A!127 – Pferderennenbericht aus Berlin

Dienstag, 12. Juli 2016, 13:48 Uhr

Wir schauen Tagesthemen der vergangenen Tage und die Sommerinterviews in ARD und ZDF.


… schon wieder ärgerlich übersteuert. Naja, beim nächsten Mal kriegen wir es hoffentlich hin. Diesmal hat uns Alex aus der Patsche geholfen. Thx!

Wir danken unseren Produzenten Sandro, Alexander, Michael und unseren Unterstützern Robert, Peter, Ivon, Nico, Peter, Sebastian, Marc, Andre, Bernhard, Rüdiger, Benjamin, Renata, Detlef, Ernst, Franz.

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163 Gedanken zu „A!127 – Pferderennenbericht aus Berlin“

    1. Das ist die Zapp Folge von vor ein paar Monaten + Vice. Und die Doku war schrecklich oberflächlich und lächerlich.

    2. Ken kommt nur ein paar Sekunden mit einem Clip von einer „Kampfrede“ und wird gleich als Hetzer bezeichnet. Dabei macht er die meiste Zeit genau das, was er mit Stefan gemacht hat – einfach nur zuhören.

      Ich könnte auch von Angela Merkel das Bild hier bringen:

      https://derhonigmannsagt.files.wordpress.com/2010/04/merkel-toten-gros.jpg

      und sie als Massenmörderin bezeichnen. Das wäre sogar wahrer als das, was die ARD abzieht, denn sie ist verantwortlich für Drohnenkrieg, Bundeswehreinsätze wie in Kundus oder Exporte von tödlichen Kleinwaffen und anderen Waffen usw.

      Merkel ist strenggenommen eine Verbrecherin, nicht Ken. Der macht ja nix außer zuhören und ab und zu mal dampfplauern.

    3. Man könnte auch ein Bild nehmen, wo sich ein Politiker gerade die Gabel in den Mund schiebt usw… Ich denke es geht ums Prinzip.
      Ich mache mal eine Google Bildersuche

      ‚Merkel essen‘:
      http://3.bp.blogspot.com/_MAIDScDNy6I/SAqh6pAcp5I/AAAAAAAAB0I/absUVrhvq2U/s400/merkelessen.jpg

      http://www.abendzeitung-muenchen.de/gallery.angela-merkel-und-der-fisch-matjes-essen-mit-der-maechtigsten-frau-der-welt.e0bc6cdd-800d-4b30-8cac-5e250ec1fca2.html

      oder hier Bildersuche ‚Putin Brüste‘:

      https://www.allmystery.de/i/te3a3db_Putin_femen_thumbs.jpg

      Wie gesagt, es geht um die Technik…

    4. lol jerusalemflüsterpost von einem Typen names David. Und das Bild hat nicht der honigmann gemacht, sondern nur geklaut. Aber hey, wenn man das zu genau nimmt mit Zitaten und der Sprache und so als Antifa kann man nicht seine Vorurteile pflegen. Wär ja auch scheiße.

      Bald ist wieder Murmeltiertag!

    5. Der Satz mit den „Zitaten und der Sprache“ wirkt einigermaßen witzig angesichts der Tatsache, dass du selbst dich nicht mit dem Inhalt von Daves Quelle auseinandersetzt, sondern sie pauschal als ungeeignet abqualifizierst. Per google findet man auch etliche andere Quellen dazu, sind die auch alle so „lol“-ig, dass man deren Inhalt vollkommen ignorieren muss um seine Vorurteile weiter zu pflegen? 😉

    6. @Dave nur weil man Lügen wiederholt werden sie nicht wahrer.

      Schauen wir mal was Ken zu Jörg Wagner (bekannt aus diesem Podcast) gesagt hat:
      https://www.youtube.com/watch?v=07hfzPd37Qk

      Ich finde es schade, wenn man diesen Podcast hört und trotzdem nicht ein wenig reflektiert über die Nachrichten aus der ‚Mainstreampresse‘.

      Das ist auch einer meiner Vorwürfe an die Reportage, Ken Jebsen wird in einen Topf mit Elsässer geworfen. Ja, es gab gemeinsame Auftritte. Wenn man diese anschaut erkennt man, dass Sie nicht die gleiche Meinung haben. Aber Ken redet mit Ihm, die ARD redet nicht mit Ken und aus dem Kontext klingt es so, als würde auch er sich dem verweigern.

      Kurz danach werden CIA-Verbindungen zu Al Quaeda als absurde Theorien dargestellt, das lässt sich sogar in der deutschen Wikipedia nachlesen. Die Ukraine Berichterstattung wird als Beispiel gebracht, aber nicht die bestochenen Personen, die zu Falschaussagen getrieben wurden..

      Aktuell ist bei KenFM ein Interview mit Micaele Schäfer, ab Minute 44:00 spricht Sie über Ihr Wahlverhalten. Das passt sehr gut zu den hier schon oft angesprochenen Sympathiewählern:
      https://youtu.be/BhYdCBBjcVY?t=2641

      Viele Grüße, Kenfanboy 😉

    7. @ Yoshi, wenn du Jebsen + Wagner verlinkst, dann kann man sich auch direkt noch Broder (der die Mail aus der die Vorwürfe abgeleitet werden veröffentlicht hat) dazu anhören. Alles hier zu finden: http://www.wwwagner.tv/?p=10948
      Jebsen sagt in dem Interview im Wagner übrigens nicht, dass das „Lügen“ sind, sondern, dass der „Satz aus dem Zusammenhang gerissen“ sei, bestätigt damit also sogar die Mail und deren Inhalt. Broder hat aber die ganze Mail veröffentlicht. Der Zusammenhang ist für jeden nachvollziehbar. Der relevante Absatz aus der Mail:
      „sie brauchen mir keine holocaus informatinen zukommen lassen. ich habe mehr als sie. ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffe freuds. bernays. in seinem buch propaganda schrieb er wie man solche kampagnen durchführt. goebbels hat das gelesen und umgesetzt. ich weis wer die rassendatten im NS reich möglich gemacht hat. IBM mit hollerithmachinen. ich weis wer wärend des gesamten krieges deutschland mit bombersprit versorgt hat.standartoil also rockefeller.“

      Da stellt sich mir die Frage, was ist eigentlich schlimmer, den Holocaust als „PR“/“Kampagne“ (Jebsen) oder als „gewisse Schandtaten“ (Gedeon) zu bezeichnen?
      Beides ist in jedem Fall Holocaustrelativierung. Holocaustleugnung mag zu hoch gegriffen sein. Jebsen erwähnt nachher (angeblich) mit Opfern gesprochen zu haben, allerdings um im selben Atemzug den Holocaust wieder kleinzureden:
      „ich war in israel und habe mit holocaust opfern gesprochen. sie selber finden es widerwärtig was in ihrem namen passiert.“

      Den Vorwürfen ist Jebsen jedenfalls mMn vollkommen zu Recht ausgesetzt. Die als Lüge abzutun ist mMn absolut ungerechtfertigt, das tut nichtmal Jebsen in dem Interview mit Wagner.

    8. @rox
      Danke für den Link, wenn ich Wagners Kommentar richtig lese gibt es nicht die komplette E-Mail Historie, oder versteckt die sich in den 46 Seiten radioforum.de Beitrag? Herr Broder hat ja nur Kens Teile veröffentlicht. Die Aussage ist aber nicht der Holocaust wäre PR, sondern wie verkaufe ich einer ganzen Nation, dass Völkermord eine Notwendigkeit ist? Genauso wie man uns verkauft, dass Massenmord im Mittelmeer und Massenmord durch Drohnenkrieg und völkerrechtlich nicht legitimierte Kriege notwendig ist. Durch Propaganda. Genauso wie unsere Großeltern werden wir von unseren Kindern und Enkeln gefragt werden, wie wir das zulassen konnten. Wir werden es uns zurecht Lügen.

      Jebsen wurde vom RBB nicht wegen antisemitische Äußerungen gekündigt, laut Aussage waren diese Vorwürfe nicht haltbar. Für die durchaus möglichen Missverständnisse hat sich Jebsen entschuldigt. Der mediale Umgang war unterirdisch, ich wollte dich rox aber nicht mit dem Begriff Lüge angreifen, tut mir Leid wenn dich das verletzt hat.

    9. Ihr redet über diese Mail und habt doch keine Ahnung von was Jebsen geredet hat.

      Jebsen hat den Holocaust, den Völkermord nicht relativiert. Er hat von der Kampagne nebenher geredet. Während man auf der einen Seite den Völkermord betrieben hat, hatte man nebenher auch eine PR-Aktion am laufen und genau darüber handelt seine Aussage. Ihr verwechselt da was, Leute. Dabei dachte ich, dass man in der Schule Hitlers „zweigleisige Politik“ bis zum erbrechen behandelt hat. Hitler hat vom Frieden geredet und den Krieg vorangetrieben. Auf der einen Seite furchtbare Taten, auf der anderen Seite Propaganda, PR. Hier wurde die Propaganda-Seite betrachtet.

      Jedenfalls soweit ich das nachvollziehen kann.

    10. @Yoshi: Danke fürs vervollständigen.

      @Antonio: Danke fürs vervollständigen.

      @Dave: Also dein Beitrag geht gar nicht und hat mir ’n bisschen zu viel Kalkül für’n Podcast-Hörer. Wundert mich ’n bisschen. Bestimmt schön Ken im Internet gegoogelt bis man was zu ihm posten kann? Ich weiß gar nicht wie ich das finden soll. (Schwanke noch zwischen unredlich und peinlich.)

      @Rox: Daher danke für die Gegenposition. Da kann man gut rauslesen, dass beim Broder auch irgendwas nicht ganz knusper sein muss. Wem es so wenig um die Sache selbst geht… Naja, Verlierer ist er nicht, da ihm die Debatte ja nicht den Job gekostet hat. Daher toller Mann, der Broder. Hat er gut gemacht. In der Öffentlichkeit brauch ich ihn allerdings nicht.

      Höchstwahrscheinlich hat er mal ’ne Israel(politik)kritische Haltung Ken Jebsens gesichtet und dann alles gegeben was er so fand. Wer weiß ob es den Hörer überhaupt gab. Die gesamte Korrespondenz bekommt ja scheinbar auch niemand zu lesen. Wozu auch? Würde ja nur den Zweck schwächen („Holocaust PR“-Vorwurf, da er selbst weiß, dass er weder leugnet, noch antisemitisch ist). Wobei um Jebsen als „Lügner“ und „Demagogen“ zu diffamieren, zitiert er dann doch nochmal anonym. Stark. Ganz, ganz toller Mann der Broder. Wer braucht den?

      Änliche Masche wie der Welt-Affe, der auf Krampf versucht ’n Artikel gegen Tilo zu schreiben (, hätt er mal die Hamas nicht interviewt). Nur dass man das zum Glück sofort schnallt, wenn man nicht total verkrampft ist.

      Anyway, ich würd mich in Grund und Boden schämen, da so ’ne Pseudopositionen einzunehmen. Zieht euch das einmal rein (5 Jahre her inzwischen) und bildet euch ’ne fundierte Meinung. Erledigt. Alles ist gut.

    11. @ Philipp

      Ich finde Broder mindestens genauso schlimm wie Jebsen. Ich glaube dem auch nur den Mail-Inhalt (da nicht von Jebsen dementiert) und die Schilderung der Art und Weise wie damit beim rbb umgegangen wurde (da ebenso nicht dementiert). In dem Gespräch sagt er ja auch ganz deutlich, dass es ihm darum ging den rbb schlecht dastehen zu lassen. Selbst wenn man unterstellte, dass Jebsen es so meinte wie du es darstellst (was mir sonderlich naheliegend erscheint, aber gehen wir mal vom besten aus), dann gibt es da immer noch dieses Video zu „zionistischem Rassismus“.Man könnte jetzt diskutieren, wann Anti-Zionismus in Antisemitismus übergeht, kann man sich aber auch direkt sparen, da Jebsen selbst das Beste dafür tut beides miteinander zu vermischen. Bspw:

      „Das Volk ohne Raum, das auserwählte Volk, agiert mittels Mossad, der sich, welche Ironie, auch mit SS schreibt, nach den Methoden der Nazis. Über jegliches Recht hinwegsetzen, über Leichen gehen und selbst die eigenen Verbündeten ausspitzeln. Wo ist der Unterschied in der Ideologie und dem Grundanspruch zwischen auserwähltem Volk und Herrenrasse? Der Holocaust hat die Opfer von damals nicht davor bewahren können zu Tätern von heute zu werden. Und die Courage die die Juden zurecht obgleich vergeblich von den Deutschen von damals forderten haben sie heute selber nicht, wenn es gilt den zionistischen Hetzern in den eigenen Reihen die Stirn zu bieten. Juden sind auch nur Menschen. Sie kommen nicht als Islamhasser zur Welt, aber ihr Umfeld macht sie recht schnell dazu und impft sie mit dem Vorurteil, die ganze Welt sei gegen sie. Verfolgungswahn, wie der Film ‚defamation‘ von Yoav Shamir hervorragend zeigt, ein preisgekrönter Film, ein entlarvender authentischer, nachdenklicher, jüdischer Film. Kein Volk hat mehr Erfahrung im Foltern von arabischen Semiten als jüdische Semiten und diese Erfahrung kommt auch in Abu Ghraib und Guantanamo, also nicht nur in israelischen Gefängnissen zum Einsatz. Wenn der US-Enthüllungsjournalist Hersh über diese Folter schreibt, sie aufdeckt, ist das hoch anzurechnen. Wundern muss man sich allerdings darüber , dass er das von Zionisten stammende Folter-Know-How mit keinem Wort erwähnt, vielleicht weil er selbst mit jüdischen roots ausgestattet die Macht der Israel-Lobby in den USA fürchtet? Sehen wir genau hin und betrachten wir die Denke der radikalen Zionisten auf diesen Planeten. Zionismus ist in seiner ganzen Radikalität zu Ende gedacht ziemlich identisch mit der Rassenideologie der Nationalsozialisten. Man geht davon aus, dem Rest der Menschheit überlegen zu sein: das legitimiert jedes Handeln .“ (https://archive.org/details/KenfmZionistischerRassismusOpferGuenterGrass ab ca. 25:45)

      Oder:
      „Das grausame Schicksal der Überlebenden der europäischen Juden hat die Nachfahren stumpf gemacht gegenüber dem Leid anderer Menschen. Ihr Grausamkeitslevel verläuft auf einer vom Holocaust gefrästen Vernichtungskurve. Diese ist und war in all ihren Aspekten pervers und taugt nicht als Orientierung für eine humanere Welt. Wenn man heute an jedem Punkt Palästinas, an dem ein palästinensischer Zivilist durch einen israelischen Besatzungssoldat umgekommen ist, einen solchen Stolperstein einschlagen würde, wäre der Boden Palästinas aus dem Orbit zu erkennen. Er würde flächendeckend messingfarben Unrecht reflektieren“ (ab 55:00)

      Noch ein bisschen mehr Holocaust-Relativierung gefällig?
      Siehe: 30:50 – 36:00 & 56:00
      – „Das Einzige, was am Holocaust der Nazis einmalig ist, ist sein Datum“
      – „Auschwitz war also (wegen des Holodomor) eine Wiederholung und rutscht damit in den Holocaust-Charts auf Platz 2.“
      – „Und wieder rutscht der Holocaust der Nazis (wegen des Landraubs an der indigenen Bevölkerung Nordamerikas) in der Unterdisziplin Raub auf Platz 2 der größten Verbrechen der Menschheit“
      – „Was Adolf Hitler während der Shoa mit den Juden nicht gelungen ist, hätten radikale Zionisten mit den Palästinensern dann erreicht: die Endlösung.“

      Und wenn ich sowas höre, brauche ich keinen Broder um mir ein Urteil über Jebsen zu bilden.

    12. @ rox

      Tut mir leid, bisher mochte ich deine Beiträge soweit, aber an dieser Stelle schreibst du leider totalen Mist.

      „Holocaust-Relativierung“. Wenn du das als Verharmlosung des Holocaust betrachtest, solltest du nochmal zur Schule gehen und von Grund auf Lesen und Schreiben neu lernen.

      Ich frage anders: Darf mit dem Holocaust verglichen werden? Darf mit Hitler verglichen werden?

      Natürlich darf man das. Klar, ein „Dönermord“ ist freilich nicht mit einem Völkermord zu vergleichen, aber worum geht es denn? Befreie dich von dem Gedanken, dass „DER“ Holocaust unvergleichbar ist. Genau so in seiner Entwicklung wird es keinen Zweiten geben, das ist schon richtig. Aber gemessen an faktischen Kriterien gibt es andere Verbrechen, die zumindest ähnlich schlimm sind. Du sagst keiner hat jemals so viele Menschen ermordet wie Hitler, Hitlers Taten seien unvergleichbar? Dann schau dir mal die Auswirkungen von Mao Zedongs Politik an. Der hat so viele Menschen auf seinem Gewissen, da läuft Hitler gelb an vor Neid. Und vergasen lassen hat Hussein seine politischen Feinde auch im Irak. Und Stalin hat seine Sklaven im Gulak auch nicht auf Händen getragen. Und wenn Israel heute ebenso Völkermord an den Palästinensern betreibt, dann mögen das vielleicht noch nicht so zahlreiche Opfer sein und auch nicht in KZs durchgeführt, aber Völkermord bleibt es trotzdem. Was ist nun also mit der Verantwortung der Deutschen, der Israelis und anderer? Deutschland hat schon seinen Holocaust und leistet jetzt seit Jahren wieder zumindest Beihilfe zum Völkermord. Und die Israelis (ich meine gar nicht mal wirklich die Normalbürger, sondern vor allem die Politik) haben auch nicht aus der Geschichte gelernt, wenn sie eine solche hasserfüllte Politik ausleben. Wo ist da die Holocaust-Verharmlosung? Zeig sie mir. Da ist keine. Es geht überhaupt gar nicht um Verharmlosung dieser Verbrechen. Es geht um das neutrale Beurteilen von Verbrechen und in diesem Kontext war der Holocaust vielleicht der schlimmste Vorfall der Menschheit, aber auf definitiv nicht der Einzige. Und andere dieser Vorfälle können durchaus mit dem Holocaust mithalten, das sei mal gewiss. Wenn du das nicht glaubst, dann schau dir als Beispiel mal die Verwüstungen in Hiroshima und Nagasaki an und die Opfer dort. Zyklon-B ist ekelhaft, ja, keine Frage, das macht Atombomben aber nicht gesund und genau darum geht es. Mal die Verhältnisse ins richtige Licht zu rücken und den Leuten mal zu zeigen, dass sich nichts auf der Erde verbessert, wenn wir in Deutschland einfach nur zum Gegenteil des Antisemitismus überschwenken. Außerdem, das kommt noch hinzu, kannst du dir gewiss sein, dass Ken in Deutschland längst von der Bildfläche verschwunden wäre, würde an diesen Vorwürfen auch nur irgendwas tatsächlich dran sein. Da zeigt sich das Ausmaß von Jutta Ditfurth und anderer Anti-Jebsen-Kampagnen. Es sind nur Hetzversuche in den Medien, völlig ohne haltbare Inhalte. Den Leuten passt seine Nase nicht oder in ihren Köpfen ist der NATO-Draht so sehr verwoben, dass sie gar nicht mehr anders denken können und deshalb laufen sie Sturm gegen jemanden, gegen den sie nichts, absolut nichts vorweisen können. Alles nur haltlose Vorwürfe.

      Ich würds mit Jebsens Worten zusammenfassen:
      „Meine Zielgruppe ist der Mensch.“ – nicht nur bestimmte Ethnien

    13. @ Marcus.

      Das gibt es noch nicht online. Ken hat noch massig andere Interviews im Archiv, die wohl alle noch vorher kommen.
      Es könnte also durchaus noch Wochen oder Monate dauern, bis er das hochlädt. ^^

    14. Schade, dass mein Post gelöscht wurde. Wusste nicht, dass die Jerusalem Post hier auf einer Bannliste stellt.

      Wer behauptet, dass die Rockefellers den Krieg der Nazis mitfinanziert hätten, bedient damit antisemitische Verschwörungstheorien.

      Der RBB hat sich nicht ohne Grund von Ken Jebsen getrennt.

    15. „Wer behauptet, dass die Rockefellers den Krieg der Nazis mitfinanziert hätten, bedient damit antisemitische Verschwörungstheorien.“

      So. Jetzt erkläre mir mal bitte ganz genau, wo da an irgendeiner Stelle auch nur ein Ansatz von antisemitischer Verschwörungstheorie sein soll. Ganz ausführlich bitte, Frau Jutta Davefurth.

    16. @ Marcus
      Tilo hat darauf weiter unten schon geantwortet:
      https://aufwachen-podcast.de/2016/07/12/a127/#comment-6299

      @ antonio

      Ich frage anders: Darf mit dem Holocaust verglichen werden? Darf mit Hitler verglichen werden?
      Natürlich darf man das.

      Und da sind wir dann halt anderer Meinung. Ich finde grundsätzlich, dass sich in der „Kategorie“ Vergleiche a la „Stalin war doch viel schlimmer, der hat doch viel mehr Ukrainer verhungern lassen als Hitler Juden vergast hat“ , oder „Die Amerikaner waren doch viel schlimmer, weil die den viel größeren Landraub begangen haben.“ und „Hitler war doch eigentlich nur Produkt seiner Zeit, Rassenhygiene war halt damals überall gehypet“ verbieten. Und genau das ist es, was ich aus den Aussagen Jebsens in dem Video heraushöre. Mit dem Argument „Man wird doch wohl noch mal Ausschwitz auf Platz 2 der Holocaust-Charts packen dürfen ohne gleich als Holocaust-Relativierer zu gelten.“, also sinngemäß „Man wird doch wohl noch den Holocaust in Beziehung zu anderen (vermeintlich) schlimmeren Ereignissen setzen dürfen, ohne sich gleich dafür rechtfertigen zu müssen, die Bedeutung des Holocaust abschwächen zu wollen.“. Und dann ist halt meine Meinung: Nö, darf man nicht, denn es ist genau das was die Relativierung eines Ereignisses ausmacht.

      Und wenn Israel heute ebenso Völkermord an den Palästinensern betreibt, dann mögen das vielleicht noch nicht so zahlreiche Opfer sein und auch nicht in KZs durchgeführt, aber Völkermord bleibt es trotzdem.

      Klar, darf man auch so benennen. Das tut Jebsen aber nicht, er wirft es nämlich den „Zionisten“, dem „auserwählten Volk“, den „Juden“, den „jüdischen Semiten“ vor und NICHT konkret der israelischen Regierung, deren Wählern o.Ä..
      Wenn er schreibt „Das Volk ohne Raum, das auserwählte Volk, agiert mittels Mossad, der sich, welche Ironie, auch mit SS schreibt, nach den Methoden der Nazis.“, dann sagt er: „Die Juden agieren nach den Methoden der Nazis.“ Und das Vermischen von Juden, Zionisten, jüdischen Semiten, Israeliten usw. zieht sich halt durch den ganzen Text oben, dann ist es natürlich angebracht das anzusprechen und darauf hinzuweisen. Und wenn Jebsen sich nunmal mit derartiger Polemik und Kritik hervortut, dann sollte er halt aufpassen wen konkret er damit übergießt und nicht hinterher erwarten, dass man das alles zu seinen Gunsten nur als Kritik an der Palästinapolitik der israelischen Regierung auffasst.

    17. @ rox.

      Holocaust = Völkermord
      Völkermord an den Palästinensern = Völkermord

      Aber Holocaust ≮≠≯ Völkermord an den Palästinensern, sondern:
      beide Verbrechen = Völkermord.

      Das ist auch ein Vergleich und genau diesen Vergleich bedient Ken in diesem Kontext. Warum er ausgerechnet die beiden miteinander und ausgerechnet in dieser Art vergleicht? Weil Israel sich immer noch auf die Opferrolle im Holocaust beruft und heute selbst Völkermord betreibt. Und wir Deutschen leisten Beihilfe. Und das schmeckt mir gar nicht, mir schmeckt nicht, dass überhaupt irgendwer ermordet wird. Es kotzt mich sogar an. Die Ereignisse im Holocaust berechtigen niemanden dazu nun selbst einen Völkermord zu betreiben. Einige Bessermenschen haben keine Ahnung von irgendwas, meinen aber Ken anpissen zu müssen, weil es ja die deutsche Aufgabe nun sei Israel in allen Belangen zu helfen, sogar bei einem neuen Völkermord, schließlich haben wir eine historische Verpflichtung gegenüber den Opfern des Holocausts. Nein, eben nicht. Das Verbot des Vergleichs führt zu einer Verblendung der Menschen, die alle Taten egal welcher Schwere noch harmlos wirken lassen im Gegensatz zum Holocaust. Dagegen wehrt sich Ken. Die deutsche Verantwortung hört nicht beim Holocaust auf, sondern bindet Deutschland daran gar keinen Völkermord mehr entstehen zu lassen oder zu dulden. Doch genau das macht Deutschland und Israel. Deswegen kritisiert er das und deswegen auch in dieser Art.

    18. Die Broschüre „No World Order – Wie antisemitische Verschwörungsideologien die Welt verklären“ der Amadeu Antonio Stiftung bietet einen Einstieg in das Thema.

    19. @ Dave

      Schön, und? 😀
      Ich sag ja gar nicht, dass es diese Verschwörungstheorien nicht gibt, aber darum geht es doch hierbei nicht. Junge. 😀

    20. @ Dave: Also ich finde es eigentlich auch sehr schade, dass dein Jerusalempost gelöscht (!?) wurde. Schließlich hab ich mich ja darauf bezogen. Nun kann keiner mehr sehen wie trollig manipulativ der war. Bin ich natürlich nicht für. Könntest aber vielleicht nachträglich dem Leser nochmal stecken, wie man da am Besten zu Ken Jebsen vorgeht. (Erst auf hebräisch suchen? Dann auf English wechseln? Und ab geht er?) Kleine Anleitung zum gezielten Streuen wär ganz geil. Was du da sonst geschrieben hast, interessiert kein Schwein und ist bewusst täuschend. Das nervt und würd ich höchstens nur für Geld machen. Dann kann ich Abends noch in den Spiegel sehen.

      Hab nochmal gestöbert und unser lieber Henny Modest B. hatte der Bild wohl nachträglich noch das Schlachtwort „antisemitismus“ gesteckt und den vorwurf so über einen dritten streuen lassen. Dabei weiß er eigentlich, dass er es nicht ist. Die Info hätt er sonst auch in seinen Blogartikel getan. (Ich nenn ihn jetzt mal ganz bewusst nicht ekelhaften Penner. Befürchte dass dieser von mir als äußerst mies bewertete menschliche Zug noch zügig und nervös auf seine Identität bezogen wird.)

      @ rox: Danke für den erweiternden fünf Jahre alten Beitrag. Jetzt weiß ich schonmal warum Henny damals so abgegangen ist. 1. Weißt du von wann der Beitrag genau ist? 2. Kannst du mir sagen, wie man an deine Zitate kommt? Hab die leider nicht gefunden auf der Seite. (Das ist ja seltsam, was…?) Daher schonmal danke für diese intensive, ehrenamtliche Aufarbeitung.

      Also die Vermischung zwischen Anti-Zionismus und (sekündären) Antisemitismus interessiert mich persönlich ziemlich wenig. Bin ich aber gerne bereit mal drüber zu reden, wenn Landraub und Kriegsverbrechen dort drüben aufhören. Alles andere ist Zeitverschwendung und Verblendung, da die falsche Debatte den Platz für die entscheidende und richtige Debatte einnimmt. So ’ne Posts haben daher was Perfides. Ich würde daher das ganze eher als schlechten Stil Ken Jebsens einstufen. Nicht mehr und nicht weniger. Übrigens überspitzt oder provoziert er heute auch nicht mehr auf diese Art. Damit nimmt er dir den Raum. Aber gut, wer hier nochmal richtig ins Jahr zurückgeht, kann fleißig gegenhalten. Der ARD-Beitrag ist übrigens von 2016. Nur zur Info.

      Was mir leider völlig fehlt ist, dass dich die Intention von Ken Jebsen scheinbar (!) gar nicht interessiert. Egal ob er auf gute oder schlechte Art vermischt. Ihn geht es um die aktuelle Politik, und dass Deutschland trotz Holocaustveranstwortungsmantra nicht im geringsten gegensteuert. Hier mal kurz Amnesty zum auflockern (Stichprobe):

      „The conflict in numbers
      2,251 Palestinians killed, (incl. 1,462 civilians, 551 of whom were children)
      11,200+ Palestinians injured (incl. more than 3,400 children)
      6 civilians in Israel killed by mortars or rockets fired from Gaza“

      https://www.amnesty.org/en/latest/campaigns/2015/07/justice-victims-war-crimes-gaza-conflict/

      Hab leider nichts in hebräischer Sprache oder aufm Jerusalempost dazu gefunden…

      Das ist auf jedenfall ’ne aktuelle Aktion. Und genau um solche Dinger ging es Ken Jebsen. Darauf hat er aufmerksam machen wollen und zwar aus deutscher Perspektive.

      Alles andere ist Pillepalle, solange da nichts passiert. Und zwar durch Israel (Kann ich das schreiben oder geht da nur „aktuelle israeliesche Regierung“?), durch die deutsche Regierung (inklusive Präsidenten), auch mal die Holocaust-gedenkenden deutschen Bürger und insbesondere durch engagierte und systematischee Ken-Jebsen-diffamierende-Forenposter wie rox und dave. Danke!

    21. „Also die Vermischung zwischen Anti-Zionismus und (sekündären) Antisemitismus interessiert mich persönlich ziemlich wenig.“

      Hätte mich auch schwer gewundert, wenn dieses Thema einen überzeugten Antisemiten interessieren würde.

      Wolfgang Gedeon und Ken Jebsen betreiben Antisemitismus in Reinform und werden zurecht gesellschaftlich geächtet.

      Das Thema Israel wird missbraucht, um den Juden eine Mitschuld an der Verfolgung durch die Nazis zu geben.

      „Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa!“ (Adolf Hitler im Januar 1939)

      Dieser Logik bedient man sich ungeniert.

    22. Lieber Dave,

      schade dass mein Kommentar zu schwer für dich zu verstehen war. Schön sauber aus dem Zusammenhang gerissen. Ziemlich billig.

      „Also die Vermischung zwischen Anti-Zionismus und (sekündären) Antisemitismus interessiert mich persönlich ziemlich wenig. Bin ich aber gerne bereit mal drüber zu reden, wenn Landraub und Kriegsverbrechen dort drüben aufhören.“

      Könntest du bitte belegen, warum ich ein überzeugter Antisemit bin? (Genauso verlogen wie der Broder bei der Bild damals.)

      Du darfst dich aber auch gerne nachträglich noch dafür entschuldigen. Ansonsten darf ich dich höfflich darum bitten, dir deine schmierigen Verleumdungen (gegenüber wem auch immer) mal gepflegt in den Hintern zu schieben. Danke, du Affe!

      Was Wolfgang Gedeon tut interessiert leider in diesem Thread niemanden. Wenn ich mit gesundem Menschenverstand mich gegen GEGENWÄRTIGE Kriegsverbrechen und gegen Landraub einsetze (siehe Zitat), dann ist mir das in dem Zusammenhang auch Banane was Hitler irgendwann mal gesagt hat. Du weisst es auch. Aber danke für die Vermischung. Immer gib ihm!

      Last but not least, die Info oben ging an rox. Dich hab ich hingegen vielmehr darum gebeten, den Lesern Tipps zum gezielten Streuen zu geben. Oder auch wie man smart aus dem Zusammenhang reisst. Mein zweiter Appell an dich war etwas gegen die Situation in Israel zu tun. Bist scheinbar leider beidem nicht nachgekommen. Schäm dich!

      Liebe Grüsse,
      Philipp

    23. Ken Jebsen hat gesagt:

      Er hat Bernays gelesen und Goebbels war auch ein großer Fan von dem. Deshalb wußte Goebbels wie man die PR für Holocaust und die Nazis macht.

      Border hat daraus gemacht:

      Jebsen hält den Holocaust für PR der jüdischen Weltverschwörung.
      Ken Jebsen ist ein Antisemit und Holocaust-Leugner.

      Das ist unglaublich, dass die im ÖR eine Zapp-Folge von vor ein paar Monaten zusammenschneiden mit einem Beitrag von Vice.

      Aber das ist leider gängige Praxis. Ich habe das schon mindestens 2x gesehen. Die neuen Beiträge werden dann überhaupt nicht besser wie Remakes von Filmen, weil die Macher oft andere Motive haben und dann die originale Botschaft grob verfälschen oder noch weiter überspitzen.

      Ich kann euch sagen, beide Male habe ich mich richtig geärgert. Einmal als ich merkte, dass die nur altes Material neu zusammengeschnitten haben in einer angeblich „neuen“ Sendung über ein Thema. Einmal als sie sogar alte Interviews aus dem Zusammenhang rissen und die Interviewten für etwas missbrauchten, was die nie vertreten hätten. Die können dann zwar klagen, aber was bringt es denen. Sie kriegen nie die Chance, das bei allen klarzustellen, die das gesehen und geglaubt haben.

      Leider muss man ganz genau hinschauen. Manche von den Mitarbeitern sind wirklich üble Manipulatoren und missbrauchen ihre Macht. Ich will nicht alle als schlimm bezeichnen.

    24. Die Hemmschwelle bei den ÖR sinkt immer mehr.

      Was in Schweden die U-Boot Sichtung, ist in Deutschland der Fall Lisa.
      Da wurde auch von den ÖR immer leicht verzerrt berichtet.
      Warum, kann man heute sehen.
      Es wird immer wieder als Putins ‚hybride Kriegsführung‘ angeführt.
      Ich denke vielen Menschen fällt da die Propaganda schon auf.
      Aber wenn man so im Freundeskreis mit Leuten spricht, gibt es ganz wenige, die z.B. die originale russische Berichterstattung mal gesehen haben.
      Die ÖR haben aus ‚Ausländer‘ ‚Flüchtlinge‘ gemacht und damit dem ganzen diesen Spin verpaßt und sind dann sehr beharrlich dabei geblieben, nur um einen Punkt zu nennen.

      Ich denke es werden ganz bewußt Menschen mit Extrempositionen unterstützt.
      Der menschliche Geist neigt dazu, die Wahrheit irgendwo in der Mitte zu vermuten.
      Wenn man nun also recht extreme, sogar lächerliche Positionen immer wieder durchkaut, rückt eine ebenso lächerliche, aber nicht ganz so extreme Position in den Bereich der vermuteten Wahrheit.

  1. Bei SPIEGEL-ONLINE gab es diesen Artikel hier „Frankreichs EM-Niederlage: Tränen in bleu-blanc-rouge“ (http://www.spiegel.de/politik/ausland/em-2016-frankreich-in-traenen-a-1102356.html)

    „Drei Tage waren die Sorgen der Nation wie ausgeblendet: Vergessen die Wirtschaftskrise, verdrängt die Arbeitslosigkeit, die Streiks oder die bisweilen gewalttätigen Kundgebungen gegen die Reform des Arbeitsgesetzes. Selbst die immer präsente Angst vor Anschlägen verschwand hinter der wachsenden Begeisterung für „Les Bleus“.“

    Nicht nur, dass die aus meiner Sicht sehr berechtigten Streiks in Frankreich in eine Reihe mit ganz anderer Art von „Sorgen“ wie etwa der Wirtschaftskrise oder der Arbeitslosigkeit in eine Reihe gestellt werden: Ich habe auch keinen Artikel gelesen und keinen Kommentator gehört, der darauf hingewiesen hätte, dass auch der EM-Sieg für Portugal dem Land in Zeiten fortwährender Wirtschaftskrise und einer höheren (!) Arbeitslosenquote als in Frankreich gut tun könnte – wenn man dieser Logik, nach der Fußballsiege das Leben der Menschen in irgendeiner Weise erträglicher machen könnten, überhaupt folgen will. Diese Frankreich-Perspektivierung finde ich deswegen auch ein bisschen entlarvend, weil hier klar wird, wie wenig die deutschen Medien derzeit am Schicksal der kriselnden EU-Staaten im Süden interessiert sind.

  2. Habe mir heute einige Punkte während des live-podcasts notiert, an die ich denken mußte:

    Thema Referenden, direkte Demokratie u.ä.:

    unten der link zu einer schweizer Arena Sendung.
    Die Sendung verdeutlicht für mich das Selbstverständnis von schweizer Politikern und deutschen Politikern.
    Wenn man den Diskurs der Schweizer untereinander beobachtet, so sind sich Alle in dem Punkt einig:
    Die direkte Demokratie ist ein schweizer Erfolgsmodell, weil es ein so heterogenes Land wie die Schweiz zu einem
    funktionierenden Staat gemacht hat.
    Föderalisierung hat mehrere Aufgaben. Einerseits, ist es ja so gedacht, dass sich ein Politiker auf lokaler Ebene beweist und dann bis zur Bundesebene hocharbeitet.
    Bitte diesen Gedanken auch im Bezug auf die Ukraine betrachten, wo solche Mechanismen einen stabileren Staat produzieren könnten.
    Problem ist, dass Föderalismus in solchen Ländern immer noch eher als Drohung gesehen wird.
    Man kann aber auch im Sinne eines Herrn Gutenberg, also der sog. Quereinsteiger darüber nachdenken, oder im Sinne von China, wo wohl dieses zentralistische System auf lokaler Ebene mit den Beamten auch eine wahnsinnige Korruption erzeugt.

    Ich finde, man sollte Wahltermine in der EU harmonisieren,
    damit nicht immer gerade ein Land gerade Wahlen hat, mal so als Idee und man sollte zu betimmten Themen EU-weite Referenden abhalten, an einem Tag und die Entscheidung dann akzeptieren, der Lissabonner Vertrag, Euroeinführung, sowas.

    https://www.youtube.com/watch?v=ikOJvUMeSTQ

    Zum Thema Merkel Interview, Spanien usw…:

    Als ich in Spanien war, gab es dort noch die Peseta.
    Es war damals schon so, dass fast alle jungen Menschen studiert haben.
    Die Logik geht so, ich studiere, weil ich sowieso keinen Job finden würde.
    Diese jungen Menschen leben dann bis zum Alter von 26-27 Jahren zu Hause bei Ihren Eltern.
    Das beeinflußt das Sozialleben, weil man dann halt schwierig den Freund, oder die Freundin zum Vögeln mit nach Hause bringen kann. Auch weil sehr katholisch. Daraus ergeben sich recht seltsame Geschichten, wo man sich trifft usw…
    Auch war es zumindest zu meiner Zeit noch sehr verbreitet, dass in Südspanien und darauf beziehe ich mich, Analverkehr
    bevorzugt wurde. Damit die Frau noch Jungfrau bleibt.
    Zumindest war das so ein Mythos, genauso wie das blutbefleckte Laken in der Hochzeitsnacht.
    Tut mir leid, wenn ich das so unverblümt schreibe.
    Die Menschen konnten aber trotzdem ganz gut leben, weil sie z.B. auf Märkten einkauften und nicht im Supermarkt.
    Red Bull gab es im Corte Ingles (Supermarkt) ca. 2 Dosen in der Drogerieabteilung.
    Red Bull Wodka völlig unbekannt und von meinen spanischen Freunden als ekelhaft verschmäht.(Wir schreiben das Jahr 1996)
    Dafür gab es Cocktail bars, wo man sich mini cocktails bestellen konnte in einer wahnsinnigen Auswahl.
    chupitos, also ein cocktail als shot, wie tapas, nur mit cocktails. Egal.

    Jedenfalls, war mir immer klar, dass die Einführung des Euro für so ein Umfeld höchst problematisch ist.
    Und das will ich eigentlich mit meiner kleinen Geschichte ausdrücken.
    Das Hauptproblem im Moment ist also nicht unbedingt die EU, sondern von der Dringlichkeit her vermutlich der Euro.
    Ein Ausgleichsmechanismus hätten die Eurobonds sein können, die aber wegen deutscher Innenpolitik nicht umgesetzt werden konnten. Wenn also Merkel vom Erfolgsmodell der Agenda 2010 spricht, dann geht es immer darum, dass die Produktivität
    Deutschlands innerhalb der EU gestiegen ist. Aber die Vorteile des Einen sind die Nachteile des Anderen und die Exporte des Einen sind die Importe des Anderen.
    Im Grunde gibt es am Ende 2 Lösungen, entweder die Konkurrenz innerhalb der EU muß verringert werden, aber Konkurrenz hat eben auch positive Aspekte, oder es muß Ausgleichsmechanismen geben.
    Zu diesen Ausgleichsmechanismen wird aber der Widerstand innerhalb der Länder groß sein, siehe Länderfinanzausgleich mit Bayern innerhalb Deutschlands.
    Also wie man es dreht und wendet, in diesem Dilemma steckt die EU und die Eurozone im Speziellen.
    Ich gehe daher davon aus, dass die Eurozone unter dem Strich nicht zu halten ist.
    Wenn nun auf einmal der BREXIT für Alles verantwortlich gemacht wird, kann ich nur sagen, das war vor dem BREXIT auch schon Alles so.

    Wie können wir eine Volkswirtschaft in Kooperation aufbauen bzw. warum entwickeln wir da kein System dafür ?

    Die Austeritätspolitik ist eine Spirale nach unten, denn wenn wir mal annhemen, die anderen Länder würden Deutschland
    in Produktivität schlagen, dann hätte ja Deutschland wieder das Problem.
    Am Ende geht eigentlich das Meiste auf das Geldsystem zurück, wo man sich schon fragen muss, warum der Staat diese
    wichtige Infrastruktur aus der Hand gibt.

    Mein letzter Gedanke noch zum BREXIT:
    Wenn ich mir letzte Woche mit Natogipfel, EU wirft sich quasi der Nato an den Hals, Festung Europa usw… ansehe,
    dann bin ich mir nicht sicher ob in eingien Jahren dann nicht aufeinmal der Brexit als richtig eingeschätzt wird.
    Zumindest, möchte ich mal folgende Logik anbringen.
    Wenn schwankende Aktienkurse und schwankende Wechselkurse das ganz große Drama des BREXIT sind, dann heißt das im Umkehrschluß, es darf nichts mehr politisch beschlossen werden, was ‚die Märkte‘ stört.
    Das ist also wieder mal zum Großteil Medienhysterie. Praktisch, wenn das Pfund 20% gefallen ist, empfehle ich,
    sich z.B. mal umzusehen, ob man ein Motorrad nicht in England kauft.
    Und im großen Stil liegt darin schon die Antwort warum, die Großen sich dann denken, hmmm, das Pfund ist vielleicht unterbewertet, da gehen wir mal rein…

    Die Gefahr des BREXIT sehe ich eher in dieser Schottland, Irland Geschichte.
    Da zeigt sich aber auch wieder die Verlogenheit unserer Medien.
    Vor dem Brexit, Unabhängigkeitsreferendum in Schottland schlecht, nach dem Brexit Votum, sieht man nationale Separationsbewegungen deutlich positiv.
    Es ist ein Druckmittel der EU sich mit schottischen Politikern zu treffen, aber es ist gleichzeitig ein ziemliches Pulverfaß.
    Wer entscheidet also, ob ein Referendum über eine Abspaltung gut oder schlecht ist, legitim oder illegitim, ob der neue Staat anerkannt wird oder nicht usw… ?

  3. Es ist genau diese seltsame Brühe aus völliger Gleichgültigkeit gegenüber den Völkern Osteuropas und dem Antiamerikanismus der Linken, die es Putin in Deutschland so einfach macht.

    „In Deutschland speist sich die Kritik am Engagement der Nato in Osteuropa aus einer erschreckenden Gleichgültigkeit gegenüber den östlichen Nachbarn, einem tief sitzenden Misstrauen gegenüber der Nato und einem ebenso tief verwurzelten Antiamerikanismus, der sowohl bei ganz Linken als auch ganz Rechten zu beobachten ist. Von den Osteuropäern könnten die Deutschen lernen, dass die Nato nicht nur ein Verteidigungsbündnis ist und schon gar kein Relikt aus dem Kalten Krieg, sondern auch eine Wertegemeinschaft.“

    http://www.tagesspiegel.de/politik/nato-treffen-in-warschau-erschreckende-gleichgueltigkeit-gegenueber-osteuropa/13853756.html

    1. Das sieht sogar die CSU so:

      „Die NATO sei nicht nur ein Verteidigungsbündnis, sondern auch eine Wertegemeinschaft freier Staaten, machte Hahn deutlich. “

      https://www.csu-landesgruppe.de/nachrichten/texte-und-interviews/hahn-nato-ist-wertegemeinschaft-freier-staaten

      Und es steht auch in der Präambel:

      „Die NATO versteht sich nicht nur als militärisches Bündnis, sondern auch als eine Wertegemeinschaft. Ihr Ziel ist es, „die Freiheit, das gemeinsame Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf den Grundsätzen der Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, zu gewährleisten“

      http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-demokratie/39406/nato

    2. Wenn die NATO eine Wertegemeinschaft ist, dann müsste Krieg zwischen den Völkern das oberste Ziel sein. Das klingt zumindest nicht unlogisch.

    3. So Hoschis wie du finden es geil, dass dass in der Ukraine mit deutschen Steuergeldern gekillt wird, dass US-Atomwaffen in Deutschland modernisiert werden, dass Deutschland USA und Israel in den Arsch kriecht, dass Israel U-Boote quasi geschenkt bekommt, dass über 100 Mrd. statt in Sozialausgaben in weitere Waffen gehen, dass deutsche Soldaten an der Grenze zu Russland stehen wie zu Hitlers und Napoleons Zeiten. Dass Syrer geschlachtet werden, um das postsowjetische Assadregime zu beseitigen. Dass Irak überfallen wurde aus dem gleichen Grund. Scheiß drauf, wenn alles schlimmer wird. So Hoschis wie du holen sich dann einen runter und machen einen drauf, weil das alles so geil ist für dich.

    4. „Es ist genau diese seltsame Brühe aus völliger Gleichgültigkeit gegenüber den Völkern Osteuropas und dem Antiamerikanismus der Linken, die es Putin in Deutschland so einfach macht.“

      Haha, Putin „so einfach macht“?? So einfach? Russland „macht uns platt“, oder wie? Der Medienkrieg wird nicht nur von einer Seite geführt und außerdem: Auch wenn Putin (so wie Obama) ein Idiot ist und sich die Krim geholt hat, ist das Märchen vom defensiven West-Werte-Bündnis und dem aggressiven erfolgreichen russischen Bären lächerlich. Diese map verdeutlicht „unsere“ gegenwärtige Bedrohungslage ganz gut:
      http://i.imgur.com/UzaEGyw.jpg?1
      🙂

      Ähnlich verhält es sich mit dem dämonischen Iran:
      http://www.kirwanesque.net/wp-content/uploads/2012/02/20120219-3.jpg
      🙂

  4. Ich würde gerne mal eine Diskussion darüber anregen, ob man in Berichten und Debatten die EU mit Europa gleichsetzen sollte. Die EU ist ein politisches Gebilde, Europa ein Kontinent, der auch mehrere Staaten umfasst, die nicht in der EU sind. Auch Russland fällt raus, wenn man die EU mit Europa gleichsetzt. Aber Moskau liegt ja nicht hinter dem Ural.
    Die Fragen sind:
    Warum wird von Europa gesprochen, wenn man die EU meint?
    Was wird damit bezweckt? Mehr Gewicht, mehr Bedeutung?
    Gehören Staaten, die nicht in der EU sind, nicht zu Europa?

    1. Warum wird von Deutschland gesprochen, wenn es korrekt Bundesrepublik Deutschland heißt?

      Warum wird von Europa gesprochen, wenn es korrekt EUROPÄische Union heißt?

      Fragen über Fragen.

    2. Nach der Logik, Tilo, müssten ja alle Staaten Europas in der EU sein.

      Ganz einfach: Es streitet ja niemand ab, dass die Bundesrepublik Deutschland = Deutschland ist.

      Bei der EU haben wir nun mal das Problem, das die EU nicht Europa ist :). Die Bundesrepublik Deutschland ist aber Deutschland.

      Fragen beantwortet?

    3. Als Schweizer stellen sich bei mir immer die Rückenhaare auf wenn EU und Europa verwechselt werden. Versucht doch bitte soche manipulativen Begriffsumdeutungen nicht unkritisch zu übernehmen. Vielleicht gilt man in ein paar Jahren als Extremist wenn man einen Unterschied zwischen Kontinent und Union sieht. Ihr seid mir noch nicht kritisch genug mit der EU und deren Propagandabegriffen, auch wenn ich zu schätzen weis wie ihr euch auch bei diesem Thema dem medialen Umfeld widersetzt.

    4. Es gibt keine gemeinsames Europa ohne europäische Union.
      Es ist eine Illusion allein mit bilateralen Verträgen eine gemeinsamen Binnenmarkt geschweige denn einen Raum zu schaffen in dem man sich aussuchen kann wo man studiert, wohnt oder arbeitet.
      Klar man kann die Schweiz nennen, und sagen bei der klapp das doch auch. Das geht aber nur, da sie ihre Verträge mit Europa machen kann und nicht mit den allen 28 Mitgliedsländern.

  5. Ich kann das vor Wochen angekündigte Interview mit Ken Jebsen immer noch nicht finden. Gibt es dazu eine Info?
    Und noch viel wichtiger wieso gibt es noch keine Theorien dazu? Sind die Leute etwa alle realistisch geworden?
    Hmm… Sehr merkwürdig…
    Ken würde jetzt fragen wem nützt das? Wer hat dieses Interview verboten?
    Die Regierung? Die Zeitungslobby? Erreicht Stefans Buch dann eine zu große Reichweite? CIA? Bilderberger? Zu wenig Propaganda im Interview für KenFM? Zu ehrlich für KenFM?

    Das es sich noch in Bearbeitung befindet schließe ich jetzt einfach mal aus.

    1. Hab letztens Ken gefragt: Er hat noch dutzende Interviews im Archiv. Es ist nicht absehbar, wann Stefans Folge veröffentlicht wird, meinte er.

  6. Bezüglich „Bringen Volksentscheide grundsätzlich bessere Entscheidungen als Parlamente“ möchte ich auf https://en.wikipedia.org/wiki/Attribute_substitution verweisen, und das dazu passende Buch „Thinking, Fast and Slow“.

    „It (Attribute substitution) occurs when an individual has to make a judgment (of a target attribute) that is computationally complex, and instead substitutes a more easily calculated heuristic attribute“

    Mann kann nicht einfach aus einer Frage und einer Antwort eine Meinung herleiten. Es kommt darauf an welche Frage der Befrage für sich beantwortet. z.B: „Ist mein Bekanntenkreis bei politischen Fragen meistens mit mir einer Meinung?“

  7. Wenn Tilo glaubt, dass man Demokratie attraktiver macht in dem man Volksabstimmungen abhält und diese ggf. mit Bundestags-/Landtagswahlen verbindet, dann hat er in meinen Augen ein sehr bizarres Verständnis von Demokratie. Denn mal abgesehen davon, dass dann im Zweifel Menschen über die Zukunft eines Landes bestimmen, die sich mit Themen weder eigenständig auseinandergesetzt haben, noch zumindest die groben Zusammenhänge verstanden haben, finde ich sehr bedenklich.

    Mehr Demokratie bedeutet eben nicht nur mehr Rechte bzw. in dem Fall mehr Kreuzchen, sondern auch mehr Pflichten, und zwar politische Teilhabe. Die dann zumindest so aussieht, dass ich mich mit dem Thema, über das ich abstimme, eingehend auseinandersetze und die Konsequenz meiner Wahl auch verstehe.

    Und dass ausgerechnet diejenigen, die den ärgsten Populisten des Landes auf den Leim gehen, der Meinung sind Volksabstimmungen wären eine tolle Sache, sollte uns zu denken geben. Bevor man mehr (bzw. direkte) Demokratie etabliert, sollte es dafür auch ein Bewusstsein geben.

    1. Wenn Martin glaubt, dass man Demokratie attraktiver macht in dem man Bundestags-/Landtagswahlenabhält, dann hat er in meinen Augen ein sehr bizarres Verständnis von Demokratie. Denn mal abgesehen davon, dass dann im Zweifel Menschen über die Zukunft eines Landes bestimmen, die sich mit Parteien weder eigenständig auseinandergesetzt haben, noch zumindest die groben Inhalte kennen, finde ich sehr bedenklich.

      Indirekte Demokratie bedeutet eben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, und zwar politische Teilhabe. Die dann zumindest so aussieht, dass ich mich mit den Parteien, über die ich abstimme, eingehend auseinandersetze und die Konsequenz meiner Wahl auch verstehe.

      Und dass ausgerechnet diejenigen, die den ärgsten Populisten des Landes auf den Leim gehen, der Meinung sind Bundestagswahlen wären eine tolle Sache, sollte uns zu denken geben. Bevor man Demokratie etabliert, sollte es dafür auch ein Bewusstsein geben.

    2. Wer glaubt denn bitte, dass sich Leute wie Gröhe und Gabriel mit Ihren Ämtern auskennen? Wenn sich solche Leute über die eindeutige Meinung des jeweiligen Expertenrats hinwegsetzen, kann man sich die dahinterstehende „Ahnung“ bereits vorstellen – sehr viel heiße Luft.

    3. Nun wieso versucht man es nicht mit politischer Bildung?

      Ich stehe (ausnahmsweisse :D) da zu 55% auf Tilos seite. Stefans Argumente kann ich durchaus nachvollziehen da ich AfD wähler in Familie hab die der Meinung sind „Die Politiker sind alle doof“ Sobald es um Inhalte und Fakten geht sihts dann eher trübe aus und man beruft sich wieder auf „das ungute Gefühl“ als Entscheidungsgrundlage. Solche Leute würd ich nichmal über den Wocheneinkauf mitbestimm lassen -.-

      Andererseits könnte man an kleinen Sachthemen die Bevölkerung schon teilhaben lassen, einfach schon wegen dem Effekt der Sugestion an politischer Partzipierung.
      (Ich will nicht bestimmen, ich will es nur dürfen! Hat früher auf Arbeit wunderbar funktioniert 😉
      Das Hauptproblem ist, dass die Leute nicht informiert sind, wieso dann nicht zu Thema XY A4 Infoblatt mit pros und contras ein paar Fakten + Stimmbescheid in Briefkasten?

      Ja ich bin Naivling ^^

    4. Sorry Martin, sorry Stefan. Eure Argumente für die parlamentarische -und gegen die Volksabstimmung sind mir zu oberflächlich. Wie objektiv und richtig sind denn Entscheidungen des Parlaments wenn sie von Lobbyisten und der Fraktionsdisziplin beeinflusst werden? Zugegeben: Eine Volksabstimmung ist nur dann sinnvoll, wenn der Wähler das Für und Wider abschätzen kann. Das hinzubekommen ist für mich jedoch wahrscheinlicher als die Beeinflussung der Parlamentarier zu beschränken.

      Allerdings sollten Volksabstimmungen nur dann vorgenommen werden, wenn sie massiv die Lebenswirklichkeit jedes Einzelnen beeinflussen. TTIP, das Oxi zur Austerität in Griechenland oder das Referendum zum Brexit gehören zu dieser Kategorie. Das Problem beim Brexit war leider, dass beide Lager populistisch und nicht sachlich argumentierten. Entscheiden zu wollen ohne dessen Konseqeunzen zu kennen macht natürlich auch keinen Sinn.

    5. Dito. Das mit der Lobby sehe ich auch als Problem.
      Bei einer Volksabstimmung sehe ich wenigstens eine ausgeglichene Chance, dass sich der Wille des Volkes durchsetzt, während im Parlament mit ziemlich hoher Sicherheit die Entscheidung gegen den Bürgerwillen durchgesetzt wird aufgrund der Lobby.

  8. Danke Tilo, dass du Stefan bei der Diskussion um die Volksabstimmungen klar contra gegeben hast.
    Das beste Beispiel ist doch TTIP (auch wenns eine europäische, keine deutsche Angelegenheit ist), das auch von unserer Regierung beworben wird. Jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt hat, weiss, dass es kein Vertrag im Interesse der Bürger beider Kontinente ist, sondern ein Vertrag im Interesse der multinationalen Konzerne.
    Also was tun nach Stefans Logik ? Nichts ! Der Bürger ist ja populistisch verblendet und die repräsentativ gewählten ‚Experten‘ in Brüssel werden sich schon nach dem Wohl der Bürger entscheiden.
    Wir leben ja schließlich im ‚Europa der Bürger‘ 😉

    Natürlich sollte man nicht jedes Thema per Volksentscheidung beschließen lassen, sie sollten eventuell auch klarere Mehrheiten (2/3 z.B.) benötigen und sie sollten eventuell auch komplexer gestellt werden außer nach ‚ja oder nein‘ zu fragen, aber sie generell als Arroganz des Pöbels abzulehnen ist ziemlich albern.

    Schon etwas erschreckend, dass in einer so kritischen Sendung von Stefan die Devise ausgeht: Die Profis an der Macht werden bestimmt das Beste für die Menschen tun, weil der Bürger ja nur so plumpe Vorstellungen der Afd, BILD oder Tagesthemen übernimmt und nicht die ‚harte Arbeitsrealität‘ im Parlament kennen.

    P.S. Stefans Angebot an den „Bürger, der sich für intelligenter als die Politiker hält“ dann eben selber in die Politik zu gehen ist auch ziemlich arrogant und naiv.
    Man brauch schon sehr viel Glück und gute Kontakte um als politisch aktiver Mensch mehr zu erreichen, als in der Innenstadt alle paar Jahre Flyer und Rosen zu verteilen und im der Lokalfraktion darüber zu diskutieren, wie sich die Fraktion in der Abstimmung verhält, ob nächsten Sommer 500m oder 300m Radweg neu gepflastert werden.

    1. „Das beste Beispiel ist doch TTIP“
      Ja das beste Beispiel ist wirklich TTIP. Da hatte nahezu J
      jeder schon eine Meinung, bevor Greenpeace die Dokumente geleakt hat, bevor man sich also überhaupt erst eine differenzierte Meinung bilden konnte… Für mich ist es nicht sehr beruhigend, wenn auf einer solchen Basis politische Entscheidungen getroffen werden. 😉

      Zu Volksentscheidung/komplexere Fragestellung/Arroganz des Pöbels hab ich im nächsten Kommentar schon was geschrieben. Es gibt durchaus Argumente für „Stefans Logik“ 😉

      Im Übrigen halte ich eher denjenigen für arrogant, der sich für „intelligenter als XY“ hält, und sein Nichtstun damit begründet, dass er sowieso nichts erreichen könnte. Und dein Argument verkennt eben auch völlig, wie viel Politik auch auf Kommunal-/Kreis- und Landesebene stattfindet, und dass eben auch Leute benötigt werden, die dort mitgestalten.

    2. Moin,
      ich fande den Teil, in dem es um Volksabstimmungen auch am besten in dieser Episode.

      Als Hamburger kann ich sagen, dass ich mit unseren Volksabstimmungen in Hamburg auf Landesebene und Bezirksebene hier überwiegend gute Erfahrungen gemacht habe. So wurden klare Investoren-freundliche/Einwohner-feindliche Projekte abgeschmettert.
      Z.B. den Bau einer Seilbahn über die Elbe, dass als wichtiges öffentliches Verkehrsmittel ausgewiesen wurde.

      Oder die Olympiade, die von Grüne (GAL), SPD, CDU bis FDP alle wollten nur eben die Bürger nicht. Das Votum gegen Olympiade wurde sogar gegen die massive Stimmungsmache der Lokalmedien erreicht.

      Ein anderes Beispiel ist der erste innerstädtische IKEA in Deutschland in Altona. Zunächst war ich der Meinung, dass er nur Nachteile bringt. Das Begehren gegen IKEA war allerdings nicht erfolgreich. Heute sehe ich dass mit anderen Augen. Der Stadtteil Altona-Altstadt ist heute wieder ein richtiger Magnet. Die Fussgängerzone ist wieder belebt und ein beliebter Treffpunkt. Einem Artikel diesbezüglich aus der SZ kann ich mich nur anschließen:

      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ikea-allein-im-smland-1.2305515

      Natürlich gibt es auch negativ Beispiele in Hamburg, z.B. zur unsäglichen Schulpolitik in Hamburg.

      Mein Punkt (und der kam in der Disskusion leider nicht vor) ist, dass Volksbegehren auch ein wichtiges Mittel von Bürgerinitiativen gegen korrupte Politiker. Ein Volksbegehren ist nicht nur Ja/Nein, sondern die Gruppen müssen zuvor maßig Unterschriften sammeln und Informationsveranstaltungen durchführen. Für mich sind Volksbegehren sehrwohl ein wichtiger Teil der Demokratie.

      bitte weitermachen, euer Podcast ist sehr gut!

      grüße,
      joachim

  9. Zum Thema direkte Demokratie/Volksentscheide wurde hier von irgendwem schonmal vor einigen Folgen ein Kurztalk von Julian Nida-Rümelin verlinkt, der grundlegende Probleme anspricht.

    Sobald man mindestens 3 Entscheidungsbeteiligten mindestens drei Entscheidungsalternativen vorlegt, muss man immer damit rechnen, dass das Ergebnis der Entscheidung von Zufällen im Entscheidungsprozess abhängt. Je mehr Entscheidungsalternativen und je mehr Entscheidungsmöglichkeiten man anbietet, desto größer wird das Risiko, dass es dazu kommt. Das ist ein strukturelles Problem bei Volksentscheiden/Referenden und das wird man auch nicht los.
    https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus-talks/campus-talks-nida-ruemelin-108.html

    Es werden dann in Volksentscheiden, wie Stefan es ja auch gesagt hat, immer zwei scheinbar konträre Entscheidungsalternativen zur Wahl gestellt, die der Komplexität der Entscheidung in den allermeisten Fällen einfach nicht gerecht werden (können). Und da muss man dann schon fragen ob die Frage „Könnt ihr da etwa bessere Entscheidungen treffen?“ wirklich so unangebracht ist. Ich, als Teil des Fußvolkes, sehe das Problem durchaus und halte die Frage, vollkommen unabhängig davon wer sie stellt, für sehr berechtigt. Es bringt nichts Volksentscheide oder Referenden zu glorifizieren und gleichzeitig die Risiken und Gefahren, etwa das Zusammenstreichen extrem komplexer Entscheidungen auf zwei Alternativen, die „Populismusanfälligkeit, die Abhängigkeit von und Beeinflussung durch die Medien, die Unzulänglichkeiten von Entscheidungsprozessen usw. zu ignorieren.

    Und generell muss man sich auch fragen: Ist eine Entscheidung richtiger oder demokratischer,
    – wenn diejenige Option, die die meisten Einzelinteressen auf sich vereinigt, umgesetzt wird, oder
    – wenn ein möglichst guter Kompromiss, der zwischen den verschiedenen Einzelinteressen vermittelt, gefunden wird?

    Ich glaube, und das spricht ja auch Nida-Rümelin an, dass man weg muss von der Vorstellung „Demokratie ist wenn die Mehrheit entscheidet.“ hin zu einer Vorstellung „Demokratie ist, wenn eine Entscheidung gemeinsam, also bspw in Form eines Kompromisses der vielen (legitimen) Einzelinteressen, getroffen wird.“ Und ich denke, dass man das am ehesten durch die politischen Institutionen erreicht (bzw. eher erreichen könnte) und, dass direkte Demokratie da nicht das Mittel der Wahl sein kann.

    Ich kann auch Tilos/Gysis Argument, dass man die Demokratie durch Entscheidungen über Sachfragen parallel zur Bundeswahl attraktiver macht, nicht nachvollziehen. Zumal damit auch Stefans Argument, dass eine simple „Ja oder Nein“ Volksabstimmung undemokratischer sein kann als eine Entscheidung der politischen Organisationen, nicht entkräftet wird. Und eine Volksabstimmung kann nun mal nicht komplexer sein als eine „Ja oder Nein“ Entscheidung. Man muss immer irgendwelche konträren Positionen zur Wahl stellen. Jede darüber hinausgehende Entscheidung könnte nämlich zu chaotischen (d.h. zufälligen) Ergebnissen führen (siehe oben).

    Die Demokratie würde man meiner Ansicht nach vor allem attraktiver machen, indem die Politiker mal Perspektiven zur Wahl stellen würden, bspw. wo sie mit der Gesellschaft in 10-20 Jahren stehen wollen. Ich glaube nicht, dass Merkel eine Antwort hätte, die weit über „Alles soll so bleiben wie es ist.“ hinausgehen würde. Ich habe den Eindruck, dass am schädlichsten momentan die Alternativ- und Perspektivlosigkeit in Merkels Regierungsstil, die übergroße Koalition und die marginalisierte Opposition sind und weniger die Tatsache, dass wir keine direktdemokratischen Entscheidungen treffen. Das soll natürlich nicht heißen, dass es nicht förderlich wäre, das Fußvolk im Entscheidungsprozess besser zu beteiligen. Man könnte durchaus auch bei komplexen Themen versuchen die Bürger besser in den Entscheidungsprozess, etwa die Analyse und Bewertung von Entscheidungsoptionen, einzubinden und am Ende trotzdem repräsentativ entscheiden, wenn die Entscheidung dann für den Bürger auch nachvollziehbar gemacht wird.

    1. Ich teile die Analyse im Bezug auf Merkel.
      Sie spricht es ja im Interview, welches im podcast war selbst an, indem sie meinte die Agenda2010 von Schröder wäre massiv von der CDU unterstützt worden.
      In meinen Ohren übersetzt heißt das, ich habe das übernommen und einfach weiter laufen lassen.
      Die Frage die ich Schröder gerne stellen würde ist, ob er irgendwann nachgesteuert hätte, oder ob er es auch so hätte laufen lassen, wenn er Bundeskanzler geblieben wäre.

      Hier übrigens noch zu den Begriffen,
      Wenn ich es richtig deute ist eine Volksabstimmung in Deutschland nur für Gebietsveränderungen oder für Art. 146 GG vorgesehen:
      http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/23190/volksabstimmung

    2. Das sagt Wikipedia jedenfalls auch so, erwähnt aber auch, dass die h.M. wohl inzwischen ist, dass eine Verfassungsänderung zur Einführung von Volksentscheiden möglich wäre.
      Aber so lange die Union derart stark ist, wird es dazu wohl nicht kommen 😀

    3. „Die Demokratie würde man meiner Ansicht nach vor allem attraktiver machen, indem die Politiker mal Perspektiven zur Wahl stellen würden, bspw. wo sie mit der Gesellschaft in 10-20 Jahren stehen wollen.“

      Oh Gott. Bitte nicht. Politiker können jetzt schon alles über die Zukunft sagen und für die Zukunft versprechen. Das ist das Tolle an der Zukunft: Man kann alles sagen, sich alles wünschen und alles versprechen.

  10. Zum Volksentscheid

    Ich fände es ja super wenn im Parlament Profis sich für meine bzw. unsere Interessen stark machen würden. Die haben natürlich auch mehr Ahnung von vielen Dingen… Um bei dem Bsp. von Götze zu bleiben, ich würde jetzt auch nicht bei einem Länderspiel ihn auswechseln und mich dafür einwechseln weil ich meine ich könnte besser Tore schieße, das leuchtet mir auch ein. Aber was bringt es mir wenn in den Parlamenten Profis sitzen die ständig Eigentore schießen und für die Interessen andere Teams einstehn… Ihr habt es doch ein paar Minuten vorher im Podcast noch selber gesagt, da hieß es „Die EU muss jetzt endlich mal mehr für ihre Bürger tun.“ Und Zack kommt CETA. Vor dem Hintergrund muss ich sagen wäre mir direkte Demokratie mit Volksentscheid lieber. Da vertrau ich lieber auf das Bauchgefühl der Gemeinschaft. Aber ich geb Stefan recht, wenn die Parlamentarier unabhängig wären und nach besten wissen und gewissen entscheiden würden, wäre es das bessere System. Aber so wie es aktuell läuft ist das Parlament doch auch nur wieder ein Instrument der Reichen und Mächtigen.

  11. Hupsala Android Handy das 9000 Mal runtergeladen hat :0
    Ich hatte das Gefühl, dass das ich gewesen sein könnte da das so rumgebuggt hat….

    Zum Inhalt:
    Afd-Bekämpfung:
    Finde das Thema sehr schwierig meine These ist ja, dass man solange die Afd sich nicht selbst zerfleischt gegen die Afd nicht medial an. Die Wählergruppen haben doch schon längst ihre eigene Filterbubble mit ihren eigenen Medien (wie Compact, Cicero,etc….) natürlich muss man jetzt schauen das man jetzt die noch „normale“ Rentnerrepublik nicht in die Hände der Afd treibt und da halt ich diese Horse-Race-Scheiße für komplett dämlich.

    Europa:
    Langfristig halte ich nur ein geeintes Europa, wenn nicht sogar eine geeinte „Weltorganisation“ die in etwa wie die EU (also sozial und umweltpolitisch) funktioniert ansonsten denke ich nicht dass wir auf der Erde längerfristig eine gute Zukunft bei all dem Wachstum und all der Gier haben werden.
    Wie man das anstellen sollte hab ich keine Ahnung ist aber auch nur eine Vision von mir und wie man weiß: Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen…
    Nun ja ich glaube aber das die Klimaerwärmung nicht mehr mit dieser Menschheit eingedämmt werden kann. Dafür haben alle viel zu viel Einzelinteressen und keiner will von seiner Interessen zurücktreten. Wenn man sich die heutige Politik anschaut hat man das Gefühl das die Politik nicht gemacht wird um Probleme zu lösen sondern um Politik als Selbstzweck der Politik macht 🙁

    Bin jetzt etwas abgeschweift deshalb zurück zu Europa:
    Warum wollen alle eine Führungsrolle und keiner ne echte Partnerschaft?!
    „Austerität macht keinen Sinn mehr“ Tolles Zitat und stellt eigentlich meine Meinung 1 zu 1 dar.

    Amerika:
    Habe grade auf Twitter von Sanders gelesen.
    Schade fand ihn echt super und freu mich schon wahnsinnig auf die tolle „Wahl“ zwischen Elite und Idiot…

    Direkte Demokratie:
    Halte Sachfragen für richtig und schließe mich da Tilos Meinung an.
    Ich finde aber auch direkte Demokratie sollte revidierbar durch eine neue Sachlage sein.

    Zu Horse-Race schweige ich mich mal belustigt aus…

  12. Bitte, bitte, bitte … das Segment von ~20:30+ und den darauf folgenden Kommentar danach ua mit Tilo und Oma Erna, auf FB posten.

    „Gruene koennen auch Karriere Politik.“

    Danke im Vorraus, wird dann sofort geteilt.

  13. Um Tilos „Frage“ aus A126! anähernd mal einzuschätzen (Subjektiver eindruck!)
    Wir haben ja, wie angeregt, mal in alle Programme (ausser FDP, wäre zuviel geworden) geschaut und nja wir hatten so den Eindruck das Programm ist ca 30% CDU/CSU, 10% SPD, 10%LINKE+Grüne, 15%NPD ÄHNLICH. Da wir FDP nicht gelesen haben, entfallen da sicher auch noch einige Prozente auf die….
    da vieles der schnittmengen noch schärfer als in altpartein ausfällt, ist das meiste aber ziemlicher Bullshit und geht tatsächlich in dieses „Amerika machts vor“ ding und ist etwas wiedersprüchlich…

    Leider Positionieren sie sich nicht zur Gesundheitspolitik (was ja mein Steckenpferd ist) nur ein Punkt zu Pflege (Lachkrampf meinerseits XD)

    Ich find etwas Schade das sich nicht Professionell damit mal auseinandergesetzt wird und ein sachlicher Vergleich vorgenommen wird.
    Aber es kommen ja Semesterferien 😉 Vieleicht mach ich nochmal ein Review wenn sich noch wer findet, dann inkl. FDP^^

  14. Was könnte passieren, wenn die AfD in den Bundestag einzieht? Die AfD könnte mit Gesetzesinitiativen zu Recht, Sicherheit und Ordnung die Blockflöten von SPD/CDU/CSU einfach mal marginalisieren. Die AfD würde die Ernte einfahren, die so Leute wie Friedrich und de Maizière, unter dem Beifall der rechten Flügel ihrer Parteien, gesät haben.
    „Die Begriffe Sicherheit, Ordnung und Gefahr erwiesen sich als so elastisch, dass schlechterdings jede gemeinschaftsgestaltende, die völkischen Werte schützende, die Ordnung des Zusammenlebens stützende Handlung der Polizei mit ihnen gerechtfertigt werden konnte.“ Theodor Maunz – Staatsbegriff und Verwaltung, in Deutsches Recht (1935)

    Zu den Alleinerziehenden Frauen, die von den Männern ihrer Kinder keinen Unterhalt gezahlt bekommen:
    Könnte das vielleicht an derer eigenen Mittellosigkeit liegen? Wer selbst Geringverdiener, HartzIV-bezieher und oder Aufstocker ist, muss, kann oder sollte der überhaupt Unterhalt zahlen? Solche Männer leben ja selbst am Existenzminimum, da wäre doch ne gescheite Familienpolitik gefragt. Aber das würde ja wieder in Richtung des dämonisierten Sozialismus bzw. Kommunismus tendieren und unserer Markt-, Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft völlig widersprechen.

    And now something completely different 😉

    Die Massenmedien scheinen von der Verpflichtung zur Wahrheit weitgehend entbunden, und zwar auf besondere Weise. Man kann nicht einfach sagen, dass die Massenmedien lügen („lügen setzt eine Verpflichtung zur Wahrheit voraus); vielmehr vermischen sie Wahrheit und Halbwahrheit mit Auslassungen, Tatsachenberichten mit Kommentaren und Wertungen, Informationen mit Werbung und Propaganda – all dies wird redaktionell zu einem suggestiven Beitrag verarbeitet. Die redaktionell unangenehmen Wahrheiten – und wie viele der entscheidenden Wahrheiten sind nicht unangenehm – werden zwischen die Zeilen verpackt, versteckt oder harmonisch mit Unsinn, Ulk und sogenannten „human interest stories“ vermischt. Und der Verbraucher neigt bereitwillig dazu, diese Ware zu kaufen – er kauft sie oft wider besseres Wissen und weil eine bessere Einsicht ihm nur schwer zugänglich ist. Nun ist die Verpflichtung zur Wahrheit schon immer eine heikle Sache gewesen, die meist mit starken Einschränkungen versehen oder unterdrückt wurde – aber gerade im Rahmen der allgemeinen und demokratischen Neubelebung der Aggressivität gewinnt die Abwertung des Wahrheitsbegriffs eine besondere Bedeutung. Denn Wahrheit ist in strengstem Sinne ein Wert, sofern sie dem Schutz und der Verbesserung des Lebens dient, als ein Leitfaden im Kampf des Menschen mit der Natur und mit sich selbst – mit seiner eigenen Schwäche und seinem eigenen Destruktionstrieb. In dieser Hinsicht gehört Wahrheit in den Bereich des sublimierten Eros, der Intelligenz, die, verantwortlich und autonom geworden, danach strebt, die Abhängigkeit des Menschen von unkontrollierten und repressiven Kräften aufzuheben. Und im Hinblick auf diese schützende und befreiende Funktion der Wahrheit wird mit ihrer Abwertung eine weitere wirksame Schranke gegen die Destruktion beseitigt.
    Herbert Marcuse – Aggressivität in der gegenwärtigen Industriegesellschaft

    Freud hat auf den „asozialen“ Charakter des Eros hingewiesen – die Massengesellschaft erreicht ein „Übermaß an Vergesellschaftung“, auf die das Individuum mit „den verschiedensten Versagungen, Verdrängungen, Aggressionen und Ängsten reagiert, die sich bald zu echten Neurosen entwickeln“. Als die auffälligste soziale Mobilisierung aggressiver Tendenz haben wir die Militarisierung der Überflussgesellschaft erwähnt. Diese Mobilisierung bleibt bei weitem nicht auf die Einberufung von Wehrpflichtigen und den Aufbau einer Rüstungsindustrie beschränkt: ihre wahrhaft totalitären Aspekte werden sichtbar in den Massenmedien, welche der „öffentlichen Meinung“ Nahrung geben. Die Verrohung der Sprache und des Bildes, die Darstellung vom Töten, Verbrennen und Vergiften der Opfer einer neo-kolonialen Schlächterei erfolgt in einem alltäglichen, tatsachengebunden, manchmal sogar humoristischen Stil, der das radikal Böse mit den Untaten jugendlicher Krimineller, mit Fußballspielen, Unfällen, Börsen- und Wetterberichten gleichsetzt. Hier handelt es sich nicht mehr um die „klassische“ Verherrlichung des Tötens im nationalen Interesse, sondern um seine Rückführung auf die ebene der banalen Ereignisse und Vorkommnisse des täglichen Lebens.
    Herbert Marcuse – Aggressivität in der gegenwärtigen Industriegesellschaft

  15. Fuer Tilo Jung (u Stefan Schulz).

    Nein. Das Cameron zurueck tritt war nicht klar. Auch nicht das kein Plan existiert (in No. 10 und No. 11 (Finanzminister)) im falle einer Mehrheit fuer Leave.

    Cameron im Wahlkapf fuer Remain hat immer gesagt, falls es eine Mehrheit fuer Leave gibt, werde er Artikle 50 ‚immediately triggern.‘ Und den Prozess fuers Ausscheiden aus der EU in gang treten. Und auch die Leave Befuerworter haben immer wieder betont das sie weiterhin David Cameron als PM haben wollen im Amt, zusammen mit George Osborne (Finanzminster), entweder oder.

    Und George Osborne (Finanzminster unter David Cameron seit Amtsantritt 2010) hat gesagt, im falle das es fuer Leave ausgeht, werde er SOFORT ein „emergency budget“ machen und das Unterhaus (House of Commons) einberufen darueber abzustimmen (Steuererhoehungen und weitere senkungen der Ausgaben). Weil ja die oekonomische Apokalypse eintritt.

    Am Tag DANACH! Es kommt raus das No. 10 und No. 11 keinen Plan B (falls es fuer Leave aus geht) zusammen gestellt, weil er koennte ja ‚geleaked‘ werden und Leave koennte das dann so spinnen (Spindoctors) das die Remainers selbst glauben das Grossbritannien fuer Leave abstimmen wird und der Kuchen gegessen ist.

    Und es stellte sich heraus das die Leavers auch keinen Plan hatten fuer den Tag nach der Abstimmung, im Fall das Grossbritannien in der Mehrheit, sich fuer Leave entscheidet. Auch nicht das David Cameron geht (worst case scenario). Wurde natuerlich so hingestellt das man es bedauere das er diese Entscheidung getroffen hat.

    Und George Osborne ist dann auch ueber seine Wahlkampfworte gestolpert und hat grosse Steuersenkungen fuer Firmen angekuendigt (am Dienstag der darauffolgenden Woche) in einem Financial Times interview.

    PS: Zu Theresa May v Andrea Leadsom

    Angeblich hat die Abteilung fuer die Wahlkampagne von Theresa May ihr (Andrea Leadsom) diese Falle mit den Kindern gestellt, laut BBC Two Newsnight. Und so unerfahren wie Andrea Leadsom ist, ist sie in dieses fettnaepfchen hineingetreten. Richtig fett. Zweimal. U.a. mit einem Tweet um 4 Uhr morgens das doch der Telegraph die Audio Datei (vom Interview) veroeffentlichen solle, zur Klarstellung. Was das ganze schlimmer gemacht hat, wegen ihrer Tonlage in jenem Satz[1].

    [1] http://www.bbc.co.uk/news/uk-politics-36752865 & https://www.acast.com/newstatesman/ns-160-leadershipspecial (20min lang) & http://www.telegraph.co.uk/news/2016/07/10/ive-been-under-attack-its-been-shattering-andrea-leadsom-apologi/

    1. PPS: Falls es nicht ganz verstandlich war. Theresa May hat zuerst angefangen ueber Kinder zu reden (hat keine, hatte es Versucht vergeblichst, ist darueber enttaeuscht), in einem Interview, als es nur noch zwei waren (sie und Andrea Leadsom). Sie hat also den Ton und das Thema angegeben. Und die Falle soll hat gewesen sein das Andrea Leadsom, unerfahren wie sie ist, unprofessionell darueber redet und es als Plus Punkt (qualifizierter) auf ihrer Seite darstellen wird. Was sie auch gemacht hat, im Interview mit dem Telegraph, und im Nachsatz gebeten hat das nicht so zu schreiben und zu veroeffentlichen. Aber in ihrer Rede (Begruendung) zum Ruecktritt vom Wahlkampf fuer Conservative Leadership und PM zitierte sie die schwache Rueckendeckung (MP’s) der Partei (1:3 Verhaeltniss an Stimmen fuer Theresa May) das sie keine starke Regierung bilden koenne, selbst wenn die Konservativen Parteimitglieder des Landes sie waehlen wuerde in einem Monat in die Fuehrungsrolle der Partei und somit auch PM.

      Und wieso Theresa May nicht gross geworben hat fuer Remain, als Begruendung sei, das sie ja die Innenministerin ist/war (Home Office) und somit zustaending fuer die Regulierung und Deckelung der Einwanderung von Europa (EEA), dem Common Wealth und dem rest der Welt. Denn selbst ohne EEA und dem rest der Welt, Einwanderung vom Common Wealth war die letzten Jahre immer ueber 100.000-150.000 pro Jahr. Weit ueber die Zehntausende die David Cameron immer wieder versprochen hat.

      Die Remain Wahlkampagne hat also das Problem (und die Person) aus dem Sichtfeld genommen und somit aus der Diskussion, zwischen Remain und Leave.

    2. Mal ne Frage:

      In Deutschland unterscheidet man ja zwischen Volksentscheid,
      Volksabstimmung usw…
      Gibts da in UK auch solche Abstufungen und warum bestehen
      jetzt alle darauf, dass das Referendum umgesetzt werden muss,
      auch wenn es nicht bindend ist ?

      Also Bsp. Volksentscheid, wäre in Deutschland bindend, dann ist es entschieden.

      Das war aber in UK ja anscheinend nicht der Fall.
      Und dann würde ich dieses Verhalten ja noch bei den britischen Politikern aus taktischen Überlegungen verstehen,
      aber warum äußert sich eine Merkel so.

      Die korrekte Aussage eines deutschen Politikers wäre:
      Das Referendum ist nicht bindend, das Parlament muss entscheiden.

      Manchmal kommt es mir vor, als ob diese Politiker den BREXIT soz. herbei führen wollen.

      Ich kann es auch nicht beschreiben, irgendwie ‚fishy‘.

      Was denkt man in UK darüber ?

  16. Ihr benutzt ja jetzt seit zwei Folgen Twitch um denn Podcast livestreamen zu können. Was auch ein interessantes Angebot ist wenn man die Zeit hat es Live einzuschalten.

    Es gibt aber ein Problem damit. Twitch hat in seinen Rules of Conduct sich darauf festgelegt, dass nur spezielle Themen gestreamt werden dürfen und alles andere von ihnen gesperrt werden wird. Die Themen sind Spiele, kreative Schöpfungsprozesse und seit kurzem auch Social Eating . Das diskutieren politischer Nachrichten gehört nicht dazu und verstoßen daher gegen Twitches Verhaltensregeln.

    Hier der Link zu Twitchs Rules of Conduct: https://www.twitch.tv/user/legal?page=rules-of-conduct

    Wichtig ist der aller letzte Absatz.

  17. boah! stefan,
    ich empfinde dich als ganz schön ignorant. was bleibt einem denn, wenn die volksvertreter die grundsatz- und wahlversprechen nicht nur nicht einlösen werentderer man sie gewählt hat, sondern genau entgegen diesen versprechen handeln? das nichts danit zu tun, ob man sich für schlauer oder besser geeignet hält.

    außerdem bedeutet deine argumentation: ihr könnt wählen, was ihr wollt oder auch garnicht. die regierung und das parlament machen immer alles richtig.

    übrigens: nach einsatz von glyphosat ist der brotpreis NICHT um 50% billiger geworden.
    entweder bist du leichtgläubig auf scheinargumente hereingefallen, oder informierst uns bewusst falsch an dieser stelle.

    insgesamt bist du ja sehr pro EU.
    du hast angedeutet, wir hätten mehr vorteile als nachteile. könntest du das mal kurz begründen, bitte?

    nein, das volk hat NICHT über frau may entschieden, sondern über exit aus EU.
    deine argumentation ist gemein an dieser stelle.

    ich muss pennen.
    nacht

    1. hier noch was, was ganz gut meine meinung zu deiner eistellung ggü. den volksabstimmlern widergibt. habe ich heute in den nds gefunden.
      „…Die Vortragenden scheint nicht zu stören (falls es ihnen überhaupt bewusst ist), dass sie auf das Argumentationsniveau früherer Gegner des allgemeinen und insbesondere des Frauenwahlrechts absinken, die sozialen Klassen und der Hälfte der Bevölkerung die geistige Befähigung zur Teilnahme an Wahlen absprachen. An dieser Stelle muss deutlich festgehalten werden: Nach dem EU-Referendum sprechen einige der Bevölkerung nicht nur das Recht zu entscheiden, sondern Teilen von dieser sogar die Befähigung dazu ab. Das sind offen antidemokratische und antihumanistische, weil diskriminierende Einstellungen! Dabei handelt es sich um Äußerungen von EU-Befürwortern, welche sich selbst nicht selten als fortschrittlicher Teil der Gesellschaft verstehen. (…) Das Wesen der Demokratie ist die politische Gleichheit der Staatsbürger und nicht der Vernunftgehalt von Entscheidungen, wobei erstere objektiv prüfbar, letzteres immer eine subjektive Wertung ist.“
      Quelle: HPD

  18. Ansonsten zum Thema AfD: Eure Rote-Linien-Strategie kann ich nicht im geringsten nachvollziehen. Mediale Empörung ist zudem nicht das gleiche wie öffentliche Empörung. (Bei Holocaust Verhamlosungen zum Beispiel unterstelle ich der Öffentlichkeit im Schnitt etwas weniger abzugehen als Medien und Politik.) Zudem wäre meiner Oma auch Parteigezanke in Bezug auf Einzelpersponen ziemlich egal (ganz gleich ob eine Person nun auf Kinder steht oder antisemitischen Flavour hat).

    Einen Punkt lasst ihr meiner Meinung nach aus: Jeder Wähler hat seine Themen. Was macht ihr mit denen, die mit der Flüchtlingspolitik einfach nur unzufrieden sind? Die weitestgehend daran ihren Gang zur Urne festmachen? Was sollen die wählen? Schlagt mal was vor! Ich denke, das ist und bleibt zurzeit der größte AfD-Hebel und damit werden pro Wahl all die anderen Parteien weiter Stimmen verlieren. Die Rote Linie interessiert da doch nun wirklich niemanden. Wer auf dieses ganze von Medien gestützes Integrationsherausforderungsgequatsche keinen Bock mehr hat wählt AfD.

    Also, was sollen diejenigen wählen?

  19. Was, 7einhalb Stunden Podcast? Boah nee, das schaff ich erst nächsten Monat.

    Ne, Spaß. Moin Moin Moin! 🙂

    Ehm, ja, Leute, ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr es mir auf den Sack geht, dass jetzt überall im Netz andauernd diese bekackten Bilder von den Pokémon im Gelände kursieren. Als wüsste keiner, wie diese Mistbiester aussehen. Das nervt so richtig. #FirstWorldProblems #VorsichtTextwand

    # Anregung zu den Kommentaren.
    Könnt ihr die Kommentare, die ihr erwähnen wollt und deshalb jetzt vorher verlinkt, bitte in eine Spoilerbox setzen? Ich fände das sehr angenehm, wenn ihr das machen würdet.

    # Petry vs. Meuthen.
    Ohja, die Petry hat schon Haare auf den Zähnen, das glaub ich durchaus. Die Frage für mich jetzt ist weniger, dass der Typ gehen muss, sondern aus welchen Gründen er gehen muss. Weil er einfach Scheiße gebaut hat und deshalb in einem Maß untragbar wurde, oder etwa um nur dem Image der Partei nicht zu schaden. Für mich ist das ein Unterschied. Das eine wäre ein aufrichtiges Zeichen nach innen, das andere eine oberflächliche Heuchelaktion. Aber wer weiß das schon, uns bleibt nur Spekulation und ein Verdacht.

    Wie auch immer. In einem bestimmten Maß finde ich, dass die ganze Partei durchaus dafür gerade stehen muss, wenn einer ihrer „Genossen“ derartiges Missverhalten zeigen und die Partei keine Konsequenzen zieht. Dann ist der ganze Verein verlogen. Und ich rede nicht davon, dass jemand seine Strafzettel fürs Falschparken oder die GEZ nicht zahlt. Ich rede von schwerwiegenden Taten, Vergewaltigung, Volksverhetzung (Sarrazin), Mord, schwerer Missbrauch der Amtsmacht (Angela Merkel, Schäuble, Junker, ..) .. solche Sachen.

    # Baustelle Europa.
    Harms‘ Zitat, im Grunde ist das schon gar nicht falsch. Wenn es uns Bürgern gut geht, also nicht nur mir selbst und den anderen neureichen Pinkeln gut geht, sondern auch den armen Schluckern, Arbeitslose, Abgestürzte, Widerwillige, Ungehorsame usw. gut geht, wenn sich der Staat / die Politik um alle angemessen und bedürfnisgerecht kümmert, dann ist das durchaus zu begrüßen. Nur die Absicht dahinter ist verkehrt. Sie tun es um den Populisten den Wind aus den Segeln zu nehmen … und um selbst an der Macht zu bleiben. Das ist schade, weil nicht aufrichtig zur Demokratie gewillt. Aber wisst ihr was? Eigentlich ist mir persönlich das sogar egal. Wenn die etablierte Politik es hinbekommt, dass es allen Menschen in Deutschland so gut wie nur möglich geht und versucht alle Klagen und Beschwerden auszuräumen und fortan alle nur noch Regenbogenscheiße kacken, dann, ganz ehrlich, ist es mir scheißegal warum sie das tun, solange sie das tun. Denn solange sie das tun, solange wird auch keine schlechte Politik von ihnen kommen. Problem: Sie tun’s eben nicht und werden’s nie. Und deshalb kritisiere ich diesen Punkt auch. Ansonsten stimme ich Stefan und Tilo zu allem zu. #MitEchtenOmasAuch 😀

    Die Aussagen von Juncker sind immer unmissverständlich und geben immer volle Auskunft darüber, was er denkt. Falls das noch jemandem unklar sein sollte, folgende Regel anwenden: Bei einer Aussage von Juncker die schlimmimmimmst-mögliche Auslegung überlegen und diese als seinen Standpunk annehmen. Dann weiß man, was er denkt. Und das ist kein oberflächlicher Anti-Junckerismus, sondern aus berechtigter Kritik erwachsen.

    „CETA ist gut für die Exporteure, die Arbeiter und die Bürger.“ Ahja klar, wie soll’s auch sonst anders sein. Für die Exporteure mehr Profit, für die Arbeiter mehr unbezahlte Überstunden und für die Bürger mehr Leiharbeit und Abhängigkeit durch Flexibilitätszwang. Ich freu mir schon ein Loch in Bauch. Und dann soll noch einer sagen der BREXIT war grundsatzfalsch. Ich bleib dabei, der BREXIT ist ein Geschenk, auf mehreren Ebenen.

    „Viele scheinen das immer mehr zu vergessen.“ – Ich vergess‘ mich auch gleich. Woran’s wohl liegt, dass die Menschen die Europäische Verarschunion kritisieren, abgesehen von der plötzlichen BREXIT-Euphorie. Wenn so viele Flaggen nebeneinander stehen, holen Viele heutzutage spontan die Feuerzeuge aus den Taschen. Euphorie, Euphorie. [Textbaustein geklaut von Patrick Salmen] „Nieder mit der Europäischen Diktaturion.“

    Antwort zur Frage an Tilo mit der Frage an Roth, wie viel Zeit man Polen geben wolle um ihre Identität zu finden: Naja, solange wie wir brauchen, um endlich den Holocaust angemessen verarbeitet zu haben und nicht mehr Israel auf Teufel komm raus hinterherwackeln, weil wehe, ohh, ist ja deutsche Selbstverpflichtung, historische Verantwortung kein jüdisches Haar mehr gekrümmt zu sehen. Solange bis Deutschland insgesamt, nicht nur ein paar verkappte Linke, sondern ganz Deutschland und die deutsche Politik erkennen, dass Deutschland nicht nur Israel gegenüber verpflichtet ist, sondern allen Menschen gegenüber. Sowohl Juden, Moslems, Afrikanern, Asiaten, „Ureinwohnern Südamerikas“ und und und aber auch den eigenen Bürgern, das soll nicht vergessen werden. Einfach ALLEN. Solange bis Deutschland DAS begriffen hat, solange mindestens sollten wir den Polen Zeit geben und hoffen und vertrauen darauf, dass sie diese Zeit zum Wohle aller nutzen werden. Denn vorher haben wir schlicht nicht das Recht an irgendwen solcherlei „Forderungen“ zu stellen. Daher schließe ich mich Stefan an, dass die Rücksichtnahmen gegenüber Polen durchaus berechtigt sind.

    Wenn ich Hollande bei seiner Rede zuschaue, ihm ins Gesicht sehe, denke ich, dass er gleich anfängt zu heulen. Nicht weil’s tragisch ist, sein Leben, sondern weil die Situation einfach zum Resignieren und zum Heulen ist in Frankreich. Die ganzen Jahre nur Ärger, Anschläge einen nach dem anderen, Proteste auf den Straßen, die einfach nicht abklingen, eine erstarkende Rechte und von der deutschen Wirtschaft so ausgelaugt worden über die Jahre. Und dann vor laufender Kamera noch groß von Freundschaft reden zu müssen, obwohl man der EU (Personifikation) und der Merkel gefühlt lieber ins Gesicht kotzen wöllte für ihre Ausbeutungspolitik in der ganzen EU und sogar darüber hinaus. Da wäre mir auch zum Heulen an seiner Stelle. #AbwartenWieSichDeutschlandVerhält

    Warum wählen die Polen eine europakritische Partei in die Regierung, wenn sie doch so sehr für Europa sind? Tja, warum wählen so viele Deutsche die AfD, obwohl sie genau deren Sozial- und Wirtschaftspolitik davon abschrecken sollte? Vielleicht weil die Parteien nicht nur mit einem einzigen Inhalt auf Wählerfang gehen, könnte das sein, ja, ja, ja? Nein, kann nicht sein. Vergiss es, keine Chance. Vielleicht hat man auch nur die falschen Leute gefragt, kann ja sein.

    BREXIT-Krise. Euphorie, Euphorie. Läuft doch besser als erwartet. BREXIT läuft super, genau so habe ich mir das vorgestellt. Es soll richtig wehtun für die Verantwortlichen. Die ganzen Hetzer gegen die EU haben alle fein ihren Schwanz eingezogen, so geil sind sie offenbar doch nicht mehr auf die Verantwortung. Zu hoch gepokert, schätze ich. Und das wird den Leuten eine Lehre sein, hoffe ich. Nicht auf die Hetzer hereinzufallen. Denn jetzt gibt’s nur noch Hudelei. Einzig auf EU-Ebene schätze ich, könnte der BREXIT wohl seine Wirkung verfehlen, da bin ich mir noch nicht sicher. Einerseits hat man nun gesehen, dass das Konstrukt auch doch sehr leicht auseinanderbrechen kann, aber andererseits sieht man jetzt das Gejammere in Britannien und setzt den Kurs wie bisher einfach fort. Kann ja nicht so falsch gewesen sein, wenn die irgendwie wieder zurück wollen, CETA lässt grüßen. Nur die armen Schotten, für die tut’s mir wirklich leid. Deutschland dagegen .. naja, was soll man noch dazu sagen. An sich so machtpolitisch kann das schon sein, wird es sicher auch, aber im Endeffekt, von der EU kommt nicht ausschließlich Gutes rüber geschwappt.

    # Volksabstimmung.
    Also, Tilo und Stefan haben beide gute Argumente und beide sagen die Wahrheit. Nicht, weil ich mich nicht entscheiden kann, sondern weil durchaus viele Aspekte da hereinspielen.
    Wenn die Frage also lautet, ob Volksabstimmungen „grundsätzlich“ zu „besseren“ Ergebnissen führen, dann muss ich in dem Fall Stefan zustimmen. Nein, sie führen nicht „grundsätzlich“ zu „besseren“ Ergebnissen. Vielleicht nicht mal zu „grundsätzlich“ „guten“ Ergebnissen. Andererseits gibt es im Recht die Redewendung: „Grundsätzlich heißt es gibt grundsätzlich Ausnahmen.“ Streng dem Sinne nach: „Ausnahmen bestätigen die Regel.“ Also wie legt man dieses „Grundsätzlich“ aus? Und ich finde, man muss das im Kontext zu den Befragten und den bisherigen politischen Ergebnissen sehen. Für einen AfD-Wähler schätze ich, dass seiner Meinung nach tatsächlich Volksabstimmungen (fast) immer zu besseren Ergebnissen führen, weil die etablierte Politik eben nur Mist macht und am Bürger vorbeiregiert, ihm sogar schadet. Da kann die eigene Abstimmung ja nur besser sein. Dann geht’s einem vielleicht nicht besser, aber wenigstens hat man das dann „direkt indirekt“ selbst zu verantworten (direkt weil eigene Stimme, indirekt wegen der vielen anderen Stimmen). Andere sehen das differenzierter und erkennen den Nutzen von Leuten, die sich konkret und auf langer Zeit mit den Inhalten befassen und dadurch zu überlegteren Lösungen kommen können. Auch wenn sie das am Ende oft doch nicht tun, die Möglichkeit ist eher gegeben.
    „Man kann es selbst besser.“ In meinem Fall stimmt das auch. 😉 Aber für die meisten anderen nicht. 😛 Ich glaube den vielen Leuten bei der AfD, die Volksabstimmungen wollen, geht es gar nicht darum es selbst besser zu wissen oder zu können, sondern einfach nur darum, dass sie wieder mitbestimmen können. Und zwar faktisch mitbestimmen können. Nicht nur über Strohmänner, auf die sie keinen Einfluss haben und die ihnen sowieso immer nur schaden wollen. In diesem Moment ist es dem Wähler egal, ob er selbst die schlechtere oder bessere Wahl trifft, er hat sie selbst getroffen. Vermutlich würden sie es anders sehen, wenn sie wüssten, dass das auch oft nach hinten losgehen kann. Denn in einem Punkt stimme ich Stefan auch zu: Die meisten Menschen wissen auf politischer Ebene nicht, was für sie gut ist. Sie wollen Steuern senken, zum Beispiel, sehen aber nicht, dass dann die Schulen für ihre Kinder geschlossen werden und sie dann vollkommen abgekoppelt von der Gesellschaft sind. Sie haben dann 12,50 € mehr im Monat, ziehen aber in der Bilanz ein unermesslich hohen Verlust daraus, weil ihre Bildung ihr eigentliches Kapital war. Das war vorher vielleicht dürftig, aber nun ist es ganz weg. Soweit denken viele Leute nicht (nicht alle, um Teufels Willen). Und ja, natürlich, wenn der Staat spart, dann an den Kindern, leider, und an der Gemeinschaft generell. Von daher verteidige ich auch die Sichtweise einer gewissen „Unmündigkeit“ vieler Bürger. Gleichzeitig muss man auch eingestehen, dass sehr viele Leute total von den Medien verblendet sind bzw. sich für Politik gar nicht interessieren. Ich sag’s mal so. Ich würde mich nicht wundern, wenn in einer Volksabstimmung das deutsche Volk pro TTIP abstimmen würde, weil die meisten die Märchen in den Medien glauben, dass das ja gut sei und nur Arbeitsplätze bringe. In bestimmten Belangen sind die Deutschen durchaus ein sichtlich beschränktes Volk, was für andere Länder auch gelten mag (Amerika… ). Dennoch ist das ja kein Grund diesen Menschen das Recht auf Leben oder Selbstbestimmung abzusprechen. Im Gegenteil, es ist sogar ein Grund alles Mögliche daran zu setzen, dass sie ihre Lage erkennen. Also mehr Bildung, mehr Aufklärung, auch durchaus mehr direkte Demokratie. Denn so groß die Risiken bei einer Volksabstimmung auch scheinen mögen (BREXIT..), diese Risiken sollte eine Demokratie aushalten können. Im eigenen Interesse. Denn an eines krankt unser parlamentarisches System sehr wohl: An der Abgehobenheit der Politiker. Wenn sich erstmal eine gewisse Form der Routine eingeschlichen hat und man genug Diäten bekommt, dass man sein Leben fortan auf der Grundlage von Kaviar führen kann, dann führt das über kurz oder lang zwangsläufig dazu, dass die Politiker das Interesse am Wohl der Normalbürger verlieren und Patronage und Klientelpolitik das politische Geschehen bestimmen. Dann werden die Menschen wirklich zu einer Masse, bei der man nur noch aufpassen will, dass sie nicht mehr in die Arme der Rattenfänger und Populisten läuft. Dieses Problem ist so alt wie das Feuer und man weiß darum auch schon genauso lange. Nur haben sich bisher nie die Möglichkeiten ergeben dem vorzubeugen. Aber wir, hier, heute, haben die Möglichkeiten dazu. Also warum nicht nutzen? Volksabstimmung in gewissen gravierenden Belangen kann eine Maßnahme sein. Dazu gehört, dass man vorher die Leute über die Konsequenzen aufzuklären hat. Und zwar nicht in dem Sinne, dass dann gesagt wird, bei TTIP zum Beispiel: „Ehm, wenn ihr das nicht wollt, kriegt ihr aber auch keine neuen Arbeitsplätze.“ Nein. Völlig anders und von der Öffentlichkeit getragen. Zum Beispiel HAT der Inhalt vorher öffentlich zugänglich gemacht zu werden. Geheimniskrämerei darf es generell nicht mehr geben, bei sowas schon gar nicht. Dann sind die Effekte / die Konsequenzen genau zu beurteilen und zu erläutern. Heißt in etwa: „Durch diesen Vertrag ist es möglich, dass eine geringfügige Steigerung der Arbeitsplätze zustande kommt.“ – Demgegenüber sind faktische Konsequenzen klar zu benennen: „Durch diesen Vertrag werden die Parlamente entmachtet, weil Schiedsgerichte fortan bestimmen, welches Gesetz Gültigkeit behält in Anbetracht der Gewinnziele von Konzernen.“ – Und das hat von einer unabhängigen Stelle zu erfolgen, am besten von einem eigens eingerichteten Sachverständigenrat, der für seine Auskünfte auch zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn sich herausstellt, dass sie in irgendeiner Art und Weise zum Nachteil der Bevölkerung gehandelt haben und ihre Aufgaben und Pflichten nicht erfüllt haben. Und das geht auch, das kann man machen und sollte man auch. Man muss es nur auch wollen. Und natürlich gibt es Fragen, die man eine Bevölkerung beantworten lassen könnte:

    „Soll Deutschland in der NATO bleiben?“ – Ja, Nein, Vielleicht, Nur bis zur nächsten Mülltonne, Ich kann meinen Namen tanzen.

    „Soll die Bundeswehr Soldaten an die russische Grenze verlegen? – Zur Information: Wir sind Teil der NATO, die seit Jahren versucht ihr Einflussgebiet nachgewiesernermaßen gegen die Interessen der Völker auszubreiten und in diesem Fall Russland dazu zwingt Abwehrmaßnahmen zu treffen. Es werden deutsche Soldaten, europäische Soldaten und Soldaten auf allen Seiten ihr Leben verlieren, sollte es zum Ernstfall kommen. Wollt ihr eure Söhne und vielleicht euer eigenes Leben verlieren und euer Land erneut in Schutt und Asche liegen sehen?“ – „Ähh, nein?“ https://www.youtube.com/watch?v=GcGdN1gPIzY

    Außerdem haben wir auch in Deutschland schon mindestens ein positives Beispiel einer solchen Abstimmung erlebt. Als es darum ging ob Olympia nach Deutschland kommen soll. Da haben sich die Leute bewusst dagegen entschieden mit dem Verweis darauf, dass man sich doch bitte erstmal um echte Probleme kümmern solle.

    Und das mit dem Tempelhof ist echt Unsinn, was du da erzählst, Stefan. Als wäre da wieder etwas dran zu machen. Wenn die Zeit reif ist und sich eine gute Idee entwickelt hat, die gut geplant und gut durchdacht und wo auch bei der Finanzierung Einigkeit bestehen würde, wo also die Bürger merken „aha, das ist kein Müll jetzt, sondern was Solides“, warum soll man dann keine neue Volksabstimmung mit diesem Vorschlag machen können und dann wird es sich zeigen, wie sehr die alte Abstimmung in Stein gemeißelt ist. Häng dich doch an sowas nicht auf, Stefan. Und der Fußball-Vergleich ist auch derbe daneben, Stefan. : / Nee Stefan, hier verrennst du dich in ein sagenhaftes aus. Im Parlament ist es überhaupt nicht möglich prinzipiell zu einem „Ja“ oder „Nein“ zu kommen. Da kannst du noch so harte Arbeit abliefern als Linker, wenn die Merkel den Deal mit Erdogan macht, dann macht die den, fertig aus. Da gibt es dann keine Diskussion für sie, leider. Eben deswegen wollen doch die Leute, dass sie mehr selbst mitbestimmen können. Weil sie merken, dass in der Politik nichts mehr so läuft wie es sollte und die Interessen der Bürger kaum noch eine Rolle spielen. Da ist es völlig unerheblich, ob die Normalos das besser wüssten oder nicht. Und im Übrigen ist es nicht so, dass die in den Parlamenten von den Themen da eine Ahnung haben. Die kümmern sich da um ihre Belange und ihre Termine und lassen die Minister und ihre Helfer irgendeine Idee ausarbeiten und vertrauen dann auf die Richtigkeit der Ausarbeitung nachdem sie von der Parteiführung nochmal auf die Abstimmung eingestimmt wurden. Warum soll der Bürger so ein Gesetz nicht besser abwenden können als das Parlament, prinzipiell? Ne, Stefan, bei diesem Belang muss ich dir entschieden widersprechen. Wo ist dein Problem? Die Parlamentarier überlegen sich zu einem vielleicht nicht unwichtigen Thema, einem Sachthema unterschiedliche Lösungsvorschläge. Die arbeiten sie aus, mit Vorteilen, Nachteilen, Effekten, Funktionen usw. als fertigverpackten Gesetzesvorschlag. Die prüft man meinetwegen vorher noch auf Verfassungsmäßigkeit und dann lässt man die Bürger abstimmen, entweder „Ja“ oder „Nein“ zu einem einzigen Vorschlag, oder eben mit einem Kreuz für den Vorschlag den sie wollen (kann auch eine Option geben, dass man es so belassen soll und das Gesetz noch einmal überarbeiten soll). Da wäre dann auch die Arbeit erkennbar, die in den Vorschlägen steckt. Warum soll das nicht gehen, Stefan? Nichts stricht dem entgegen. Stattdessen kommst du mit so einer Augenwischerei „Joo, dann wäre das Brot doppelt so teuer, wenn ‚die‘ sich gegen Glyphosat entscheiden.“ – Das ist genauso naiv wie falsch. Das Brot war vor Glyphosat auch nicht so teuer und zweitens ist das ein Trick um die Leute gegen Volksabstimmung aufzubringen, völlig unberechtigte Kritik. Vielleicht liegt’s beim BREXIT auch einfach daran, dass die nie ein tatsächliches Konzept dahinter stehen hatten. Logisch, dass dann so ein Müll hinterher bei herauskommt. Was erwartest du. Warum hat sich der miese Pisser Cameron nicht gleichzeitig verpflichten lassen den Austritt dann auch zu vollziehen, gehört schließlich dazu als Regierungschef. Stattdessen hat er eine feige Nummer gemacht und du machst das und den fehlenden konkreten Umsetzungsvorschlag zum Vorwurf gegenüber Volksabstimmungen generell. Das geht so nicht. Aber naja, was solls, in dem Fall laberst du mal Mist. Aber weiter im Text.

    # Armut bei den Alleinerziehenden.
    Wat, 2,3 Millionen waren das? Wie setzen die sich zusammen? Eine Mio kriegen Zuschüsse vom Staat. Aber 75% kriegen keine oder nur unregelmäßig Zahlen vom anderen Elternteil. Das sind 1,75 Mio, die so gut wie alleine auskommen müssen bzw. knapp 600k mit Unterstützung des anderen Elternteils. Mir deucht das Problem ist noch wesentlich brisanter. Es mögen zwar „nur“ die 1 Mio sein, die Zuschüsse vom Amt kriegen, aber was ist mit denen, die keine Unterstützung kriegen aber nur knapp über der Bedürftigkeit liegen, was sehr viele sein sollten nach meinem Wissen darüber, dass vor allem Alleinerziehende oft auch jobmäßig schlechter dastehen. Au weija. Und man bedenke, das sind nur die Alleinerziehenden. Man zähle die ganzen Kinder noch dazu, die mit beiden Elternteilen aufwachsen und Unterstützung beziehen bzw. nur knapp über der Bedürftigkeit liegen. Armes Deutschland.

    # Autorennen unter Strafe stellen.
    Stefan, denk doch an die vielen Arbeitsplätze, die wieder frei werden. xD 😛
    Warum ich in die Hölle komme? 99,99% wegen der unangebrachten Witze.

    # Russland vs. NATO
    Kommando Anakonda mit 30k Leuten. Anakonda, jaja, so ist das. Passt zu dem Männersport. 😉

    Wie auch immer. Dass den Russen fremde Übergriffe quasi in Mark geimpft wurden, das kann man schon stehen lassen. Da hat sich durchaus eine Ablehnung „in die Gene geschrieben“. Eine Ablehnung vor allem gegenüber westlichen Annektierungsversuchen und Machtinteressen. Sowas kommt von sowas, lieber Westen, gar nicht so schwer zu begreifen.

    # Angela Merkel
    Diese Frau hat eine Vollmeise. Sie erkennt das Brett vor den eigenen Augen nicht.
    Der deutschen Wirtschaft ging es nur deshalb so gut, weil Deutschland viele Jahre lang eine Niedriglohnpolitik und Steuersenkungspolitik verfolgt hat. Das hat dazu geführt, dass viel europäische und internationale Nachfrage in Deutschland gebündelt wurde, die uns eigentlich gar nicht zusteht (Leistungsbilanzüberschüsse). Diese Nachfrage und Beschäftigung fehlt dafür in anderen Ländern, auch in Euroländern. Wir haben den anderen Ländern ihre Wirtschaft in den Ruin getrieben. Jetzt sollen sich die anderen uns anpassen, ihre Arbeiter genauso ausbeuten wie wir unsere. Dann würde die Beschäftigung vielleicht wieder in andere Länder abwandern, aber dazu wird es nicht kommen. Einmal weil Deutschland DER „sichere Hafen“ ist und alle zu uns wollen anstatt abzuwandern und weil die deutsche Politik mit ihrer Arbeitnehmerausbeutung den nächsten Schritt nachlegen kann, Kohlen nachwerfen in den Ofen der Arbeiterverheizung. Im Endeffekt ruinieren sich die anderen Länder ihre Wirtschaft komplett und bekommen gar nix dafür. Mit viel Glück kommt Beschäftigung aus Drittländern auch in andere Euro-Länder, aber derzeit zieht Deutschland das ab wie ein Magnet. Wir können jubeln und jammern zugleich. Zwar hoher Beschäftigungsstand, aber im Niedriglohnsektor, von denen immer mehr Menschen nur schlecht leben können. Klasse, Danke Angela Merkel, die du diese Scheißpolitik vorantreibst und verteidigst. Ich könnte Hollande sehr gut verstehen, wenn er dir ins Gesicht kotzt für deine Politik. „Strukturreform“

    Grüße und guten Morgen ^^

  20. Immer wenn Tilo seine Clips nach Stefan bringt hat letzterer schlagartig null Bock auf den Rest des Podcasts und ist weder im Thema noch spontan. Traurig.

  21. Ich könnte mir vorstellen, dass es Menschen gibt die alles tun damit Merkel nicht noch einmal gewählt wird. Damit mein ich zum Beispiel bestimmte Parteien zu wählen, damit sie genügend Platz im Bundestag bekommen. Kann ich mir vorstellen.

  22. Tip fuers Outro kommenden Freitag.

    Da sich die Moderatoren des Podcasts ueber die Berichterstattung von Dallas, USA und den USA Korrespondenten so aufgeregt haben … hier der journalistische Erloes von BBC Two Newsnight[1]; uber die Schuesse die in Dallas gefallen sind, die Demonstrationen, und interviews mit „Dallas Action Coalition“ (inspiriert von Black Panther movement) die dafuer plaedieren, dass Personen mit schwarzer Hautfarbe nur vor weissen Cops sicher sind, wenn sie auch Waffen tragen. ‚We are not advocating shooting Officers, we are advocating survival.‘

    Das Segment/der Clip sollte, so denke ich, mit in das Outro aufgenommen werden am Freitag.

    Grossen dank im Vorraus an Stefan fuers Aufnehmen.

    [1] Newsnight – 12/07/2016 – von Minute 24:30 bis 34:05 – http://www.bbc.co.uk/iplayer/episode/b07ks81n/newsnight-12072016

    PS: Der Korrespondent der da zusehen ist und erzaehlt, zeigt, und berichtet, war erst letzte Woche fuer zwei Segmente/Berichte in Australien. Eins ueber das Australische Einwanderungssystem/Quota das die Brexit/Leave Wahlkampagne immer wieder erwaehnt hatten – das man das auch fuer UK will und so die Einwanderungszahlen herunter gedrosselt bekommt. Und das andere war ueber den Horror der Einwanderungs- und Asylpolitik in Australien (werden verschifft auf zwei Inseln im Pazifik …).

    Turkei Deal irgendwer?

  23. Ich glaube schon, dass es so etwas wie geschichtliche Traumata gibt, die sich in einer Art Volks-DNA (bescheuerter Begriff) niederschlagen.

    Auf die Schnelle fallen mir ein:

    – Balten: Angst vor Russland (wg. Baltischer Annektionen)
    – Polen: Angst vor Russland (wg. den drei polnischen Teilungen)
    – Russland: Angst vor Angriffen aus dem Westen (wg. Hitler, Napoleon)
    – USA: Angst davor, unvorbereitet getroffen zu werden (wg. Pearl Harbor, 9/11)
    – Israel: Angst vor der totalen Vernichtung ohne Hilfe von außen zu bekommen (wg. Holocaust)
    – Deutschland: Angst vor Inflation (wg. 1923/1946)

    So irrational sie erscheinen mögen, schlagen sie sich doch im Handeln der genannten Staaten wider. Das führt oft zu absurden Überreaktionen, was nur zeigt, wie leicht sich diese Ängste instrumentalisieren lassen.
    Mag man diese ‚Volks-DNA‘ auch für schwachsinnig halten, ihre Existenz ist mMn kaum von der Hand zu weisen.

    1. Das schlägt sich in der „Volks-DNA“ nieder, weil die Kinder durch Medien und Schule zu diesem Denken erzogen werden.

    2. @Florian
      Richtig, das ist oft eher eine Sache der Instrumentalisierung als irgendetwas Reales.

      @Antonio
      Ist aber schon erstaunlich, dass beide Ereignisse einen fundamentalen Wandel in der Außenpolitik bewirkt haben, der zunächst auf breite Zustimmung in der Bevölkerung getroffen ist.
      Es muss also mMn schon so etwas gegeben haben, zumindest konnte es ausgenutzt werden.

      Btw: Bisschen plump, der monokausale Ansatz ‚Amerika will nur MACHT‘, ich glaube nicht mal für die Amerikaner ist Macht nur ein Selbstzweck.

    3. Wie gesagt, nachdem man selbst angegriffen wurde, ist es logisch, dass die eigene Bevölkerung einem Verteidigungskrieg (eher) zustimmt. Darauf zu schließen, dass die da nun Angst haben, halte ich für unhaltbar. 😀

      Und der Ansatz ist nicht „plump“. Schau dir doch die Ereignisse auf der Erde an in den letzten Jahrzehnten. Zweiter Weltkrieg mag noch eine Befreiungsaktion gewesen sein, aber danach waren einzig und allein Machtinteressen im Mittelpunkt. Ob Selbstzweck oder nicht spielt keine Rolle. Amerika hat nur noch Machtinteressen, egal warum, es führt zu dieser Politik, die wir seit Jahrzehnten beobachten.

    4. Die USA haben keine Angst davor unvorbereitet getroffen zu werden.
      Sie wünschen es sich sogar, weil sie wissen, wenn das passiert, gibt es endlich wieder einen richtigen Grund für Krieg und damit wieder ordentlich Profite.

      Amerika interessiert nur eins: MACHT

    5. @ Antonio

      Tut mir leid, dass das mit den Antworten so durcheinander geht, aber die Antwortfunktion ist halt so, wie sie ist.

      Ich habe jetzt mehrmals geschrieben, dass ich diese Ängste weder für etwas Rationales halte, noch, dass sich die Eliten davon leiten lassen. Ich sage, dass man damit die Bevölkerung manipulieren kann und dass diese Ängste zumindest unterschwellig existieren.

      Zum Thema, dass du das in Hinsicht auf die USA für unhaltbar hältst:
      Ich glaube schon, dass man die Geheimdienstgesetze nach 9/11 vor der Bevölkerung rechtfertigen konnte, dass man sagte ‚Wir werden nie wieder überraschend angegriffen werden!‘

      Du kannst gerne anderer Meinung sein, oder meine in Teilen (oder in Bezug auf meine Beispiele in anderen Ländern gänzlich?) für ‚unhaltbar‘ halten. Dann lass aber doch bitte den lachenden Smiley weg, als wäre ich ein kleines Trottelchen.

    6. Ich mach die Smileys nicht um Leute wie Trottel dastehen zu lassen. 😀

      Hmm, wie gesagt, ich glaub das nicht so recht. Nicht bei Amerika. Ich kann mir nicht vorstellen, dass amerikanische Bürger vor sowas sonderlich Angst haben. Jedes Jahr werden von den eigenen Leuten tausende Menschen umgebracht und jedes Mal heult „die ganze Nation“. Ich glaube die Menschen sind einfach schon total betäubt von allerhand Ablenkungsmanövern. Angst kommt erst auf, wenn wieder zielgerichtet irgendwas vorangetrieben wird. Die Angst vor dem Terror und die daraus folgenden Terrorgesetze kamen ja letztendlich auch nicht wirklich durch die Anschläge, sondern dass die Medien und die Politik den Menschen die Angst vor dem Terrorismus so eingeimpft hatten.
      https://www.youtube.com/watch?v=XsqPeqhKJ7Q

      Aber natürlich kann es auch durch eine immer währende Angst vor dem „Fremden“ teilweise mitbegründet sein. 😉

  24. Ich habe eine sehr gewagte These:

    „Aluhut Nacktbar“ und „Dave“ sind Henryk Buchstabe-um-sich-wichtiger-erscheinen-zu-lassen. Broder oder die gleiche Person zumindest, die 2 Nicks benützt. Wie kommen sonst 2 Personen darauf den gleichen Springerpresse-Kolumnisten (also das Gegenteil von einem echten Journalisten) zu unterschiedlichen Gelegenheiten zu zitieren und Sachen zu behaupten, die olle Kamellen sind und nicht stimmen?

    1. Danke, Hugo. Du sprichst mir aus der Seele.

      Was man sagen kann ist, dass „Aluhut …“ völlig unnötig Werbung macht und ’ne schlechte Doku verlinkt. „Dave“ hingegen postet derart verlogen, dass da ausschliesslich Meinungsbildungskalkül hintersteckt als alles andere. Von daher „Dave“ könnte tatsächlich „Henny B.“ sein. Doch selbst wenn nicht…

      @Tilo & Stefan: Wollt ihr nicht vielleicht mal bei Leuten, die kalkuliert und ausschliesslich Positionen in euren Foren streuen ’n Filter drüberlegen? Kein Witz. Wer sich so offensichtlich der Diskussion entzieht und nicht wachsen will (egal in welche Richtung) hat hier mMn. nichts verloren. Die ziehen nur Energie und werden wahrscheinlich auch noch dafür bezahlt. Ich denke, die meisten wollen sich mit Leuten auseinandersetzen, die sich ebenfalls auseinandersetzen wollen (jetzt mal egal, welche Position). Diese Mindestanforderung ist bei den benannten Kandidaten (auffälligerweise) nicht gegeben.

  25. Hi,

    Zum Thema Volksabstimmung noch ein Punkt den ich in den Kommentaren noch nicht gefunden habe: Die Brexit Entscheidung ist ein schlechtes Beispiel, weil sich da ein Einzelner eine Ja/Nein Frage überlegt hat. Aus Bayern und ich meine auch der Schweiz kenne ich es so, dass sich erst eine Interessengemeinschaft finden muss, die einen Vorschlag erarbeitet (Kompromisse findet=politischer Prozess) und über diesen wird dann abgestimmt. Wieso sollte das eine beliebige Gruppe Menschen anders machen als Politiker. Die sind ja hoffentlich auch nichts anderes. Nur die Politiker müssen theoretisch über alles entscheiden, ob sie Lust haben oder nicht. Bei IG finden sich eher Betroffene und Experten, die Einflussnahme durch Lobbyisten halte ich für schwieriger, solange die Presse nicht durch ihre Werbekunden gezwungen ist bestimmte Positionen zu beziehen. Genauso wie im Parlament wird es gute und nicht so gute Entscheidungen geben. Man braucht vielleicht auch ein BVerG um Grundgesetzwidriges zu kassieren, auch hier zeigt die Menge an kassierten Gesetzen, dass unsere werten Parlamentarier nicht den besten Job machen.

    Für einen Blick auf weitere Arten der Mitbestimmung kann man auch mal nach Kuba schauen, dort bringen sich die Bürger unvorstellbar umfassend in die politische Willensbildung ein. Das Ergebnis ist ein Land, das trotz vergleichbarer sozialen Standards einen ökologischen Fußabdruck hat, der die Welt eben nicht zerstören würde [0]. Ein spannender Gast für J&N oder auch hier wäre Dr. Edgar Göll, Zukunftsforscher in Berlin und Vorsitzender des Netzwerk Kuba. Hier spricht er über Partizipation: https://youtu.be/F0BaZszH7F4

    [0] http://assets.panda.org/img/original/fig22_human_dev_and_eco_footprints.gif
    Der Punkt rechts unten ist Kuba.

    Viele Grüße yoshi

  26. Thema „direkte Demokratie“:

    Stefan hat insofern ein gutes Argument, wenn er fragen würde:

    Wie viele Prozent von den Wählern bei Referenden (Abstimmung zu Sachfragen) oder Personenwahlen treffen eine „informierte Entscheidung“?

    Das Ergebniss ist oft einfach nur erschreckend. Das sieht man immer wieder.

    Das ist deshalb so schlimm, weil alle, die Demokratie so loben als die beste Regierungsform. Alle, die das tun, gehen wie selbstverständlich davon aus, dass die Wähler „informierte Entscheidungen“ treffen würden.

    Die Realität wird total verwässert, durch fehlerhafte Weitergabe von Informationen. Die low-information voters treffen auf high-information voters. Bei den low-info voters kann es eigene Unterschätzung der Lage sein oder sie wurden irre geführt. High-info voter sind oft so gut informiert, weil sie eigene Interessen vertreten wollen.

    Also das ist alles andere als one man, one vote.
    Diese Konflikte wird man nie lösen können. Aber man kann viel tun, damit es nicht immer schlimmer ausartet. Lobbyismus- und Medienlandschaft müssen gut reguliert werden. Inhaber wichtiger Ämter müssen ihre Einkünfte transparent machen. Bildungsinitiativen für sozial Benachteiligte.

    Schaut man sich heutzutage um, geht praktisch alles in die falsche Richtung.

    Ich bin nicht gegen Direkte Demokratie. Man muss aber wissen, wann Sach- und wann Personenentscheidungen gefragt sind. Direkte Demokratie wird auch kontraproduktiv, wenn Bürger falsche Informationen gefüttert bekommen oder die Abstimmung nur nützen, um ihre Vorurteile sich gegenseitig zu bestätigen.

    Als Bücher zu Demokratie und ihrem Zustand könnte ich Prof. Hans-Herbert von Arnim oder von Prof. Colin Crouch empfehlen. Von Arnim wäre vielleicht auch mal als Interviewpartner für J&N interessant, eigentlich beide.

    1. Die Frage lautet doch: Warum klappt es in der Schweiz so gut?
      Drei Gründe:
      1. Bessere und unaufgeregtere Debattenkultur, in der Keulenargumente tabu sind
      2. Bessere Begleitung des abzustimmenden Themas durch die Medien, in der ALLE relevanten Aspekte genannt und keine aus ideologischen Gründen verniedlicht, verteufelt oder weggelassen werden.
      3. Es werden wirklich gut gemachte Broschüren zu allen Abstimmungsthemen erstellt. In Deutschland ist das glaube ich kaum möglich, da wir die Meinungsfreiheit gerade opfern.

    2. Naja, wie „gut“ das in der Schweiz klappt hat man ja an der Durchsetzungsinitiative, also der Einführung eines Sonderstrafrechts für Ausländer, das von über hundert Juraprofessoren als schwerwiegende Gefahr für die Rechtsordnung der Schweiz bezeichnet wurde, gesehen.
      Die SVP konnte ewig lang ohne jeden Widerspruch ihre Kampagne fahren, Wirtschaftsverbände, andere Parteien usw. haben dem nichts entgegengesetzt um über die Gefahren der Durchsetzungsinitiative aufzuklären. Kurz vorher haben sich dann NGOs usw. dazu hinreissen lassen sich gegen die SVP zu stemmen und eine Kampagne gegen die Durchsetzungsinitiative, also gegen die Einführung einer Zweiklassen-Justiz zu machen.

      Und was die bessere Debattenkultur und das Fehlen von Keulenargumenten anging, erinnere ich mich noch an das Plakat mit dem Schweizer Kreuz in Hakenkreuzform, an das Plakat mit den schwarzen und den weißen Schafen usw.

    3. Wenn ich vielleicht hinzufügen darf, sowohl bei der Abstimmung in Berlin zur Rekommunalisierung der Wasserbetriebe, als auch beim Tempelhofentscheid und bei der Frage Ethik/Religionsunterricht gab es eine gut gemachte Infobroschüre dazu. Wie du siehst ist es nicht nur möglich das in Deutschland zu machen, es wird sogar schon umgesetzt.

  27. Kurz zu den Print Anzeigenpreise. Das sind i.d.R. Listenpreise.

    Also kein normalsterblicher Kunde zahlt diese Preise wirklich. Die Kosten dürften deutlich niedriger liegen.

  28. Zu Autorennen/Verkehrstoten: Nur ein kurzes Zitat aus der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod)
    Bereits die Summe der nationalen Erhebungen ergibt jährlich weltweit ca. 600.000 Todesfälle, also täglich im Schnitt ca. 1.600. Die tatsächlichen Zahlen liegen jedoch wesentlich höher, da beispielsweise in einigen Staaten (speziell in Afrika) keine diesbezüglichen Statistiken geführt werden. Nach Erhebungen und Schätzungen von Weltbank und Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich etwa 1 Million (Weltbank) bis 1,2 Millionen (WHO 2003) Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen.[1] Die Zahl der Verkehrstoten liegt damit weit über den Opferzahlen von Krieg, Genozid oder Terrorismus. Die Anzahl der Verletzten wird auf jährlich etwa 40 Millionen geschätzt.

    1. Aber, aber, was ist denn mit unseren ganzen Arbeitsplätzen in der Autoindustrie und „Freie Fahrt für freie Bürger!!!!“?

    2. Das mit der freien Fahrt für freie Bürger ist ohnehin der größte Unfug. Wenn man mal einen Europa-Reise-Atlas zur Hand nimmt, sieht man schnell, dass Deutschland das einzige (!) Land ist, in dem es kein generelles Tempolimit gibt. Auch die Promillegrenze liegt bei vielen anderen Ländern tiefer (sogar teilweise bei 0). Autofahren ist neben Biertrinken und Fleischkonsum eine der Sachen, die man in Deutschland nicht regulieren kann, ohne politisch bedeutungslos zu werden. Dass es für alles dabei gute Gründe gibt, diese Dinge zu regulieren, z.B. um tausende von Menschenleben zu retten, wird komplett ausgeblendet. Skandalisiert wird sowas nicht. Hier wäre mal Terrorberichterstattung angebracht.

    3. „Hier wäre mal Terrorberichterstattung angebracht.“

      Jo, stell dir mal das vor, was hier los wäre, wenn man jeden Tag über die Alkoholtoten in den Nachrichten berichten würde: 😀

      „Auch heute sind wieder 72 Jugendliche an übermäßigem Alkoholkonsum gestorben. Morgen könnte es ihr Kind treffen.“ oder
      „Die Armutszahlen für diese Woche betragen 35,469 Millionen Bundesbürger.“ oder
      „Auch heute wieder sind 40 Menschen an hochresistenten Keimen in deutschen Krankenhäusern gestorben.“

      – Darauf sagen die Bayern: „Mia san Mia.“

  29. Ich habe die Stelle gerade nicht gefunden, aber Stefan meinte so etwas in der Art, wie ~ Der muslimische Einwanderer wird nicht einfach so kriminell, er verliert seine Arbeit, wird diskriminiert usw. und seine Söhne geraten so auch auf die schiefe Bahn. Im Sinne von: Das hat nichts mit Religion zu tun. Korrigiert mich, bitte, wenn ich falsch liege mit meiner ungenauen Wiedergabe!

    Wenn es denn so ähnlich gemeint war, finde ich, muss man sich fragen, wie es dann sein kann, dass in jedem, wirklich jedem, mittel- und westeuropäischem Land, in Skandinavien und in Großbritannien die Muslime insgesamt die Einwanderungsgruppe mit den größten Integrationsschwierigkeiten und höchsten Kriminalitätsraten sind. Vor allem in bisher verhältnismäßig liberalen Ländern wie Schweden oder im nach wie vor liberalen Spanien hätte doch eine Integration gelingen können?

    Ich habe täglich durch meine Arbeit mit Europäern aus vielen verschiedenen Ländern zu tun. Dabei fällt mir auf, dass man mit Menschen aus Frankreich, Skandinavien und den Benelux-Ländern mittlweile viel offener über die Probleme, die diese zumeist frauenfeindliche, gelebt homophobe und antisemitische Religion oder Ideologie innerhalb der jeweiligen europäischen Länder verursacht, niveauvoll, faktenbasiert und rassismusfrei reden kann. Und – wie ich finde – auch muss!

    Zum Beispiel sollte man den massiven Anstieg der Übergriffe auf Synagogen und Juden seitens muslimischer Glaubensangehöriger offen benennen. Der Zentralrat der Juden und viele andere jüdische Dachorganisationen schreien schon seit einiger Zeit nach Hilfe und raten Juden davon ab in Städte mit hohem Anteil von Muslimen zu ziehen. Ich kenne bspw. zwei jüdische Flüchtlinge aus Malmö. Ich schreibe Flüchtlinge bewusst nicht in Anführungszeichen, da die täglichen Übergriffe dazu geführt haben, dass bereits ein Drittel der dortigen Juden wegziehen musste.

    Ich hatte das hier schon mal geschrieben, seis drum:
    Als Homosexueller habe ich selbst die Erfahrung machen dürfen, dass, als ich noch in Deutschland lebte, mich mit meinem Mann überall frei und auch Hand-In-Hand bewegen konnte, bis auf Gegendenden mit hohem Anteil von Muslimen. Ich sag es nochmal:

    Mach ganz einfach den Test mit deinem besten Freund! Geht durch belebte Straßen entsprechender Stadtteile Hand-In-Hand und ihr habt Glück, wenn es keine Minute dauert bis euch jemand etwas zuruft, ihr angespuckt oder tätlich angegangen werdet. Nein, liebe Relativierer, nicht mal im Allgäu oder in Hintertupfingen sind die Zustände auch nur annähernd vergleichbar! Aber das könnt ihr ja einfach selbst ausprobieren, wenn es euch interessiert.

    1. Ja, es ist die Religion!11!1!1!!1 Und nun klick einfach weiter und hör irgendein anderen Podcast.

    2. Der Moment, wenn mein Kommentar ins Schwarze trifft und Stefan wie ein kleines Kind reagiert und alles offline stellt, was ihm nicht in den Kram passt.

    3. Jetzt aber schnell, Zensursulla: Der Moment, wenn Stefan zu einer differenzierten Sichtweise genötigt wird, er wie ein kleines Kind reagiert und Gayatolla rauswirft.

    4. Da es zwischen praktizierenden Muslimen und den von dir zurecht mit Skepsis gesehenen AfD-Anhängern so viele Parallelen gibt, hätte ich dir trotz Soziologie-Studiums schon etwas mehr Differenzierungsvermögen zugetraut.

    5. Meinst du denn im Ernst, dass wir effektiv gegen Misogynie, Antisemitismus und Homophobie vorgehen können, wenn behauptet wird, der Islam sei die (einzige) Ursache? Frag mal im bible belt in den USA nach, wie dort einige Leute zur Ehe für alle stehen. Antisemitismus soll es auch mal im christlichen Deutschland gegeben haben, erzählt man sich so.
      Die Reduktion auf den Islam ist einfach billig, andere (soziale) Faktoren werden einfach ausgeblendet. Was soll man da noch diskutieren?

    6. Dein „Argument“ nennt sich „Problem B“ und ist eines der verbreiteten großen Scheinargumente.
      Beschreibung: „Ja, Krebs ist schlimm. Aber hier ist etwas anderes. Es nennt sich Aids. Das ist auch schlimm.“
      Nur noch zu toppen mit dem „Nicht-Problem“:
      Sage einem Bessermenschen, dass ein Komet auf die Erde zurast und er wird so argumentieren: Aber was ist mit all den anderen Kometen, die nicht auf die Erde zurasen?

    7. Und dein Argument nennt sich „monokausale Erklärung“ und Nicht-Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität. Es bestreitet doch niemand, dass es unter Muslimen Homophobe, Antisemiten etc. gibt. Du behauptest aber einfach, ein Moslem sei homophob qua Moslem. Und das ist falsch: es gibt Muslime, die nicht homophob sind und es gibt Homophobe, die keine Muslime sind. Wenn es nun etwas gibt, was allen Homophoben gleich ist, kann es nicht die Religion Islam sein.

    8. @Jonas: Ich behaupte, dass es stets solche und solche gibt. Was zählt ist die Frage, wie viele „Solche“ es gibt.
      Kommen wir nun zu den Fakten:
      Die überwältigende Mehrheit der Menschen aus der überwältigenden Mehrheit muslimischer Länder befürworten die Scharia. Das heißt, die wollen ehebrechende Frauen und Typen wie Gayatollah steinigen.
      Recherchiere das bitte selbst, sonst glaubst Du es eh nicht: http://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politics-society-exec/

    9. Das bezweifle ich alles auch gar nicht. Aber was meinst du, woher die in dem Bericht beschriebenen großen Unterschiede in den Ansichten herkommen, die Muslime aus verschiedenen Ländern haben?

    10. @Jonas

      „Die Reduktion auf den Islam ist einfach billig, andere (soziale) Faktoren werden einfach ausgeblendet. Was soll man da noch diskutieren?“

      Da die soziale Ausgangssituation der Gruppe der muslimischen Einwanderer bswp. mit der der Einwanderergruppen aus Vietnam oder Ghana gar nicht so unähnlich sind, ist ja aus sozialwissenschaftlicher Sicht gerade die Frage, warum die muslimischen Immigranten so viel schlechter abschneiden. Wenn also die Religion, oder die religiöse Sozialisation oder von mir aus die Sozialisation in einer islamisch-religiösen Umgebung nicht maßgeblich ursächlich ist, was dann? An welche anderen Faktoren denkst du?

      Was deine Relativierungen angeht:

      „In most countries surveyed, majorities of Muslim women as well as men agree that a wife is always obliged to obey her husband. Indeed, more than nine-in-ten Muslims in Iraq (92%), Morocco (92%), Tunisia (93%), Indonesia (93%), Afghanistan (94%) and Malaysia (96%) express this view.“

      Nicht mal in dem von dir aufgeführten und für christliche Länder als extrem(istisch) geltenden bible belt, gäbe es annähernd solche Ergebnisse, auch wenn es hier wie dort scheiße ist.
      Außer der Pew-Studie (danke, MCL) empfehle ich auch Koopmans Sechs-Länder-Studie aus 2013 vom WZB.

    11. Ich würde Jonas zustimmen.
      Vieleicht mal nicht den Blick auf die RELIGION ansich richten sondern auf die Tatsache das Stereotype Multidimensionale Einflüsse haben.

      Bis 1994 gab es in Dtl. den berühmten §175. Das ist also noch nicht so dolle lang her 😉

      „Mach ganz einfach den Test mit deinem besten Freund! Geht durch belebte Straßen entsprechender Stadtteile Hand-In-Hand und ihr habt Glück, wenn es keine Minute dauert bis euch jemand etwas zuruft, ihr angespuckt oder tätlich angegangen werdet.“

      Willkommen in Sachsen 😉
      (In unserem „Russenviertel“ würdest da auch Spiessruten laufen)

      Weiterhin sollte ich, auch wenn ich jetz sicher gleich rüffel abbekomm, dazu auch wissen in welcher Region/Stadtteil Hand in Hand geht und wo ich es lassen sollte. Bitte nicht Falsch verstehen, auch wenn es traurig ist aber soweit ist die Menschheit halt einfach noch nicht.

      Konkret zur Kriminalität. Da ich mich im Rahmen einer Untersuchung dazu sehr intensiv damit beschäftigt habe, kann ich dir 97% an Gründen aufführen die absolut GAR nichts mit der Religion zu tun haben. Und tatsächlich ist die „verdammung zum nichtstun“ einer der größten Faktoren. Natürlich ist dort wo Integration eben nicht gelingt die Kriminalitätsrate höher. Das liegt aber im Sozialen begründet (Ökonomische Schwäche, Ballungsgebiete, „Ghettobildung“ etc.) selbiges ist bei nicht Muslimen in gleicher Situation auch zu beobachten, also entkoppelt welche Religions/Philosophiekultur man anhängt.
      Genau deswegen Radikalisieren sich die Leute. Die Sozialen Gründe sind die gleichen, nur die Ideologien unterscheiden sich!
      Ich denke dass, das Steffan vieleicht damit sagen wollte.

      #ZU RUSSLAND (wat zum Schmunzeln zum Schluss)
      So wer immer noch glaubt Russland wäre nicht aggresiv:

      RUSSISCHES U-BOOT IN CHEMNITZ AUFGETAUCHT
      http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/CHEMNITZ/CHEMNITZ_KOMPAKT/Ein-U-Boot-im-Schlossteich-artikel9532998.php

      Oma Erna sei schockiert….
      jetz wird Sachsen annektiert 😉

      PS.: Es haben Tatsächlich verängstigte Rentner die Polizei gerufen und aufgebracht berichtet „Die Russen sind da“ 🙂

    12. @Ronny
      Ich hatte die neuen Bundesländer nicht so auf dem Schirm, da ich dort fast nie war, ich glaube dir natürlich, dass es in Teilen Chemnitz‘ ebenso ungemütlich sein kann. Meine persönlichen Erfahrungen habe ich in Westdeutschland gemacht.

      „Das liegt aber im Sozialen begründet (Ökonomische Schwäche, Ballungsgebiete, “Ghettobildung” etc.) selbiges ist bei nicht Muslimen in gleicher Situation auch zu beobachten, also entkoppelt welche Religions/Philosophiekultur man anhängt.“

      Entkoppelt? Eben nicht. Die sozialwissenschaftlichen Forschungsergebnisse der letzten Jahren sagen eben genau das NICHT. Sie belegen, dass es unter ähnlichen Bedingungen zum Teil gravierende Unterschiede gibt. Zum Beispiel zwischen Südostasiaten und Nordafrikanern oder auch zwischen christlichen und muslimischen Nigerianern.

      @Jonas
      Es heißt überhaupt nicht, dass es nicht auch viele Muslime gibt, die sich für die aufnehmende Kultur interessieren, super integriert, nicht homophob oder sexistisch sind und so weiter – es gibt überall solche und solche!
      Etwas Gegenteiliges haben weder MCL noch ich behauptet, es kommt nur eben auf das „wie viel?“ an.
      Die Religion oder Ideologie des Islam fördert in sehr vielen Fällen offenbar gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – zumeist gegen Frauen, Juden, Homosexuelle oder auch Ungläubige im Allgemeinen.

    13. @Ronny

      „Bis 1994 gab es in Dtl. den berühmten §175. Das ist also noch nicht so dolle lang her ?“

      Das habe ich zum Glück nicht mehr miterleben müssen, allerdings kann man das beim besten Willen nicht mit den Strafen in muslimischen Ländern vergleichen. In sieben Ländern kann das sogar mit dem Tode bestraft werden: Jemen, Iran, Sudan, Saudi-Arabien, Mauretanien, Vereinigte Arabischen Emirate und Nigeria (hier nur im muslimisch dominierten Norden).

      Solche Relativierungen, auch was Frauenunterdrückung, Religionsfreiheit und Antisemitismus angeht, kann ich nicht nachvollziehen. Vor allen Dingen weil sie in Sachen Islam doch vorhersehbar zum Scheitern verurteilt sind.

  30. Zur Schuld der Medien, Politiker und der Austeritätspolitik an Europakrise und Brexitdebatte, hat Jürgen Habermas ein sehr gutes Interview in der aktuellen Zeitausgabe (Print, Nr. 29) gegeben. Hier wird sehr ähnlich wie Tilo und Stefan argumentieren, analysiert: „Und da sich die Bundesregierung seit 2010 über den Europäischen Rat mit ordoliberalen Vorstellungen ihrer Sparpolitik gegen Frankreich und die Südeuropäer durchsetzt, ist es für Angela Merkel und Wolfgang Schäuble ein Leichtes, sich zu Hause als Verteidiger der europäischen Idee darzustellen. (…) Aber ich habe die Perspektive eines teilnehmenden Zeitungslesers und frage mich, ob sich der Schaumteppich der Merkelschen Politik der Einschläferung ohne eine gewisse Anpassungsbereitschaft der Presse über das Land hätte ausbreiten können. Der gedankliche Horizont schrumpft, wenn nicht mehr in Alternativen gedacht wird. (…) Nach ersten Analysen haben die Medien und die streitenden Parteien die Bevölkerung über relevante Fragen und elementare Tatsachen, also über die Grundlagen einer vernünftigen Urteilsbildung nicht informiert, ganz zu schweigen von differenzierten Argumenten für oder gegen konkurrierende öffentliche Meinungen.“
    Vielleicht könnt ihr (oder du Tilo) mal Herrn Habermas einladen und überzeugen ein Interview/… zugeben 😉

  31. Volksabstimmungen
    Es gibt schon Fragen, welche gut durch Volksabstimmungen gelöst werden können.
    Dabei müssen die Fragen die Befragten aber unmittelbar und quasis alleinig betreffen, es müssen im Vorfeld die Konsequenzen der möglichen Entscheidungen geklärt sein und vor allem muss ein ausgiebiger Bürgerdialog geführt werden, denn aus einer Ja/Nein-Frage lässt sich noch kein Bürgerwille ablesen.

    Als Beispiel gab es bei mir mal die Frage, ob ein Einkaufszentrum erweitert , oder eine Grünfläche erhalten wird.

    Anderes
    Viele Kommentare kommentieren ja unterschiedliche Themen getrennt voneinander aber in einem einzigen Kommentar, was einen Diskurs erschwert. Ich weiß ja nicht was eure Website so zu lässt, aber kapitelbezogene Kommentare könnten das bestimmt ändern.

  32. Habermas‘ Philosophie ist in politischen Fragen ein „In-Die-Luft-Onanieren“ sondersgleichen. Außer seiner berechtigten Kritik an der deutschen Griechenland-Politik und dem Wunsch nach Erfolg für die AfD hat er außerhalb des philosophisch-akademischen Elfenbeinturms das Letzte Mal medien- und breitenwirksam MUTIG Flagge gezeigt, als er Mitte/Ende der Neunziger Jahre ausgerechnet als Unterstützer des Kriegseinsatzes in Jugoslawien auftrat.

    Ich teile seine Medienkritik und weiß aber gleichzeitig, dass er ein ausgezeichnetes Bewusstsein dafür besitzt, nicht zu weit zu gehen, um nicht von etablierten Institutionen verschmäht zu werden.

    1. Habermas ist der letzte noch lebende große Philosoph in Deutschland. Andere Intellektuelle melden sich im Gegensatz zu ihm gar nicht zu Worte. Ihre plumpe ad-hominem-Kritik gegen Habermas ist einfach überflüssig.

    2. Ich bezog mich auf seine politischen Meinungsäußerungen. („…in politischen Fragen…“)

      Nimmst du ihn allen Ernstes mit seiner Reputation in Schutz? Und dann auch noch damit, dass andere Intellektuelle noch weniger Rückgrat besitzen?

  33. Zur Diskussion um ‚direkte Demokratie‘ möchte ich noch einen wichtigen Punkt nennen, der nicht angesprochen wurde.
    Trotz aller Bekundungen der Bundesregierung gibt es doch eine extreme Asymmetrie im Bezug auf Informationen, die dem ‚durchschnittlichen‘ Wähler im Gegensatz zu Mitgliedern der Regierung zur Verfügung stehen.
    Und in Zeiten, in denen exklusives Wissen so wertvoll ist – angesichts der globalen Staatskonkurrenz – und der „Markt“ nicht verunsichert werden darf, erscheint Merkels Alternativlosigkeit leider alternativlos zu sein.

  34. Ich bin bei der aktuellen Folge ca. bei der Hälfte wo ihr über Volksabstimmung spricht. Finde es toll, dass ihr auch untereinander mal verschiedene Positionen vertritt und das diskutiert. In Hamburg hatten wir bei der letzten Bürgerschaftswahl gleichzeitig auch ein Volksentscheid über den Kauf des Strommnetzes durch die Stadt Hamburg. Ich habe damals dafür gestimmt und hatte das Gefühl, dass im Nachhinein mehr über vor und Nachteile gesprochen wurde als im Vorfeld. Muss zugeben das ich mich selbst wenig drüber informiert habe und für ja gestimmt habe. Auch jetzt, Jahre später bin ich nicht sicher ob der Wahlausgang für den Kauf des Strommnetzes gut oder schlecht ist. Ich gebe Tilo Recht, dass bei Bundestagswahlen bzw. Landtagswahl gleichzeitig ein Volksentscheid geben sollte damit die Wahlbeteiligung auch sehr hoch ist.

  35. Merkel hat sich im Sommerinterview mal wieder lächerlich gemacht. Die Situation in ESP/POR ist natürlich so „gut“, weil man sich an die Austeritätsvorgaben hält (hat ja unter Reagan und Thatcher auch wunderbar funktioniert :x). Deswegen verhängt die EU jetzt also Sanktionen, weil die Richtlinien nicht eingehalten wurden. Aha.

    Sanders pinkelt sich auch ein. Er könnte ja Wahlkampf mit einer gewissen Dr. Jill Stein machen (die sogar noch linker als Sanders ist) und gegen sie das „corporate [media] mestablishment“ (s)einer breiten Masse bekannt machen. Aber anstatt sich auch nur zu losen Gesprächen mit ihr zu treffen, fällt er vor Queen Hillary auf die Knie. Damit könnte man real etwas erreichen und muss nicht in religiösem Fanatismus an die Brotkrumen glauben, die sie ihm hinwirft. Hillarys Wort genügt ja schließlich nicht gerade allerhöchsten Standards…

  36. So wie man heute journal und tagesthemen vorwerfen kann, Programm für Oma Erna zu machen, kann man dem Podcast vorwerfen Programm für die alten Genossen zu machen. Die BRD kennt keine internationale Solidarität (Schäuble sei der Zuchtmeister Südeuropas), Politik für die Menschen wird wenn nur aus Machtkalkül betrieben (damit einem die Rechten keine Stimmen wegnehmen würden), der Kapitalismus ist böse (vor allem Silicon Valley!) und die Berichterstattung über osteuropäische Staaten ist immer unfair (angeblich nur weil sich die Polen gegen die EU stellen).

    Also die Fans des schwarzen Kanals dürften ihre helle Freude mit eurem Podcast haben. Letzterer hat damals auch Ausschnitte aus Nachrichten von ARD und ZDF aus dem Zusammenhang gerissen und die vermeintlich nationalkonservative Gesinnung des Westfernsehens angeprangert.

    1. @Peter

      Willkommen in der Wirklichkeit! #kognitive Dissonanz

      Nenne doch einmal ein Beispiel für internationale Solidarität der BRD? (Brunnenbau in Afghanistan ausgenommen!)
      Der Mangel an Solidarität gilt selbstverständlich nicht nur für Deutschland. Außenpolitik ist eben traurigerweise immer hauptsächlich von eigenen Interessen geleitet.

      Schäuble kein Zuchtmeister? Dann nenne es eben anders… Du kannst dir glaube ich gar nicht vorstellen, wie es für Protugiesen, Spanier und Griechen war oder ist, alle paar Wochen aus Deutschland zu hören zu bekommen, sie müssten mehr verzichten, härter arbeiten und überhaupt ihren „Laden mal aufräumen“.

      Kapitalismus „gut“? Für dich ist der Kapitalismus vielleicht nicht böse, du lebst aber auch in einem seiner Machtzentren und nicht im Niger, in Sierra Leone oder in Bangladesh.

    2. Es gibt Grautöne:

      I) Bodenständige soziale Marktwirtschaft mit realwirtschaftlichem Hintergrund = gut für die Gesellschaft
      II) Finanzmarktkasino-Korporatismus nach dem Monopoli-Prinzip = schlecht für die Gesellschaft

      I) ~ Ludwig Erhard
      II) ~ George Soros

    3. @MCL-Extra

      Richtig, allerdings führt schon das Propagieren von I) mittlerweile nicht selten dazu, als extremistisch oder radikal angesehen, bzw. vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden (s. Die Linke, Podemos, Syriza, M5S).

    4. @Gayatollah: Sicher – Die Linke, Podemos, Syriza, M5S – setzen sich für die soziale Marktwirtschaft ein. Wagenknechts Doktorarbeit an der TU Chemnitz zollt dieser Schule beispielsweise gebührenden Respekt und räumt ihr den richtigen Platz ein. Da is nix mehr von Kommunismus übrig, sondern es läuft eher auf „Marktwirtschaft sozialer denken“ hinaus. Über Podemos, Syriza, M5S weiß ich nicht so viel.
      Aber die Verfechter der Sozialen Marktwirtschaft sind eigentlich die s.g. „Ordoliberalen“ wie Ludwig Erhard.
      Und das ist eigentlich eher so ein konservatives Dingens.
      Vor diesem Hintegrrund ist es erstaunlich, wie gespalten die Gesellschaft doch ist. Gauweiler (CSU) ein Busenkumpel von LaFontaine (Linke) sein kann. Die kluge Wagenknecht vertritt ordoloberale Thesen…
      Jeder weiß im Prinzip, was gut und richtig ist – wenn er die Materie durchdrungen hat – und trotzdem ist Deutschland gespalten wie nie.
      Woran liegt das?
      Weil es aktiv betrieben wird. Und hier schließt sich der Kreis zu Soros: https://www.youtube.com/watch?v=VieWi2oDVy8
      Es geht daher nicht um Links vs. Rechts (der Kampf ist gewollt), sondern um Korporatismus-Eliten vs. Bürger.

  37. #Autos und Elon Musk
    Musk hat recht, es wird in Städten früher oder später verboten sein, dass Menschen Auto fahren. Aber auch dass Autos Auto fahren. Motorisierter Individualverkehr in der Stadt ist eine vollkommen schwachsinnige Verschwendung von Ressourcen, Energie und Platz. In Städten, in denen Autos das Hauptverkehrsmittel darstellen, ist man zudem mit dem Auto in der Regel langsamer am Ziel als mit ÖPNV oder Fahrrad. Los Angeles ist ein besonders schönes Beispiel dafür. Dabei ist es relativ egal, ob mein Auto für mich im Stau nicht fährt oder ich selbst nicht fahre.
    Oder hält es irgendjemand für ein kluge Idee, gigantische Flächen zuzuteeren, damit darauf hunderttausende Menschen in ihren jeweiligen zwei Tonnen Metall und Kunststoff sitzend meist langsamer voran kommen als zu Fuß und dann zuhause 7mal um den Block fahren müssen, um einen Parkplatz zu finden?

    Je früher wir Autos aus Städten verbannen, desto besser. Natürlich wenn gleichzeitig ÖPNV und Fahrradinfrastruktur verbessert wird. Allein die Gesundheitskosten, die dadurch eingespart werden, dürften das erheblich vergünstigen (durch weniger Luftverschmutzung, mehr Bewegung, weniger Stress…). Aber Hilfe das kostet Arbeitsplätze! Das machen wir nicht! Egal wie vernünftig!

    1. Jep, es scheitert nicht nur allein an den Arbeitsplätzen.

      Nachdem der Zuhörer aus Indonesien hier mal seinen Bericht geschrieben hatte, hatte ich die Gelegenheit mal mit einem Freund darüber zu reden. Und was soll ich sagen. Ich glaub die größte Hürde sind wohl die Autofahrer selbst. Die wollen! selbst fahren und empfinden es als Einschränkung ihrer „Freiheiten“, wenn man ihnen das Autofahren verbieten würde. Klingt bescheuert, wenn ihnen die Grundrechte im vorbeigehen aus der Tasche gezogen wird, interessiert es keine Sau, aber wehe man nimmt ihnen das Auto weg. 😀

      Man wird sich logisch weiter auf einen solchen Zustand zubewegen, zwangsläufig, aber im Endeffekt wird es noch vielleicht .. 40 – 50 Jahre dauern, bis das in den Köpfen der Leuten angekommen ist. Bis dahin gibt es entweder die Welt nicht mehr oder den Sprit nicht mehr, oder der Sprit / die Energie ist so teuer, dass man es sich nicht mehr leisten will. Auf rein politischer Ebene können wir noch 100 – 200 Jahre darauf warten. Ich glaube wir werden das nicht mehr erleben. Leider.

    2. Ich teile deinen Pessimismus diesbezüglich. Das ist nur über einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel was die Definition von Wohlstand und Status angeht erreichbar. Meine Erfahrung ist, dass gerade dieses Denken vom Grundrecht auf Autofahren ein vor allem männliches Phänomen ist. Ich kenne jedenfalls erheblich mehr Frauen als Männer, die sagen, dass sie ums Verrecken kein Auto haben wollen. Letztlich ist ein Auto eben in erster Linie ein Statussymbol und auf sowas springen Männer in den meisten Gesellschaften erheblich besser an.

      Ist ähnlich wie mit der Ernährung. Vegetarisch und vegan lebende Menschen sind extrem überproportional häufig Frauen. Fleisch essen ist nicht nur völlig unnötig, es zerstört die Umwelt und macht uns krank. Trotzdem hat es sich als Symbol der Unterwerfung der Tierwelt kulturell erhalten.

      Diejenigen, die an diesem Unsinn demonstrativ festhalten wollen, sind meist auch für beide Themen dieselben. Der polnische Außenminister hat das mal hübsch auf den Punkt gebracht, als er seine Verachtung für Bestrebung für „eine Welt aus Radfahrern und Vegetariern, die nur noch auf erneuerbare Energien setzen“, ausdrückte.
      Wo kämen wir denn da hin? Wer kann schon eine saubere Umwelt, das Ende von industriellem Massenmord und einen generell gesünderen Lebensstil gut finden?

      Naja, wenn wir so weitermachen und Leute meinen, diese Einstellung ggü. unserer inneren und äußeren Natur weiterhin als Machtverhältnis begreifen zu müssen, bleibt die Frage bloß, ob wir früher uns oder unsere Umwelt zerstören.

    3. Jep. Ich wäre ja dafür, wenn schon etwas untergehen muss, dass die Umwelt uns zerstört. 😀 Verdient hätte es sich die Menschheit jedenfalls. Und wenn es die Umwelt tut, bleibt der Rest der Welt wenigstens verschont. Ganz im Gegensatz dazu, wenn es der Mensch übernimmt.

      So wie es aber läuft, schätze ich, dass wir unsere Umwelt zuerst zerstören. Neulich habe ich mir mal den Aralsee in Asien wieder angesehen. Von dem gibt es quasi nix mehr. 3 kleine Tümpel sind noch übrig geblieben. Und dann wundern sich Leute, warum die Menschen von dort alle fliehen.

      PS: Vom Fleischkonsum bin ich aber selbst auch noch nicht abgekommen. : x

    4. Einfach machen! Habe mich auch ewig gedrückt, obwohl ich eingesehen hatte, dass das die richtige Entscheidung wäre. Und als ich mich dann dazu durchgerungen habe, rein pflanzlich zu leben, habe ich gemerkt, dass das alles gar nicht so kompliziert ist, wie ich immer befürchtet hatte 😉
      Das Internet bietet da inzwischen Ideen und Ratschläge für jede Gelegenheit und selbst in relativ gewöhnlichen Restaurants gibt es inzwischen sehr oft geeignete Optionen. Das einzige, was wirklich problematisch sein kann ist das persönliche Umfeld. Wenn es aus Menschen besteht, die keinerlei Verständnis für sowas haben.
      Als Student (dann auch noch Soziologie 😀 ) habe ich da natürlich relativ günstige Rahmenbedinungen 😉

  38. N-tv „Terrorismusexperte“ Michael Ortmann am Dienstag zum Thema Ängste der deutschen: „In Polen und Ungarn haben über 80% der Leute Angst vor Terror. Dabei gibt es in diesen Ländern kaum Muslime somit ist die Angst total unbegründet“.
    Das wurde kommentarlos so ausgestrahlt. Ich finde leider das Video dazu nicht. Vielleicht findet es ja ein anderer.
    Nach der Aufregung um Böhmermann und der Frage „was darf Satire?“ Will ich mal folgendes Fragen „was darf Journalismus?“
    Ist das noch Pressefreiheit oder eine Hetzte gegen eine ganze Religion.
    Wieso darf ein Journalist so etwas sagen und wo bleibt Erdogan um eine Diskussion zu entfachen?

  39. Zur Umfrage zum Thema Volksabstimmungen…

    Wer undifferenzierte Fragen stellt, bekommt auch undifferenzierte Antworten. Insofern würde ich dieser Umfrage nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Was sie aus meiner Sicht aber definitiv zeigt, ist nicht, dass die Leute sich für so viel kompetenter halten als unsere Abgeordneten, sondern etwas anderes: Was macht eine Entscheidung denn „besser“? Für viele der Befragten sicherlich nicht nur die objektive (was ist das schon?) Kompetenz, die dahinter steht, sondern vor allem, dass die Entscheidung ihnen zugute kommt.

    Dass man das von vielen der politischen Entscheidungen (Hartz IV, Steuerpolitik, Riester-Rente, …) nicht gerade behaupten kann, ist, denke ich, keine Frage. Nicht zuletzt ist auch der Einfluss von Lobbygruppen usw. zu hinterfragen. Insofern ist doch auch die Sicht berechtigt, man würde „bessere“ Entscheidungen treffen als unsere Politiker – weil man die eigenen Interessen logischerweise eher vertritt als diese.

    Und schließlich noch ein paar lose Gedanken zu Punkten, die auch noch zu dieser Debatte gehören:
    – Zum Referendum in Großbritannien gehört auch das Pokern von David Cameron, der damit ja seine eigene Position stärken wollte (auch wenn er gescheitert ist).
    – Zur politischen Meinungsbildung des Volkes gehört auch die Rolle der Medien.
    – Meines Wissens gehört zu den Abstimmungen in der Schweiz auch ein dediziertes Wahlbüchlein, in dem die Parteien ihre Positionen darlegen können – in gewisser Hinsicht also halbwegs objektive Information für den Bürger.
    – Ich halte es für utopisch, dass unsere Abgeordneten sich zu allen Abstimmungen ausführlich informieren können. Man kann ja auch einen gewissen Fraktionszwang erkennen, der jetzt auch nicht gerade von eigener Meinungsbildung zeugt.

    Summa summarum:
    Wenn die Politiker es nicht aus eigenem Antrieb schaffen, der Mehrheit der Bürger zu dienen, ist mehr direkte Demokratie doch ein guter Weg, sie dazu zu „zwingen“. Ich stimme Stefan zu, dass einmalige Abstimmungen an irgendeinem Sonntag (wo dann doch eher die Laune und der Fuß, mit dem man aufsteht, über den Ausgang der Wahl entscheidet) da nicht unbedingt das beste Mittel sind. Aber mehr Beteiligung der Bürger lässt sich doch auch anders erreichen. Mir fällt gerade spontan ein, das ganze auf Ebene der Wahlkreise abzuhalten – Ergebnisse wären dann nur bindend für den entsprechenden Abgeordneten (was auch ein repräsentatives Element beibehält). Was haltet ihr davon?

    1. „Wenn die Politiker es nicht aus eigenem Antrieb schaffen, der Mehrheit der Bürger zu dienen, ist mehr direkte Demokratie doch ein guter Weg, sie dazu zu “zwingen”.“

      Hierzu mal der Verweis auf das Video, was ich weiter oben schon verlinkt habe, und insbesondere die dort gestellte Frage:

      „Ein Gedankenexperiment zeigt es: In einem Staat gibt es zwei große Sprachgruppen, 60 Prozent gehören der einen Sprachgruppe an und 40 Prozent der anderen. Beide Sprachgruppen sind parteipolitisch organisiert. In diesem Fall würden sich die 60 Prozent bei allen Entscheidungen gegenüber den 40 Prozent durchsetzen. Wäre solch ein Staat nun eine Demokratie?“

      Ganz so einfach sollte man es sich mit der Demokratie nämlich nicht machen.

      https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus-talks/campus-talks-nida-ruemelin-108.html

    2. Ja ja, die Differenzierung… 😉
      Natürlich ist es in einer Demokratie auch wichtig, Minderheiten zu beschützen.

      Das scheint mir in Deutschland aber nicht das Problem zu sein. Wenn die Minderheiten der Reichen und „das große Kapital“ zu weiten Teilen die Politik mitbestimmen, dann ist das ein Problem, gegen das sich die Mehrheit wehren muss…

  40. #Kinderarmut #alleinerziehende

    Ich möchte Euch da keinerlei sexistische Kackshyce unterstellen, aber dennoch macht Ihr den Fehler, der leider stets begangen wird. Ja, sicherlich wird das weit öfter Frauen treffen, aber eben nicht ausschließlich. Ich bin nicht alleinerziehend sondern teile die Betreuung hälftig mit der Mutter. Dadurch entstehen für keinen Unterhaltspflichten bzw. -ansprüche. Aber mit der Trennung haben sich meine Fixkosten mehr als verdoppelt. Ich hätte Ansprüche auf ALGII, die ich jedoch nicht beantrage, weil ich als selbständiger (ca 4facher Papierkram von ohnehin schon), getrennt(worden)er (über Monate nachweisen, dass die Mutter nicht Teil der Bedarfsgemeinschaft ist), Vater (ich muss monatlich Betreuungszeiten nachweisen, Erklärungen über Kindergeld und Zeuch abgeben) – ich hab keine Zeit und keine Nerven für den Wahnsinn. Ich hab das ein Mal mit Hilfe einer Anwältin für einen 6monatigen Zeitraum duchgeboxt, was 4 1/2 Monate gedauert hat.

    Ich gehe daher 5 Tage die Woche im Prinzip bei Scheinselbständigkeit arbeiten, und am 6. meinem eigtl. Job nach, der die Selbständigkeit legitimiert, nur eben seinerzeit als nebenberufliche Selbständigkeit angelegt war. Mit viel Trickserei bekomme ich der KK untergejubelt, weniger als 40h zu arbeiten und zahle daher noch einen günstigen Sondertarif.

    Ich beklage mich nicht darüber, nur möchte ich daruf hinweisen, dass eben nicht nur Frauen davon betroffen sind.

    Ansonsten: Weitermachen! Vielen Dank für Eure Arbeit!

  41. Warum ist von Oma Erna die Rede und nicht von Opa Erich?

    Warum wird einem als Frau sofort vorgeworfen man sei ein einsamer Mann? Einem Typen, der hier regelmäßig seitenlange Kommentare verfasst, würde sicher nicht vorgeworfen werden eine einsame Frau zu sein.

    Warum lässt ihr kein gutes Haar an Hillary Clinton, seid bei Bernie Sanders und Donald Trump aber viel handzahmer?

    Und warum wundert es mich nicht, dass ihr mehr Männer als Frauen als Unterstützer habt?

    1. Ach Sarah …
      „Oma Erna“ ist doch nur eine Chiffre und steht für den „Seit-50-Jahren-regelmäßig-Tagesschau-und-heute-Journal-Zuschauer“, der alles glaubt und gar nicht auf die Idee käme, irgend etwas anzuzweifeln, was Claus K. und Thomas R. ihm erzählen.
      Na, gemerkt? Ich habe ‚Oma Erna‘ vermännlicht. Und genau so geschlechtsneutral meinen auch Stefan und Tilo das.

    2. Hi Sahra,
      sei doch nicht so aufgebracht, ich finde es nicht schlimm Oma Erna zu erwähnen, sie steht für die Bevölkerung, die die Tagesschau anschaut & Oma Erna ist nicht weniger cool weil sie Tagesschau schaut, nur ein bisschen einseitig informiert 😉

      Sanders und Trump sind authentisch, Clinton käuflich, es steht dir frei etwas über sie zu schreiben, etwas was Tilo und Stefan verschweigen 😉 mich würde es interessieren, ob es etwas Positives an ihren politischen Wirken gegeben hat.

      Vielleicht weil du dein Vorurteil gern bestätigt siehst.
      Lg

  42. „Demokratie ist nicht ja oder nein sagen.“
    Was dann bitte? Für mich ist Demokratie genau das, deshalb gehe ich zur Wahl, weil ich zu einigen Politikern und politischen Ideen ja sage und zu anderen nein.

    Vor etwa 15 Folgen meinte Stefan sinngemäß „…, dann kommen die Nachdenkseiten und sagen: nee, das ist aber keine Demokratie mehr!!! Obwohl niemand wirklich weiß, was Demokratie eigentlich ist. Dein Arbeitgeber kontrolliert dich ja auch jeden Tag und weist dich sofort auf Defizite hin und nicht alle vier Jahre. Also warum sollte man es überhaupt so organisieren mit Wahlen nur alle vier Jahre? Das wurde vor Jahrzehnten so festgelegt und heute würde man es ganz anders machen.“

    Hier steckt doch genau die richtige Frage drin, was ist Demokratie bzw. zu was wollen wir sie am besten machen? Es ist aber ein bisschen widersprüchlich, wenn Stefan jetzt sagt, man müsse ja nur an den Organisationen festhalten, alles andere ginge nicht. Warum nicht?
    Dass da schlechte Entscheidungen getroffen werden ist doch völlig klar, das passiert aber eben im Parlament genau so.
    Natürlich hängt dann einem Referendum die Zukunft eines ganzen Landes, aber das ist doch der Sinn von Demokratie, dass die Bürger verantwortlich sind, und wenn sie Mist machen oder wegen schlechtem Wetter keine Lust haben, müssen sie eben mit den Konsequenzen leben. Wenn die Schweizer für Immigrationsbeschränkungen stimmen, dann bringt das halt negative wirtschaftliche Folgen wegen dem EU-Handel, na und? Das Volk hat die Priorität Immigration gesetzt und niemand kann sich da rausreden, jeder ist verantwortlich. Genau so mit dem Brexit. Es ist doch viel besser so, denn in 10 Jahren wenn die Wirtschaft dort abgestürzt ist kann niemand sagen, die Politiker sind schuld, die haben uns reingeritten. Nein, wir selbst sind schuld, werden sich die Briten sagen müssen.

    1. Schlüsselsatz: „Hier steckt doch genau die richtige Frage drin, was ist Demokratie bzw. zu was wollen wir sie am besten machen?“

      Auch bei der Demokratie gibt es Grauzonen und daher ist das genau die richtige Frage. Für die Bayern hat sich beispielsweise die „Ochsensepp-Demokratie“ als demokratisches Ideal herausgestellt. Der Erfolg gibt dem erfolgreichsten Bundesland recht.

      Hier geni(t)alst erklärt:
      Gerhard Polt – Democracy [in Afrika] (with Blackboard)
      https://www.youtube.com/watch?v=UZe4LzAG1lA

  43. @Tilo bzgl. AfD – Rote Linie Berichterstattung:
    Ich möchte dir wiedersprechen: selbstverständlich funktioniert das totale mediale Ignorieren einer Fraktion in der Opposition mit bis zu 20 %, selbst wenn sie sehr aktiv sind. Bei der Linken und Grünen hat es doch auch funktioniert. Wie viel Sendezeit haben Linke und Grüne mit ihren Ansichten und Vorschlägen bekommen? In den Nachrichten wurden diese zwar erwähnt aber nie länger als 1 Minute. Die Linke ist zurzeit die Stärkste Oppositionspartei im Bundestag und wird seit der Wahl 2013 nur noch sehr wenig in den Medien erwähnt. Inzwischen ist sie nicht mal mehr Zweistellig.
    Aus meiner Sicht vergisst du, dass ein Großteil der Wähler sich über Politik nicht bei den Parteien direkt informiert, sondern doch bei Medien. Parteien die da nicht mit ihrer Arbeit vorkommen werden von der Bevölkerung auch nicht danach gefragt.
    Ich behaupte, man kann die AfD, wenn sie mit 20% im Bundestag sitzt genauso Ignorieren wie man sie beobachten konnte als sie noch gar nicht in den Parlamenten vertreten war. Nur werden es die Medien nicht hinbekommen.
    @Stefan bzgl. Europäische Union – Friedensprojekt
    Wenn wir Europa weiterhin nur unter dem Stern des Friedensprojektes betrachten, wird es scheitern. Krieg in Europa ist den Leuten heutzutage so fern, dass dieses Argument bei vielen einfach nicht greift. Vielmehr müssen wir Europa als Verbund von Staaten im Kampf gegen globale Großkonzerne sehen und auch genau das von der Europäischen Union fordern.
    Und wenn wir über Europa als Friedensprojekt sehen, dann bitte weniger als Frieden zwischen den europäischen Staaten sondern eher als eine 3. Friedenssichernde Großmacht zwischen USA und Russland.
    @Stefan bzgl. Europäische Union – Polen
    Polen hat eine eigene Nationale Identität. Polen war doch sehr Souverän schon zu Ostblock-Zeiten und sie hatten doch auch seit über 50 Jahren kein Krieg. Und Polen wird gerade Massiv von der EU aufgebaut, fast so sehr wie die DDR von Westdeutschland.
    Was genau meinst du, Stefan, wenn du sagst, dass die Polen etwas erlebt hätten, was wir nur noch aus Geschichtsbüchern kennen?
    @Stefan bzgl. Volksentscheide –
    Ich bin total deiner Meinung. Die repräsentative Demokratie ist die beste Demokratie die wir haben. Ich würde mir sogar mehr Volksferne bei den Politikern wünschen. Sie werden gewählt für eine Politische Haltung und machen dann 4 Jahre Politik. In ihrem Sinne, überhaupt nicht gerichtet an irgendwelchen Umfragen. Lediglich auf große Demonstrationen sollten sie Rücksicht nehmen.
    Die Debatte sollte von den Medien aus dem Parlament in die Gesellschaft getragen werden. Nicht andersherum. Dann steigt auch wieder die Wahlbeteiligung. Wenn aber die Medien weiterhin den Parlamentariern glauben lassen, worüber sich die Gesellschaft streitet und in welchem sinne dieses ausgeht, dann haben wir eine wirkliche populistische Politik, für die sich niemand interessiert.
    Nur in einem Fall sollten Politiker die Bevölkerung fragen, nämlich wenn sie sich mit einer Entscheidung konfrontiert sehen, bei welcher sie sich nicht sicher sind, ob sie für ihre Haltung auch in dieser Frage gewählt wurden.
    @Stefan bzgl. Merkel Interview – Staatenaufzählung
    Ist das nicht irgendwo ein interessanter Performance Trick um kompetenter zu wirken?

    @Tilo, Stefan –
    Ich empfehle euch die Sendung Monitor in der ARD vom 14.7. Eine wirklich gute Politiksendung zur richtigen Zeit. Solltet ihr die Tagesthemen von diesem Tag anschauen, nur eins vorab – informiert euch ein wenig zur Geschichte Venezuelas seit 1945 vor allem über den Putschversuch 2002 der auf die Verfassungsänderung, welche Venezuela zum sozialistischen Staat machte, folgte. Diesem Beitrag fehlte komplett der geschichtliche Hintergrund wodurch es zu eine komplett sinnlosen antisozialistischen Propaganda wird. Vorbildlich schlecht.
    Aber dieser Kommentar kommt vermutlich zu spät.
    //Ich entschuldige mich für die schlechte Rechtschreibung und den schlechten Stil. Muss gerade aussteigen.

  44. Hallo zusammen,

    zwischen der ganzen „Horse-Race-Scheiße“ (sehr lustiger Auftritt von Merkel) fand ich vor allem eure Diskussion über direkte und repräsentative Demokratie interessant.

    Ich bin da auch eher auf der Seite von Tilo und Gysi -in einem Land, in dem angeblich das Volk herrscht, sollte das Volk auch über wichtige Sachfragen entscheiden können. Aufgabe des Parlaments sollte hingegen das politische Alltagsgeschäft sein, für das der/die einzelne Bürger/-in keine Zeit hat. Wenn man dem Volk nämlich die Kompetenz abspricht, über Sachfragen zu entscheiden, müsste man ihm nämlich genauso die Kompetenz absprechen, über Personenfragen, die über „den/die mag ich“ bzw. „der/die sieht gut aus“ hinausgehen, zu entscheiden.

    Interessant finde ich übrigens auch die Haltung von Lauer, immerhin hat die Piratenpartei in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013 noch ein komplexes System für Volksentscheide auf Bundesebene vorgeschlagen:

    https://www.piratenpartei.de/wp-content/uploads/2013/06/PP-Bund-BTW13v1.pdf (S. 30ff)

    Grüße!

  45. Rückmeldung aus Bielefeld: 2 Plakate „Deutschland kann das“ gesichtet, Jöllenbecker Str. und Detmolder Str..

    PS: Gestern 3sat Scobel, sehr gute Sendung.

  46. Moin zusammen,
    komme gerade aus dem kino und habe die franz. Doku „Tomorrow“ gesehen und allerlei Anregungen mitgenommen und unter anderem gelernt, dass 75% der Nahrung auf der Welt durch Kleinbauern erzeugt wird. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=NUN0QxRB7e0
    Zu Stefans Glyphosphat Bemerkung moechte ich inhaltlich nichts mehr hinzufuegen. Diese, ich nenne es mal, genervte Pissigkeit von Stefan, die ich wahrzunehmen meine, finde ich irgendwie unsouveraen. Aber was soll es, wenn es mir nicht mehr gefaellt, kann ich ja abschalten und gutes Buch in der Bahn lesen.

    PS: Aechz, jetzt muss ich wieder den Browser wechseln, weil Kommentare mit TOR nicht zugelassen sind. *seufz*

  47. Wachsende Brutalität in der Politik, dafür Entpolitisierung der Gespräche. Nachdem das Distinktionsmerkmal des klassischen Bildungsbürgers – Bildung / Wissen – per Smartphone-Faktencheck entwertet wurde, privatisiert das akademisch zertifizierte aber intellektuell zunehmend desinteressierte Diplom-Proletariat aus Ärzten, Juristen, Lehrern, Bankern und Ingenieuren. Im unter allen Umständen zu bewahrenden Zustand sogenannter „Wohlstandsbehinderung“, der mit dem Leben von 90% der deutschen Bevölkerung wenig und mit 99% der Weltbevölkerung nichts zu tun hat, gelingt der politikferne intellektuelle Spagat, ohne Einkommensverzicht allen Migranten ein herzliches (aber rein abstraktes) „Willkommen“ zu wünschen. Gesinnungsethisch will man sich auch von Veganern nicht überholen lassen – political correctness wirkt auch als Schweigegebot. Es gibt nichts mehr zu deklamieren, propagieren, agitieren, musizieren, rezitieren und man trinkt auch nicht mehr aus zu grossen Flaschen zu schlechten Rotwein. Man trinkt wenig, aber teuer. Geld spielt keine Rolle, man hat es. Sinnstiftung erfolgt laut «Theorie der feinen Klassen» durch «Geltungskonsum». Vintage-Designer-Möbel als Nachweis für Kultiviertheit. Sie ist „de rigeur“ – z.B. bei fest angestellten Journalisten meiner Generation, die noch einen alten Vertrag bei den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten haben, und Oma Erna die große böse Welt da draußen erklären zum zehnfachen Stundenlohn der heute fast ausschließlich prekär beschäftigten Journalisten (kleiner Gruß an die Aufwachen-Podcaster Tilo und Stefan).
    Die grossen Themen wirken für Facebook-Freunde à la Uli Seibert auserzählt, tot und zu riskant. Man trifft sich schliesslich nicht, um Irritationen, Widerstände oder Zurückweisung zu erfahren. Oft ergeht sich die „bessere Gesellschaft“ in der locker eleganten Kommentierung ganz unmittelbarer Gegenwart, die vor aller Augen ist: grosse Pfeffermühlen, der perfekte Garzeitpunkt des Fleisches, Herkunft und ideale Röstung von Kaffee, der Preis der Weinflasche, die neueste Sorte Himalajasalz (jetzt gerne auch aus dem Iran). Wer zum Stichwortkarussell wenig beizusteuern hat, muss zumindest artige Reiz-Reaktionskompetenz beweisen: Fällt ein bestimmtes Stichwort, ist der Stand-by-Mensch gehalten, kurz aus dem Dämmerzustand zu erwachen, um fehlerfrei den angesagten Konsens der social-media-Timeline abzuspulen. Wird so ein Gastmahl unter Geistverweigerern zum Leichenschmaus für die Kulturtechnik, zuzuhören, ausreden zu lassen, Gedanken reflektiert nachzuerleben, sie weiterzuspinnen? Ist dieser Distinktionskonsum, dieses schulterklopfende Distinktionsgeplapper, das Streben nach „Likes“ das Opium, um die Gefahr, dass aus einem Zusammentreffen von Köpfen Funken fliegen – die Emergenz eines Änderungswillens an den Verhältnissen (Politisierung genannt) zu ersticken? Uns in Deutschland geht’s ja gut – Bankenrettung und Flüchtlinge bedrängen unseren Alltag nicht, warum also am Status Quo herumlaborieren? Ist schizophrener „Dandyismus“ nicht die angemessene soziale Rolle, die sich unsereins als moderner Mensch aneignen sollte, die es zu kultivieren gilt? Jeder Versuch politischen Handelns ist naiv und definitionsgemäß unprofessionell. In der Geburtsregion des Individualismus wird die Idee eines geschlossenen Ichs (eines Selbst) nicht zugunsten etwa religiöser Kollektive ablegt, sondern potenziert – vervielfacht. Wer mit Precht fragt: „wer bin ich und wenn ja, wie viele“, kann sich „Zumutungen“ der Gemeinschaft/Gesellschaft/Polis leicht entziehen, sich als Rollenspieler inszenieren, um in in höchster Individuation als Dandy, Bürger, Bohemien oder Proletarier bloß noch zu unterhalten – sich selbst und andere – everything goes & the show must go on! Danke, Milosz Matuschek, für den Weckruf!

  48. Hallo Tilo und Stefan,
    wenn ihr euch richtig ärgern wollt, dann schaut die Tagesthemen vom Dienstag den 19.07.
    Es macht den Eindruck als hätten die Verantwortlichen für dieses Machwerk euren Podcast gehört und dann versucht mit Absicht all das zu tun, was ihr immer kritisiert.
    Hochgradig verdichteter Bullshit ohne Lichtblick.
    Da möchte man echt in die Tischplatte beißen.

  49. @Volksentscheid-Debatte:
    (So wie ich das zwischen Tilo und Stefan verstehe)
    Stefan sieht die Berufspolitik als ebenso professionalisiertes Teilsystem an, wie Profifußballer, Industrieforscher, Architekten, Feuerwehrleute, etc. etc.
    Tilo sieht, dass es sehr wohl richtungsweisende Entscheidungen gibt, zu deren Beantwortung (auch) die gesamte wahlberechtigte Bevölkerung befragt werden muss.
    Beide haben damit Recht.
    Als Bürger muss den Menschen zugestanden werden, selbst direkt an richtungsweisenden Entscheidungen, die wirklich das ganze Land betreffen, mitwirken zu können. Das muss dann allerdings Endpunkt eines längeren Prozesses sein, der von Berufspolitikern, Medien und der engagierten Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft aktiv zu begleiten ist. Es wird dann nicht über ein „Ja“ oder „Nein“ abgestimmt, sondern über konkrete, elaborierte Programme entschieden. Eben Richtungen, Wege, die einzuschlagen sind für die nächsten Jahre.
    Aber Arbeitsteilung bringt große Vorteile auch für das politische Teilsystem. Organisationen, die Erfahrung, Informationen und Routinen angehäuft haben, gehen mit solchen politischen Entscheidungen ganz anders um, als die Bürgerschaft, welche neben ihrem Privatleben (Familie, Beruf, Hobbies) auch noch diese politische Wahl treffen muss ohne dabei in politischen Institutionen eingebunden zu sein.
    Unterm Strich kann es bei Volskentscheiden nur darum gehen, eine vollständig informierte Entscheidung zu treffen. Außerhalb der Parlamente und des Regierungskabinetts. Aber das Dilemma kennen wir ja nun schon von den Parlamentswahlen. Da soll ja der Bürger auch sich schlau machen und dann seine Stimme vernünftig und klug abgeben. Von daher wäre eine richtig gemacht Volksentscheidung auch nur der Klon einer Parlamentswahl. Nur halt auf ein Programm reduziert und als eigener organisatorischer Vorgang (mit neuen Kosten, neuem Aufwand, neuer Fehleranfälligkeit).

    @NATO-Manöver:
    Warum üben die nicht mit ihren Drohnen Schaufliegen? Das sind doch die Waffen der aktuellen und zukünftigen Kriege. Vielleicht taugen Panzer und Armeen nur noch für die PR-Arbeit, während sie schon wissen, warum wir nicht die Drohnen tief über die Scholle kreisen sehen.

    @Zweiter Weltkrieg:
    Die Rote Armee hat uns nicht einfach nur „auch“ von den Nazis befreit, sondern hat vor allen anderen die Nazis bekämpft und zurückgedrängt. Aber das Narrativ drehte sich im Laufe der Jahrzehnte nach Kriegsende (-> Antikommunismus). So meint heute jeder erst mal, dass ja wohl die USA/Allierten Deutschland befreit hätten und daher unsere Helden seien. Das ist aber unhistorisch. Die größten Befreier Deutschlands waren die Rotarmisten und danach erst die Allierten.

    @NATO in Warschau:
    Deutschland hat seinen Nationalstaat ja auch in einer bedeutenden Stadt der Besiegten (Versaille) ausgerufen und gefeiert.
    Von daher ist das eine schöne historische Brücke zu historischen Momenten. Sie hätten sich ja auch in einem Bahnwaggon mit den russischen Vertretern treffen können. 😉

    @Bundeswehrsoldaten in der Türkei besuchen:
    Können Abgeordnete nicht ne Skype-Schaltung machen nach Incirlik? Also, wenn die Regierung mal nicht Skype blockiert, meine ich.

    @Merkel-Interview:
    Sie sagte, 2009 „vor der Krise“. Dabei war 2009 schon 2 Jahre nach der Krise. Also der Bankenkrise. Die durch Bailouts für Alle zur Schuldenkrise wurde.
    Dann mögen wir durch die Agenda 2010 vielleicht wirklich viel mehr Arbeitsplätze haben. Aber Wachstum stagniert seit den 70er/80er Jahren in der gesamten industrialisierten westlichen Welt. Weil neoliberaler Kapitalismus Wachstum erschwert und Investition im Vergleich zum Casinobetrieb unattracktiv macht.
    Auch falsch (oder gelogen, je nachdem) ist, dass die Eurokrise anhand griechischer Staatsschulden ausgelöst worden ist. Tatsächlich schwelte das Problem im €-Raum seit seiner Erschaffung dank deutscher Sparpolitik (ergo: Lohndrückereipolitik zur merkantilistischen Exportsubvention). Griechenland hat – wie alle! – seine Banken rausgehauen und dafür private Schulden verstaatlicht. Nur war es noch viel schwächer aufgestellt, als andere Länder. Deshalb ist es das erste große Symptom gewesen dieses dysfunktionalen Euroraums.

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