A!176 – Was nun, Schulz?

Dienstag, 31. Januar 2017, 16:45 Uhr

Wir gucken Tagesthemen und informieren uns über Trump, französische Vorwahlen, die SPD und das Leben in deutscher Idylle. Am Ende reden wir mit Robert Habeck von den Grünen.


Kleine Fehler in Tilos Bild in den ersten Minuten. Stefan wollte es aber deswegen nicht nochmal neu rendern…

Wir danken unseren Produzenten Volker, Konrad, Heiko, Ingo, Julian, Marcus, Bernhard, Sebastian und unseren Unterstützern Stephan, Lars-Christian, Daniel, Ivon, Peter, Peter, Dieter, Bettual, Bernhard, David, Martin, Frank, Julian, Adnan, Richard, Sebastian, Michael, Lisa, Robert, Robert, Susanne, Michael, Rüdiger und Oliver.

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19 Gedanken zu „A!176 – Was nun, Schulz?“

  1. SEHR INTERESSANT Stefans These: das es das Trump Crowd nicht gibt – wohin Trump mit Wehmut starrt ist nichts zu sehen eine mit Big Data zusammengepappte Virtuelle Chicken Mc Nuget oder Fischstäbchen Masse – wenn ich das richig verstanden habe

    Zu Martin Chulz: Er hat nicht verstanden, da wir eher eine mit den 20ern vergleichbare Situation haben und quantitative easing die Mittelschicht und Unterschicht nach unten drückt, weil Mieten, Ernährung und Spritt im vergleicht zu EINKOMMENSSTEIGERUNGEN mehr anziehen und die Inflationsrate von 1,9% lächerlich ist, wenn mieten 20% steigen und das Geld ja nicht weg ist sondern dann oben ankommt und das Stück vom Kuchen für viele Mittelschichtler und Unterschichtler kleiner wird

  2. Eine handliche Definition von Mainstream ist für mich der Mainstream als die dominante Narrative der Gesellschaft. Ich weiß leider nicht mehr woher ich die habe.

  3. Egal wie oft ihr es sagt, es ist kein „Muslim-Ban“, da hättet ihr Adam Curry oder sogar Donald Trump vielleicht mal besser zuhören sollen. Von „Medien-Analysten“ habe ich mehr erwartet als eine Wiederholung von dem, was sich ich im Fernsehen abspielt.

  4. Die Medien berichten gerade dss anscheinend der Täter eines Bombenanschlages von 2000 gefasst ist. Interessant ist wie sie ihn dabei nennen.
    Der Spiegel schreibt z.B. von einem rechtsextremen Waffennarr. Das Wort welches ich hier vermisse habe ich auch nirgendswo anders gefunden.

  5. Tip … weil Stefan es nicht fassen kann wieso die grosse Mehrheit von MPs Artikel 50 und einen Hard Brexit einfach so durchwinken („The will of the people! … You are the enemy of the people!“).

    HIER, die blaue Konservative Eiche, Ken „The Beast“ Clarke, und seine ‚Alice in Wonderland‘ Brexit Speech[1] am ersten Tag der Artikel 50 Debatte im House of Commons.

    Ken Clarke war schonmal hier im Aufwachen Podcast, in A!123[2] (Marke 1:34:30) wo er in BBC Two Newsnight mit „gebrochenem Herzen“ sein bedauern fuer Grossbritannien bekundet hat. Kann man nochmal fuer eine Stunde reinhoeren, wo auch die Redation von Newsnight das Ergebniss des Referendums gleich zieht mit WW2 und der Suezkanal Krise, under anderem.

    Mehr Brexit, und ein ‚follow-up‘ zum A!123 Outro #1 „Boris vs Dave“, ist BBC’s „Brexit: A Very British Coup?“[3] … Superb insider account about the biggest family feud of England.

    Schoene restliche Woche euch auch.

    [1] Ken Clarke’s Hard Brexit = Alice in Wonderland Speech in House of Commons, 31st January 20017 – https://youtu.be/60uHy-cUmHw & http://uk.businessinsider.com/ken-clarke-anti-brexit-article-50-parliament-speech-anti-immigrant-2017-1 & https://www.theguardian.com/politics/blog/live/2017/jan/31/article-50-debate-brexit-government-lying-about-how-easy-brexit-will-be-says-owen-smith-politics-live
    [2] https://aufwachen-podcast.de/2016/06/27/a123-regrexit/
    [3] Brexit: A Very British Coup? – https://www.youtube.com/watch?v=or-tzhDLUqo & http://www.imdb.com/title/tt6087728/

  6. Trump und „Sein Kampf“

    Ich habe jetzt doch mal in den sauren Apfel gebissen und das „großartige“, aktuelle Trump-Buch „Great Again“ gelesen oder besser: als Hörbuch gehört. Wenn man das zusätzlich eingespielte Vorwort in Trump-Original-Stimme überlebt hat, welches er schreiend aufgenommen hat, stellt der Leser wohl fest, dass er eigentlich ziemlich genau seine Agenda beschreibt, die er jetzt im Eilverfahren versucht mit Erlassen zu verabschieden. Er hat sich zu allen relevanten Themen durchaus auch tiefer gehende Gedanken gemacht und sich offensichtlich in Teilen beraten lassen. Er beschreibt sich als klüger als andere, ehrgeiziger, erfolgreicher und geht bei vielen Schlussfolgerungen von seinen Erfahrungen aus. Er schreibt sehr oft: „believe me“, sprich: „ich mach das auch!“.

    Die Medien und die Massen hat er nicht nur intuitiv durchschaut, sondern nutzt das Wissen strategisch (wie ihr das ja auch im Aufwachen Podcast im Wahlkampf ja bestätigt habt).

    Den Thesen fehlt natürlich der Kontext und wichtige Ursachen- und Wirkungs-Analysen, das könnte noch ein großes Problem für ihn werden.

    Tilo meinte ja sinngemäß, dass er ggf. noch einen Plan hinter dem chaotischen Handeln vermutet. Ich denke da ist was dran, denke aber nach der Lektüre immer noch nicht, dass Trump sehr intelligent ist (Definitionssache). Unterschätzt habe ich seine Energie und den Glauben an sich selbst. Der Mann kann sich sicherlich festbeißen und Alternativen finden, gerade wenn etwas nicht funktioniert. Je nach Zielsetzung macht ihn das durchaus gefährlich. Denn er wird in seinem Kabinett die Leute so konditionieren, dass sie sich nur wohl fühlen, wenn der Mogul zufrieden ist.

  7. Jetzt wo endlich klar ist, dass Trump wirklich ein wahnsinniger Psycho ist, der den ganzen Scheiß tatsächlich ernst meint, kann ich euch wieder besser zuhören.
    Die Hintergrundmusik und andere Späße trüben das Hörerlebnis leider wieder. Das kann ja mal witzig sein, aber bitte nicht jedes Mal.

  8. Es ist definitiv der „Koffer in Berlin“ :-). Chanson gesungen von Marlene Dietrich bzw. Hildegard Knef. Tilo ist da wohl zu jung für 😉

  9. Kleine Korrektur (Marker 31.45): USA Erklärt von Scot W. Stevenson war für den Grimme Online Award 2007 in der Kategorie WISSEN und BILDUNG nominiert, gewonnen hatte ihn dann aber der Elektrisch Reporter.

  10. Wenn Trump wirklich der narzistische jähzornige unberechenbare, leicht kränkbare, irrationale Mensch ist, den die Medien hier und in den USA so beschreiben, dann ist deren Verhalten so ziemlich das kontraproduktivste, dass man sich vorstellen kann.

    Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Trumps Politik nicht bei seinen Wähler ankommt. Im Gegenteil, jede Provokation der Linken seitens Trump wird von seinen Anhängern gefeiert.
    Wie wenig strategisch die Trump-Gegner vorgehen, sieht an ihrem Protestverhalten. Hat denn keiner darüber nachgedacht, dass die Organisation des größten Protestmarschs mit seltsamen Verkleidungen, einen Tag nach der Amtseinführung nur dazu führen wird, dass zukünftige Proteste sich daran messen lassen müssen.
    Ein paar Tausend Protestierende an Flughäfen wegen des Einreiseverbot bringt Trump jetzt doch maximal zum Schmunzeln und seine Anhänger feiern ihn ab.
    Die Medien müssen die Reizschwelle immer höher setzen, aber Donald Trump ist Präsident und wird es auch erst mal bleiben. Da wäre eigentlich Schadensbegrenzung angesagt, die aus einer sachlichen und unangreifbaren Berichterstattung beruhen sollte.

    Eigentlich hätten die Medien auch eine gewisse Verantwortung die Lager wieder ein wenig zueinander zu bringen, aber die maximal negative Auslegung von Trumps Politik scheint mehr Auflage zu bringen.

  11. Moin; ich hab noch nicht wirklich hier kommentiert und ich weiß nicht, ob das hier ein geeigneter Kommentar ist oder lieber ins Forum sollte. Ich hab jetzt mal sowohl als auch geschrieben.

    Ich finde die Entscheidung, Schulz doch jetzt schon ins Rennen zu schicken, gar nicht so dumm. Natürlich ist es ein Risiko, da Schulz bei einer Niederlage verbrannt worden wäre aber jetzt ist der ideale Zeitpunkt.
    Hätte Gabriel erneut kandidiert hätten wir uns wahrscheinlich auf eine neue Groko freuen dürfen, vielleicht mit Schulle als Außenminister. Das hätte ihm vielleicht Beliebtheit verschafft, da der Posten des Außenministers eigentlich eine Garantie dafür ist aber er wäre dann auch eins: Beschäftigt.

    Jetzt ist Schulz gerade in der komfortablen Situation, bis zur Bundestagswahl ununterbrochen Wahlkampf machen zu können. Sein EP-Mandat ruht, er hat keine Verantwortung in der Regierung oder im Bundestag und hat Zeit, sich in jede Talkshow zu setzen. Zusätzlich hat er den Reiz des „Unverbrauchten“. Er ist nicht wie Gabriel, Steinmeier oder auch die Nasen der anderen Parteien schon seit Ewigkeiten im Bundestag sondern kommt von außerhalb. Der Nicht-Abiturient kommt frisch in die Bundespolitik, fast schon ein Anti-Establishment-Kandidat (Dass es nicht so ist, ist mir bewusst; es geht um die Wirkung). Trotzdem hat er Erfahrung und wäre für den sicherheitsliebenden Wähler kein gefährliches Experiment.

    Meine Mutter ist auf jeden Fall ganz verliebt in den (es gibt tatsächlich Menschen, die Anne Will gucken und darauf ihre Wahlentscheidung aufbauen).
    Ob Schulz das Momentum jetzt bis zur Bundestagswahl mitnehmen kann, ist abzuwarten. Auf jeden Fall arbeitet ihm die Berichterstattung gerade zu. Wenn sogar die Bild titelt, dass die SPD schon wieder in den Umfragen gewonnen hat, kann das nur förderlich für die SPD sein. Die Medien treiben das Rennpferd Schulz weiter an und wenn er das clever nutzt und bis zur Wahl seine Präsenz nicht verliert, könnte es vielleicht doch noch interessant werden. Die Hoffnung auf was anderes als Groko stirbt zuletzt.

  12. Ein Evergreen eures Podacsts ist ja, dass ARD und ZDF die Zuschauermeinung manipulieren möchten. Ich glaube, dass Ihr so leichtfüssig über Georg Restles Widerspruch, dass die Leute nicht ganz so blöd sind, wie man oft meint, hinweggegangen seid, weil Ihr eine blinden Fleck habt:
    Mir drängt sich der Eindruck auf, dass die Persönlichkeit eurer Tante Erna weniger von der original Tante Erna abgeleitet ist, sondern mehr von dem Bild, das die öffentlich-rechtlichen von ihr haben. Ihr beiden wittert das empathisch feinfühlig aus deren Berichterstattung heraus und überseht dann aber glaube ich, dass Ihr euch dieses Bild zu unhinterfragt zu eigen macht.

    Was die überschaubare intellektuelle Kapazität von Oma Erna angeht, wäre die Steigerung das Pegida-Pack. Ich vermute mal, da würdet Ihr zustimmen. Und ich denke dabei weniger an die testosterongetränkten Jungbullen, die ihre Stinkefinger in die Kameras halten, sondern die cholerischen Bürger, die ihre Wut in die Mikrofone blöken und ansonsten aber recht bieder wirken. Ich würde behaupten, dass diese Leute nur der dümmere Gipfel des Eisbergs an (Ex-)Mainstream-Rezipienten ist, die das Gefühl teilen: Da stimmt was nicht. Zumindest bei diesem sichtbaren Teil hat ja erwiesenermaßen das Oma Erna-Prinzip nicht funktioniert. Und bei den ganzen Kunden der schockierend erfolgreichen Kanäle der großen Wahrheitsoffenbarer a la KenFM, Compact oder PI hat es auch nicht funktioniert. Bei eurem Publikum auch nicht. Und vielleicht gibt es ja ganz viele, die gar nicht die Zeit oder das nötige Mass an Interesse haben, sich so medienkritischen Beiträgen wie euren zu widmen, aber mehr oder weniger intuitiv diese vorgekauten TV-Brocken nicht einfach schlucken. Man denke auch an Umfragen zur kritischen Haltung gegenüber Israels Palästinenser-Politik, obwohl man uns jahrzehntelang versichert hat, dass es diese verdammten gewaltverliebten Palästinenser seien, die agieren, und Israel würde immer nur reagieren; der Hintergrundsound war immer das Bemühen, Verständnis für Israels Politik zu erreichen. Aber bemühe my ass, es klappt nicht. (Wobei ja seit Netanjahu, der sogar für den Geschmack unserer Staatsräson-Journalisten den Bogen überspannt, die Berichterstattung stellenweise fast schon ins Unvoreingenommene gekippt ist)

    Was ich sagen will: Ich habe Zweifel daran, dass Oma Erna wirklich so krass repräsentativ ist.

  13. Ohne Herrn Lobo da irgendwie diffamieren zu wollen, aber der redet eigtl immer so. Zumindest wenn er ein Mikro unter der Nase hat. Ist Euch das noch nie aufgefallen? Deshalb finde ich seine Vorträge auch etwas anstrengend, obwohl ich inhaltlich idR durchaus was mitnehme.

    Aloha!

    *d

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