A!191 – TrumpMania mit Glenn Greenwald

Freitag, 31. März 2017, 12:24 Uhr

Trump, der lächerliche Lügner. Darauf einigt man sich gern. Aber zu welchen Kosten? Was bringt die Sabotage politischer Ämter mit sich? Was bedeutet der bejubelte Verrat von Regierungsmitgliedern? Zu was führt der saloppe Umgang mit politischer Macht, solange sie von den demokratischen Gegnern (besser nicht) ausgeübt wird? FBI-Chef Comey und NSA-Chef Rogers reiben sich die Hände, während die amerikanische Öffentlichkeit ihr politisches System zerstört, damit ein unbeliebter Präsident schlecht da steht. Und die deutschen Tagesthemen? Die machen mit, um recht gehabt zu haben.

Wir danken unseren Produzenten Dominique, Simon, Jens & Katrin, Andre, Marcel, Sabine, Aldo, David, Christian, Christopher und unseren Unterstützern Daniel, Paul, Stephan, Lars-Christian, Martin, David, Frank, Bettual, Marek, Daniel, Bernhard, Florian, Sebastian, Tim-Rene, Maxim, Astrid, Gunnar & Sven, Lea, Lars, Robert und Alrik.

Korrektur: Stefan spricht die ganze Zeit vom Senat und Senatoren, es handelt sich aber um das House Intel Committee, es tagen also die Congressmen and -women.

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15 Gedanken zu „A!191 – TrumpMania mit Glenn Greenwald“

  1. „… der Cheesy-HQ … also die Briten … die nicht nur so einen riesigen Datenfusionsreaktor haben …“

    Was eine herrliche Wortschöpfung 😀

    Danke Stefan!

  2. Also erst einmal vielen, vielen Dank für diese wunderbare Sendung und den tiefen, ausführlichen Blick in die USA, die hierzulande tatsächlich viel zu oberflächlich im Sinne von Trump, hihi, der Clown, hihihi (oder auch wahlweise: „das faschistische Monster!!!!“) abgehandelt wird.

    Aber ich finde, für einen Podcast, dessen Markenzeichen es ist, kritisch Aussagen, Sprache und öffentliche Darstellung zu hinterfragen, geht ihr ganz schön dem guten Mr Gowdy auf den Leim, er natürlich in rhetorisch einwandfreier Methodik eine binäre Schlussfolgerung entwirft: „Die Veröffentlichung der Flynn-Daten kann nicht als Hilfe der Geheimdienste gemeint sein, weil die Geheimdienste haben ja alles eh schon. Also müssen es ‚more nefarious‘, schändlichere Gründe sein.“

    Zunächst mal kann man durchaus infrage stellen, ob die glorreichen, glorreichen, besten und professionellsten Geheimdienste der Welt tatsächlich immer alle Daten haben, beziehungsweise ob eventuell, wie in jeder Behörde der Welt, Daten auch im Prozess verschiedener Abteilungen verloren gehen, oder aus welchen Gründen auch immer nicht weitergegeben werden, vielleicht auch aus Angst oder vorauseilendem Gehorsam, dass Information X oder Y gar nicht gewünscht ist.

    Davon abgesehen fiele mir spontan noch direkt ein weiterer Grund ein außer dem binären 0 (Hilfe für Geheimdienste) und 1 (rachsüchtige Sabotage der Präsidentschaft), nämlich zum Beispiel die Geheimdienste dazu zu zwingen, sich mit einer Sache zu befassen, mit der sie sich vielleicht gar nicht befassen wollen. Auch das ist ja Aufgabe und Antrieb von Whistleblowern und Journalisten.

    Und auch da gibt es ja nun haufenweise Gründe… vielleicht interne Intrigen in den Geheimdiensten, oder auch einfach nur die Tatsache, dass man irgend etwas gerne verdeckt halten wolle, wo man versagt hat, etc.

    Ich sage jetzt nicht, dass das automatisch hier zutrifft, aber für Podcaster, die zuerst relativ genau und kritisch sezieren, was hier eigentlich gespielt wird, am Ende sich von den schönen und sehr, sehr klug gewählten Worten von Gowdy einlullen zu lassen und das Fazit der Ausgabe mit „Also dann bin ich eher bei Trump“ zu beschließen, halte ich für etwas naiv.

    Denn einem Whistleblower vorzuwerfen, dass er in Wirklichkeit nur selbstsüchtige, egoistische, zerstörerische Gründe hat, ist natürlich streng genommen die älteste Seite aus dem Playbook, und wird ja in allen Staaten bei allen Affären rauf und runter gespielt.

    1. Die Gründe, die du beispielhaft aufzählt, widersprechen ja alle nicht der Vermutung, dass Trumps Regierung gezielt sabotiert wird. Ansonsten gilt, was Gowdy schon sagte: Motive sind eh egal, man muss sie nicht beweisen. Man sieht stattdessen einfach, was stattfindet: Eine Regierung kann ihre Arbeit nicht machen, weil die Öffentliche Meinung ständig in andere Richtungen läuft. Und um ohne öffentliche Meinung regieren zu können, ist das amerikanische Präsidentenamt zu wenig Diktatorsitz.

  3. Tausend Dank Stefan, dass du dir die fünf Stunden des Committees angesehen hast.
    Ich schaue mir zwar immer noch Stephen Colbert, Samantha Bee usw an aber bin dank des Aufwachen Podcasts heute deutlich kritischer gegenüber etwaigen Sendungen.
    Eure Aufklärungs- und Entwirrungsarbeit hat mir persönlich sehr dabei geholfen eine eher neutrale Haltung gegenüber politischen Situationen und Personen einzunehmen.
    Großen Dank auch an Tilo für das tolle Interview mit Glenn Greenwald.

    Macht weiter so, der Aufwachen Podcast ist einfach phantastisch!

  4. Großartige Folge! Stefans Aufarbeitung der 5 stündigen Senatsanhörung ist meine persönliche Sternstunde dieses Podcast. Ich hätte nicht die Zeit und Konzentration besessen, diese lange und zwischenzeitlich bestimmt ätzend zähe Anhörung auf einen so spannenden Krimi herunter zu kondensieren. Und wenn man den sehr klugen Fragen und Ausführungen des Senator (?) Gowdy folgt, denn werden langsam auch die Konturen der republikanischen Gegenstrategie zum „Russia Gate“ sichtbar. Ich glaube allerdings nicht, das die dt. presse das „verschlafen“ oder „verschlampt“ hat, ich kann aber gut damit leben, dass sich Tilo und Stefan, die sich täglich in dieser Presselandschaft sich bewegen und in der BPK bestehen müssen, hier doch Milde zeigen müssen.

  5. In der Anhörung ging es doch gar nicht um Leaks. Der Trump Jünger Gowdy hat mit seinen Fragen lediglich vom eigentlichen Thema ablenken wollen. Das hat bei Stefan in jedem Fall gut geklappt, sodass plötzlich von der Sabotage der Regierungsarbeit statt von potenziell relevanter Einflussnahme auf eine US Präsidentschaftswahl die Rede ist.

    Gut, dass zumindest die Tagesthemen das vernünftig auf die Reihe bekommen haben.

    1. „In der Anhörung ging es doch gar nicht um Leaks.“ Wenn das so ist, habe ich mich 5h lang verhört.

  6. Nur weil das Stefans Kommentar zu der 5h-Senatsanhörung selbst nicht zu entnehmen ist: Ich habe Dich, Stefan, so verstanden, dass der Leaker sich im Grunde zunächst mal auch auf die Stufe von Trump herab lässt, von der aus die Zerstörung das Mittel ist, hier also dann die Zerstörung des – wie auch immer – gewählten Präsidenten der USA. Und das ist, wie gesagt, wie ich Dich verstehe, verurteilenswürdig, weil es letztlich die (in den USA gewählte Form der) Demokratie zu zerstören zum Ziel hat oder zumindest in Kauf nimmt. Quasi mindestens fahrlässige Verfassungsverletzung.

    Das interpretiere ich so, weil ich nach ein paar Folgen etwa das Bild von Dir (/Euch) habe. Ich fände es aber ganz gut, wenn Ihr das noch ein bisschen einordnen würdet, weil evtl Erstzuhörer schon auch ein anderes, nämlich Pro-Trump-, Bild gewinnen könnten.

    Ansonsten wie meist sehr gut.

    Und Glenn Greenwald hatte zwar nen guten Ton, dafür aber den Hund. 🙂 Es wird einfach ein nettes Feature sein und bleiben, bei dem die Gäste stets unter Widrigkeiten dazu kommen.

  7. Sehr gute und interessante Sendung. Schön aufgedröselt wie die beiden Seiten ihre jeweilige Deutung durchsetzen wollten. Die Worte von Gowdy haben mich dabei besonders angeekelt. Das sich Stefan dann am Ende plötzlich auf die Seite von Trump schlägt hat mich allerdings etwas überrascht, WTF. Lasst den Irren doch einfach mal in Ruhe seine Arbeit machen!?

  8. Ein interessantes Nebenprodukt der 90er Jahre Paranoia ist auch Akte X. Da war das Feind der Militär was heute ja unvorstellbar ist, aber damals war die Regierung ja böse und lies Ihre Kritiker umbringen.

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