A!211 – altlinke Jungwähler

Dienstag, 13. Juni 2017, 16:09 Uhr

Der vom ZDF liebevoll als “linker Spinner” vorgestellte Jeremy Corbyn hat es also geschaft: Er hat die Parlamentswahlen in Global Britain gewonnen, gerade so weit, dass die Tories ihre Brexit-Suppe noch selbst auslöffeln müssen. Gratulation dazu! Leider ein Inselphänomen ohne deutsche Nachahmung. Gratulation auch an Emmanuel Macron. Der hat gleich die Scherben zweier dahingeraffter Volksparteien zusammengekratzt. Ansonsten lassen wir uns nicht von Ulf Röller in die Irre führen und tun, was er nicht tat: Wir gucken die James-Comey- Senatsanhörung im Originalton und hören zu.

Wir danken unseren Produzenten Josef, Dennis und unseren Unterstützern Sandro, Marie, Jakob, Elisabeth, Christian, Ricardo, Sean, Arne, Erik, Igor, Kristina, Markus, Chris, Martin, Jan, Michael, Sebastian, Axel, Florian, Felix, Konrad, Anonym, Jannis, Bernhard, Christoph, Clemens, Frank, Markus, Florian, Niels, Michael und Susanne, Benjamin, Thomas, Matthias, Christian, Björn, Jakob, Katharina, Nico, Peter, Ivon, Sebastian, Alexander, Peter, Nadin, Monique, Daniel, Philipp, Thomas, Andreas, Yves, Stefan, Andreas, Stefan, Hannes, Patrick, Ralf, Julian, Marc, Thomas, Steffen, Anna und Sebastian.

Morgen, 14. Juni, ist Taron-Tag. Wir treffen uns 10:30 Uhr am Eingang des Phantasialands. Stefan fährt 9:55 Uhr mit dem Shuttle vom Bahnhof Brühl. Wer will, kommt in die WhatsApp-Gruppe zur einfacheren Planung des Tages.

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22 Gedanken zu „A!211 – altlinke Jungwähler“

  1. Saudi-Arabien hat ca. 32. Mio. Einwohner, das habt ihr ja verbessert. Aber ihr solltet auch erwähnen, dass davon 11 Mio. Ausländer sind.

    Zudem ist auch wichtig:
    1/3 der männlichen Studenten studieren Relegionswissenschaften.

    1/3 der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre.

    Yadd

  2. Soweit ich mich erinnere, war das kein Radfahrer, der mit Freude bergauf und traurig bergab fuhr, sondern der viel zu unbekannte Til Eulenspiegel beim wandern.
    Do your research! 😉
    PS die Geschichten von Til Eulenspiegel sind grad in unserer Zeit immer gut zu lesen.

  3. Zu stefan betr ? zum Sinn oder Unsinn von Mehrheitswahlen: (zweiter Wahlgang)
    – Der Ständerat (quasi 2. Kammer in der Schweiz) wird bei uns per Mehrheitswahl (wir nennen es Majorzwahlen) bestimmt. Also, wenn Absolute Mehrheit im ersten Wahlgang nicht erreicht wird, kommts zu nem Zeiten mit den zuvor Bestplatziertesten.
    Vorteil:
    – Würden bei 11 Kanditaten 10 jeweils +/_ 10% bekommen und 1 Kanditat 20%; wäre er bei „normaler“ Verhältniswahl gewählt, – selbst wenn er zB der einzige Konservative wär. (Alle andern zB Liberale)
    – Durch den zweiten Wahlgang dagegen wird der Volkswille erst abgebildet. (Die Wähler der 10 Liberalen können sich hinter einen Kandidaten stellen.)

    ps: Gedankenspiel > Wie würde das wohl in D aussehen; wenn nach BT Wahl (sofern keine Partei über 50% kommt) zum zweiten Wahlgang nur noch die beiden stärksten Parteien antreten würden?
    Also zB SPD und CDU. Wohin würden die andern Wähler wandern?

  4. Saudi/Katar:
    Würden die Nachrichten nicht immerzu im Zusammenhang mit Geopolitik von: Freundschaften, Werten, Menschenrechten …etc sprechen, sondern auch mal auf Wirtschaft fokussieren, liesen sich Konflikte etwas besser einteilen 😉
    Ausgangslage:
    – Den Saudis geht das Geld aus. (Mit ein Grund, dass nun erstmals in ihrer Geschichte eine Steuer eingeführt wird; auf Süssgetränke etc. Demnächst gar eine alg. Mehrwertsteuer.)
    – Katar sitzt zusammen mit Iran auf einem der grössten Gasfelder und ist wohl das reichste Land dieser Erde. Seit dem 10Mrd Deal mit Rosneft/Glencore Dez2016 ist Katar auch eng mit Russland verflochten.

    Allianzen:
    Katar und Saudi intervenierten direkt/indirekt in den letzten Jahren oft in selbe Richtung, wenn auch durch Unterstützung unterschiedlicher Gruppen.
    – In Libyen setzten Saudis eher auf Leute rund um Haftar (inozieller ArmeeChef) und Katar auf Balhadsch (Jihadist erster Stunde, inkl Afghanistan) = Heute bekämpfen sich die.
    – In Syrien setzten die Saudis eher auf IS nahe Kreise, die zuvor schon im Irak den IranEinfluss zurückhalten konnten. Wogegen Katar eher al-Nusra nahe Kreise fördert. = Durch Sturz von Assad wäre die Katar, Syrien, Türkei-Pipeline wieder möglich gewesen, welcher sich Assad im Interesse vom Iran und Russland wiedersetzte (siehe TheGuardian) – Sowie; die Ideologische Brücke Iran, (Irak), Syrien, Libanon wär zerschlagen worden.
    – Daneben scheint’s ne saudi-ägyptische (unter gelinde gesagt „Duldung“ Israels) Allianz zu geben, die wiederum uA gegen die regional gut vernetzte MuslimBruderschaft (gestürzter President von Ägypten gehörte dazu und Erdogan ist ihnen nahe) gerichtet ist, die von Katar unterstützt wird…

    Kurz; mit dem höchstwahrscheinlich Scheitern des „Assad muss weg“ Plan müssen sich lokale Akteure neu positionieren aus Macht/Wirtschaftsgründen. Bei Ländern wie; Ägypten, Katar, Türkei, Israel … kann man Alternativen auf Grund ihres jeweiligen Handelns der letzten Monate erkennen. Die Saudis dagegen haben wirtschaftlich ein grosses Problem und „verrannten“ sich offensichtlich im Yemen zeitgleich. Sportlich ausgedrückt ist der Saudische Angriff auf Katar wohl der Versuch eines Befreiungsschlages.

  5. Auf die Frage was man als Grüner zu Özdemir sagt: Alles was mal mit Renzo Schlauch zusammen war hat noch nix gutes Gebracht. Der passt gut in die Medien und deswegen wurde er gewählt.
    Ich habe auch das Gefühl das viele an der Basis das Spitzenduo wieder weg haben wollen.

    Der Großsartige 10 Punkteplan scheint auch irgendwie direkt aus der BaWü zentrale zu kommen. Der Linke Parteiflügel ist nicht Amüseiert.

    Ich selbst bin mit meinen 29 Jahren seit zwei Jahren Grüner Ortsverbandvorsitzender in einer Kleinstadt (28.000 Einwohner) und Frage mich ob ich für die beiden wirklich Wahlkampf machen soll, schwarz Grün im Bund wäre für mich der Horror, dann bekommt der Konservative Flügel noch mehr Gewicht, da bleibt nur für ein Linkes Ökologisches Programm kämpfen oder links zu wählen.

  6. Zum Wahlssystem in Frankreich und GB: Das relative Mehrheitswahlrecht ist eine Katastrophe. Ein einfaches Beispiel, die LibDems haben 7,4% der Stimmen und damit 12 Sitze erreicht während die SNP mit 3% der Stimmen 35 Sitze bekommen hat d.h. bei der SNP sind 0,08% und bei die LibDems 1.62% der Stimmen für einen Abgeordneten nötig. In dieser Hinsicht ist diese Wahl sogar nahezu perfekt abgelaufen, die Fehlerquote bei der letzten Wahl war wesentlich schlimmer.
    Habe dazu ein wunderbares 5min Video gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=r9rGX91rq5I

    Zu Frankreich und dem System das Stefan nicht verstanden hat: Generell basiert es auf einer relativ einfachen Grundlage. Nehmen wir an:
    A – 40% der Stimmen
    B – 35% der Stimmen
    C – 15% der Stimmen

    Normalerweise hätte A die Wahl gewonnen, aber werden so auch wirklich die Interessen der anderen abgebildet? Es kann durchaus sein, dass die meisten Wähler von B und C den Kandidaten A vehement ablehnen, trotzdem zieht er ins Parlament obwohl die Mehrheit nicht hintern ihm steht. Solllte es jetzt zu einem 2. Wahlgang kommen, in dem nur die Besten antreten, so habe ich das aus dem Bericht herausgehört, könnte das Wahlergebnis so aussehen, da die Wähler von C vorallem B im Parlament haben wollen.
    A – 45% (+5% von C)
    B – 50% (+10% von C)
    In der Theorie gibt das System auch kleineren Parteien eine Chance, da eine Stimme für eine kleinere Partei nicht unbedingt „weggeworfen“ ist, schafft es die Partei nicht, kann man im nächsten Wahlgang nochmal abstimmen. Das ist zumindest die Grundidee die ich mir dahinter vorstellen kann. Anstatt zwei Wahlgängen könnte man auch einfach eine Listenwahl mit Priorisierung durchführen, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen.

  7. Also ich war auf der NR17 und muss sagen, das einzige was mit geblieben ist, ist pure Ernüchterung. Diese Rat- und Lustlosigkeit der Journalisten, sad. Armin Wolff war sehr unterhaltsam, aber auch er kann nicht verstehen, dass er und seine Kollegen hauptsächlich Hofberichterstattung machen. Und sich wundern, dass das durch die verschlossenen Hoftore nur ihresgleichen kommt..

  8. Hallo,

    zum Wahlsystem in Frankreich:
    Der Sinn hinter den beiden Wahlgängen ist, dass Kandidaten für die Präsidentschaft für ihre politische Legimitation eine absolute Mehrheit hinter sich haben sollen. Also über 50%. Nur gibt es dabei 2 Probleme zu berücksichtigen. Einmal ist es eine direkte Mehrheitswahl und zum anderen müssen mehr als 2 Parteien / Präsidentschaftskandidaten berücksichtigt werden. Heißt in einem ersten Wahlgang muss zuerst die Auswahl auf 2 beste Kandidaten begrenzt werden, die anderen Kandidaten ausgesiebt werden, um im zweiten Wahlgang, einer Stichwahl, den Sieger endgültig festzustellen. Im Optimalfall wird der zweite Wahlgang überflüssig dadurch, dass schon beim ersten Wahlgang ein Kandidat über 50% versammelt, auch nach der Maßgabe, dass dieser bei Stichwahl dann wohl ebenfalls diese über 50% der Stimmen vereinigt. Denn bei einer Stichwahl „muss“/wird immer einer der Beiden mehr als 50% vereinigen (es ist arg unwahrscheinlich, dass sich eine gerade Anzahl von abgegebenen Stimmen genau 50:50 aufteilt, für diesen Fall müsste die Wahl wohl wiederholt werden; selbst wenn es nur 5 Stimmen mehr sind, ist die Wahl eindeutig).

    Also der Sinn, ganz kurz: Bei einem ersten Wahlgang die restlichen Parteien aussieben und bei der Stichwahl den Sieger feststellen.

    Bei den Parlamentswahlen verändert sich im Vergleich dazu beim zweiten Wahlgang folgendes, vereinfacht: Beim ersten Wahlgang werden die anderen Parteien nicht aussortiert und beim zweiten Durchgang reicht dann die relative Mehrheit. Wenn also beim ersten Wahlgang kein eindeutiger Sieger hervorging (50+%), dann reichte beim zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit.

    Was Chancen und Risiken und andere Punkte eines solchen Wahlsystems angehen bzw. generell, bitte in meinem Text im Forum nachlesen, hatte ich alles schonmal ausklamüsert.

  9. So,

    beim 5ten Versuch hab‘ ich Comey endlich gerockt, Gott war das zäh, ohne euch hätte ich das nie gepackt. Egal.

    3:40:00 – Tilo schüttelt den Kopf.
    Absolut, Tilo. Ich fühle mit dir, mir geht es genauso. AFDP 20%, wo sind wir hier nur schon angekommen. 🙁 xD

    Wenn Seipel bei dem Putin-Zeug dabei wäre, das wäre schon krass geil. Ich drückens Daumens, Tilo.

    Grüße

  10. Lieber Stefan – da Du Politik unter performativen Aspekten beurteilst und Trump großen Unterhaltungswert hast, kann ich Deine – dem Mainstream entgegenstehende – Begeisterung für ihn gut nachvollziehen. Du bist ja niemand, dem die Krankenversicherung entzogen wird, durch freie Hand beim Drohnentöten umkommt oder beim nächsten Bombardement, um eine „Message“ zu senden.
    Trotzdem mag ich keine „fake n.“ (auf meiner facebook Seite ist begründet, warum ich den Begriff meide). Und Du verletzt journalistsiche Standards, wenn Du Etwas umzutaufen (investigation -> matter) „obstruction of justice“ nennst (unter der bösen Clinton geschehen), während Du den mehrfach vom allerobersten Chef geäußerten Wunsch (für Untergebene Befehl, zumal dies unter 4 Augen mit der Frage, ob er seinen Job behalten will, verbunden war), „to stop this Russian thing“ als „party small talk“ bezeichnest. (ungefähr bei Timecode 3:13 oder so)
    Was meinst Du: Wäre es sexual harassment, wenn ein Chef zu seiner hübschen Sekretärin sagt: „1) möchtest Du Deinen Job behalten?“ und später fragt: „2) ich wünsche, Du wolltest mit mir ins Bett gehen“ ?
    EU-Recht definiert in Artikel 2 Absatz 1, Buchstabe d „sexuelle Belästigung“ als „jede Form von unerwünschtem Verhalten sexueller Natur, das sich in unerwünschter verbaler, nicht-verbaler oder physischer Form äußert und das bezweckt oder bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird, insbesondere wenn ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen und Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird“.
    Think about it !

  11. Stefan, wenn ich es richtig verstanden habe, hat Comey gesagt, dass die Presse den Begriff „matter“ ignoriert hat und nicht die ganze Ermittlung. Die Nichtigkeit der Begriffs-Wahl wird also dadurch sehr gut zur Schau gestellt, dass die Medien direkt „investigation“ als Synonym benutzt haben. In dem ganzen Abschnitt hatte ich irgendwie den Eindruck, dass du oft genau das gehört hast, was du hören wolltest. Aber immerhin war es immer deutlich als persönliche Meinung gekennzeichnet.

    1. Nein, Comey hat es anders rum gemeint und auch ausdrücklich so gesagt: Die Vorgabe war von einem „Matter“ zu sprechen, obwohl es sich um eine „Investigation“ handelte. „Die Medien sollten es aufgrund des Begriffs ignorieren und so passierte es auch“, lautete Comeys Kommentar dazu.

  12. „[…] and so I said, OK the press is gonna completely ignore it, and that’s what happend. When I said ‚We have opened a matter‘ they all reported ‚The FBI has an investigation opened‘.“
    – Comey ab 3:11:39
    (https://youtu.be/LxTYt_XXVP0?t=11500)

    Die Untersuchung sollte durch den euphemistischen Begriff verharmlost werden, ja, aber aus dem Zusammenhang ergibt sich eindeutig, dass Comey mit ‚ignored it‘ nicht die Untersuchung meint, die ignoriert wurde, sondern den Versuch durch den Begriff ‚matter‘ die Natur der Untersuchung zu verharmlosen. Er schiebt ganz klar nach, dass die Presse von der Untersuchung berichtet hat und zwar mit dem Begriff ‚investigarion‘ und nicht ‚matter‘. Der Versuch durch die Wortwahl die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen hat also überhaupt nicht funktioniert. Von ‚obstruction of justice‘ kann nach meinem laienhaften Verständnis entsprechend keine Rede sein.

    1. Ok, den Nachsatz habe ich überhört. Comey hat aber dann noch einen Nachsatz, dazu wie er es findet wenn das FBI die Sprache einer Partei übernimmt, wohlwissend, dass „Matter“ der falsche und „Investigation“ der richtige Wortgebrauch wäre: „concerning“. Obstruction of Justice wird zudem nicht danach bemessen, ob sie erfolgreich war, sondern ob sie gewollt wurde. Über Trumps „I hope“ wird nun noch juristisch entschieden werden. Dabei wird eine Rolle spielen, dass Comey unter Eid sagte, Trumps Ansage habe keinerlei Konsequenzen für die Ermittlungen gehabt. Man stelle sich aber vor, Clinton hätte gewonnen und Comey hätte diese Story aus dem Wahlkampf jetzt ausgepackt, wie ihm befohlen wurde, die Ermittlung gegen die baldige Präsidentin herunterzuspielen…

  13. Ich finde es definitiv auch nicht gut, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Auswahl/Absprache der Begrifflichkeit in diesem Fall juristische Konsequenzen haben können. Ist mir jetzt aber auch nicht sonderlich wichtig meine persönliche Meinung mit dir auszudiskutieren. Finde es aber gut, dass du so schnell auf meine Anmerkung eingegangen bist.
    Und ich möchte noch anmerken, dass ich gleiches Maß bei Trump anlegen würde. Auch da muss man nicht aus jeder Kleinigkeit eine Amtsenthebung herbei dichten. Diese überdrehten Diskussionen nerven.

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