A!018 – Was ist ein Wochenrapblick?

Freitag, 29. Mai 2015, 11:43 Uhr

Wir schauen, gemeinsam mit Moritz, Jung & Naiv, Tagesthemen, Zeit im Bild und heute Journal. Themen: Fifa, Fifa, Fifa, Gysi, Hunger in der Welt, Fifa, Wolfgang Schäuble.

(Überraschungsausgabe, anders als in A!017 angekündigt, hatten wir Zeit zum Fernsehengucken.)

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11 Gedanken zu „A!018 – Was ist ein Wochenrapblick?“

  1. Das war mal wieder ein sehr informativer und unterhaltsamer Podcast, danke. Die Chemie zwischen euch und Moritz schien auch zu stimmen. Habe allerdings noch ein paar Anmerkungen bzw. Fragen:

    1. Kennt ihr eigentlich Blumios Wochenrapblick namens „Rap Da News“ auf Yahoo? Wird zwar nicht im Fernsehen ausgestrahlt, sondern auf der Yahoo-Website, übrigens auch schon seit 2012, aber ich persönlich finde seine Wochenrapblicke deutlich bissiger in der Kritik und auch rap- und musiktechnisch spricht es mich deutlich mehr an. Was euch in der Hinsicht interessieren könnte, wäre eine Aussage von Blumio in einem Interview, in dem es um ein Angebot eines großen deutschen Fernsehsenders ging ( leider hat er keinen genauen Namen genannt und auch nicht ob es ein privater oder öffentlich-rechtlicher war ), dieses Format bei ihnen im TV einzubringen:

    https://www.youtube.com/watch?v=jCB_DdajCRs Ab 20:40

    Er hat das Angebot abgelehnt, als ihm aufgefallen ist, wie einseitig sich dieser Sender über politische Geschehnisse informiert und es gab auch Hinweise darauf, dass er bei der Themenwahl nicht unbedingt freie Hand hätte.

    2. Die Linkspartei ist nicht mehrheitlich für ein bedingsloses Grundeinkommen, sondern für eine sanktionsfreie Mindestsicherung. Über das Konzept des BGE wird lebhaft diskutiert und es gibt auch führende Politiker wie Katja Kipping, die es befürworten, aber die offizielle Position der Partei ist das nicht. Zudem finde ich nicht, dass es ein Grund ist aus der Partei auszutreten, nur weil man sich nicht über alles einig ist. Als Partei mit linkspluralistischem Anspruch sind solche Meinungsverschiedenheiten doch auch völlig in Ordnung. solange man sich in den Kernfragen einig ist.

    Frage an Tilo: Kannst du schon ungefähr sagen, wann es ein zweites Interview mit Gysi geben wird?

    3. Ich hab mich mal ein wenig informiert über die Geschichte des finnischen Bildungssystems und so wie es aussieht, scheint es nicht korrekt zu sein, dass das finnische Bildungssystem von dem der damaligen DDR inspiriert worden ist. Auf Wikipedia habe ich z.B. folgendes gefunden:

    „Paavo Malinen, der für das finnische Unterrichtsministerium die Länder des Ostblocks bereist hat, relativiert den Einfluss der DDR auf das finnische Schulsystem deutlich: „Der Empfang [in der DDR] war immer freundlich und die Gastgeber wünschten, dass man über ihre Errungenschaften … berichten würde, aber die Arbeit in der Schule wirkte immer sehr förmlich und pädagogisch steif.“ Tatsächlich war die Struktur der Grundschule dem schwedischen Modell nachempfunden, das aber weiter modifiziert wurde, um die individuellen Lernvoraussetzungen besser berücksichtigen zu können.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_Finnland#Geschichtliches

    Außerdem lässt sich wohl nicht schlüssig belegen, dass ausgerechnet die Gemeinschaftsschulen in Finnland zu den guten PISA-Testergebnissen geführt haben bzw. führen. Faktoren wie kleine Klassen, hohes Sozialprestige des Lehrerberufs, der Einsatz von Computern oder eine gute individuelle Betreuung sind wahrscheinlich wichtiger, was nicht heißen soll, dass ich gegen Gemeinschaftsschulen bin, im Gegenteil, aber womöglich wird das Bildungssystem der ehemaligen DDR etwas überbewertet.

    http://www.sueddeutsche.de/politik/ddr-legenden-auf-dem-pruefstand-schein-und-sein-1.151150-6

  2. Die gestrige Ausgabe war wieder sehr gut und Moritz wirklich sympatisch. Sehr gutes Interview!

    Ich habe ein paar Anmerkungen zum Korruptionsskandal der FIFA:
    Der Boykott der Fußballübertragungen durch ARD & ZDF würde wohl sehr viel Aufmerksamkeit erzeugen, in der Praxis aber nur wenig ändern. Bei der Tour de France sind ARD & ZDF nur einmal im Jahr 2007 vollständig aus der Liveberichterstattung ausgestiegen, aber die Tour wurde dann am nächsten Tag von ProsiebenSat1 gezeigt. Außerdem lief sie die ganze Zeit (auch in den nachfolgenden Jahren) auch auf Eurosport. In den Jahren danach gab verkürzte Liveberichterstattung bei ARD & ZDF (nachzulesen bei Wikipedia. Damals hat Zapp ziemlich oft darüber berichtet).
    Das heißt, dass die Fans die Radrennen sich immer live anschauen konnten (sofern sie diese Sender empfangen) und ich befürchte, dass dasselbe beim Fußball passieren würde. Die Qualifikationsspiele werden schon jetzt von RTL gezeigt und wenn sich ARD & ZDF nicht mehr um die Übertragungsrechte von WM, EM, CL oder Bundesliga bewerben, werden die privaten Sender sie übernehmen oder alternativ die Abozahlen von Sky massiv steigen. Das entlastet den Gebührenzahler, schmälert die Einnahmen der FIFA aber nur wenig.
    Das bringt mich zur Frage: Was hat sich eigentlich seit 2007 beim Radsport geändert?

    Vielleicht würde ein Boykott ausgehend von der deutschen Fußballnationalmannschaft mehr bringen und der FIFA größeren Schaden erzeugen.

    Jens Weinreich wäre wirklich ein super Interviewgast für euch. Vielleicht gekoppelt mit einer Sonderausgabe zur Sportberichterstattung von ARD und ZDF bei tagesschau un Co.

    1. (mit Jens Weinreich gibt’s einige Jung & Naiv Folgen bereits.)

      Es ist klar, dass ein FIFA/UEFA-Boykott der Öffis erstmal wenig bringen würde. Einiges aber doch: öffentliche Aufmerksamkeit, weniger Geld für FIFA/UEFA weil weniger Konkurrenz im Wettbieten…

      Zum anderen darf das Argument „Ja, aber dann läufts halt bei RTL“ nicht zählen. Die Öffis sind zwar konzernähnlich, aber arbeiten im öffentlichen, gesellschaftlichen Auftrag. Sie werden gesellschaftlich, wenn auch ungenügend, kontrolliert. Sie müssen andere Werte vertreten und für diese einstehen.

  3. Hallo Leute,
    ich verfolge euren podcast auch schon seit längerem und bin durchaus positiv von eurer Arbeit überzeugt. Zudem schau ich auch Tilos BPK regelmäßig.
    Was mich aber in der letzten Folge sowie in dem interview von Tilo mit Gregor Gysi gestört hat, war die ziemlich einsetige Berichtersattung, die ihr gleichzeitig auch immer kritisiert.

    Ich muss sagen das ich Gregor Gysi auch ziemlich gut finde und vieles von dem unterstütze was er sagt, aber es gibt auch Kritik an seiner Person, insbesondere zu seiner DDR Vergangenheit.
    Als er in der DDR als Anwalt tätig war hat er einige seiner Klienten verraten und detailliert an die Stasi berichtet, um Schaden vom Staat DDR abzuwenden. Es gibt dazu eine Dokumentation „Die Akte Gysi“ in der Näheres zu seinen Aktivitäten berichtet wird.
    Trotz der sehr eindeutigen Beweislage stretet Gysi bis heute zu dem Thema alles ab.
    Einige kritische Fragen hätte ich schon zu einem Portrait zu seiner Person erwartet, gerade wenn Tilo Jura studiert hat.

    Was mich noch stört ist, dass Gysi die Mitgliedschaft seines Parteigenossen Liebig in der Atlantikbrücke verteidigt, die wie kaum eine andere Lobbyorganisation für Krieg wirbt. Für eine Anti-Kriegspartei ist dies meiner Meinung nach ein NoGo und die Begründung, dass Liebig die „linken Interessen vertritt und einfließen lässt“ erscheint mir in einer Kriegslobbyorganisation als eine sehr sehr fadenscheinige Begründung.

    Alles in allem hätte ich, auch im podcast mehr Objektivität erwartet. Mir kam der Eindruck einer Gysi Werbesendung statt eines journalistischen Beitrags.

    Ich muss aber trotzdem sagen das ich eure Arbeit gut finde. Ich hoofe ihr könnt die Kritik für euch aufhehmen und vllt sogar daraus lernen. Vielleicht gibt es eine Chance beim nächsten mal die kritischen Fragen zu stellen.
    Nichts desto trotz würde ich mich über eine Stellungnahme von euch freuen.

    Gruß Josef

    1. Unsere Stellungnahme fällt in dem Fall etwas knapp aus: Wir sind zwar Journalisten, aber der Podcast ist nicht in erster Linie ein journalistisches Produkt. Wir verfügen beispielsweise über keinerlei Mittel, um die Fernsehnachrichten anders oder besser zu machen – wir können sie lediglich gucken und kommentieren.

      Zu Gysi. Die Vorwürfe sind bekannt. In den Fällen halte ich mich nicht an die öffentliche Meinung, sondern an die Richtersprüche. Und es wurden hierbei etliche gesprochen.

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