A!420 – Defender 2020

Dienstag, 4. Februar 2020, 17:30 Uhr

Beim Corona-Virus schwanken die Abendnachrichten. Zum einen sehen die Macher ihre Börsenberichterstatter für die Krankheit zuständig, zum anderen wird eine wilde Schuldsuche veranstaltet. Will uns China was verschweigen? Ist die WHO mit im Boot? Wie fern soll man sich jetzt von Asiaten halten? Derweil sucht Donald Trump auf eine Art und Weise im Nahen Osten Frieden, die selbst im deutschen Fernsehen kaum noch Vertrauen in involvierte Institutionen überlässt. Nur in Bayern ist die Welt in Ordnung, wir besprechen es mit Max vom Rasenfunk. Danach Mathias‘ musikalischer Ausklang und eure Audiokommentare.

Wir danken unseren Produzenten Simon, Selene, Martin, Erik, Marius, Bernhard & Ingrid, Stefan & Franziska, Maximilian, Enno, Michael, Fredrik und allen unseren Untersützerinnen.

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11 Gedanken zu „A!420 – Defender 2020“

  1. Am 25.01.20 wurde die Anzahl von Infizierten allein in Wuhan auf über 75.000 geschätzt, mit einer Verdopplungszeit der Fälle alle 6,4 Tage.

    https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30260-9/fulltext

    Der offizielle Anstieg basiert auf Tests. Die Kapazitäten für Tests sind allerdings begrenzt.

    https://www.businessinsider.de/international/wuhan-coronavirus-china-shortage-test-kits-lottery-2020-1/?r=US&IR=T

    Die Todesrate der Grippe wird auf 0,0012 % geschätzt.

    Die berichtete Todesrate der WHO kann ich nicht folgen. 2 – 3 % erscheint viel zu niedrig.

    Hier wird die Statistik geschönt.

    Um die Mortalität einer Krankheit zu berechnen schaut man sich die Menschen an, die die Krankheit hinter sich gebracht haben.

    Da gibt es 2 Gruppen. Die Toten und die Gesunden. Bei Corona sind es am 04.02.20 offiziell 955 Geheilte und 494 Tote.

    Da komme ich auf irgendwas um 50 %. Vermutlich wird diese Zahl noch etwas sinken, da die, die sterben anscheinend schnell sterben, die dagegen, die es lange auskämpfen eher überleben. Aber einfach die 20.000 Infizierten mit den 500 Toten in Beziehung zu setzten ist falsch, das sagt nichts aus, da wir nicht wissen was mit den Infizierten passieren wird.

    https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

    Im zweiten Link sind auch die Rohdaten verlinkt. Plottet man die gegen die Zeit als log, sieht man einen schönen linearen Anstieg für alle Länder und Regionen Chinas, außer der Hauptstadt, vermutlich lügen sie dort.

    Das Problem bei Corona ist die symptomfreie Inkubationszeit, die es bei SARS nicht gab. Hier scheinen die Eindämmungsmaßnahmen dem Virus hinterher zu laufen.

    Schaut man sich die Virusgenome an, die bis jetzt sequenziert wurden, sieht man die meisten Mutationen innerhalb der Ausbreitung von Mensch zu Mensch in 2 Bereichen der RNA: dem Teil, der das Eindringen in die Wirtszellen vermittelt, und in dem Teil, der dafür da ist, sich gegen das Immunsystem der Wirte zu wehren.

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/genbank/2019-ncov-seqs/

    Es passt sich also an uns als neue Wirte an. Normaler weise sinkt dabei die Mortalität, da sich das Virus selbst selektiert. Tötet es den Wirt zu schnell, kann es sich nicht verbreiten.

    Die lange Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen wirkt diesem Selektionsfaktor aber entgegen.

    Zusammengefasst: Panikmache ist immer schlecht und unsere Medien haben eh keine Ahnung, aber wenn man sich die Rohdaten anschaut, kommt man zumindest zu dem Schluss, dass es deutlich gefährlicher als SARS ist. Coronaviren haben zudem eine unglaublich hohe Mutationsrate und ein im Schnitt 3 fach größeres Genom als andere ssRNA Viren. Es können jederzeit noch aggressivere Varianten entstehen.

    Sich so darüber lustig machen wie ihr es tut, würde ich es nicht.

    Die Zahlen in Deutschland sind in ihrem Verlauf bis jetzt identisch zu den Provinzen in China. Es steigt (was ja nur die getesteten Fälle angeht) über 4-5 Wochen flach linear an, und explodiert dann wenn es über 100 bestätigte Fälle gibt. Wir sind auf diesem Weg, wenn es ende Februar in Deutschland 30-50 Fälle gibt.

    Ist die (echte) Todesrate Ende Februar nicht deutlich unter 10 % gefallen, haben wir wirklich ein Problem.

    Also einfach weiter beobachten…

  2. Die Sendung heißt ja „Defender 2020“.
    Dieses denkwürdige Ereignis nicht nur kurz zwischendurch mal aufzugreifen sondern in einem längeren Stück näher zu beleuchten und möglicherweise auch kritisch zu würdigen wäre ein Verdienst gewesen und hätte ich eigentlich auch erwartet…. solltet ihr aber zumindest noch mal nachholen.

    Beste Grüße,

    Christian

  3. Florian hat alles gesagt – ich versteh auch nicht, wieso ständig der Querverweis auf die Grippe kommt, selbst von Leuten, die doch halbwegs mit Zahlen umgehen können – ein Gefühl für Statistik haben, ohne den Taschenrechner und ein Tafelwerk rauszuholen. Mortalitätsrate SARS war am Ende 10%…

    Die Gesellschaft möchte ich sehen, die einmal jährlich (oder überhaupt ein einziges mal) von einer Grippe betroffen ist bei der 1/10el aller Erkrankten stirbt und die Anzahl der Erkankten auf die der Grippe kommt, mit Hilfe derer SARS oder in dem Fall Corona verharmlost wird.

  4. Schülerausflug KZ
    bin ich spontan dagegen, da ich mit meiner Klasse einen Ausflug nach Bergen Belsen machte. Dieser Ausflug war derart schlecht vorbereitet, dass es für mich ein nachhaltiger Schock war, den ich lange nicht verarbeiten konnte. Nach meiner Erinnerung waren wir damals in der 9. Klasse. Uns wurde gesag,t wir machen eine Klassenfahrt nach Bergen Belsen, womit ich einen Ausflug in die Heide verband. Vielleicht wäre dies mehr etwas für junge Erwachsene

  5. Kleiner aber wichtiger Rechenfehler
    Geheilte und Tote werden addiert, davon dann die Sterberate ermittelt.
    1/3 also, nicht 50 %.

    1/3 ist aber auch noch jenseits von gut und böse.
    Denn da Spielen die komplett symptomfreien und nie erfassten Fälle ebenso keine Rolle, wie bei der Grippe oder SARS. Bei allen Krankheiten kann man nur die Daten nehmen die vorliegen. Und die sehen bis jetzt schlimm aus, was Corona angeht.

    Seit 2 Tagen gibt es übrigens Unstimmigkeiten mit den öffentlich verfügbaren Daten. Eventuell geht China jetzt doch dazu über, lieber nicht mehr alles an die WHO zu melden…

  6. Letzer Nachtrag noch:

    Stefan nahm die ungetesteten Fälle als Argumentation so in etwa: „Wenn 1.000.000 Menschen infiziert sind, aber nur ein paar hundert gestorben sind, dann ist das ja alles ganz harmlos.“

    Dabei geht er aber davon aus, dass alle Toten gezählt werden, nicht aber alle Erkrankten.

    Was ist, wenn es verstreut auf dem Land, tausende Tote gibt, die gar nicht dem Coronavirus zugerechnet werden?

    Ein Bias kann in beide Richtungen gehen. Spekulation hilft da wenig.

    Ende März haben wir ein klareres Bild. Mein Tipp: Sehr übel, übler als SARS und die Grippe und auch wir werden damit zu tun haben.

    Es sterben übrigens auch gesunde Menschen zwischen 30 und 40 an dem Virus.

  7. Oi !

    Ihr habt mal gesagt: Wenn mal mehr los ist und Ihr Zeit habt, könnte man einen zusätzlichen Freitags-Aufwachen-Podcast stattfinden lassen…..

    …. ähm …

    … meint Ihr nicht auch, dass es aufgrund der Dichte der derzeit stattfindenden politischen Irrsinnigkeiten eigentlich bis auf weiteres einen einzigen 24/7-Aufwachen-Podcast geben sollte ?!

    Könnt Ihr ja in wechselnder Besetzung durchziehen, falls sich tatsächlich mal jemand erdreisten sollte, schlafen gehen zu wollen oder irgendeinen depperten Horst interviewen zu müssen… : ]

    Naja, wenigstens diese lieben Grüße hier sind ernst gemeint !

    S.

  8. Brexit Fischereirechte Sassnistz
    also ich hab es ja mit Zahlen, die Medien sind da nach meiner Erfahrung wenig genau, bzw. mit deren Zuordnung. In eurem Einspieler über das Sassnitzer Unternehmen „Euro-Baltic“, hoffe korrekt geschrieben, sagt die Kommentatorin. Der Verlust der befischbaren Zone um die britischen Inseln wären 100 Millionen Euro für genanntes Unternehmen. Bei 200 Mitarbeitern also ein Verlust von 500000 Euro pro Mitarbeiter. Pro Jahr oder nach oder vor Steuern, Umsatzverlust oder Verlust des Gewinnes oder wie oder was und ist dies viel für das Unternehmen oder kann es auch ohne die Fanggebiete ? Vielleicht verdienen die Mitarbeiter ja auch 500000 T Euro im Jahr ?
    Will sagen, der Bezug der Zahlen, deren Zuordnung und Aussage ist in Medien oft mangelhaft. Hauptsache ich nenne eine hohe Zahl, erzeuge Aufmerksamkeit und erzeuge Verunsicherung durch die Höhe der Zahl und habe so Aufmerksamkeit für meinen Bericht. Was dies auslöst oder ob dies zur Verbesserung der Lage durch Verstehen der Situation führt ist oft weniger wichtig. Also für euch die Frage.: War dies guter Journalismus ?
    Und zu dem Ministerpräsidenten aus MeckPom. Wenn die Schotten und einige andere Mitglieder Großbritanniens sich der EU zuwenden gibt es ja wieder Teile der befischbaren Gebiete nach einem Jahr zurück. Der „Tierfreund“ und „Wolfversteher“ sollte vielleicht einmal in dieser Richtung diplomatisch aktiv werden und mit den Schotten und Iren und so beraten wie die der EU beitreten können, dann hat er Schlagzeilen und seine befischbaren Weltmeeranteile für seine Leute. Was er denen dann anbieten könnte und warum die das machen sollten kann er ja mal überlegen.
    Vielleicht bietet die Natur in MeckPom mit Wölfen und in deren Gefolge eine ursprüngliche Natur ja soviel für Touristen, dass es die Fischereirechte fernab gar nicht braucht. Lebensfreude über eine natürliche Umwelt zu bekommen ist dem netten Mann reicht Brexit Fischereirechte Sassnistz
    also ich hab es ja mit Zahlen, die Medien sind da nach meiner Erfahrung wenig genau, bzw. mit deren Zuordnung. In eurem Einspieler über das Sassnitzer Unternehmen „Euro-Baltic“, hoffe korrekt geschrieben, sagt die Kommentatorin. Der Verlust der befischbaren Zone um die britischen Inseln wären 100 Millionen Euro für genanntes Unternehmen. Bei 200 Mitarbeitern also ein Verlust von 500000 Euro pro Mitarbeiter. Pro Jahr oder nach oder vor Steuern, Umsatzverlust oder Verlust des Gewinnes oder wie oder was ? Vielleicht verdienen die Mitarbeiter ja auch 500000 T Euro im Jahr ?
    Will sagen, der Bezug der Zahlen, deren Zuordnung und Aussage ist in Medien oft mangelhaft. Hauptsache ich nenne eine hohe Zahl, erzeuge Aufmerksamkeit und erzeuge Verunsicherung durch die Höhe der Zahl und habe so Aufmerksamkeit für meinen Bericht. Was dies auslöst oder ob dies zur Verbesserung der Lage durch Verstehen der Situation führt ist oft weniger wichtig. Also für euch die Frage.: War dies guter Journalismus ?
    Und zu dem Ministe aus MeckPom. Wenn die Schotten und einige andere Mitglieder Großbritanniens sich der EU zuwenden gibt es ja wieder Teile der befischbaren Gebiete nach einem Jahr zurück. Der „Tierfreund“ und „Wolfversteher“ sollte vielleicht einmal in dieser Richtung diplomatisch aktiv werden und mit den Schotten und Iren und so beraten wie die der EU beitreten können, dann hat er Schlagzeilen und seine befischbaren Weltmeeranteile für seine Leute. Was er denen dann anbieten könnte und warum die das machen sollten kann er ja mal überlegen.
    Vielleicht bietet die Natur in MeckPom mit Wölfen und in deren Gefolge eine ursprüngliche Natur ja soviel für Touristen, dass es die Fischereirechte fernab gar nicht braucht. Lebensfreude über eine natürliche Umwelt zu bekommen reicht dem netten Mann fürchte ich leider nicht als Begründung aus um Natur zu erhalten. Auch nicht als Begründung den Meister Isegrim leben lassen, der sicher nicht die Wirtschaft schädigt, dies macht eher mangelnder Sachverstend. Wenn der Wolf aber den Tourismus fördert und so die Münze springen lässt Herr Backhaus, was dann ? Politik sollte aufklären und so Konflikte lösen, nicht Vorurteilen hinterher laufen um Stimmen zu binden.ihm wohl leider nicht als Begründung aus um Natur zu erhalten. Auch nicht als Begründung den Meister Isegrim leben zu lassen, der sicher nicht die Wirtschaft schädigt, dies macht eher mangelnder Sachverstend. Politik sollte aufklären und so Konflikte lösen, nicht Vorurteilen hinterher laufen um Stimmen zu binden.

  9. Brexit Fischereirechte Sassnistz
    wie Leser meines Kommentars zu oben genannten Beitrag sind durch Kopieren und Einfügen zwei leicht abweichende Fassungen hintereinander erschienen. Sorry dafür, der Inhalt ist so gemeint.

  10. Bald ist EU Kommissionspräsidentin Ursual von der Leyen bei ihrer Berateraffäre im Bundestag vorgeladen. Sie muss aussagen. Wollt ihr da noch mal was zu machen?

    Als Gast kann man da den „Berateraffäre“ Podcast vielleicht nehmen. Ist auch im Sendegate bekannt. 🙂

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