A!074 – Was kosten die Kondome, Gauck?

Freitag, 11. Dezember 2015, 11:36 Uhr

Wir schauen BPK, Die Anstalt, heute Journal und wenig Tagesthemen. Themen: Regierungskommunikation, Klimakonferenz, Syrienkrieg, Wahlen in Venezuela und Frankreich, Flüchtlinge, Trump, NSU, Lageso und ICE Strecken.

Wir danken unseren Unterstützern Sonya, Tobias, Franzisca, Fabian, Helena, Michael, Kerstin, Bernd, Sebastian, Felix, Lorna, Hendrik, Steve, Sebastian, Hans, Matthias, Kai, Mirko, Thérèse und allen Flatterern. Und wir danken unserem Produzenten Günter.

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Stefan
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24 Gedanken zu „A!074 – Was kosten die Kondome, Gauck?“

  1. Ich wollte einfach mal Danke sagen. Gute Arbeit! Auch wenn mich euer Podcast regelmässig in schlechte Laune versetzt, aber das ist ja nicht eure Schuld. 😀

  2. 1a mal wieder.. höre ich mir wirklich gerne an. So 500 hab ich nicht über. Macht das doch so wie Wikipedia gerade.. Einfach anzeigen wieviel ihr braucht für 2016 und den Betrag zeigen der noch fehlt. Würde euch auch monatlich was kleines überweisen aber ich weiß nie wielange ihr das überhaupt noch machen wollt.. Grüße Nils

  3. zu 9: Flüchtlinge / Hamburg
    „Weil ein Computer diese Familie Chemnitz zugeordnet hat“ ??
    Ein digitales Programm entscheidet über das Schicksal von Menschen !?

    Eine Entmenschlichung im Sinne des 01001 Modus ohne Herz-Seele und Verstand.
    Digitale Zukunft .. eine digitale Diktatur.
    Widerstand ist zwecklos, denn dort ist kein Mensch mehr dessen Gefühle man beeinflussen könnte. Digitale Anwälte- Richter- interne Polizeibeamte – Presse – Politik – Beamte.

    Alle ersetzbar durch Programme, welche ganz stur ihren festgelegten Algorithmen
    folgen.

  4. Da ihr den Personalausweis anspracht, fiel mir etwas ein, worauf ich vor kurzem stieß. Tatsächlich ist es so, dass man mit einem Personalausweis nicht die deutsche Staatsbürgerschaft nachweisen kann; er gibt nur ein Indiz darauf. Um sicher zu gehen, dass man Deutscher ist, wird dieses Dokument benötigt: https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsangehörigkeitsausweis .

    Aber zu etwas vollkommen anderem, nämlich der Inhaftierung der zurückgekehrten mutmaßlichen Terroristen. Das Urteil würde mich nämlich auch mal näher interessieren. Ich bin kein Jurist, aber kann man für eine Straftat, die man im Ausland verübte, in Deutschland belangt werden? Dass man u.U. ausgeliefert werden kann, ist natürlich klar. Und spielt die Tatsache, dass man Syrien nicht mehr als funktionierenden Staat ansieht eine Rolle, sodass man ihm das Staat-Sein schon abspricht?
    Stefan sprach dann an, dass es sein könnte, dass die beiden vielleicht die Absicht gehabt haben könnten, sich in Deutschland in die Luft zu sprengen, aber wenn man davon ausgeht, dass man für etwas bestraft wird, was man nachweislich (noch) nicht begangen hat (und anscheinend auch noch nicht eindeutig vorbereitet), kann man Deutschland (ganz zu schweigen von der Abschaffung der Unschuldsvermutung schon mittels der Vorratsdatenspeicherung) nun wirklich nicht mehr als Rechtsstaat sehen, oder?

    1. das würde mich auch mal interessieren. Es gab ja auch schon Deutsche die sich im Irak oder so ausgetobt haben für private Sicherheitsfirmen^^

    2. habe es so verstanden, das sie wg. mitgliedschaft in einer terroristischen organisation verurteilt wurden sind (siehe auch RAF). eine solche mitgliedschaft ist in deutschland ebenso verboten, wie mitgliedschaften in verbotenen organisationen (z.b. KPD oder dann vielleicht auch mal NPD)
      denke, die juristische argumentation ist: ISIS = terroristische organisation = starfbare mitgliedschaft
      betrifft theoretisch nur organisationen im inland.
      vermutlich sagt man hier: weltweit operierende organisation, also auch auf deutschem territorium strafbar…
      aber ja, ich finde auch, es wäre die aufgabe der nachrichten, uns das zu erklären. wäre für mich als bürger ja auch mal wichtig zu wissen, was ich darf und was nicht, und warum 😉
      und ich persönlich finde auch nicht, das diese jungen menschen knast brauchen…
      strafe soll ja (nach unserer offiziellen auffassung) gerechtigkeit herstellen (opfer- täter ausgleich) und/ oder erzieherisch wirken.
      erkenntnisse haben sie ja offensichtlich schon mal selbst gemacht und opfer- täter- ausgleich… na ja, finde ich hier zumindest fragwürdig…
      ich sehe das einerseits als reine „abschreckungsmaßnahme“ und andererseits als „klientelpolitik“… na ja, vielleicht auch „vorbeugend“…

  5. @Stefan “How It All Began” —-> https://youtu.be/jilA-ZeBUI4 © BBC The War Party-Panorama-BBC

    geht nicht um die Republikaner, sondern, wie die den Krieg gegen Syrien geplant haben gibt dort so einen pseudo Historiker aus Prinston Elioth Cohen, der das erste mal von WW3 spricht. Ich halte das alles nicht für eine Verschwörungstheorie, es ist sicher nicht 1 zu 1 so umgesetzt worden, aber da setzen echt Einflussreiche mit Wahlkampfspendern was auf eine Agenda drauf und ob dann Trump oder Ted wtf gewinnt, die machen es auch nicht besser als der Barry, die ziehen irgendwann in den Krieg, wobei Obama der Prediger etwas hinter den Zeitplan liegt eigentlich hätte er schon im letzten Sommer losschlagen sollen.

  6. Schon gesehen?
    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/blog/Tilo-Jung-und-die-BPK-Seibert-wehrt-sich,tilojung104.html

    Am besten finde ich diesen Teil:
    „Mit anderen Worten: Die BPK will sich selbst regulieren. Tatsächlich dauern die Pressekonferenzen länger, seit Jung die BPK aufmischt: vor zwei Jahren im Schnitt eine Dreiviertelstunde, Anfang diesen Jahres schon mehr als eine Stunde, in den vergangenen Monaten gar 70 Minuten.“

    Das ist schlimm! Denn „Die meisten haben nicht so viel Zeit wie Jung“. Der ist ja so ein bohemian Hobby-Blogger, und die anderen machen das ja richtig professionell.

    „Während ihnen der Redaktionsschluss im Nacken sitzt, veröffentlicht Jung seine Videos in aller Ruhe dann, wenn sie fertig sind – für seine an Aktualität nicht unbedingt interessierten Zuschauer in diesem Internet geht das.“

    😀

    Ja, die anderen wollen Feierabend machen, und der Herr Möchtegern-Journalist hat noch irgendwelche albernen Fragen zum Syrienkrieg, wegen Völkerrecht, oder so ein Schnickschnack. Apropos Aktualität: Zapp hat jetzt entdeckt, dass Spanien demokratiefeindliche Knebelgesetze erlassen hat. Das aber stand schon vor über einem Jahr „in diesem Internet“.

  7. Eine superspäte Antwort auf eine super-morgendliche Folge. 😡

    a) Standpauke. Sehe ich auch so. Ein Armutszeugnis für Deutschland und dem Journalismus hier.

    b) Bericht aus Indonesien über Singapur. @ Stefan: Bitte. Bitte mach‘ das unbedingt, aber der komplette Beitrag bitte! Ich finde deine Idee super. 😮 Zeig das deinen Leuten dort, die brauchen sowas wirklich. 😮

    c) Die Anstalt. Herzlichen Glückwunsch, Tilo. 😀 Du hast es dir durch ehrliche (und naive 😛 ) Arbeit verdient. 😀

    d) Linke Regierungen. Auch wieder sehr bezeichnend alles. Ist aber halt auch wieder nichts Neues. Was mich vor allem stört, neben dem was ihr auch schon kritisiert, ist, dass die westliche Politik und Medienlandschaft und überhaupt allzeit über sozialistische Wirtschaftsmodelle und Regierungsmodelle klagt und sie herabwürdigt, aber ihre eigenen Fehler unterschlägt. So wird zum Beispiel immer und immer wieder dieses dämliche Argument von der „sozialistischen/kommunistischen Misswirtschaft“ angeführt, aber nie von der „kapitalistischen Misswirtschaft“ geredet. Nie davon, dass praktizierter Kapitalismus zum puren Bürgerkrieg führt, wie beim Frosch, der im Glas Wasser sitzt und nicht merkt, dass sich die Temperatur langsam erhöht, bis er irgendwann gar ist. Nie davon, dass Globalisierung und unregulierte Märkte vom Grunde her die schlechtesten Systeme sind, die man sich wünschen könnte. Wie glaub‘ an anderer Stelle schon erwähnt, geht es bei der Wirtschaft darum die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen, nicht nur per Definition, sondern tatsächlich. Genau das hat sich aber umgekehrt, mittlerweile. Detroit sieht nicht ohne Grund aus wie eine einzige Ruine. Heutzutage betreiben wir Wirtschaft aus einem Selbstzweck heraus. Wir gehen nicht mehr arbeiten um unser Leben zu gestalten (finanzieren), sondern um arbeiten zu gehen, einfach aus dem Selbstzweck heraus (der unreflektierte Bürger). Und das wird uns in den Medien allzeit rauf- und runtergebetet. Infolgedessen werden alle Menschen geistig krank, sowohl jene die keine Arbeit haben, die sich dann von der arbeitenden Bevölkerung (eher von den Medien) als „niederes asoziales Schmarotzerpack“ betiteln lassen müssen, als auch jene die Arbeit haben, die dem unmenschlichen Leistungsdruck unterliegen. Oh, wenn die Quartalszahlen nicht stimmen, wenn die Produktivität nicht stimmt, usw. Die Arbeitnehmer-Rechte werden eingeschränkt. Von einer Freundin persönlich weiß ich, dass obwohl sie Master-Abschluss hat, ihr Arbeitsvertrag auf 2 Jahre befristet ist .. was der Arbeitgeber regelmäßig als unrechtmäßig verlängerte Kündigungsfrist nutzt. Leiharbeit sowieso. Der tolle Mindestlohn, den wir haben, wird von den Arbeitgebern regelmäßig umgangen mit Hilfe der Steuerberatung, weil sie den Mindestlohn nicht zahlen wollen. Es wird nur noch getrickst und gemauschelt in der Wirtschaft. Anstatt die Fahrzeuge gleich ordentlich zusammenzuschrauben, wird lieber mit Programmen getrickst um freiwillig eingegangene Umweltschutz-Bestimmung zu umgehen und um hinterher verklagt zu werden, während im nachhinein herauskam, dass angeblich ein Bauteil für rund 10 € das Problem bestimmter Fahrzeuge lösen soll. Nein, das hätte man nicht gleich von vornherein reinschrauben können. Allzeit müssen wir uns anhören, dass man unsere Umwelt nicht schützen kann, da im Austausch dafür Arbeitsplätze verloren gehen würden. Das ist erstens gelogen, da durch den Aufwand/Versuch die Umwelt zu schonen eine neue Industrie entstehen würde, bei der Arbeitsplätze auch wieder entstehen würden. Und zweitens ist das Argument der Arbeitsplätze selbst schon falsch in Anbetracht der Tatsache, dass der Mensch schon allzeit versucht hat die Arbeit zu vereinfachen und den Arbeitsaufwand zu minimieren. Warum versucht der Mensch schon seit jeher sämtliche Arbeitsvorgänge zu vereinfachen? Weil er eigentlich nicht mehr ‚arbeiten‘ gehen wollte. Das ist auch kein Geheimnis, wird aber nur an den Unis von Professoren in irgendwelchen verstaubten Streberbüchern thematisiert. Nun könnte die Menschheit tatsächlich bald dazu in der Lage sein sogut wie alles maschinell fertigen zu lassen (man bedenke bitte, dass es amerikanische Idioten mittlerweile geschafft haben sich Waffenteile in einem 3D-Drucker „drucken“ zu lassen), aber wozu hat es geführt? Es hat dazu geführt, dass der Mensch stattdessen mit der Maschine im Wettbewerb steht, weil uns seit Jahrzehnten mittlerweile eingetrichtert wird, dass Arbeitslosigkeit asozial sei („sozial ist, was Arbeit schafft“ – „Sozialstaat als Hängematte“ – …) und die Zeichen nicht erkannt wurden das Arbeitssystem umzustellen von „du musst arbeiten“ auf „du darfst arbeiten“, wenn du dir etwas leisten willst. Jetzt kann man sich natürlich drüber streiten, ob Arbeit nun notwendig sei dem Leben einen Sinn zu geben oder nicht, aber wenn man sich schon um derlei Themen streitet, warum diskutiert man nicht auch darüber neu zu definieren was Arbeit überhaupt ist. Mir zB wäre es neu, dass in der Wirtschaft das „Mutter sein“ als Arbeit wahrgenommen wird. Die Erziehung unserer Nachkommen macht jede Menge Arbeit, und zwar wichtige Arbeit. Aber wir sind gleichzeitig die Kinder-unfreundlichste Gesellschaft der Welt mit unserem Kapitalismus. Der Sozialismus wird ausgelacht von der etablierten Politik und Wirtschaft. Dabei sollte es umgekehrt sein, da unsere derzeitige Gesellschaft so dermaßen arm an Werten ist (wie wir es auch sonst jederzeit merken – auch in Debatten um Überwachung, Menschenrechte, Frieden und Freiheit, usw.), dass es zum heulen ist. Alles was wir heute haben ist materieller Reichtum (und vielleicht noch die Familie, manchmal), doch wie lang bleibt der uns noch? Als Einzelner ist die Gefahr noch größer, und wird auch wahrgenommen .. in Form von Angst vor Arbeitsplatzverlust. Und wenn uns schon keine Werte mehr bleiben, dann doch wenigstens satt sein, nicht wahr? Als Kollektiv nehmen wir deshalb alles in Kauf, nur um nicht negativ aufzufallen. [Meistens spreche ich von einem „wir“ im Sinne des Durchschnitts oder von einem „wir“ im Sinne von unsere Regierung(en).] Ist aber doch auch kein Wunder, seit Jahren erzählt man uns immer wieder, dass der Einzelne nichts bedeutet. Und das gelingt der Politik und Wirtschaft ausgezeichnet.
    „Teile und Herrsche“ und „Brot und Spiele“. Das sind die zwei wichtigsten und nahezu alles bestimmenden Prinzipien. Und wir Normalos übernehmen es noch unhinterfragt. „Teile und Herrsche“ ist keine Aufforderung zum Altruismus. Es ist der Ausdruck der Ausbeutung. Teile Menschen ein, in Gruppen und Schichten, und herrsche über sie, weil sie sich gegenseitig niedermachen. Die Menschen sollen nicht erkennen, dass sie an einem gemeinsamen Strang ziehen können. Deswegen diffamiert man Menschen auch, indem man sie zur rechtsextremen „Querfront“ zählt, wenn sie es doch politisch wagen an gemeinsamen Zielen zu arbeiten. Und das funktioniert gut, denn die Menschen haben diese Methoden übernommen. Juden hetzen gegen Moslems, Rechte hetzen gegen Linke (und gegen Flüchtlinge), Arbeitende hetzen gegen Arbeitslose („diese elenden Schmarotzer!!11“), Männerfussball gegen Frauenfussball, Feminazis gegen Männer, Amis gegen Russen und Russen gegen Amis, der Flüchtling will uns den Wohlstand wegnehmen, die Liste ist endlos. Ohne zu erkennen, dass wir eigentlich alle nur in Frieden und glücklich leben wollen, hetzen wir uns gegenseitig aufeinander und lassen uns beherrschen.
    Gleichzeitig: „Brot und Spiele“ – funktioniert auch super. Das hingegen ist kein Ausdruck von Fürsorge, sondern ein Zeichen dessen, die Menschen beschäftigt zu halten. Damit sie nicht anfangen über Probleme nachzudenken. Aus diesem Bereich sollte euch das Phänomen des „Hauptstadtjournalismus“ bekannt vorkommen und das, was der Stefan in seinem ausgezeichneten Beitrag über Singapur nochmal zusammenfasste: Sportberichte vs reale Probleme, zB. Pispers fasst es treffend zusammen mit: „Je trockener das Brot, desto lustiger müssen die Spiele sein“ .. um die Stimmung im Volk nicht kippen zu lassen. Und recht hat er damit.
    Zurück zur Arbeitserleichterung. Während man uns erzählt, dass man als Mensch nichts tauge, wenn man keine Arbeit hat, hat sich die Wirtschaft verselbständigt in ihrem Wahn die Gewinne zu maximieren und die Kosten zu minimieren. Wir produzieren auch nicht mehr um die Bedürfnisse zu befriedigen, sondern um des Konsums Willen. Die Produkte sollen gekauft werden, einfach nur gekauft werden. Sie können auch nach ’nem halben Jahr kaputt gehen und aus der Mode sein (geplante Obsoleszenz ist kein Mythos), ist egal, du sollst ja neue Produkte kaufen, die nach Möglichkeit, wie gesagt, möglichst wenig Kosten verursachen („made by Kinderhände in Bangladesh“) und trotzdem noch krasse Gewinne abwerfen, damit die Aktionäre fette Dividenden erhalten können mit der glaubhaften Aussage hinterher: „Das Geld für sich arbeiten lassen.“ Das ist es was mich ankotzt, wenn Menschen den Sozialismus verurteilen, von dem vor allem die Menschen profitieren würden .. und nicht mehr kleine vermögende Ausbeuter-Gruppen. Und es wird zu unrecht so getan, als hätten sie recht und überhaupt können sie sich nicht vorstellen, dass andere Systeme funktionieren würden.
    „Cradle to Cradle“ zum Beispiel ist ein „alternatives“ Konzept zum Umgang mit Ressourcen. Dem würde sogar im Kapitalismus nichts entgegenstehen. Man versucht hierbei nicht Müll zu vermeiden, sondern alle Produkte stets auch als Ausgangsrohstoff zu betrachten. Man sollte diesem Konzept nach versuchen von Anfang an Produkte so zu planen und herzustellen, dass man sie nach deren Gebrauch wieder dem Kreislauf zuführen kann, ohne dass Umweltschäden (durch zB Gifte) entstehen. Biologisch, dass man sie unbedenklich wieder der Natur zuführen könnte und technisch, indem man sie nach dem Gebrauch wieder komplett in die Bestandteile zerlegen könnte. Das ist noch nicht für jedes Produkt möglich, aber für viele Produkte geht das schon und mit der richtigen Forschung und Entwicklung kann man auch weitere Methoden finden um Materialen wieder voneinander zu trennen. Nur müsste man dieser Idee auch mal ihre Chance geben. Einige Länder sind schon dabei, die Niederlande zum Beispiel investiert da relativ viel rein, sogar Amerikas Industrie macht da an einigen Stellen schon mit (’schon‘ seit Jahren). Aber die deutschen Ämter beharren auf ihre Sicht, dass am Ende eines jeden Produktes der Zustand des „Mülls“ steht. Und was liebt ‚der Deutsche‘, weil es schützt ja Arbeitsplätze? Müllverbrennungsanlagen. Die Vernichtung der Rohstoffe. Ein deutscher Exportschlager, neben Waffen und Waffenzubehör. Das kotzt mich an, wenn ich den Heuschrecken dabei zusehen muss, dass sie Lügen verbreiten und gleichzeitig die Makel des eigenen Ausbeutersystems vergessen oder sogar verschweigen. Und deshalb teile ich die Auffassung des Begriffs „Lügenpresse“. Natürlich ist nicht jeder Journalismus auf diese niederträchtige Stufe zu stellen, aber zumindest der Etablierte zum allergrößten Teil. Ich bin froh, dass es davon ab auch Formate wie eures hier gibt oder wie „LeNews“ von „LeFloid“ (Youtube). Man kann den kleinen Formaten vorwerfen nicht immer in einem Thema Experte zu sein, wie es die etablierten zumindest könnten indem sie Experten regelmäßig zu Wort kommen lassen (die dann hoffentlich nicht gekauft sind), aber zumindest ist dadurch die verfassungsmäßige Pressefreiheit gegeben (als ‚Pressemenschen‘ sollte euch der Unterschied zwischen allgemeiner Pressefreiheit und „innerer Pressefreiheit“ bekannt sein, schätze ich – ja, meine Ausdrucksweise ist manchmal so flapsig, meist bewusst). Jedenfalls. Die westlich zivilisierte Welt und ihre kapitalistische Wirtschaft hat so~ viele Fehler in sich, so viele schlechte Eigenschaften, und dann muss ich mir von diesen Deppen anhören, dass der Sozialismus Länder in den Ruin wirtschaftet. Ist das so? Wenn es so ist, dann macht der das wenigstens nur mit einzelnen Ländern (und Fehler begehen wir auch alle mal mit Entscheidungen, seien sie auch politischer Natur). Der Kapitalismus aber macht das mit der ganzen Welt. Er treibt die ganze Welt in den Ruin, in der Form in der es Amerika und China und auch wir umsetzen. Versteht mich nicht falsch, ich bin auch kein Fan von Planwirtschaft und ich sehe „Geld“ auch als eine nützliche Erfindung an. Aber alles hat seine Grenzen, vor allem auch die Erde (Einstein war sich beim Universum noch unsicher 😛 ). Marktwirtschaft ist okay, wenn sie streng reguliert abläuft und Geld in diesem System als Zahlungsmittel dient, nicht als Instrument um Macht auszuüben. Und das lässt sich auch umsetzen, nur .. leben wir halt in einer Demokratie. Und man bringt in einer unsrigen Demokratie die Menschen nicht dazu eine Politik zu wählen, von der 90% der Bürger oder mehr profitieren würden. „Schade“ würde Pispers sagen. Was Wirtschaft angeht, zitiere ich auch gern Charlie Chaplin in seiner großartigen Rolle im Film „Der Große Diktator“: (Super Film übrigens, lohnt sich anzusehen. 😀 )

    „[…] Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet. Und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehengeblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen. Und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert. Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch. Die erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle eins werden. Millionen Menschen können im Augenblick meine Stimme hören. Millionen verzweifelter Menschen. Opfer eines Systems, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. […]“

    Und diesen Ausschnitt interpretieren wir jetzt bitte um. Weg von der Unterdrückung der Nazi-Herrschaft, hin zum derzeitigen Wirtschaftssystem mit seinen Kriegen und seiner Ausbeutung. Diese Rede ist noch genauso aktuell, wie sie es damals war, 1940. Nur halt in einem anderen Kontext, vielleicht sogar im Selben. Das war damals Kunst und ausgelebte Kunstfreiheit. Heute ist Kunst, wenn Leute in einer Ausstellung abgestochen werden oder 50faches Nachsingen eines Liedes bei DeutschlandSuchtDenSuperscheiß praktiziert wird. Ich könnte mich noch stundenlang aufregen, wenn es um Wirtschaft geht und die tolle westliche Welt ihre eigenen Verbrechen vergisst, aber .. wie meinte Charlie Chaplin noch eben?

    „Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig.“
    Word, damit möchte ich es dazu belassen. Sorry für meine Romane immer. :/

    e) Man kann von Le Pen halten was man will (nein, kann man nicht), sie ist aber eine der wenigen, die in aller Öffentlichkeit Jean-Claude Juncker für seine Aussage kritisiert hat. Leider muss man heutzutage wohl Nazi sein um solche Sachen ansprechen zu dürfen und diese Art der Kritik üben zu dürfen (Darth Vader vs Darth Vader). Jean-Claude Juncker:

    „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

    Kritik dafür von deutscher Seite? Undenkbar. Man könnte sich ja wirtschaftliche Kontakte verspielen.

    f) Flüchtlingsausweis. An sich finde ich das nicht schlecht. Nur kennen wir ja das Problem mit dem Missbrauch der Daten. … Fingerabruck = Generalverdacht …

    g) Irak. Interessant. Ich frage mich doch echt, wie lange es noch dauert, bis wir dann auch im Irak Bomben.. ehm.. zielen helfen, meine ich. Ich frage mich auch, wann die Schule vom ersten Irren weggesprengt wird. Ob das dann auch einen Kriegseintritt Deutschlands in den Irak nach sich zieht? Oder sind der Regierung die Iraker dann doch einfach egal? Sind ja schließlich keine Franzosen. Ich denke, das mag jetzt der falsche Zeitpunkt sein, aber wir können doch mal knobeln, welches Land als nächstes dran ist. Vielleicht Jemen, da mischen die Saudis eh schon mit. Ich glaube die könnten noch Hilfe beim Zielen gebrauchen. Oder der Iran, ist eh ein Dorn im Auge des Westens. Gnaah, Außenpolitik ist so kompliziert, es gibt ja auch so viel Potential noch, ‚dort unten‘.

    Super Folge, weiter so. ^^
    Ich schau mir jetzt die Folge mit Seipel an.

    1. @Lieber Antonio habs mal angelesen ist zwar viel aber bin bei a) ins Stocken gekommen Mindestlohn mithilfe von Steuerberatung umgehen, ist sicherlich möglich, man gestaltet einen Arbeitsplatz (zb. im Callcenter) so um, das daraus eine Freiberufliche ggf. scheinselbständige Tätigkeit mit Überschusseinkunftsart wird.

      Weswegen es aber schwierig ist, den Text ganz zu lesen ist, es ist mir zu viel Wertendes drin – und dann bevor der Beleg/Erklärung kommt wird ein neues Fass aufgemacht. Es ginbt sowas auch von Soziologen wie Stefan, die sehr viel hin und her springen, aber man bedient sich sonst immer mehr Begriffen/Nomen, die einen Zustand definieren. Es gibt auch Thesen und Resumees, dein Text mit viel Richtigen kommt auch bei mir wie Salat rüber der auseinandfällt auch wenn Buchstaben das sortieren sollen, bewirkt das Gegenteiliges, sie sind eher ein dokumentierter gescheiterter Versuch vergeblich Ordnung rein zu bringen.

      Kannst gerne mal versuchen das zusammen zu fassen, würde das gern lesen, denn offenkundig hast du dich damit beschäftigt und eine Meinung dazu

    2. Moin Moin, Danke für deine Rückmeldung. ^^

      Zu deinen Punkten:
      Das mit der Umgestaltung des Arbeitsplatzes ist sicherlich auch möglich, habe ich persönlich so nicht erlebt. Wovon ich weiß, ist, dass Steuerberater Beratungshilfe leisten sich auf dem Papier am Mindestlohn zu halten, aber bei der tatsächlichen Bezahlung zu schrauben. Klappt sicherlich nicht immer, brauchen wir uns nicht drüber streiten, aber die Fälle gibt es.
      Dass mein Text viel Wertendes erhält, ist mir bewusst. Und ich möchte das auch so, denn die Probleme unbewertet in den Raum zu stellen, wird meines Erachtens der Probleme nicht gerecht. Belege habe ich nicht hinzugefügt. Wir wissen dass es so ist, schätze ich, hier in diesen Kreisen. Kann ich aber bei Bedarf gerne nachholen. Punkt d) des Beitrages kannst du mit den ersten 4 Sätzen zusammengefasst sehen. Alles andere sind Beispiele, die mein Unverständnis dazu untermauern aus verschiedenen Aspekten.
      Die Gliederung ist der Themenwahl im Podcast geschuldet. Ich höre zu und immer, wenn irgendwas kommt, wozu ich was sagen möchte, sei es auch kurz ein Lob, dann schreibe ich das so nieder, nach und nach. Aber hast Recht, mach‘ ich demnächst vllt anders, mal sehen. Problem ist auch, die Auflistung der Probleme kennt ihr wohl eh, da brauch ich die nicht nochmal alle erwähnen. Ich sollte mir auch meine Schachtelsätze abgewöhnen. 😀

      Danke nochmal für die „Literaturkritik“. xD

  8. @Antonio Alles was länger als 8 Minuten ist wird nicht mehr gelesen. Mal die Ausnahme von einem großen Gesicht oder einer etwas emotionalen sei erwähnt, (wobei Katzen und Teenieärsche auch emotionisieren/eregen aber nichts bringen in der Hinsicht). Nun Inhaltlich. Man kann schimpfen, aber die Ditalisierung macht hält vieles kaputt, was die Sozialdemokraten die sich wegen der Indusreialisierung gründeten aufgebaut haben. Das ist nicht immer direkt erkennbar, man weiß aber, das man vieles geschütztes anders machen kann und das Wissen ist dar und reißt Schranken ein..Ohne die könnte man sich ggf. aber auch nicht hier unterhalten.
    Wir können aber den Lebensstandard und die Würde eines Menschen am Arbeitsplatz hier nicht Hoheitsrechtlich regeln, das einzige, was geht ist Bestandsschutz auf Zeit und der ist teilweise ungerecht, weil ältere Privilegien auslutschen teilweise auf Kosten jüngerer. Die EU ist meiner Meinung nach auch teilweise so ein Verein des Festhaltens.Bei solchen Pegida Sprechaufsag-Gesächsel usw muss auch teilweise gestehen, als jemand – der Englisch fließend spricht und im Westen aufgewachsen ist – das Gejammer ist jetzt nicht unbegründet – aber die Pakistaner und junge in ihrem Umfeld besser gestellten aus dem Nahen Osten sprechen auch meist meine Sprache indem sie auch teilweise durchs Internet Sozialisiert sind und ich teilweise schneller mit denen auf einen Nenner komme, als mit 60+ Menschen in meiner Nachbarschaft

    1. Jaja, aber muss ich mich dem Unterordnen? 😀 TV leistete auch seinen Beitrag zu der heute durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne mit den andauernden Werbeunterbrechungen. Gut, ich weiß nicht wie es heute im TV ist, aber zu meiner Zeit war mindestens aller Viertelstunde Werbung. Das variierte sicher auch nach Tageszeit. Die Frage ist doch, ob ich darauf Rücksicht nehmen muss. Ich schätze wir bewegen uns hier in einem „Forum“, in dem Leute etwas mehr Aufmerksamkeit aufbringen können, oder nicht? Schließlich kommen die Leute freiwillig hier her und setzen sich mit furchtbar politischen Themen auseinander. Da kann man erwarten, dass sie nicht gleich abschalten, wenn der Text mal etwas länger ist, denke ich. Würde der Stefan aus Indonesien ein Buch schreiben und seine Erfahrungen schildern, würde ich auch diesen reinen Text lesen, wenn er tausend Seiten umfasst. Wer sich ernsthaft über lange Lesezeiten beschwert, naja, bei dem weiß man dann auch, dass es ihm nicht um die Sache geht. Für meine Kernaussage war meine Ausführung aber vielleicht doch etwas übertrieben lang.
      Zum Inhalt. Was sich die Sozialdemokraten einst aufgebaut haben, haben sie sich vor allem selbst zerstört. Digitalisierung muss ja nicht schlecht sein, im Gegenteil. Sie kann sehr wohl zu einer deutlichen Verbesserung beitragen. Schon allein der Genauigkeit wegen. Insofern sehe ich das gar nicht so kritisch. Das Problem ist die rechtliche Ausgestaltung. Die Fehlentwicklungen in der Wirtschaft sind oft vor allem deswegen entstanden, weil man ‚die Wirtschaft‘ einfach machen lassen hat oder sogar noch nachgeholfen hat. Wir brauchen uns doch nicht wundern, dass gesetzliche Standards umgangen werden, wenn Wirtschaftsverbände ins Parlament eingeladen werden um Gesetzesvorschläge zu formulieren, zum Beispiel. Logisch, dass die Gesetze dann vor Löchern nur so strotzen. Man kann die Würde am Arbeitsplatzes zwar nicht im Einzelnen hoheitlich regeln, aber im Allgemeinen schon. Ein Beispiel: Innere Pressefreiheit. In Deutschland müssen sich Angestellte in publizierenden Unternehmen (‚die Presse‘) der Unternehmensideologie unterordnen, aufgrund der Regelung, dass publizierende Unternehmen kein Recht auf Mitbestimmung einräumen müssen. Daher sind die Angestellten dem Willen des Verlags/Herausgebers ausgeliefert, wenn sie etwas schreiben, das der ‚Chefetage‘ quasi nicht passt. Das nennt man in Deutschland „Tendenzschutz“.
      Nun kann man natürlich nicht gesetzlich Regeln, dass der einzelne Reporter gefälligst am Arbeitsplatz geschützt sein soll, aber im Allgemeinen kann man das durchaus regeln. Dadurch, dass man endlich auch die innere Pressefreiheit in Deutschland einführt.
      Ich stimme deiner Beobachtung über den „Versuch des Festhaltens“ zu. Das liegt teilweise auch daran, dass sich mit der Zeit die Politik dahingehend verändert, dass sie zur bloßen Verwaltung verkommt. Sie gestaltet dann nicht mehr aktiv mit, sondern versucht nur noch bestehende Verhältnisse beizubehalten und zu verwalten. Man passt sich nicht mehr an neue Verhältnisse an, sondern versucht die Verhältnisse an einen selbst anzupassen. Beliebtes Beispiel hierfür ist die Schönigung der Arbeitslosenzahlen oder bei der Flüchtlingskrise jetzt. Es wird gar nicht mehr versucht die Arbeitslosigkeit einzudämmen, sondern nur noch hin- und hergerechnet – damit es nicht so schlimm wirkt, wie es eigentlich ist. Es wird gar nicht mehr wirklich versucht, die Fluchtursachen zu bekämpfen, sondern nur noch „Außengrenzen“ geschlossen, damit nicht mehr so viele hier ankommen.
      Nun. Wir wissen, dass es so ist und dass das nicht gut ist. Eigentlich wollen wir solche Verhältnisse nicht, oder? Die Frage ist nun, wie man das anders machen könnte. Mit einem Bestandsschutz auf Ewigkeit (oder auch nur langer Zeit) wird nicht funktionieren. Nicht in diesen Systemen. Das kann man in der Tat nur sehr schwer umsetzen. Aber die Grundprinzipien lassen sich sehr gut gesetzlich Regeln – und auch umsetzen. Und diese Grundprinzipien sind bei uns heute die Grundrechte, das Grundgesetz. Man muss diese nur auch endlich mal ernstnehmen und nicht bei jeder Gelegenheit versuchen Ausnahmen zu finden. Wenn die Würde des Menschen zu achten und zu bewahren ist, dann darf man auch als Verteidigungsministerin nicht die Würde des ‚Deutschen‘ über der des ‚Syrer‘ oder ‚Iraker‘ stellen. Dann darf man nicht ohne Begründung und Beweise in den Krieg ziehen. So einfach ist die Sache. Dass sich ‚die Politik‘ und ‚die Wirtschaft‘ nicht an diese Prinzipien hält, heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass man den Lebensstandard oder die Grundrechte der Menschen im Allgemeinen nicht doch festschreiben kann. Lebensstandard ist weitaus mehr als Ferienhaus am See und fettes Auto. Lebensstandard heißt vor allem, dass Bedürfnisse grundlegend gedeckt sind. Und diese Bedürfnisse sind bezahlbarer Lebensraum, gute Ernährungslage, gutes Gesundheitswesen und gutes Bildungswesen vor allem. Alles andere kommt weitestgehend nachrangig angeordnet und baut auf diese grundlegenden Bedürfnisse lediglich auf. Natürlich sehen das heute Viele anders, das ist mir schon klar, aber woran liegt das denn? Das kommt nicht von eigenen Ideen heraus, sondern weil es uns über Jahrzehnte in den Medien so erklärt wurde, anerzogen wurde.
      Leistung, Leistung, Leistung. „Konkurrenz ausstechen“ – „Nur wer arbeitet, soll auch essen“ (Kerngedankengut der Sozialdemokraten) – „Arbeit macht frei“
      Würde am Arbeitsplatz (erhöhen) geht sehr wohl. Leiharbeit abschaffen. Hartz-Ungerechtigkeiten abschaffen. Sozialversicherungen stärken. Arbeitnehmer-Rechte wieder stärken. Abkehr von der Konzentration auf den Finanzmarkt („Geld für sich arbeiten lassen“ -> Zinsproblematik vs Arbeitnehmer-Entlohnung). TTIP verindern. 😮

      Daher, ein Fazit: Man kann nicht nur schimpfen, nein. Man muss es auch. Wenn irgendjemand etwas kaputt macht, dann ist es die Politik, die ihre Aufgabe nicht wahrnimmt und Industrie und Finanzmacht einfach machen lässt. Natürlich darf man die Verbesserungsvorschläge nicht vergessen. 😉

  9. obwohl die Nachrichten immer sehr interessant klingen, beschütze ich mich selbst vor schlechter Laune, in dem ich bestimmte sachen gar nicht mehr gucke, aber der Titel fetzt 🙂

  10. Hallo Stefan und Thilo,
    [anfangs blabla kann man auch überspringen 😉 unten steht das wesentliche…hier nur Lob! Auf den Punkt in eigener Sache wäre eine schnelle Antwort seeeeehr cool, wegen Weihnachten…]
    ich bin ein stiller Mithörer und Stauner, wie sehr dieser Podcast und Jung und Naiv (die kombination ist umwerfend) einen für Politik interessieren kann. Leider oft sehr niederschlagend, aber Informationen und Interesse ist glaube ich der Klebstoff der eine Demokratie am Leben hält. Stimme euch oft sehr zu, sehe aber auch, dass ihr kritisiert und keine eigenen Vorschläge bringt/bringen müsst. Das soll zwar nicht den oft angerichteten Humbuck der Regierung rechtfertigen, aber vielleicht ein wenig schmälern.
    Zum Eigentlichen:
    Ich war an meiner Uni bei einer Podiumsdiskussion. Die Gäste waren (eine von den Grünen, ein VWL professor für Entwicklungswirtschaft, ein hohes Tier der ALFA partei, jemand vom bayer. Flüchtlingsrat, die Flüchtlingsbeauftragte unserer Uni). Der Professor hat einen/zwei interessante Vorschläge gemacht zum Umgang mit Flüchtlingen:

    1. Integrationsbeitrag:
    Die Möglichkeit geben über Flugzeug einzureisen. Aber für eine Summe von ca 5000-6000€. Also ähnlich teuer oder lieber etwas günstiger als Schlepper. Dadurch hebelt man diese unmenschliche Regel aus, dass die Fluggeselschaft für Rückreisekosten+Asylprüfkosten aufkommen muss. Also diese Kosten können durch den Beitrag gedeckt werden. Wenn jemand in Deutschland bleibt hat er auch recht (ähnlich zu Studiengebühren) auf dinge wie Integrationskurse. Meine Nachfrge, ob es nicht im Konflikt mit den Menschrenrechten steht, da man ja diesen Weg nur durch eine finanzielle Aufwendung bestreiten kann, hat der Professor verneint. Da andere Wege noch zur Verfügung stehen. Also man schrenkt die jetzige Situation auf jeden Falll nicht ein.

    2. Wahlrecht auf kommunale Ebene:
    Um sich einzubringen und mitwirken zu können. Und damit die Politiker auch sich danach richten. Ich hab festgestellt: Politiker tuen ALLES, um wieder gewählt zu werden. Ermöglicht also, dass Flüchtlinge aktiv auf kommunaler/regionaler Ebene eingebunden werden können. Ein bisschen nach dem Prinzip: Konfrontation ist die beste Therapie.

    Was sagt ihr dazu ?
    Also der Integrationsbeitrag ist sehr wirtschaftlich angehaucht. Ich selbst sehe das Problem, dass man keine Lösung für alle „interessengruppen“ finden wird. Und solange man eine möglichst perfekte Lösung sucht, geht wichtige Zeit verloren. Man sollte zwar keine hauruck-Lösungen machen, aber eben auch keine ewige Überlegung.
    Wie auch immer: Mich interessiert eure Meinung dazu, auch wenn die Erklärung natürlich nicht super umfangreich ist. Falls interesse besteht kann ich einen Link nachreichen mit der Aufzeichnung (wird hoffentlich bald hochgeladen).
    Ich selbst hab mir noch keine ausführliche Meinung gebildet, bin aber auf dem ersten Blick und Erklärung des Professors nicht abgeneigt. Die Umsetzung ist dann natürlich wieder eine andere Sache.

    Dann noch ein Punkt in eigener Sache @ Stefan:
    Ich bin seeeeeehr Fan von Soziologie geworden! Fand ich schon immer spannend, aber durch dich und spätestens durch den Vortrag in der BPK wurde es deutlich verstärkt. Auf der Suche nach einem Weihnachtswunsch würde ich gerne ein „Einstiegsbuch“ der Soziologie lesen. Ich bin Fan von Einzelwerken und am besten im original, wenn es verständlich ist. Als Alternative kam mir schon ein Buch von Kant in den Sinn, da philosophie ähnlich interessant ist, allerdings muss Kant schon recht schwer zu verstehen sein. Daher meine Frage:
    Kannst du ein Buch eines Soziologen (so grundlegend gerne) empfehlen ? Vielleicht vom so oft erwähnten Luhmann?

    Wurde doch etwas lang der Kommentar, freue mich sehr über eine Antwort hier oder im Podcast. Die oben erwähnten Vorschläge kann man ja vielleicht im Podcast diskutieren, falls es einen Diskussionsbedarf bei euch auslöst und keine anderen Themen Vorrang haben. Auch gerne mit Tyler, als wirtschaftler 😉

    Ganz Lieben Gruß
    Alex 🙂

    PS:
    als armer Student ist man ja gerne Nutznieser, aber zu Weihnachten kommt ein monitäres Geschenk 🙂
    PPS: ich hab auch mal in den einschlafen-podcast reingehört, cooler podcast. Der Macher (Name entfallen :o) hat eine Amazon-wunschliste. Habt ihr da auch mal drüber nachgedacht, oder macht für euch geld am meisten sinn?

  11. Schöne Sendung. Nur das „Nazi“-Wort wird wir zu inflationär verwendet. Ihr hört Euch teilweise an wie die Anifa, die gestern so etwas wie Bürgerkrieg nach Leipzig gebracht hat:
    http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/7764484/-das-ist-offener-strassenterror-.html

    Ich war Zivildienstleistender in einem Jugendtreff und weiß, dass interkulturelle Auseinandersetzungen auch mal mit „Knüppel auf Kopf“ ausgetragen werden.

    Würdet ihr solche Banden, wie hier im Vid:
    https://www.youtube.com/watch?v=7k3zmeHRiG0&list=FL3cmEfpy4XED7YYEe69nIMA
    Und die Antifa bitte auch mal „Nazis“ nennen oder sind das immer nur besorgte Bürger, die lediglich auf demokratischem Wege (Demo, Wahl) ihren Unmut über planloses Polit-Chaos kund tun?

    Bitte denkt da mal drüber nach.

  12. Wie beurteilt ihr die Situation in Frankreich? Sind ein Drittel der Franzosen einfach nur xenophob oder haben sie tatsächlich wie in der Rede von Frau Le Pen angesprochen ein Problem mit Deutschlands Niedriglohnpolitik und das Gefühl die anderen Parteien würden immer vor Deutschland kuschen?

    https://www.youtube.com/watch?v=EiySpPk-ma8&app=desktop

    In Kanada streiten sie derweil über 25.000 syrische Flüchtlinge, die sollten mal einen Realitätscheck machen und ihre Reporter nach Deutschland schicken. Bei den Ungarn 1958 und den Tschechen 1968 hat Kanada mehr Solidarität gezeigt als nun.

  13. Als ich den Kommentar von Theo Koll im Heute Journal gesehen habe, ist mir sofort Übel geworfen und ich habe gehofft ihr würdet das aufgreifen! Es ist nicht Marie LePen, (stellvertretend für alle anti europäische Bewegungen in ganz Europa) die am Ende die EU zerreissen wird, sondern genau diese arrogante Art deutscher Politiker und Massenmedien, den anderen vorzuhalten, sie seien selbst Schuld und nur zu „feige“ für „dringen nötige Reformen“. Jeder weiß, was mit „Refomen“ für Frankreich gemeint ist: Agenda 2010!

    Das hat einerseits etwas von der „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ Mentalität, welche die deutsche Berichterstattung während der gesamten Euro Krise dominiert hat. Andererseits zeugt es von völligem Unvermögen in Zusammenhängen zu denken: Die Franzosen stehen wirtschaftlich so schlecht wie jetzt, weil die deutsche Lohnzurückhaltung durch Agenda 2010 bei FESTEN Wechselkursen die Wettbewerbsfähigkeit untergraben hat. Das verstehen sogar Konservative Ökonomen wie H.W. Sinn. Ähnlich ist es mit Südeuropa. Und was ist die Konsequenz für Herrn Koll? Die müssen einfach genauso Löhne kürzen, damit wir uns alle gegenseitig in Grund und Boden konkurrieren.

    Warum wohl steht Deutschland in der Flüchtlingsfrage so alleine da? Könnte es sein, dass das die Quittung für die deutsche Arroganz und Sturrköpfigkeit in der Euro Krise ist ?! Hat schon ein Journalist einmal darüber nachgedacht und wenn ja, welche Konsequenz zieht man daraus? Gibt der Klügere nach oder nicht?

    1. Deutschland steht allerdings im weltweiten Wettbewerb und kann nicht nach Belieben die Löhne nach oben schrauben. Das ist immer noch die Aufgabe der Unternehmen. Wenn andere Länder nur noch auf den Dienstleistungssektor schauen und ihre Industrie abbauen, dann ist das nicht die Schuld von Deutschland.

      Und die Flüchtlinge dafür bestrafen, dass Deutschland in der Griechenland-Krise nicht ohne Auflagen für die Kredite bürgt, ist das allerletzte. Verglichen mit den meisten anderen Ländern auf diesem Planeten ist Frankreich immer noch ein Paradies. Und die Zustände in Calais kann man wohl kaum anderen zuschieben.

      Eine europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik, die den Bürger*innen ihre Angst vor sozialen Abstieg nimmt und die Armut wirksam verringert, nimmt den Extremen ihren Brennstoff weg. Wenn wir eine Rhetorik der einseitigen Schuldzuweisungen begraben, erlöschen wir gleichzeitig den Funken, der ihre einzige Strahlkraft ausmacht.

      Wichtig ist jedoch hinzuzufügen, dass Bewegungen wie der FN immer von einem Zusammenspiel von materiellen Bedingungen und ideologischen Zustimmungen basieren. So erklärt sich dann z.B auch die Varianz innerhalb der Mitglieder. So erzeugen Armut und Perspektivlosigkeit nicht Rassismus und Xenophobie, aber sie schwächen die gesellschaftlich-demokratischen Abwehrkräfte. Daneben kommen natürlich weitere Variablen; wie Vertrauensverlust in demokratische Institutionen, Reetablierung von Gewalt als Konfliktressource, und Erosion der politischen Kultur durch Ideologien bzw deren Austragung und Normalisierung.

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