A!175 – Shame, Shame, Shame

Freitag, 27. Januar 2017, 13:45 Uhr

Wir gucken kurz auf Martin Schulz und beerdigen dann Donald Trumps Präsidentschaft.

Wir danken unseren Produzenten Mario, Florian, Konstanze, Stefan und unseren Unterstützern Luisa, Julian, Florian, Alexander, Silke, Johanna, Bernhard, Paul, Christine, Daniel, Felix, Anne-Helena, Susanne, Patrick und Johannes.

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Tilo
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13 Gedanken zu „A!175 – Shame, Shame, Shame“

  1. Ob sich Dienstleistung auch automatisieren lässt? Kommt auf die Domäne an. In Teilen des Versicheringssektors wohl ja.

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzkonferenz-dld/dld-2017-jeder-schadenbearbeiter-ist-ersetzbar-14632458.html

    Der Interviewte relativiert auch ein wenig die Überschätzung der Fähigkeiten von künstlicher Intelligenz. Denn auch ich als Informatiker muss sagen, der Computer ist ein Hochleistungsidiot. Er macht nur, was man ihm sagt und das sehr schnell. Auch wenn er immer menschlicher zu werden scheint, wird er nicht „schlauer“ werden als der Mensch, oder zumindest die Person, die ihn programmiert hat.
    (Da ist die Grenze – persönliche Meinung)

    Und auch bei den „intellektuellen“ Dienstleistungen, die er dem Menschen abnehmen wird, muss man sich die Frage stellen, sollte ein Mensch wirklich eine solche Art von Arbeit machen?
    Dass der Computer schneller, nicht besser, Tabellen auswerten kann, Versicherten Risikogruppen zuordnet und Monatsbeiträge für sie ausrechnet, kann ich mir sehr gut vorstellen. Trozdem wird er den Menschen auch nicht auf lange Sicht ersetzen.

    Hier noch der erste Chat-Bot aus den sechziger Jahren.
    https://en.wikipedia.org/wiki/ELIZA

    Der war nun wirklich nicht „intelligent“ und hat ganz einfach Skripte und Heuristiken gehabt, um eine Konversation zu führen und am laufen zu halten.
    Trotzdem hat die Sekretärin des Professors, der ELIZA entwickelt hat, sich unheimlich gerne mit ELIZA unterhalten.
    Da kommt natürlich auch die Frage auf, ab wann ist etwas für uns menschlich? Es scheint nicht so viel nötig dafür zu sein. Eher muss nur etwas mit uns interagieren und wir halten es schon für „intelligent“.

  2. Ich frag mich ja wann der erste Politiker die Eier hat, all die politischen Anfängerfehler von Trump zu sammeln und in einer Rede als Argument dafür zu nutzen, dass man es sich mit bloßem Hass eben auch zu einfach macht. Vielleicht schafft es ja ein Kern damit einen deutlichen Punkt gegen die FPÖ zu machen, den Grundstein hat er ja eigentlich in der Veranstaltung die Stefan das letzte mal gezeigt hat gesetzt – die Fehler die passieren erklären und aufzeigen warum manche Dinge in der Politik sind wie sie sind.
    Auch wenn es für die Amerikaner hart ist, zukünftig wird niemand mehr mit so plumpem Gelaber über schwachen Staat und Wirtschaftsleute können das per se immer besser durchkommen. Das Gegenargument ist auf dem Bildschirm und Trump selbst sorgt dafür dass es so schnell niemand mehr vergessen wird.

  3. RE: „good night and good luck“
    Ich kann da die Doku von 2005 „Best of Enemies“[1] empfehlen ueber Gore Vidal & William F. Buckley. Das politische Amerika der spaeten 60er und als Network TV/’televised‘ Präsidentschaftswahlen, laufen lernen.

    RE: 1 Woche Trump
    Simon Schama[2], Historiker, hat Angst, weil es so scheint das Trump keinen Kontakt zur Realitaet hat.[3]

    PS: May im Weissen Haus mit Trump? Locker sah das nicht aus. Ach, und dann war ja noch der Moment als sie Hand hielten …

    [1] http://www.imdb.com/title/tt3518012/ & https://www.theguardian.com/film/2015/jul/23/best-of-enemies-review-gripping-snapshot-of-late-60s-political-disdain
    [2] https://en.wikipedia.org/wiki/Simon_Schama
    [3] BBC Newsnight 27/01/2017, Special: 1 Woche Trump. Redaktion von Newsnight zeigt, wie Stefan, auch den Finger auf seine Exec Orders. – http://www.bbc.co.uk/iplayer/episode/b08bzzp5/newsnight-27012017

  4. Wenn man es genau bedenkt ist es eine Revolution, das unten nach oben drehen, was Trump da macht. Mit seiner Entlassungspolitik zum Beispiel. Ob es funktioniert, wird man sehen. Wie es funktioniert erst recht, da werden sich wahrscheinlich einige die Augen reiben. „… for you, the people“? Also nur als Beispiel, der Mauerbau schafft weniger Arbeitskräfte als gerade entlassen wurden. Und die erste Stunde von euch ist irgendwie mehr Boulevard als Substanz. Was irgendwie schade ist. Bzgl. der Analyse „unrettbar“: Es gibt durchaus Möglichkeiten, dieses Dilemma zu beseitigen, wie verschiedene Despoten mit verschiedenen Methoden gezeigt haben. Das Experiment ist noch nicht beendet. Mein Tipp: Es spielt gar keine Rolle, was für ein Theater Trump macht, ganz im Gegenteil, man muss nicht mehr künstlich für Aufregung sorgen, dass macht der Präsident selbst. Während sonst alles weiterläuft wie bisher. Allerdings gibt es halt immer diese Ausnahmemöglichkeit, insbesondere bei bewaffneten Völkern, dass man irgendwann mit Waffen diskutiert. Bzgl. „Chance für Europa“: Ja, definitiv. Allerdings gibt es keinen Stern am Horizont, da sich die gegenwärtige EU selbst diskreditiert hat und die populistische Medienunterstützung diesbezüglich sehr oft auf noch mehr Krieg hinausläuft.

  5. Die Berichterstattung über die SPD erscheint mir wie Fake-Fake-News: Arangierte Nachrichten, die aber erstaunliche Wahrheiten ans
    Tageslicht fördern.

    – Was sagt es über den Zustand der SPD, dass der scheinbar aussichtsreichere Kanzlerkandidat derjenige ist, der bislang nicht in Deutschland selbst Politik gemacht hat?
    – Der SPD-Ortsverein sinngemäß: Ja, das war von oben herab und wir erfahren es später als die Medien, aber Hauptsache, wir sind erfolgreich! Anders kann man heutzutage wohl auch kein zufriedener SPD-Ortsverein mehr sein.

  6. Danke für eine weitere tolle Episode.
    Da bei logbuch Netzpolitik auch nur noch über die Sachen geächzt wird die Trump im Licht haben will (Menschenmassen Zählungen usw.) freue ich mich, dass ihr hier mal eine andere Seite beleuchtet habt.

    Leider finde ich meine schon länger stehende Einschätzung von Trump bestätigt damit und will diese vielleicht mal teilen.
    Ich glaube Trump ist einfach der geborene Wahlkämpfer für diese Wahl gewesen, aber ich glaube das ist eher ein angeborenes oder sozialisiertes Talent als das was auch Scott Adams immer „genious“ nannte. Ich denke Trump ist eine Art ideot savant, jemand der eine Art Inselbegabung hat.

    Auch sein ewiges Geprahle über seine Deals konnte ich noch nie so ernst nehmen, denn wo sollte er das gelernt haben? Er ist reich geboren und hat es trotzdem geschafft unfassbar verschuldet zu sein, dass muss man erstmal hinkriegen und dazu braucht man eine Art von Idiotie und Selbstüberschätzung, die für mich jedenfalls mehr ins Bild passt als angebliches Verhandlungsgeschick. Auch seine reality tv Sendungs Geschichte zeigt für mich eher in diese Richtung, „your fired“ so macht man das nicht wenn man ein echter Geschaftsfuchs ist.

    Dann diese Sachen mit dem targetet personality facebook bullshit bingo Zeug. Ich vermute dahinter wie bei vielen Behauptungen über künstliche Intelligenz extreme mengen von heißer Luft. Wie auch Leonard Kriese hier kommentiert, man hat da oft als einzige Quelle für Informationen die Leute, die das meiste Interesse daran haben, dass man ihre K.I. für super toll hält. Das Problem ist wir als Außenstehende können das dann im Prinzip nur glauben nie überprüfen. Meine Amazon Empfehlungen sind immernoch mehr oder weniger eine Liste mit Dingen, die ich mir angeschaut habe.
    Das hätte ich auch in den Neunzigern in Fortran so bauen können.

    Naja fazit Trumps Genie halte ich für Grüze und poserei und auch der Rest drum herum ist blos tamm tamm. Ja er hat gewonnen aber das war in der Demokratie schon immer eines der Probleme…

  7. Trumps „Federstrich“-Politik könnte ihm schon bald heftig um die Ohren fliegen. Wenn man beobachtet hat, was zum Jahresende in Standing Rock los gewesen ist, wo Obama die Eskalation in letzter Minute aufgeschoben hat, kann man nicht davon ausgehen, dass die Menschen dort sich einfach wieder schlafen legen. Wenn man dazu nimmt, wie viele Menschen gegen Trump auf der Straße waren, bevor er auch nur irgendwas wirklich gemacht hat, braucht man kein großer Prophet zu sein um sich auszumalen, welch ein (auch medial wunderbar vermarktbares) Symbol Standing Rock abgeben wird. Sollte dort weiter gebaut werden, hat Standing Rock das Potential zum Ausgangspunkt einer neuen Bürgerprotestbewegung zu werden, wie wir sie in Amerika seit den 60er Jahren nicht mehr gesehen haben.
    Standing Rock könnte zu Trumps Tian’anmen-Platz-Desaster werden.

  8. https://mic.com/articles/166845/the-list-of-muslim-countries-trump-wants-to-ban-was-compiled-by-the-obama-administration#.Fo5hxWyrq

    ich hatte tilo schon mal angeschrieben letztes jahr deswegen, nachdem ich auf der seite des AUSWÄRTIGEN AMTES entsetzt feststellen musste, dass ich aufgrund der herkunft meines vaters nicht mehr ein 3 monatiges visum für die usa bekommen würde, nur ein kurzaufenthalt wär möglich nach vorsprechen im amerikanischen konsulat. ich habe mit dem land meines vater nix am hut, war da noch nie, spreche nicht einmal die sprache und dennoch wird mir nach ISRAEL nun auch die USA verwehrt für einen längeren urlaubsaufenthalt. und das wie gesagt, schon seit obama. wär nice, wenn ihr da mal drüber reden könntet ^^ danke

  9. Ich finde die Einblendungen von Tilo selten witzig, meist zu wenig originell, pointiert und passend. Diesmal wie die Faust auf’s Auge, nach der Klagerede von Sean Spicer. Shame-shame-shame, ich habe mich weggeschmissen… Sehr schön!

  10. Hallo!
    1. Die Mutmaßung von Tilo wegen Reportage über SPD Ortsverein „es wurde von ARD inszeniert“. Bei uns in Schwerte (Nähe Dortmund) gibt es auch so ein Verein. Sie versammeln sich ein Mal im Monat in Vereinsheim eines Fussball Verein (VfL Schwerte) und besprechen dort ihre Angelegenheiten. Und dort ist auch gar nichts was an Spd errienert. Also, es könnte inszeniert werden, könnte aber auch nicht.
    2. Nur ,weil Obamas dikreten nicht zum Erfolg geführt haben, bedeutet nicht , dass auch trumps Entscheidungen sich nicht verwirklichen. So ein „Beweis“ ist mir zu dünn.
    Ansonsten vielen Dank für ihre Klasse Arbeit.

  11. Der Pessimismus gegen die Präsidentschaft von Trump ist doch langweilig. Monatelang habt Ihr Euch von massenmedialer Berichterstattung dadurch unterschieden, nicht in den gleichen Untergangspessimismus zu verfallen und jetzt so etwas. Enttäuschend. Ihr schaut zu viele Nachrichten.

    Die Möglichkeit der Deals ist längst nicht vom Tisch. Ganz im Gegenteil: ohne richtige Rahmenbedingungen kann es überhaupt keine Deals geben, jedenfalls nicht mit den erwünschten Resultaten. Für große Verunsicherung zu Sorgen ist erstmal eine gute Taktik um die Erwartungshaltung und Ansprüche etwaiger Partner nach unten zu schrauben. Erst dadurch hat die US amerikanische Regierung doch überhaupt erst einen Hebel um Vereinbarungen in ihrem Sinne zu gestalten. Die USA sind gegenüber fast jedem Partner in der überlegenen Position, sie haben natürliche Rohstoffe, Arbeiter, innerstaatlich geographische Differenzierung, militärische Macht, gut ausgebildete Eliten und eine Geschichte der politisch stabilen Demokratie, wie wir sie uns hier in Deutschland nicht erträumen können.

    Das Problem ist eher, dass jetzt Euer Konzept, der Rezeption massenmedialer Berichterstattung in einem solchen Fall nicht mehr funktioniert, weil diese Regierung der Verwertungslogik der Massenmedien nicht mehr zu folgen bereit ist. Ich denke Ihr könntet davon profitieren, wenn Ihr stattdessen mehr Tweets von Regierungsmitarbeitern lest und kommentiert. Das wäre jedenfalls mein Wunsch, denn Euer Potenzial als Podcast schätze ich als sehr viel höher ein als vergleichbare Angebote wie etwa Lage der Nation, die voll und ganz im Gestus massenmedialer Berichterstattung operieren.

    Nichts für Ungut.

  12. Gude,

    würde ja auch gerne mal reinhören, leider hab ich keinen mp3-feed gefunden, unter (meinem) Android laufen die mp4-kapitelmarkenverseuchten Dinger leider nicht. (Podkicker, andere Podcatcher gehen auch nicht)

    Danke schonmal!

    Gruß

    Kai

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