zu übernehmen (z.B. Am Steuer).

    Zum Podcast kann ich nur sagen: einfach weiter machen. Nix ändern. Danke.

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