A!332 – Wislanien

Freitag, 26. Oktober 2018, 12:46 Uhr

Sport ist eine Sache von Lust und Laune, es sei denn, mal will gewinnen, dann braucht man Leidenschaft. Aber lässt sich das nicht verbinden? Wir reden heute mit Ironman Jan Frodeno über seinen Sport, sein Buch und ungewöhnliche Kraftquellen. Kann man wirklich 600 Kilometer fahrradfahren, ohne zur Abwechslung ein paar Podcasts zu hören? Zudem: Brexit. Vielleicht ist ja alles nur halb so wild und braucht einfach seine Zeit (die es neuerdings gibt). Die Bundescyberwehr wird uns notfalls verteidigen. Wer noch mehr Stress sucht, kann sich auf Mathias Musik freuen.

Wir danken unseren Produzenten Martin, Simon, Philippe, Rene, Maarten, Heiner, Verena & Kati, Thomas, Sabine, Julian, Tim und allen unseren Unterstützern.

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10 Gedanken zu „A!332 – Wislanien“

  1. Gesetz von Angebot und Nachfrage = Markt.
    Aber Märkte gab’s schon Jahrtausende vor dem Kapitalismus. Also kann die Definition von Markt nicht die Definition von Kapitalismus sein. Hier wird das mal genauer erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=iaxl-_iJwd4

    Ich mag euch übrigens auch nicht, aber höre mir oft die „Sendung“ an. 😉

  2. Zu Stefans Frage wo Panzer noch eine Rolle spielen ein Auszug aus „Lessons of Russia’s Hybrid War against Ukraine“

    http://bintel.com.ua/en/article/10-13-lessons/
    http://bintel.com.ua/en/article/05-12-lessons/

    [blockquote]
    An increase in the role and place of the heavy armor on the battlefield
    The role and place of main battle tanks (MBT) are decisive on the modern battlefield, if they are equipment with means to counter anti-tank missile systems (ATMS) and light anti-tank weapon (colloquially termed Rocket Propelled Grenades from the Russian abbreviation of Reaktivnyi Protivotankovyi Granatomyot — RPG).
    For example, the modern Russian T-72B3 has upgraded armor, is equipped with dynamic protection system, a new version of the 125-mm gun, and most importantly, with an advanced computerized fire control system with improved optics and modern night/all-weather vision devices.
    The main Battle Tank T-90 also has all these improvements, but its most important feature is the integrated system of active protection Using a radar to detect missiles approaching the tank, this system of protection shoots like a shotgun, a veil of “buckshot” (aerosol grenades), preventing the self-homing of the antitank guided missiles.
    Having taken into consideration the experience of the war in the Donbas, Russia has also developed modular systems of active protection to be used also for MBT T-80, T-72 and T-64;

    Vulnerability of lightly armored infantry fighting vehicles
    Lightly armored infantry fighting vehicles (IFV), the mobility and firepower of which take precedence over their survivability, are vulnerable to anti-tank weapons, medium (30 mm) caliber automatic guns, cluster and thermobaric artillery munitions. When hit, the crews of armored infantry fighting vehicles usually have significant losses in killed or seriously wounded, so they also need to be equipped with integrated systems of active protection;
    [/blockquote]

  3. Manchmal sind yt’s Vorschläge auch hilfreich, habe gerade in unter 2 Minuten alles erfahren was ich zu Ralph Brinkhaus wissen muss, was ein ekelhafter Mensch: https://youtu.be/MKynE_C5_Ag?t=6m28s . Quintessenz: Tritt nur lange genug mit dummen, nicht stichhaltigen Argumenten nach unten, dann wirst auch du iwann Fraktionsvorsitzender.

  4. @Munster
    Als alter Heidjer könnte ich euch eine Führung oder Infos rund um und im Truppenübungsgebiet (größtes Europas mit einer einzigartigen Flora und Fauna ) anbieten – falls der Ausflug nach Munster irgendwann ernst gemeint ist und ihr in der Richtung Bedarf habt. Es gibt hier auch ein Panzermuseum und einen Fliegerhorst etc.

  5. Zwei Bemerkungen zum BREXIT.
    Zum einen würde ich mir wünschen, dass ihr den BREXIT besser von der britischen Seite covert. Was auf Channal 4 und BBC, um nur die gemäßigten Mainstream-Medien zu nennen, abläuft ist spektakulär und macht wenig Hoffnung, auf Einigung. Gerade der verzweifelte Optimismus der britischen Elite (Zitat: „Wir haben auch den 2. Weltkrieg überstanden!“ oder Jacob Rees-Mogg: „Der BREXIT wird etwa 50 Jahre dauern, bis er ein wirtschaftlicher Erfolg wird.“) zeigt, wie schlimm es wirklich steht. Außerdem wird der Hass auf Europa zukünftig in UK (oder was von UK übrig bleibt) ein echtes politisches Thema sein.

    Dann zur Frage „Wie würde ein harter BREXIT aussehen?“. Damit sage ich nicht, dass ein Hard Brexit wahrscheinlich ist, aber er wird (siehe oben) wahrscheinlicher. Hard BREXIT heißt ja: kein Austrittsabkommen oder sonstiges Abkommen wird mit der EU geschlossen werden. Dann gilt Artikel 50,3: „Alle Verträge enden.“.
    Das heißt zum einen: Freihandelsabkommen mit den 27 Mitgliedsstaaten und 60 (!) anderen Ländern, inklusive dem wichtigen Abkommen mit Japan enden abrupt.
    Die Verhandlung solcher Abkommen dauert laut einem Experten um die 2 Jahre für einfache Fälle (Kanada), ca. 6 Jahre mit der EU und 9 Jahre für die USA. Da aber UK als „Brückenkopf in die EU“ benutzt wurde, wird es eine große Abwanderungsbewegung britisher Firmen in Länder wie Estland geben.

    Aber noch interessanter sind die ganzen Abkommen, die den Alltag betreffen, die alle wegfielen. Und was das heißt lässt sich ganz hübsch an den EU „Preparedness Notices“ zeigen: https://ec.europa.eu/info/brexit/brexit-preparedness/preparedness-notices_en

    Da wird von der Entflechtung der Mobilkommunikation bis hin zum Versicherungswesen, der Nutzung von Dünger, Feuerwerkskörpern bis hin zur Aufkündigung sämtlicher Fluggenehmigungen über den EU Luftraum berichtet. Kurzum: keine Flüge von britschen Maschinen über EU Luftraum, wenn diese keinen Sitz in einem EU Mitgliedsstaat haben. Die Fähren können nicht in Calais anlegen. Die britische Autobahn M20 bei Dover wird gerade als riesiger Parkplatz umgebaut.
    Die Folgen eines Hard Brexit sind äußerst lehrreich; ich habe zum ersten Mal den Eindruck, genauer zu verstehen, was eine verflochtene Welt eigentlich bedeutet. Nämlich indem man diese Welt in dem Moment der „plötzlichen Entflechtung“ betrachtet. Ich habe keine Ahnung wie wahrscheinlich so ein Fall wirklich ist. Ich höre aber zur Zeit mit großem Interesse Jason Hunter, der selbst Freihandelsabkommen für UK ausgehandelt hatte und nun seinen Job gekündigt hat, um anti BREXIT Lobby Arbeit zu machen. Dafür war er auch in Genf um sich von der WTO mal erklären zu lassen, was „leaving on WTO terms“ meint. Hier – das sicher tendenziöse, aber nicht uninteressante – Video: https://www.youtube.com/watch?v=OtkP3Hkc1cM&t

    Wer sich mal exemplarisch mit den Folgen des BREXITs für die deutsche Wirtschaft auseinandersetzen will, schaue mal hier rein: https://www.hessen-agentur.de/mm/mm002/939_Brexit_Int.pdf

    Kurzum: mein Aufruf: bitte verharmlost den BREXIT nicht, verfallt nicht dieser „wird schon werden“ Sache. Je größer und unbegreiflicher die Herausforderung (Klimawandel wäre ein anderes Beispiel) desto schädlicher unser Zweckoptimismus (Wird schon werden), weil er eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema verhindert.

  6. Implizite (verdeckte) Staatsverschuldung

    Selbst in der Welt, wo die Staatsverschuldung die heilige Kuh schlechthin ist, steht Italien im Europäischen Vergleich sehr gut dar. Rechnet man zumindest die implizite Staatsverschuldung hinzu: d.h. alle rechtswirksamen Verpflichtungen, die der Staat eingegangen ist (z.B. Rentenzahlungen).

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/214621/umfrage/offizielle-und-verdeckte-staatsschulden-in-laendern-europas/

    Hängt natürlich alles im wesentlichen von der Arbeitsmarktentwicklung, Produktivitätssteigerungen in Verbindung mit entsprechenden Lohnabschlüssen, der demografischen Entwicklung und von Reformen ab und kann deshalb in Zukunft auch ganz anders aussehen.

    Sparen verschlechtert die oben genannten Faktoren. Ja so ist das: Man spart sich arm und konsumiert sich reich. Wäre schön wenn das mal eine Mehrheit in der Welt begreift. Der Schritt zu vernünftigen Sozial- und Umweltstandards ist dann aus wirtschaftlicher Sicht nur noch klein: Die Frage lautet dann nicht „wie solls bezahlt werden?“, sondern „wer bekommt die Erträge?“ 🙂

  7. Also als Experte für die Peripherie und Militärfragen habe ich drei Anmerkungen.

    Erst einmal: Der jüngste EG-Austritt (damals war es noch nicht die EU) hatte auch mit deutschen Fischern zu tun:

    „[Grönland] ist, obwohl es als autonomes Gebiet zum Königreich Dänemark gehört, nicht mehr Teil der EU – unter anderem aufgrund aggressiven Vorgehens bundesdeutscher Fischer. Im Februar 1980 sorgten illegale Fangaktivitäten von Fischern aus Bremerhaven vor Grönland für einen internationalen Eklat. Die Bremerhavener Fischer wurden festgenommen und zu einer Strafe verurteilt. In Grönland jedoch setzte mit Blick auf die herausragende Bedeutung der Fischindustrie für die eigene Wirtschaft eine Debatte um einen Austritt aus den damaligen Europäischen Gemeinschaften (EG) ein. Bei einem Referendum im Februar 1982 stimmten dann tatsächlich 53 Prozent der grönländischen Wähler für den Austritt aus der EG.“

    https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/7045/

    Als Quelle dient GFP dabei: Ove Johansen/Carsten Lehmann Sørensen: Greenland’s Way out of the European Community, in: The World Today, Jg. 39 (1983), Nr. 7/8, S. 270–277.

    Dann zum Militär: Also ein konventioneller Krieg in der Gegenwart ist der Donbass-Bürgerkrieg. Die Armee der Donezker Volksrepublik hat dabei eine größere Panzerarmee als Großbritannien. Hier könnt ihr die Verluste beider Seiten einsehen:

    http://lostarmour.info/map/

    Und CIR ist keine neue Division, sondern eine neue Teilstreitkraft.

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