A!Film – Phantastisches Denken

Dienstag, 23. Juli 2019, 9:55 Uhr

Phantastisches Denken, wo gibt’s das eigentlich noch? In den Nachrichtenredaktionen nicht. Dort sucht man zwar ständig nach Protagonisten, Storys und Stimmungen, aber über die Stränge schlägt man nicht. Näher an die Wirklichkeit führt man das Publikum so allerdings nicht. Also gucken wir heute Filme. Linn, Wolfgang und Stefan hangeln sich durch Interstellar, Elysium, Cloud Atlas, erwähnen weitere Filme und Serien und empfehlen euch Bücher für den Urlaub: Abschied von der Erde: Die Zukunft der Menschheit von Michio Kaku, Das Kapital des Staates: Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum von Mariana Mazzucato und Sternenspiel und Sternenschatten von Sergej Lukianenko. Und falls es doch ein Film sein soll, der alles mal etwas anders durchdenkt, schaut In Time.

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9 Gedanken zu „A!Film – Phantastisches Denken“

  1. Also, erst gestern nach vielen Jahren mal wieder Star Trek Der erste Kontakt geschaut. Da wird recht deutlich, wann und warum der Kapitalismus und alles was dazu gehört, überwunden worden ist.
    Ganz nebenbei erfüllt der Film doch immer wieder die Sehnsucht nach echter Science und echter Fiction, mit einem angenehmen und authentischen Maß an persönlichen Konflikten.

  2. zum Film und Foto:
    der Film zeigt ein nach dem physikalischen Modell berechnetes Bild, eine Simulation. Das „Foto“ ist aus in der Realität gemessenen Daten erstellt. Es bestätigt sozusagen das physikalische Modell (das sich die Wissenschaft überlegt hat) und das ist das tolle daran.
    Ich kann nachvollziehen, dass ein fiktiver Film für Nichtfachleute eine interessantere und greifbarere Darstellung eines schwarzen Loches liefert, auch für Fachleute. Die Messdaten und Messverfahren werden erst ab dem Punkt interessant, ab dem man etwas Verständnis für die, der Theorie zu Grunde liegenden, Gesetze/Formeln/Modell hat. und dann ist es kein film mehr, sonder echte richtige Realität 😉

  3. Noch nicht gesehen / gehört, aber schon SUPER gespannt! Hoffentlich bringt die Verlinkung auf RIVVA ordentlich Besucher. Nur der Titel könnte zu wenig clickbaity sein… 🙁

    Danke, euch dreien!

  4. Interstellar, Intro. Der Blick aus dem Fenster sind in die Zukunft versetzte Bilder aus der Zeit der großen Depression als die „Great Plains“ zur „Dust Bowl“ wurden: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dust_Bowl.
    In Europa sind sie uns fremd. Aber in den USA knüpft der Film damit ganz massiv an eine der großen nationalen Erzählung an.

  5. Dass Stefan Interstellar so toll findet, kann ich nur schwer nachvollziehen:
    Was sehen wir? Den inneramerikanischen Konflikt zwischen Silicon Valley und dem mittleren Westen. Im Film hat der mittlere Westen irgendwie die Macht erobert (Trump 2.0) und eine Diktatur errichtet, die alle Menschen dazu zwingt, als Farmer zu leben.
    Doch die tapferen Helden des Silicon Valley geben nicht auf, setzen ihre Hightech ein, bezwingen das schwarze Loch und retten die Menschheit …
    Was für ein Scheiß! Der Film kleidet die Angstphantasien von Hollywood-Hippstern vor den finsteren mittleren Westen in eine Sciencefiction Phantasie. Ok, kann man machen, muss man aber nicht.
    Was die physikalische Qualität betrifft, befrage man Reinhard Remfort von Minkorrekt. Er wird einem kräftig was erzählen können. (Minkorrekt Folge 38) Der physikalische Gehalt grenzt an Bullshit.

  6. Cloud Atlas, Erzählweisen: ist wahrscheinlich ein schönes Beisiel für den Konflikt zwischen Wahrheit und Erzählung. Wir Menschen kommen am besten mit einfachen, linearen Erzählungen ohne Parallelitäten und vernetzende Wirkungsketten zurecht. Deshalb formen wir das, was passiert ist, beim Erzählen so um, dass es Linearität hat. Das ist dann erzählte Wahrheit. Und die weicht ab, selbst wenn sie in bester Absicht erzählt wird

  7. Cloud Atlas ist nicht halb so kompliziert, wie alle behaupten. Viele Zuschauer haben die Premisse einfach nicht erkannt: Es gibt 8-10 Hauptfiguren, welche nach ihrem Tod in anderen Zeitepochen wiedergeboren werden. Obwohl sie nur wage bis keine Erinnerungen an ihre vorigen Leben haben, werden sie dennoch von ihnen beeinflußt. Der Clou: die Schauspieler wechseln die Rolle in jeder Zeitepoche. Jeder Hauptdarsteller spielt im Laufe des Films jede Hauptfigur mindestens einmal. Die meisten Zuschauer fokussieren sich zu sehr auf die Gesichter und lassen sich von den extremen Charakterwandlungen verwirren. War halt so eine Spielerei der Wachowsky Brüder.

    Kritikern wie euch es recht zu machen, ist aber unmöglich. Einerseits sollen die Filme nicht mehr auf klassische Erzählstrukturen zurückgreifen, andererseits wird es euch sofort zu anspruchsvoll, sobald ein Film auch nur mal ansatzweise etwas Neues probiert. Cloud Atlas war da ein sehr gutes Beispiel, denn abgesehen von dem Darstellerwechsel bleibt der Film völlig klassisch und bei gewohnter Erzählstrukturen. Ähnlich wie Interstellar, der sein Gimmick (Verzerrungen von Raum & Zeit) auch nur als Aufhänger benutzt hat.

    Apropos Interstellar: auch hier hat sich Wolfgang mal wieder völlig blamiert mit seinem „Für mich handelt dieser Film von der Gesellschaft und die Leute fokussieren sich viel zu sehr auf den Familienkram“ . Setzt man sich mit einer Stopuhr hin und misst die Laufzeiten über sein Thema, kommt man nicht mal auf 100 Sekunden, trotz der langen Laufzeit des Films, während der Familienkram über die Hälfte ausmacht. Es ist schon sehr eindeutig, dass der Filmemacher das Familiendrama als Fokus hatte.

  8. Kleiner Hinweis an Linn:

    Der „Mehltau“ heißt im Film „blight“.
    x
    Das ist kein bestimmter Pilz oder Bakterie.
    Eher eine Plage, ein Übel für Pflanzen.

    Wiki sagt:
    Blight is a rapid and complete chlorosis, browning, then death of plant tissues such as leaves, branches, twigs, or floral organs.[1] Accordingly, many diseases that primarily exhibit this symptom are called blights. Several notable examples are: …

    Oft sind Pilze oder Eipilze die Ursache. Aber auch Bakterien.

    Ich hätte „the blight“ eher mit „die Pest“ übersetzt.
    Die Pest wird einfach nicht genau erklärt.
    Ist aber auch unwichtig.

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