A!241 – Basti Fantasti

Dienstag, 10. Oktober 2017, 16:26 Uhr

Die Österreicher haben Humor und sie haben sehr viel Zeit. Im Wahlkampf werden so aus Wählern Zusehende, die sich aus rund fünfzig TV-Konfrontationen ein Programm zusammensuchen müssen, das meinungsbildend sein soll. Im Ergebnis ist Tal Silberstein der berühmteste Mensch der Welt und alles dreht sich um zwei Facebookseiten und um Zettel, die niemand sah, außer Peter Puller, der für 100.000 Euro nicht die Seiten wechseln wollte, weg von der einen hin zur anderen Volkspartei, während die FPÖ das Feld von hinten aufrollt. Wer ist eigentlich HC Strache, von dem bald alle reden?

Wir danken unseren Produzenten Angelika, Beate und Michael, Oliver, Daniel, Martin, Josef und unseren Unterstützern Kristina, Igor, Chris, Benito, Johannes, Martin, Peter, Ivon, Bernhard, Raphael, Axel, Markus, Nils, Markus, Bastian, Florian, Michael, Anne-Helena, Patricia, David, Rene, Katharina, Thomas, Nico, Marco, Andreas, Oliver, Nadin und Romana.

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22 Gedanken zu „A!241 – Basti Fantasti“

  1. super Folge:
    Politiker, die den podcast hören, sollten spenden für die gute Analyse 🙂

    Auch Hannah Herbst fand ich sehr gut!

  2. Weiß nicht wieviele deutsche Hörer das durchgehalten haben.
    Tilos Reaktion habe ich mir ungefähr so vorgestellt.
    Aber ihr habt in 4h das wirklich gut aufgearbeitet.
    Wie gesagt, Hannah hat auch bisschen klar gemacht, dass
    es in Österreich schon noch die normalen jungen Menschen gibt.
    Auf dem Land und auch in der Stadt.
    (Viele junge Menschen in der Stadt kommen ja auch vom Land.)

  3. Ich hatte den Podcast ja erst angehört und später mir die Wahlwerbespots nochmal angesehen.
    Beim bloßen hören noch stärker, aber auch beim Anschauen des Spots der Werbung der FPÖ fiel mir auf, dass die den Typen dem Publikum 1A ins Ohr schmatzen lassen.

    Warum tut man sowas? Warum filtert man das nicht raus oder mikrophoniert nicht besser?

    Da ich Podcasts nur mit Kopfhörern höre, fraß der Typ mir natürlich noch direkt ins Ohr, was den ganzen Eindruck noch verstärkte. Aber auch so bringt mich sowas auf die Palme.
    Alleine dafür müsste die FPÖ 10% verlieren.

    Gruß
    Fabian

  4. Ich glaub ich hab einen Fehler gemacht dieses Österreich Spezial zu hören, denn es wird nachhaltig meine Meinung zu euren Einschätzungen verändern – nicht zum Positiven wie Ihr vielleicht schon ahnt.
    Dort wo ich mich selbst nicht so auskenne und stark auf eure Interpretationen vertrauen muss, war ich geneigt euch in vielen Punkten zu folgen – diesen Luxus kann ich nun mir wohl nicht mehr leisten.
    Vielleicht bin ich auch falsch an die Sache rangegangen und das sollte keine Analyse sein sondern einfach nur ein preach to the converted.
    Kann schon fast eure Verteidgung hören, „es gibt keine objektive Berichterstattung“- da bin ich vielleicht noch altmodisch gestrickt und der Meinung, dass Journalismus zumindest versuchen sollte den eigenen Bias zu hinterfragen.
    Nun ist eine (vorallem kurzfristige) angelesene Außenbetrachtung immer eine Schwierige und damit wäre vieles von euch einfach durch Unwissen entschuldbar.
    Aber seid Ihr wirklich mit der Wahl euren österreichischen „Experten“ zufrieden – der Dame von VICE?
    Die hat euch in eurer bis dahin dargebotenen Voreingenommenheit – wobei Ihr gegen Ende dann noch einige Meter auf sie wieder wett macht – noch überholt und scheinbar die Gelegenheit genutzt um virtue signaling zu betreiben und ihr soziales Umfeld zu pflegen. Anstatt ein Interesse daran zu haben irgendwie Hintergründe zu beleuchten und Erklärungen anzubieten oder euch in eurer scheinbaren Unwissenheit irgendwie herauszufordern.
    Auf die Gehäßigkeiten, Herabwürdigungen, Späße auf anderer Kosten geh ich garnicht ein. Das verbuche ich unter individueller Charakterschwäche und Showelemente die bei einem so legeren Gespräch schnell mal passieren können.

    Ja was bleibt noch zu sagen, jetzt zu den anderen Zuhörern die hier im Kommentarbereich auch hilflos nach Einschätzung anderer Suchen… verbucht dieses Gespräch als unglücklich und ohne wirkliche Erkenntnis.
    Vielleicht erklärt dies auch die häufigen ad hominem Kritiken der besprochenen Protagonisten von Tilo und vorallem Stefan, dass inhaltlich das Wissen dann doch etwas dünn war.

    Ich hoffe inständig, dass ich das Desaster bald vergesse und eure Sendung irgendwann wieder so unschuldig und naiv wie früher anhören kann, denn unterhaltsam ists dann doch oft…

    Wenns jemand interessiert meinem Hintergrund: Österreicher, 35, politisch interessiert, Wahlvita Grün, Rot, Pink, und diesmal wirds wohl Pilz.

    (Inhaltlich fühl ich mich zur späten Stunde nicht imstande einzugehen, aber wüsste auch ehrlich gesagt kaum wo anfangen und wo aufhören…)

  5. Kann es sein, dass wir unterschiedliche Definitionen vom Begriff „Nazi“ haben? Wisst Ihr, dass Nazis Teil einer verbrecherischen Diktatur waren, die systematisch gemordet hat? Wieso verniedlicht Ihr den Begriff, indem Ihr ihn für demokratische Politiker verwendet, die grad keine Linksposition vertreten? Demnach wäre halb Europa voll mit Nazis? Und Amerika auch?

  6. Hey Tilo, hey Stefan!

    Ich wollte euch nur auf diese Diskussionsrunde der Bundesweit antretenden Kleinparteien hinweisen:

    Bei Corinna Milborn in Puls 4 diskutieren Roland Düringer – G!LT, Barbara Rosenkranz – Freie Liste Österreich, Thomas Rathammer – Die Weißen & Mirko Messner – KPÖ PLUS. https://www.puls4.com/Wahlkampf-2017/Videos/Ganze-Folgen/Wahlkampf-2017-Pro-Contra-Spezial-Die-Herausforderer-566836

    KPÖ-Plus ist wohl die einzige wirklich Linke Partei die bei uns Bundesweit antritt.

    Ansonsten für danke für den tollen 4-stündigen Podcast. Das ist gut für Österreich 😉

    Liebe Grüße
    Sebastian

    PS: Ihr hättet euch von Hannah Herbst ruhig erklären lassen können warum Die Grünen und Pilz auch nur bei uns als Links gelten können.

  7. Hi,

    bin erst bei 01:28:00, mehr kommentar kommt vielleicht später.

    hochdeutsch – wir im Süden sprechen hochdeutsch, ihr da oben sprecht nieder oder mitteldeutsch. oder flach/platt-deutsch. Seehöhenspiegel.
    Die schrift ist hochdeutsch siehe Sächsische Kanzleisprache oder Meißner Kanzleideutsch vs. https://de.wikipedia.org/wiki/Oberdeutsche_Schreibsprache
    wir österreicher gleichen uns jetzt von Generation zu Generation per Fernsehen an die Bundesdeutsche Sprache an. Marmelade wird Konfitüre und Topfen-Golatsche kennt bald keiner mehr.
    Als kleiner Exkurs zum Thema ein Staat, eine Nation, ein Sprachgebiet. Wie definiert die Sprache die Nation aus Folge 237/8. Die „österreichische Nation“ ist erst 1945 so wirklich geboren, aber je mehr wir sprachlich uns homologisieren, umso mehr könnte das auch wieder bröckeln in der Zukunft.

    Wenn ihr eure Austriazismen einbaut, dann klingt das nicht nur für euch lustig, das klingt auch für Österreicher lustig. Denn das ist Schönbrunner-Hof-Dialekt, den kennt eigentlich jeder Österreicher nurmehr aus Sissi Filmen aus der Elterngeneration. Ich vermute nichtmal mehr „echte Wiener“ aus Schönbrunn kennen noch alte Menschen welche noch so einen Dialekt pflegen. vielleicht in Grinzing noch ein paar alte Adlige und Aristokraten wenn sie mit dem Butler sprechen.

    Österreich hat auch weniger antipathie gegen die frankophone sprache. Wir (oder die Habsburger) waren zwar jahrhunderte der Erzfeind der Franzosen. Weil Rheinbund, Bayern, Tirol und Preussen, etc… auch schon mal unterworfen war zu unterschiedlichen Zeiten. Deshalb gabs in AT auch nicht den deutschen Einigungsgedanken so stark, Österreich war ja schon ein Großstaat. Die Deutschen Staaten mussten erst durch Französische Repression in einen Deutschen Bundes-Staat sich fügen.
    Das spiegelt sich immer noch wieder in der form der Sprache.
    In Österreich die Aussprache PAPA(fr) in deutschland VATER(de), MAMA(fr) vs MUTTER(de).
    Michelin vs. Michelin und eben die Kampagne vs die Kampagne (kampan).
    hier wurden viele Wörter germanisiert, in Österreich hat man da kein unbehagen das wort auch in der Aussprache Französisch zu sprechen. oder noch erinnernd an Französisch.
    (Ja da gibts auch Ausnahmen, in meiner Heimat gibts auch noch Denkmäler mitten im Wald die an die Franzosenkriege erinnern.)

    Armin Wolf ist in der ZIB2. Das ist nicht zu Verwechseln mit der ZIB um 19:30. Die ZIB entspricht der Tagesschau. Die ZIB2 ist mehr eine politische Late-Night Show. Rechte Politiker werden da gerne mal vorgeführt. Frank Stronach hat bei seinem Auftritt in dieser Sendung seine eigene Partei ad absurdum geführt. Nach dem Motto, gib dem senilem Mann genug Redezeit (Seil) damit er sich selbst demontiert (erhängt). Von Rechter Seite wird Armin Wolf gehasst, weil leute wie Strache und das ganze dritte Lager dort immer wieder demontiert und attackiert wird. Armin Wolfs Attacken sind aber immer mit spitzem Unterton und teils auch untergriffig wenn ihm das Gegenüber nicht liegt.
    Late Night Show eben, nicht Nachrichten oder Polit-Talk.

    In der aktuellen episode des Falter Radio Podcasts gehts um „Strache und die Burschenschaften“. Burschenschaften sind in deutschland auch nur ein müder Abklatsch von Österreichischen burschenschaften, welche um ein vieles mehr radikaler und Deutschnationaler auftreten als die Bundesdeutschen VergleichsBünde.
    https://cms.falter.at/falter/radio/

    Haider war selbst kein intrinsischer Rechter, aber er war durch und durch rechter Populist. Hat er bemerkt bei welchem Stöckchen die Medien springen, hat er dann konsequent immer das Stöckchen verwendet bei dem die Medien am höchsten Springen.
    Bei den diversen Abspaltungen dann aber das Problem gehabt (die Geister die ich rief werd ich nicht mehr los). Und die Partei hat mit der Vorgänger Organisation „Verband der Unabhängigen – VDU“ auch seine waffen-SS und Alt-Nazis. Nazi im Sinne von Parteibuch zugehörigkeit mit frühen Nummern, Nazi als noch Nazis verboten waren, Nazi im Sinne von nichtmal als es opportun war sich zu distanzieren daran festzuhalten.
    Deshalb ist der Einstieg 1986 nicht mit 4% (5% Hürde) sondern seit 1945 immer im Parlament vertreten und immer bei 7% (+-2).
    Konsequent sind die Wurzeln des Dritten Lagers eigentlich bis in die frühen dreißiger Jahre zu finden als Sich die österreichischen Nazis noch in Bayern im Exil sammeln mussten.

    Zum aktuellen Wahlgeschehen fehlt mir die Falter Story, wo aufgedeckt wurde wie penibel ein Plan ausgearbeitet wurde um Kurz als den Messias zu etablieren. Der Plan war schon fertig 2 Jahre vor dem Rücktritt Mitterlehners (ÖVP Obmann – Vizekanzler/Wirtschaftsminister). Und es wurde anscheinend nurmehr paktiert um Kerns Neu-Umfragewerte verpuffen zu lassen und nach nn-Monaten danach selbst „den neuen Mann – Den Strahlenden Stern am Firmament“ aufzuziehen.

    Da steht schon drin im Plan, welcher Bund der ÖVP wann was zu sagen hat, wer wann positiv und wer wann empört in den Medien in Erscheinung zu treten hat. Richtig konzertiert geplant, und orchestriert durchgeführt.

    In der ÖBB wurde vor dem „aus dem hut zauberns“ Kern’s auch schon offen drüber gesprochen wann und wie der neue Vorstand kommt weil ja Kern Kanzler wird in absehbarer zeit. Die Roten haben ihre Obmann-Aktion weniger gut geplant als die schwarzen. Die schwarzen haben auch drauf gewartet erst in die Verpuffungsphase nach dem „NEU-Umfrage-Effekt“ ihren eigenen „NEU-Glänzt“ Effekt zu bringen.

    Das GEIL-GEIL-GEIL habt ihr eh schon am Soundboard. Aber ihr müsst doch die Parallelen zu unserem schönsten und besten und attraktivsten und erfolgreichsten Finanzminister gesehen haben.
    https://www.youtube.com/watch?v=pNFrDNQ4uEk
    in den 00er Jahren haben die schwarzen auch schon so einen „hübschen-jungen-intelligenten“ nach gleichem Schema aufgezogen. (ja der war dann defakto ÖVP, nicht mehr Haiders FPÖ, weil Geld hat kein Mascherl)

    Leider gibts in Österreich keine Jung und Naiv Ultras welche „Anpatzen“ von Sebastian Kurz musikalisch umsetzen.

    bis jetzt hat es mir gut gefallen auch mal einen exkurs nach Österreich zu haben. Sonst muss man immer die Deutschen politischen Entscheidungen auf Österreich transponieren oder 4-6 Monate warten bis bei uns das selbe Gesetz verabschiedet wird.
    Wie beim Wetter-Bericht, sieht man nach Bayern, sieht man sein Wetter in 2 Tagen.

    lg

  8. Toller Beitrag, groß(artig)es Hintergrundwissen Stefan! Ich als Österreicherin wusste das alles ja nicht mehr so genau (obwohl ich den Haider in seiner ganzen Pracht miterlebt habe). Ich bin erst bei 1:50:00 und habe auch schon gestern (vor dem Sehen des Videos) via Briefwahl gewählt. Die Entscheidung war noch nie so schwer wie dieses Mal. So gut wie jeder hier diskutiert, wen man denn wählen muss, um das andere Übel zu vermeiden… und das ist unser Problem. Wir Ösis wissen sehr wohl, welche Farce da abgeht, wie gefährlich auf einmal alles ist und dass nach der Wahl nichts Positives kommen wird. Aber wir sind mittendrin und keiner kann mehr was dagegen tun. In meinem Freundeskreis ist man sich einig, schwarz-blau (Kurz-Strache) vermeiden zu wollen. Kann das gelingen (rot wählen?) oder muss man anerkennen, dass es sich nicht vermeiden lässt und somit gleich an eine gute Opposition denken (Pilz?)? Jeder taktiert herum, es ist wirklich „zum Speibn“ wie man hier sagen würde 🙂 Liebe Grüße

    1. Intelligentere und nützlichere Geschichtsschreibung. Scheinen ein paar Dinge schief in Erinnerung zu sein in Österreich.

  9. Selbstgefälliger linkslastiger Schwachsinn. Und NS Relativierung obendrein (wie euch oben schon andere erklärt haben, wenn man rechtsdemokratische Politiker mit dem NS gleichsetzt). Aber ihr erreicht hier offensichtlich eh nur Linke, tragt also sozusagen „Wasser in die Donau“, wie wir in Wien sagen….

  10. Große Kunst!
    Einer der besten Podcasts die Ihr bisher gemacht habt!
    Lebendig, voller Ironie und Information!
    Und, Ihr beiden habt an einem Strang gezogen. Es schien, als ob Ihr Spaß an der Arbeit hattet.
    War nicht immer so (AFD-Wähler sind alle Nazis – nee, kann man so nicht verallgemeinern – Doch, man kann, etc.).
    Aber diesmal : 1+
    Danke!!!

  11. @Bernhard W.

    Das ist nicht altmodisch, sondern einfach nur falsch. Ein Podcast wie dieser ist eben nichts anderes als ein Kommentar. Jeder weiß das. Allein der Titel macht ja schon deutlich, dass die journalistische Heuchelei von angeblicher „Objektivität“ und „Neutralität“ hier nichts zu suchen hat, sondern ausgehend von einem weltanschaulichen Standpunkt aufgeklärt werden soll. Und tatsächlich hat natürlich jeder Journalist – selbst der größte Objektivitätsheuchler – einfach weil er Mensch ist immer einen aus Erfahrung, Sozialisation, Vorurteilen, Interessen usw. geblideten Standpunkt, der in seine Kommunikation bewusst oder unbewusst einfließt. Seriöser Journalismus zeichnet sich aus meiner Sicht dadurch aus, dass der eigene Standpunkt transparent gemacht wird. Sich selber zu hinterfragen ist denn auch nicht die Hauptaufgabe des Journalisten bzw. Kommentators, sondern des Rezipienten.

    @Thomas Kalser

    Dein Beitrag ist die typisch rechtsextreme Strategie, durch Historisierung des Nationalsozialismus dessen Verbrechen im Grunde zu leugnen durch Behauptung, das wäre damals gewesen und heute könne keiner mehr Nazi sein, also als wäre die Nazis Außerirdische gewesen. Aber an der NS-Ideologie, die die Grundlage für die NS-Verbrechen war, ist – wenn man sie in ihre Bestandteile zerlegt – nichts besonders außergewöhnlich oder einmalig. Völkischer Nationalismus, Totalitarismus, Antipluralismus und Demokratiefeindlichkeit getarnt als „wahre Demokratie“ („wir und nur wir kennen den wahren Volkswillen“), Markierung einer ethnisch-religös definierten Minderheit als Sündenbock (damals vor allem Juden, heute vor allem Muslime und teilweise Juden), Rache- und Abrechnungsfantasien, extremes Freund-Feind-Denken etc. sind keine Alleinstellungsmerkmale des Nationalsozialismus bzw. Faschismus, sondern sind auch genau die Merkmale dessen, was heute durch den medialen Mainstream verharmlosend „Rechtspopulismus“ genannt wird und was du gar als „rechtsdemokratisch“ verkaufen willst.

  12. Hab nicht mit so viel Hintergrundwissen von euch beiden gerechnet!
    Absolut amüsant wie ihr den österreichischen Politik-Irrsinn aufarbeitet.

    Hanna Herbst fand ich nicht gut. Auch wenn ich politisch großteils ihrer Meinung bin, war sie mir zu uninformiert und definitiv zu subjektiv. Kommt mir so vor, als lebe sie sehr in ihrer Wienerblase und als hätte sie keine Ahnung darüber wie es im ländlichen Österreich zugeht, bzw was die Menschen dort prägt. Auch dass sie nicht mal ein wenig einordnen kann was die Hintergründe für die hohe Fpö-Wählerschaft, den Kurz-Erfolg oder die sinkende Bedeutung der Grünen sind.

    Hoffe aber auf Wiederholung einer Österreich-Folge! Am besten mit Florian Klenk oder Andreas Sator.

  13. @Demokrat
    Wieso nicht beides? Wieso soll jemand nicht ernsthaft versuchen gewichtet zu Berichten und dabei seine Hintergründe und Beweggründe darzulegen. Und der Rezipient macht auch beides.
    Mir kommt halt vor, dieses Relativieren der Objektivität wird als eine Einladung missbraucht sich garnichtmehr mit der Gegenposition auseinandersetzen zu müssen.
    Ja sicher kann philosophisch argumentieren, dass es keine Objektivität gibt und wieso dann erst versuchen – so wird ja auch vor Gericht verhandelt – grundsätzlich werden Aussagen nicht mehr ernst genommen, weil von vorneherein unterstellt wird man würde sowieso nur Lügen – aber Gerichte sind dann da wenn das Vertrauen zerstört ist und sollten die letzte Option sein.
    Zu was dieses Relativieren längerfristig führt sind Verhältnisse wie in den USA, dass es nur noch „Inseln der Wahrheit“ gibt, und eine Verständigung garnichtmehr möglich ist, weil sowieso davon ausgegangen werden muss, dass mir die „andere Seite“ sowieso nur plump ins Gesicht lügt.
    Wie überall im Leben muss man für eine gute Beziehung und Auskommen miteinander dem gegenüber zumindest Wohlwollen unterstellen. Die hemmungslose Subjektivität und das Ausreden darauf zerstört langsam das Vertrauen und damit unser aller Zusammenleben …

    PS: ich glaub das war auch was ich im Kern gestern aussagen wollte – meine Enttäuschung darüber, dass ich bisher glaubte die beiden hätten ein echtes Interesse, zumindest das!, daran eine gewisse Ausgewogenheit anzustreben und nicht nur Wohlfühlbotschaften für ihre peers zu bieten. Dass sie Links tendieren ist mir klar, und damit kann ich gut leben, aber nur noch Verachtung für die Gegenseite zu haben, das tut keinem etwas Gutes.

    Bisher hab ich das Format so verstanden, dass man eben gerade angetreten ist den Bias der Mainstream-Medien zu entzaubern und deren oft dumpfsinnigen, immerkehrenden, gegen aller Fakten dargebrachten Blödsinn etwas entgegenzuhalten.
    und dann das…

  14. Die Aufgabe von Journalisten ist auch das filtern von Informationen, um Vorgänge nachvollziehbar zu machen. Ihr habt jedoch den Wahlkampf Hickhack auf über 4 Stunden ausgewalzt. Es gab zig redundante Einspieler, die dann auch noch von Stefan nacherzählt wurden. Wozu der ganze „Fluff“?

  15. @Demokrat
    Auch beliebt „Hitler war ja eigentlich roter. Der war ja SOZIALIST. Wie Stalin. Und Mao“. Danach dann häufig „Die DDR war auch Sozialistisch. Und Merkel war in der FDJ!“ Gefolgt von viel weiterem debilen Gelabers warum der Sozialismus das Weltübel ist und nur Hyper-nationalismus (mit dem Hitler natürlich NICHTS zu tun hat) uns retten kann. Mir kam ja schon öfter der Gedanke das Rechtsextremismus eigentlich eine Geisteskrankheit ist…

    Zur Geschichte: Stefan hat natürlich recht aber ich denke auch in Österreich wird nicht jeder Zufrieden sein, mit dem „Waschen der Hände in Unschuld“. Aber das hat man ja ringsum. Ist ja auch bequem. „Der Tyske wars.“ Der Deutsche wars. Und schon ist man alle Sorgen los. Das nach heutigen Maßstab viele Rechtsradikale schon vor dem Einmarsch Deutschlands an der Macht waren wird ja auch gerne unter dem Teppich gekehrt. Aber das müssen diese Länder, das muss Österreich wissen wie es damit umgeht. Mir ist in dem Zusammenhang nur aufgefallen das man eigentlich Stolz darauf sein kann wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen. Wenn dann einer kommt und sagt „nun ist auch mal wieder gut mit dem „Schuldkult“ “ weiß ich das der nichts verstanden hat.

  16. Ich höre zum Einschlafen gern Podcast. So auch bei dieser Folge. Irgendwann kurz vor 03:00 morgens stand ich aufrecht im Bett. Irgendjemand schrie mich an. Auf englisch. Vielen Dank für den frühen Start in den Tag.

  17. Hi,
    nun fertig und Teil 2.

    Meines Wissens nach ist Silberstein nicht als erste Tätigkeit von Kern geholt worden. Viel mehr ist Silberstein in Österreich sowas wie eine Konstante.
    Mehr Hintergrund dazu gabs früher, bevor noch das Facebook Thema explodiert ist. Da war Silberstein ja schon Affäre weil er verhaftet wurde.
    https://www.semiosis.at/2017/08/18/was-die-gusenbauer-steinmetz-affaere-mit-dem-spoe-umfaller-bei-ceta-zu-tun-haben-koennte/
    lt. Wikipedia seit 2001 mit Häupl, Faymann, Gusenbauer und Kern, also schon eine langzeit Konstante kurz nach der Blau-Schwarzen Wende.

    Mich würde interressieren warum die Sache jetzt nach dem x-ten mal ausgebrochen ist und an die Oberfläche kam wie eine Eiterbeule ausläuft. Viele Wahlkämpfe hat das funktioniert und keinen hats gestört.

    Ich vermute, Silberstein ist aufgeflogen bei anderen Kriminellen Geschäften, die SPÖ hat Ihn Fallen gelassen (müssen) wie eine heisse Kartoffel. Erst durch das Geld und Auftrags Vakuum ist das aus dem Ruder gelaufen und ein paar dieser Polit-Berater ist gekippt in ein anderes Lager und hat die Munition mitgenommen. Wäre Silberstein erst frühling 2018 festgenommen worden, wäre wohl nix passiert.

    Leider ist die Affäre schon soo groß und Facettenreich,… das untergeht das Silberstein und Puller und whatever in allen Parteien verkehren und alternierend die Aufträge bekommen. Riecht irgendwie nach Berater-Nutten die Herpes verteilen unter den Klienten. Und eine Liste sammeln wem sie schon alles Herpes angedreht haben damit sie dann auch diese liste nochmal verkaufen können an den höchstbietenden.

    kleiner Lapsus: „Strache wird 400k€ in den Arsch geblasen.“ da wohl mit Kurz vertauscht. Die sind aber eh verwechselbar…

    die 400k€ Geschichte: Kurz hat den Bernie Sanders Spin mitgenommen und verkauft sich als der Volksnahe spendensieger und viele viele kleine Spenden unter 10 Euro bekommen zu haben.
    laut oe24.at. Da ist er auch Horst-Race Sieger der Spenden-Rallye.
    http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Kurz-ist-Spenden-Sieger/293420737

    Von den 872k€ hat KTM Chef Pierer 50% gespendet (436k€). Also eher eine Trump/Clinton Großspender-Struktur und keinesfalls eine Bernie Sanders Kampagne. Umgekehrt würde KTM Chef damit Jährlich bei der KÖST Senkung ungemein im Betrieb und auch bei seinem Vorstandsbezug profitieren.
    Denn er hat natürlich seine eigene GMBH welche ihm gehört, er der einzige Mitarbeiter ist und sich selbst an KTM als Vorstand verkauft und die GMBH damit eine Management-Fee kassiert.
    Lohnsteuer-null-optimierung nennt man das. Ist auch eine eigene Geschichte.
    Da hat das gleich einen ganz anderen Duft wenn sich ein „Reicher“ sich seine eigene Partei hält und sich Gesetze kauft.

    Für was haben wir hier in Ö überhaupt noch PArteienförderung.

    Haselsteiner/Strabag ist bei den NEOS im übrigen der einzige Grund warum die sich finanzieren konnten aus dem nichts heraus.

    Zu Strolz/NEOS, das war früher ÖVP Dings, und auch der Sprech/Rhetorik-Trainer von Kurz. Der hat sein eigenes Training schon so inhaliert, das er das jetzt nurmehr selbst so überspitzt machen kann. Und er ist Vorarlberger, also eigentlich Allemanisch-Sprechender. somit spricht er quasi immer fremdsprache oder zumindest fremd-dialekt.

    Hannah hat Ihren Job OK gemacht, teilweise halt uninformiert. Sie regt sich über den Boulvard auf, ist selber aber bei VICE. Die sind für mich die online Reinkarnation der unnötigen Seiten auf Krone/Österreich/Heute.
    Bei Vice denk ich an: „Frauen können mehrere Multiple Orgasmen haben; Wir haben mitgezählt, jetzt der Exklusiv Report bei Vice“ und andere Themen in dieser geistigen Tiefe. Die interresanten gut geschriebenen Themen sind dort zwar auch da, aber Mangelware.
    Deshalb war ich erstmal verwundert warum Ihr jemand von Vice nehmt. Das war unlogisch für mich.

    Land-Stadt Gefälle: früher waren bei der ÖVP drei Bünde: Bauern(die hatten die Mitglieder), Wirstschaft(die hatten das Geld) und ÖAAB Arbeiter und Angestellte (die gabs halt auch noch). Kurz hat das intern aufgerollt und die JVP hat den anderen schon den Rang abgelaufen. JungeVolksPartei. Die betreiben auf dem Land ihre eigenen Mitglieder Buden, machen Feste … sind mit Ihren Mitgliedern im Gemeinderat, etc… Da es sonst kulturell dünn aussieht ist das auch irgendwie für viele das einzige was man halt machen kann am Land.

    Fellner und der Boulevard:
    In Österreich gibts den Mediamil-Komplex welcher im Grunde fast alle großen Zeitungen rausbringt. Dichand-Raiffeisen-Fellner mit Heute, Kurier, Österreich und Krone.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mediaprint
    Entweder man versorgt die mit Geld (Inseraten-Affäre-Faymann) oder man hat diesen Zeitungs-komplex als Opposition gegen Sich.

    Die ÖVP hats da leichter denn der Bauernbund, die Landwirtschaftskammer und die Raiffeisen bilden ein stabiles Dreieck. Am Land geht man in die Politik, ist Bauer und Jäger, kommt übern Bauernbund zur ÖVP, damit ist man auch im Lagerhaus, wird Bürgermeister, Lagerhausleiter und RaiffeisenBank Vorstand. Jeder Landwirtschaftsfunktionär ist auch irgendwo mit einer Firma verbandelt die zu einem Lagerhaus/Raiffeisen Teilkonzern gehört. Nicht immer alles auf einmal, aber das ist so eine Drehtür die in fast jeder Gemeinde so existiert mit dem lokalen lagerhaus und der lokalen Raiffeisen Bank. Und ist man ein kleiner Bauer, so ist man gezwungen zum monopolistischen Lagerhaus zu liefern. Damit man dort hinliefern kann muss man einen Genossenschaftsanteil kaufen und hält somit einen Anteil an dem ganzen Lagerhaus/Raiffeisen Dings.

    In Deutschland ist die Grüne Mafia nicht so einzementiert wie hier bei uns?

    Die Politberater: das ist schon Volkssport sich über die Lustig zu machen, wie sie immer wieder versagen. Das merken die auch selber. Deshalb gibts jetzt auch die von Hannah erklärte Herdenbildung. Sonst würde man noch merken, die sind komplett unnötig mit dem Horse-Race aussagen vor der Wahl und den schusseligen Analysen nach der Wahl. O-Ton: „Ja so konnte das ja niemand ahnen.“

    Der ORF hat vor 2-3 Wahlgängen noch gemeint es werden nur Parteien interviewt welche im Parlament sind. Dann wurde das elastisch umformuliert zu leuten welche schon eine Fraktion haben… damit ein einzelner LIF Mandatar auf der Liste SPÖ nicht ins Fernsehen darf. dann kamen die NEOS und die wurden noch aus dem Regierungsfernsehen verbannt und konnten nur auf internet portalen auftreten NEUWAL.tv und sich mit den Piraten Matchen.

    Jetzt ist das explodiert, der ORF hat jetzt statt 4 Parteien (1 Elefantenrunde + Jeder mit Jedem) Null Konkurenten gleich ATV und PULS4 welche das selbe Format mit Elefantenrunden und Konfrontationen bringen. Und das aufgesplittet auf 5-6 Parteien/Listen.
    Puls4 bricht das Lemma des ORF, und lässt auch Pilz mitdiskutieren.
    Der ORF ist in dieser Hinsicht immer schon damit aufgefallen, Gatekeeper zu sein, wer ins TV darf und wer nicht. Wer Sendezeit bekommt für seine Partei und wer nicht. Die FPÖ beschwert sich seit eh und jeh ja schon, dort diskriminert zu werden, die Opfer. Viel mehr und ganz besonders finde ich aber, der ORF verhindert aktiv den Einzug von kleineren Parteien ohne Parteienförderung.

    Zu Pilz, der einzige echte Wehmuts-Tropfen an Ihm. Er hat eine Gemeindebau-wohnung ererbt von seiner GroßMutter.
    Für 61,5qm zahlte er bis 2012 66€ pro Monat Hauptmietzins. Ab 2012 für 60qm dann schon ganze 147€.
    Ich als kleiner Niemand vom Lande, in der großen Stadt, ohne vermögende Eltern habe mit 19/20 zu Arbeiten begonnen. Mein erster Job wäre zu 50% vom AMS finanziert gewesen und hätte 1350 Brutto betragen. das war 2006, und ich war nicht schlecht ausgebildet. Habe dann noch was besseres gefunden mit 1500 Brutto. Davon eine Wohnung war nicht leistbar.
    Aber ein Nationalratsabgeordneter mit 8.756 € monatlich x 14 brutto hat eine SozialWohnung für bedürftige um 60€ mit 60qm.
    Mir ist diese order irgendeine Förderung nicht zugestanden. Ausserdem war ich kein Wiener und hatte sowieso schon keinen Anspruch. Im Umland von Wien war mein verdienst dann auch schon zu hoch um irgendeinen Anspruch zu haben.

    Pilz muss man zugute halten, er ist dort aufgewachsen, und er verwendet diese Wohnung wenigstens. Aber wirklich VIELE sind schon lange aus dem Gemeindebau Gehtto ausgezogen und in eine Bessere Wohnung gezogen mit mehr prestige. Aber kündigen die Wohnung nicht. Besser 10 jahre lang monatlich 60€ zahlen und den Mietvertrag dann den Kindern vererben, oder den Kindern eine Wohnung zur verfügung stellen können sollten die ausziehen wollen… etc…
    Oder über AirBNB vermieten und extra Einkommen damit sichern.

    Wenn jemand in eine Sozialwohnung zieht, dann sollte alle 3-5 Jahre geprüft werden ob die Bedürftigkeit noch vorhanden ist. Wenn nicht dann sollte mit der Mietzins gehoben werde, an 55% 75% und später 95% des Zinses am Freien Markt sein.
    Wenn jemand dort wohnen bleiben will, kann er das somit und die viel beschworene soziale durchmischung bleibt gegeben, und es gibt keine Ghetto Bildung. Und die Mehreinnahmen können für weiteren sozialen Wohnbau verwendet werden um mehr wohnungen zu bauen.
    Oder derjenige zieht aus. und jemand anderes bekommt zugriff auf gefördertes subventioniertes wohnen, der dafür auch würdig ist.
    Und das vererben von diesen Mietverträgen muss auch aufhören.

    Solange der soziale Wohnbau nicht frei ist, sondern fix einer sozialen schicht (die nicht sozial bedürftig ist) zugetan ist, solange kann die FPÖ auch mit Stumpfer axt wie in Butter schlagen und die Slogans „Fair/Gerecht“ treffen ins Mark. Die Partei des kleinen Mannes, spricht die Probleme des armen arbeiters an, macht den ärmeren Ausländer schuldig, und hilft zum schluss den reichen gegen die anderen zwei.

    Pilz wurde von Listen platz X auf Listenplatz X+2 degradiert. Immer noch ein sicherer Listenplatz und gesicherter Einzug ins Parlament. Deshalb vermute ich es war A) Eitelkeit und B) geplant sich zu forken. Andererseits hat er gegen Schmid verloren. Sein politisches Profil besteht aus 1. Im Nationalratsgebäude Führungen zu machen. 2. Jung zu sein. 3. Halbnackig auf Facebook Selfies zu posten. Mehr ist da nicht von Ihm, garnix. Sowas steht auf der Grünen Liste. Keine Linke Politik, nada. Vorne auf der Liste „belämmerte“ (Plakat Wortwitz) Femi/Gender/irgendwas mit Krötenschutz. Dann Schmied.
    Wäre Schmied eine Frau, und ihre Kernkompetenz wäre Bikini (mit oder oben ohne) Selfies zu posten und im Parlament rundgänge zu führen für touris… wäre der Aufschrei riesig. Die Sexismus-Keule würde tief fliegen.
    Da ist bei der Grünen Basis auch irgendwas komplett verkorkst wenn so inhaltslose Leute nach vorne gespült werden.

    Die Linke in Österreich: Wien ist nicht zu klein. Graz ist noch kleiner, hat aber dort immer wieder einen guten Anteil an den Prozenten. Es liegt für mich somit definitiv nicht an der Größe der Stadt.

    Ich kann nur den semiosis blog empfehlen, vielleicht auch nächsts Mal als Gesprächspartner mal anfragen dazu statt Hannah. Umgekehrt sind die beiden auch international und diskutieren auch mal mit Andrej Holm über Wohnbau.

    trotzdem gute episode die ich gern weiterempfehle, so wie viele andere episoden auch.

  18. @randoom:

    Gute Beiträge, finde ich.
    Wenn in Österreich die Politik abgelehnt wird, dann ist das
    durchaus nachvollziehbar.
    Ich überlege die ganze Zeit, mal einfach nur headlines zu Gusenbauer zu posten, damit man mal sieht, wie das Alles zusammenhängt.
    Und ein Dossier zur Korruption und des Versagens bzw. der sog. Freunderlwirtschaft könnte man praktisch zu jeder Partei erstellen.

    Ich selbst, habe Österreich auch lange als sowas wie die Insel der Seeligen empfunden.
    Man hatte immer so das Gefühl, als wäre es nicht so schlimm,
    wie in anderen Ländern.
    Es ist so diese Art ein bisserl ‚Schmäh‘, ein bisserl ‚patschert‘ usw… was die knallharte Korruption irgendwie verharmlost.

    hier heute z.B. ein Artikel zu Gusenbauer:

    http://www.krone.at/593132

    also hier mal ein paar Artikel, es reicht die Überschriften zu lesen, um eine Ahnung zu bekommen:

    http://www.sueddeutsche.de/geld/hypo-alpe-adria-gusenbauer-was-soll-daran-verfaenglich-sein-1.980630

    http://diepresse.com/home/innenpolitik/nationalratswahl/5289831/Kerns-Kampagne_Welche-Rolle-spielte-Gusenbauer

    http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/920812_Silberstein-arbeitete-nur-fuer-mich.html

    https://www.heise.de/tp/features/Selbstmord-kurz-vor-Prozessbeginn-3370316.html

    http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/562111/ExArbeitgeber-stellt-Gusenbauer-unter-Beobachtung

    http://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/5296764/Wahl_Pilz_Kern-soll-Gusenbauer-entlassen

    https://kurier.at/politik/inland/causa-silberstein-gusenbauer-mischte-bei-deals-von-ex-spoe-berater-mit/280.957.322

    https://kurier.at/wirtschaft/ex-kanzler-gusenbauer-wird-aufsichtsratschef-der-novomatic/221.016.834

    https://kurier.at/politik/inland/silberstein-affaere-gusenbauer-unter-druck-spoe-schweigt/281.878.095

    https://www.profil.at/wirtschaft/israelischer-unternehmer-klagt-casinos-gruppe-6220260

    http://diepresse.com/home/wirtschaft/kolumnen/kordiconomy/1572088/Diskretes-Gambling-um-die-Casinos

    Das gleiche Spiel könnte man jetzt mit der ÖVP machen,
    oder mit Androsch usw….

    Wenn man sich das mal ansieht, gibt es auf der Ebene auch keinen Misserfolg mehr. Egal ob die Firma pleite geht, der nächste Aufsichtsrat wartet schon.

    Von all dem abgesehen, gibt es aber auch viel positives.
    Ich glaube die Österreicher leben in Wirklichkeit zu großen Teilen sehr parallel zu der Politik.
    Auch die Verwaltung in Österreich macht auf mich einen
    durchaus positiven Eindruck.

    Was mir sonst noch auffällt ist, dass die Österreicher umgekehrt auch kein wirkliches Bild von Deutschland haben.
    Als Österreicher in Deutschland ist es für mich relativ leicht nachzuvollziehen wie Deutschland als Exportweltmeister nach Österreich rein drückt. Ich glaube das Handelsdefizit beträgt ca. 10mrd. € jährl.
    Ich denke, dass Kern in dem mittlerweile sowieso engen Handlungsspielraum, noch das Beste auf nationaler Ebene herausgeholt hätte.
    Aus meiner Aussensicht, ist Kurz schon ein Fehler.
    Noch weniger kann ich mir aber vorstellen, dass Strache überhaupt Lust hat auf eine schwarz-blaue Koalition.
    Eigentlich, kann Strache da nur verlieren, weswegen rot-blau
    mir eigentlich vielsversprechender erscheint.

  19. Gute Folge, wie gewohnt.

    Kurze Anmerkung am Rande zu OE24.tv:
    Dieser „Sender“ läuft (ohne Ton) in Wien im Warteraum der deutschen Botschaft / Konsulat für Passangelegenheiten in Dauerschleife… Hätte mal vermutet dass es dafür DW o.ä. gäbe, fand dieses Detail daher recht interessant.

    Ich lebe (studierend und arbeitend) seit 14 Jahren in und mittlerweile um Wien, und ganz ehrlich, aus Bayern stammend, empfinde ich das Gefälle der Vorurteile Ausländern gegenüber (vulgo Rechtsextremismus) als nicht sooo stark. Der Unterschied besteht aber z.B. darin, dass über die schon lange starke und den Mainstream „jagende“ FPÖ diese Diskussionen auch wirklich offen geführt werden (können/müssen), und man dadurch evtl. einen leichteren Einstieg findet, um Leuten am (Neben-)Stammtisch mit Argumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen (was natürlich nicht funktioniert, wenn man pauschal alle als (Neo-)Nazis bezeichnet und jegliche Kommunikation verweigert, was bei Stefan zur Zeit ein wenig inflationär stattzufinden scheint).
    Anders ist das aber sicherlich bei den zahlreichen sehr rechten Burschenschaften und Identitären, die es hier so gibt, was sich meiner Erfahrung nach so in Deutschland nicht findet.
    Daneben gibt es aber natürlich auch sehr viele Leute, die das extrem anders sehen (hello kleine nette Filterbubble), und die es auch ziemlich schaudert vor dem, was evtl. nächsten Montag die politischen Machtverhältnisse sein werden. Und klarerweise wird es durch diese „geschlossene rechte Flanke“ für Leute links der Mitte viel schwerer, Gewicht in die Diskussion zu bringen, wie ja Hanna im Gespräch ganz gut darlegte.

    In punkto dass soviele Menschen in Ö offenbar die Demokratie(tm) nicht mehr als die ideale Staatsform ansehen (war mir nicht bewusst dass das so viele sind, zähle mich aber irgendwie dazu, wenn es um unser parlamentarisches System geht), dazu kann ich nur sagen: umso besser, dass man sich mal ein paar Gedanken dazu macht, wie man diese mittlerweile entleerten Worthülsen „Demokratie“ und „Mitbestimmung“ wieder mit neuem Leben füllen kann; ich bin z.B. Mitglied in einem Verein, wo Dinge über Soziokratie geregelt werden, wo nicht stur die Mehrheitsmeinung entscheidet, sondern bei der es um Konsens geht, wo sich jeder einzelne bei jeder anstehenden Entscheidung auch mit den Einwänden Anderer auseinandersetzen muss.
    Das geht aber sicher nur in kleineren Verbünden (…was dann im Forum und evtl. bei Mdme. Guerot weitergesponnen werden müsste).

    Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass sich deswegen mehr als die paar verstrahlten echten Nazis in Ö wieder einen Diktator zurückwünschen (wahrscheinlich gibts sogar mehr Bayern, die gern wieder einen König hätten…)

    Soviel in aller gebotenen Kürze, herzliche Grüße aus Wien-Umgebung

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