A!274 – Chichihuahua

Dienstag, 27. Februar 2018, 15:52 Uhr

“Heimat”, was für ein aufregender Begriff. Selbst diejenigen, die den Begriff nicht mögen, können doch stundenlang über ihn reden. Wir hören Volker Schwenck zu und reden darüber, was im Koalitionsvertrag zur Heimat steht. Wir gucken nach Syrien, Amerika und Mecklenburg-Vorpommern. In Sigmar Gabriels Heimat ist die Welt so lange in Ordnung, wie Siggi noch im Fernsehen zu sehen ist. In Venezuela retten sie ihre Heimat mit Krypto-Öl-Geld. Heimat! Damit schärft die CDU jetzt ihr Profil. In den Audiokommentaren folgt noch ein Heimat-Leidensbericht von Florian aus Delmenhorst.

Wir danken unseren Produzenten Simon, Klaus Jürgen, Marc, Verena und Kati, Stefan, Konrad, Frank, Dominik, Rene, Stephan, Michael und unseren Unterstützern Jonathan, Hans-Georg, Fritjof, Moritz, Rene, Lukas, Johannes, Artur, Lorna, Sandra und Aaron, Sebastian, Peter, Ivon, Jan, Raphael, Christian und Edith, Katharina, Nicolas, Marius, Christine, Julia, Christian, Jonas, Florian, Nina, Felix, Antonios, Alexander, Silke, Philipp, Ronny, Markus, Demian, Katharina, Nils, Thomas und Bernhard.

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25 Gedanken zu „A!274 – Chichihuahua“

  1. Heyho,

    eine kleine Anmerkung zu Tilos Interview mit dem Havard-Dozenten. Ich beschäftige mich gerade auch seit einigen Wochen mit Populismus und der Unterform Rechtspopulismus, wenn auch nur als schnöder Student. Die in der politischen Soziologie geläufigste Definition ist die hier von Cas Mudde:

    „We define populism as a thin-centered ideology that considers society to be ultimately separated into two homogeneous and antagonistic camps, “the pure people” versus “the corrupt elite,” and which argues that politics should be an expression of the volonté générale (general will) of the people“ (Mudde & Kaltwasser, 2017, S. 5f)

    Vllt wollte Mounk darauf hinaus… Die Aussage hinter der Definition von Mudde: Populismus alleine hat erst einmal sehr wenige Inhalte – im Gegensatz zum Sozialismus, Liberalismus oder auch Faschismus. Bei all diesen Ideologien bedienen sich PopulistInnen, mal mehr rechts, mal mehr links (in Europa momentan deutlich häufiger rechts). Der einzige Inhalt ist erst einmal: Wir sind die Guten, die dem Volk, dessen Willen wir und nur wir vertreten, gegen die korrupte Elite. Die Unterform Rechtspopulismus hat dann noch eine zweite Abgrenzung an Bord (zusätzlich zu Volk vs. Eliten): Volk vs. AusländerInnen. Was laut der Ansicht der meisten ForscherInnen, die ich gelesen habe, die Unterscheidung zwischen rechtspopulistisch und rechtsextrem ausmacht, sei das Verhältnis zur Gewalt bzw. zum demokratischen System. Wobei der Übergang da aus meiner Sicht fließend ist…

    LG

    1. Populismus ist keine Ideologie, die mit Sozialismus, Liberalismus oder Faschismus verglichen werden kann. Das wären kategoriale Fehler. Wenn man den Begriff und die mediale Idee von Populismus nicht ablehnt – was man erstmal begründen muss – bleibt überhaupt nur eine Art politische Methode übrig, über die man dann sprechen könnte. Aber selbst da fällt die Eingrenzung und Unterscheidung irgendwie schwer. Populismus ist einfach gar nichts. Allenfalls ein Vorwurf, aber darüber hinaus nichts, woran man wissenschaftlich fruchtbar arbeiten könnte. Totale Zeitverschwendung.

  2. Vielleicht gibt es bald AKK, H&K und MBS (Mohammed Bin Salman) bei einem gemeinsamen Fotoshooting bei einer schönen Messe wie der IDEX oder SOFEX, wo doitscher Kruppstahl und Wertarbeit erfolgreich ausgestellt wurden, sodass sie Rekordgeschäfte unserer stolzen Verteidigungsindustrie verkünden darf? #metoo

  3. zum Petro:

    Soweit ich das nun nachgelesen habe, ist der Petro eine Kryptowährung auf Basis einer blockchain die NEM heißt und vor Allem in Japan entwickelt und genutzt wird.

    Ein mining wie bei bitcoin dürfte es da nicht geben.
    bitcoin ist durch den sog. proof of work Ansatz ‚gedeckt‘.
    Also Strom gegen Bitcoin.

    Der Petro wäre durch ein Ölfeld gedeckt und der Kurs ist an den Ölpreis gebunden, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Die Deckung ist aber vermutlich eher virtueller Natur, weil man
    ja viele Länder der Welt mit Resourcen hat, die diese gar nicht fördern können. Andererseits, wenn z.B. China oder Russland oder Türkei usw… die Währung aufkaufen würden, könnten sie evtl. auch die Besitzrechte durchsetzen.
    Es wäre also soz. ein Geld mit echter Deckung, wenn man so will.

    Der wichtigere Aspekt ist aber nicht, die Deckung, sondern einfach die Möglichkeit einen Zahlungsverkehr zu installieren,
    der nicht durch das internationale Zahlungswesen kontrolliert werden kann.

    Also Venezuela könnte bspw. in Petro Öl verkaufen und irgendetwas anderes einkaufen, ohne auf den US-Dollar in dem Sinn angewiesen zu sein.

    Es ist also einfach eine Parallelwährung, welche nicht der Inflation der Landeswährung Bolivar unterliegt und welche an US Sanktionen vorbei gehandelt werden kann.

    Das ist natürlich auch immer so eine Sache, einerseits, wird so einem Regime vorgeworfen, dass die eigene Bevölkerung verarmt und andererseits, wird durch Sanktionen versucht das Regime in die Knie zu zwingen, durch ‚wirtschaftliche‘ Belagerung soz.

    Russland soll anscheinend auch schon eine solche staatl. Kryptowährung planen.
    Es wird also früher oder später der Dollar soz. weniger gebraucht, wenn Rohstoffe weniger in Dollar gehandelt werden.
    Die Folge wäre, dass das Geld dann ‚heimkehrt‘.

    Habeck hat übrigens jetzt einen text zu Nord Stream II verfaßt:

    http://www.robert-habeck.de/texte/blog/energie-als-waffe-kein-ausbau-von-nord-stream/

    hier das hearing in den USA dazu, da sind alle Argumente enthalten:

    https://www.foreign.senate.gov/hearings/european-energy-security-us-interests-and-coercive-russian-diplomacy-121217

    1. Hm. Krypto dient dann offenbar als Versprechen des Staates an die privaten Nutzer, dass man mit der Währung kein Schindluder (hinsichtlich Inflation) betreiben werde… Vielleicht doch gar nicht so blöde.

  4. Hi Stefan,
    die Frage: „Wer blickt in Syrien und Umgebung eigentlich noch durch?“ trieb mich die vergangenen Tage auch um. Heute Mittag lief im DLF eine gute Einordnung von, wieder einmal, Herrn Lüders. Sicher nicht allumfassend, aber gut einordnend.
    Sich jetzt etwa schlauer fühlend,
    seid liebesgegrüßt (auch) Stefan.

    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2018/02/27/wie_weiter_mit_den_rebellengebieten_interview_mit_michael_dlf_20180227_1215_6c09309a.mp3

  5. Bewertung von Ärzten im Internet:

    Ich verstehe den Punkt, dass ein Bewertungsportal nicht mit einem Werbeportal verknüpft sein sollte. Das halte ich im Sinne der Transparenz auch für sehr wichtig. Allerdings verstehe ich die grundsätzliche Ablehnung eines Bewertungsportals für Ärzte nicht. Im Gegenteil, ich finde, dass das eine sehr hilfreiche Entwicklung ist. Die Suche nach einem guten Arzt in einer neuen Stadt ist ausgesprochen schwierig, weil in der Behandlung nicht nur die formale Qualifikation von Bedeutung ist, sondern auch die Interaktion zwischen der Person Arzt und der Person Patient eine gewichtige Rolle spielt. Bevor Menschen also gezwungen sind, sich von Arzt zu Arzt zu hangeln, bis sie eine Person gefunden haben, die ihren Bedürfnissen z.B. im Sinne von Gründlichkeit, Freundlichkeit etc. entspricht, ist es doch sinnvoll, wenn man auf die Erfahrungen von anderen Patienten zurück greifen kann. Das Argument, dass es da zu regelrechten Erpressungen käme, kann ich nicht nachvollziehen. Sicherlich gibt es diese Gefahr grundsätzlich, die betrifft aber potentiell jeden im System und wird sich am Ende des Tages herausmitteln. Abgesehen davon gibt es ja oft mehrere Bewertungen und man kann sich ein umfassendes Bild machen. Wenn dann bspw. eine Bewertung heraussticht, die dem Eindruck vieler anderer Personen nicht entspricht, dann weiß der suchende Patient – mit gewissem Reflexionsvermögen- trotzdem, woran er ist.
    Einen überaus positiven Aspekt sehe ich übrigens darin, dass solche Systeme potentiell ein gewisses korrektiv gegen die Ausnutzung des Machtgefälles in der Arzt-Patienten-Beziehung darstellt. Informationen über solche Vorkommnisse sind sonst kaum zu bekommen, insbesondere in anonymen Regionen, in denen es wenig direkten, zwischenmenschlichen Austausch über Erfahrungen mit Ärzten gibt.
    Zu guterletzt: Um der Verzerrung der Bewertungen durch Nörgler und Unzufriedene entgegen zu wirken, könnten Ärzte ihre Patienten darauf hinweisen, dass es solche Möglichkeiten zur Bewertung gibt und dass sie, wenn sie denn zufrieden sind, das auch anderen Menschen kundtun könnten.

  6. Moinsen!
    Ich bin ja sprachlos ?! da kommt ein Allgemeinmediziner in die Nachrichten und bietet eine Berichterstattung, wie sie seit Wochen ( eigentlich Jahren) nicht geliefert wurde.
    Wow!
    Das bekräftigt mich weiter in der Auffassung, jeder halb hirntote kann besser berichten als die ÖR es in den letzten Jahren taten. Und damit will ich den Arzt nich angreifen, auf keinen Fall!
    Nur der fährt durch die besagten Gebiete und kommt unweigerlich zu dem genannten Fazit…dazu brauchen die ÖR erst einen Mediziner?! Mein Gott, macht euren Job gefälligst selber und das auf Kosten des ÖR! So zahlen dafür auch noch Hilfsorganisationen ??
    Bin wohl nur in Schockstarre…

    PS: Danke das ihr meine Kommentare ertragt und nicht sperrt – wie es ein „Jan“ tun würde, ich muss irgendwo auch mal etwas Dampf ablassen.
    Und die ÖR hab ich momentan richtig auf dem Kieker ?
    Die haben so stark manipulativ auf zBsp den Wahlkampf /DieselSkandal eingewirkt… das steckt mir noch immer in den Knochen! Vertrauensverlust für Jahre!

    Hfglg8

  7. CHI-huahuas heißen die Viecher, nicht CHICHI-huahuas …
    Wenn das keine Absicht war, dann muss man leider konstatieren, dass Ihr manchmal von erschreckender Ahnungslosigkeit seid, wenn es um simple Allgemeinbildung angeht … 😉 (No offense)

  8. Bezüglich jameda:
    Also mir als Nutzer bzw. Patient ist doch völlig Wumpe, ob da bei dem Arzt der da gerade angezeigt wird noch Konkurenz angezeigt wird.
    Ich will wissen ob der Arzt da okay ist und les mir durchaus mal Patientenbewertungen durch…
    Gerade bei Hausärzten interessiert mich schon ob ich bei dem Arzt nur eine „Gesprächsdiagnose“ bekomme oder ob der auch wirklich mal untersucht.
    Ich will außerdem keinen Arzt der mir für jeden Furz direkt Antibiotika verschreibt ohne wirklich mal geguckt zu haben was da los ist und ja diese Ärzte gibt es durchaus…
    So verkehrt ist die Plattform von daher in meinen Augen nicht.

  9. @Johnny ach echt? das heißt „Chihuahua“? dann muss unser Titel wohl auf purer Ahnungslosigkeit unsererseits beruhen. es kann keine andere Erklärung geben.

    sorry dafür

  10. Hallo T&S!
    Wieder mal ein sehr guter Podcast mit wieder mal ca. 80% Zustimmung meinerseits. Aber um die 20% soll’s jetzt nicht gehen. Ich möchte nur anregen:

    1. Schweizfolge evtl. mit J. Kachelmann?

    2. Apropos, da wo ihr damals Fragen zum Klima hattet und er euch (als Wetterexperte) nicht antworten konnte, schlage ich diesen Gast vor: Klimafolgenforscher Anders Levermann
    Gehört bei Somuncu, sehr wissend, sehr sympathisch aber immer abgeschnitten worden, wenn’s spannend wurde, weil Musik gespielt werden musste. https://www.youtube.com/watch?v=hOFSMXtSmSE

    3. Solange noch Winter ist, und ihr Hans mal wieder über den Mund fahrt 😉 spielt doch das zum Trost kurz ab: https://youtu.be/HGT0IdGc0B8?t=6s

  11. Altered Carbon ist so eine Sache, mich hat abgeschreckt dass schon die zweite Folge fast den Titel des zweiten Buches der Trilogie trägt. Fallen Angels statt Broken Angels, oder einfach aus dem Deutschen zurück übersetzt wo es als Gefallene Engel erschien.

    Persönlich habe ich seit Woken Furies auf die Fortsetzung gewartet und wie das so ist mit Büchern aus der Jugendzeit die einen sehr bewegt haben, mich hier so sehr dass ich Altered Carbon sogar im Englisch Unterricht in der 13. zum Thema Genmanipulation als Referat vorstellte, hat man ein Bild im Kopf, insbesondere vom Protagonisten. Zudem aber auch den Eindruck dass man nicht viel ändern sollte.

    Es war damals eine wunderschöne Disutopie und dass mittlerweile an Stacks respektive der Digitalisierung des Bewusstseins real geforscht wird, ehrt den Autor noch ein wenig mehr.
    Klar gab es das auch schon in z.B. DS9 aber da brauchte man auch noch allen Speicher der gesamten Station für 3 „transporter patterns“. Die Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens, respektive dem Unwert stellte sich dort ja gar nicht. Passte halt damals schon super mit der damals schon – wie ich dachte, haha – ausgeprägten Digitalisierung, Automatisierung, Wegrationalisierung und ersten Jahren der Agenda 2010.

    Alles in allem, ja Tilo genieße die Serienempfehlung mit Vorsicht. Ließ lieber die Bücher! Mach ich vorher auch noch einmal. Nicht alles muss als TV Serie besser sein.

  12. Schaue gerade die BPK 28.2.2018
    Kann es sein das Herr Seibert immer hustet wenn eine Frage nicht inhaltlich Beantwortet werden darf ?
    Bei Frau Demmer scheint das auch vorzukommen…..
    Geht es nur mir so oder ?

  13. Betreff: Ida über BaFöG Elterneinkommen von vor zwei Jahren

    Da muss man im Fall der Fälle halt einen Aktualisierungsantrag stellen. Hilft.
    Bezeichnend ist es in der Hinsicht, dass sie halt nicht einmal das System auf aktuelle Lebensverhältnisse angepasst bekommen haben seit 15 – 20 Jahren…

  14. Ein bisschen Fernseh-Klugscheißerei zum Staging des Interviews mit Gabriel bei 0:49:00… Dass es Dich, Stefan, ans Morgenmagazin erinnert, hat einen Grund: Es ist eine Liveschalte. Die sieht man so nicht allzu häufig. Das Moma hat sie als feste Rubrik, und Vorabend-Regionalmagazine wie „Hallo Niedersachsen“ verwenden sie ab und zu, wie hier. Das heißt, es gibt nur eine Kamera und keine Umschnitte. Entweder steht Gabriel also von Anfang an neben der Reporterin im Bild und guckt stumm, während sie ihre einleitenden Worte spricht, oder er steht außerhalb bereit und wird später mit ins Bild genommen.

  15. Ihr erwähnt immer mal wieder einen „Podcast von Juliane“. Ich bin glaub ich einfach zu doof zum Suchen — aber wie heißt denn der Podcast? Ich hab nichts gefunden wo dieser bei Euch verlinkt ist. Danke für die Suchhilfe.

    Grüße,
    – Alex

  16. Hat Frau Slomka die AKK wirklich nach den „zornigen, jungen Männern“ in ihrer Partei gefragt?

    Wo lernt man sowas? Im RadFem Manual 101?

  17. Ich finde Jameda aus ganz anderen Gründen als Stefan scheisse.

    Ein Arzt wollte, dass ich weitere 6 Monate Therapie bei ihm mache (ca. 1200 Euro) und sagte, wenn ich das nicht mache, gibt er meine Daten an Datenhändler weiter.

    Rechtlich belangen kann man ihn für diese Erpressung nicht, weil ich natürlich keine Tonbandaufnahmen hatte. Ohne Beweise bei der Ärztekammer anschwärzen? Wahrscheinlich gleiches Ergebnis.

    Einzige Möglichkeit, zumindest andere Menschen vor ihm zu warnen: bewerten und die Geschichte erzählen auf einem Portal.

    Am Ende hat der Arzt das kritisiert und die Bewertung wurde gelöscht, weil Jameda natürlich keinen teuren Rechtsstreit für sowas lächerliches wie Patientenwohl oder Aufklärung eingeht.

    Aber wie man Bewertungen von mp3-Playern gut finden kann, solche von Gynäkologen aber ablehnt, ist mir wieder mal schleierhaft, Stefan.

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