A!154 – Amerika (Staffelfinale)

Montag, 7. November 2016, 19:59 Uhr

Wir machen uns vorläufig letzte Gedanken zur Wahl in Amerika und blicken dabei auch auf Obama. Und reden kurz mit NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz, der vor Ort die ARD-Sendungen zum Wahlabend vorbereitet.

Großen Dank an Alex für die Videoversion, in HD!

Wir danken unseren Produzenten Holger, Marcel, Roger und unseren Unterstützern Philipp, Yvonne, Ivon, Peter, Peter, Bernhard, Susanne,  Peter, Kristina, Ricardo, Erik und Tim.

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121 Gedanken zu „A!154 – Amerika (Staffelfinale)“

    1. Okay, ich warte auf Eure Sondersendung zum unerwarteten Trump-Sieg. Da geht man ins Bett, schaut noch mal kurz auf die Prognosen: jaja, Hillary wird es zu 90%… und wacht am nächsten Morgen mit einem Trumpsieg auf. Mein Lieblingszitat bisher: „Waren die Prognosen und Umfragen wertlos?“ Bestimmt nicht nur ein Instrument um Werbegelder zu kassieren…

  1. Kleiner Hinweis: Euer Gast wird hier fälschlicherweise als Cichowitz (richtig wäre: Cichowicz) angekündigt.

  2. Ich habe den Vortrag, der in der LdN empfohlen wurde, ein wenig anders wahrgenommen. In meinen … Ohren … ging es nicht darum Realitäten auszublenden oder darum das Framing als monokausale Ursache des Trump’schen Erfolgs wahrzunehmen. Und ich gehe so spontan (nach LdN, 45min. Vortrag und Aufwachen) nicht soweit, dass es DER ZU EMPFEHLENDE Vortrag ist, aber die präsentierten Standpunkte bspw. zu Politischem Framing, als das Schaffen gedanklicher Deutungsrahmen über Sprache, und die neuro-wissenschaftlichen Erkenntnisse („Abschied von der Illusion des rationalen Wählers“) sind jedenfalls als Teilmenge der Diskussion über Politik/Wahlkampf echt interessant.
    …so jedenfalls mein Eindruck

    1. Ging mir auch so. Ich fand auch, dass Frau Wehling gerade nicht irgendwie chauvinistisch argumentiert hat, sondern aufzeigt, dass Kommunikation auf „basic cognition level“ grundsätzlich bei jedem wirkt. Wie stark man sich von vermeintlich einfachen Bildern angesprochen fühlt und politisch entscheidet, liegt dann aber an der persönlichen (u.a. Medien-)Realität.
      Sie empfiehlt, die Erkenntnisse über kognitive Prozesse zu berücksichtigen, gerade wenn man publizistisch oder politisch tätig ist: Worte sind der kleine Bruder von Taten. Dass Philip Banse davon so geflasht war, hat mich überrascht…
      Die „schwäbische Hausfrau“ sorgt für unterbesetzte Schulen (Hilfe, die Welt ertrinkt in Schulen! Schulenbremse!): zählt das schon zur Dummheit?
      Auch erscheinen mir einige von den Hinweisen und Kritiken im Podcast (Medienwirkungsforschung, Pferderennen, böser Terror gute Bomben…) als Aufrufe zur Berücksichtigung dieser Sichtweise.
      Im Übrigen bin ich selbstverständlich auch der Meinung, dass Karthago angegriffen werden sollte.

    2. Also wenn „Sprache verändert das Gehirn“ als Vortragsthema reicht, dann kommt morgen alle zu meinem „Regen macht naß“ Vortrag. 😉

    3. Abgesehen davon, dass Du das Thema nicht wirklich zutreffend paraphrasiert hast, bin ich gespannt auf die politische/gesellschaftliche Anbindung und Relevanz Deines angekündigten Vortrags! 😀

      Aber im Ernst. Klar ist einiges von den Vortragsinhalten bekannt (auch wenn ich noch nicht alles wusste). Nur die vielschichtigen Bedeutungen und Konsequenzen im und für den öffentlichen Diskurs beispielsweise lohnt sich doch mal zu beleuchten.

    4. Wie immer man die Macht des Framings allgemein auch einschätzt: Frau Wehlings Punkt, dass sich das konservative Hirn mit Hilfe von Ekel leicht manipulieren lässt, ist eine so robuste Erkenntnis wie man sie in den Kognitionswissenschaften selten findet. Für Skeptiker empfehle ich (streng nicht-wissenschaftliche) Experimente im eigenen Umfeld – ihr werdet verblüfft sein. Alternativ lohnt die Lektüre von

      https://newrepublic.com/article/126837/donald-trump-politics-disgust

      bzw. der zitierten Studie

      http://spp.sagepub.com/content/3/5/537.abstract

    5. Das Problem an dem Vortrag ist dieser Anti-Trump Unterton. Von diesem Daddy Ding hab ich auch erst in diesem Vortrag gehört, obwohl ich den Wahlkampf dann doch mehr verfolgt habe als die meisten. Das wird dann auch mit „litle Marco“ verbunden, dabei war doch mit little Marco ganz klar gemeint, dass er mit seinen 40 Jahren oder so, zu unerfahren für diesen Job ist. Dann fragt sie das Publikum ob ihnen bekannt sei, ob sich Clinton als Mutter darstellte, was natürlich verneint wurde. Ist das schon Manipulation? Bei Trump fragt man nicht, obwohl das wohl auch kaum einer mitbekommen haben sollte, bei Clinton schon. Durch die Zustimmung bringt man das Publikum auf ihrer Seite, spekuliere ich nur.
      Später kam dann, dass „Fakten“ die Entscheidung nicht beeinflussten. Ein Faktenbeispiel, welches sie nannte war, dass Trumps Wirtschaftsplan irgendwie negative Auswirkungen hat. Seit wann ist es denn Fakt, wie die Wirkung ein Wirtschaftsplan ist? Nur weil Institute in ihren Modellen was ausrechnen ist das noch kein Fakt, dass es so kommen wird.
      Bei ihren Aussagen über das „Reinheits“-Framing frage ich mich, wie viele Leute haben das mitbekommen? Ich kann mich nur an die Toiletten-Story erinnern, daran das Trump von seinem Händewaschzwang redet kann ich mich nicht erinnern. Soll das Framing wirklich beim ersten Mal hören schon so stark im Unbewussten sein, dass es eine Wirkung entfaltet?
      Ich bin auch kein Amerikaner, aber im Gegensatz zur Vortragenden verbinde ich Bleaching mit etwas sauberen, wegen Zähnen und Intimbereich und nicht mit was dreckigen.
      Es wurde auch sehr wenig über Clinton berichtet, konnte man bei ihren Reden beim Gehirnscan nichts finden oder warum wurde darüber nie geredet. Hillarys Key-Framing war doch Russland. Hat das bei konservativen, die Angst vor dem Kommunismus haben nichts ausgelöst? Hat niemand mehr Angst vor Russland?
      Die größte Schwäche dieser Studie ist, dass der Wahlkampf das Thema war, aber man schon bevor dieser beendet ist ein Ergebnis vorlegt.

  3. Stefan fassts gut zusammen.
    Auch ich drücke aus meiner deutschen/europäischen Sicht Trump die Daumen. Ich erwarte/erhoffe mir von ihm eine Deeskalition mit Rusland, einen Stop von Ausbildung und Bewaffnung ‚moderater Rebellen‘ in Syrien, eine generelle Abkehr von regime change Plänen und die Verhinderung von Freihandelsabkommen, die nicht den Bürgern, sondern Konzernen dienen.
    Bei Hillary sehe ich hingegen in jedem oben genannten Punkt schwarz…

    1. Seh ich auch so.
      Ergänzend: Ich glaube NICHT das Trump den Red Button drückt, warum auch wenn er auf Deeskalition setzten will. (Trau ich eher Clinton zu und wenn schon nicht die großen Eier zumindest aber die Urangeschoße alá Golfkrieg ´91)
      Eine Reformierung von Nafta mit der Folge einer „Reindustrialisierung“ Amerikas, würde zudem Mexiko und Kanada ebenso gut tun. (Würde ich mir auch zu EPA wünschen)

      Intuitiv beschleicht mich auch so der Eindruck: „Hunde die bellen, beißen nicht“.
      Und mal ehrlich.
      1. Dass im Wahlkampf großes Getöse bezüglich „dann mach ich aber und dann werd ich aber und ich mach alles Knorke“ herscht, dann aber im Ideenkatalog verstaubt kann man ja hierzulande schon feststellen. (8 Jahre Obama und Guantanamo gibts immer noch)
      2. Im System gibts eben noch andere Player die da hinter den Türen ein wörtchen mit zu reden haben/mitreden wollen
      3. Alles wird halb so heiss gegessen wie´s gekocht wird 😉
      (Habe heut mein Phrasentag irgendwie)

      Ps:
      Bisher liegt Trump wohl gar nicht schlecht im Rennen

    2. Trump wird schon deshalb nicht den roten Drücker drücken, weil er genau weiß, dass alle anderen dann auch ihre roten Knöpfe drücken und dann ist hier alles platt auf der Erde und dann kann Trump reich sein, wie er will, er kann seinen Luxus dann nicht mehr ausleben.

      So dumm ist selbst ein Trump nicht.

      Deshalb schließ ich mich deiner Phrase an:
      Alles wird halb so heiß gegessen, wie’s gekocht wird. 😉

  4. Moinsen Leute,

    kurze Meinung zum Klimawandel möchte ich noch loswerden: Müssen wir mit einem Öko-Stromvertrag eigentlich noch Strom sparen? Senken wir so nicht die notwendige Nachfrage nach dieser Art der Produktion? – Beim Vertraglichen würde ich auch die klarste Lösung sehen: Gewerbliche und private Abnehmer zu einem Anbieterwechsel bewegen, um den Markt auf diese Nachfrage auch angemessen reagieren zu lassen. Die Unternehmen müssten eventuell auch näher an die Strombörse gebunden werden, denn die fallenden Preise spiegeln sich seit Jahren nicht in den Kw/h-Preisen wieder.

    Zur US-Wahl:
    Ich würde mich insbesondere freuen, wenn die drei anderen Kandidaten*innen (die am relevantesten sind: Johnson, Stein und McMullin) Wahlmänner für sich gewinnen können oder zumindest einen signifikanten Stimmenzugewinn, damit wir uns auch in den USA weg vom 2-Parteien-System bewegen.
    Ich schließe mich der Analyse an, dass insbesondere die Umgangsformen eine Problematik mit sich bringen. Vieles was vor 4 Jahren Mitt Romney niemals hätte sagen können, ist jetzt salonfähig geworden. Dennoch sind zumindest jetzt noch checks-and-balances wirkungsvolle Einrichtungen der amerkanischen Demokratie, sodass auch ein Trump seine Grenzen kennenlernen wird (ähnlich wie Obama).
    Sorge bereitet mir der Blick in die Zukunft, wenn wirklich die Tea-Party Fraktion weiter an Kraft gewinnt und in vie Jahren den Kandidaten stellen wird. Diese Richtung werden wir hoffentlich morgen zurück gehen sehen und es wieder einen demokratisch kontrollierten Kongress geben wird.

    Obama-Interview: Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, dass die „Empire-Frage+Antwort“ nicht seiner Sendung wahr, sondern „nur“ bei YouTube hochgeladen wurde. D.h. die Zuschauer, die vielleicht gerade deshalb eingeschaltet haben, konnte nicht diese zentrale Frage sehen. Bei YouTube zeigt sich deutlich der Drang nach dem Full-Interview (2.3 Mio vs. 96 Tsd.), aber diese Interesse findet sich nicht im TV wieder. Ich weiß noch nicht ganz wie ich das einordnen soll, aber würde ich über Antworten aus der Community freuen!

    Grüße Max

  5. Ich habe mir die podcast-Folge noch nicht angehört, werde ich bei Gelegenheit genüsslich machen, aber ich möchte mal ein ‚Pamphlet‘ für Trump schreiben, mein Fazit:

    ‚Trumps wilder ritt‘:
    Es ist der wildeste Ritt aller Zeiten.
    Wir haben die Vorwahlen erlebt, wir haben den Wahlkampf erlebt.
    Oft kam mir der Gedanke, dass Trump die größte ‚reality‘-show
    auf Erden veranstaltet.
    Und oft kam mir der Gedanke, dass das der einzige Weg ist, um so weit zu kommen, wie er dann schlussendlich gekommen ist.

    Die Clinton campaign wusste genau, dass die republikanischen Kandidaten in ihrem Vorwahlkampf sich in idiotischen, ‚republikanischen‘ Positionen gegenseitig überbieten würden.

    Jeder der Kandidaten stand auf der Bühne und mußte versprechen, der größere Folterer zu sein und
    bei einer Niederlage den Gewinner der Partei zu unterstützen.
    Und was soll man sagen, an Letzteres haben sie sich schon mal nicht gehalten.
    Bei Ersterem würde ich bei Trump zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass er nur gesagt hat, was Alle hören wollen.

    Jedenfalls, die Clinton campaign kennt dieses Dilemma der Republikaner.
    Der Plan war, den repulikanischen Kandidaten auf die Festlegungen im Vorwahlkampf festzunageln und in die Ecke zu drängen.

    Das heißt, alle Angriffe gegen Trump wären sowieso gekommen.
    Wenn Trump etwas ‚vertretbares‘ äußerte wurde sofort angezweifelt, dass er ‚echter‘ Republikaner ist.
    Durch den Kampf mit der republikanischen Partei konnte
    er dann schlussendlich etwas ausbrechen.

    Jedenfalls hat Trump das gemacht, was nur er in der Form konnte.
    Er hat eine unglaubliche Flucht nach vorne angetreten und sich hingestellt und gesagt:
    ‚Ich werde schlimmer foltern wie alle Anderen.‘
    ‚Ich werde die größte Mauer bauen‘.

    Das sind schon keine politischen Positionen mehr, das ist Satire.

    Unter dem Strich hat er den ganzen Wahlkampf auf seine Themen gebracht.

    Es gab nur eine Rede im Vorwahlkampf, wo Clinton eine positive nach vorne gerichtete Rede hielt, auf innenpolitische Themen fokussiert.

    Aber aus irgend einem Grund, hat es Trump geschafft, dass die ganze Clinton-campaign, zu einer Anti-Trump campaign wurde.
    Es ging immer wieder um die für Clinton so unangenehme Aussenpolitik.

    Trump hat bis zum Ende durchgehalten und er hat seinen Siegeswillen absolut bewiesen.
    Er hat schnell dazu gelernt.
    Er hat einen vergleichsweise sparsamen Wahlkampf geführt.
    Raus aus dem Flieger, rein in den Flieger.

    Während diesem wilden Ritt, hat Trump meiner Meinung nach,
    tatsächlich über die Zeit, sowas wie ein echtes Angebot an die Wähler entwickelt. Seine Versprechungen sind teilweise widersprüchlich und völlig unrealistisch.

    Mein Argument für Trumps Führungsfähigkeiten:
    Ein guter ‚Chef‘ muß nicht in allen Bereichen spezialisiert sein.
    Er muss verstehen, was ihm seine Mitarbeiter erklären und sich gut beraten lassen und dann eine informierte Entscheidung treffen.
    Ich glaube, dass Trump tatsächlich ein guter Chef ist, in diesem Sinne.

    Am Ende würde ich sagen, die Chancen stehen gut, dass uns sowohl ein Trump als auch eine Clinton aus der Umlaufbahn bomben.
    Wir werden nie erfahren, was die bessere Alternative gewesen wäre.

    Deswegen, habe ich eine Anti-Trump Versicherung abgeschlossen und schon mal süße Tiervideos zur Beruhigung herausgesucht, sollte Trump gewinnen. 🙂

    1. Süße Tiervideos heraussuchen.

      Das ist ein guter Trick den Wahlergebnis-Schock auszukontern. 😀
      Gefällt mir. xD

    2. Ohh, sehr aufmerksam. Vielen Dank. Werd’s mir aber erst anschauen, wenn es soweit ist. Ich hoffe du hast Verständnis dafür.

      Im Gegenzug dafür mein Tauschangebot: 😛
      https://www.youtube.com/watch?v=DSehQsYU9h4&list=PLKBmX4NYDRKYSHBpJQmgeyPzdDvRyp2jn&index=1

      Für den Einstieg:
      https://www.youtube.com/watch?v=J7UwSVsiwzI
      Sterbt den Katzenbaby-Cuteness-Tod!! xD

      Alternativ, wer keine Böcke auf Tiere hat, kann sich ja schon mal auf den atomaren Winter vorbereiten durch Holzhütte bauen und Überleben in der Natur. Hier die Anleitung:
      https://www.youtube.com/watch?v=KoN-iEZCxOw

  6. Stefan, Lulz!

    Die Danksagung gefällt mir. xD
    Ich hatte neulich auch so einen Anfall, da musste ich mir einen Kommentar mit verstellter Stimme vorlesen. 😀

    # Umwelt retten wie China.
    – Jo, warum nicht.

    # US-Wahl.
    – Bitteeeee~ Ich will, dass es vorüber ist. *yawn*

    # Hodor Obama.
    – Hold the door! Hold Up! Hold the door! Hold the door! Holdhe door! Holdhdoor! Holddoor! Holdor! Hodor! Hodor! Hodor! Hodor! Listen!

    # Andreas Chicorée x Bernie Sanders.
    – Ja Mann, mega überraschend war das mit Bernie Sanders. So überraschend, dass man so gut wie gar nichts in der deutschen Medienlandschaft gehört hat über den. Die ganze Zeit, soo~ überrascht war man von dem! 😮 Just awesome. – Hör doch auf seinen Quatsch zu erzählen, das glaubst du doch selbst nicht. Banause.

    # Vielleicht wird ja alles gut. Vielleicht wird einfach alles gut. US-Wahl 2.
    – Ja. Ich schließe mich dem weitestgehend an, was ihr so erzählt habt. Ich fand das alles ziemlich reflektiert, find ich gut.

    Meine Wahlempfehlung: Wählt eurer Überzeugung nach. Also Jill Stein. 😉 Ich glaube aber, dass Clinton die Wahl gewinnen wird (ohne Wertung).

    # Bald…
    – ..gibt’s meine Kommentare als Audiokommentare, 5:10 Uhr dann. Und wehe euch, Stefan und Tilo, ihr spielt nur 16 meiner 17 entscheidenden Absätze ab. … Nee, Spaß. 😉

    Grüße ^^

  7. Huhu,
    klasse Podcast! Hat mich sehr gefreut 🙂

    Wollte nur noch kurz wissen, ob die Einträge bei imdB noch gemacht werden (von der Chomsky-Folge)

    LG Martin

  8. RE: Stefan sagt ‚Umweltverschmutzung als Indikator der gesellschaftlichen Freiheit‘

    Heisst das, dass Schottland mit einem „litter problem“[1][2][3] und einer miserablen „recycling rate“ (weniger als 50%)[4][5] gesellschaftlich Freier ist als zb Deutschland?

    Ist die Sauberkeit, Ordentlichkeit und Puenktlichkeit der Deutschen (im allgemeinem, und Autos/Deutsche Bahn ausgeschlossen) ein selbst auferlegter Zwang? Im Kollektiv auf den Einzelnen. Und ein Merkmal von Deutschland vom Ausland/Auslaendern beobachtet (zb YT Videos ‚My Year In Germany‘ da kommt immer die Puenktlichkeit als ein herrausstehendes Merkmal der Deutschen).

    [1] http://www.scotsman.com/news/environment/cost-of-scotland-s-litter-problem-revealed-as-53m-1-2988577
    [2] http://www.heraldscotland.com/opinion/13196420.A_three_pronged_approach_to_tackling_litter_problem/
    [3] http://www.keepscotlandbeautiful.org/local-environmental-quality/clean-up-scotland/six-problems/litter/
    [4] http://www.zerowastescotland.org.uk/content/household-waste-data-2014
    [5] https://www.pressandjournal.co.uk/fp/news/aberdeenshire/961007/bins/

    1. Also ein Indikator ist ein Indikator, eher Hinweisgeber für ein Zusammenhang als schon der Zusammenhang selbst.

  9. Ich kann ja nachvollziehen, wenn der innere Troll/Soziopath für Trump ist, aber der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass jemand dem man wie einem Kleinkind den Twitter-Account wegnehmen muss, nicht Oberbefehlshaber der mächtigsten Armee der Welt sein soll.

    Und der erste Schritt zur Deeskalation muss von Russland kommen, nicht von den USA. Wie sich der Westen von Putin vorführen lässt, ist nicht mehr feierlich.

    1. Zum einen: Trump war der erste, der überhaupt twitterte. Clinton tat es nicht und Romney hatte damals 22 Leute im Stab, die Tweets absegneten. Zum anderen, „Russland und der Westen“, die Natogeschichte sieht etwas anders aus.

    2. Es so dazustellen, als würde mein einem Kleinkind was wegnehmen ist Wahlkampf/Propaganda. Vor der Wahl darüber zu berichten ist halt auch dumm, weil Trump am Wahltag dann trotzdem wieder getwittert hat, von seinem Android. Vielleicht haben ihm seine Berater das empfohlen und er hat sich dran gehalten, aber vielleicht war er von den vielen Auftritten die letzten Tage auch zu erschöpft um noch groß zu twittern. Weiß man halt nicht.
      Und wenn das führen eines Twitter-Accounts eine Entscheidungsgrundlage für Fähigkeit Präsident zu sein, dann ist Clinton auch nicht geeignet.

  10. Trump liegt vor Clinton. Dennoch sind auch Wahlmänner bestechlich.
    Es ist mittlerweile völlig egal wer von beiden Gewinnt, denn die USA stehen vor dem Zerfall.
    Falls Clinton gewinnen sollte, so wird und kann sie die USA nur noch mit Gewallt zusammen halten und wir werden das ein oder andere 9/11 noch erleben um die Bundesstaaten wieder zu einen. Bei beiden sind in der Zukunft mit gegebenen Geschehnissen türkische Verhältnisse vorstellbar.

  11. Zu Luhmann – „Nie wieder Vernunft!“
    […]
    „Nie wieder Verstand!“
    […]
    Nicht eure Vernunft, sondern euer Verstand, euer guter Menschenverstand, kettet euch an das Bestehende. Mit Rationalität, modernem Utilitarismus, dem größtmöglichen Glück der größtmöglichen Anzahl, mit Kompromissen, mit einer `vernünftigen´ Modifikation des Bestehenden, wird man diese Welt nicht retten, denn gerade dieses Rationale, Vernünftige, der gute Menschenverstand, diese Begriffe verfälscht, besonders unter der Bürgerlichen aber auch anderer Ideologien, diese sind es ja gerade, die diese Welt, im Namen des sogenannten Humanismus, in den Abgrund reißen.
    Gibt es für euch keine andere Wahrheit, als die des guten Menschenverstandes, dann seid ihr lediglich die Gefangenen der Tatsachen, dieser Tyrannei der Sinne.
    Kreativität ist nicht sozialisierbar, denn es ist gerade das Wesen der Kreativität, über das Bestehende hinauszugehen, mit dieser Welt zu brechen, ihr zu widersprechen, irrational zu sein.
    […]
    „In unserem Haus, diesem ungeheuren Vorstadthaus, einer von unzerstörbaren mittelalterlichen Ruinen durchwachsenen Mietskaserne, wurde heute am nebeligen eisigen Wintermorgen folgender Aufruf verbreitet:
    An alle meine Hausgenossen!
    Ich besitze fünf Kindergewehre. Sie hängen in meinem Kasten, an jedem Haken eines. Das erste gehört mir, zu den andern kann sich melden, wer will. Melden sich mehr als vier, so müssen die überzähligen ihre eigenen Gewehre mitbringen und in meinem Kasten deponieren. Denn Einheitlichkeit muss sein, ohne Einheitlichkeit kommen wir nicht vorwärts. Übrigens habe ich nur Gewehre, die zu sonstiger Verwendung ganz unbrauchbar sind, der Mechanismus ist verdorben, der Pfropfen abgerissen, nur die Hähne knacken noch. Es wird also nicht schwer sein, nötigenfalls noch weitere solche Gewehre zu beschaffen. Aber im Grunde sind mir für die erste Zeit auch Leute ohne Gewehre recht. Wir, die wir Gewehre haben, werden im entscheidenden Augenblick die Unbewaffneten in die Mitte nehmen. Eine Kampfweise, die sich bei den ersten amerikanischen Farmern gegenüber den Indianern bewährt hat, warum sollte sie sich nicht auch hier bewähren, da doch die Verhältnisse ähnlich sind. Man kann also sogar für die Dauer auf die Gewehre verzichten, und nur weil sie schon einmal vorhanden sind, sollen sie auch verwendet werden. Wollen sie aber die vier anderen nicht tragen, so sollen sie es bleiben lassen. Dann werde also ich allein als Führer eines tragen. Aber wir sollen keinen Führer haben, und so werde auch ich mein Gewehr zerbrechen oder weglegen.
    Das war der erste Aufruf. In unserem Haus hat man keine Zeit und keine Lust, Aufrufe zu lesen oder gar zu überdenken. Bald schwammen die kleinen Papiere in dem Schmutzstrom, der, vom Dachboden ausgehend, von allen Korridoren genährt, die Treppe hinabspült und dort mit dem Gegenstrom kämpft, der von unten hinaufschwillt. Aber nach einer Woche kam ein zweiter Aufruf:
    Hausgenossen!
    Es hat sich bisher niemand bei mir gemeldet. Ich war, soweit ich nicht meinen Lebensunterhalt verdienen muss, fortwährend zu Haus und für die Zeit meiner Abwesenheit, während welcher meine Zimmertür stets offen war, lag auf meinem Tisch ein Blatt, auf dem sich jeder, der wollte, einschreiben konnte. Niemand hats getan.“ Franz Kafka
    […]
    “Kant durchschaute die empirische Realität selbst als gewordene und produzierte. Gegen das Pathos des Tatsächlichen stellte er damit die Einsicht in die Historizität der Tatsachen.“
    Herfried Münkler – Machiavelli
    […]
    >>Das dritte bei Kant ist nun die Vernunft. Das zweite war der Verstand, das denkende Bestimmen. Kant geht von dem Verstand nun ebenso psychologisch zur Vernunft fort; sie wird eben auch angetroffen. Es wird im Seelensack herumgesucht, was darin für Vermögen sich befinden; es findet sich zufälligerweise noch Vernunft, – es wäre ebensogut, wenn auch keine: wie Magnetismus bei den Physikern zufällig ist, – es ist gleichgültig, ob er sei oder auch nicht. »Alle unsere Erkenntnis hebt von den Sinnen an, geht von da zum Verstande und endigt bei der Vernunft, über welche nichts Höheres in uns angetroffen wird, den Stoff der Anschauung zu bearbeiten und unter die höchste Einheit des Denkens zu bringen.« Die Vernunft ist das Vermögen, aus Prinzipien zu erkennen, das Besondere im Allgemeinen durch Begriffe: der Verstand nicht; sein Besonderes ist durch Anschauung, – aber die Kategorien sind selbst etwas Besonderes. Das Vernunftprinzip überhaupt ist nun das Allgemeine, das Denken, insofern es das Unbedingte und Unendliche zu seinem Gegenstand macht. Ihr Produkt ist die Idee überhaupt; und unter Idee versteht Kant das Unbedingte, Unendliche. Das ist das abstrakt Allgemeine, Unbestimmte. Und seitdem ist es philosophischer Sprachgebrauch geworden, Verstand und Vernunft zu unterscheiden; bei älteren Philosophen ist dieser Unterschied dagegen nicht vorhanden. Verstand ist das Denken in endlichen Verhältnissen, – Vernunft, nach Kant, das Denken, was das Unbedingte, Unendliche zum Gegenstand hat; und dies Unbedingte nennt er Idee, ein Ausdruck von Platon.<> Widerspruchsgeist <> Widerspruchsgeist <<, cf.Eckermann, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, 18. Oktober 1827.)

    1. Wenn ma schon dabei sind…

      Bei der Aussage „…die [Klimaleugner] wissen zwar bescheid aber, […] die verdien sich ja dumm und dämlich…“ musste ich an Hannah Arendt´s „Wahrheit und Lüge in der Politik “ denken.
      (Lüge = Wissen um die Wahrheit, Verlogen = Lüge für Wahrheit halten)

      PS.:Wenn ich mir anguck was von Hendriks „Klimavertrag“ noch übrig ist… so wird des nix mit 2° Grenze… da nützt auch die „Huckepack“ Variante nix…seis drum ich kauf jetz eingeschweiste Biogurken 😉

  12. Herr Cichowicz war wirklich überrascht, dass Frau Clinton auch bei vielen Demokraten nicht beliebt ist? Schaut er nur seine eigenen Beiträge?

    1. Komisch, dass eine Demokratin, die so Republikanisch Wahlkampf gemacht hat, dass selbst die Bushs sie gewählt haben, so viele Stimmen weniger erhalten hat als Obama letzte Wahl, dass Trump mit weniger stimmen als Romney Präsident werden konnte…

  13. RE: ObamaCare

    Das problem mit ObamaCare ist ja, das es von den Republikanern national und auf lokaler ebene so durchwaessert wurde, dass jetzt nicht mal 2 Jahre danach in einigen Staaten nur noch ein Provider zur Auswahl steht, der mehrmals schon die Beitragszahlungen erhoeht hat, die fast schon wieder Privat niveau haben.

    Und das aberwitzige am ganzen, (1) USA laeuft darauf hin 20% (von 17%) ihres BIP fuer Gesundheit auszugeben. (2) Die Gesellschaft immer kraenker wird (lebt laenger dank Medizin, aber mehr Jahre krank als gesund).

    D.h. logischerweise, die naechsten Presidenten MUESSEN Health Care Reform und Prevention (Public Health) weiter vorran treiben. Viel spass.

  14. Mein Liebster ist Amerikaner und hat Trump gewählt. Er gehört definitiv NICHT zu den „deplorables“ und hat auch keine Abstiegsängste und ist kein alter weisser Mann.
    Ein Erklärungsversuch:
    Das Problem der USA sieht man in den inner cities der Metropolen tagtäglich. Ich selbst sah bei 26 Grad im Schatten eine junge Frau, dem Bauch zu urteilen im 8. Monat schwanger, mit einem Schild „I am hungry“ auf der Einkaufsstraße stehen..von einem Bein aufs andere. Stundenlang. Als Europäerin schossen mir echt die Tränen in die Augen (als ich auf sie zuging und ihr mein cash zugesteckt habe). Ich erlebe oft, wie viele Leute sich das Ausmaß des Elends hier in Deutschland gar nicht vorstellen können. Tagein, tagaus sieht der Otto-Normalverbraucher solche Bilder – den jungen Veteranen mit seinem Hund, der mit der Foodstamp-Karte im Trader Joes eine Flasche Wasser, ein Brötchen und Hundefutter kauft, sein ganzes Hab und Gut (Wurfzelt und Schlafsack) im Rucksack. Ich finde es nur menschlich, sich über die Zustände (zurecht!) aufzuregen und sich nach einem Neuanfang zu sehnen, und sei es Trump.

    Was die Leute mit denen ich gesprochen habe am meisten aufregt, ist dass sie in einem blue state (CA) wohnen und ihre Stimme für Trump sowieso keinen Unterschied macht.

  15. Heute hoffe ich, dass mit Hillary Clinton die erste Präsidentin der USA gewählt wird.

    Ihre Wahl zeigt den steinigen Weg der Frauenrechtsbewegung in den USA beispielhaft auf. Damit eine Frau Präsidentin werden konnte musste die qualifizierteste Kandidatur in der US-Geschichte und die unqualifizierteste demagogische Gegenkandidatur aufeinander treffen. Und selbst in dieser Konstellation wurde selbst aus der Mitte, von Feministinnen und von Links Behauptungen und Zuschreibungen gegen Clinton geglaubt, die im Dunstkreis von VerschwörungstheoretikerInnen über 30 Jahre fabriziert wurden.

    Man kann nur hoffen, dass die USA auf dem Weg der liberalen Demokratien bleibt, mit Hillary und einer demokratischen Senatsmehrheit notwendige Reformen auf den Weg gebracht werden – und dass es zukünftige Frauen* einfacher haben werden.

    1. Clinton steht nicht für eine Frauenbewegung. Und so konservativ und kriegstreiberisch die ist, hätte sie auch ohne eine Frauenbewegung gute Chancen gehabt.

      Hoffen wir nicht, dass eine Demokratie „liberal“ bleibt. Dieser Begriff wurde zu sehr geschändet, als dass ich die „Freiheit“ darin noch ernst nehmen könnte.

      Hoffen wir stattdessen, dass zukünftige Präsidentschaftsanwärterinnen bitte etwas Anstand mitbringen und keine Kriege fahrlässig oder absichtlich losbrechen.

    2. Wenn der jetzige Zustand den Weg zu einer „Liberalen Demokratie“ darstellt, muss der Begriff „Liberale Demokratie“ neu definiert werden. Die Fortschritte die dieser Prozess außen sowie innenpolitisch gebracht hat lassen mehr als zu Wünschen übrig. Ist Trump eine vernünftige Alternative zu dem bestehenden Status Quo ? Nein ! Ist Trump eine Alternative für die gebeutelte amerikanische Arbeiterschaft ? Nein ! Ist Trump der außenpolitisch gemäßigtere Kandidat ? Ungeachtet seiner Macho-Rhetorik und auch mittlerweile laut Jakob Augstein, Ja ! (Siehe Artikel „Was für Trump spricht)
      Die Euphorie das zum ersten Mal in der Geschichte eine Frau zum POTUS gewählt werden könnte ist im ersten Moment nachvollziehbar, jedoch im Hinblick auf die politischen Inhalte, bisherigen Leistungen, Androhungen und Anschuldigungen Richtung Ausland dieser Frau schlicht gesagt absurd und gefährlich naiv. Im Endeffekt wäre die Wahl von Bernie Sanders als ersten Sozialdemokraten und Präsident jüdischer Abstammung wohl der größere gesellschaftliche Fortschritt gewesen (nebenbei gesagt ist es Kindern im nahen Osten wahrscheinlich egal ob die Drohnen die sie töten von einer Frau oder einem Mann losgeschickt wurden). Mit einer Clinton Präsidentschaft werden die Phänomene der verschwindenden Mittelschicht sowie der aggressiven und rücksichtslosen Machtausdehnung der USA weiter voranschreiten und somit innnerhalb der nächsten vier Jahre nicht nur gefährliche Spannungen in der Weltpolitik sondern auch die Basis für einen neuen Kandidaten im Stile Donald Trumps schaffen. Wer glaubt dieses Problem würde sich durch eine gewonnene Wahl des Establishments in Luft auflösen hat sich geirrt. So lange am Bürger vorbei regiert wird und die Verbindungen zu fragwürdigem Organisationen wie Goldman&Sachs zum guten Ton gehören finden politische Strömungen die ein mancher gerne leichtfertig als Populismus abstempelt ungehindert ihre Anhängerschaft.

    3. Ich stimme dir vollkommen zu, bis auf einen kleinen, einen einzigen Punkt: 😉

      „Die Euphorie das zum ersten Mal in der Geschichte eine Frau zum POTUS gewählt werden könnte ist im ersten Moment nachvollziehbar, […]“

      – Nö. Nicht mal im ersten Moment. Was hat das Geschlecht überhaupt für eine Aussagekraft? Gar keine. Es ist komplett irrelevant und sollte dementsprechend auch überhaupt keine Rolle spielen für irgendeine Wahlentscheidung. Selbst wenn Clinton die beste Frau der Welt wäre, politisch ausgezeichnet, progressiv, menschenfreundlich, sozial und so weiter. Selbst dann ist es völlig unerheblich, dass sie eine Frau ist. Eine Person soll weder gewählt werden, weil sie eine Frau ist, noch weil sie ein Mann ist, und selbst dann nicht, wenn’s ein Zwitter wäre. Es spielt überhaupt keine Rolle für die Ausrichtung der Politik, ergo hat dieses Kriterium gar nichts in der Diskussion verloren, deshalb ist es auch nicht gut, dass Clinton die erste Frau ist.

      😀

  16. Das Plädoyer für Clinton war hollywoodreif. Großes Kino, Tilo. Das ganze hat mich an die beiden letzten Monologe in dem Terror-Stück von Schirach erinnert. Außerdem liefern eure Meinungsverschiedenheiten für mich immer die Highlights des Podcasts. Gerne weiter in die Haare kriegen. 😉

  17. Wie Stefan Tilo schon das letzte Mal völlig am kalten Fuss erwischt hat, als er meinte, wie der menschliche Anteil am Klimawandel reduziert werden kann, vermute ich ein ähnliches Problem beim Verbot von Atombomben. Das sind so Phrasen, die man von sich geben kann, damit man sich danach auf die Schulter klopfen kann, wie progressiv & liberal man doch nicht sei, aber Gedanken darüber hinaus scheint sich Tilo nicht so machen. Wie soll das funktionieren ? – Und rechtfertigt die Kenntnisse über diese einen Interventionskrieg wie im Irak 2003, durch die „Weltregierung“ (UNO o.ä.), die dieses Übereinkommen mit einem Gewaltmonopol auf ihre Mitgliedsländer ausübt. Wie kann ich sicherstellen, dass all diese Länder vertrauen haben in diese eine „Weltregierung“. Wie werden Atombomben jenen Ländern entrissen, die diese haben und sich dem Übereinkommen verweigern (z.B.: Nordkorea). Die UNO ist ja auch nur ein Machtinstrument mancher Staaten, wieso sonst ist KSA im Menschenrechtsrat.

    Ist bisschen wie wenn sich eine Klasse darauf verständigt auf einen Test geschlossen eine negative Note zu schreiben, damit dieser wiederholt wird. Funktioniert nur, wenn sich alle vertrauen, oder zumindest in diesem Beispiel mehr als die Hälfte. Bei Atombomben müssten es nahezu alle sein.

  18. Toller Rückblick zum Wahlkampf Jungs. Finde eigentlich nur ich es seltsam, wie voreingenommen und engagiert sich das Ehepaar Obama in den Wahlkampf einmischt? Als Mittdreißiger kann ich mich an keinen US Wahlkampf erinnern, wo Dieses eine solche Rolle spielte.

    Das Video „Ted Cruz vs. Trump Supporter“ zeigt finde ich wie schwierig es mittlerweile für die Republikaner geworden ist mit den eigenen potenziellen Wählern überhaupt ins Gespräch zu kommen. Zumal Cruz Positionen sich insgesamt nicht einmal groß von denen Trumps unterscheiden dürften. Es besteht in diesen Situationen für die Kandidaten überhaupt keine Möglichkeit eines Dialoges mehr, weil die Fronten so verhärtet sind.

  19. Hey there,

    als Ami würde ich von der Überzeugung her Jill Stein wählen. Dann würde es mir dämmern, dass es ein winner-takes-all Wahlrecht gibt und ich müsste daher Hillary wählen, weil ein BWLer wie Trump nichts an der Spitze eines Staates zu suchen hat und der soziale Kahlschlag unter Hillary wohl geringer wäre. Aus europäischer Sicht ist mir aber ein Trump am liebsten, da zum einen der Popcornfaktor groß ist und man bei Hillary weiß was man Außenpolitisch bekommt, nämlich Tod von oben. Naja, das neueste Cover des Time-Magazin fasst die Lage gut zusammen 😉
    http://time.com/magazine/us/4556031/november-14th-2016-vol-188-no-20-u-s/

    Anbei noch eine superduper Reportage vom Deutschlandfunk über unsere Lieblingsphilosophin Ayn Rand und den Objektivismus aus unserer beliebten Sendereihe ,,wie der Schwachsinn über die Welt kam“. Es kommt sogar Ted Cruz drin vor:
    http://www.deutschlandfunk.de/ayn-rand-und-der-geist-der-usa-femme-fatale-fuers-kapital.1247.de.html?dram:article_id=368483

  20. Mal verengt auf die Frage: Welcher Wahlausgang ist besser für die progressive Opposition?

    — Schwierig. Tilos Argument, dass die „Moderaten“ sich gegenüber Präsident Trump als Stimme der Vernunft etablieren können, war für mich neu und bedenkenswert. Man könnte ergänzen, dass der Nachrichtenfilter immer genau eine Gegenstimme zum Regierungshandeln bringen würde. Um diese Sendezeit würde das demokratische Establishment mit dem Sanders/Warren-Spektrum konkurrieren. Letztere hätten wenig Chancen sich abzusetzen und könnten marginalisiert werden. Allerdings hat da das progressive Lager ein Wörtchen mitzureden — und auf den Mund gefallen sind die nun wirklich nicht. Man könnte auch denken, dass die ohnehin die lautere, effektivere Opposition darstellen würden.
    Das gegenteilige Szenario klingt für mich robuster: Der gemeinsame Gegner bringt die Opposition zusammen, während Clinton im weißen Haus die Opposition spaltet. Beispiel: Obama konnte die Occupy-Bewegung ohne großen Widerstand gewaltsam brechen. Trump hätte es schwerer. Abgeordnete, Senatoren und mithin das Kommentariat könnten politische Punkte sammeln, indem sie sich solidarisieren. Für den Aktivismus in einer sich allmählich politisierenden amerikanischen Jugend wäre ein Feindbild Trump nicht verkehrt.

  21. Tip: Falls Trump gewinnt, koennt ihr ja einen passenden Song fuers Outro einspielen. Vielleicht sogar mit TV Clips Compilation fuer die 10.000 die die Video Version gucken.

    The National – Fake Empire[1]

    [1] http://genius.com/1657947 …orginal, live version oder gutes cover.

  22. Super Finale der Staffel :)!

    Habt ihr mal überlegt Kapitelmarken für den Podcast einzusetzen? Würde sich für euer Format sehr anbieten.

    Ich teile auch die Meinung desjenigen die Stefan ganz am Anfang vorgelesen hat. Das Stefan seine Ausführungen etwas mehr erklären könnte. Für die, die den Podcast sehr gerne hören, aber manchmal nicht ganz mitkommen was gerade gemeint ist.

    Grüße

  23. Kleiner Einwurf, zu Tilos Wahlempfehlung: Wenn es dem Wähler auch um „die anderen Menschen“ gehen soll, dann ist ein republikanischer Präsident im Demokraten Kostüm oft besonders gefährlich für die sozial schwachen. Denn die feuchten Träume der Republikaner setzte in der Vergangenheit meist ein demokratischer Präsident durch, indem er seine eigene Partei spaltet. Hier sind zum Beispiel das abschaffen vom Glass-Steagall Act (Deregulierung Finanzmarkt) oder NAFTA genannt, beides unter Bill Clinton. Gibt aber noch viele andere Beispiele, wo der „New Deal“ von Demokraten zurück gerollt wird. Dinge, welcher ein republikanischer Präsident nie geschafft hätte.
    Mich würde es nicht wundern, wenn unter Clinton jetzt auch privatisiert, was von den staatlichen Sicherungssystemen übrig geblieben ist. Die Banken wird es freuen…
    Ich hätte schweren Herzens wahrscheinlich die wildcard Trump gespielt, der hätte das regieren wahrscheinlich den Bürokraten überlassen.

  24. @ Ted Cruz:
    Wie der Kandidat Ted Cruz dort in der Menge von einem Trump-Schild-Halter erledigt wird, das erinnert mich an einige Szenen aus dem Klassenraum. Wen die Lehrkraft so gegen einen „rowdy“ verliert, ist die Authorität und der Respekt dahin. Dann bleibt nur noch Mitleid. Grund ist meist eine totale Verkennung der kommunikativen Situation. Vernünftig mit dem aufmüpfigen und sich gefallenden Schüler zu reden ist genau der Weg zur Niederlage.

    @ Obama:
    Die Szene fand ich ziemlich krass, wie Obama als Redner (und Anlass der Veranstaltung) sichtlich darum Kämpft, irgendwie Kontrolle über sein Publikum zu erhalten. Als Löwenbändiger ist er eindeutig in der schwächeren Position. Die Meute macht, was sie will und „chanted“ wie dressiert irgendwelche Phrasen. Obama hätte den Scheiß sein lassen und gehen oder sich zumindest kurz neben das Pult setzen sollen. Einfach, um zu demonstrieren, dass es hier aus dem Ruder läuft.

    @ Trump:
    Trumps finaler Werbespot rief in mir die Frage auf: Wieviele Marxisten arbeiten als Redenschreiber für Trump? O.o
    (Achja, da sind null antisemitische Tendenzen drin. George Soros zu zeigen, wenn es gegen „global power structures“ und „establishment“ geht ist nur folgerichtig, wenn man antikapitalistisch agitiert. Schließlich ist Soros ja nicht zu kritisieren, weil er eine bestimmte Herkunft/Kultur hat, sondern weil er ein massives Vermögen kontrolliert und damit spürbaren politischen Einfluss in der ganzen Welt ausübt.)

    @ NAFTA:
    „junger“ Chomsky zu NAFTA: https://www.youtube.com/watch?v=BjwoqnlbrzY

    @ Wählen gehen
    ~7 Millionen Stimmen zählen schon mal nicht: https://vimeo.com/ondemand/bestdemocracy

  25. Hei ihr Zwei

    Vorab Ich schätze eure Meinung und höre euch gerne zu.
    Ich bin Pazifist und als ihr zwei gegen Obamas aussage „there are times where our interventions make a differents … “ habt ihr beide entscheiden dagegen gehalten…
    Ich habe wenig Ahnung von Geschichte bin aber aus Schweizer Sicht für beide Amerikanischen Interventionen in Europa (1+2 Weltkrieg) dankbar.
    ansonsten sehe ich das ähnlich wie ihr.

  26. Cruz: „And the question everyone here should ask is…“
    Trump supporter: „Are you Canadian?“

    Beste Szene! Vielen Dank, dass ihr das noch mal gebracht habt! Diesmal fand ich es noch lustiger, als beim ersten Hören/Sehen 😀

  27. Die A-Team Musik passt überhaupt nicht zum Thema Empire. Der Kern des A-Team-Konzepts ist die Geschichte von den 7 Samurai. Also herrenlose Krieger, die sich ungewöhnlicherweise entscheiden, Beschützer statt Banditen zu werden. Die Herrenlosigkeit ist eine entscheidende Voraussetzung für das Funktionieren der Geschichte. Die stammt ja nicht umsonst aus dem japanischen Mittelalter, als es keinen Herrscher gab. Ist also das genaue Gegeteil vom Imperium. Mittelalter sind die Zeiten zwischen den Imperien.

    1. Es gab in Japan meines Wissens nach immer einen Herrscher. Das war der Kaiser und das waren die Fürsten. Nur hatte dieser Kaiser eine Zeit lang keine Macht, dafür trat der Shogun dann an diese Stelle des Herrschers. 😉 Bis zur Restauration, da hat sich der Kaiser die Macht zurückgeholt.

      Das Konzept der herrenlosen Samurai basiert stattdessen darauf, dass diese herrenlosen Samurai eben keinen Herren hatten zu dem sie gehörten. Waren also weder im Dienste eines Fürsten, noch am kaiserlichen Hofe bzw. beim Shogun. Hatten ihr eigenes Ding gemacht, oft zum Leid der Normalbevölkerung. Die Gründe für ihr herrenloses Dasein waren entweder, dass sie entlassen wurden aus Gründen der Einsparung (dann waren sie auf der Suche nach neuen Herren), oder dass sie Verbrechen begingen, dann waren sie abtrünnig und keiner wollte sie mehr, oder sie haben selbst gekündigt und lebten dann ein Leben der Askese, oder als Bettler oder als Auftragsmörder, whatever, wenn sie keinen neuen Herren wollten. Aber wie gesagt, Herrscher gab es trotzdem.

    2. Wieder was gelernt. 😉
      Beim A-Team muss ja extra die Herrenlosigkeit herbei konstruiert werden, damit das Konzept funktioniert. Eigentlich wäre der wilde Westen das perfekte Setting für ein „7 Samurai“ Remake, aber die glorreichen Sieben gab’s halt schon…

  28. Toller Podcast. Danke!

    Was mir hängenblieb:
    Soziologie (Stefan) sticht Deutologie und Hermeneutik (Tilo) bei der Wahlempfehlung.

    Anders ausgedrückt:
    Mut, Voraussicht, kalkuliertes Wagnis, Freude an Entwicklung und Weitsicht überstrahlen temporäre Angst, Enge und Gefügigkeit/Hörigkeit.

    Die gute Hannah Arendt musste herhalten…;-) …vielleicht mal mit Bertrand Russell oder Niklas Luhmann versuchen. …

    Im Zusammenspiel (Podcast) seid ihr absolut hörenswert, empfehlenswert und bunt. Vielen Dank für eure wöchentlichen Gespräche und das öffentliche Teilen derselben.

  29. offenbar haben doch mehr menschen aus ohio und florida bei stefan’s ausführungen zugehört als man so gedacht hat.

    also aufgemerkt,aus großer macht folgt große verantwortung!

    🙂

  30. Tja ihr müsst wohl eure „Sondersendung“ machen…
    Ich bin vorallem gespannt was ihr zu dem Geeire in den öffentlich rechtlichen sagt…beim ZDF war es ja teilweise grauenhaft zuzusehen wie man sich abgemüht hatte noch irgendwelche Staaten für Clinton zu finden…
    obwohl bereits in Böhmermanns Wahllokal auf YouTube bereits gegen 4 Uhr klar war wer das Ding holen wird.
    Ich bin auch schon sehr auf die Bundestagswahl 2017 gespannt…

    1. Dem kann ich nur zustimmen. Besonders das dumme gelaber von Christian Sievers war nicht zu ertragen.
      Auch dieses gehabe wenn X Medien den Sieg von Trump in einem State bestätigen und Mr. Sievers dann kam und sagte: NIX! Erst wenn wir vom ZDF sagen, dass der Sieg an Trump geht ist es korrekt.
      Ein Brechreiz nach dem anderen beim ZDF.

      Eine Sondersendung wäre echt angebracht, denn die ganzen Analysen von Tilo und Stefan waren zutreffend im Gegensatz zu dem geseiere bei den ÖR.

    2. Ich habs mir gleich im DLF reingezogen, muss ich die Visagen nich sehen 🙂 Leider binsch um halb 6 eingepennt und hab Kommentare von Gysi undCo verpasst 🙁

      *Nachhör*

      Prophezeihung meinerseits: In 14 Tagen redet da ka Sau mehr darüber. Medial atmen die jetz noch paar Tage in Tüten und gut ist es. Spätestenz wenn mal wieder einer von AFCSDU irgendwelchen geistigen Horseracebullshit in die Welt ejakuliert, hat der Spuk ein ende.
      Zur Vereidung im Januar vieleicht nochmal kurzer Randkommentar und dann ist schon wieder Valentinstag 😉

    1. ja,da winken lukrative beraterverträge mit den intendanten der großen häuser.

      kann man bei euch kurzfristig noch einsteigen ?

  31. Mit ihrer Meinungsmache für Fr. Clinton haben sich die deutschen Leitmedien erneut vollkommen verrannt, und stehen nun vor einem Scherbenhaufen. Brexit, Trump — zum zweiten Mal lagen sie bis zum Schluß daneben. Statt nüchtern zu beobachten und zu berichten, wird die Realität verbogen, bis sie dem Journalisten/dem Herausgeber passt.

    Der Sinn bleibt mir verborgen. Spiegel, ZEIT oder Tagesschau beeinflussen keine englischen oder amerikanischen Wähler. Und der deutsche Leser hatte keinen Einfluß auf die Wahlen. Was bleibt sind naive und falsche Analysen.

    Und dazu brauche ich keine Leitmedien.

    1. „zum zweiten Mal lagen sie bis zum Schluß daneben. “
      Es lag aber an den amerikanischen Demoskopen, die nahezu alle (außer LA Times und wenige andere) bis zu letzt Clinton deutlich vorne sahen. Selbst ein nüchterner Bericht hätte Prognosen und Exit Polls berücksichten und damit mit einem Sieg Clintons rechnen müssen.
      Und wenn ein GOP Strategist auf twitter schreibt sowas schreibt, dann lief da nicht nur was bei den deutschen Medien falsch:
      „I’ve believed in data for 30 years in politics and data died tonight. I could not have been more wrong about this election.“ (https://twitter.com/murphymike/status/796213171900055552)

      Und das ist durchaus bemerkenswert. Ich hätte eher erwartet, dass den Demoskopen dank Big-Data, immer genauere Vorhersagen gelingen könnten, stattdessen scheinen sie katastrophal schlecht und unbrauchbar zu werden.

  32. Das Ende des modernen Zeitalters wurde mit der heutigen Entscheidung für Trump final eingeleitet. Die Hoffnung Kants, dass Aufklärung möglich sei, wurde mit 9/11 und endgültig mit 11/9 vernichtet. Die Macht und Einflussnahme sozialer Medien wie Facebook – sprich die interessen- und algorythmusgesteuerte, monetär signifikant mögliche Einflussnahme auf global relevante Entscheidungen – und das Versagen aller klassischer Medien inklusive ihrer Meinungsforscher als hoffnungsvolles Aufklärungsmedium ist nun für jeden Menschen sichtbar.
    Populisten sind nun an der Weltmacht. Und das wird auf der ganzen Welt gefährlich schlimme Folgen haben. Adornos große Sorge und Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist nun für die gesamte Welt im vergleichbaren Ausmaß eine berechtigte Furcht geworden. Ein weltweiter militärisch scharfer Überwachungsstaat wurde in Orwell’scher Manier nun fest installiert. Liebe Mitmenschen, nehmt euch in acht, solange ihr es noch könnt.
    Gott steh uns bei. Und lasst uns alsbald gemeinsam aus diesem Traum aufwachen.

  33. Einmal ganz herzlich Danke an auch und euren Podcast. Während nun bei allen um mich herum fassungslose Panik ausbricht aufgrund von Trumps Wahlsieg, fuehle ich mich wenigstens etwas vorbereitet. Wie gut, dass ich euch zum Wahlkampfbeginn gefunden habe!

  34. Damit das auch hier festgehalten und diskutiert werden kann:

    Jens Spahn hat folgendes auf Twitter geschrieben:
    „Statt selbstgerechter Betroffenheit empfehle ich Demut: Warum haben 50 Mio Menschen so gewählt? Warum sind wir davon so überrascht worden?“ https://twitter.com/jensspahn/status/796267761563566080

    Ich habe daraufhin folgendes geschrieben und an die Bundesvorsitzenden der SPD (Gabriel), Grünen (Özdemir), FDP (Lindner), sowie Gysi geschickt:

    Politiker fragen sich, wieso Sieg von Populisten sie überrascht
    Wähler prophezei(t)en das; finden kein Gehör bei Etablierten
    Wähler wählen Populisten
    Sieg der Populisten
    Repeat

    https://twitter.com/Nimelrian/status/796303570089996288
    (Auf Twitter etwas gekürzt, wg. 140 Zeichen Limit)

    Daran sieht man mal wieder, wie fern die etablierten Parteien von einzelnen Wählerschichten sind. Und damit meine ich nicht die Ferne im Sinne des Parteiprogramms, sondern im Sinne der Kommunikation.

  35. Der Tag danach mit ersten Zahlen, Analysen und Erklaerungen.

    Gespaltenes Amerika!

    Millennials vs Aelter. Stadt vs Land. Feminismus vs Misogynie. Fortschritt vs Angst. Offene Arme vs Fanatismus und Vorurteile. Die Anderen vs Ich war hier zuerst da.

    Unter anderem.

    Und ‚Ich hab zweimal fuer den Schwarzen gewaehlt, jetzt ist Trump dran.‘ Moral Licensing.

    1. (( Nachtrag ))

      Waere es nicht noch besser, besser als nur President Trump, dass die Republikaner nicht viel hinbekommen in vier Jahren, an denen sie sich messen lassen koennen fuer re-election?

      Weil ja ideologisch die Republikaner neue Schulden, Regulierung und Big Government scheusslich finden. Und Trump aber doch Investitionen, Jobs und Lohnsteigerungen versprochen hat. So oder aehnlich.

      Dass gleiche in Grossbritannien mit den Tories (Theresa May) nach Brexit.

    2. Amerika ist schon immer gespalten.

      Das Ding ist, Sexisten haben vor vier Jahren Romney gewählt, Rassisten haben Romney gewählt. Was also hat _diese_ Wahl entschieden?

      Laut exit polls hat der konservative Bewerber 16% des Elektorats mit Einkommen unter 30.000$ hinzugewonnen, 6% unter 50.000$. Das sieht für mich wie die signifikanteste Wählerbewegung aus. Man müsste allerdings die absoluten Zahlen oder Nichtwähleranteile pro Gruppe wissen, um das abschließend beurteilen zu können.

      Verloren wurden klassisch demokratische Rust-Belt-Staaten. Für mich sieht es so aus, als läge das Michael Moore-Narrativ goldrichtig.

      http://www.nytimes.com/interactive/2016/11/08/us/politics/election-exit-polls.html

  36. @ Tilo

    Immerhin war es nicht all zu knapp, sonst hättest du dir vorwerfen dürfen Mitschuld zu tragen! Das war Wahlkampf-Hilfe par excelence, den Hörern eine zusätzliche Folge bei einem Trump-Sieg in Aussicht zu stellen! 😉

  37. Trump hat in seiner kleinen Rede sogar eine Position von Bernie Sanders übernommen. Er will die komplette Infrastruktur in den USA erneuern und so jede Menge Jobs schaffen. Wenn das gelingt wird er so manche Leute lügen strafen.

    Zeit Online findet das doof und will Ihn immer noch stoppen.
    http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/usa-donald-trump-wahlen-kongress-supreme-court

    Aber irgendwie dreht die komplette deutsche Presse gerade total ab.
    Oder um es in FeFe-Sprech zu sagen „Wir müssen jetzt alle störben“

    1. Hmm. Wenn man sich erstmal durch ein Meer an Apokalypse gewühlt hat findet man noch mehr gute Artikel:

      https://www.heise.de/tp/features/Hat-Amerika-Freihandel-und-Interventionismus-abgewaehlt-3460835.html

      ,,Interessant ist die Reaktion der Finanzmärkte: Als Hillary Clinton gestern behauptete, sie regulieren zu wollen, gingen die Kurse nach oben. Ein Zeichen dafür, dass ihr das nicht nur die Wähler nicht abnahmen. Nachdem sich in der Nacht ein möglicher Sieg Trumps herauskristallisierte, sanken sie dagegen – wahrscheinlich auch deshalb, weil die Manager von diesem Quereinsteiger mehr echte Regulierungsbereitschaft erwarten, als von der Frau, die sie seit 30 Jahren gut kennen, aber kaum fürchten.“ 😉

      Humoristisch wertvoll ist auch die FAZ (achtet auf die Überschrift)
      http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/alle-gegen-donald-trump-die-hybris-der-meinungsmacher-14516918.html

      Wenn man da mal reingelesen hat merkt man ,,Schuld sind immer die anderen Medien“. Da herrscht eine kognitive Dissonanz, unglaublich…

    2. Danke. Der Artikel ist mir vor lauter Aufregung entgangen. Aber was soll bei den ganzen Artikeln eigentlich der rote Filter bei den Trump-Bildern.
      Soll es suggerieren, dass ein Trumpwähler Blut an seinen Händen hat?

  38. Ja, vielen Dank nochmal an Euch, für diese wochenlange, super spannende und aufklärende Einstimmung, auf dieses nicht unbedingt gewünschte Ergebnis!
    Danke!

  39. Hallo liebes Aufwachen Team,

    ich würde gerne, zusätzlich zum Audio Kommentar, auch noch einen schriftlichen Kommentar einreichen, der zum einen etwas länger ist und zum anderen viele Zitate enthält (und ich echt schlecht im Vorlesen bin.). Ich hoffe die Schöpfungshöhe wird entsprechen erreicht und das mit den Zitaten geht in Ordnung. Alle Zitate sind aus dem Buch: „Der Teil und das Ganze“ von Werner Heisenberg erschienen bei Piper.

    Ich bin über die Stelle neulich um Flugzeug gestoplert und fand sie erschreckend aktuell. Ich finde sie zeigt ein paar beängstigende Parallelen auf zu der Stimmung um 1933 und Trump oder der AfD jetzt. Dabei möchte ich keinen Hitlervergleich machen und am Ende wird auch noch mal der Unterschied zu unserer jetzigen Situation deutlich.

    Die von Heisenberg beschriebene Situation beginnt so:
    „Eines Nachmittags verließ ich nach einer solchen Übestunde meine Wohnung, um ins Institut hinunterzugehen, da sah ich vor mir auf der Fensterbank im Flur einen jungen Studenten sitzen, den ich in meinen Vorlesungen gelegentlich auch in brauner Uniform gesehen hatte. Er stand etwas verlegen auf und grüßte, und ich fragte ihn, ob er mich sprechen wolle.“

    Dabei ist wichtig zu erwähnen das Heisenberg die Gespräche nur nacherzählt und zugespitzt hat. Und ich natürlich auch nur Auszüge entnehme. Im Folgenden beschreibt der Student nun sein Anliegen:

    „… Ich selbst bin Hitlerjugendführer, und ich würde Sie so gern einmal in unserer Gruppe haben. Aber Sie tun so, als gehörten Sie ganz zum festgefügten Kreis der alten und konservativen Professoren, die nur noch in der Welt von gestern leben können, denen das neue Deutschland, das jetzt entsteht, völlig fremd, um nicht zu sagen verhaßt ist. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jemand, der noch so jung ist und so lebendig musiziert wie Sie, unserer Jugend, die heute Deutschland neuafbaut oder aufbauen will, fremd und verständnislos gegenübersteht. Wir brauchen doch Menschen, die mehr Erfahrung haben als wir und die bereit sind, bei diesem Aufbau mitzuhelfen. Sie stoßen sich vielleicht daran, daß jetzt auch häßliche Dinge geschehen, daß unschuldige Menschen verfolgt oder aus Deutschland vertrieben werden. Aber glauben Sie mir, solches Unrecht finde ich genauso schrecklich wie Sie, und ich bin sicher, daß keiner meiner Freunde sich an so etwas beteiligen würde. Man kann wahrscheinlich bei einer großen Revolution nicht vermeiden, daß in der ersten Erregung zu weit gegangen wird, daß sich nach den ersten Erfolgen auch minderwertige Menschen beteiligen. Aber man kann hoffen, daß sie auch nach einer kurzen Übergangsperiode wieder ausgeschieden werden. Gerade dafür brauchen wir eben die Mitwirkung aller derer, die in der richtigen Weise aufbauen wollen, die zum Beispiel in die Bewegung noch mehr von jenen Gedanken bringen würden, die schon in der Jugendbewegung lebendig waren. Also sagen Sie mir, warum Sie mit uns nichts zu tun haben wollen.“

    Mich beeindruckte vor allem wie sehr man sich als Revolution begreift und wie das ja auch bei Trump oder der AfD der Fall zu sein scheint. Auch die Muster das sich die Intellektuellen die Schattenseiten einer solchen „Revolution“ schön reden sind deutlich zu erkennen.

    Heisenberg fragt dann den Studenten warum er den glaube hier etwas neues aufzubauen und die Antwort verblüfft erneut mit der Ähnlichkeit zur aktuellen Argumentation:

    „Sie werden doch selbst nicht behaupten wollen, daß mit kleinen Verbesserungen noch etwas zu erreichen wäre. Seit dem letzten Kriege ist es doch von Jahr zu Jahr immer nur schlechter geworden.…“

    Und weiter:

    „Und in der Wirtschaft hat die Korruption jedes vorstellbare Maß überschritten. Als die Regierung kein Geld mehr hatte, weil Reparationen zu zahlen waren oder weil die Leute zu arm geworden waren, um noch viele Steuern aufzubringen, hat sie das Geld eben einfach gedruckt. Warum nicht? Daß viele alte und schwache Leute dadurch um ihr letztes Hab und Gut betrogen worden sind und verhungern mußten, das bekümmerte niemand. Die Regierung hatte genug Geld, die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer. Und Sie müssen zugeben, daß in die schlimmsten Korruptionsskandale der letzten Zeit auch immer wieder Juden verwickelt waren“

    Quantitative easing, die 60 Superreichen besitzen die halbe Welt während selbst in Deutschland und den USA Leute Hungern, Korruption in der Wirtschaft und der Terror durch „den Islam“.

    Als nächstes folgt eine überraschend modern klingende Kapitalismus Kritik des Studenten:

    „Und hat sich der Staat um die armen Leute gekümmert? Da wird behauptet, es gibt doch gute soziale Einrichtungen, es wird dafür gesorgt, daß niemand verhungern müsse. Aber genügt es denn, dem Armen gerade so viel Geld zu geben, daß er nicht verhungert, um sich dann weiter um ihn nicht zu kümmern? Sie müssen zugeben, daß wir das wirklich besser machen. Wir sitzen mit den Arbeitern zusammen, wir üben mit ihnen im gleichen SA-Sturm, wir sammeln Lebensmittel und Wollsachen für die Armen, wir marschieren gemeinsam mit den Arbeitern zu den Kundgebungen, und wir spüren, daß sie glücklich sind, wenn wir an ihrem Leben teilnehmen. Das ist doch eine Verbesserung. In den 14 Jahren vorher hat doch jeder nur in die eigene Tasche gearbeitet. Es kam nur darauf an, daß man etwas bessere Kleider trug als der Nachbar, daß die Stube etwas schöner eingerichtet war, so daß man sich eben als etwas Besseres vorkommen konnte. Und die Abgeordneten im Reichstag haben nichts anderes im Sinn gehabt, als möglichst viel materiellen Vorteil für die eigene Partei herauszuschlagen. Jeder warf dem anderen Gewinnsucht vor, um sich selbst nur um so kräftiger bereichern zu können. An das allgemeine Wohl hat niemand mehr gedacht. Und wenn man sich nicht einigen konnte, so wurde geprügelt oder mit Tintenfässern geworfen. Damit ist es wirklich zu Ende, und das ist doch kein Unglück.“

    Die nächste Passage erinnert dann wirklich sehr an die Beschönigungen die man auch über Trump gehört hat:

    „Ich kann mir vorstellen, daß Hitler Ihnen unsympathisch ist, weil er Ihnen zu primitiv erscheint. Aber da er zum einfachen Volk spricht, muß er auch dessen Sprache benützen. Ich kann Ihnen nicht beweisen, daß er ehrlicher ist; aber Sie werden bald sehen, daß er erfolgreicher sein wird als unsere bisherigen Politiker. Sie werden erfahren, daß Deutschlands Gegner vom letzten Kriege Hitler viel mehr Zugeständnisse machen werden als
    seinen Vorgängern, und zwar einfach deshalb, weil sie von jetzt ab wieder selbst Opfer bringen müßten, wenn sie das bisher geübte Unrecht aufrechterhalten wollten. In den vergangenen Jahren war das sehr viel einfacher, weil sich die deutsche Regierung jeden Zwang von außen hat gefallen lassen.“

    Make Germany Great Again… 

    Heisenberg kann dem insgesamt nicht viel entgegensetzen außer:

    „Ich glaube daher, daß man eine politische Bewegung nie nach den Zielen beurteilen darf, die sie laut verkündet und vielleicht auch wirklich anstrebt, sondern nur nach den Mitteln, die sie zu ihrer Verwirklichung einsetzt. Diese Mittel sind leider
    bei den Nationalsozialisten und bei den Kommunisten gleich schlecht, sie zeigen, daß auch die Urheber nicht mehr an die Überzeugungskraft ihrer Ideen glauben; daher kann ich mit beiden Bewegungen nichts anfangen“

    Ok. Damit will ich es mal bewenden lassen. Es macht noch mal schön deutlich wie immer alle glauben das sie die Guten sind und das ein populistischen Phänomen wie Trump nun wirklich nichts neues ist, ebenso wie die Probleme welche die Populisten zu lösen versprechen.

    Heisenberg reist wenig später zu Planck nach Berlin um sich Rat zu holen was er den nun tun soll da die Katastrophe schon deutlich zu erkennen ist. Planck antworetet darauf wie folgt:

    „»Sie kommen, um bei mir Rat in politischen Fragen zu holen«, begann er das Gespräch, »aber ich fürchte, ich kann Ihnen keinen Rat mehr geben. Ich habe keine Hoffnung mehr, daß sich die Katastrophe für Deutschland und damit auch für die deutschen Universitäten noch aufhalten läßt. Bevor Sie mir von den Zerstörungen in Leipzig erzählen, die sicher um nichts geringer sind als die bei uns in Berlin, will ich Ihnen lieber gleich über ein Gespräch berichten, das ich vor einigen Tagen mit Hitler geführt habe. Ich hatte gehofft, ihm klarmachen zu können, welch enormen Schaden man den deutschen Universitäten und insbesondere auch der physikalischen Forschung in unserem Land zufügt, wenn man die jüdischen Kollegen vertreibt…

    Hitler hat, so schien mir, jeden wirklichen Kontakt mit der Außenwelt verloren. Er empfindet das, was der andere sagt, bestenfalls als eine lästige Störung, die er sofort übertönt, indem er immer wieder die gleichen Phrasen über die Zersetzung des geistigen Lebens in den letzten 14 Jahren, über die Notwendigkeit, diesem Verfall in letzter Minute Einhalt zu gebieten usw., deklamier. Dabei hat man den fatalen Eindruck, daß er diesen Unsinn selber glaubt und sich die Möglichkeit dieses Glaubens eben durch das Ausschalten aller äußeren Einflüsse sozusagen mit Gewalt verschafft; denn er ist von seinen sogenannten Ideen besessen, er ist keinerlei vernünftigem Einspruch zugänglich und wird Deutschland in eine entsetzliche Katastrophe führen.«“

    Nun auch hier sind leider wieder einige parallelen zu Trump erkennbar und vielleicht auch zu AfD. Im weiteren wird sehr deutlich wie beiden Professoren glasklar verstanden haben was jetzt mit Deutschland passieren wird und das sie dem nichts entgegenzusetzen haben. Stattdessen besprechen sie Wege wie sie den Wiederaufbau vorbereiten können indem sie kleine Inseln schaffen in denen die Wissenschaft überdauern kann. Das ist zum einen sehr Dramatisch weil sie eben nichts mehr tun konnten. Auf der anderen Seite zeigt sich für mich auch ein klarer Unterschied zur heutigen Situation: die Klarheit. Bei Trump oder der AfD wissen wir nicht genau was passieren wird, wir vermuten ein paar gute ein paar schlechte Dinge, einige prophezeien auch ein paar Katastrophale. Die Professoren damals haben nichts mehr gutes gesehen, die Katastrophe war ganz deutlich. An dem Punkt sind wir also noch nicht.

    Ja, sehr kleiner Lichtblick aber hey… 

  40. Okay. Das Ding ist gelaufen.

    Jetzt interessiert mich vorerst nur noch eins:
    Wann wird Clinton eingebuchtet? „Sue her! Sue her! Sue her!“
    Make America Clinton-free, completely~

  41. Ironie der Geschichte: Ein Kapitalist wird gewählt aufgrund der Auswüchse eines entfesselten Kapitalismus, in dem nur noch Profit etwas zählt und die Politik über Wahlkampffinanzierung und Lobbyismus soweit unter Kontrolle gebracht wurde, dass keine einschneidenden Gesetze gegen dieses Profitstreben zu befürchten sind.
    Das ist für mich noch der Widerspruch: wie Trump für einen Wandel stehen kann, wenn er offensichtlich von dem System profitiert hat, das er nun zerstören oder zumindest reformieren soll. Er hat die Steuerschlupflöcher genutzt, die reichen Leuten und Unternehmen gelassen wurden, um massiv Steuern zu sparen. Er hat von den billigen Arbeitskräften profitiert, die aufgrund des Verdrängungswettbewerbs im Niedriglohnsektor bereit sind, für den Mindestlohn zu arbeiten. Er ist ein Gewinner der Globalisierung, weil er statt des teureren amerikanischen Stahl den billigen aus China importieren kann.
    Andererseits, wer sonst könnte für einen Wandel stehen, wenn nicht jemand, der seine Position als Präsident eben nicht jenen Vertretern der Hochfinanz (Investmentbanker, Hedgefondsverwalter etc.) und Unternehmern verdankt durch Wahlspenden? War es nicht genau DAS Argument, das Sanders so populär gemacht hat?
    Die Amerikaner wollten unbedingt einen unabhängigen Kandidaten, der bei seinen Entscheidungen nicht nur die Interessen der Unternehmen, sondern auch die Auswirkungen auf die „einfachen“ Menschen im Blick hat (Stichwort NAFTA). So gesehen war Clinton einfach auch die perfekte Gegenkandidatin für Trump. Tief gefangen in einem Netz von Gefälligkeiten und Absprachen (Beispiel die Reden vor Goldman Sachs für unfassbare 675.000$) der letzten 20 Jahre.
    Uns ist immer noch nicht bewusst, wie schlecht es den „einfachen“ Amerikanern wohl inzwischen geht. Neben den traditionellen rechten Republikanern, die Trump mit seinen rassistischen Aussagen bedient hat, erreichte er auch die „swing“-Wähler, die vor einer Frage standen: Weiter so – also „mir geht es ja (noch) gut“ oder radikale Veränderungen – „schlechter als jetzt kann es für mich nicht werden“.

  42. Es ist das eingetroffen von denen Ihr immer gesprochen habt. Meine Mutter ist nicht die Typische Oma Erna aber sie ließt halt nur die Bild, MOPO, google news auf den ipad und schaut die Nachrichten auf RTL. Heute muss stößt sie mehrmals auf den Namen Bernie Sanders im i-net und dass es mit ihm anders gelaufen wäre und sie hat keine Ahnung wer das jetzt sein soll. „Es ging doch seit Anfang an nur um Clinton und Trump und das seit fast einen Jahr.“
    Wie Ihr immer so schön sagt, Ihr seid gespannt wie die Massenmedien den Leuten jetzt Bernie Sanders erklären soll und das es noch mehr Kandidaten gab (Ted Cruz, Marco Rubio etc.)

  43. Ich würde noch auf folgendes hinweisen wollen:

    Die Rede von Podesta, wo er sagt, wir schlafen drüber, hätte der
    Anfang von ‚blood in the streets‘ sein können.
    Ich denke, in einem Land wie USA wie die Bevölkerung bis auf die Zähne bewaffnet ist, kann sowas sehr schnell in bürgerkriegsähnliche Zustände ausarten.
    Insofern, wäre interessant zu wissen, was da im Hintergrund gesprochen wurde und ob FOX news bei Trump angerufen hat,
    wieviel er zahlt, wenn sie ihm PA geben.
    Alles sehr sehr eigenartig, was ‚demokratische‘ Abläufe anbelangt in den USA.

    Der 2te Punkt ist, diese Frau mit dem pink im twitter profil.
    Die Präsidentenmacherin:
    https://twitter.com/kellyannepolls?lang=de
    Ich würde mal sagen, das ist schon beeindruckend was diese Frau geleistet hat.

  44. Was da im Hintergrund abgelaufen ist?
    – 2:15am „Podesta sends home supporters“
    – 2:40am „Clinton called Trump to concede“
    – 2:46am „Clinton will speak Wednesday“
    – 2:47am „Pence takes the stage at Trump party“
    – 2:53am „President-elect Trump begins graciously, praises Clinton“
    Die Daten sind aus dem CNN Live Ticker. Sieht für mich eigentlich ziemlich nachvollziehbar aus (abgesehen davon, dass Clinton selbst keine Rede gehalten hat).

  45. Danke für die tolle Wahlberichterstattung!

    Ich verweise auf frühe Selbstanalysen wie diese hier: http://www.niemanlab.org/2016/11/the-forces-that-drove-this-elections-media-failure-are-likely-to-get-worse/

    Auch wenn zu Recht hier Facebook als eine der größten Einflusssphären angeprangert wird, missachtet der Autor, dass nicht nur Facebook eine „filter bubble“ ist. Medien sowohl in den USA als auch hier in Deutschland haben besonders in diesem Wahlkampf ihre eigene „filter bubble“ erzeugt und wundern sich nun, warum diese nicht mit der Realität übereinstimmt.

    Mir ist nicht begreiflich, wie die deutsche Medienlandschaft immer noch den Kopf in den Sand steckt am Tag nach der Wahl. Da wird immer noch darüber spekuliert, wie man Trump verhindern kann. Da wird immer noch darüber geurteilt, wie unwählbar er ist. Da wird immer noch mit Klischees über Trumps Wähler gearbeitet, die überhaupt nichts mit den exit polls zu tun haben.

    Und bitte weiter so, dagegen wird die Bundestagswahl ja echt langweilig!
    Da kann man leider nicht mehr von einer Lückenpresse reden. Nur noch von der mutwilligen Selbstzerstörung der Presse. Wie diese Gruppe dann aber die 20% AfD bei der nächsten Bundestagswahl erklären will, ist mir völlig unbegreiflich.

  46. Muss ich doch nochmal die Kommentarfunktion benutzen, weil mich eine Frage grad sehr beschäftigt.

    Wir hatten bei uns mal die Thematik Reichsbürger/Verschwörungstheorien diskutiert, wo es auch unweigerlich im Thema Medienkonsum und „Lügenpresse“ etc. mündete. Bei allem blabla zu Filterbubble´s, Soziopsycholgischer Empfängnis des einzelnen, Weltbild vs. Fakten usw.

    Was würde passieren wenn alle Medien (Zeitung, Fernsehen, Radio) Ihre Berichterstattung für, sagen wir mal, naja zwei Wochen einstellt?
    Keine Tagesschau, keine Printmedien, kein Ticker, NIX. 14 Tage KEINE Nachrichten.
    Frage an Tilo: Welche Folgen hätte das auf den Journalismus bzw. konkret auf den Journalisten? Würde sich da wieder etwas Distanz zwischen „Reporter“ und Thema entwickeln?
    Frage an Stefan: Was wären die Auswirkungen auf die Gesellschaft?
    Und was mir grad speziel in der Birne rumgeht. Würde das die heut vorherschend unreflektierte Kommentierfreudigkeit, die zu dubiosen „Theorien“ und Gerüchten im Netz führt, wieder etwas normalisieren?

    Ich bin kein „kompletter“ Soziologe (Gesundheitswissenschaft halt ;)) und erst recht kein Journalist. Deswegen frag ich so doof.
    Hintergrund:
    Ich Argumentiere seit fast zwei Jahren gegen diverse Personen aus Pegida Kreisen und Co. auf YT gegen den Bullshit den die da veröffentlichen/Kommentieren. Wenn ich mit Fakten um die ecke komm die z.b. Spiegel (mit Berufung auf RKI) veröffentlicht = Lügenpresse. Gleichzeitig erscheint im selbigen (Online)Blatt ein Artikel „Flüchtlinge schleppen Krankheiten ein“ oder weis der guckuck was. Das ist dann eine Quelle.
    Gut das ding „was ins Weltbild passt, ist legitim“ will ich gar nicht aufmachen. Doof bleibt doof -.-

    Aber all die Gerüchte, Spekulationen und Bullshit der da im Netz anschliessend misshandelt wird, hat ja sein Ursprung in journalistisch verfassten Artikeln oder Kurzmeldungen. Wäre doch son „Reset“ Knopf gar nicht so verkehrt oder?

    Jetz bekomm ich sicher gleich Haue aber is die Idee, einer zensierten Presse like China dann so falsch?
    Gesellschaftlicher Frieden vs. Pressefreiheit?
    Nja, ich wills nich übertreiben und sollte mir flei mal nen Therapeuten suchen 😀

    Konkretes Beispiel mal rausgesucht (in der Hoffnung man versteht was ich meine)
    https://www.youtube.com/watch?v=JM5kuw1kmsg#t=2147.246764
    ab 35:50

    Mit freudiger Erwartung auf eure nächsten Sendung.

    Ronneyyy

    1. Denke es ist Zeitverschwendung auf youtube oder facebook irgendetwas zu diskutieren.

      Ich habe mal in einem Forum zu Spezialthemen quasi Gratisberatung gemacht.
      Also Frage eines Nutzers und dann hast Du in der Regel in den ersten 3 Antworten die richtige Antwort dabei.
      Die Frage ist nur ob der Nuzter, der ja seine Fage beantwortet haben will, die richtige Antwort unter den flaschen Antworten erkennt.
      Und da gibts erhebliche Unterschiede zwischen Menschen.
      Im echten Leben z.B. wenn man junge Menschen berät so um die 20.
      Die haben dann immer so einen Blick drauf, was erzählt mir der gerade, ich weiß es doch. Auch nicht Alle, aber Viele.
      Bei den Älteren gibt es welche die halten sich selbst für die größten Genies und manche die haben einfach gelernt, dass man sich im Leben leichter tut, wenn man auch mal auf andere hört.

      Sorry, bin glaube ich vom Thema abgedriftet.
      Jedenfalls, bei youtube oder sowas, ist das Rauschen so groß, da würde ich soz. für den Einzelnen persönlich das als Zeitverschwendung betrachten, was zu posten.

  47. Was der ZDF-Zuschauer in dieser Nacht alles lernen durfte: Das für alle unfassbare ist eingetreten. Trump wird Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika! Özdemir bekam schon im Vorfeld Schnappatmung und machte ernsthaft (kein Witz!) Putin für den Trump-Erfolg maßgeblich mitverantwortlich, Schausten bezeichnete eine voraussichtliche Auflösung der NATO als eine Vollkatastrophe, Röttgen „kann es einfach nicht fassen“ und Claus Kleber war sichtlich restlos bedient und wunderte sich über die Schadenfreude all derer, die den Medien einseitige, unehrliche und verdrehte Berichterstattung vorgeworfen haben.

    Auch wenn man kein Trump-Fan ist und diese Show nicht ernst nehmen konnte, so war es eine Wohltat diese ganzen Mietmäuler einmal so richtig gestopft zu erleben.

    Falls ihr wissen wollt, was die Republikaner alles anstellen können, wenn sie an der Macht sind:

    https://www.amazon.de/Angriff-auf-die-Vernunft-Gore/dp/3570500896/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1478735216&sr=8-1&keywords=Al+Gore+Angriff+auf+die+Vernunft

    1. „Auch wenn man kein Trump-Fan ist und diese Show nicht ernst nehmen konnte, so war es eine Wohltat diese ganzen Mietmäuler einmal so richtig gestopft zu erleben.“

      Absolut! Dem kann ich nur vollstens beipflichten.

    2. ’so war es eine Wohltat diese ganzen Mietmäuler einmal so richtig gestopft zu erleben.‘

      Gut zu Özdemir muss man glaube ich nichts sagen.
      ECFR, Atlantikbrücke usw…
      Ansonsten, ist meine Beobachtung, dass die das was sie erzählen selbst glauben.
      Das heißt es gibt eine Rückkopplung aus schlechtem Journalismus und Politik.
      Der Politiker hört das, was in seiner Partei gesprochen wird und liest Bild &co. Selbst hochrangigste Politiker lesen Bild um zu wissen, was der gemeine Deutsche so denkt.
      Den Aufwand selbst zu rechechieren, selbst Quellen zu betrachten, was ja heute möglich ist, dafür hat ein Politker oder die meisten Mietmäuler weder Zeit noch Lust.

      ‚Falls ihr wissen wollt, was die Republikaner alles anstellen können, wenn sie an der Macht sind:‘

      Werd ich mal reinschauen.
      Meiner Meinung nach, geht die Gefährlichkeit aber nicht von Trump aus.
      Trump war sein Leben lang Demokrat, der halt für die Republikaner die Chance bekam anzutreten.

      Die Gefahr, wie auch schon bei George W. Busch Jr. geht vom Stab und von den Beratern aus.
      Das waren bei Busch Leute wie Wolfowitz, Rumsfeld, Rice(teilweise)

      Das sind auch die Leute bei den Republikanern, die Trump verhindern wollten, weil sie mit Hillary ihre Ziele genauso umsetzen können.
      Kann also gut sein, dass uns Trump auf dem Weg zum Weltkrieg ein bisschen Zeit verschafft.
      Kann aber auch sein, dass Trump dann macht was ihm ‚extremistische‘ Berater vorschlagen.

      Bin gespannt wie Trump das löst.
      Irgendwie hab ich das Gefühl, der wird gerne mal unterschätzt.

    3. Seh gerade, dass ich Bush immer mit ’sch‘ geschrieben habe, das liegt daran, dass ich bildlich bei dem Namen immer an einen Busch denke, also an die Übersetzung des sekundären Geschlechtsmerkmals ‚bush‘.

    1. Ich glaube sie hätte bis zu 3% Stimmenvorteil haben können,
      bis das Wahlmännersystem kippt.

      Insofern sieht man, dass die polls zumindest teilweise gar nicht so schlecht waren.

      Dass die Österreicher eine Wahl annuliert haben scheint mir bei der Betrachtung der Zustände in den USA mittlerweile auch lächerlich.

      Aber es sitzen jetzt gerade sicher alle möglichen Leute dran, ein elektronisches Wahlssystem auf blockchain-Basis zu entwickeln.
      Also es muss sichergestellt sein, dass eine Stimme die abgegeben wurde, nicht mehr verändert werden kann und das man dann im Internet seine eigene Stimme überprüfen kann.

  48. Wer mal Bock auf Kotzen hat, dem sei folgendes Video empfohlen:

    https://www.youtube.com/watch?v=stYYT4UCp0c

    Früher war LeFloid mal okay, aber heutzutage gibt er so eine Gülle von sich. Clinton, die nur „vermeintlich“ korrupte Kriegstreiberin und so weiter. Und da sieht man es wieder, wie Beliebtheit umschlagen kann. Vorher ein Vorbild für Jugendliche, die für eine offenere Sichtweise in Politik und Journalismus zugänglich waren. Heute reiht er sich ein in Panikmache und Propaganda. Traurig.

    1. @Antonio:
      LeFloid is schon ok. Dachte auch mal schlecht von ihm aber man muss bei ihm verstehen das er garnicht den Anspruch hat kritischer zu sein als der Mainstream. Er will Nachrichten nur aufbereiten damit wirklich „junge und naive“ Leute die überhaupt keine Nachrichten schauen wenigstens etwas mitbekommen von dem was sie sonst höchsten peripher streift. Denke das ist schon nicht verkehrt.

  49. Hier mal ein bisschen gruselige Unterhaltung. Die Meinung von Ken Jebsen zum Wahlausgang und unseren Medien:

    https://www.youtube.com/watch?v=xAXIYh6o7qg

    Ich hab mir seine Beiträge ja halbwegs gerne und regelmäßig zum Narrativabgleich und Filterbubblecrossing angesehen, schon allein aus Popcornunterhaltung. Man konnte auch immer gute Trinkspiele mit CIA und 9/11 machen. Aber der Gute wird langsam etwas komisch. Er ist vielleicht ein guter Gradmesser wie es um die Wut unserer Bevölkerung bestellt ist. Und wenn ich mir anschaue wie sich keiner das Phänomen Trump in den öff.rechtl. Medien und der Politik so richtig erklären kann muss ich mir ja direkt Sorgen um unsere Wahl machen.

    Einen Gedanken wollt ich noch loswerden. Dass sich Trump im Wahlkampf nicht um die Wahrheit geschert hat und jedwede Position vertreten hat um möglichst viele Stimmen zu ergattern, ist aus spieletheoretischer Sicht eine ganz hervorragende Ausgangsposition für seine kommende Politik. Niemand kann ihn vorher einschätzen, er kann seine Haltung jederzeit ändern. Schon allein jetzt sieht man wieder den radikalen Wandel von der extremen Wahlkampfhaltung auf eine versöhnliche präsidiale Attitüde. Man kann gespannt sein.

    1. Jaja, der Jebsen.
      Würd nich sagen, dass das komisch/seltsam ist. Er freut sich halt grade mal, dass die „Mietmäuler“, wie die jemand genannt hat, endlich mal enttarnt wurden mit ihren Blödsinn, den sie die ganze Zeit gequatscht haben. Da musste er sich vor der Kamera mal einen runterholen. Bleiben wir gespannt, wie lange sich Jebsens Freude noch hält. 😉

      https://cdn.discordapp.com/attachments/187846570341826560/245811140469194752/trump_starts_building.gif

    2. Um noch mal auf Trump zurückzukommen. Im Prinzip könnte doch seine Medienstrategie die genaue Umkehrung der Methode Merkel sein. Während bei Merkel alles in Sprechblasen erstickt, durch Seibert alles in Watte gepackt wird und ihre Politk damit unangreifbar macht, kann sie in Ruhe im Hintergrund ihre Agenda fahren, ohne dass es mediale Konzequenzen hat. Sie kann sogar das komplette Gegenteil tun ohne das ihr mediales Image Schaden nimmt, Thema Flüchtlinge. Jetzt steht natürlich die Frage im Raum, ob er den gleichen Kommunikationsstil weiter fahren wird oder ob diese nur für den Wahlkampf gedacht war. Aber die Wirkung wäre die Gleiche wie bei Merkel. Man bombardiert die Presse solange mit teils widersprüchlichen Informationen, dass keine Kritik mehr stattfinden kann. Also quasi ein ganzes Rudel Säue durchs Dorf jagen. Währenddessen macht man sein Ding, bei dem niemand weiß was man vorhat. Und falls sich ex post jemand darüber beschwert kann man bequem auf Vergangenes verweisen und meinen *Das hab ich doch um 12 Uhr am 23.2 damals im Mittagsmagazin angekündigt/negiert. Und da gab es keine Kritik oder Demonstrationen* Damit schläg man jedwede Mobilisierung des Gegners im Voraus und hält den Rest beschäftigt.

  50. take away from the us-election:

    Eine auch meiner Fehleinschätzungen war, dass ich dachte die Wahlbeteiligung wird extrem nach oben gehen.
    Falsch gedacht.
    So wies aussieht, hat Trump nicht Wähler in dem Sinn mobilisiert.
    Tatsächlich haben einfach viel weniger Menschen gewählt
    und zwar haben sie speziell Clinton nicht gewählt.
    Warum sie Clinton nicht gewählt haben, das könnte man schon heraus finden, aber da müßte man als deutscher MSM Journalist an Themen herangehen, wie Clinton Foundation
    bzw. das ganze Clinton Netzwerk, wie Sanders abgesägt wurde usw…
    Macht aber auch keinen Sinn mehr, weil man hat ja kaum mal aufgegriffen, dass es Sanders gibt.
    Und wenn, dann wurde er in einem SPD regierten Land als
    ‚Sozialist‘ bezeichnet.

    http://globalnews.ca/news/3054505/u-s-presidential-election-2016-voter-turnout-drops-to-near-50-per-cent/

    Also mein take away wäre, mehr Ehrlichkeit, weniger Heuchelei würde der deutschen Presselandschaft gut tun.

    Für die SPD würde ich sagen, hey, man kann auch versuchen Wahlen zu gewinnen.
    Man muss sich nicht automatisch mit dem 2ten oder 3ten Platz zufrieden geben, in der Hinsicht können wir was lernen von den Amis.

  51. Ich fand Clinton hat sich mit der E-Mail Affäre verzockt, unnötiger weise. Aus meiner Sicht hätte sie früh einfach ehrlich sein müssen. Sie gibt den Fehler zu, einen privaten Server benutzt zu haben, mit der Anmerkung, dass es bei den Vorgängern ähnlich war.
    Wegen diesen Fehler musste sie private und dienstliche E-Mails trennen und da sie selber nicht die Zeit hat über 60 000 E-Mails auszuwerten, hat sie jemanden beauftragt. Das könnten die meisten doch nachvollziehen erst mal. Stattdessen behauptet sie ewig, dass keine klassifizierten E-Mails gelöscht wurden, was sie eigentlich gar nicht wissen kann, weil sie es nicht gelöscht hat. Über einen Vertrag mit diesem Lösch-Unternehmen hätte sie alles auf die abwälzen können. Die fehlende oder unzureichende Verschlüsslung hätte sie auf ihren Sicherheits-Typen abwälzen können.
    Das hätte sie zwar auch stark geschwächt, aber wenn man das 1 Jahr vor der Wahl bringt, dann wäre das Thema durch. Wenn man das dann auch mit einem Plan verbindet, dass die NSA oder so für die Qualitätssicherung der E-Mail Server der Minister zuständig ist oder so hätte man da auch noch was positives rausziehen können. Sie hat einen Fehler erkannt und will zukünftig diesen Fehler beseitigen.
    Stattdessen versucht sie das ständig runter zu spielen, ob 30 000 oder 33 000 ist doch egal.
    Enttäuscht war ich auch, dass die Rassenunruhen bei ihr kein wirkliches Thema war. Ich hab das Gefühl gehabt, da sie die schwarzen Dank Trump eh sicher hat, braucht sie sich darum nicht kümmern. Ich hätte gerne gehört, was sie gegen den (mindestens systemischen-) Rassismus unternehmen will.
    Ihre ganze Anti-Trump Kampagne war unnötig. Die Medien hatten schon Recht, dass Trump sich immer wieder selber ein Bein stellt. Dennoch muss sie bei den TV-Debatten den Leuten sagen, dass Trump ein Sexist ist usw. Die 2 Minuten Redezeit hätte sie über was Sinnvolles reden sollen, wie sie für „Equal pay for equal work“ sorgen will. Ich weiß auch nicht wie sie mit „America is great, because america is good“ die Leute erreichen wollte, die sich evtl. für Trump entscheiden.

    Im Deutschlandfunk Hintergrund ging es mal um Flüchtlinge, die nach Australien wollten und da kam mal die Meinung einer Person, dass sie es unfair findet, wenn man selber die schweren Auflagen für die Einwanderung einhalten muss, während die Asylanten einfach so einwandern dürfen.
    Ich hätte echt gedacht, dass Trump dieses Argument in irgendeiner Form bringt, damit hätte man die Debatte über illegale Einwanderer sachlicher gemacht und evtl. auch liberalere Leute erreicht.
    Beim Parteitag der Republikaner fing er mit der hohen Arbeitslosigkeit bei schwarzen und hispanischen Amerikaner an. Da dachte ich, dass er über sein Thema „Jobs“ doch noch mal diese Gruppe für sich gewinnen will. Die Jugendarbeitslosigkeit bei schwarzen lag bei fast 30%, aber darauf ist er dann nie wieder direkt eingestiegen. Wenn Peter Thiel sagt, dass die erfolge, die heutzutage nur in Silicon Valley möglich sind, früher in ganz Amerika möglich waren, dann hätte man auf diesen Zug, mit Thiel, aufspringen können um Jugendlichen jeder Hautfarbe anzusprechen. Auch hätte er ja mal Zahlen bringen können, wie z.B. Apple trotz Produktion in Amerika noch einen Milliarden Gewinn macht.
    Auch wenn ich Trump, im Gegensatz zu vielen anderen derzeit, nicht für den Rassismus verantwortlich halte, hat er in meiner Wahrnehmung nichts getan um dagegen zu steuern.

    Aber am meisten war ich von den Medien enttäuscht. Mir einreden zu wollen, dass ich Clinton wählen müsste, hätte bei mir den Rebellen geweckt, der auf gar keinen Fall Clinton gewählt hätte. Wie oft ich gelesen habe, dass es noch nie eine/n geeignetere/n Kandidat/in (was Obama in derselben Woche sagt, als er im Interview Libyen als den größten Fehler seiner Amtszeit bezeichnete) gab, aber nie wurde mir erklärt, was sie so sehr eignet, außer dass sie ihr lebenslang darauf hingearbeitet hätte. Muss ich einen Politiker, von dem ich denke, dass er schlecht arbeitet immer besser finden, sobald er einfach nur lange genug dabei ist?
    Die Medien sollten, aus meiner Sicht, jetzt mal erklären, welchen Einfluss der US-Präsident wirklich hat, was kann er entscheiden ohne Kongress/Senat um einfach die Angst zu nehmen, dass viele Trump jetzt für einen Diktator halten.

    1. Apple produziert nichts in Amerika, alles schön bei Foxconn in Taiwan. Da bleiben 200 Dollar hängen, der Restpreis bis zum IPhone streicht dann Apple ein. Ohne signifikante Jobs in Amerika.

  52. Ich glaube, ihr unterschätzt ein bisschen, wie übel der Trump-Sieg ist. Reagan und George W. sind Kindergeburtstag gegen den Typen der im Januar im Oval Office sitzt. Zieht Euch warm an in Europa.

    Die sich benachteiligt fühlenden zornigen weißen Männer drehen das gesellschaftliche Rad gefühlte 100 Jahre zurück.

    1. Warten wir doch erstmal ab. Er rudert doch schon fleissig zurück:

      http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/usa-donald-trump-wahl-forderungen-wahlkampfwebsite-verschwunden

      ,,Von der Wahlkampf-Webseite des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sind offenbar einige umstrittene Forderungen entfernt worden. Dazu zählt der Aufruf, Muslimen die Einreise in die USA zu verbieten und Trumps Versprechen, das Pariser Klimaabkommen aufzukündigen […]. Unter den Inhalten sollen sich auch eine Liste mit potenziellen Richtern für den Obersten Gerichtshof sowie diverse Details zu Trumps Wirtschafts-, Verteidigungs- und Regulierungsvorhaben befinden.“

      Am Ende wird er vielleicht der langweiligste Präsident aller Zeiten. Das wär mal ne Pointe.

    2. Was mir Sorgen macht ist, wenn Erdogan davon spricht,
      dass man das türkische Volk nicht auf die engen Grenzen
      der Türkei beschränken kann.
      Lest mal übder die Geschichte der Gebiete im Irak und wie diese dem Irak zugesprochen wurden.
      Es gibt viele Artikel darüber, aber es ist nicht im mainstream, bis jetzt.

  53. Ich fand eure beiden Wahlempfehlungen sehr überzeugend – in dem Sinne, wen man nicht hätte wählen sollen. Grundsätzlich sollte man weder eine Establishmentpolitikerin und Militaristin wie Clinton noch einen Rassisten und Sexisten wie Trump wählen. Hätte ich wählen dürfen, hätte ich das getan, was viele Millenials getan haben, auch wenn sich Christopher Lauer furchtbar darüber aufregt: Johnson oder Stein wählen und das Zwei-Parteien-System schwächen.

    Grüße und bis bald!

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