A!196 – Schäfchen streicheln

Dienstag, 18. April 2017, 14:07 Uhr

Singels mit “unterdurchschnittlichem Einkommen” tragen überdurchschnittlich zur Staatsfinanzierung bei, sagen die OECD-Beobachter. Und die überdurchschnittlich Verdienenden? Die zahlen auch – bis zur Beitragsbemessungsgrenze und brauchen den Staat ansonsten als sicheren Hafen fürs leicht vermehrte Geld. Christian Nietsche, Chefredakteur vom BR, findet das alles ok, weil, “wenigstens keine Extremisten”. Wir fühlen uns dagegen hypernormalisiert. Auch, was Trump und Erdogan angeht. Der Wahnsinn hat angeklopft und hält jetzt Hof im Sultan-Palast.

Wir danken unseren Produzenten Richard, Maria und unseren Unterstützern Ricardo, Adrian, Jürgen, Hendrik, Kerstin, Peter, Ivon, Peter, Henrik, Bastian, Felix, Daniel, Lasse, Julian und Michael.

Hinweise zur Diskussion darum, ob man auch anders in die Politik mitmischen kann, als durch eine neue SPD Mitgliedschaft. Stefan bezog sich konkret auf Ulf Buermeyers Tweet, in die SPD einzutreten, statt sein politisches Engagement anderweitig zu verwenden.

Unterstütze den Podcast

avatar
Stefan
avatar
Tilo
Wenn du Korrekturen oder Ergänzungen hast, schreibe sie uns gerne als Kommentar unter die Ausgabe. Für Fragen und Diskussionen haben wir ein Forum. Audiokommentare nehmen wir per Telegram- oder WhatsApp-Sprachnachricht an 004915156091706, entgegen.

56 Gedanken zu „A!196 – Schäfchen streicheln“

  1. Noch mal als Anmerkung zu den ganzen Bomben und Racketen die in den Letzten Wochen abgeschossen wurden ist anzumerken das aus irgendeinem Grund nirgends etwas zu den Kosten die dabei entstanden sind steht.

    So ein Tomahawk kostet laut Wikipedia etwa zwischen 500.000 und 2.000.000 US Dolar. Bei 59 Stück die da abgeschossen wurden, fliegen wenn man mit der Mitte rechnet also innerhalb von 10 Minuten 59 Millionen Dollar über Syrien und Irak und gehen dann in einer Rauch wolke auf.

    Genau So die MOAB über Afganistan. Die steht laut Wikipedia etwa mit 16.8 Millionen Dolar zu buche. Dabei wurden angeblich nur 36 Taliban getötet (Foxnews Soundbit). Das macht dann rund eine halbe Millionen US Dollar pro Taliban kämpfer.

    Mit Support der ganzen Millitär technik haben die in den Letzten 14 Tagen bestimmt run 100 Millionen Dollar verpufft.

    Wieviel Probleme könnte man mit dem Geld in den Ländern lösen und hätte davon Wirtschaftlich auch noch etwas. So wie das nach dem Krieg auch mit dem Marschalplan funktioniert hat.

    Und zu bedenken ist auch das hier kein bischen von Korea mit eingerechnet ist.

    Wieviel Geld ist da da. was Irgendjemand mit einem Knopfdruck verbrennen kann?

    Wäre es nicht mal eine positive Utopie mit einem Knopfdruck 100Millionen in humanitäre Aktionen zu stecken?

  2. War etwas irritieret als die aussage kam Millionäre würden bei 1% Verzinsung ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten. Diesen 1% stehen aber teuerungsraten von waren und dienstleistungen meist von höheren % laut EZb mit zielmarke nahe 2% entgegen. Sprich wenn man 1% Zinsen bekommt und alle Waren und Dienstleistungen nahe 2% teurer werden kann man das nicht bedingungsloses Grundeinkommen nennen. Wobei wenn alle anderen negativzinsen bekommen sollte man das auf eine andere art analsysieren, ist zwar dann immer noch kein Einkommen ja nach dem wie viel die waren teurer werden aber dennoch muss man sich dann die frage stellen warum bekommen diese Leute 1% Zinsen wenn andere Negativzinsen bekommen.

    1. Wenn man ne Million hat und Angsthase ist, sich also nur Bundesanleihen zutraut, dann bekommt man natürlich nichts für sein Geld und muss hoffen, dass Revoluzer Christian Nitsche es nicht ernst damit meint, Schäuble solle mal die Staatsschulden abtragen. Ansonsten: Quetsch die Griechen aus, investiere in was italienisches, für das die Europäer dann grade stehen. Wenn du 1% Rendite hinkriegst sind das 800 Euro im Monat, ohne weitere Bedingung. (Wenn du aber dann anfängst rumzuheulen, weil Inflation von 1,1% und so, selbst schuld. Diese Last des Lebens können die unterdurchschnittlich Verdienenden dir Schwerreichen dann nicht auch noch abnehmen. Da heißt es: Augen zu und durch.)

  3. Zum Thema „in die SPD eintreten oder nicht“:
    Ich bin 26 Jahre alt und seit Oktober 2009 in der SPD. Damals als „jetzt erst recht“ Reaktion auf das desaströse Steinmeier Ergebnis. Die letzten Jahre habe ich das gemacht was man gemeinhin so als „Ochsentour“ bezeichnet. Ortsvereinsvorstand, Juso-Landesvorstand, Plakate kleben, Infostand, Anträge schreiben Delegierter hier, Delegierter dort, Kommunalpolitik und all der Käse. Das hat aus mir einen absoluten Zyniker gemacht. Der Gedanke, dass die SPD eine Programmpartei ist, bei der die „Basis“ (wer auch immer das sein soll) von unten an dem Regierungsprogramm beziehungsweise dem Handeln der Abgeordneten / Regierungsmitgliedern mitwirken und Einfluss nehmen kann ist einfach völliger Blödsinn. Selbst bei der Briefwahl 2013 als die Mitglieder über die GroKo abgestimmt haben hat man es sich nicht nehmen lassen, jedem Mitglied den Briefwahlunterlagen einen Brief des Parteivorstandes beizulegen, auf dem noch mal erklärt wurde, dass ein Nein zur GroKo mindestens den Untergang der SPD wenn nicht direkt von ganz Deutschland bedeutet hätte. Jede Wahl in Russland oder sonstwo wäre unter solchen Umständen als reine Farce bezeichnet worden.
    Die SPD ist einfach eine reine Kaderpartei. Die Strukturen und Gremien sind so angelegt, dass jeder sich darin engagieren und einbringen kann, aber niemand auch wirklich etwas durchboxen könnte. Das ist als Simulation von Teilhabe und Partizipation angelegt.
    Der aktuelle Schulz-Hype ist dafür mal wieder ein sehr schönes Beispiel. Seit über 10 Jahren kämpfen tausende Sozialdemokraten innerhalb der SPD für eine Korrektur der Agenda und werden dafür belächelt. Wenn St. Martin in der Richtung einen kleinen Pfurz ablässt ist das dann aber offizielle Parteilinie. Selbst ein Johannes Kahrs findet das gut, weil er meint das Fähnchen müsste jetzt in diese Windrichtung gehalten werden.
    Von den Kämpfen um Listenplätze will ich erst gar anfangen.
    Um es mal ganz fies zu sagen: In der SED brauchte man immerhin das Schreckgespenst StaSi mit dem man die Leute einschüchtern und entsprechend durchregieren konnte. In der SPD reicht es, wenn eine Hannelore Kraft bei Abstimmungen durch die Reihen der NRW Delegierten geht. Da wissen die MdLs, MdBs, MdEPs und deren Mitarbeiter (aus denen so ein Parteitag ja zu 90% besteht, nicht umsonst finden SPD Bundesparteitage stehts an Wochentagen statt) genau was die Stunde geschlagen hat und stimmen notfalls mit der Faust in der Tausche auch für die X-te blamable Einführung der Vorratsdatenspeicherung.
    Dass ein Marco Bühlow einen solchen Kultstatus hat liegt ja nicht zuletzt daran, dass er einer der ganz ganz wenigen Sozialdemokraten mit Mandat ist der Überzeugungen hat und diese dann auch vertritt.
    Das muss man sich mal vorstellen. 80 Mio Menschen in Deutschland. Ca. 500.000 davon SPD Mitglieder. Und die öffentlich bekannten Sozialdemokraten mit Haltung, die auch anhand ihrer Überzeugungen abstimmen kann man vielleicht an zwei Händen abzählen.

    Auch wenn ich aufgrund des sozialen Drucks in der SPD bleiben werde (wenn man so lange Wochenende für Wochenende auf Seminaren, Parteitagen etc. verbringt verschiebt sich der Freundeskreis irgendwann auch in die Partei rein) werde ich bei der Bundestagswahl entsprechend taktisch Die LINKE wählen, da man nur so sicher gehen kann, dass die Stimme am Ende nicht schon wieder bei der CDU landet.

  4. Ich weiß, dass Stefan und Tilo echt unendlich viel Mist entgegen geworfen bekommen von Menschen, die sich irgendwie unfair behandelt fühlen, weil man $falsches_wort oder $persönliche_tätigkeit kritisiert. Da schüttle ich immer den Kopf und frage mich, warum man darum so einen Wind macht. Nun bin ich u.U. dem selben Problem anheim gefallen, aber möchte mich dennoch äußern, weil es mir ein Bedürfnis ist und in der Hoffnung, dass ich mich damit weder lächerlich mache, noch Tilo und Stefan nerve. Ich will direkt klar machen: Ich formuliere hier nur eine Bitte, mehr nicht. Der Begriff „Kritik“ würde bereits zu weit gehen.

    Nun aber los:

    Als Sportschütze bin ich einer von vielen, die unter dem ewigen Stigma leiden, dass wir mit „Tötungsgeräten“ einem „Pseudosport für Irre“ nachgehen. Das Problem: Wir nutzen Sportwaffen. Bei dem Wort Waffen denken sofort alle an vollautomatische Kalashnikovs und Maschinengewehre mit Patronengurt. Und bei Sportschütze denken die Menschen an Rambo, wie er mit zwei solchen Maschinengewehren gleichzeitig durch den Dschungel rennt und alles niedermäht. In dem Zusammenhang wird dann auch immer von der WAFFENlobby gesprochen.

    Worauf ich hinaus will: Waffen sind Werkzeuge (Jäger), Verteidigungsinstrumente (Selbstschutz z.B. Schweiz oder Tschechien) und Sportgeräte (Sportschützen) „des kleinen Mannes“. Genauso wie das Hackebeil für den Metzger, das Pfefferspray für die Handtasche und der Bogen für den Bogenschützen. Dafür gibt es weder eine Lobby, noch hat das was mit dem zu tun, was Soldaten und Armeen einsetzen. Das sind „gedrosselte“, extremst überwachte und für den Besitzer mit massiven Freiheitseinschnitten verbundene Gegenstände.

    Was Trump, Putin, Uschi und Rambo einsetzen ist RÜSTUNG. Rüstung ist Kriegs- und Tötungsgerät mit dem Ziel maximalen Schaden an Menschen und Infrastruktur auszurichten. Das ist Hartkern- und Uranmunition. Das sind vollautomatische Waffen, die mehrere hundert oder tausend Schuss pro Minute abgeben. Das sind Raketen, Panzer und U-Boote. Und genau für diese RÜSTUNG gibt es eine mega Lobby, weil (u.a.) in Deutschland viele Firmen damit mega Gewinne schäffeln.

    Es ist nur eine Bitte, aber ich wäre euch beiden unendlich dankbar, wenn Ihr zukünftig den Begriff „Rüstung“ im Zusammenhang mit Krieg, Tod und Soldaten verwenden könntet.

    Ihr würdet damit alle (die 3-5) Sportschützen und Jäger unter euren Hörern sehr glücklich machen, die echt ständig darunter zu leiden haben, dass Sie mit Soldaten und Kriegstreibern in einen Topf gesteckt werden.

  5. Dieser Gesprächsteil am Anfang jetzt immer (heut gings mal um eine Episode aus Stefans Alltag)….macht ihr euch da nur warm, bringt die grauen Zellen in fahrt oder wollt ihr uns nur zeigen wie leicht wir alles schlucken? Ich mein ihr könntet leicht auch Werbung unterbringen (Momentmal…TARON!!!) und keiner würds merken. Werd ich langsam paranoid? wollt ihr das ich paranoid werde? Wollt ihr uns gegen die Tricks der Medien stählen oder treibt ihr einfach euren Schabernack mit uns? Falls ihr Schabernack treibt… Ich hör hier auf. Erstmal Taron ausprobieren. Warum auch immer. Und Inception schauen vlt auch noch.

  6. Zu Stefans diese und letzte Folge angesprochenen interessanten Fakten über statischtische Daten sei hier mal die Website https://ourworldindata.org/ genannt, die das für die Welt macht.
    Ich hoffe sowas ähnliches gibts auch bald für Stefans Daten („Eine Million Millionäre“ usw.)

  7. Ein paar Krims Krams Zahlen zu Massentierhaltung und virtuellem Wasserfussabdruck

    https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung

    http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-03/wasserverbrauch-weltwassertag-wasser-fussabdruck

    Außerdem hätte ich total gerne eine Aufwachen Spezial Folge zum Bauwesen Korruptions Skandal in Brasilien mit Jürgen Lauber, natürlich nur wenn er und ihr das zeitlich und inhaltlich könnt und wollt.

    http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien-odebrecht-101.html

    Bin vorhin über eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft gestolpert, die ganz entsetzt war, dass über vier Millionen Deutsche den Spitzensteuersatz bezahlen und deren einzig logische Schlussfolgerung daraus war, dass die Steuern gesenkt werden müssen

    http://www.tagesschau.de/inland/spitzen-steuer-satz-101.html

    Zu guter Letzt möchte ich noch mein Mitgefühl mit der desorientierten NDR Reporterin aussprechen. Es ist wirklich unverantwortlich solch psychisch labile Personen aus ihrer Tagesschau Bubble herauszuholen. Oder um es mit den Worten von De Maiziere zu sagen, das könnte Teile der Bevölkerung verunsichern.

  8. lt. Stefan hat die MOAB 2/3 der Sprengkraft der Hiroshimabombe
    in Wahrheit:

    MOAB: 11 Tonnen TNT-Äquivalent
    Little Boy: 15000 Tonnen TNT-Äquivalent

    Also rund 0,073% der Sprengkraft.

  9. Das muss jetzt mal raus (weil es heute auch thema war).

    Dieser „Lage der Nation“ podcast ist das „heute journal“ der irgendwie politischen podcast szene im deutschsprachigen Raum,der vertonte Beamtenapparat im parlamentarischen Diskurs.
    „Wir wollen ja eigentlich was sagen aber trauen uns nicht“
    Da ist der Name wirklich Programm.

    Wegen mir werft Stefan Arroganz vor bis der Arzt kommt aber der hat wenigstens eine Haltung und ist in der Lage diese auch überzeugend darzustellen und das finde ich einfach mal,man verzeihe den veralteten Ausdruck, authentisch.

  10. Die letzten Folgen waren im Allgemeinen so brilliant, dass ich keinen Grund hatte, Kommentare zu schreiben. Auch die mit A. Grünwald. Nur damit ihr nicht denkt, weniger Kommentare würden zwangsläufig auf langweilige oder schlechte Folgen schließen. Dass man nicht immer und überall einer Meinung sein kann,… geschenkt.
    LG Bernd

  11. a) Nachtrag ich hatte in den Kommentaren der letzten Folge fälschlicherweise geschrieben das eine MOAB vergleichbar mit einer Hiroshima Bombe war, ich haette vorher diese Bombe googeln sollen statt mich auf halbwissen zu verlassen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/GBU-43/B_Massive_Ordnance_Air_Blast

    Anstat 2/3 der Sprengkraft von Little Boy, hat die bombe 0.07% der Sprengkraft in TNT equivalent. 11 Tonnen zu 15.000 Tonnen.
    Ich bitte hier um entschuldigung fuer die Fake News.

    b) Was zu Drohnen und deren Bildqualität gesagt werden kann, ist dass die Bandbreite der limitierende Faktor ist, und nicht die verwendete Kamera.
    Dronnen müssen meist auf Satelliten Uplink zurueckgreifen um eine Verbindung herzustellen. (Oder zumindest kann dies als der „worst case“ angenommen werden von dem die Bildqualitaet abhaengt.)

    Dies erlaubt der Drohne eine Uebertragungsgeschwindigkeit in der Groessenordnung von ca 10Mbps. Dies wuerde theoretisch HD Uebertragung von Video erlauben, da dies ca 8Mbps benötigt. Jedoch gerade wenn mehrere Videos gleichzeitig übertragen werden, ist dies schnell nicht mehr ausreichend. Nachdem Drohnen Video sowohl im normalen sichtbaren Spektrum und auch Infrarot übertragen, und dann teilweise noch mehrere verschiedene Bildausschnitte einer sehr weiten Perspektive gleichzeitig uebermitteln wird die Qualität entsprechend schlecht. Noch dazu kommt das selbstverständlich Verschlüsselung der Daten einen Einfluss auf die maximale Bandbreite hat, sowie auch das allgemeine Statusinformationen, wie dreidimensionale Position, Geschwindigkeit und so weiter, uebertragen werden muessen.

    Somit gilt die Kamera selbst hat eine erheblich höhere Aufloesung, und werden die Daten nicht in Echtzeit ausgewertet steht diese auch voll zur Verfuegung. Jedoch ist die Bildqualitaet in Echtzeit sehr begrenzt und 640×480 erscheint hier durchaus realistisch.

  12. Wer ein wenig mehr von Silke Tempel hören möchte, in einer der letzten Ausgaben Lage der Nation war sie als „neutraler Experte“ zu Gast, sehr… Aufschlussreich. https://www.kuechenstud.io/lagedernation/2017/03/17/ldn047-wahl-in-holland-merkel-bei-trump-gesetz-gegen-hate-speech-kopftuch-urteil/ Meine Highlights waren die Forderung nach einer Agenda 2010 für Frankreich – allgemein anerkannt unter Deutschen – und die beiläufige Degradierung von Edward Snowden als komischen Spinner der sich nur aufspielt.
    Und noch ein paar Schmuckstücke aus den Kommentaren der damaligen Sendung:
    – Dave: „Als Sylke Tempel (übrigens ehemalige Gastautorin von ‘Die Achse des Guten’) den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Mattis, den Öloligarchen Tillerson und den “Christian Supremacist” Pence als die “Erwachsenen” in der Trump-Regierung darstellte, wurde mir fast schlecht.“
    – Tim Birnbaum: “ In den USA wäre mit Sicherheit jemand, wie Tempel als AIPAC nah vorgegellt worden. Aber hier ist sich in ARD ZDF illner, Maischberger, Will, Hart aber Fair Lanz und phönixrunden und jetzt noch bei Euch, ohne das mal ihr Atlantikbrückenhintergrund kritisch beleuchtet wird.“
    – Andy: „Meiner meinung nach ist Frau Tempel ein sprachrohr für rechte neoliberale kriegstreiberische Politik und sollte uberall ausgebuht werden.“

    Und damit ein abschließender Dank an eure Arbeit, wenigstens ein politischer Podcast bei dem ich nicht regelmäßig Dinge durch die Gegend schmeißen oder laut schreien möchte. Und sei es nur, weil ihr das bisweilen für mich übernehmt!

  13. Was Stefan im Podcast/Video zum Nietsche-Kommentar sagt, das ist so falsch nicht (‚lender of last resort‘).

    Didaktisch hilfreich wäre hier m.E. der Hinweis, dass sich ‚der Staat‘ prinzipiell bei den ‚Inländern‘ und ‚im Ausland‘ verschulden kann. Genaue Zahlen dazu gibt’s z. B. im Monatsbericht der Bundesbank (hier März 2017, PDF-Seite 121, Tabelle 13: https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichte/2017/2017_03_monatsbericht.pdf?__blob=publicationFile ).

    Knapp über den Daumen gepeilt dürften sich die öffentlichen Schulden derzeit in etwa 50 Prozent Inland und 50 Prozent Ausland aufteilen.

    Wenn also von Staatsverschuldung gesprochen wird, wäre es schon gut zu wissen, was da konkret gemeint ist. Denn jedes staatliche Wertpapier (z.B. früher noch Bundesschatzbriefe) steht für Inlandsverschuldung. Ob es sinnvoll ist und was das bedeutet, das abbauen zu wollen, kann sich dann jedeR selbst beantworten. 😉

    LG
    Sebastian

  14. Wenn noch die „nur ein Kommentar“-Regel aktiv ist, würde ich Stefan bitten im Zweifel halt meinen alten Kommentar zu löschen. Dashier ist wichtiger.

    Zum Thema 60k EUR im Jahr reichen fürs Glücklich sein, oder sind sogar der Peak-Glücklichkeits-Wert. Da kann ich euch Recht geben, weil ich genau das verdiene und mich zumindest finanziell für das hier und jetzt gut aufgestellt fühle. Im Alltag habe ich zumindest keine Geldsorgen, so lange ich nicht irgendwann auf die Idee komme, ich bräuchte ein Auto, das so viel wie 2 kleine Familienhäuser kostet.

    Was Ihr und der Glücksforscher dabei jedoch übersehen ist folgendes: Jemand in meinem Alter (28) wird wohl exakt 0,00000001 EUR staatliche Rente bekommen, wenn es mal soweit ist. Das bedeutet, ich muss in der Weise privat vorsorgen, dass ich komplett davon meinen Lebensabend finanzieren kann.

    Ich habe das mal zusammen mit meiner Freundin ausgerechnet und im Prinzip kommt man dabei nicht umher mindestens 1000€ pro Monat zur Seite zu legen, wenn man sehr konservativ spart und quasi nur auf Werterhalt achtet. Da man auch private Altersvorsorge voll versteuern muss und somit doppelt darauf Steuern zahlt (einmal wird dein Gehalt versteuert, das du investierst und dann wird das am Ende ausgezahlte Geld nochmal voll versteuert) wird das da schon schwierig den alten Lebensstandard einigermaßen zu halten im Alter.

    Der einzige sinnvolle, jedoch riskante Weg für die Altersvorsorge sind also Aktien und ETFs (eine sicherere Art von Fonds), in der Hoffnung, dass diese kräftig im Wert steigen. Regelmäßige Dividende ist fast schon schädlich, weil man darauf dann wieder ständig Steuern zahlt. Flankieren sollte man das mit Wohneigentum und vll. einen gewissen Anteil Gold.

    Wenn man nun zum Beispiel die Abgeltungssteuer (25%) abschafft und Aktiengewinne voll versteuern müsste, wäre diese Form der Altersvorsorge vollkommen für den Arsch. Ich wüsste dann wirklich nicht, wie ich mit 60k EUR im Jahr eine brauchbare private Altersvorsorge realisieren soll, die mich im Alter dann nicht einige „Lebensstandard-Stufen“ abstürzen lässt. Es gibt IMO dann keine Alternative mehr und dann könnte man wirklich nur noch erben.

    Ich weiß, dass es massenweise Menschen gibt, die weniger als ich verdienen und überhaupt keine Chance haben für private Vorsorge, aber eine pauschale Besteuerung von Investitionsgewinnen ist verrückt, weil das dem Mittelstand im Alter vollständig den Boden unter den Füßen wegreißen würde.

    Ich habe spontan keine Idee, aber um Investitionsgewinne versteuern zu können, müsste man einen Mechanismus entwickeln, der dafür sorgt, dass Menschen, die sich nur faul darauf ausruhen besteuert werden, jedoch Menschen, die das zur privaten Altersvorsorge nutzen, nicht in die Altersarmut gestürzt werden.

  15. Kinder:
    „…und dann entscheidet sich die Hälfte dagegen.“

    Ihr seid lustig. Ich denk nicht, dass die Hälfte sich dagegen *entscheidet*. Es klappt bei vielen dann einfach nicht, wenn man endlich soweit ist mit Beruf und Paarbeziehung. Homosexuelle und Singles haben ja dann sowieso noch eine Hürde mehr, auch wenn sie selbst bereit sind für Kinder.

    Ich selbst bin auch in eurem Alter und habe keine Kinder, obwohl ich seit 8 bis 9 Jahren gern welche hätte. Wenn es erst mit 40 möglich wird, dann ist das halt so. Ihr habt schon recht, es werden einem ziemlich viele Hürden in den Weg gelegt, auch wenn man früh mit dem Studium fertig ist und gesund ist.

    Die letzten Jahre ist mir aufgefallen, dass eine Reihe junger Leute (Studenten z.B.) Medikamente nehmen, Anti-Depressiva usw., sodass wenn sie dann fertig sind mit ihrer Ausbildung und Kinder haben wollen, erstmal die Hürde haben ohne Medikamente zurecht kommen zu müssen (und jemanden zu haben, der mit denen Kinder haben möchte, allein ist es schwierig). Bis es so weit ist, sind sie noch älter und vielleicht wird es dann zu spät sein.

  16. Moinsen,

    ich wollte nur kurz sagen, dass eine Runde Live-Podcasten eine schöne Sache wäre! Es geht ähnlich nahe dem was Stefan meint, wir sollten nicht nur umschalten. Ein Ortswechsel und neuer Betrachtungsweg scheint mir dafür eine passende Methode zu sein! (Ich bin ebenfalls für Berlin)

    Eine solche Sammlung der Fakten wäre eine schöne Sache! Das ist eine Idee, die ich sehr teile.

    Lieb Grüße

  17. Drei kleine Kinder und Wohnsitz in der Eifel – kann euch leider nicht live anschauen.
    Schade.

  18. Moin Jungs
    Also jetzt juckt es mich ja schon mal und daher sei es hiermit gesagt:
    Damit Stefan auch am 02.05. seine Kinder ins Bett beringen kann und sich nicht in den Zug nach Berlin schwingen muss für eine Folge „Aufwachen- Live“ kann ich alternativ und kostenfrei auch meine Location anbieten für Euren Podcast. Dürfte gut passen meine ich und Euch sicherlich gefallen.
    Schreibt mich einfach an und ich sende Euch aussagekräftige Infos. Oder Stefan schaut morgen Abend einfach mal kurz vorbei zum Locationcheck, da haben wir eine wunderbare musikalische Veranstaltung. Wir liegen mitten in der City und ich veranstalte regelmäßig besondere Konzerte mit aussergewöhnlichen Künstlern auf No-Profit-Basis zugunsten der Künstler.
    In diesem Sinne freue ich mich von Euch zu hören.
    Herzlichst,
    oli

  19. Zum thema panoramabild und zurück in die unwissenheit;
    „Es ist nicht einfach aufzuwachen… aber das schöne ist, dass man dann nicht mehr einschlafen kann“=^.^=
    Sprich; man kann es ja gern versuchen. Aber ob es einen glücklicher macht….?=^.*=

  20. Zur Beitragsbemessungsgrenze stimme ich Thilo zu.

    In der nicht gerade unter Kommunismusverdacht stehenden Schweiz zahlt JEDER in die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ein – auch Selbstständige und Beamte.

    Und das unbegrenzt. Eine Beitragsbemessungsgrenze wie in Deutschland gibt es nicht.
    Selbst Vermögen werden unter bestimmten Voraussetzungen herangezogen.

    Gleichzeitig aber ist die Höhe der Rentenzahlung gedeckelt.

  21. Meinerseits ein kleiner Beitrag zum Thema Tiny House/Tiny Housing (und ich hoffe ich bin damit hier in den Kommentaren richtig).

    Ich habe vor ca. 4 Monaten für 2 Monate in Seoul (Hauptstadt Südkoreas) gelebt und mich in einem so genannten Goshiwon einquartiert. Das Konzept Goshiwon sieht wie folgt aus: Ein Zimmer hat je nach gewünschter Preisklasse 6-10qm und besteht in der günstigsten Variante aus einem Bett und einem Schreibtisch (ggf. noch einem kleinen Kühlschrank). Toilette, Dusche und Küche werden pro Etage geteilt. Die nächste Preisstufe enthält zusätzlich eine Toilette, die danach folgende Toilette und Dusche und die teuerste dazu noch ein Fenster, zumindest so in meinem Fall, aber die meisten Goshiwons sind so oder so ähnlich aufgebaut. Meist findet man diese Wohnsituationen in der Nähe von Universitäten (für die Interessierten: in meinem Fall in Sinchon direkt bei der Ewha Women’s University). Was nun allerdings das Erstaunliche ist ist, dass auf meiner Etage überwiegend um die 40 Jährige Männer gelebt haben. Da mein Koreanisch und deren Englisch leider nicht sonderlich gut war konnte ich die persönlichen Geschichten nicht erfahren, allerdings ist mir aufgefallen, dass ausgerechnet diese älteren Männer in den preisgünstigsten Zimmern gewohnt haben und das offensichtlich auch auf längere Zeit, da während meines Aufenthalts niemand ausgezogen oder neu eingezogen ist. Die entsprechenden Rückschlüsse kann glaube ich jeder selbst ziehen.
    Des Weiteren sei angemerkt, dass in allen meinen Gesprächen, die ich mit Studenten hatte und das Thema auf meine Unterkunft gefallen ist, die einhellige Meinung war, dass man auf Dauer in diesen Zimmern depressiv wird (depressiv in diesem Kontext vermutlich nicht als Krankheitsbild gemeint, sondern als das was man umgangssprachlich darunter versteht). Einige von ihnen mussten selbst in Goshwions leben bzw. hatten Freunde, die dort leben/lebten. Keiner hat es über einen längeren Zeitraum ausgehalten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Leben auf so engem Raum erstaunlich schwierig sein kann. Man hört die Nachbarn durch die Wand schnarchen, hört jedes Telefonat mit, bekommt schlichtweg alles mit und verliert gleichzeitig die eigene Privatsphäre. Man fühlt sich wie Teil eines Gedichts der Großstadtlyrik, in der die Wände pochen und Einengung beschrieben wird. Wenn man auf einen Zeitraum von mehreren Jahren in einem solchen Zimmer lebt scheint es mir schwierig mir vorzustellen keine psychischen Schäden daran zu nehmen.
    Daraus folgern sich drei Dinge für mich, die sich auf den Beitrag und Tiny Houses im Generellen beziehen. Erstens: ein 24 Stunden Selbstexperiment sagt unfassbar wenig über die Lebensqualität in einer solchen Behausung aus. Selbst ein Selbstexperiment über einen Monat wäre nach meiner Erfahrung nicht sonderlich aussagekräftig. Zweitens: Tiny Houses sind dennoch ein sehr interessantes Konzept, zumindest aus meiner Sicht. Das was man in dem Beitrag gesehen hat wäre für jene, welche in einem Goshiwon leben eine absolute Verbessrung, auch wenn die Anwendungsfälle vermutlich nicht identisch sind. Drittens: Ich würde gerne wissen, wie Bewohner solcher Tiny Houses die eigene Lebensqualität nach einem Jahr einschätzen würde. Das wäre dann vielleicht auch ein interessanter Beitrag gewesen.

    Wer ein besseres Bild von einem Goshiwon bekommen will kann sich ein Video angucke, welches ich dort aufgenommen habe. Das macht vielleicht einen besseren Eindruck der Situation als meine Beschreibung. https://youtu.be/-P441TGADQ8

  22. Nochmal zum Theme der Drohnen-Datenübertragung. Oben wurde hier von 10Mbit Uplink gesprochen. Dazu hier meine Einschätzungen:

    Satteliten haben deutlich mehr Bandbreite. Bei einer Drohne müsste man dazu die Antenne nachführen da sich beide bewegen. Das ist aber kein Problem und wird gemacht.

    Die TDRS Sateliten Konstelation der NASA schaft alleine im S (6 bis 7Mbit), Ku (25-300Mbit) und Ka bis 800Mbit und das Gleichzeitig neben einander. Da die Unterschiedlichen Bänder unterschiedliche Frequenzen sind. TDRS Sateliten werden von der NASA betrieben und sind damit nicht militätisch. Ich kann mir vorstellen das man im militätischen Bereich noch deutlich mehr Bandbreite nutzen kann.

    Aber mal ehrlich? Ich kann mir nicht vorstellen das die Drohne die Daten nicht lokal vorhält so wie es bei jeder vernünftigen überwachung in Bus und Bahn gemacht wird.

    Für diese Daten, (wer da wem weggebommt hat? ob da zivilisten waren? etc) benötige ich keinen live stream und die damit einhergehende Datenverbindung. Das kann die Drohne auch aufzeichnen ohne jegliche verbindung und dann local vorhalten. Bei der Drohnen Landung wird der Datendump dann halt über das einstöpsseln eines Kabels übertragen.

    Ich bin da also auf Stefans Seite. Im privaten Bereich ist das mit mehr als Lifestream möglich (NASA TV hat zu jeder Zeit 6 Kameras zur ISS mit FullHD über TDRS zur Verfügung).

    Das US Millitär hat geschätzt das 10 fache wenn nicht 100 fache Budget als die NASA. Wenn das nicht alles im Sumpf der Plutogratie untergeht gibt es keinen Grund anzunehmen das die da militärisch keine Vollüberwachung Ihrer Konfliktorte haben.

  23. @spacenerd

    Download und Upload ist hier stark zu differenzieren, auch auf NASA TDRS Satelliten wird keine Übertragung von mehr als 10Mbps moeglich sein ohne eine entsprechend grosse Sendeantenne (vergleiche die Bodenstationen die notwendig sind um TDRS mit daten zu versorgen) zu haben.
    Diese ist bei Drohnen der limitierende Faktor. Allerdings wie gesagt all dies ist nur fuer Echtzeitdaten relevant.

  24. @Lucas

    in den letzten 5 Jahren gab es erhebliche Antennen Entwicklungen. durch techniken wie spacial streaming kann man die antennen deutlich verkleinern.

    Ein 20Meter Schuessel ist da mittlerweile nicht mehr nötig. Vielmehr arbeitet man mit Antennenarrays die auf Fraktaler Mathematik basieren. Das kann man einfach auf eine Platine Ätzen.

    Aktuell wird auch mit laserkommunikation gearbeitet. dort hast du dann 10 mal soviel Datenübertragung.

  25. Ich möchte betonen, die USA tun nur so, als spielten sie Weltpolizist. Im Grunde handeln sie aber nur nach geopolitschen Interessen.

  26. @spacenerd

    Laserkommunikation kann man direkt vergessen das funktioniert nur im absoluten best case, und ist als Kommunikation mit einem Satelliten von board einer Drohne nicht praktisch.
    Wenn man direktes Sichtfeld zu der Drohne hat, z.B. von einem Flugzeug aus, ist das durchaus eine möglichkeit. Drohne zu Satellite kann man aber vergessen. Es gibt ein interessantes experiment das man mit der ISS und einem entsprechend starkem Laser durchführen kann. Um den Abstand zu messen, aber selbst das benoetigt absolute ideale Bedingungen und dauert ewig, obwohl man keine Information übertragen will.

    Was bessere Antennen angeht, ich bezweifle nicht das dort grosse fortschritte gemacht wurden im vergleich zu klassischen „Schüsseln“ Allerdings wenn eine 20m Schüssel nicht mehr notwendig ist, frage ich mich doch schon warum NASA weiterhin solche verwendet, und sogar neue solche Schüsseln baut, statt das ganze auf Platinen zu drucken.
    Ich waere da mal sehr skeptisch, ich gehe davon aus das solche Platinen fuer GPS oder der gleichen sicher hervorragend funktionieren. Aber fuer Breitbandkommunikation wird es da nicht reichen einfach weil du sendeleistung im Bereich mehrer Watt brauchst um mit einem Satelliten auch nur halbwegs vernünftig zu kommunizieren.

    Ausserdem und das ist ein ganz andere Punkt, wissen wir das der Internet speed auf der ISS gerade nur 3Mbps sind. Und Nasa wie gesagt wohl einfach bessere Antennen hat als sie in einer Drohne verbaut sind, auch wenn es nur um die sendeleistung geht, oder den Fakt das sie präziser gesteuert werden können. Und die ISS ist mit nur 400km höhe nicht einmal extrem weit weg. Zwar kann man davon ausgehen das Satelliten die zur als Relay zwischen Drohne und Bodenstation auch nicht sehr hoch sind, jedoch wissen wir das zumindest ein teil der Satelliten Rammstein als zweiten Bodenpunkt verwendet, von wo aus die Kommunikation dann höchstwahrscheinlich per Glasfaser weitervermittelt wird.
    Daraus können wir schliessen dass die Satelliten nicht sehr viel Tiefer als die ISS sein können da dies sonst nicht funktioniert.

  27. Wieso guckt Ihr nicht mal Arte Nachrichten. Da kommt mega viel zu Frankreich und auch zu den verschiedenen Kandidaten. Nicht nur LePen. Jammert also nicht so 😉 . Klar, von Tagesthemen oder Heute kann man nicht viel erwarten. Aber wenn wir schon einen relative guten ÖR-Sender wie Arte haben, der zudem deutsch-französisch ist, könnte man sich da ja mal vorübergehend umschauen und einen Beitrag zeigen. Würde mich freuen, da mal was von Euch zu sehen!
    LG

  28. Hatte ich mich doch noch richtig daran erinnert: Charles de Gaulle hat bei seiner ersten Wahl (1959) nur einen Wahlgang benötigt. Er ist der einzige, dem das gelang.

  29. Was sagen die fünf Favoriten der frz. Präsidentenwahl über Europa?

    François Fillon – Fordert ein “stärkeres, vereinteres Europa, das sich gegen gewaltbereite Extremisten und unfairen Handel wehren kann” — und warnt, dass ein Frexit zu Chaos und dem Aussterben der EU führen würde.

    Benoît Hamon – “Mein Einsatz für Europa ist frei von jeglicher Art des Fetishismus, er stammt aus einer tiefen Überzeugung, dass wir die extreme Rechte gedeihen lassen, wenn wir Europa nicht umgehend verändern.“

    Marine LePen – “Uns wurde gesagt, dass es unmöglich sei, die EU zu verlassen, aber das Vereinigte Königreich hat gezeigt, dass wir die nötigen Konditionen dafür schaffen können, wenn das Volk es möchte. Danke also, dass ihr uns den Weg aus diesem riesigen Gefängnis gezeigt habt.”

    Emmanuel Macron – “Wir brauchen Europa, da Europa uns größer macht, da Europa uns starker macht.”

    Jean-Luc Mélenchon – Argumentiert, dass Frankreich aus den “Europäischen Verträgen” aussteigen sollte, die “es unmöglich machen, Sozialschutzstandards zusammenzuführen“.

    (https://www.netzwerk-ebd.de/nachrichten/frankreich-waehlt-was-sagen-die-kandidaten-zu-europa/)

  30. Zu The Leftovers:
    Die Serie ist leider etwas in der Versenkung verschwunden. Zum einen wurde im gleichen Zeitraum Mr.Robot ausgestrahlt, was ähnlich gut ist aber viel mehr gehypet wurde. Zum anderen waren viele potentielle Zuschauer von einem Satz der Serienmacher abgeschreckt, den diese bereits vor der Veröffentlichung verlautbaren ließen: Es wird keine Auflösung geben.
    Da ist The Leftovers nämlich komplett anders: Die Suche nach einer Erklärung wird kurz erwähnt aber nimmt ansonsten in der Handlung keinen Platz ein. D.h. es gibt keinen Held, Helden oder Heldin die einer Verschwörung oder einem Mysterium auf der Spur ist. Die Figuren in dieser Serie sind einzig damit beschäftigt dieses fundamental irrationale Ereignis zu verarbeiten und da ist auch der Anknüpfungspunkt für die Realität (und diesen Podcast): In einer immer komplexeren Welt wirken Zustände oder Ereignisse genauso irrational, da keine Erklärung passt. Trotzdem müssen wir damit weiterleben und das (scheinbar) Irrationale in unsere Weltsicht puzzeln (oder verdrängen). Wie man das machen kann und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, das ist der Inhalt der Serie.

    Für mich ist das jedenfalls eine der besten Serien seit langem mindestens gleich auf mit Westworld

  31. Vor einigen Folgen hattet ihr mal angemerkt, dass YouTube für euch als Hoster alternativlos wäre. Das Video wäre 6GB groß, der Traffic würde bei Amazon 4000 EUR kosten.

    Das größte bei YouTube gehostete Video für Folge 196 (webm 1920×1080) is 2.2GiB groß. Traffic kostet bei Hetzner 1.39 EUR pro TB, ich vermute das ist auch in etwa das, was Podseed-Sponsoren bezahlen. Unterm Strich vermutlich immer noch zu teuer, aber weit entfernt von 4000 EUR pro Folge.

    1. Die Rechnung geht so: Unsere Videodatein sind 6Gb groß. Dass dir Youtube zum Download kleinere schickt, kann sein. Da laufen irgendwelche Optimierungen mit Google-Magie. Die lokal erzeugten sind jedoch 6Gb (knapp über 2Gb pro Videostunde). Cloudfront von Amazon rechnet pro Gb 6 Cent ab. Bei 12.000 Abrufen, die wir bei Youtube inzwischen regelmäßig übertreffen, landen wir so bei mehr als 4000 Euro pro Podcast.

      Konkret: 12.000 x 6Gb = 4300 Euro (für jede Ausgabe).

      Den Einwand, Hetzner oder All-Inkl oder Strato würden so und so kalkulieren lasse ich nicht zu. Ja, die haben dort Kalkulationen, aber man rennt in praktische Grenzen, wenn man dort nicht nur normales Webhosting macht, sondern mehrmals pro Woche 100 Tb, zusätzlich mit entsprechenden Zugriffszahlen in den ersten Stunden, abdecken will. Dann bekommt man schnell sehr viel Mailverkehr mit denen, weil das in der normalen Kundenbetreuung einfach nicht vorgesehen ist.

      Update: Ich sehe gerade, dass Amazon Cloudfront sogar 8 Cent kostet. Es ist also sogar ein Drittel teurer als in der Rechnung oben.

      Update II: Selbst bei dem Preis von Hetzner kämen wir monatlich auf einen vierstelligen Betrag. Youtube macht es alles einfach so, gleich mit der entsprechenden Optimierung für alle Player usw.

  32. Mal zu Frankreich:
    Es wird in der Presse oft gesagt: Frankreich müsse nur die Agenda 2010 übernehmen, dann werde es aus der Krise kommen.
    Woran aber lag der „Erfolg“ der Agenda 2010? Ganz einfach, er hat die Exportwirtschaft angeregt (niedrigere Löhne und Niedriglohnsektor/ die anderen Euroländer konnten nicht abwerten um konkurrenzfähig zu sein), die Binnenwirtschaft aber zur Stagnation gebracht.
    Das ging auch sehr stark auf Kosten der anderen Euroländer, noch in den 90ern war zu den Ländern der Eurozone Deutschlands Exportsaldo negativ bevor er auf mehrere hundert Milliarden ins plus stieg – nach der Einführung des Euro und der Agenda 2010.

    Warum war das nun ein Erfolg? (Okay sicherlich nicht für die Normal- und Geringverdiener in Deutschland aber für die Wirtschaft insgesamt). Ganz einfach: Deutschlands Aussenhandelsanteil liegt bei 75%. (Import+Export=75% BIP, Binnenwirtschaft 25%)
    Frankreich hat aber einen höheren Binnenwirtschaftsanteil (wenn ich mich nicht irre sind es 50%). Das heißt Frankreich könnte durch eine Agenda 2010 wie in Deutschland, verhindern das die Schere bei der Wettbewerbsfähigkeit zu Deutschland weiter auseinandergeht (Fast fünfzehn Jahre Rückstand Aufholen scheint kaum möglich oder Frankreich müsste seine Löhne ins Bodenlose senken).
    Gleichzeitig würde eine Agenda 2010-ähnliche Poltik die Binnenwirtschaft in Frankreich abwürgen, was der viel niedrigere Anteil der Exportwirtschaft kaum ausgleichen kann. Eine Agenda 2010 wäre also für Frankreich genau das Falsche.
    Um nochmal zu erklären warum das so ist: Die Agenda 2010 war im Kern ein Instrument zur Lohnsenkung. Wenn man jeden Job annehmen muss und sanktioniert wird, wenn man es nicht tut, kann die Arbeitgeberseite viele Arbeitssuchende mit Niedriglöhnen abspeisen. Und genau das ist passiert: Der Niedriglohnsektor ist nach Hartz IV explodiert, die Exporte durch den Wettbewerbsvorteil ebenso, die niedrigeren Löhne haben aber die Binnenwirtschaft abgewürgt. Das war wie gesagt kein Problem für die Deutschlands Wirtschaft insgesamt sondern nur für die Menschen die hier mit Lohnarbeit Geld verdienen oder auf soziale Hilfen angewiesen sind.
    Was sind nun also die Möglichkeiten für Frankreich wenn eine Agenda 2010 keine Lösung sind?
    Erstens: Deutschland auf europäischer Ebene dazu bewegen seine Politik zu ändern. (Wenn ich mir Martin Schulz‘ Verhalten in der Griechenlandkrise ansehe glaube ich nichtmal bei einem Wahlsieg der SPD an diese (halb-)freiwillige Option, es braucht also unglaublichen Druck im Verbund mit anderen Euroländern damit diese Option sinnvoll erscheint).
    2. Aus dem Euro austreten und evtl zum alten EWS zurückkehren um wieder abwerten zu können (Deutschland würde übrigens krass aufwerten und hätte unglaubliche Probleme).
    Frankreich befindet sich also in einer unglaublichen Zwickmühle. Wenn es nicht gelingt in Deutschlands Dominanz in Europa zu brechen verliert Frankreich weiter Wettbewerbsfähigkeit).

    Ähnliches gilt übrigens für alle Länder des Süden Europas insbesondere Italien, die die nächsten sind die den Euro beenden könnten.

    Das wichtigste aber ist: Es ist schlicht falsch das eine Agenda2010-ähnliche Politik Frankreich aus der Krise führen könnte. Das deutsche Erfolgsmodell basiert auf Deutschlands Exporterfolgen die Frankreich in dieser Art nicht wiederholen kann.
    Gruss
    N.

  33. Hello,my Name is not Vagina
    Hahaha,köstlich (der Stefan wieder)

    Dieses kleine „Wohlfühl Mittelschicht – Mädchen“,
    diese Böhmermannzuschauer – Generation.
    Die neue „Biedermeier Generation“.

    Und jetzt wieder zurück in meine kleine Filterbubble zu meinen professionellen Dickpic-Fotografien.

  34. Im Vergleich zu Melenchon hat Oscar Lafontaine noch eine ruhige und ausgeglichene Persönlichkeit. So einen Hampelmann als Präsidenten Frankreichs, na vielen Dank. Inhaltlich ist das auch von vorgestern.

    In den deutschen Medien wird er übrigens durchaus behandelt, siehe die letzten Ausgaben von Spiegel, Zeit usw., in den französischen, also den relevanten, ist er sowieso seit vielen Jahren dauerpräsent. Aber Hauptsache erstmal wieder eine Verschwörungstheorie absondern…

    Wer einen progressiven Linken sehen will, sollte sich lieber mal Benoit Hamon anschauen. Leider hat der wegen der Konstellation keine Chance.

    Das Problem ist halt, dass es außer Macron keinen einigermaßen akzeptablen Kandidaten mit Chancen auf den Sieg gibt.

    Le Pen und Fillon sind korrupt und programmatisch völlig daneben. Melenchon spielt mit dem Gedanken eines Frexits, was das Ende der EU bedeuten würde. Sowieso hätte er in der Stichwahl gegen LePen wohl nur geringe Chancen.

    Macrons schlimmster Skandal war, dass er mal mit seinem Anzug angegeben hat. Man sollte auch keine deutschen Gegebenheiten auf Frankreich übertragen. Macrons Programm wäre für Deutschland eine Frechheit, in Frankreich ist der Sozialstaat viel ausgeprägter, bei gleichzeitiger hoher Arbeitslosigkeit und mittelprächtiger Wirtschaftslage. Macron möchte den Sozialstaat etwas schrumpfen und stattdessen in die Bildung investieren, um Frankreich zukunftsfähig zu machen. Ein alter Hut, ich weiß, aber er funktioniert besser, als in einem krisengeplagten Land die Sozialleistungen auszubauen, was letztlich nichts als Opium ist.

    PS: Ein paar Zahlen: Frankreich gibt deutlich mehr für seinen Sozialstaat aus als Schweden, nämlich 36% des BIPs (Deutschland nur knapp 25%):

  35. Hi Stefan,

    ich bin zwar kein großer Phantasialand-Fan wohne aber wirklich nicht weit davon entfernt, also falls du Begleitung findest (oder allein dahin willst), wollte ich dir einen Schlafplatz auf unserer gemütlichen Wohnzimmercouch und ein Frühstück für den nächsten Morgen anbieten, wenn du möchtest 🙂

    Liebe Grüße
    Leonie

    1. 😉 Danke für das Angebot. Brühl ist für mich aber ein guter Tagestrip, da die Zugverbindung FFM – Köln so spectac ist wie der Taron.

  36. Stefan spricht oft davon, was er „mit Holgi“ besprochen hat. Wo ist dieses Gespräch? Hab‘ ich da was verpasst?

  37. Kann mir mal einer erklären, weshalb so viele die Taktik von Melechon nicht nachvollziehen können? Beim Brexit hatte DE bereits gejammert, da wertvolle EU-Stimmgewalt verloren ging. Durch die Medien schwirrte auch, dass DE sich keinen Frexit leisten kann.
    Falls also Melechon Präsident würde: Lehnt die EU Melechons Forderung nach höheren Sozialstandards ab, obwohl dies den Frexit bedeutet, dann hätten ein Makron oder Hammon mit ihrem süßhölzernen „Bitte, bitte!“ erst recht nichts ausrichten können. Dann ist die EU zum Scheitern verurteilt, weil sie aus Starrheit den Rechten in Europa zum Revival verhilft.
    Was für die drastischen Maßnahmen spricht: Der Brexit kam nicht von heute auf morgen. Da wurden zuerst Änderungsforderungen ignoriert. Die deutsche Kern-EU ist sich der Abhängigkeit / Vernunft ihrer Satellitenstaaten zu sicher. Hier hilft nur den Schein von Unvernunft zu vermitteln!

  38. Hallo Stefan,
    Du regst Dich zurecht über das Propagieren der Reduzierung von Staatsschulden auf, verwendest auch gute Argumente, lässt aber die eigentliche ursprüngliche Problematik unerwähnt.

    Schuld und Geldvermögen stehen sich spiegelbildlich gegenüber. Bis auf wenige Ausnahmen entsteht das Geld ausschließlich durch Kreditvergabe von Banken, was auch Schuldgeldsystem oder fraktionales Reservesystem genannt wird, und kann nur durch Schuldenrückzahlung oder Streichung wieder vernichtet werden. Daraus ergeben sich interessante, recht einfach zu verstehende Schlussfolgerungen, die „Oma Erna“ leider kaum bekannt sind. Will man Schulden im Gesamtsystem reduzieren, man muss das Geldvermögen reduzieren. Es gibt keinen anderen Weg. Die Volkswirtschaft, etwas vereinfacht gesagt, teilt unser Wirtschaftssystem in 4 Bereiche (Sektoren) ein. Privat (Du und ich) / Unternehmer (Lidl und Daimler) / Der Staat (Schäuble) / das Ausland (Pleitegriechen und Trumpland). Jeder dieser Bereiche hat gleichzeitig Schulden und Geldvermögen und unter dem Strich ergeben alle vier immer null. Jetzt gibt es nur zwei Möglichkeiten Staatsschulden zu reduzieren: 1. Die Schulden wandern vom Sektor Staat in einen der anderen 3. (Du und ich nehmen Schulden auf, Lidl und Daimler, Griechen und Trump) 2. Der Staat versucht das Geldvermögen in den 3 anderen Sektoren zu reduzieren. (Vermögenssteuer, Gewinnbesteuerung, etc.)

    Das führt zu dem „FDP“ Paradoxon, die seit Jahren gleichzeitig fordern der Staat soll die Schulden abbauen und die Vermögen der Mittelschicht müssen wachsen, was absoluter Blödsinn ist. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, auf der einen Seite Schulden zu reduzieren und auf der anderen Seite Geldvermögen aufzubauen. Was für „Oma Erna“ und Lidl im Einzelfall funktioniert (Schulden abbauen – Vermögen aufbauen), ist im Gesamtsystem unmöglich, was es vielen Menschen anscheinend schwer macht diese Systematik zu verstehen.
    Aber wenn man diese Systematik erst einmal verstanden hat, man erkennt welch ein Blödsinn zu diesem Thema von Politikern und Journalisten verzapft wird, insbesondere von der FDP, und die erste Frage an einen Propagandisten der Staatsschuldenreduzierung muss sein, wem nehmen wir Geldvermögen weg, wer nimmt Schulden anstelle des Staates auf!

    PS: Was ist aus dem Wirtschaftspodcast geworden? Wäre das nicht was für Tyler?

  39. Zur Frage der Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung: Ich arbeite bei einer gesetzlichen Krankenkasse. Meiner Ansicht nach sollte die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) in der Krankenversicherung aufgehoben werden. Behandlungskosten können mehr als 1 Mio € jährlich betragen, da ist eine Deckelung der Beiträge auf z. Zt. maximal ca. 670 € monatlich nicht verhältnismäßig.
    Dagegen werden sein: Die Arbeitgeber, weil sie anteilmäßig ebenfalls mehr bezahlen müssten.
    Problem: Was passiert mit der privaten Krankenversicherung (PKV)? Bleiben die Strukturen so wie jetzt, haben gutverdienende Personen durch eine höhere BBG stärkeren Anreiz zur PKV zu wechseln.

    Kommt die sogenannte Bürgerversicherung, müsste die PKV „abgewickelt“ werden. Dafür sehe ich bisher kein überzeugendes Konzept bei den Parteien, die dies fordern.

  40. FYI re: Krankenversicherung: wenn man freiwillig versichert ist, wird ein Mindesteinkommen von etwa 1000 EUR vorausgesetzt, d.h. effektiv steigt der Satz von ~15% wieder stark an – bei den Einkommen ganz unten.

    Ein Selbstversorger im Wald, der noch so 300 EUR zum Kauf von Industrieprodukten erwirtschaftet, wäre dann mit etwa 50% KV-Beitrag belastet.

Kommentare sind geschlossen.