Freitag, 10. Juli 2015, 11:50 Uhr
Wir lesen eure Kommentare und schauen Tagesthemen, Europaparlament und Bundespressekonferenz. Themen: Alles mögliche und Griechenland.
Wir danken der Unterstützung von Sebastian, Thorsten, Jens und allen Flatterern.
Kurz und knackig, wie von Tilo gewünscht:
Das ganze Thema „in anderen eurostaaten ist das Renten- / Gehalts- / Sonstwas-Niveau noch viel niedriger als in Griechenland“ … mag ja alles stimmen. Ohne einen Vergleich zu den „Lebenskosten“ aber völlig ohne irgend einen Aussagewert.
Das dort aber kein Geld vorhanden ist um andere zu retten ist auch klar.
Zum TÜV Thema nochmal. Hab selber mal bei einem TÜV gearbeitet. Es gibt nicht DEN TÜV sondern mehrere in Konkurrenz zueinander. Die Zertifizierung erfolgt meistens nach ISO 9000 (http://www.iso.org/iso/iso_9000) und beschreibt einen Qualitätsstandard. Das ist alles freiwillig und dient zum Nachweis eines guten Management-Qualität. Es ist richtig das dies manche Firmen fordern, da es ein Merkmal für Zuverlässigkeit und Qualität ist. Manche Firmen machen das auch einfach um das TÜV-Logo auf Ihre Produkte zu packen, das verkauft sich einfach besser.
Ich kenne das vom Kreuzfahrtschiff. War damals bei der Inbetriebnahme der „Mein Schiff II“ von TUI dabei.
Das sind dann Zertifizierungen die einheitliche Qualitätsstandarts gewährleisten sollen. Die Mitarbeiter werden dann in Audits und Schulungen auf einen Stand gebracht.
Ist vielleicht für die Kreuzfahrtreisende unter euch interessant:
Jeder Mitarbeiter auf so einem Schiff, der keine nautische Ausbildung hat wird in einer Woche neben dem normalen 10 Stunden Arbeitstag so für seine Arbeit auf dem Schiff vorbereitet. Vom Erste-Hilfe-Kurs bis zu den Seenotrettungsübungen, Feuerübungen, Bombensuche auf dem Schiff und all die sonstigen Verhaltensweisen, wie man eben auf so einem Schiff drauf haben muss.
So hat TUI das Personal auf den Schiffen „Mein Schiff“ 1,2,3 und seit neusten 4 standartisiert. In meiner Zeit habe ich einige logistische Wechsel erlebt. Da war mal ein Engpass, da wurde dann ein Koch oder Masseur oder sonst etwas in Bergen in ein Flugzeug nach Rom geschickt um auf der MS1 auszuhelfen.
Die Audits waren denen verdammt wichtig. Das ist ja so ein seltsamer Verein mit den Kreuzfahrtriesen. Damals hat TUI das Schiff von Celebrity X-Cruses gekauft, komplett umgebaut (von US auf EU Standart) also 3 Monate Trockendock, ich war unter dem 260 Meter Kahn herum gelaufen ^^ – jedenfalls arbeiten die im Hintergrund in Kooperationen zusammen. Wenn die Schiffe dann in der Karibik sind nutzen die die Logistik usw. Aber wenn die bei den Audits nicht mithalten können dann sind die raus aus dem Geschäft.
Ich weis auch von den Germanischen Lloyd, das die fast jedes Schiff auf der Welt durch den ganzen Entstehungsprozess begleitet, dokumentiert und abnehmen. Ist ja ein wenig wie das Internationale Handelsrecht. Wie bekommt man sonst Investoren in Länder mit geringeren Standarts.
^^ Ich habs kurz gemacht… Grüße an euch.
Kleine Ergänzung zum Thema:
Eine DIN-ISO Norm basiert auf keiner gesetzlichen Grundlage. Daher auch keine Unterwanderung der staatlichen Gewalt. Es ist viel mehr eine Empfehlung, niemand muss sich daran halten.
Jeder kann eine DIN-ISO Norm erstellen lassen, man benötigt dafür nur etwas Kleingeld.
Im Bezug auf, nur mal so den TÜV einladen um die Zertifizierung zu bekommen:
Aus der Praxis, wenn bspw. ein Zulieferer für einen Automobilhersteller fertigen will, wird ein „Nachweis für die Qualitätsfähigkeit“ verlangt. Dazu gehört dann diese DIN-ISO 9001 (ohne die
braucht er gar nicht erst anfragen), aber eben auch noch viel mehr, wie: Lieferantenbewertungen/ Audit durch Kunden/ Referenzen, Musterteile…
War mit dem „Lefloid + unwahrheit googlen“ dieses Video gemeint?
https://www.youtube.com/watch?v=EMpOVTZekKM
Falls ja dann puh… Is was fürn eigenen Medienkompetenz-check
Als Frau Wirtz sich verhaspelt hat am Schlus hat sie bestimmt gedacht: „Scheisse er hat Recht! Scheisse er hat Recht! Scheisse er hat Recht!“ ….“ Die Basis die man miteinander vereinbart.“ LOL
Also ich glaube das dieses Mantra (wie Tilo es schön beschrieben hat) „Soldiarität und Eigenverantwortung“ eine PR Idee war. Jetzt steht man mit dem reltiven starken Widerspruch von „Eigenverantwortung“ (=nach meinem Verständniss dürfen die Griechen SELBST entscheiden wie sie sparen?) und dem tatsächlichen diktieren von politischen Maßnahmen da. Frau Wirtz und die anderen versuchen jetzt in ihrem Gebrabbel das Gefühl zu vermitteln dass es sich hier um einen Verhandlungsprozess in Einvernehmlichkeit, aufeinander zukommen usw geht. Es wird auf gefühlsebene argumentiert. Pervers ist, wie gleichezeitig alle Vorschläge der Griechen mit kalter Schulter abgeblitzt werden bzw. auf 100% Troika Wünsche zurechtgeschneidert. Vielleicht kann Tilo ja diesen Widerspruch in der nächsten BPK nochmal und noch direkter herrausarbeiten. hat er ja jetzt auch schon gut hinbekommen 😉
Zur Eigenverantwortung:
Ich vermute, dass die damit meinen, dass es nicht ausreicht, dass Griechenland tut was sie sagen. Vielmehr muss Griechenland so denken wie sie es wollen, wodurch Griechenland dann eigenständig den Fremden Willen ausführt. Also totale Unterwerfung.
Akzeptiert doch bitte Bitcoin… Ich nutze leider keine Alternativwährungen wie eur oder ähnliches. bitpay ist zB kostenlos
Warum sollte irgendwer innerhalb der Regierung die Interessen kritischer, deutscher Journalisten oder Blogger vertreten? Zu aller erst müsste die Regierung damit beginnen die Interessen der Deutschen selbst zu vertreten. Deutsche Regierungen vertreten keine Interessen, sondern verwalten sie. Welches genaue Interesse sollten sie denn auch vertreten?
im Zweifelsfall, dass der Mehrheit, die sie morgen wieder wählen würde und der Netzpolitik und die NSA so ziemlich egal ist. Wenn wir wollen, dass sich das Interesse der Regierung ändert, müssen wir das Interesse genau dieser „Falschwähler“ ändern.
Schöner Beitrag von Bayern 2 zum mangelnden technischen Sachverstand im Gesetzentwurf zur VDS mit Details, die zumindest mir nicht bekannt waren:
http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/radiowissen/vorratsdatenspeicherung-datenschutz-verbrechensbekaempfung-102.html
Für die, die keine 12 Minuten investieren wollen die Kurzfassung:
Zur Trennung von Verbindungsdaten und Inhalt:
-IP reicht zur Identifizierung nicht aus, da sich mehrere Geräte dahinter verbergen können. Man braucht daher die Info, welcher Port zugewiesen wurde, das wiederum gibt aber auch Aufschluss darüber, was der Nutzer inhaltlich macht.
Zur Speicherung der Verkehrsdaten:
-Die Verkehrsdaten müssen aus Datenschutzgründen auf einem System gespeichert werden, das nicht mit dem Internet verbunden ist. Die Strafverfolger sollen die Daten aber per Internet abrufen können. Lösung: Verschicken per USB-Stick ?
-Außerdem müssen die Daten verschlüsselt werden = Mehrkosten die wohl auf den Endverbraucher umgelegt werden
-Häufig betonter Richtervorbehalt gilt nur für Telefondaten, aber nicht fürs Internet
Zum Erfolgsversprechen:
-BKA sagt selbst, dass die Kausalität zwischen Mindestspeicherfrist und Aufklärungsquote seriös weder belegt- noch widerlegt wurde
-VDS lässt sich von Kriminellen so oder so umgehen (ausländische Provider, Anonymisierungsdienste)
Danke für die Antwort Stefan. Was im Cardboard gezeigt wurde wusste ich nicht. In eurem Rant kam das aber auch anders rüber als jetzt in deiner Erklärung.
Komisch den eigenen Kommentar vorgelesen zu bekommen 😉
Zur Frage warum es in Spanien keine Rechte Oartei gibt, die jetzt zu Krisenzeiten stark wird, wie in Frankreichm, aber auch Griechenland:
Die Franco-Anhänger wurden in den spanischen Partido Popular integriert – so saß beispielsweise im Kabinett Aznar I ein Minister, der noch bei Franco selbst Minister gewesen war. Der Partido Popular regiert aber nicht nur gerade selbst, sondern ist auch in einer solchen Reihe von Korruptionsskandalen verwickelt, die wirklich fast einmalig in Europa sind.
Vielleicht zeigt das auch das strukturelle Problem aller derzeit leidenden Staaten in Südeuropa: Wo ist das Geschädftsmodell und welche Strukturreformen müssten gemacht werden und wie integriert man dabei alle Akteure in der Gesellschaft (platt oben und unten). Um bei Spanien zu bleiben und mal von Griechenland wegzukommen: Warum schafft es keine Regierung das katastrophale Bildungssystem in Spanien zu reformieren und was kann man anderes machen als einen weiteren unnützen künstlichen Bauboom, um das Land voranzubringen? Eine Idee dazu gibt es doch weder in Brüssel, noch in Madrid.
Das ist immer noch denke ich der Kern des Problems. Austerität umgeht diese Ideenlosigkeit, löst aber auch kein Problemn und schafft nur neue. Wirklich schlagende Ideen findet man aber nirgendwo.
Meine Frage bzgl. Syriza/Podemos und Front National war tatsächlich
eine Frage, die ich mir stelle, kein Versuch einer Argumentation.
Ihr habt recht was die Komplexität des Themas angeht. Aber ich glaube
die Richtung in die ihr da gedanklich geht ist tatsächlich „ein guter
Punkt“.
(Bei Opfern des Faschismus ist die Hemmschwelle niedriger auf ihn reinzufallen.)
Zu dem Abschluss-Clip, ich glaube die Politiker (und ihre Sprecher)
sind so in dem Thema drin, das sie sich viele Fragen garnicht stellen,
die sich uns von außen selbstverständlich stellen. Viele dieser Fragen
stellt ihr euch. Bzw. wenn Thilo sie in der BPK stellt, wissen sie
garnicht wie Sie antworten sollen. Sie wirken irgendwie von der
Simplizität der offensichtlichen Fragen überfordert.
Einerseits denke ich ist das irgendwie Betriebsblindheit, wenn man
sich so in ein Problem eingearbeitet hat übersieht man manchmal das
offensichtliche. Andrerseits ist es aber auch ein typisches
Politik-Problem, man kann doch nicht zugeben, dass eine seit 5 Jahren
praktizierte Politik einfach nicht funktioniert. Statt zu zugeben,
dass man Unrecht hatte und den Reset-Knopf zu drücken macht man immer
weiter bis man nicht mehr muss/kann…
Zunächst einmal muss ich Euch mal wieder ein großes Lob aussprechen für Eure Arbeit. Das gilt sowohl für Stefan der sich den ganzen Nachrichten-Quatsch täglich reinzieht sowohl auch für Tilo der mit seinen BPK Fragen unsere Regierungssprechern und zum Teil auch unsere Regierung und andere toll entlarvt aber auch super Video-Interviews führt. Weiter so.
Eine kleine Spende ging soeben sowohl für den Podcast als auch für Tilo an Euch.
Ich muss mal etwas ganz grundsätzliches im Zusammenhang mit der aktuellen Griechenland Diskussion los werden.
Die letzten eineinhalb Jahre habe ich begonnen mich mit unserem Finanz- und Wirtschaftssystem sowie unserer Politik etwas intensiver zu beschäftigen. Dabei stößt man immer wieder auf die gleichen Probleme. Egal ob man sich nun mit sogenannten „Verschwörungstheoretikern“ wie Andreas Popp, Franz Hörmann und Bernd Senf (wobei die letzten beiden Hochschulprofessoren sind / waren) oder ganz soliden und anerkannten Finanzexperten wie Dirk Müller oder Max Otte beschäftigt. Man kommt immer zum gleichen Ergebnis. Alle finanziellen Verwerfungen die wir haben sind wenn man die Sache offen und direkt ausspricht nur Symptome unseres kaputten kapitalistischen Wirtschaftssystems voran unseres Schuld-Geldsystems und dem damit verbundenen Wachstums-Zwang. Es ist rein mathematisch unmöglich dieses System auf Dauer in bekannter Art weiter zu führen. Zwangsläufig führt es immer mehr zur Umverteilung, so dass mittlerweile 85 Leute soviel besitzen wir 50% der Gesamtbevölkerung. Ein paar Jahre ggf. Jahrzehnte mag das noch funktionieren wenn man immer wieder die eigenen Regeln ändert. Aber es kann unmöglich endlos funktionieren. Ich verzichte jetzt mal auf zahlreiche Beispiele sonst wird mein Kommentar zu lang.
Vielleicht noch eins. Es führt nicht bloß dazu, dass wir finanziell auf ein Desaster zusteuern sondern es macht die Menschen auch zunehmend aggressiver und fördert Krankheiten wie Depressionen, Burn-Outs etc. Offensichtlich geht es uns in Deutschland zwar allen gut, wenn man genau hinschaut kann man allerdings eine Menge gesellschaftlicher Probleme erkennen die daraus meiner Ansicht nach resultieren.
Zwei Fragen dazu an Euch:
Stefan: Die meisten gut gebildeten Leute verstehen die Probleme die wir haben, kontern aber meistens mit. „Ach, das betrifft uns nicht mehr…“ oder „Man würde das zu verbissen sehen und uns ginge es doch so gut wie noch nie“ … Ich bin immer wieder ratlos warum die Leute nicht in der Lage sind etwas über den Tellerrand zu blicken und zu verstehen das uns das alle betrifft und wir an Lösungen arbeiten müssen.
Wie kann man aus soziologischer Sicht erklären dass die Leute so politikverdrossen und egoistisch sind und ihnen im Grunde total egal ist obwohl es alle täglich betrifft?
Tilo: Du hast eine Menge Erfahrung mit Politkern gesammelt. Ich kenne keinen einzigen nicht mal einer der Linken oder von der AFD die sich ja am ehesten noch in Randbereiche bewegen die offen sagen wir brauchen ein komplett anderes Geld- und Finanzsystem das den Menschen und nicht den „Märkten“ oder den Banken dient und müssen über unser Wirtschaftssystem als Ganzes nachdenken. Der Begriff Geldsystem fällt nie.
Warum denkst Du ist das so? Haben die Politiker Angst dass man ggf. sofort diskreditiert wird wenn man offen Kritik am Geldsystem anspricht oder glauben die zum Teil tatsächlich selbst das wir mit ausgeglichen Haushalten auch nur im geringsten Gegensteuern können?
Ich würde mich freuen wenn Ihr das mal thematisieren könntet. Gerne auch in anderem Rahmen wenn der Podcast dazu nicht die richtige Plattform ist.
Thx für den Kommentar, den besprechen wir nächste Woche. Dafür ist der Podcast da.
Ich bin zwar kein Ökonom, aber würde trotzdem ein paar Worte dazu sagen wollen.
1. Warum gibt es keine Politiker, die sich für ein anderes Geld-/Finanzsystem stark machen?
Nun, das wäre ganz einfach politischer Selbstmord. Auch wenn ich dir zustimme, dass unser System nicht dauerhaft funktionieren kann, so fehlt es einerseits einfach an einer Alternative und andererseits ist der Zug abgefahren, das System verändern zu wollen. Durch die Globalisierung sind die Finanzmärkte so stark verzahnt, dass solch fundamentale Veränderung nur in einem gesamten Wirtschaftsraum durchzuführen wäre, wie der EU und nicht in einzelnen Staaten. Und die EU hat selbst heute noch nicht Mals ein einheitliches Steuersystem, weswegen die global agierenden Großkonzerne die einzelnen Mitgliedsstaaten gegeneinander ausspielen können zum Schaden der gesamten Bevölkerung. Finde mal heraus, warum auf deinen Amazon Paketen »Amazon Luxemburg« steht, dann bist du schon einen Schritt weiter 😉
2. 99% der Politiker haben von der Wirtschaftsthematik keinerlei Ahnung.
Hier siehst du die Berufe unserer Abgeordneten: https://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete18/mdb_zahlen/berufe/260132
Selbst unser Finanzminister Schäuble ist JURIST und kein Wirtschaftler. Gut er hat einen gewissen Background in der Wirtschaftsprüfung, was ihn meiner Meinung aber nicht befähigt, die größte Volkswirtschaft Europas zu lenken…
Ich erinnere hier gerne an die Wirtschaftskrise anno 2008. Als die Bundesregierung sich von wem beraten ließ? Richtig! Von den Tätern höchstpersönlich! Manager der großen Bankhäuser, allen voran der Deutschen Bank durften die Regierung beraten, wie sie das von ihnen angerichtete Chaos zu beseitigen hat. Wenn du also Sprüche von Politikern hörst, wie: »Wir brauchen Wirtschaftswachstum«, »Es darf keine Deflation entstehen«, »Die schwarze Null« etc., dann sind das Worthülsen, die diesen Leuten in den Mund gelegt werden, hinter denen keinerlei Substanz steckt. Frau Merkel ist Physikerin! Wenn Frau Merkel mir etwas von Marktwirtschaft erzählt, dann muss ich immer lachen.
3. Wird es zu einem Crash kommen? Keine Ahnung. Keiner will, dass so etwas geschieht. Also wird an den Symptomen des kaputten System so lange herumgedoktert, wie es nur möglich ist. Das die Lage sich verschlechtert für den kleinen Mann, sieht man an den Statistiken, hier aus dem Reichtum- und Armutsbericht 2013, Seite 21 unten: https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen-DinA4/a334-4-armuts-reichtumsbericht-2013.pdf?__blob=publicationFile
Die Verteilung des Privatvermögens fließt immer weiter Richtung obere 10% der Bevölkerung. Die Statistik geht nur bis 2008, aber ich wette, dass sich die Lage nach der Wirtschaftskrise weiter in diese Richtung entwickelt hat! Was bei diesen Demagogen wie Andreas Popp und Co. gerne verschwiegen wird, ist die technische Weiterentwicklung! Unsere Ressourcen auf diesem Planeten sind begrenzt, weswegen es kein unbegrenztes Wirtschaftliches Wachstum geben kann. – Das ist soweit korrekt, aber in wenigen Jahrzehnten wird es möglich sein, Ressourcen im All zu ernten, was zwangsläufig zu unbegrenztem Wachstum führen kann! Klingt nach Science Fiction? Nun, die Zukunft ist vielleicht näher, als man so denken mag: http://www.planetaryresources.com/company/overview/#our-vision
4. In Griechenland sehen wir gerade, was uns hier wahrscheinlich in den nächsten Jahrzehnten auch blühen könnte. Korrupte und unfähige Politiker haben den Karren vor die Wand gefahren. Die Bevölkerung lehnt sich demokratiekonform dagegen durch Abwahl und Wahl einer radikalen – in diesem Fall: linksextremen Partei auf. Diese Partei merkt nach 160 Tagen, dass sie absolut nichts an der Situation ändern kann und lässt das Volk über die aufoktroyierten Maßnahmen der Troika abstimmen. Und heute am 11.07. stimmt das Parlament in Griechenland GEGEN das Volk für MEHR Maßnahmen ab! Warum? Nun, kein Politiker hat die Eier dem Volk zu sagen, dass Griechenland am Ende ist. (Varoufakis sprach von Erpressung durch die Troika, das glaube ich aufs Wort!) Tsipras wird jetzt einen Deal mit der Troika machen, der den Griechen noch Geld bis zum Ende seiner Amtszeit zusichert und dann wird er sich verdrücken. Nach mir die Sinflut…
Noch was zu FrontNational/Podemos/Syriza:
Ich finde den Faschismus selbst erlebt Gedanken ganz gut. Auch in Griechenland gab es eine rechte Militärdiktatur nach dem 2.Weltkrieg. Aber ich habe eine weitere Theorie.
In Griechenland und Spanien profitieren die „Linken“ da die Bevölkerung in beiden Ländern weiß, dass sie zu den „Verlieren“ der Krise gehören und auf Hilfe angewiesen sind.
In Frankreich denken die FrontNational-Wähler eher, dass sie noch auf der „Gewinner“ Seite stehen und sich von der EU abschotten müssen, damit das so bleibt.
Sorry das ich jetzt nochmal schreibe aber mir ist noch ein Gedanke gekommen:
Auch in Deutschland zählt sich die Bevölkerung nicht zu den Verlieren und das führt ja auch hier dazu, dass die Menschen, die unzufrieden mit der Situation sind und etwas ändern wollen, sich AfD, Pegida und Co. anhängen und nicht den Linken.
Köinnten ihr beide über die Zukunft Griechenlands entscheiden, was würdet ihr tun? Wie würdet Ihr die Kriese lösen?
– weiter so!
Euer Podcast ist wirklich eine Bereicherung in meiner persönlichen Medienlandschaft! Sehr erfrischend! Gut strukturiert! Bestens medial gestreut! *praise off*
Ich möchte den Kommentar von Oliver auch mal pushen. Alles was er angeführt hat, interessiert mich auch sehr und es wäre mal schön, wenn ihr dazu was sagt.
Dazu vielleicht noch die Frage, ob die Lobby da so groß ist/war, dass das Thema „Geldpolitik“ niemand thematisiert oder es eine Art Ideologie in der Gesellschaft geworden ist, so von wegen, es ginge gar nicht anders?
Und meine 2. Frage hab ich schon via Twitter gestellt. Dennoch nochmal hier, falls ihr es übersehen habt: Ich hab am Wochenende ein Gespräch von Sinn und Precht gesehen und da ist mir besonders eine Phrase von Precht aufgefallen(Link: http://bit.ly/1ePhZog ab Minute 55): Er behauptet, dass Griechenland als NATO-Mitglied ja aufzurüsten hätte in Ansicht der zukünftigen Bedrohung(er sagt „Konfliktlinie“) der Türkei, welche ja auch NATO-Staat ist. Das ist doch irgendwie irre oder bin ich derjenige, der nichts weiß?
Ich dachte bisher immer, dass die Aufrüstung Griechenlands daraus zu erklären ist, dass es mit der Türkei eines der Peripheriestaaten der NATO ist? Ich kann mir das mit der Türkei jedenfalls überhaupt nicht vorstellen…
Zu deiner 2. Frage: Griechenland hat unter seiner Militärdikatur 1967-74 einen Putsch der Nationalisten im unabhängigen Zypern organisiert. Ziel der von Athen gelenkten Putschisten war eine Angliederung an Griechenland. Da Zypern aufgrund seiner Geschichte eine türkische Minderheit beherbergt, die 1. mit diesem Vorstoß nicht einverstanden waren und 2. sich Verfolgungen durch die Nationalisten ausgesetzt waren, intervenierte die Türkei in einer Nacht und Nebelaktion und besetzte Nordzypern mit Militäreinheiten.
Seit dieser Zeit ist Zypern geteilt und Griechenland rüstete danach primär gegen den lokalen Widersacher Türkei auf und nicht um die Außengrenzen der NATO zu verteidigen. Resultat daraus ist der heute viel zu aufgeblähte Militärapparat, der nicht wenigen Einfluss auf die finanziellen Schwierigkeiten Griechenlands hat.