A!096 – American Saleswoman

Dienstag, 8. März 2016, 14:54 Uhr

Wir schauen Presseclub, Fox News, CNN und Anne Will in der ARD. Themen: Medien, amerikanische Präsidentenanwärter, Katja Kippings Europaplan.

Wir danken unseren Produzenten Thomas, Florian, Mark, Ralf & Katrin, Marcel, Norman, Dennis, Steve, unseren Unterstützern Jean-Marie, Philipp, Kristina, Michael, Kerstin, Marek, Gunnar, Bernd, Bernhard, Sebastian, Adam, Ernst und allen Flatterern.

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70 Gedanken zu „A!096 – American Saleswoman“

  1. Ich will push haben – wie bei mails und Youtube (was schon bei Tilos Videos auf Youtube geht.

    am besten direkt aufs gerät, wenn ich im Wlan bin. Geht das per soundcloudaccount oder habt ihr dann nicht die Metrik, also was runtergeladen wird. Bei Podcastcatchern halte ich die Apps für zu zersplittert/fragmentiert – da bräuchte ich mehrere. Nutze deswegen Flipboard um mir spezielle Sachen, wie SW Rundfunk Sternstunden/SWR Leute Scobel Böhmermann Sendungen auf Youtube und ZDF Mediathek zu zienen (

  2. Erstmal Respekt für die Arbeit, die ihr euch mit den US-Wahl-Debatten macht. Mich persönlich interessieren sie allerdings kaum. Deshalb keine Kritik, sondern nur eine Frage am Rande: Wie lange gehen diese Debatten noch? Bis unmittelbar vor der Wahl (also November)?
    Ich freue mich schon darauf, wenn der Fokus des Podcasts wieder auf anderen Themen liegt.

    Nichts für ungut
    und weiter so!

  3. Mein Kommentar über Assad und die Fragen bezog sich auf eine Aussage des Redakteurs der das Interview geführt hat. Er wurde in den Tagesthemen gefragt ob es Einschränkungen gab.
    Zu finden ab 6:50
    https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-4303.html

    „… und was mich sehr erstaunt hat, der Präsident wollte vorher nicht mal die Fragen haben. Das kann man nicht von jedem Bundestagsabgeordneten behaupten.“

    1. Oh! Kann man mal wieder sehen, was für ein Drama sie in den Redaktionen um so einen Nonsense machen…

  4. Wenn Stefan während der Presseclub-Analyse sagt: „Die Zeit der Massenmedien ist vorbei. Die Menschen holen sich ihre Meinung aus dem Internet.“ Heißt das dann auch, dass Luhmanns Regel: Alles was wir wissen, wissen wir aus den Massenmedien; nicht mehr gilt? Oder wäre nach Luhmann das Internet auch ein Massenmedium?

    1. das Internet gehört zu den Massenmedien; vermutlich wurde mit „Massenmedien“, die großen Medienhäuser gemeint.

    1. Gibt es dazu eine Quelle? Ich habe nur Berichte aus April 2015 gefunden, nach denen er andachte zu verkaufen. Ob dies nun tatsächlich geschehen ist, konnte ich nicht ersehen.

  5. Was wäre eurer Meinung nach zusammengefasst ein gesunder medialer Umgang mit Trump? Eine sachlichere Darstellung seiner Positionen und Widersprüche? Ein konsequentes Gegenüberstellen mit den anderen Kandidaten? Oder ist die gesamte Wahlkampfberichterstattung so verkorkst, dass diese Frage für sich nicht zu beantworten ist?
    Ich meine, ihn jetzt noch als (faschistischen) Clown hinzustellen und sich nur zu fragen „Wie verhindern wir ihn??“, ist zu diesem Zeitpunkt sicher nicht hilfreich. Gleichzeitig ist diese Haltung aber irgendwie konsequent – denn blendet man mal seinen Erfolg aus, dann ist das doch die „natürliche“ Reaktion, wenn sich jemand mit Trumps Rhetorik und schriller Realityshow-Attitüde auf ein ernstes politisches Amt bewirbt. Vielleicht ist es ja gerade der Kontrast von Realityshow-Wahlkampf und Ernsthaftigkeit des Amtes, der in der Berichterstattung (hierzulande) zu kurz kommt.

  6. Ich werde bis zum bitteren Ende auf Bernie hoffen. Den wenn es ein linker in Amerika schafft, dann besteht auch für uns noch Hoffnung.

  7. Habt ihr nicht das Gefühl, dass ihr im Bezug auf Clinton und Sanders eeeeeetwas voreingenommen seid ? Gegen Sanders sagt ihr nichts negatives…

    1. Sowohl Trump wie auch Sanders wären für die EU und Deutschland eine Katastrophe. Es gibt auch einen Populismus von links auf den man reinfallen kann.

      Sanders wäre übrigens auch für die USA eine Katastrophe. Die demokratische Minderheitenführerin im House hat schon angekündigt, Sanders‘ Hauptprojekte nicht mitzutragen. Wie soll er irgendwas durchsetzen, wenn er nicht mal die eigenen Leute hinter sich hat? Von der republikanischen Mehrheit ganz zu schweigen.

      Das Resultat wird sein, dass die „begeisterten“ Unterstützer von Sanders von progressiver Politik enttäuscht sind und es daraufhin 2020 den republikanischen Rollback geben wird.

    2. Sorry, muss schon wieder was schreiben.

      Ja, Mann. Mit dieser Erklärung könnte man gegen jede Verbesserung argumentieren. Damit könnte man gegen alles argumentieren, einfach weil’s einem nicht passt. Auf dieses Niveau sollte man sich nicht herablassen.

      Sanders kann genug bewirken, auch ohne parlamentarische Mehrheit für seine Projekte. Er könnte zB mir nix dir nix Guantanamo an Kuba zurückgeben. Einfach so. Könnte er einfach machen. Damit allein würde ich ihm 10 Friedensnobelpreise gönnen, die er sich dann auch redlich verdient hätte. Er könnte auch eine völlig andere Außenpolitik anstimmen und eine andere Wirtschaftspolitik anstoßen, die keine extra Gesetze benötigt. Es ist nicht so, dass politische Ämter komplett Handlungsunfähig sind ohne Parlament. Oft tun sie nur so um den Eindruck zu erwecken, dass man gegen eine Situation nichts machen könne. Davon darf man sich nicht in die Irre leiten lassen.

      Sollte Sanders also wirklich seine versprochene Politik umsetzen wollen, würde er viel in der Welt verbessern können auch ohne parlamentarische Mehrheit. Und davon würden auch wir profitieren, da unsere Politik in gewissen Belangen maßgeblich vom „Großen Bruder“ abhängt. Und vielleicht geht das sogar soweit, dass der parlamentarische Widerstand in MURICA!!! bricht, wenn sie merken, dass die Bevölkerung seine Politik will (wenn sie sie denn will, ist ja alles offen).

      Mit dieser Hoffnungslosigkeit sollte man sich sehr zurückhalten. Die Welt läuft weit zufälliger ab, als es so mancher machtbesessener Pläneschmieder wahr haben will.

      Grüße.

      PS: Aber ja, natürlich sollte man auch Linken gegenüber nicht blauäugig sein, das stimmt schon.

    3. Klar, bei der Außenpolitik gibt es für den Präsidenten mehr Spielraum. Wobei Obama nach der Wahl noch zwei Monate Zeit hat Guantanamo an Kuba zurückzugeben. Clinton und Bush haben ja nach der Wahl auch noch ein paar Last-Minute-Verordnungen auf den Weg gebracht.

      Aber bei der Innenpolitik kann er ganz schnell ein Lame Duck werden, wenn er für seine Gesetze keine Mehrheiten findet. Vielleicht ist der Leidensdruck der Amerikaner auch noch nicht hoch genug, um Politiker wie Hillary Clinton konsequent abzulehnen.

    4. @ Dave.

      Ja, glaub ich auch.
      Allerdings ist selbst eine Politik, in der Sanders gar nichts durchsetzen kann immer noch besser, als eine fortsetzende Politik der Ausbeutung und der Kriege unter Clinton oder den Republikanern. Also selbst wenn Sanders gar nichts bewerkstelligt, ist das immer noch die bessere Wahl, weitaus bessere Wahl als eine weitere Verschlimmerung der Zustände. Die Zustände verschlimmern sich auch ohne Zutun, ja, aber sie würden noch viel schneller viel schlimmer, wenn an alten politischen Idealen (Globalisierung, Neoliberalismus, Abschottung, ..) noch festgehalten würde. Aber vielleicht braucht Amerika das, keine Ahnung.

  8. Zu dem warum ISIS bei Facebook so ein großes Tema ist:
    Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen (Student) berichten, aber wenn in meinen sozialen Netzwerken (nicht direkt Facebook, aber immerhin…) ISIS Thema ist, und das kommt durchaus oft vor, dann geht es inhaltlich überhaupt nicht um Terrorangst oder was auch immer.
    ISIS wird als Meme verwendet um andere Leute zu trollen und die besten Witze zu machen.
    Als Beispiel würde jemand zuerst schreiben, dass er ISIS schon immer gut fand.
    Kurze Zeit später würde es dann danach fragen, seit wann denn alle was gegen äqyptische Götter hätten.
    Oder, als sich jemand einen Vollbart hat wachsen lassen, ist ein anderer ISIS-Rekrutierungsvideos durchgegangen, bis er tatsächlich einen Kämpfer gefunden hat, der ihm verblüffend ähnlich sah und hat dann ein Screenshot mit ’ner netten Bildbeschreibung gepostet.
    Ein anderes Tema ist übrigens NSA/BND und wie sehr automatische Suchalgorithmen die Konversationen misverstehen würden.
    Aufgrund von rein quantitativen Daten politische Entscheidungen über Krieg und Frieden, der Abschaffung von fundamentalen Grundrechten, oder Flüchtlinge zu fällen, weil man weiß, dass alle über ISIS reden und denkt, dass das bedeutet, dass sich alle furchtbare sorgen machen, ist einfach nur dumm.

  9. Die USA…wenn man eine Kanidat aus den Rennen nehmen möchte…dann muss man ihm nur Nachweißen das er sich als Atheist versteht…..niemand hat undbedingt etwas dagegen das du nich an Gott glaubst…aber wenn du Atheist bist hast du keine Chancen.
    Moslem, Mormonen und Evangelicale haben bessere Chancen auf die Präsidentschaft als offen anerkennende Atheisten…deswegen müssen die alle so rumdrucksen…

  10. Yoooo, guten Tach, wieder 3 Stunden knapp.
    Wenn ich fertig bin mit schreiben, ist am Freitag schon die neue Episode raus. 😀 Njaaa, vielleicht auch nicht, mal sehen.

    # Niggemeier.
    War das nich der Kunde, der den BILDBlog macht? Puhh, nee du, hab ich echt kein Bedarf dazu mir den Quatsch als Podcast anzuhören. Ja gut, ist gut und schön, dass er die BILD-Berichterstattung zerkaut, aber das muss ich mir nicht geben. Weder lese ich die BILD, noch will ich irgendwas davon wissen, von diesem Mist. Und ich befürchte, dass in seinem Podcast dann haufenweise von dem Müll aus der BILD mit behandelt wird. Daher: Nope, ohne mich! Vielleicht tu ich ihm auch Unrecht damit, aber ich bleib vorerst hier, hier wird’s mir schon oft genug gruselig (wegen der TV-Nachrichten halt).

    # Audioqualität.
    Wie bereits vorher schon mal kundgegeben, ich finde die Audioqualität super. Da gibt es nix zu meckern. Maximal vielleicht mal ein Husten zwischendurch, was etwas gestört hätte, aber auch das sehr selten. Also, alles supi.

    # Newsletter und Co.
    Um Teufels Willen! Bloß nicht, haut mir ab mit Newsletter. Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich lese den Quatsch nicht, von keiner Seite. Ich wüsste auch keinen, der das je gemacht hat. Ihr könnt ja gerne extra Artikel irgendwo schreiben und wenn sie ein besonderes Thema im Zusammenhang mit dem Podcast hier aufgreifen, dann verlinken und dann lese ich den vielleicht, aber ich, weder verlange ich sowas, noch brauch ich sowas. Das von meiner Seite. Wenn andere das wollen, mir ist es egal.

    # Kommentarlesung
    -> Es versammeln sich also auch endlich Manga- & Anime-Fans hier. Nice! 😀

    -> Sachsen-Anhalt und Protest-Wahlen: Im Fazit schließe ich mich Tilo an. In der Regel lernen die Regierenden nichts draus. Die Wähler aber schon (leider nicht dauerhaft), denn die sind es, die in der Regel von ihrer Protestwahl nur noch mehr enttäuscht wurden. „Problem“ an den etablierten Parteien .. Problem in Anführungszeichen, ist, dass sie logisch nichts aus den Protestwahlen lernen müssen, wenn sich die Protest-Parteien selbst vernichten. Ich meine .. zum Glück tun sie das (noch), aber zum Leid der Bürger verändern die Etablierten eben auch nichts an ihrer Fehlregierung.

    -> @ Tilo .. ohh, du ahnst es schon. 😀 Mach doch mal ein Jung & Naiv mit Kim Jong Un. 😀 Dolmetscher sind erlaubt, brauchst nicht Koreanisch lernen nur um den Lügenpresse-Vorwürfen zu entgehen. 😀

    -> @ Trump
    Hmm, ja~, stimmt. Hitler war auch nicht ausschließlich „böse“, tierlieb war er zum Beispiel und er war für regenerative Energien (kein Trump-Hitler-Vergleich). Wenn jemand inhaltlich was Richtiges sagt, bleibt das richtig, auch wenn’s von der falschen Person kommt. So viel Fairness sollte schon sein.
    Die Frage ist nur, woher weiß man denn nun, dass Trumps Ansichten gar nicht so krass sind, wenn man seine Ansichten gar nicht kennt, weil er sich dauernd widerspricht? Vielleicht will er noch viel Schlimmeres als die anderen Republikaner (jetzt hätte ich fast „Rapublikaner“ geschrieben), vielleicht will er ja einen Mexikaner-Holocaust an seiner Mauer/in Guantanamo, who knows, mit Waterboarding und noch grausameren Sachen, „America great again“ – sogar in Sachen Folter. Also .. Wo „unterscheidet“ Trump sich denn von den anderen? In der Performanz, okay, aber inhaltlich? Wir können so gut wie nichts mit Sicherheit über seine Ansichten sagen. 😀

    # Presseclub
    Jo, speziell dafür ein Dito & Dank, dass Stefan das nochmal klargestellt hat, dass die Medien so oft daneben liegen, nicht „Beobachter“. 😀
    Wenn Medien den Trump als „Clown“ bezeichnen und dieser „Clown“ dann doch Präsident wird, wer ist dann eigentlich der Clown? Trump oder die Medien? Wenn man sich über andere lustig macht, sollte man sich verdammt sicher sein mit den eigenen Aussagen, das kann nämlich schnell nach hinten losgehen.
    Dito @ Tilo. Tilo glänzt zurzeit sehr, das gefällt mir. 😀 Dito jedenfalls dafür, dass Journalisten nicht versuchen sollten Menschen zu überzeugen, sondern einfach ihren verdammten Job machen.

    Ich find’s auch krass, dass alle kritisieren, dass Trump keine tiefergehenden Inhalte und Vorschläge bietet. Ja mei, was erwartet man denn? Trump konkurriert mit einem geistigen Polit-Kindergarten, da brauch er einfach keine tiefgreifenden Inhalte und Konstrukte. Haben tut er die sicherlich, schätze ich. Nur warum sollte er seine besten Karten gleich zu Beginn verspielen? Falls er gegen Clinton antritt, brauch er die wohl auch nicht, aber sollte er dann doch gegen Sanders antreten, dann wird er wirklich Inhalte brauchen und dann kann er seine besten Karten ausspielen. Für uns als einflusslose Zuschauer ist es natürlich schade, aber wundern braucht man sich doch darüber nicht. Trump verspeist diese politischen Fliegengewichte der Republikaner schon zum Frühstück, da brauch er einfach noch kein Kochgeschirr fürs Mittagessen.

    # DIE DEBATTE
    Naja, wie auch immer man dieses lästige Thema sieht, über eine Sache bin ich doch froh. Dass man sich in dem Alter doch noch heftig und laut inhaltlich streiten kann und die amerikanischen Kandidaten das auch ausgiebig tun. Im Gegensatz zu den deutschen Kandidaten, wo man fast wegschläft. Zu besseren Ergebnissen führen beide Strategien nicht, aber der amerikanische Wahlkampf weckt bei den Bürgern wenigstens Interesse. Der deutsche Wahlkampf wird, wenn überhaupt, eher als eine Art Pflicht wahrgenommen, man gibt es sich halt, weil naja, man muss ja mitreden können sollen.

    Stefan, sinngemäß: „Und für unsere Zuhörer möchte ich nochmal festhalten, dass Snowden der Held unserer Zeit ist.“
    … *betretenes Schweigen* xD
    Tilo, sinngemäß: „Öhh, ja.“

    Nachdem ich mir die Debatten so angehört habe, muss ich jetzt mal sagen, dass ich den Cruz am schlimmsten finde. Ja, das ist jetzt nicht so die super-klasse Erkenntnis bzw. Feststellung, aber ich hab‘ grad Lust das mal kundzutun. Ich weiß nicht, sicherlich kann man da viel streiten, aber Cruz ist in meinen Augen der schlimmste Kandidat. Rubio mag auch übel sein, aber bei ihm habe ich das Gefühl, da ist mehr Dummheit als Verstand. Bei Cruz allerdings, alter Schwede, der stellt für mich pure Durchtriebenheit dar. Ich glaub der macht alles, kann nur leider (aus seiner Sicht „leider“) nicht so sehr punkten. Abzuwarten bleibt für mich, was Trump letzten Endes machen wird, vorausgesetzt er wird Präsident, bezüglich der Durchtriebenheit.

    # Heiße Schokolade.
    Sonst überlebe ich die Debatten heute nicht. ^^

    # Zurück zur DEBATTE.
    Ich könnte jetzt gehässig sein und sagen, dass Amerika für mich auch Dritte Welt ist, mental, politisch, gesellschaftlich. 😀
    Aber das würde ihrem Welt-Polizei-Status wohl nicht gerecht. 😀

    Flint (Michigan). Joar, das kommt dabei raus, wenn man an den falschen Stellen spart. Amerika regt sich über sowas auf, fragt mich nicht, wie es den Griechen geht.

    Oh du fröhliche.. die Clinton.. es ist einfach nur peinlich. Jedes Kleinkind kann sich abfingern, dass sie totalen Bockmist erzählt, ich kann es nicht in Worte fassen. Wenn sie gegen Trump antritt, … sie wird keine Chance haben. Er wird sie pulverisieren und in alle Winde zerstreuen.

    Dann muss ich Sanders auch mal wieder widersprechen. Es gäbe keine Musterlösung für die Schießereien in Amerika. Natürlich gibt es die. Waffenkontrolle. Und zwar streng und exzessiv. Anders WIRD man das Problem nicht los. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. An anderen Stellen kann ich ihm jedoch nur zustimmen. Vor allem bei der Frage zum Fracking, meine Güte. Ja, warum sind denn die führenden Mitglieder seiner Partei nicht gegen Fracking? Na weil sie das vergiftete Wasser nicht saufen müssen, sondern sich schweineteures „Qualitätswasser“ leisten können. Die Normalos jedoch trinken entweder das Gift aus der Leitung (ist ja nicht nur Flint betroffen, in Amerika wird meines Wissens das Wasser sehr sehr viel gechlort wegen Verunreinigung, weil sie es nicht richtig aufbereiten – ähnlich wie in europäischen Städten, wo die Wasserversorgung privatisiert wurde), oder halt Bier und Cola und Co. Wobei das Bier eigentlich auch eher Wasser mit Geschmack ist, kein Bier – aber vielleicht wird auch da „America great (again)“.

    Sanders: „I’ll tell you something. This is my right arm. I prepared to give … No, I shouldn’t say that.. […]“
    Ich mag das, ich find den cool.

    Zu dem religiösen Scheiß lass ich mich nicht aus. Dito @ Stefan für „Privatsache“. So sehr Privatsache für mich, dass auch Kirchen NICHTS in der Öffentlichkeit zu suchen haben. Ich hoffe, dass es so wird, wie Stefan prophezeit. Nämlich, dass diese ganze Sache rund um Glaube und Religion komplett aus den politischen Debatten verschwindet. Ja, das war’s dann auch von mir.

    Wieder viel zu viel Text. 😡 Und ich brauch ein Kissen zum Podcast anhören. Nicht für den Kopf, sondern für die Füße, weil ich die beim hören immer auf einer Kante ablege und das nervt irgendwann.

    Guten Abend / Gute Nacht ^^

  11. Weitergehende These: In einer Zeit, in der Medien als einseitig und befangen betrachtet werden und dank Internet nicht mehr alternativlos sind, wirkt jede geballte Warnung quer durch die Medienlandschaft als implizite Wahlkampfhilfe – sei es die AfD oder ein Trump. Je lauter sie schreien, desto mehr klingt es nach Verschwörung oder mindestens unfairem einprügeln; und besonders in Deutschland sollte man die Bewertung von Höflichkeitsnormen bei Oma Erna niemals unterschätzen… ^^

  12. Stefan mal wieder am Trump verteidigen von wegen kleineres Übel.

    Diesmal in der Märchenstunde „Keine Gewaltausbrüche“

    https://www.youtube.com/watch?v=zyYjUvXzeBQ

    https://www.youtube.com/watch?v=ZISxk0x6kL0

    https://www.youtube.com/watch?v=KAyCerAt0kI

    Ich kann dir noch mehr geben. Da gibt es noch massig mehr Vids. Übrigens die Stelle, die Stefan in der Erinnerung hat – natürlich selektiv:

    https://www.youtube.com/watch?v=eqkmJpUd6qs

    “ … if we get a little bit rough and taking them out, oh we are terrible people.“ Ja, Stefan, wenn jemand ein biscken grob ist und dich rausschmeißt, kein Problem. Du hast es ja verdient, weil du Mist erzählst! So würde das bei Trump laufen. Deine Meinung ist scheiße! RAUS! OUT!

    Du hast bestimmt noch nicht genug gesehen:

    https://www.youtube.com/watch?v=6xm4g-iIw20

    https://www.youtube.com/watch?v=8KG5ILNJe7k

    Brauchste noch mehr Material? Dat gibt es. Ja, warum ist bei den Trump-Veranstaltungen so viel los? Oh hm, komisch – bestimmt nur, weil die Elite Angst um ihre Pfründe hat! Bestimmt nur deshalb …

    Eigentlich ist Trump ein ganz Lieber. Er darf es nur nicht zeigen. Dass er manchmal so Sachen sagt, die man als Hetze interpretieren könnte, ist nur Teil seines Masterplans, um die Welt zu retten. Da sollen sich diese Angehörigen von Minderheiten mal nicht so anstellen und sich opfern für die ganz großen Ziele.

    1. Interessante Clipsammlung. Sie suggeriert, dass bei Trump-Veranstaltungen alle zehn Minuten jemand verprügelt wird. Das ist aber nicht so. Es sind inzwischen hunderte Veranstaltungen mit tausenden von Störern. Mich wundert nicht, dass bei der Aggressivität von allen Seiten solche Clips entstehen. Aber sie entsprechen nicht im Mindesten der Regel.

    2. ja, dann ist ja alles ok, wenn das nur ein paar dutzend Ausnahmen sind. Gibts bestimmt auch bei ALLEN anderen Politikern, dass ihre Anhänger so reagieren. All diese Videos sind nur Bias, guck bloß nicht selber bei Youtube unter violent Trump supporter selbst nach. Wenn du z.B. violent Sanders supporters eingibst, gibt es mindestens genauso viele Videos zu betrachten oder bei Veranstaltungen der bösen Hillary.

    3. Das ist doch albern. Schalte deinen Oma-Erna-Modus aus. Sanders wurde wahrscheinlich noch nie bei einer Rede gestört. Hillary hat wahrscheinlich noch kein einziges Stadion voll bekommen. (Kann sein, dass ein Youtube-Clip jetzt gegenteiliges zeigt.) Trump dagegen mobilisiert die absolut unpolitischen Verlierer Amerikas. Ja, da kommt es zu solchen Szenen. Aber das ist einfach nicht die Regel! Verstehe nicht, warum es so schwer fällt, die sozialen Phänomene rund um Trumps Präsidentenaktion ernst zu nehmen und losgelöst von den bekannten Mustern zu betrachten.

    4. Ich habe noch etwas: Bei Trump University, warum stöhnt da Stefan? Wohl noch nicht mit der Materie beschäftigt? Eine „University“, die keine ist, und von Trump vermarktet wird, also einem Immobilienhai, da kann doch nichts schief gehen, oder? Beide hatten Recht übrigens bei dem, was sie sich gegenseitig vorgeworfen haben.

    1. Wie ist das gemeint? Sollen wir demütiger und dankbarer mit dem alten Medien umgehen? Warum solltest du hier in einer Diaspora sein?

    2. Hallo Stefan! Danke für Deine Replik. Gerade Eure Haltung zu den alten Medien fand ich gut. Mit Diaspora habe ich mich wohl verschätzt, ich fand nur die Zahl der Follower auf Facebook extrem niedrig, deshalb habe ich mich dazu hinreißen lassen. Selbstverliebtheit wegen der Längen in Eurem Eröffnungsdialog, wo ich einfach den Eindruck habe, dass wenig Substanz kommt und stattdessen „Gags“, dadurch dass es halt um Euch selbst geht, wenn auch vielleicht noch eher um Eure Arbeit. Hat mich an Salon Helga und dergleichen von Stermann und Grissemann erinnert. Aber vielleicht bin ich in dieser Richtung minderbemittelt oder nicht Fan genug oder es ist nicht mein Humor.

    3. Ich hab jetzt den kompletten Podcast durch und muss sagen, ich finde es richtig gut, was Ihr da macht, auch wenn mich das Zynisch-überhebliche zwischen den Zeilen (typisch deutsch?) stört. Wie gesagt, wahrscheinlich trifft das den Nerv der meisten anderen im Publikum, und es ist halt nicht mein Humor. Am Freitag und am Sonntag hatte ich in privater Runde geäußert, dass für mich die Wahl zwischen Trump und Clinton die zwischen Pest und Cholera ist. Unter meinen Akademikerfreunden kam sofort Widerspruch, Clinton sei doch wohl besser. Nach diesem Podcast möchte ich sagen, entscheidend für mich ist, welche US-Regierung ist das geringste Sicherheitsrisiko für alle anderen Länder auf der Erde. 2003 als Abiturient und Gegner des Irakkriegs, der sich unaufhaltsam ankündigte, war mein Gedanke, wenn sie den Irak einfach so angreifen und mit Lügen arbeiten, dann werden sie eines Tages auch Deutschland bombardieren. Das war damals mein Gedanke. Heute würde ich das zwar relativieren, aber nur insofern, als ich sage, die US-Regierung, so wie wir sie aus den meisten Jahren des 20. Jahrhunderts kennen, schreckt vor nichts zurück. Deutschland ist ein Vasall der USA. Wir sind besatztes Land der Besatzungsmacht USA. Die USA versucht in der Regel, rechtslastige Regime, faschistoides Regieren zu fördern, so lange es sich in Dollars und Machtzuwachs auszahlt. Wenn sie es nicht schaffen, Europa klein zu halten, wenn Europa sich befreien will vom Kapitalismus in der üblichen Form, dann wird die US-Regierung dagegenhalten. Und wenn alles nichts hilft, werden sie Europa auch mit Krieg überziehen.

      Mein Gedanke am Ende des Podcasts war „Die Welt ist mir zu krass geworden“. Wir steuern wirklich auf ein Szenario wie oben angedeutet. Und es is nicht die böse US-Regierung, die EU zündelt kräftig im Konflikt mit Russland, ob im Fall der Ukraine oder Syriens oder der Umzingelung im Rahmen der NATO zusammen mit den USA.

      Man muss sich wirklich Sorgen machen. Was die Präsidentschaftskandidaten im Podcast angeht, habe ich bei Trump den Eindruck, er kokettiert mit seiner Bauernschläue (um nicht zu sagen Dummheit) und wirkt dabei sehr authentisch und smart, während seine innerparteilichen Gegenkandidaten nur dumm sind, aber zugleich versuchen, smart zu sein. Hillary Clinton wirkt alles andere als smart und die Lüge steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sanders ist der einzige von allen zusammen, der nicht nur athentisch wirkt als einziger neben Trump, sondern er sagt auch was Vernünftiges, und wenn er austeilt, dann mit Argumenten und nicht unter der Gürtellinie. Ich würde mich sehr auf eine Wahl Trump vs. Sanders freuen, nicht nur weil Sanders gute Chancen hätte für den Fall, dass er Clinton schlägt. Sondern vor allem wegen der Chance für eine Grundsatzdebatte mit breiter Beteiligung der Bürger in den USA.

    4. OK, also irgendwie scheint sichs zu lohnen, sich den ganzen Podcast zu geben (Bin immer noch nicht durch). Aber wenn ich mir überlege, dass das hier wohl keine Frage Diaspora ist in Deutschland, dann fühlt sich das schon gruselig an. Diesen Job sollten eigentlich Mainstream-Medien machen. Das Problem bei aller Diskussion über Demokratie wird sein, die meisten wollen das in Wirklichkeit gar nicht. Sagt mir, dass es nicht stimmt, und dass Jung und Naiv ein Riesending ist, das jeder kennt, und mit dem aufwachen-podcast seid Ihr auch bald so weit. Bitte!

    5. Könnt Ihr das bitte löschen, das ist dann doch von mir etwas vorschnell und überheblich. Ich kannte das Format vorher nicht und hab schnell ein Urteil gefällt.

  13. Was für ein episch langes Werk. Für mich aber weiterhin sehr spannend in den US Wahlkampf direkt reinzuhören.

    Finde eure, zum Teil sehr zugespitzten, Aussagen sehr gut. Regt zum Nachdenken an, insbesondere wenn man eine andere Meinung hat.

  14. Anmerkung zum Steuersystem. Wir haben ein degessives Steuersystem, kein progressives, dessen Abschaffung Stefan nicht möchte.

    1. Was genau meinst du?

      Unser Einkommensteuersystem jedenfalls ist progressiv. Wenn du Kapitalertragssteuer meinst, die ist weder noch, die ist stabil.

  15. Zu Fracking:
    Die Bedingungen, die Hillary aufzählt (Kommunen müssen zustimmen/ Methan darf nicht austreten bzw. Gift ins Wasser gelangen/ Firmen müssen genau nachweisen, welche Chemikalien verwendet werden) haben mich sehr an die Regulierungsvorschläge im Fracking-Gesetzespaket der Bundesregierung erinnert. Der Unterschied ist nur, dass in den USA die derzeitigen Frackingmethoden strenger reguliert werden sollen und in Deutschland dieses Verfahren unter diesen Voraussetzungen erst einmal eingeführt werden soll.
    (siehe Bundestagsdrucksache 18/4713 S.3 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/047/1804713.pdf)

  16. Ich habe es nicht mehr genau im Kopf wie ihr auf Arnie Schwarzenegger gekommen seid, aber er schoss mir in den Kopf als – bevor ihr ihn ins Spiel brachtet – das Thema bei „Trump ist doch gar kein Politik-Profi“ war.
    Das ist doch das beste Beispiel, dass man auch ohne Vorkenntnisse zu einem wichtigen Amt kommen kann und sollte doch niemanden mehr verwundern?!

    Inwieweit man das mit Trump in Verbindung bringen kann kann ich allerdings nicht beurteilen, da ich das Thema damals einfach nicht verfolgt habe, aber so rein aus dem Bauch heraus ist aus amerikanischer Sicht Schwarzenegger doch die viel krassere Figur verglichen mit Trump.

  17. Mal noch bezogen auf die Wahlen allgemein: was ist denn eurer Meinung nach eine „vernünftige“ Form in unserem Wahlsystem seinen Protest auszudrücken?

    a) Nicht wählen
    b) Stimme ungültig machen, z.B. alles durchstreichen, und abgeben (zählt das dann eigentlich zur Wahlbeteiligung und/oder den Gesamt %?!)
    c) eine Partei mit Chancen auf Parlamentseinzug suchen, mit denen man noch irgendwie halbwegs übereinstimmt
    d) die Stimme(n) irgendeiner Splitterpartei geben, die eh nicht ins Parlament kommen wird,
    e) DiePARTEI wählen

    Also mich interessiert wirklich ob es quasi eine „richtige“ Form für potentielle Protestwähler gibt.

    1. Das wäre dann c) oder d).

      Ich glaube schon, dass es Leute gibt, die „das Establishment“ ablehnen – aus mehr oder weniger guten Gründen, sich aber bei den Alternativen genauso wenig repräsentiert fühlen.
      Kurzes googlen hat übrigens ergeben: Nichtwählen / ungültiger Stimmzettel ist unter dem Strich das gleiche, nur das ungültig extra zusammengezählt wird. Auf Berechnungen hat es aber keinen Einfluss.

    2. Hallo.

      Ja, es gibt eine „richtige Form“ für Protestwähler.
      Wer wirklich wirklich aus Protest wählen will, sollte auf eine Partei setzen, die den Einzug ins Parlament auch schafft.

      a) Nicht wählen.
      Das ist keine gute Entscheidung. Abgesehen von den Aluhutträgern, die behaupten, dass Wahlen doch nichts bringen, ist es so, dass eine Nicht-Wahl, also eine Nicht-Teilnahme alle Parteien proportional zu ihrem endgültigen Ergebnis unterstützt. Sollte klar sein.

      b) Stimme ungültig machen oder Stimme entwerten.
      Das hat den selben Effekt wie gar nicht wählen. Es gibt den Mythos, dass man damit eben genau nicht die Parteien proportional unterstützt, aber das ist ein Mythos. Stimme ungültig machen hat keinen weiteren Effekt auf die Bundestagswahl. Lediglich einzelne Bundesländer (in Saarland glaub) haben oder hatten da eine besondere Regelung. Und zwar gar nicht mal auf die endgültige Stimmverteilung, sondern sogar da nur auf die Bestimmung der 5%-Hürde. Nur da wurden die entwerteten Stimme gesondert berücksichtigt. Für die Bundestagswahl ist eine ungültige Stimme völlig unerheblich, sie unterstützt alle Parteien proportional zu ihrem Ergebnis.

      c) Protest-Partei mit Aussicht auf Einzug ins Parlament.
      Das ist die richtige Methode. Gibt weitere Modalitäten je nach Motiv für die Wahl-Teilnahme, aber die basieren alle darauf. Man kann halt unterscheiden danach, ob man einer Partei „schaden“ will, oder eine andere Partei lieber unterstützen will, je nachdem und nach Ausgangssituation (Aussicht auf Überhangmandate zum Beispiel), kann man unterschiedliche Strategien entwickeln mit der Erst- und Zweitstimme (Erst-Stimme = Direktmandat (Kandidaten-Wahl); Zweit-Stimme = Partei (Listenwahl)). Da ich das aber für Geplänkel halte, empfehle ich persönlich stets die Partei zu wählen von der man überzeugt ist, oder, wenn man von keiner Partei überzeugt ist, dann die beste Oppositionspartei des voraussichtlichen Wahlsiegers.

      d) Protest-Partei ohne Aussicht auf Einzug ins Parlament.
      Nette Idee, aber keine gute Idee. Die Stimme hat zwar eine andere Partei unterstützt und dient somit nicht den anderen Parteien, aber da diese Partei voraussichtlich nicht ins Parlament einzieht, werden die endgültigen Sitzverhältnisse im Parlament auch ohne diese Partei errechnet, womit du quasi trotzdem alle eingezogenen Parteien proportional zum Ergebnis unterstützt.

      e) DiePARTEI wählen.
      Auch nette Idee, aber man sollte sich da nicht zu viel drauf einbilden. Es besteht die Gefahr, dass DiePARTEI wieder einen Rückzieher macht und dann hat man damit auch nichts gekonnt.

      Grüße ^^

  18. Ich finde interessant, dass Trump das Abwertungsargument immer wieder bringt. Also das andere Staaten, darunter China, Korea und Japan, eine Politik niedriger Wechselkurse gegenüber dem Dollar fahren, obwohl diese Staaten Überschuss – und die USA ein Defizitland sind. An dem Argument an sich ist wirklich etwas dran. Sogar die EZB fährt eine Abwertungspolitik gegenüber dem Dollar, was diesen in letzter Zeit sehr stark gemacht hat. Die Folge ist, dass die USA mehr denn je der Konsument der Welt bleiben und die US – amerikanische Exportindustrie zu leiden hat, was Trump auch explizit anspricht.
    Ich frage mich dabei, eben weil er dieses Argument immer bringt und ja selbst ein sicherlich gut vernetzter Unternehmer ist, ob er damit US – Unternehmen aus der Seele spricht und damit bei diesen Punkten kann – auch weil er der einzige ist, der dieses Argument bringt.

    Desweiteren betrachtet Thilo den Begriff „Geopolitik“ viel zu überladen mit Vorurteilen. Ich weiß schon, dass er damit gleich an Ken Jebsen denkt, der ja in jedem politischen Geschehen der Welt sofort einen Plan der US Regierung wittert. Aber „wirtschaftliche Geopolitik“ nimmt doch nur zur Kenntnis, dass Staaten im Sinne eigener ökonomsicher Interessen fernab ihrer nationalen Grenzen Wirtschaftspolitik betreiben. Das ist doch unbestreitbar und vor allem relevant. Wenn ich mich mit z.B. Chinas Wirtschaftspolitik beschäftige, dann gehört da auch hinzu, dass China massiv Infrastruktur in Afrika ausbaut, dort eigene Unternehmen subventioniert, welche Regierungen unterstützt werden und wo die Rohstoffe herkommen.
    Das geht zwar über „Nachrichten gucken und darüber reden“ hinaus, wäre also ein anderes Format, ist aber trotzdem wichtig und sollte nicht gleich mit dem Todschlagargument, dass wer Geopolitik sagt, gleich Verschwörungstheoretiker ist, platt gemacht werden!

    1. Moin.

      Ich will dir nicht widersprechen, dass Geopolitik wichtig ist. Dennoch verstehe ich, was Tilo meint und ich sehe das ähnlich.

      Mir hatte man das ja ganz am Anfang angetragen, dass ich doch den Wirtschaftspodcast machen solle, aber die Anforderungen, die manche Leute hier in den Kommentaren stellen … tut mir echt leid Leute, da wird’s mir schlecht, so bescheuert finde ich das. Mach doch dies und jenes und hey, den und den darfst du nicht vergessen zu behandeln. Wenn du DEN nicht behandelst, hast du keine Ahnung von Wirtschaft! Und der und der auch. Und über Geopolitik, Steuerpolitik, alles auf wissenschaftlich tiefer Ebene bitte und ja nicht naiv, wenn da auch nur einer News-Meldung Glauben geschenkt wird, könne man das Format gleich vergessen.

      Leider Gottes wird ein solches Format zwangsläufig in Verschwörungstheorien enden, davon bin ich überzeugt. Und beim besten Willen .. da habe ich kein Bock drauf! Kann ja jemand anderes machen.

      Und eins steht auch fest. WENN ich jemals einen solchen Wirtschaftspodcast machen werde, dann mach ich den wie MIR es passt, nicht wie irgendwelche Schlauberger meinen, wie es sein sollte. Vorerst wird es jedenfalls keinen von mir geben. Wer möchte kann das gerne übernehmen. Teri hatte zum Beispiel Willen gezeigt, dass er das gern angehen möchte. Ich bleibe jedenfalls erstmal hier, das langt mir. Bis man mich rausschmeißt. 😛

      Grüße.

  19. Hillary meinte ja, dass Boeing so viel Unterstützung brauche, da Airbus so eine aggressive Geschäftspolitik betreibe.
    Ich habe mir mal den Umsatz der Firmen angeschaut: 2014 betrug der Umsatz der Airbus Group ungefähr 60,7 Mrd. Euro, der Umsatz von Boeing aber knapp 90,8 Mrd. US-Dollar, was laut Umrechnung mit dem Durchschnittswert der IRS (https://www.irs.gov/Individuals/International-Taxpayers/Yearly-Average-Currency-Exchange-Rates) für das Jahr 2014 (0,784) rund 71,2 Mrd. Euro machen würde.
    Der Umsatz von Boeing ist also immer noch ein gutes Stück höher gewesen.

    1. Das schlimme ist, dass sie auch noch die Kausalität umkehrt. ^^

      Nicht sie müssen so viel unterstützen wegen der aggresiven Geschäftspolitik der Europäer, sondern die Europäer kopieren die aggressive Geschäftspolitik von den Amis um auf dem Markt zu überleben. Die Amis sind es, die den Marktfundamentalismus lehren und praktizieren ohne Rücksicht und damit die Welt in den Ruin treiben. Wenn’s dann aber nach hinten losgeht, dann sind auf einmal die anderen Schuld, die Europäer, die Mexikaner, die Chinesen, die Japaner, …

      Jaja, so kennen wir sie. Auf einem ganz hohen Ross. Sie können Afrikaner und Araber abknallen in einer Reihe, aber wehe jemand schüttet einem Amerikaner ’nen heißen Kaffee über die Hose.

    2. Das ist ja nichts Neues.

      Bestes Beispiel: Hillary kriegt in 2014-15 16 Mio. „Spenden“ von Wallstreet. Fast 700 k $ für 3 Reden bei Goldman Sachs und was macht sie?

      „Wenn alle ihre Redeskripte veröffentlichen, dann mache ich das auch.“

      Sanders: „Ja, mache ich.“ Clinton: „Alle“

      und sie behauptet ernsthaft, dass sie Wallstreet davon abhalten würde, den nächsten Crash zu produzieren und ständig andere Menschen auszuplündern. Wie? Indem sie nichts macht und denen sogar hilft.

      In vielen US-Medien, die demokratisch beeinflusst sind, gibt es derzeit fast stündlich Artikel, die Sanders in die Pfanne hauen und Clinton loben. Da läuft gerade eine gigantische Kampagne, die die Verdrehungen von Clinton vervielfacht.

      (und nein, Stefan. Trump ist nicht besser. Er ist noch schlimmer. Er produziert einen noch verlogeneren Mediensturm.)

  20. Hallo Stefan und Tilo,
    würdet ihr mitgehen, wenn man die Präsidentschaftwahl in Amerika gleichsetzt mit dem Klassenkampf zwischen arm und reich?
    Es treten an: für das Kapital, Donald Trump (braucht keine Spenden, weil er selber genug hat) und für die Bevölkerung (Menschen) Bernie Sanders (der sich seine Kampagnen durch Crowdfunding finanziert).

    Wenn Warren Buffet mit dem Zitat: „Wir befinden uns gerade im Krieg zwischen arm und reich. Und die Klasse der Reichen gewinnt gerade.“
    Recht behält, dann wird Donald Trump nächster amerikanischer Präsident.

    Vielen Dank für den tollen Podcast.
    LG Alex

  21. Hallo Aufwacher,

    ich hab mir ein Video aus einem Flüchtlingslager in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze angeschaut in dem mir ein paar Eigenheiten aufgefallen sind, die ich nicht zu interpretieren vermag. Eventuell kann mir jemand helfen meinen Drang nach Eigenrecherche aus Rohmaterial zu stillen:
    – Warum wird die deutsche Flagge bei 2:22:22 so symbolisch nach oben gehalten? Ist das eine Art Protest? Das würde auch das fast schon künstlich wirkende Posieren vor sämtlichen Journalisten im Laufe des Videos erklären.
    – Umso eigenartiger, dass bei 5:12:40 plötzlich nicht mehr gefilmt werden soll, als die Teilnehmer mit organisatorischen Charakter eine Ansprache vor den Beteiligten halten? Ein Mann der Gruppe verdeckt dem Kamera Team extra die Linse mit einem Handschuh. Sind das Schlepper bzw. kann das jemand verstehen was da so geheim dran sein soll?

    https://www.youtube.com/watch?v=KkSuOG2EINQ

    Danke für den tollen podcast Jungs! <3

  22. Hallo zusammen,

    war die Tage überhaupt nicht in Big-Drumpf-Stimmung… warum auch immer 😀 Also habe ich meine Zeit in Jasinnas neues Video investiert und viel Freude gehabt.

    Meine Empfehlung an Euch: Frau Petry`s Schieß-Befehl + die Heuchelei der Medien https://www.youtube.com/watch?v=l6AAgdBgf_A

    Jetzt kann Tilo ja wieder darüber meckern und sich vorstellen, was bei Gesprächen über Geopolitik und Makroökonomie und Wirtschaft alles bei raus kommen, kann, tja, ich weis es nicht und bin erst mal so frei und halte das Themenfeld offen, einschränken kann man sich immer noch 😀

    Nun, nach 90 Minuten Vid schauen bin ich jedenfalls von der Schlüssigkeit der Argumentation überzeugt. Also nicht, das hier von „der Wahrheit“ gesprochen wird, aber es ist ein interessantes Gedankenspiel, gar nicht all zu weit von meinem Lieblingspodcast entfernt 😀

    @Stefan, schön das du dann mal reinhören willst… es hat sich auch schon jemand gemeldet 😀

    Viele Grüße an Euch alle, schaut euch Jasinna an 😀 Und esst die verdammte Suppe ^^

  23. Sascha Lobo scheint auch Aufwachen zu hören, zumindest mit einem halben Ohr: Er geht in seiner aktuellen SpOn-Kolummne auf die mediale Wirkung der AfD ein. Dabei nennt er sie ganz passend Internetpartei, da sie als eine der wenigen Parteien verstanden hat, dass man über das Internet heutzutage viel besser Leute mobilisieren kann als über die alten Medien. Zudem sagt er, wie es bei Aufwachen immer wieder beschrieben wird, dass die AfD nur durch möglichst lautes Schreien zu emotionalen Themen an Aufmerksamkeit gewinnt. Den Schluss, dass die alten Medien durch das Aufspringen auf diese Provokationen der AfD noch weiter helfen, zieht er leider nicht. Und das Argument, dass man die AfD nicht wählen sollte, da sie das alles nur zum Erreichen von Macht machen würde, finde ich sehr schwach. Genau das gleiche kann man doch auch über alle anderen Parteien sagen.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-ueber-afd-bitte-waehlen-sie-nicht-die-rechtspopulisten-kolumne-a-1081405.html

    1. Ich finde Lobos Text jetzt nicht schlecht. Kann man so machen.

      Aber man sollte sich vielleicht eher an deren Aussagen bzw. den schon vorhandenen Teilen des Parteiprogramms orientieren. Sie ist eine Partei für die Reichen. Noch eine neoliberale Partei – dazu noch mit Rassismus – braucht kein Mensch.

      Michael Schlecht hat sich dazu geäußert, insbesondere zu Steuerpolitik und Mindestlohn:

      http://www.michael-schlecht-mdb.de/afd-partei-der-reichen.html

      Oder das hier:

      http://kattascha.de/?p=1923

      wurde bestimmt schon hier verlinkt.

    2. Ja, genau diese inhaltliche Auseinandersetzung finde ich wesentlich gelungener als dass man sagt „Die wollen doch nur gut bezahlte Ämter“.

  24. Oma Erna-Modus …

    Stefan, wenn wir als Hobbytherapeuten uns gegenseitig angehen, mache ich das natürlich auch bei dir.

    Mein Eindruck von dir ist, wenn das stimmt, was du gesagt hast, wie du zu der Situation der Flüchtlinge stehst, nämlich dass du auch wie ich gegen Mauern und Mord bist – dass du wohl bei der FAZ nie gelernt hast, deinem Verstand zu trauen. Dort wird dir immer eingeredet, dass wirkliche linke Politik schlecht ist und eh keine Chance hat, sondern dass am Ende die „Wirtschaft“ entscheidet. „Wirtschaft“ ist nur Neusprech dafür, dass ein paar reiche Bonzen aus Demokratie eine Oligarchie machen, während sie Festtagsreden auf Demokratie und Freiheit halten.

    Deshalb verteidigst du Trump, wohingegen du Sanders als chancenlos abkanzelst (obwohl der nicht mal richtig links ist). Vielleicht bist du auf dem Weg, aber du bist einfach bisher nicht in der Lage die Rolle das Underdogs anzunehmen, um deine Ideologie zu vertreten. Jeder hat eine Ideologie.

    Es ist einfach so, dass dieses „unpolitische“ Publikum bei Trump sich extrem daneben benimmt und gewaltbereit ist, wenn sich ihnen die Chance bietet. Sie sind auch nicht einfach nur so bei Trump und nicht bei Sanders. Dafür gibt es reichlich Videomaterial. Ich will übrigens mal die Oma Erna sehen, die dir auf englisch bei Youtube solche Videos raussucht. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass du das Ernst gemeint hast. Bei den anderen Kandidaten ist es nicht so, weil sie anderes Publikum haben. Das Sanders-Publikum sind die Amerikaner, die nicht krank im Kopf sind. Das sieht man oft bei Interviews. Das Clinton-Publikum ist oft sehr verdruckst, weil sie oft nicht ganz freiwillig für Clinton antreten und ihr folgen.

    Noch einmal zu der Frage, warum Trump so viel gestört wird? Willst du da wirklich leugnen, dass das mit seiner Art Kommunikation zu tun hat, also das Ursache-Wirkungs-Prinzip?

    Letztlich frage ich mich gerade, was bei dir überhaupt hilft Argumente durchzubringen. Rationale Argumentation hilft nicht, Sarkasmus hilft nicht, Bilder/Videos helfen nicht.

    Bleibt noch die Zeit. Einfach mal schauen wie sich das mit Trump entwickelt. Ich habe dich schon gewarnt, dass du extrem doof dastehen wirst in 1-2 Jahren mit deinen Aussagen. Womit wir wieder bei Oma Erna wären. Die macht stur ihr Ding so wie sie es immer gemacht hat bis sie irgendwann merkt, nämlich wenn es zu spät ist, dass sie falsch lag. Von daher gebe ich das Kompliment hier einfach mal zurück.

    Ich finde es sehr unkreativ, wenn man als Intellektueller Trump oder die AfD als die neue Welt verkauft gegen die man als Intellektueller nur noch kapitulieren kann. Viele Intellektuelle tun das oder sie werden fatalistisch. Diese neuen Populisten werden viel Enttäuschte produzieren. Veränderung muss nicht zwangsläufig Besserung bringen. Veränderung durch Zerstörung, um dann etwas Besseres zu bauen, wer so denkt, hat eine psychopathische Ader.

    1. Vielleicht sollten Sie die letzten Podcast-Folgen nochmal konzentriert hören. Entweder Sie haben den Aussagen über Trump und Sanders nicht richtig zugehört oder Sie missverstehen sie absichtlich.

  25. Oft bleibt es einfach bei der Zerstörung, weil niemand mehr da ist, um aufzubauen, der das könnte. Das ist nämlich die große Gefahr, wenn man auf kreative Zerstörung setzt.

  26. Aus gesamt weltlicher Volkswirtschaftlichersicht kann ich nicht nach vollziehen wir man gegen Freihandelsabkommen sein kann.
    Und verstehe dann auch nicht Bernie Sanders Meinung.
    Natürlich gehen Jobs in Amerika verloren und gehen woanders hin weil dort die Arbeitskräfte günstiger sind. Das ist doch gut, aus 2 Gründen:
    1. Der Mensch in dem anderen Land hat dann Arbeit, auch wenn es zu einem geringen Lohn ist. Finde ich erstmal besser als keine Arbeit.
    2. Amerikaner können dann diese Produkte günstiger kaufen, können sich also vom gleichen Geld mehr leisten als vorher. Auch die Person welche ihren Job verloren hat.

    Für diese einzelne Person ist das natürlich erstmal blöd, aber die Person findet ja zum einen vielleicht einen anderen Job oder kann sich weiterbilden und dann einen Job finden. (BGE ist hier auch ein gutes Stichwort).

    Gegen Freihandelsabkommen (wo es nur um Freihandel geht und nicht Schiedgerichte etc.) kann man nach meiner Ansicht nicht wirklich sein weil da mehr positive als negative Aspekte hat.

    1. Anschließend an Stefan muss ich dennoch einhaken bei pauschalen Gründen gegen Freihandel.

      Diese gibt es durchaus. 2 Fallen mir auf Anhieb ein, die derart schwergewichtig sind, dass man sich tunlichst überlegen sollte, ob man das wirklich braucht.

      1) „Wettbewerb“.
      Dieses Argument ist eine Farce. Am Anfang ist es sicherlich so, dass vorhandene Marktteilnehmer erstmal unter neuem Wettbewerbsdruck stehen, aber es führt prinzipiell dazu, dass Volkswirtschaften von schwächeren Ländern zugrunde gehen, da diese aufgrund diverser Nachteile nicht mit den neuen Gegnern nachziehen können. Schöne Beispiele dafür sind zum Beispiel die aktuellen „Wirtschaftsflüchtlinge“, wie man sie in bestimmten Kreisen so nennt. Ja, wird mitunter sicherlich so sein, doch warum ist denn das so? Weil die Europäer mit ihren Handelsabkommen mit Afrika zum Beispiel deren heimische Wirtschaft in den Ruin treiben (vorher auch schon). Wir überschwemmen sie förmlich mit allerhand Nahrungsmitteln, die bei uns „unverkäuflich“ sind (fressen dann aber Gammelfleisch), aber für die Afrikaner „geht’s schon noch“ – sollen die die Überreste von den Knochen abnagen. Wenigstens noch verkauft. Und die Einheimischen, die kaufen natürlich das billigere Erzeugnis .. aus Europa, anstatt ihr Heimisches. Dann bricht bei denen die Wirtschaft zusammen und wissen nix mit sich anzufangen außer Revolution (wenn auch berechtigt) und Flucht. Der Afrikaner ist nicht der einzige, der auf „Geiz-Ist-Geil“ getrimmt ist, wir können uns da schön selbst an die Nase packen. Also was ist das mit dem „Wettbewerb“? Und andere Unternehmen sind nicht besser. Monsanto nutzt den Freihandel auch schamlos aus. Und Apple z.B. produziert in China. Dass sie in China produzieren finde ich an sich gar nicht so schlimm, nein, aber die Umstände in denen produziert wird. Die finde ich schlimm. Fabriken verlegen, weil Arbeitsplätze woanders günstiger sind … kann man sich streiten, aber das sind nicht die einzigen Gründe. Die anderen Gründe sind aber leider nicht streitbar. Umweltstandards, Arbeitnehmerrechte zum Beispiel. Unternehmen verlegen Fabriken mit dem Argument „Freihandel“ auch um die teuren Umweltstandards zu umgehen in ihren Heimatländern .. das ist überhaupt nicht okay. Und die billigeren Arbeitsplätze werden dort auch nicht fair bezahlt im Verhältnis ihrer Kosten und dem Stand des Unternehmens. Die werden dort trotzdem mit Hungerlöhnen abgestraft, „aber wenigstens können sie froh sein überhaupt Arbeit zu haben, nicht wahr, hohohohoho?“ Und die Unternehmen, die so ehrbar sind und das nicht mitmachen wollen, die werden noch bestraft durch den Freihandel, weil sie „so blöd sind“, dass sie nicht auf diese hart erarbeiteten Standards scheißen und gehen wahrscheinlich sogar bankrott oder führen von nun an ein Schattendasein.

      Und selbst wenn wir das alles ausblenden, selbst dann können wir den „Wettbewerb“ nicht ernstnehmen. Saturn oder Mediamarkt? Du landest immer bei Metro. Oder Porsche, Audi, Skoda und Seat, die kannst du richtig gegeneinander ausspielen, nicht wahr? In Wahrheit kaufst du immer bei VW ein. Tankstellen genauso (Parallelverhalten). DAS ist echter Wettbewerb, nicht wahr? Okay, du kannst dich entscheiden zwischen VW, BMW und Mercedes, aber die machen sich den Markt doch kaum streitig. Autos sind eine Religion, da sind Religiöse am Steuer. Nicht alle, aber sehr viele fahren aus Überzeugung schon seit Jahrzehnten nur Marken des gleichen Unternehmens. Die teilen sich den Markt untereinander auf. Genau wie die Stromanbieter in Deutschland. Alle haben sich auf einen bestimmten Teil von Deutschland eingeschossen. RWE, E.On, Vattenfall. Die machen sich den Markt gar nicht mehr streitig, Wettbewerb (=der Druck besser oder günstiger sein zu müssen) ist für die gar nicht ausschlaggebend.

      2) Konzernbildung.
      Ein weiterer sehr wichtiger Faktor. Freihandel begünstigt tendenziell die Herausbildung von Konzernen, sogar Monopolen. Durch einen Freihandel in Verbindung mit zu schwachen Konkurrenz-Ländern, haben ohnehin schon starke Unternehmen ein ZU leichtes Spiel ihre Marktmacht noch weiter auszubauen. Entweder kaufen sie ihre Konkurrenz auf, oder sie wird in Grund und Boden gewirtschaftet. Nur wer Glück hat (Fehleinschätzung -> IBM z.B.), oder Kartellämter / Urteile zu Hilfe kamen, kann vielleicht selbst zu einem Konzern aufsteigen .. dann hat man zwar kein Monopol, aber ein Oligopol – auch nicht besser, wenn die sich absprechen. Und es ist eine völlig anerkannte Methode seine Konkurrenz aufzukaufen. Bestes Beispiel dafür ist wohl Microsoft, die über Jahre immer wieder spezielle Produkte einfach übernommen hatten. Oder Google, die auch. Mit Wettbewerb hat das wenig zu tun. Zumal diese Unternehmen sich auf ihrem Markt so spezialisiert haben, dass sie quasi keine Konkurrenz haben. Microsoft ist zum Beispiel kein Konkurrent von Google, nicht im Hauptgewerbe. Microsoft spezialisiert sich vor allem auf Hardware und dazugehörige Betriebssysteme im PC-Bereich. Google konzentriert sich auf Internetdienste besonderer Art (Suchmaschine, Wissen, Videoplattform). Facebook auf ihr „soziales“ Netzwerk (ich würde es eher asoziales Netzwerk nennen). Apple konzentriert sich auf Mobiltelefone, die allerdings schon mit großen Konkurrenten (Samsung vor allem, das allerdings auch auf anderen Gebieten stark vertreten ist (Bildschirme generell)). Nur nach und nach versuchen die einzelnen Giganten doch etwas in andere Bereiche vorzudringen. So stieg Microsoft zum Beispiel, und Google auch, in den Mobiltelefon-Markt ein .. obwohl der Zug längst abgefahren war. Dort führen sie bisher ein Schattendasein in der Hoffnung irgendwann die Gunst des Marktes zu bekommen (die Gunst der Käufer). Microsoft versuchte es aber auch bei Spielekonsolen (Xbox vs PlayStation – da treffen ebenfalls Religionen aufeinander). Facebook versucht sich nun mit News und Google will die Marktmacht im Internet noch weiter ausbauen. Die Giganten versuchen sich zwar gegenseitig etwas den Markt streitig zu machen, aber von Konkurrenz und Wettbewerb kann dennoch keine Rede sein, solange Apple noch Telefone im oberen Hunderter-Bereich oder gar Tausender-Bereich auf den Markt wirft. Sogar bekackte Schreibwaren-Läden sahen/sehen sich gezwungen in Ketten zu gründen oder zusammenzuschließen, zB McPaper, Pfennigpfeifer (-> Management Trust Holding AG: Pfennigpfeiffer, Libro, MäcGeiz, und viele mehr aus anderen Branchen).

      Das ist die Konzernseite. Aber wie sieht es bei den lokalen Anbietern aus, die nicht so große Reichweite haben? Die sehen sich schon seit Jahrzehnten in der Misere. Weil sie ihre Produkte nicht loskriegen. Die Konzerne können aufgrund ihre Größe allein schon derartig viel günstiger produzieren und anbieten, dass kleine Unternehmen schon strukturell keine Chance haben. Und dieser Trend nimmt weiter zu. Problem an der Sache ist die damit verbundene Macht. Es wäre ja schön, wenn die Konzerne den Willen der Kunden .. der MENSCHEN! vor allem beachten würden. Tun sie aber nicht. Mit der Marktmacht wird nicht nur tendenziell die Qualität schlechter (da der Qualitätsdruck der Konkurrenz) entfällt, – wobei selbst das eine Farce ist, denn es ist weithin bekannt, dass die Konzerne nicht nur Premium-Produkte anbieten, sondern gleichzeitig auch günstige Produkte auf den Markt werfen um a) Rohstoffe, die nicht zum Erfolgsrezept passen auch zu verwerten und b) um auch im Discount-Bereich noch Umsatz zu generieren – sondern auch die Preise werden wieder höher. Weil der Kunde einfach gar nicht mehr die Wahl hat. Er kann sich dann zwar zwischen den Konzernen/Ketten entscheiden, aber die fahren im Großen und Ganzen die gleiche Strategie, sodass der Käufer so oder so das Nachsehen hat.

      Und zu allem Überfluss, als würde das nicht reichen, versuchen diese Unternehmen dann noch die Politik zu beeinflussen zu ihren Gunsten. Da reicht ihnen nicht mal mehr der Freihandel, dann wollen sie auch noch unfairen Freihandel, Schiedsgerichte und Abschaffung/Lockerung des Verbraucherschutzes. Das ist nicht das Resultat einzelner irrer Manager-Geizhälse, sondern ist ein systematisches Problem des Kapitalismus. In einer Welt, wo Gewinn die entscheidende Größe ist, KANN es tendenziell nicht anders sein, dass Unternehmen immer wieder versuchen ihren Gewinn zu maximieren – im letzten Schritt auch mit unfairen Mitteln – die letzte Konzequenz. Der Leidtragende ist am Ende immer der Mensch. Und ich sage bewusst „der Mensch“, weil es „der Mensch“ ist und nicht „der Normalbürger“. Das ist im Kontext der Verhältnisse von 62 zur Hälfte der Menschheit eine legitime Verallgemeinerung.

      —–

      Die Pro-Argumente von Freihandel sind ja okay („Innovation“ und „Mehrung des Wohlstandes“), haben aber bei weitem nicht die Tragweite und können genauso kritisch betrachtet werden (sollten sie auch).
      Freihandel ist zum Beispiel gut für Produkte, die es in bestimmten Gebieten überhaupt nicht gibt. Aber dieser Freihandel darf nicht ausgenutzt werden. Momentan ist es selbst für diese Produkte besser für die heimischen Anbieter, wenn es diesen Freihandel nicht gäbe.

      Zum Beispiel Schokolade. Es sind keine afrikanischen Konzerne, die uns ihre Kakao-Bohnen zum Spottpreis anbieten. Nein, es sind europäische und amerikanische Konzerne, die von heimischen lokalen Kakao-Bauern (die im Weltmarkt enorm unter Druck stehen) zu Börsenkonditionen die Rohstoffe einkaufen (Lebensmittel-Spekulation lässt grüßen) und dann zu Produkten verarbeiten, die sich diese Bauern selbst nie leisten können werden. Aber wir .. ja wir können uns die Tafel Schokolade dafür für 45 Cent leisten (Goutier), teilweise auch für nur 39 Cent. Das nennt man dann wohl „FairTrade“ .. oder war das Milka? Das ist wohl diese Art „FairTrade“, bei dem die Konzerne versuchen „Unkräuter“ mit Glyphosat zu vernichten und die „Nutzpflanzen“ mittels Genetik zu optimieren, damit auch diese Pflanzen irgendwann genauso krebserregende Erzeugnisse abwerfen, wie unser toller Dosen-Genmais. Aber hey, den Bauern geht es immer noch dreckig.

      Anderes Beispiel: Uran-Vorkommen. Ja, Uran gibt es auch bei uns (wurde zB von der DDR abgebaut – Wismut (S)AG könnte vllt einigen ein Begriff sein (heute Wismut GmbH)), aber heute wollen wir uns doch dafür nicht mehr die Finger schmutzig machen – und unsere tolle Landschaft nicht verpesten. Aber in Afrika, da gibt’s ja eh nur Wüste, warum können die das nicht machen? Wenn Afrikaner dann Krebs kriegen und qualvoll verrecken, interessiert das in Europa auch keine Sau. Und dafür brauchen wir Freihandel, damit die europäischen, amerikanischen und asiatischen Konzerne noch besser ihren Kernenergie-Gewinn maximieren können – der, blöd wie wir sind, von uns auch noch in Milliardenhöhe subventioniert wird – weil sonst der Strompreis steigt. *lolwut* *roflcopter*

      —–

      Ja, Freihandel ist schon eine tolle Sache. Und was für tolle Vorteile wir dadurch genießen, unbeschreiblich. Aber dann aufregen, wenn („Wirtschafts-„) Flüchtlinge an unserem Wohlstand teilhaben wollen. Jaja, so kennen wir uns doch am besten. Die Arschgeigen aus Europa und Amerika. Wenn’s uns gefällt, lassen wir es uns gefallen, aber wird es ungemütlich, dann müssen Mauern her.

      Grüße 🙂

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