A!031 – Griechenland, Griechenland, Griechenland (2/2)

Mittwoch, 1. Juli 2015, 12:24 Uhr

Wir schauen, zusammen mit Frank Lübberding und Alexander Theiler, den Phoenix-Dialog mit Hans-Werner Sinn. Thema: Griechenland

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Alex
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17 Gedanken zu „A!031 – Griechenland, Griechenland, Griechenland (2/2)“

  1. Ich finde ja die griechische Regierung hat von Anfang an eine klare Haltung und da ist nichts überraschenden oder unvorhersebar. Die wurden gewählt um die Austeritätspolitik zu beenden. Diese hat doch zu den jetzigen Zuständen geführt und die restliche EU will daran nichts ändern. Ist doch nur Konsequent das die Griechen da ncht mitmachen. Egal welches Angebot die EU auch macht, sobald es Sparmaßnahmen beinhaltet darf die griechische Regierung nicht zustimmen.

    Was mich noch stört: In den letzten Jahren wurde Griechenland doch von der Troika regiert. Für alles was ab deren Übernahme geschehen ist, sind die auch Verantwortlich. Man stelle sich mal vor Griechenland wäre ein Unternehmen und die Troika die Manager. Die währen nach spätestens einem Jahr gefeuert. Wer so unglaublich versagt bekommt nie wieder irgenteinen Job wenn die nicht alle im Knast sitzen würden. Wie kann es denn bitte sein das alle sehen das diese Politik versagt und nimand spricht darüber etwas anders zu machen(zumindest in Deutschland). Im Gegenteil, es wird einfach so weiter gemacht. Ich hätte mir sehr gewünscht das ihr ein wenig darüber redet. Ich meine Internationale Ökonomen welche nicht in die Politik der EU involviert sind, sehen das zum Großteil genauso. Also das die EU-Politik zur jetzigen Situation geführt hat und geändert werden muss.

    Außerdem will ich nochmal einen Gedanken des Herrn Sinn komentieren: Durch die Drachme können die Griechen ihre Währung abwerten und senken somit die Lohnkosten. Das ist ein Fakt und den man nicht bestreiten kann. Das dadurch aber die Wirtschaft wächst ist aber reine Theorie. Genau diesen Ansatz hat auch die Troika verfolgt. Lohnkosten senken, dann wird die Griechische Wirtschaft konkurenzfähig und das führ zu Wirtschaftswachstum. Die Geschichte lehrt uns jedoch das die Lohnkosten in Griechenland gesunken sind und es kein Wachstum gibt. Für Wachstum sind andere Faktoren viel wichtiger. Das ist meiner Meinung nach der Grund warum Varufakis nicht aus dem Euro will.

    1. Ich finde einige eurer Argumente ähnlich schwierig.
      Wir müssen bedenken, dass Griechenland seit 5 Jahren in großen Problemen steckt. Selbstmordrate, Krankenversorgung, Jugendarbeitslosigkeit… Das habt ihr alles bereits mehrfach besprochen. Jetzt in Anlehnung an Sinn zu sagen, dann müssten die Griechen eben mal 2 Jahre in die Zitrone beissen und dann würde das schon wieder, ist in diesem Kontext zynisch. Wie schlimm soll es denn noch werden?
      Wenn Griechenland die Drachme einführt, werden Importe drastisch teurer. Auch hier gilt aber zu bedenken, dass die griechische Wirtschaft ganz anders strukturiert ist als die deutsche: Es steht keine Infrastruktur bereit, die das durch Eigenproduktion ausgleichen könnte.
      Griechenland ist nicht zuverlässig, Varoufariks unberechenbar, sie halten sich nicht an Abmachungen. Kein Wort dazu, was die Eurogruppe vorgeschlagen hat, man weiss es nãmlich nicht. Nichts zur Rolle Djesselbloms und der öffentlichen Düpierung der Griechen durch ein inoffizielles Treffen der Eurogruppe, das Tilo in der letzten BPK angesprochen hat. Nichts darüber, wie arrogant und oberlehrerhaft sich Schäuble und Co öffentlich gerieren.
      Am wichtigsten aber: ihr habt richtig gesagt, dass es sich hier um eine politische Auseinandersetzung handelt, und das muss sich natürlich auch in den Akteuren widerspiegeln, sonst werden sie unglaubwürdig. Griechenland wurde 5 Jahre von Parteien regiert, die den Sparkurs mitgemacht haben. Die Menschen sind verarmt, sind es leid, wählen – zum Glück – eine linke Partei um endlich Hoffnung zu sehen und erwartet von denen natürlich auch,dass sie handeln. Es ist illusorisch, in so einer Situation eine Politik der kleinen Schritte zu betreiben, ohne nach wenigen Monaten aus dem Amt gejagt zu werden (und dann Gnade uns Gott) – und gleichzeitig weiss ich nicht wie man auf die Idee kommt, dass Schäuble und Co da mitgehen würden, wo sie doch vor allem auf Privatisierung und „Umstrukturierung“ setzen.
      Es geht hier weniger um Ökonomie als um Ideologie und das Parteiengefüge in der EU. Und in den Zwischentönen sagen sie es ja selber: wenn Tsipras Erfolg hat, hat das Signalwirkung für Podemos und andere. Gelten soll aber: Links von der SPD ist die Wand!

      Ja, das ist polemisch. Aber ich hab hier und da auch gut Schnappatmung bekommen

    2. Ich hab was gefunden zu den internationalen Ökonomen:
      http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/griechenland-krise-us-oekonomen-kritisieren-deutschland-13681324.html
      Leider weigert man sich aber, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzten und erklärt die Motive zur Verschwörungstheorie, aber wenigstens wird mal eine „UnDeutsche“ Meinung erwähnt. In der „Welt“ gibt es auch einen Artikel dazu aber auf die verlinke ich nicht.

    1. Hier wird leider zensiert. Schade.
      Di linken Argumente werden von Thilo und Stefan neoliberal beblockt.

    2. Ich bin schockiert, wie hier die Fakten verdreht werden.
      In diesem Zusammenhang sollte man auch die „Jung&Naiv“-Sendungen als Propaganda abwerten.
      Ihr seid echt menschenverachtend mit Euren Dokus.

  2. Im Gegensatz zu einigen Vorschreibern fand‘ ich es gut, dass Ihr nicht zu sehr auf die Eitelkeiten von Schäuble, Varoufakis & co. eingegangen seid. So wichtig das ist, behandelt Ihr das genug in den anderen Folgen. Ich hab‘ auch oft das Gefühl: Jetzt habe ich das Problem auch volkswirtschaftlich gecheckt und einen Tag später hab‘ ich wieder das Gefühl gar nichts zu verstehen.

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    Ich habe Franks Artikel gelesen, aber habe das Argument der „Geiselhaft“ immernoch nicht ganz verstanden. Folgende Kritikpunkte am Referendem kann ich nachvollziehen:
    1. Zeitpunkt.
    2. Bis zum Entscheid‘ hat es keinen Sinn weiter zu verhandeln. (spielt auch in Punkt 1 mit rein)
    3. Wenn die Griechen für eine Fortführung der Sparpolitik stimmen, braucht Griechenland Neuwahlen. (spielt auch in Punkt 1 mit rein)

    Kann mir einer diesen Satz aus Franks Artikel erklären? „Griechenland kann nicht einseitig für 19 Mitgliedsstaaten die Zukunft der Eurozone definieren.“

    1. Das ist mir schon klar. Aber warum bedeutet ein Referendum über die ausgehandelten Reformbedingungen, dass Griechenland über alle anderen Eurostaaten entscheidet.
      Natürlich betrifft der Ausgang der Griechenlandkrise alle, aber abgestimmt wird doch über konkrete innenpolitische Maßnahmen für die Griechen…
      Wenn die Griechen mit Nein stimmen, müsste etwas anderes verhandelt werden (wofür dann wohl keine Zeit mehr ist).

    2. Danke, dass Ihr da im neuen podcast darauf eingegangen seid. Der vorherige Post ist damit obsolet.

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