A!306 – Herbst der Macht

Freitag, 6. Juli 2018, 12:27 Uhr

Tilo guckt nach, was seine Landesmutter Manuela Schwesig so treibt. Dem Land geht’s gut, sagt die Statistik. Manchen Patienten der Uni-Klinik in Rostock geht’s schlecht, sagt NDR-Chefreporter Michael Schmidt. Der inzwischen suspendierte Klinik-Chef möchte gerne die Systemfrage stellen. Obs nur Managmentversagen war diskutieren wir ein bisschen an. Mit Stephan Lamby reden wir dann übers politische Filmemachen mit besonderem Blick auf die Konflikte. Anschließend ein bisschen Talk-Radio, Mathias kleines Feuilleton und eure wieder passenden Audiokommentare.

Wir danken unseren Produzenten Christoph, Stephanie, Matthew, Linn, Anonym, Steffen, Lennard, Vernoika, Anne, Friederike und Markus und unseren Unterstützern Lars, Dirk und Annegret, Marie, Mathias, Alexander, Neven, Julian, Sophie, Jan, Katja, Sabine, Martin, Hauke, Dirk, Jan, Oliver, Ida, Mathias, Michael, Malte, Mario, Maurice, Sean, Anonym, Christian, Dirk, Tom, Ansgar, Maria, Johann, Susanne und Thomas, Janik, Bernhard, Friedrich, Frank, Jörg, Jan-Niklas, Arne, Fabian, Kolja, Patrick, Mario, Jannis, Alexander, Claus, Kristian, Clemens, Ralf, Frnak, Dennis, Lara, Andreas, Simon, Radha, Jan, Roland, Britta, Andreas, Marina, Felix, Paul-Michael, Miriam, Theodor, Thorsten, Raffael, Steffen, Luisa, Konrad, Max-Jacob, Adam, Mario, Konrad, Miriam, Maximilian, Nils, Michael, Karsten, Jan, Dirk, Alexander, Leonard, Marc, Markus, Henrik, Michel, Bernhard, Markus, Josef, Johannes, Florian, Christian, Felix, Stefan, Stephan, Jan, Tobias, Bernhard und Christian.

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26 Gedanken zu „A!306 – Herbst der Macht“

  1. Boah Stefan … wieder die Welt und FAZ gefrühstückt? Wählst du eigentlich FDP ?Junge junge. Alles nicht finanzierbar mit der Pflege wa?! Dumm solche aussagen! Überleg dir doch lieber wie es sich finanzieren ließe statt einfach stumpf immer wieder zu behaupten die 3,5% der verdi wären Fake News. Ich musste ausmachen. Sorry Leute.

    1. Hör doch genauer hin. Ich habe den 3,5% von Verdi 6% oder 7% gegenüber gestellt, die ich für realistischer halte. Sogar die Begründung ist im Podcast drin: Die Verdi-Studie ist fünf Jahre alt. Meine Prognose schaut mindestens fünf Jahre in die Zukunft.

  2. Hallo,
    zur Pflege – Alten und Krankenpflege – fällt mir auf, dass offenbar wenige Bilanzanalysen der Alten und Pflegeheime und Krankenhäuser öffentlich gemacht werden. Sprich: Wo bleibt die Kohle, wie sieht es mit den Geldströmen, hier mal Mikroökonomie, aus. Zu vermuten ist für die Patienten – Alten – nichts Gutes. Vor vielen Jahren wollte ich selber ein Altenheim betreiben und wäre nach + – 5 Jahren von allen finanziellen Sorgen befreit gewesen. Wie dies heute aussieht kann ich nicht sagen, aber der Link von Stefan und sein Kommentar zu dem Link (SWR2, den ich noch nicht gehört habe ) lässt erahnen, dass eine Analyse der Geldflüsse manches erhellen können. Oder wie Stefan so schön sagt – der Blick aufs Detail wäre wohl nötig. Die moralische Entrüstung ist ehrenwert aber ………

    Grüße Ernst

  3. Hallo Stefan,
    Dein Argument, dass durch eine ordentlich finanzierte Pflege der Gesamtwirtschaft Geld entzogen wird ist meiner Meinung nach ein bisschen kurz gedacht. Es mag wohl stimmen, dass der einzahlende weniger Geld zu Verfügung hat, solange das Geld für die Versicherung jedoch nicht irgendwo vergraben wird, wird es ja von den Leuten ausgegeben die davon bezahlt werden. Dadurch entsteht der Gesamtwirtschaft insgesamt kein Schaden. Ich würde sogar behaupten, dass wenn die Versicherung gut gemacht wird, ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen möglich ist, da totes Kapital von reicheren Mitbürgern in Umlauf gebracht werden könnte.

    1. Der Punkt, dass Pflege ein potentielles Erbe verzehren kann, ist interessant. Aber ansonsten gilt aus meiner Sicht: Pflege ist totaler Konsum, da ist nirgendwo Investition.

  4. Faktisch hat Stefan recht, die Pflegeversicherung ist jetzt schon ein absolutes unterfinanziertes steuerliches Zuschussgeschäft und das bei den beschriebenen eigentlich menschenunwürdigen Verhältnissen. Durch die (für die Pflegekosten) ungünstige Demografieprognose ist aber nicht einmal dieses Niveau gesichert. Die Frage ist also wie viel Pflege jedem Einzelnen und der Gesellschaft in Zukunft wert ist. Die von Stefan geschätzten monatl. 750€ sind da durchaus eine realistische Zahl für eine gute Pflegeversicherung.

    Es ist aber grundsätzlich schon einmal falsch private Träger hier an den Pranger zu stellen. Es ist nämlich mitnichten so, dass die Betreiber sich nur die Taschen voll machen und nichts dafür tun.

    Beim derzeitigen Fachkräftemangel ist es aber natürlich sehr leicht auf die bösen Kapitalisten zu zeigen (@Klimbim Stefan ist imho auch noch nie als FDP Sympathisant aufgefallen, in diesem Fall auch nicht) und Dieses zu behaupten. Gute Pflegekräfte wachsen nun einmal nicht auf Bäumen.

  5. Klar ist Pflege keine Investition. Es muss ja auch nicht überall ein finanzieller Mehrwert entstehen. Worauf ich hinaus will ist, dass es reicht wenn alle in ein progressives umlagefinanziertes Pflegesystem einbezahlen und davon die Pflegekosten getragen werden. Die Leute die im System arbeiten sowie die Einrichtungen werden von den Beiträgen bezahlt und kein privater Träger schöpft Gewinne ab. Das System ist natürlich ein reines Dienstleistungssystem und das dafür benötigte Geld wird nur von der Versicherten in die Angestelltentasche umverteilt. Für die Wirtschaft bliebe die Geldmenge immer die selbe und der zB Einzelhandel würde keine Einbußen feststellen müssen. Altenpfleger müssen von ihrem Lohn auch leben.

  6. Zu klimbim und Stefan in Sachen Verdi-Studie…
    Ich höre das genau wie Klimbim und kann keine Gegenüberstellung hören. Du sagst einfach die Studie sei fake news…und dass das keine drei, sondern zehn Prozent kosten würde. Wie auch immer die Realität aussieht, aber das ohne jegliches Wissen so raus zu kloppen ist schon sehr fragwürdig. Außerdem sprach Tilo von 3% paritätisch … kann man ja auch so verstehen, dass jede Seite 3% zahlt.
    Also ich kann deine zickige Reaktion da nicht verstehen. Da haben sich wohl die Hörer nicht provozieren lassen, sondern Du?… bzw beide.
    Ich finde die Aussage „fake news“ einfach schwierig. Du weißt ja nicht mal auf welche Zeit die Studie abzielt. Der Spruch – die sollen den Regler mal auf 2045 setzen- hilft da auch nicht.
    Ich bin bei diesem Thema der auf jeden Fall auf „Tilo‘s Seite“. Es ist finanziell machbar, spätestens wenn die Japan-Roboter kommen? und der Staat die Pflegeheime wie eine öffentliche Körperschaft o.ä. führt. Es muss damit nicht groß verdient werden! Ein Nullsummenspiel reicht. Die Qualität muss bei den Staatlichen einfach über Bezahlung geregelt werden. Dann gehen die privaten pleite, die muss es ja eh nicht geben. Soll der Staat das machen.
    Aber wie auch immer, machbar ist alles. Das einfach als unlösbar abzutun ist sehr einfach.

    Hfglg8

  7. Pflege hat keinen ROI für die Gesellschaft? Ja, denkst du denn, die Oma legt sich das ganze Geld unters Kissen? Es werden Pflegeheime gebaut, es werden Pfleger, Ärzte und Therapeuten bezahlt, es werden Pflegeprodukte und Technologie entwickelt und hergestellt, es wird Verpflegung der zu Pflegenden benötigt, Haudmeister und Handwerker kümmern sich um die Einrichtungen, Fahrdienste kaufen Autos usw…usw… Und das alles kommt zu fast 100% aus unserem eigenen Land, und der Rest aus Europa.

    1. Mein Argument lautete nicht „es ist kein Geld in Bewegung“. Ich wiederhole es nochmal: Geld ist in Bewegung, aber es ist lediglich eine Ablenkung. Es fingen keine Investitionen statt, sondern lediglich Konsum. Geld wird verbrannt.

  8. Diese persönliche Erfahrung zu dem Thema Alten-, Kranken,- Pflege und Behandlung (bei uns Versorgung – in nördlichen Ländern Umsorgung, auch hier wäre ein Ländervergleich nötig) möchte ich noch anmerken, nach meinem Kommentar gestern.
    Ende der 90er (für Tilo und Stefan also in prähistorischen Zeiten ) musste eine Tante von mir in ein Altenheim. Umgebautes altes Hotel, ca. 120 Altenplätze, Ort mit altem “Bad” Titel, nett. Damals kostete dort ein Bett (fast alles Zweibettzimmer ) je nach Pflegestufe 4500,00 DM bis 6000,00 DM im Monat. Ergibt, bei ,sagen wir , Auslastung von 100 Betten 450000,00 DM bis 600000,00 DM pro Monat – im Jahr dann 4,5 bis 6 Millionen………
    Als meine Tante Geburtstag hatte lief nach der kleinen Feier die Heimleiterin hinter mir her mit dem Hinweis ich müsste den Kaffee noch zahlen. Auf meine Bemerkung, dass ich davon ausgehe das dies in den Monatskosten enthalten sei bekam ich sinngemäß zur Antwort – “dies sei nicht tragbar, was meinen sie was die Leute essen.”
    Also 450000,00 DM bis 600000,00 DM pro Monat Brutto für 100 Menschen, eine Pflegekraft verdiente damals ca. 1800,00 DM bis 2000,00 DM Brutto. Diese persönliche Erfahrung war damals für mich ein Aufheller zu dem Thema. Wie dies heute aussieht kann ich nicht sagen.
    Also, wie schon gesagt – wo bleibt die Kohle. Eine saubere Finanzanalysre ist eine gute Diskussionsgrundlage.

    Grüße nochmals Ernst

  9. zu der Konsum, Investition – Diskussion.
    Was meinst du mit Investition Stefan – volkswirtschaftlich steigt durch Pflege die Produktivität nicht ??
    Neulich meintest du das durch die Digitalisierung der Alten – „Umsorgung“ ein Innovationsschub bevorsteht. Die lieben Diskussionsteilnehmer sollten m.E. die Definition der gebrauchten Begriffe abklären.

    Ernst

  10. Das Problem ist, daß in der Pflege kaum Produktivitätssteigerungen möglich sind, während in anderen Branchen viel größere Steigerungen möglich sind (Rationalisierung, Automatisierung). Die Aufgabe des Staates wäre es, das nationale Produktivitätswachstum BRANCHENÜBERGREIFEND in Lohnwachstum umzusetzen. Denn:
    1. In Branchen mit niedrigerer Produktivität wird sogar härter gearbeitet*
    2. Mehr Einkommen = mehr Steuern; mehr Konsum = mehr Steuern

    *: gilt auch für Länder mit unterschiedlicher Produktivität. Weniger Produktivität = mehr und härtere Arbeit. Die „faule Griechen“-Rhetorik ist also komplett falsch.
    Aber: zwischen Ländern sollte das Verhältnis von Lohnhöhe zu Produktivität (Wettbewerbsfähigkeit) gleich sein, also weniger Produktivität = niedrigere Löhne (oder schwächere Währung). Deswegen geht Einheitswährung nur in einer Föderation, nicht zwischen verfeindeten Wirtschaftskriegsparteien.

  11. Liebes Aufwachen-Podcast-Team,

    Zwei Jahre hat uns unser Chemielehrer auf unser Abitur vorbereitet, aber auch die Allgemeinbildung kam dabei nicht zu kurz.
    Heutzutage werden fast alle Nachrichten je nach Zweck überarbeitet.
    Da das bei ihnen kaum der Fall sei, empfahl er uns Ihren Podcast.
    Als Dankeschön für sein Engagement und für die tolle Abiturvorbereitung, wollen wir in seinem Sinne das neutrale Berichten mit einer Spende ein wenig fördern.

    Wir danken Ihnen für die tolle (Unterrichts-)Zeit und die amüsanten Wortgefechte.

    Philipp Smuda, stellvertretend für den Chemie-Leistungskurs des Albert-Schweitzer-Gymnasiums 2018

    P.S.: Da unser Chemielehrer ihren Podcast sehr aufmerksam verfolgt: Grüße gehn raus!

  12. Hat der Lamby die Merkel bei ca. 1 Std. 34 gerade als die perfekte Psychopatin bezeichnet? Cool, guter roter Faden für eine Filmreihe, regelmäßig abzuchecken auf wen in Führungspositionen diese personality trades noch und wie stark zutreffen.

  13. Das ist ein altes neoliberales Argument: der Staat kann nicht modern managen. Nur sind wir 30 Jahre weiter: Unternehmen mit staatlichen Aufgaben sind heute dadurch in Staatshand, dass die Anteile dem Staat gehören und nicht dadurch, dass sie aus dem Ministerium heraus geleitet werden.

    Das Bewusstsein muss sein: wozu haben wir einen Staat? Zur Daseinsvorsorge: Das heißt: für dringende Bedürfnisse darf der Staat Preise von Grundnahrungsmittel senken, die Polizei stellen, die Wohnungsspekulation beenden, Lehrer verbeamten und so langsam ggf. auch Provider verstaatlichen, sollte es zu Problemen kommen: Pflege das Selbe: privat heißt auch immer, dass du dir einen Mitesser ins Fell setzt.

  14. Hallo, moin, servus und howdie! 🙂

    Danke für für A! 306! <3

    Mal wieder ein ARTE Tipp.

    War Diary

    https://www.arte.tv/de/videos/054754-000-A/war-diary/

    104 Min.
    Verfügbar von 04/07/2018 bis 01/10/2018
    Live verfügbar: ja
    "Ich bin ein Augenzeuge. Ein Chronist eines Krieges. Alles, was Sie sehen werden, habe ich selbst erlebt." Fünf Jahre, 15.000 Takes, ein Film. Seit 2012 dokumentiert der deutsche Reporter Carsten Stormer den Krieg in Syrien. "War Diary" ist sein filmisches Tagebuch.
    In der provisorischen Klinik in Aleppo werden die Verletzten wie Wellen angespült. Die Kamera lässt sich treiben, minutenlang, ohne Schnitt. Eine Bäckerei in einer engen Gasse, ein kleines Fenster in der Wand, die Hungernden warten stundenlang auf ein Brot. Die Menschen werden zum Treibgut des Krieges. In einer zerbombten Straße fegt ein Mann den Bürgersteig. Der Filmemacher Carsten Stormer hat die Brutalität, aber auch den Heldenmut der Menschen erlebt. Eine frühere Lehrerin wird zur Chefredakteurin einer Widerstandszeitung. Sie schmuggelt Cartoons gegen Assad durch die Checkpoints des Regimes. Die White Helmets graben anfangs ohne Helm und Spaten die Menschen aus den Trümmern. Der Film zeigt die Absurdität so eines Krieges. Carsten Stormer ist immer dabei und filmt Hunderte Stunden. Und er ahnt dabei nicht, welchen Preis er selbst dafür bezahlen muss. "Verwundete Menschen werden in dem kleinen Krankenhaus angeschwemmt. Einer nach dem anderen, im Minutentakt. Ich sehe, ich filme, und ich verdränge. Ich bekomme das viele Blut nicht mehr aus meinem Kopf und arbeite einfach weiter", sagt Stormer. Jeder, der längere Zeit in Syrien arbeitet, lässt ein Stück seiner Seele in dem zerrissenen Land zurück. "War Diary" ist ein sehr persönlicher Film, ein filmisches Essay über fünf Jahre."

  15. Auch ein Gegner des oberflächlichen Vegan-feel good lifestyle Wahnsinns. Jeder wie er lustig ist aber begreifen die Leute nicht das Tiere auch in der freien Wildbahn ohne Menschen gefressen werden würden? Oder qualvoll an Krankheiten eingehen? Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu. Wieviel Fleisch man essen sollte darüber lässt sich streiten, über die Haltung auch. Muss man streiten! Aber Vernunft sollte in der Diskussion auch eine Rolle spielen. Und nur weil Veganer mit sich im Reinen sind ist damit den Tieren nicht automatisch geholfen. Die Welt ist kein Streichelzoo. Nehmt den Menschen aus der Gleichung und alles wird gut? So funktioniert das nicht.

  16. Hallo,

    erstmals vielen Lieben dank für eine neue Folge:D!

    Also die letzte Woche war ja voll mit wichtigen Themen: Fußball WM, Unionsstreit und und und.
    Alles sicher ganz dolle wichtig! Irgendwie finde ich es aber Trotzdem verstörend, dass in der Ukraine stattfinden Pogrome gegen Sinti und Roma, die von den Angreifenden sogar gefilmt werden und kürzlich auf einen Mord hinausgelaufen sind hierzulande scheinbar kein Medienecho finden.

    Vermutlich gibt es eine Untergrenze an Toten die überschritten werden muss bevor ein Nachrichtensprecher sich mit gedämpfter Stimme hinstellt und von Gräueltaten und „dem unvorstellbaren“ redet.

    Irgendwie hoffe ich es und wünsche mir, dass es diese Nachricht gegeben hat und ich sie nur nicht gefunden habe.

    Links zum Thema:

    8. Juni
    https://www.rferl.org/a/ukraine-far-right-vigilantes-destroy-another-romany-camp-in-kyiv/29280336.html

    25. Juni
    https://www.rferl.org/a/ukraine-roma-deadly-attack-escalates-violent-trend/29318822.html

    30. Juni
    https://www.aljazeera.com/indepth/features/attack-roma-killed-laid-rest-180629175419541.html

  17. Hi,
    wollte Tilo darin bestärken, Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig in den Podcast einzubauen und Stefan darin, gerade die Finanzhauptstadt Frankfurt dem gegenüberzustellen. Das zeigt doch umso mehr, wie unterschiedlich die Situationen in Deutschland sind, wie die Lebenswelten immer stärker auseinanderdriften und das Verständnis für den jeweils anderen, der nicht zur eigenen sozialen Gruppe gerhört, so gering ist. Menschen strömen in die Städte, dort wird es immer enger und teurer und in den ländlichen Räumen kämpft man um Infrastruktur, Bevölkerungszuwachs und Arbeitsplätze. Ländlicher Raum als landwirtschaftlicher Raum, Wohnort, Erholungsort und Wirtschaftsstandort – die Vorzüge ländlicher Räume wie die von MV und die Notwendigkeit von Investitionen sollten in den Medien (und dann auch im Aufwachen-Podcast) und bei der Politik viel mehr Gehör und Aufmerksamkeit finden.

    Ansonsten mal wieder eine tolle Folge! Danke euch!

  18. @Laus Leber

    So ein gequirlter Unfug. Die eigene, durch freie Entscheidungen ausgeübte Grausamkeit mit der Indifferenz der Natur gegenüber von uns als Grausamkeit empfundener Begebenheiten zu begründen ist so feige wie es dumm ist. Im Gegensatz zu anderen Tieren haben wir einen (freien) Willen und sind nicht komplette Opfer unserer Triebe. Wir sind fähig, Ereignisse und Taten moralisch einzuordnen und eigene Entscheidungen zu treffen.

    Was für ein trauriger Rechtfertigungsversucht für einen inakzeptablen Zustand. Die Entscheidung zum Fleischkonsum und die Entscheidung zur industriellen Fleischproduktion müssen klar getrennt werden. Alles andere ist eine krasse Vereinfachung des Ist-Zustands.

    „Nature is cruel. We don’t have to be.“

  19. Lieber Stefan, lieber Thilo,
    Die CSU und Horst Racehofer sind ja momentan in eurem Fokus und für mich als bayrische Europäerin füllt ihr die Rolle der staunenden Nichtbayern souverän aus. Ich möchte euch eine kleine Anekdote aus dem bayrisch-schwäbischen Bereich liefern, die medial keine Beachtung findet.
    Da ich aktuell schwer damit beschäftigt bin für eine Partei – die unter Sonstigen läuft -Unterstützerunterschriften zu generieren, bin ich viel mit dem „Wählervolk“ auf der Straße in Kontakt. Wir brauchen für Schwaben ca. 1400 Unterschriften (zum Vergleich : in ganz Hessen müssen 800 gesammelt werden). Wir haben unser Ziel innerhalb von 2 Monaten fast erreicht und das liegt auch daran, dass die Menschen dieses Machtgefüge der CSU satt haben.
    Als Beispiel: die ersten Wahlplakate sind erschienen. Auf einem ist ein CSU-Landrat abgebildet, der einen Fußball in der Hand hält. Darunter steht: Ball halten!
    Ein besseres Sinnbild für die Arroganz der Macht wäre auch mir nicht eingefallen.
    Es gibt in Bayern viele Menschen, die weniger bayrisch und dafür mehr europäisch denken. Dieses Verständnis scheint der CSU schon vor langer Zeit abhanden gekommen zu sein.

    Viele Grüße
    Anja

  20. Habe gerade mal wieder eine alte Folge der Harald Schmidt Show (1123) gesehen und musste sehr oft an den Podcast denken.
    https://www.youtube.com/watch?v=ZDUA9muzcK8

    Es war ja die Folge nach dem „Kanzlerduell“ Schröder – Stoiber und ergab dann diese schönen Kommentare zum allseits beliebten Thema „talking points“:
    https://streamable.com/vks2y

    Danach ging es noch um das Buch „Die deformierte Gesellschaft“ von Meinhard Miegel, der mir tatsächlich gänzlich unbekannt war. Teaser dazu:
    https://streamable.com/huw8m

    Und das ist alles aus 2002.

  21. Ein paar Gedanken ausgehend von Stefans Punkt, Pflege sei ein Loch, in dem alles Geld verschwindet, das man hineingibt: Ich stimme insoweit zu, dass Pflegeausgaben nicht als Investitionen im monetären Sinne von produktivitätssteigernden Maßnahmen (alias Automatisierungen) gezählt werden: „Humankapital“ wird bisher nicht quantifiziert. Die Ausgaben sind dem Konsum zugeordnet, wie z.B auch die Gehälter von Lehrern und Erziehern.
    Trotzdem bezeichnen wir Bildung als Investition in die Zukunft. Ich denke, bei der Pflege ist es ähnlich: Eine Tätigkeit, die wie die Bildung, der Reproduktion (Gesundheit/Wissen) dient und die allgemeine Wohlfahrt steigert. Aber sozusagen im Unglücksfall.
    Der Lohn, den Pflegende dafür erhalten, ist aber zunächst nicht weg, sondern kann für (teilweise) selbstgewählte Zwecke verausgabt werden. Er wird zur Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, und trägt dazu bei, den Wirtschaftskreislauf aufrecht zu erhalten. In der Folge wird bei Halterwechseln das Geld dann wieder wegbesteuert. Es sei denn, es wird gespart, dann trägt es zum (Geld-) Vermögen der Privaten bei.
    Für kollektive Zwecke können so Geldmittel in die Ökonomie gebracht werden, die im Austausch für gemeinschaftlich sinnvolle Tätigkeiten an die Bürger ausgegeben werden.
    Es gäbe auch andere Möglichkeiten, Leuten Kaufkraft zu geben, z. B. ohne Gegenleistung als Grundeinkommen. Die Re-/Produktionsleistungen wären dann allerdings nicht erbracht und das würde einen Verlust an allgemeinem Wohlstand bedeuten. Die Leistungen müssten dann auf „dem Markt“ hergestellt werden.
    Die größte Schwäche des Grundeinkommens ist eben, dass es nichts produziert! Der Weg der kollektiven Geldmittel sollte daher den Umweg über wohlfahrtssteigernde, vor allem reproduktive Tätigkeiten nehmen. Wenn vieles automatisch funktioniert, gibt es endlich mehr Zeit für Pflegende und Gepflegte und für Kreativität ist dann auch mehr Platz als heute. Aber nur, wenn die Knete stimmt.
    Vielen Dank für den Mega Podcast!
    Jan

  22. @keineAhnungvonNix
    Sie machen den Fehler zu glauben, dass es eine allgemeine Moral gäbe. Dem ist nicht so.
    Das unterscheidet sich von Kultur zu Kultur und hängt auch von der Zeit ab in der man lebt.
    Kinderehen sind in manchen Ländern ganz normal und bei uns gegen die Moral.
    Tiere zu töten ist deshalb nicht böse man macht es einfach wie man sich entscheidet die Zähne zu putzen.

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