A!400 – Fallstüte

Dienstag, 17. September 2019, 15:08 Uhr

Die Demokraten debattierten und, klar, Donald Trump ist der Präsident, man kann nicht über ihn schweigen, aber man muss sich nicht an ihm abarbeiten, sondern kann einfach erklären, was man anders und besser machen will. Das Resultat ist ein Lehrstück an politischen Ideen und Politikvermittlung. Dazu Streit über Waldorfschulenjournalismus, ein bisschen Windkraft und Autos und Feuerwerk für Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen. Was man sich so gönnt. Im Anschluss Mathias wunderbare Musik, poetisch, und eure Audiokommentare.

Wir danken unseren Produzentinnen Marco, Hagen, Dominic, Anja, Sebastian, Lina, Martin, Roland, Maria, Sonja, Monika, Andree, Viktor und allen unseren Unterstützern.

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11 Gedanken zu „A!400 – Fallstüte“

  1. Die Diskussion um die Reportage zur Waldorfschule hat mich sehr an Diskussionen mit Homöopathie-Anhängern erinnert. Mann musste nur den Begriff „Waldorfschule“ durch „Homöopathie“ ersetzen. Wer die Erfahrung nicht gemacht hat, kann nicht mitreden.
    Die Argumentation, warum einzig das Thema Schule nicht kritisch von außen betrachtet werden darf, fand ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehbar.
    Zum Thema zwei interessante Folgen beim Hoaxilla Podcast:
    https://www.hoaxilla.com/hoaxilla-107-waldorf-schule/
    https://www.hoaxilla.com/hoaxilla-232-kurze-kritik-der-anthroposophie/

    Bis meine Tochter in die Schule kommt, habe ich noch zwei Jahre Zeit 😉

  2. Ich bin kein Waldorfschüler!
    Bitte, bitte lest ‚Anthroposophie-Eine kurze Kritik‘ (Sebastiani).
    Ich habe vorher Walddorfschulen auch als harmlose empfunden, bin jetzt kritischer.
    Stephan hat sich dort wohl wohlgefühlt, weil er wahrscheinlich coole Freunde hatte und einfach eine gute Jugendzeit. Die Hintergründe des Sytems empfindet man meist nicht, ob es jedoh besser ist/stressfreier ist fraglich (siehe Buch)

  3. Was ist denn die letzten Wochen hier im A! Podcast los? Ich höre jetzt schon recht lang und hab mir auch einen Großteil älterer Folgen gegönnt und war von der Aufbereitung der Berichterstattung mehr als begeistert.

    In den letzten Wochen findet dies aber kaum noch statt. Stattdessen bekommen wir eine „Stefan Schulz erklärt die Welt und hat immer Recht“ Show geboten.

    Clips dienen fast nur noch dazu seine Thesen zu unterstützen, richtig Lust auf Beiträge von Thilo hat er auch nicht weil ja dann was von der „Stefan Schulz Show-Zeit“ verloren geht und eine vernünftige Diskussion die nicht in ewigen Sticheleien oder abwürgen des Themas endet gibt es kaum bis garnicht.

    Für dieses Format ist doch das Talkradio da… Mach doch das einfach zwei mal die Woche und kommt im A! Podcast zurück zu den Wurzeln.

  4. Ich finde die unkritische Haltung zu Waldorfschulen echt schwierig, muss ich sagen, nicht weil ich dinge die ich nicht kenne generell ablehne, aber die Ideologie hinter Waldorfschulen geht teilweise extrem weit in Richtung Homöopathie Schwurbellei und sollte deshalb sehr kritisch bewertet werden. In dem Link geht es um einen Lehrer der diese Schule in der Rolle des Schülers und des Lehrers kennengelernt hat.
    Die Lehrer sind zum Teil nicht mal Pädagogen, und vertreten sehr kritikwürdige Ansichten. Jeder sollte sich wirklich gut überlegen ob er sein Kind wirklich von solchen Leuten unterrichten lassen möchte.
    Als Schüler oder auch als Eltern bekommt man solche Dinge vielleicht gar nicht so mit.
    https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339

    Jeder hat so seine blinden Flecken, dieser hier gehört aber durchaus zu den problematischen…

  5. @Walldorf, Manöverkritik
    ihr habt euch m.E. über das Thema, wer eine Doku. über etwas machen sollte, darf, wie auch immer, festgebissen.
    Es geht euch doch wohl darum wer eine Dokumentation in Berichtform über ein Thema machen sollte, oder schlichter, wie sollte eine Dokumentation im Sinne der Objektivität gemacht werden und von wem, denke ich. Da spielt doch weniger eine Rolle ob der Verfasser einmal Teil des Dokumentationsthemas war, als seine Einstellung und Fähigkeiten zum Zeitpunkt der Dokumentations – Erstellung.

  6. Stefan, es ist leider falsch, dass „Medicare for All“ radikaler sei, als Krankenversicherungssysteme in Europa. Du tappst da in die gleiche Falle, wie leider viele Deutsche die denken, es sei in Europa alles so geregelt, wie in Deutschland. Spoiler: Ist es nicht.

    Der italienische Servizio Sanitario Nazionale ist z.B. ein staatlich finanziertes Gesundheitssystem, welches jedem Italiener zur Verfuegung steht (Es gibt fuer einige Leistungen Zuzahlungen, von denen man sich aber u.U. befreien kann)

    Der britsche NHS ist ebenfalls ein rein staatliches System, da wurde mir fuer die Behndlung auch noch nie eine Rechnung praesentiert.
    Klar, es gibt auch hier private Zusatzversicherungen (z.B. um schneller einen Facharzttermin zu bekommen), daneben gibt es auch Privatkliniken, wo sich sehr reiche Leute etwas luxorioeser versorgen lassen koennen, aber auch dies wird es im Falle einer „Medicare for All“ Loesung in den USA selbstverstaendlich auch geben.

    Es gibt weitere Beispiele, z.B. das schwedische Gesundheitssystem ist ebenfalls staatsfinanziert (mit einem gedeckelten Zuzahlungsbeitrag)…es gibt weitere Beispiele in Europa.

    Abschliessend empfehle ich Dir den Dialog mit echten Amerikanern. Nicht nur solchen, die irgendwelche Podcasts machen, die Du Dir dann anhoerst und vielleicht misverstehst.

    Diese echten Amerikaner koennen Dir in der Regel Dinge ueber deren Gesundheitssystem erzaehlen, da kommst Du aus dem Staunen nicht mehr heraus.

  7. Noch kurz zum von Euch angesprochenen „Auslassen“ sozialer Themen bei den Republikanern oder z.B. der AfD und warum sie dennoch grosses Waehlerpotential im unteren Einkommensspektrum haben:

    Diese Themen werden nicht ausgelassen. Es wird die Schuld am Versagen bzw. Verfall der Sozialsysteme lediglich externalisiert.

    Ob Salvini, Trump, AfD, die Tories in UK, Thierry Baudet…die Erzaehlung ist uberall die Gleiche:

    Vor allen Dingen Einwanderer und Leute, die „nicht arbeiten wollen“ sind Schuld am Systemversagen und nehmen den rechtschaffenen, fleissigen Eingeborenen ihre hart erarbeiteten Ansprueche auf Versorgung, sichere Renten, rechtzeitige Arzttermine, kleine Schulklassen bezahlbaren Wohnraum und nicht zuletezt ihre Identitaet als „Eingeborene“ oder „traditionelle, weisse Arbeiterklasse“ weg.

    Im Sinne diser Legende ist gibt es nicht genug Platz fuer Alle, keine endlosen Gelder und Resourcen zu verteilen und so muss man zwischen denen unterscheiden, welche die Inanspruchnahme der Privilegien eines funktionierenden Versorgungssystems verdienen (Eingeborene, Personen die Arbeiten, Personenkreis geeint durch i.d.R. historisch abgeleitete Identitaet) und denen, die dies nicht verdienen (Einwanderer aller Art, „faule, arbeitslose Schnorrer“).

    Die Rechtspopulisten nehmen fuer sich in Anspruch, diese gedachte natuerliche, gerechte Ordnung wie sie „frueher einmal war“ (daher die stetige Rueckbesinnung auf eine vermeintlich ethnisch homogenere Vergangenheit mit Identitaetsbezug) wiederherzustellen.

    Die „Sozialpolitik“ der o.g. national- Polulisten ist es wieder Gerechtigkeit zu schaffen, in dem sie Auslaendern und „Schnorrern“ den Zugang zu Privilegien (von der Krankenversicherung hin zum Aufenthaltsrecht, in extremen Versionen das Existenzrecht) entzieht und sie denen, die meinen die Privilegien zu verdienen, zurueckgibt und damit deren vermeintlich bedrohte Identitaet verteidigt.

    Die Angst vor dem (weiteren) Verlust von Privilegien und Identitaet ist es, die den rechten Vertretern national- populistischer Ideen die Waehler zutreibt.

    Die „Sozialpolitik“ der Nationalpopulisten ist das stetige Wettern gegen Einwanderung, alles Fremde und „linke“ (aka alles weiter links als z.B. Salvini) die Identitaet und Privilegien auch an diejenigen verteilen wollen, die dies „nicht verdienen“.

    (Die vielleicht etwas nervige Verwendung von Hochkommas soll zum Ausdruck bringen, dass ich mich von Sprache und Ideologie der Nationalpopulisten aufs schaerfste distanziere…im Internet kann man ja schnell mal etwas falsch verstehen).

  8. Zum Absatz „Gute Schulen & guter Journalismus“
    Jede pädagogische Einrichtung ist ein Soziotop für sich, was sich aus den dort arbeitenden Personen und deren Konzept/ Qualitätsmanagment konstituiert.
    Eine Vorstellung des Ideals, im ÖR, was auf mehr als den Frontalunterricht abzielt, bedeutet einen Mehrwert im Nachdenken um Konzepte um die Einrichtung „Schule“. Ich sehe den Skandal hier nicht – ich sehe das Thema Schule und Format dieser.

  9. Beim Thema Walldorf-Schule hat sich Stefan ja extrem gezielt und selbstsicher verrannt.

    Eine Doku über ein umstrittenes Thema sollte natürlich NICHT von befangenen Personen gemacht werden, die Teil davon sind. Und schon gar nicht „muss“, wie Stefan es nennt.

    Man sollte Walldorf-Schüler und -lehrer ausgiebig interviewen, aber sie müssen / sollen natürlich nicht Autoren der Doku sein, wenn diese unabhängig sein soll.

    WTF.

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