A!066 – Paris

Montag, 16. November 2015, 12:05 Uhr

Wir reden mit dem Chefredakteur von Bild.de, Julian Reichelt, über die Nachrichtenlage von Paris, Bilder in den Medien, Edward Snowden und Massenüberwachung. Dann lesen wir die Texte eines FAZ-Herausgebers und des Springer-Chefs. Danach gucken wir eine ausgefallene ZDF Nachrichtensendung, die per Periscope doch stattfand. Anschließend noch ein bisschen Bericht aus Berlin. Themen: Terror und Flüchtlinge.

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77 Gedanken zu „A!066 – Paris“

  1. Herr Reichelt widerspricht sich selbst.
    Einerseits soll jeder Bürger das Recht haben zu verschlüsseln, also das Recht haben, sich der gesamten geheimdienstlichen Auswertung zu entziehen, andererseits sollen Terroristen, die aber Teilmenge der Bürger sind, nicht verschlüsseln dürfen bzw. deren Verschlüsselung entschlüsselbar sein.

    Das funktioniert nicht, das ist ein Widerspruch. Entweder kann sich jeder vollständig der geheimdienstlichen Auswertung entziehen bzw. versuchen sich so gut wie möglich zu entziehen oder niemand kann dies.

    Seinen Gedanken zu Ende gedacht würde bedeuten, jedem eine Verschlüsselung anzubieten die aber jederzeit vom Geheimdienst entschlüsselbar wäre. Das ist gleichzusetzen mit gar keiner Verschlüsselung.

    Die Enthüllungen Snowdens dienen auch keiner Stärkung des Terrorismus, belege dafür außer Aussagen der Regierungen und der Geheimdienste selbst exisitieren nicht. Denn so klar, wie Herr Reichelt die Situation darstellt ist sie keineswegs.
    Nur weil Terroristen von Snowdens Enthüllungen wissen, wissen sie noch lange nicht alles. Selbst Julian Reichelt kennt die Dokumente Snowdens nicht. Möglicherweise gibt es also Techniken der Geheimdienste die uns noch unbekannt sind und damit auch den Terroristen. Damit bleibt am Ende der Überlegung nur die Erkenntnis, dass Snowden uns sensibilisiert hat für Geheimdienste die zunehmend ein Staat im Staat werden und somit die Demokratie unterlaufen.

    Massenüberwachungen der Geheimdienste gab es außerdem schon vor 9/11, auch diese konnten den Anschlag nicht verhindern. Wir begeben uns dabei doch in eine Sackgasse, bei der Julian Reichelt glaubt, wenn wir nur genug überwachen, Anschläge verhindern zu können. Das wird nicht erfolgreich sein.

    Überhaupt existieren nur zwei Dinge wie mit Terrorismus umgegangen werden muss.
    1. Ertragen und darüber stehen
    2. Terrorismus an der Wurzel mithilfe von sozialen Verbesserungen, Ökologie und Ökonomie ausrotten. Niemals aber den Versuch unternehmen, Terrorismus mit Krieg zu bekämpfen.

  2. Schade, dass ihr Typen wie Julian Reichelt eine Bühne bietet. Ihr ladet doch auch nicht Frauke Petry in die Sendung ein.

    1. Gehörst du auch zu denen, die sich für die letzten schlauen Menschen auf der Welt halten und glauben, es hören ansonsten nur Idioten zu, die unseren Ausführungen oder denen unserer Gäste blindlinks verfallen?

    2. Was war denn der Punkt der dazu führte gerade diese Person einzuladen zu diesen Thema und nicht jemand anderen? Was war aus eurer Sicht da der Mehrwert gegenüber anderen möglichen Kandidaten?

    3. Nach der Logik könntet ihr aber auch Neo-Nazis in den Podcast einladen. Weil dadurch wird sicher niemand zum Nazi.

    4. Wie kommst Du auf diesen abstrusen Gedanken?

      Ich bin nur der Ansicht, dass Bild.de seine Leser gegen die Griechen aufgehetzt hat mit einer ekelhaften Kampagne, welche die Fakten völlig verdreht hat. Negative Krönung war die Selfie-Kampagne auf der Website. Und daher sollte man diesen Menschen keine Plattform mehr bieten. Aber ich fürchte beim Thema Griechenland werden wir nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

    5. Die BILD-Zeitung war die einzige, die Klartext beim Thema Griechenland geschrieben hat, von daher fand ich es gut, das man Herrn Reichelt eingeladen hat. Klar, dass man damit einige Linke provoziert.

  3. (Vorbemerkung: Ich habe erst bis Minute 26 gehört)

    Herrn Reichelts Argumentation bezüglich Snowden ist bereits auf einer fundamentalen, sachlichen Ebene schlicht und einfach nicht begründet.

    Edward Snowden selbst hat – so wie es sich zumindest mir darstellt – erstmal gar nichts selbst veröffentlicht, sondern die Entscheidungen darüber was gesellschaftlich Relevant ist, und was nicht, bewusst Journalisten überlassen. Mehr Verantwortung geht eigentlich gar nicht.

    Ich finde diese unseriöse Herangehensweise von jemandem, der immerin einen Chefredakteursposten bei Bild Online innehat, spricht Bände.

    1. Noch eine kleine Ergänzung (bin jetzt mit dem Interview durch): Ich finde es interessant mit welchem Selbstverständnis Herr Reichelt auf der einen Seite eine offene gesellschaftliche Debatte über Überwachung befürwortet, und auf der anderen Seite bereits nichtmal grundlegendes Faktenwissen parat hat. Entweder er hat es tatsächlich nicht mitbekommen, oder er manipuliert absichtlich. Egal was es am Ende ist, beides ist eher suboptimal für jemanden in seiner Position.

    2. PGP und TOR gab es schon weit vor den Snowden Enthüllungen. Jede Technologie wird nunmal missbraucht. Sei es für das Positive oder Negative.

      Das Bild was konservative wie der Hr. Reichelt und co immer haben, ist, dass die Menschen in der arabischen Welt alle in Höhlen leben.
      Das Bildungssystem in z.B. Syrien ist/war besser als das in Deutschland.

      Es gibt aber einen schönen Artikel aus der Welt (o;.
      http://www.welt.de/wissenschaft/article13137138/Konservative-haben-groesseres-Angstzentrum-im-Hirn.html

  4. Ich dachte immer Snowden hat nichts veröffentlicht. Er hat seine Daten gesammelt und Journalisten weitergegeben. Ihn für konkrete Veröffentlichungen zu verantworten ist völlig absurd.

    Ich bin erst bei 26min aber schon jetzt zutiefst schockiert von dem Weltbild das Julian offenbar hat.

    1. Stefan, Tilo, Ihr seid einfach zu nett.
      Ihr laßt den Herrn Reichelt minutenlang gegen Edward Snowden hetzen, was ja noch okay ist – der Typ hat eine Agenda und je länger er spricht, desto offensichtlicher wird es, daß er eigentlich gar nicht weiß, wovon er spricht.
      Aber dann laßt Ihr Euch einfach von ihm ins Wort fallen, und dann seiert er nochmal minutenlang darüber, und Eure Argumentation geht komplett vor die Hunde.

      Mal ein paar Dinge die mir so zu ihm einfallen:
      Bisher wurde noch kein einziger Terroranschlag durch Überwachung aufgedeckt oder gar verhindert. Frankreich hat eine Vorratsdatenspeicherung, es hat weder Charlie Hebdo noch den 13.11. verhindert. Deutschland hat keine, und trotzdem waren es offenbar unsere Sicherheitskräfte, die einen schwer bewaffneten Mann auf dem Weg nach Frankreich aus dem Verkehr gezogen und dadurch möglicherweise noch mehr Tote verhindert haben.
      Nicht nur, daß die Massenüberwachung nichts bringt – die Dienste können doch nichtmal nachträglich aufklären, wie die Planung abgelaufen ist – sie bindet auch wichtige Kräfte und Mittel. Durch die Vergrößerung der Geheimdienste fehlt das Geld um Polizisten oder Sozialarbeiter einzustellen, die auf der Straße für Ordnung und Gerechtigkeit sorgen würden.

      Danke von meiner Seite, daß Ihr dieses Interview gemacht habt 🙂

    2. Sorry, nochein Nachtrag:
      Herr Reichelt mag den deutschen oder US- Behörden so sehr vertrauen wie er will, daß die seine Daten nicht mißbrauchen. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, daß das ein Trugschluß ist. Die Geheimdienste arbeiten gerne und eng mit den Sicherheitsapparaten von diversen Diktaturen zusammen. Sei es, um Gefangene Folterpraktiken auszusetzen, die in westlichen Ländern zu Recht verboten sind. Aber auch in der trügerischen Hoffnung, diese Dienste könnten im Gegenzug selbst Erkenntnisse über Attentäter oder Extremisten im Austausch anbieten.
      Solange er sich nur auf dem Boden der BRD aufhält ist er natürlich sicher.

    3. A propos „die Dienste“:
      „Was der BND zum Beispiel zu Syrien abgegeben hat, war solch haarsträubender Blödsinn, noch nicht einmal politisch gefärbt, sondern einfach komplett ahnungslos, dass es mehr aussagte über den Bundesnachrichtendienst als über die Lage im Land.“
      Aus dem Interview mit einem Kriegsreporter, der vor Ort war, zur Zeit bei Kress nachzulesen.

  5. Moin, übrigens zu den Gore-Bildern… wer bringt die ersten online. Das war meiner Beobachtung nach 4chan und Krautchan die das Zeug auch aus dem Deepweb hatten nehme ich an^^ Deswegen verstehe ich nicht wie man da so sinnlos bei Bild „Reporter“ in alle Welt sendet wenn die krassen Bilder eh schon online sind und durchsickern 😛

    Grüße Nils

  6. glaubt Herr Julian Reichelt wirklich den Misst den er redet. Er hält den westlich- militär- politisch und geheimdienstlichen Terror für völlig legitim ?? Dieser Mann will die öffentliche Meinung mit prägen. ??

    Wer diesen aktuellen Terror glaubt, so wie dieser Medial präsentiert wird, dem kann man nicht mehr helfen.
    Den Film https://www.youtube.com/watch?v=D8mnPi2bWG0 lege ich nochmals in Zentrum.
    Der Kern dieses Filmes, offenbart sich am Ende des Filmes. (wenn man es verstehen will)
    Die Drahtzieher allen Übels bleiben immer im Schatten.

    In der jetzigen aktuellen Lage werden gar keine diplomatischen Wege mit der ISIS gesucht.
    Es wurde eine Tat gesucht und installiert, um ein Urteil zu fällen.

    Es darf und kann nicht sein, dass Russland in der Zusammenarbeit mit Assad in Syrien das Machtverhältnis zu Gunsten von Assad und Russland verändert.
    Einem starken Syrien unter der Kontrolle von Russland ?? (Öl )

    Krieg der jetzt vom Westen (NATO) geführt wird und werden soll, beinhaltet nicht die ISIS sondern das Land Syrien „ohne“ dem Hilferuf von Assad wie bei Russland.

  7. Ich weiß es wurde schon gesagt aber ich möchte es noch mal wiederholen weil es mich während des Podcasts in den Wahnsinn getrieben hat: Meins Verständnis zufolge fällt die Schuld bezüglich der Veröffentlichungen nicht auf Snowden sondern auf die entsprechenden Medienhäuser.

  8. Sehr gelungenes Interview und Respekt, dass Julian Reichelt überhaupt für so ein Gespräch zur Verfügung stand, das rechne ich ihm hoch an, gerade in dieser Zeit.

    Ich finde es ist ein wichtiger Schritt zu besserem Journalismus, mit den Menschen – auch der vermeintlich „anderen“ Seite – überhaupt erst einmal zu reden. Nur so lässt sich eine extreme Polarisierung, ja gar Parallelwelten wie in den USA, die den konstruktiven politischen Diskurs massiv untergraben, verhindern. Denn so sehr man Julians offensichtlichem Grundvertrauen gegenüber dem Staat oder der Verurteilung Snowdens widersprechen kann, es fallen durchaus legitime Argumente (eine Sensibilisierung und damit erhöhte Erfolgschancen von Terroristen beispielsweise halte ich nicht für völlig abwegig, auch wenn ich Snowden insgesamt anders bewerten würde). Nur im Diskurs mit Andersdenkenden werden diese Argumente mit dem Nachdruck und der Gleichwertigkeit vorgetragen, wie es für das Verständnis der Motivationen der politischen Gegenseite und die differenzierte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen notwendig ist. Mir hat das Gespräch noch einmal eine wichtige („Sicherheitskreis-„)Perspektive auf den Geheimdienst- und Terrorkomplex gegeben und ich denke es ist wichtig die Lage auch aus dieser heraus zu betrachten, um sich eine fundierte Meinung bilden und mit der Gegenseite auf einer Ebene diskutieren zu können.

    Ich jedenfalls finde es beruhigend zu wissen, dass selbst bei der zurecht oft verabscheuten Bild-Zeitung in Führungspositionen Menschen sitzen, mit denen man sich wenn es darauf ankommt zivilisiert unterhalten kann und deren Analysen teilweise nicht so weit von den eigenen entfernt sind, auch wenn man politisch anderer Meinung ist. Also ladet gerne ab und zu weiter solche Gäste ein, es bereichert die Sendung sehr.

  9. Hallo Jungs,
    diese Art der Aufarbeitung über die Pariser Terroranschläge hat sehr sehr gut getan, natürlich auch der Einblick in die Arbeit von Deutschlands klick-relevantesten Online-Redaktion (und später der irrelavantesten Fernsehredaktion).
    Auf der Suche nach einem neuen Namen für IS oder ISIS oder ISIL müsst ihr leider Da’esh ausschließen, denn es ist nur das arabische Akronym (DAwlah islāmiyah fī ʿIrāq wa SHām = Republik islamisch in Irak und Syrien) mit derselben Bedeutung.
    Gruß, Nora

  10. Hi zusammen,

    wisst ihr was ich gar nicht verstehe… könnt ihr noch nicht wissen^^, darum führe ich den Gedanken mal aus:

    Eigentlich hat das mit dem Stress in der dritten Welt ja erst angefangen, seitdem unsere Konzerne die Sache mit der Globalisierung in Angriff genommen haben. Zuvor hat man sich von dort die Rohstoffe besorgt und mit kleinen Geschenken an Waffen und Luxus die gute Freundschaft erhalten.

    Aber als die Durchschnittsbevölkerung zuerst einen TV und später sogar Internet bekam, haben die gemerkt, wie arm sie eigentlich dran sind. Zum Glück sind die noch nicht durchalphabetisiert… man stelle sich mal vor, jeder Hungerleider auf der Welt sieht die Bilder von unseren Straßen und versteht möglicherweise auch noch unsere Sorgen… ja der würde sich ja sofort auf den Weg machen!

    Da kann man ja auch mal die DDR zu Vergleich herziehen. Die haben brav in den Gefängnissen für Ikea gearbeitet. Haushaltsgeräte von OTTO und Neckermann haben uns gute Technik zum kleinen Preis geliefert. Die Mauer hat das Zeug durchgelassen und dafür gab es Divisen.

    Wer hat am Ende gegen den Staat rebelliert? Die Jungen, welche die Piratensender und die Volksverhetzende Musik gehört haben.

    Ich war eben aus Interesse mal auf der BILD-Seite. Schaut mal die Grafik zum IS an:

    http://www.bild.de/politik/ausland/isis-terroristen/fliegt-lufteinsaetze-in-rakka-43418240.bild.html

    Eigentlich sind die unsere Traumverbündeten!

    Keine Musik, kein TV, lässt sich durch ein par Autoritäten sicher noch auf Handys und Internet erweitern… ja was wollen wir denn mehr?

    Wir verhandeln einen Frieden, die ganzen arabischen Staaten werden aufgelöst, wir geben denen die Freiheit das untereinander auszumachen. Dann gibt es eben einen Perserstaat und einen Kurdenstaat und den IS und noch 100 andere Völkerstaaten. Kann uns doch egal sein. Uns interessieren die Rohstoffe, nichts weiter. Und wenn mir jetzt jemand mit Menschenrechten und Demokratie kommt, der hat den Schuß nicht gehört! Nicht mal an einem deutschen Mittagstisch geht es demokratisch zu!

    Wie die sich da unten organisieren geht uns doch wirklich an der Periferie vorbei. Die größten Schurken von denen werden dann die Anführer und denen schicken wir wie jetzt auch genügend Waffen um ihre Leute im Griff zu behalten, ausreichend um sich mit ihren Nachbarn zu zanken und auf keinen Fall nur annähernd genug um uns gefährlich zu werden.

    Ist jetzt vielleicht ein bisschen zynisch, aber so scheint ja die Welt zu funktionieren. Sonst würden die Flüchtlinge, die hier ankommen bestimmt besser behandelt werden.
    Diejenigen, die auf der großen Bühne in unserem Land stehen und die Meinung so vieler prägen scheinen es ja auch auf so etwas anzulegen.

    Ok, dieser geopolitische Mist, der zwischen den USA, Russland und China so schwebt, der scheint mit meinem Vorschlag nicht so ganz überein zu stimmen.

    Vielleicht sollten die einfach mal aufhören immer an diesem Teil der Erde herumzuzerren. Ok, die Russen haben zwar selbst genügend Öl aber die USA und China, die EU nicht zu vergessen wollen gerne aus diesem Honigtopf schlecken… Die Russen haben natürlich auch ihre Interessen. Seit der Kack in Georgien und der Ukraine wissen die Russen ja, wie der Westen so vor geht. Da haben die natürlich kein Interesse, die weiche russische Flanke noch weiter zu offenbaren.

    Ach war die Welt noch schön einfach als es noch kein Internet gab 😀

    Die Nachrichten konnten schreiben was sie so wollten, konnte ja eh kein normaler Bürger überprüfen.
    Die Kinder haben noch Fußball auf dem Rasen und nicht an der PS III gespielt – wir hatten ein klares Feindbild und zudem war ich 8 Jahre alt 😀

    Grüße

  11. Hi!

    Danke wieder für eine tolle Folge!

    Auch mir kam das Interview mit Julian nicht sehr Kontrovers vor, was ich begrüße. ^^
    Ihr habt nachgefragt, aber auch gleichzeitig ein Weiterkommen des Interviews gewährleistet.
    Super Kombination, habt Ihr echt gut gemacht.

    Daesh
    Habt Ihr diese Bezeichnung nur gelesen, oder warum sprecht Ihr das „Däschsch“ aus?
    https://en.wikipedia.org/wiki/Dash

    Müsste es nicht „Da-Isch“ ausgesprochen werden?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_(Organisation)#Namen

    So zumindest erklärt es die Zeit:
    http://www.zeit.de/2014/45/name-islamischer-staat-isis
    😉

    Englische Clips
    Danke dass Ihr mein Anliegen in der letzten Folge aufgegriffen und beantwortet habt.

    Jedoch scheint es wohl so, dass Ihr mich missverstanden habt.
    Ich wollte natürlich keine redaktionelle Aufarbeitung, von dem, was in Englisch gesagt wurde oder dass eine deutsche Übersetzung im Nachhinein rein geschnitten wird.
    Mir würde es schon reichen, wenn nach dem Clip Bezug auf den Inhalt genommen wird und nicht nur auf der Metaebene weiter gesprochen wird.
    Aber es ist ja nur eine Bitte und es ist völlig in Ordnung, wenn dieser nicht nachgekommen wird.
    Völlig klar, wenn euch das zu viel wird, jedes mal noch den „Satz für den Fabian“ mit einzubauen. 😉
    Vielleicht lerne ich es dadurch, Inhalten auf Englisch besser zu folgen.

    Gruß und immer weiter so
    Fabian

    1. Ich finde diesen Vorschlag gut. Mein Englisch ist jetzt auch nicht so prickelnd das ich dieses Politik und Pressesprech drauf habe ^^ Naja, nach 13 Jahren aus der Schule und englisch meist im Porno 😉 Was kann man da erwarten.

      Aber Tilo hat doch sogar in den USA gelebt, für den müsste es doch ein leichtes sein, den „Witz“ nochmals in Deutsch zu sagen. Ich glaube, auf diesem Podcast tummeln sich viele Leute, die echt etwas in der Birne haben. Die Englisch soweit ziemlich gut verstehen. Doch unsere Politiker geben sich auch die größte Mühe nicht verstanden zu werden, da fällt es in der Fremdsprache natürlich um so schwerer.

      Aber es ist schon beeindruckend, wie gut die Amis daran sind, ein großes Schauspiel aufzuführen. Wenn man da im Vergleich Europa nimmt, leben die echt in einer völlig anderen Welt.
      Ist jetzt vielleicht ein etwas seltsamer Vergleich, aber je mehr ich über Amerika erfahre und mich so damit auseinander setzte, so scheinen die Amis wirklich einen Traum zu leben.
      Fast wie eine Fantasiewelt.

      Grüße

  12. Mich stört dieses Generationenungleichgewicht – über die 27 jährigen Attentäter berichten Journalisten, die 30 Jahre älter sind und Reichelts, die sich deren Duktus angeschmiegt haben. Reichelt scheint Snowden ein klein wenig für einen Verräter zu sehen – nur was macht er. Hat er nicht auch ein ganz kleinwenig Werte der Aufklärung selbst verraten? Zerstören nicht die Berthold Kohlers/ Babyboomer dieser Welt ein kleinwenig Demokratische Werte? Darf ich keine BURNER PHONES/herausnehmbare Akkus benutzen? Weil ich NoiseSmurf/CO-Traveler und dann Squeaky Dolphin JSOC-Trig/HSOC-Trig für GITMO-STASI halte? Nur Iphones?

    (P.S:. Reichelt will uns die Welt erklären, aber versteht nicht – warum Snowden in Moskau/Assange in London ist . Was macht er bei Bild Menschen dümmer machen? 24/7?)

    Babyboomer noch vom kalten Krieg Indoktriniert wollen informieren, es kommt aber einem so vor, als wenn Phrasen aus Vergangenen Zeiten wiederbelebt werden und die wie in „Shawn of the Death“ Angst haben dort draußen von Zombie angebissen zu werden – während viele die in den 80ern und 90ern geboren sind sich mit Arabern auf Englisch besser unterhalten können, als mit den Babyboomern – die alle Posten bis zu ihrem Ableben hier besetzen.

    Neben der agitatorischen Problematik gibt es aber auch Strukturelle Probleme, die nicht nur mit Sozialarbeit zu beseitigen sind und teilweise aus agitatorischen Problematik/Geschichte + Geo-strategischen Interessen entstanden sind.

    Vorher, bevor man jetzt Stellschrauben verschieben sollte, sollte man aber sich auch dem Menschlichen Phänomen der Katharsis bewusst sein – will ich vorab erwähnen.

    Dirk Baecker schneidet in dem Link an – , das Terror als Weg aus der Isolation genutzt wird, erinnert mich an Schlingensief, der mal Michel Friedman fragte, ob der Angriff auf das Worldtradecenter für ein Kunstwerk halte – und der sonst so eloquente Friedman Probleme hatte das argumentativ zu entkräften.

    Wir sollten uns fragen, was für eine Gesellschaft wir künftig haben wollen und ob die Kernthese aus Hitlers Mein Kampf: Alle Räume sind besiedelt, es folgt der Kampf um Lebensraum, sowie die Binsenweisheit, das Menschen immer in Gruppen gegeneinander Konkurieren unser Schicksal bestimmen sollte.

    Wir haben ein in den 60ern aufgeteiltes Osmanisches Reich in dessen Auflösungsprozess die Ex-Kolonialmächte Juden zuflucht gegeben haben und in der Region um jeden Preis das Öl raus-gezogen haben. Wärend dieser Zeit positionierte man sich gegen die Sowjets mit Atomwaffen und Ideologie und brauchte das Öl, wie jetzt auch um nicht einzuknicken. Man bediente sich mit Teile und Herrsche und Regimechnages am Öl.

    Israel sollte man nicht in diesem Internationalen Spiel, wie die Russen und die Chinesen ausblenden.

    Die Israelis sind nicht nur interessiert daran gewesen, das eine Wiedervereinigung nicht in Deutschland stattfindet, sondern auch, das die Umliegenden Gebiete in Form von Regimechanges und Zersplitterung nie eine Bedrohung Isreals darstellen. Bemerkenswert finde ich in dieser Hinsicht das Wirken des Harward Professors für Geschichte Elioth Cohen, der von WW three spricht und an einem „A Clear Break“ Paper mitgeschrieben hat, sowie Wesley Clarks „7 countries in 5 years“ Bemerkung.

    Meine Befürchtung ist, das man irgendwann wirklich den 3. Weltkrieg hat, wenn man als Westen den IIran angeht und die Saudies sagen, wir machenda nicht mit, sondern rufen auf, das alle den Iranern beistehen sollen und die Ägypter den Sues mit Hilfe der Chinesen zu machen.

    Klar ist jedenfalls wir bekommen wirklich Ressourcenprobleme und mit Wir meine ich die Internationale Gemeinschaft. Die sind in dieser Generation nicht mit Krieg oder konventioneller Politik zu lösen. Irgendwann wird auch nicht mehr nur in den Medien von der Weißen Welt berichtet, in dem man China Indien und Afrika kaum Schlagzeilen lässt, sondern die Schlagzeilen und die Journalisten als Gatekeeper fallen komplett raus.

    Wenn irgenwie eine Antwort auf die Kriese kommen wird, wird diese hoffentlich Technologisch sein und wird der nächsten Generation Lösungen jenseits von Krieg und Konkurrenz in Gruppen ermöglichen – in etwa mit dem gleichen Lebensstandard der Babyboomergeneration.

  13. Hi ihr. Wir haben uns heute erst nur das Interview angehört und waren dann für #1968kritik verabredet, konnten also erst mal nicht weiterhören. Aber das erspart mir hier einen ausfallenden Kommentar zu Reichelt, weil der ist hier nachzuhören:
    http://www.1968kritik.de/1968podcast/episode/1968kritik-folge10-der-aktualitat-rechnung-tragen/

    Dann gings auch bei uns vor allem inhaltlich weiter. Was ihr mit Clips macht, machten wir mit dem Interview von Baecker im DLF. Eine Art Kritik der Expertenkritik… was sonst? Das DLF Interview kann man schon auch kritisch diskutieren…

    Irgendwie schräg, wie wir fast zeitgleich und inhaltsgleich Argumente und Thesen prüfen und uns quälen, während ihr schon Folge 67 aufnehmt.
    Die Folge A!66 und #1968kritik10 ergänzen sich am Ende ganz gut 🙂

    1. Hier Werbung dafür zu machen, wie ihr uns für dumm verkauft, ohne unsere Sendung nach Reichelts Interview zu ende zu hören finde ich mutig.

    2. klar hab ich die zu ende gehört, und die nächste auch noch hinterher. aber wir haben euch nicht für dumm verkauft, ist doch unsinn… (?!)
      geärgert habe ich mich nur über reichelt, hast du doch gehört…

      ich stelle mir aber schon die frage, warum ihr reichelt die stimme hier im aufwachen-podcast gebt. ist ja nicht so, als hätte er das nötig und würde sonst nicht gehört werden oder so. und das haben wir diskutiert…
      das interview finde ich schon gut – warum man das nicht dauernd unterbricht wurde ja auch erklärt. aber: irgendein kommentar (z.b. hinterher) wäre schon gut gewesen. sonst wäre der podcast eine plattform – so hatte ich ihn bislang nicht verstanden.

    3. Aber wir können doch nicht jemanden als Gesprächsgast einladen, um ihn dann im Nachhinein, wenn er sich nicht mehr beteiligen oder gar wehren kann, besserwisserisch zu zerlegen. Das Prinzip ist ein anderes: Öffentliche Kommunikation kritisch begleiten. Ein gehöriger Teil ist dabei die Leistung, die die Hörer selbst erbringen. Schön und gut, wie ihr die Fragen und die Antworten kritisiert, aber ihr solltet nicht davon ausgehen, dass ihr die einzigen seid, die hier verstehen und durchschauen. Das tun alle anderen Hörer auch!

      Darüber hinaus: Unsere Fragen an Reichelt waren die, die uns interessieren. Es hat durchaus Sinn, die Wirklichkeit anzuerkennen, dass in Berlin 40 Journalisten die Terrorberichterstattung für 10 Millionen Menschen organisieren. Daraus ergeben sich Fragen, für diejenigen, die sich nicht in ihrem Bücherregal verstecken oder in privaten Wünschen und Ängsten verfangen.

    4. habe ich schon verstanden – und auch das hörerargument ist ok: wer aufwachen hört kann selber denken.
      aber warum meinst du, ich denke, wir seien die einzigen, die das verstehen? habe ich doch nirgends behauptet. man kann davon ausgehen, dass es alle hörer*innen verstehen und trotzdem die einladung kritisieren. mit diesem konzept der medienmetakritik bestreitet ihr euren ganzen podcast, da ist es schon ok, wenn es auch mal euch trifft.
      ernsthaft: ständig kritisiert ihr: diesen und nicht jenen o-ton, diesen und nicht jenen gast, usw. – das kann man auch hier kritisch diskutieren. da wird deshalb noch niemand für dumm verkauft…

      vielleicht sagt ihr ja noch was in der nächsten folge dazu. bei lefloids merkelinterview hattet ihr damals auch gefordert, dass er das interview noch mal in einer weiteren folge aufarbeitet 🙂
      so war meine kritik gemeint und das ist, denke ich, völlig in ordnung.
      wen du aber im letzten satz meinst (bücherregal, private wünsche und ängste), weiss ich auch nicht. ich gehe mal davon aus nicht uns…

    5. Sich in einem Podcast über einen anderen Podcast aufzuregen, indem man sowohl sagt, man habe ihn nur zu einem Drittel gehört, wie auch „und dann hört man da so einen Scheiss“ – hat nichts mit unserer Kritik-per-Podcast-Idee zu tun! Das Internet ist voll von diesem Abgeurteile, dass niemanden weiterhilft und von dem wir uns mit allen Mühen absetzen. Ich bitte da um bessere Kritik. Der Ratschlag, ich könnte mich doch in meinem nächsten Podcast selbst kritisieren, ist ziemlich unangebracht.

      Ansonsten: Unsere Ausgabe heute hat 3 Elemente: 1. Wir lesen die Kriegsrhetorik der bedeutenden Herausgeber. 2. Wir dokumentieren die Arbeitsbedingungen in einer Redaktion auf Sendung. 3. Wir reden mit dem reichweitenstärksten Chefredakteur des deutschsprachigen Raums über seine konkrete Arbeit. Das meiste davon zu übersehen um sich über das wenige aufzuregen ist so einfach wie sinnlos.

    6. ich versteh nicht, warum du so sauer schreibst.
      erstens habe ich nicht zwei drittel „übersehen um [m]ich über das wenige aufzuregen“ sondern wir haben uns um 14 uhr zum aufnehmen verabredet und bis dahin leider nur das interview hören können – das haben wir auch so gesagt und dann kommentiert. dass es einen ärgern kann, wenn man reichelt sagen hört, verschlüsselung von mails ist nur für unbescholtene bürger ok, snowden sei mitschuld am erfolg des IS, etc. ist doch verständlich und richtet sich nicht gegen euch!

      zweitens kam nach dem interview keine auseinandersetzung mit dem interview, ausser den kurzen kommentaren von theiler – die anderen teile hatten mit dem interview nichts zu tun. und auch der teil des interviews über die bild reaktionszeit war interessant! wir können doch deshalb trotzdem die aus unserer sicht kritischen fragen des interviews kritisch befragen (so geht ihr oft genug auch ran – einzelne ausschnitte einer tagesthemensendung oder ähnliches kommentieren).

      drittens war die diskussion des interviews ein noch viel kleinerer teil unserer folge als eurer – die übrige hatten wir inhaltlich fast identisch mit euch (!) die kriegsbegrifflichkeit diskutiert.

      und schliesslich habe ich nicht den „ratschlag“ erteilt, dass du dich selbst kritisieren könntest, sondern die hoffnung ausgedrückt, dass ihr mit dem interview so verfahren könntet, wie ihr das mit medien zu machen pflegt. weil ihr das hervorragend macht. das war ein ernst gemeintes kompliment.

      abgeurteile im internet, das keinem etwas bringt, so scharf zu kritisieren ist das eine — uns, für unsere spontane kritik dann aber so abzuurteilen, wohlwissend, dass ich euren podcast mit grossem vergnügen höre, in jeder zweiten folge unserer podcasts und selbst in meinen seminaren empfehle, meine kritik sich also auf reichelt bezieht und nur ein kleiner teil dem interview und den fragen galt, — das versteh ich wirklich nicht.

      aber gut. mit schrift ein gespräch zu diskutieren ist sowieso problematisch. darüber hatten wir schon mal gesprochen… schrift ist zu scharf, das gesprochene wort dagegen ist an zwänge der interaktion gebunden, die der schrift fremd sind und sich mit ihr nicht sonderlich vertragen. aber vielleicht können wir ja einmal drüber reden. in dem einen oder anderen podcast.

    7. @r33ntry
      Du hast einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil.
      Vielleicht liegt darin das Missverständnis begründet.

      Wenn Du aufhören würdest, so zu schreiben wie Du sprichst, sondern so schreiben würdest wie man schreibt, bliebe sowas sicher aus.

      Ich habe selbst nach dreimaligem Lesen nicht genau verstanden, was Du mit dem Eingangspost der Welt eigentlich kund tun wolltest.

      Gruß
      Fabian

    8. sorry, noch ein kurzer nachtrag:
      vor dem hintergrund, dass reichelt hier wirklich krassen schwachsinn redet, versteht man doch auch die eventuell ein wenig bissigen kommentare gegen die einführung von reichelt. oder was meinst du mit „für dumm verkauft“? ’naive fragen‘ sind doch in euerem kontext keine vernichtende kritik sondern maximal ein spitzer kommentar – und war höchstens so gemeint.

    9. 3. Wir reden mit dem reichweitenstärksten Chefredakteur des deutschsprachigen Raums über seine konkrete Arbeit.“
      .
      Ihr lasst ihn Propaganda für seine verkorkste Weltsicht machen; was bei DEM Mann vorher zu erwarten war, siehe seine Artikel, siehe die langen Beiträge und Diskussionen über ihn im Bildblog. Und letztlich: siehe die Politik, den Hass, den Blödsinn, die Lügen… , die er in „seinem“ Schmierenblatt zu verantwortten hat. Ihr lasst ihn einfach…
      Und, auch zu erwarten: er ist Euch über. Er – der Profi – kann’s einfach besser als Ihr.
      Das find‘ ich nicht gut.

  14. Kurz und knapp: Geil, dass ihr Reichelt da hattet. Scheiße, dass ihr den Periscope Quatsch so lang gemacht habt. (Bist ein ein sehr schlaues Kerlchen Stefan, aber in dem Punkt hat Tilo recht) War öde. Gruß, Alex
    PS: Großer Fan der Sendung, mittlerweile bin ich auch Produzent 😉

    1. Fand ich auch nicht zu lang. Es war ein Paradebeispiel für das Trauerspiel, dass die Journalisten da abgegeben haben. Wie stefan richtig sagte: Sie hätten ihre beschissene Sendung einfach weitermachen sollen, anstatt unvorbereitet Social Media Infos widerzuverwerten.

  15. Erstmal Respekt dafür, dass Ihr Julian Reichelt in Eure Sendung eingelanden habt und noch viel mehr dafür, dass er zu Euch kam. Nach meiner Meinung zeigt das sehr deutlich welche Bedeutung Euer Podcast mitlerweile hat. Ich bin nun wahrlich kein Freund von Ihm bzw. dem Axel-Springer Imperium und könnte mich täglich über diese Leute ärgern. Daher war ich zunächst schon etwas irritiert als ich die Ankündigung gelesen habe. Allerdinngs macht Ihr es völlig richtig, denn man MUSS IMMER BEIDE SEITEN ANHÖREN.
    Was interessanterweise hier bisher gar nicht zur Sprache kam und Julian Reichelt aber eindeutig entlarvt sind zwei Dinge.
    Ihr habt das Thema der Drohnenkriege kurz angeschnitten. Fakt ist, dass durch Kriege seit 9/11 nach Schätzung einer Ärtze Organisation ca. 1,2 – 1,8 Millionen Menschen den Tot gefunden haben. Die meisten dieser Tötungen waren nicht durch das Völkerrecht gedeckt. Julian Reichelt sagt nun zwei Dinge. Erstens ist er der Meinung, dass hier eine breite öffentliche Diskusion über die Drohnenangriffe geführt werden muss.
    Zweites sagt er in einem anderen Kontext das Dinge ohne richterlichen Beschluss nicht passieren dürfen.
    Was also muss man davon halten wenn er als Chefredakteur eines der reichweiten stärksten Onlineplattformen nicht mal im Ansatz versucht diese Diskusion zu führen. Korrigiert mich wenn ich hier falsch liege (ich lese die Bild ja nicht) aber ich könnte mich nicht daran erinnern jemals von der Bild über Drohnenkriege und die Opfer die der Krieg gegen den Terror mit sich bringt was gehört zu haben.
    Was bedeutet es denn, wenn die USA und Ihre Partner (wie Frankreich) Menschen in anderen Ländern mit dem Argument „Krieg gegen den Terror“ ermorden. Durch welchen Richter ist das denn legitimiert?
    Ich finde Julian Reichelt hat sich in diesem Interview sehr schön selbst entlarvt, auch wenn er noch so gut versuchte zu argumentieren…

  16. Hallo,
    ihr habt vorgeschlagen den ISIS sollte „dash“ genannt werden, was aber einfach nur der arabische Name ist, welche in etwa das selbe heist.
    Deshalb verstehe ich nicht ganz warum ihr es um nennen möchtet, es wäre zwar klare das es sich nicht um einen Staat handelt, bedeutet aber immer noch das selbe nur in einer anderer Sprache.

  17. Ich würde mir ja wünschen, dass Tilo bei der nächsten BPK das Bundesfamilienministerium fragt, wie sie denn jetzt offene Jugendarbeit und Sozialarbeit stärken wollen, da dies ja die beste Art der Terrorbekämpfung zu sein scheint.

    Und dazu vielleicht noch wann den die Reform des Sozialstaates kommt, um das zu verhindern.

  18. Ich finde ihr macht euch sehr gut, auch das Interview war gut.

    Vielleicht ein bisschen zu viel US-Präsdentschaft, aber das ist okay und auch mal ganz interessant. In dem Ausmaß habe ich das bisher nicht verfolgt 😉

  19. Reichelts Versuche Bild oder Bild.de als „Journalismus“ zu verkaufen, sind schon ziemlich witzig. Ich könnte ja jetzt Volker Pispers mit dem Drecksblatt und dieser Zeitung und dem Fisch zitieren, aber das lasse ich mal sein. Wer kommt als nächstes dran? Ich plädiere für Ronzheimer. *g*

    Wo ist denn dieser Kohler ausgebrochen? Rennen jetzt alle Bekloppten frei herum? *kopfschüttel*

  20. Hatte folgende Frage beim Hören:
    Tilo sagt zurecht, dass der IS nicht „im Krieg“ mit uns steht, weil der IS gar kein anerkannter Staat ist und Krieg als Konflikt zwischen Staaten definiert wird.

    In Debatten um Afghanistan redet ihr aber sehr oft von Krieg. (Was für die Erfahrung der Menschen egal ob Afghanen oder Soldaten ja auch zutrifft.) Allerdings herrscht dort ja auch kein „Krieg“. (Darum windet sich die Regierung auch um den Begriff.) Denn wir sind ja nicht im Krieg Deutschland vs. Afghanistan, sondern eine Koalition kämpft gegen die Organisation der Taliban.

    Ist es nicht inkonsequent dem Konflikt mit dem IS den Kriegsbegriff abzusprechen, aber ihn auf den Konflikt in Afghanistan anzuwenden.

    1. Und in Syrien mit dem IS nicht?
      Was ist der Unterschied, dass die Taliban nicht in Europa agieren, dass die BW nicht in Syrien ist?

  21. sehr gut gelöst! hatte mich am wochenende schon gefragt, wie ihr´s machen werdet…nur ein paar gedanken:
    herr reichelt entlarvt sich mit jedem satz selbst. das ist schwer auszuhalten, aber gut, es so deutlich zu machen.
    dazu gibt es weiter nichts zu sagen und ich verstehe die obige aufregung nicht.
    theilers kommentar am ende wieder herrlich 🙂 genauso hab ich´s auch gehalten: ausschalten den scheiß und erst nach 3 tagen wieder auftauchen…
    am theveßen- interview hat mich genervt, wie er so „sendung mit der maus / erklärbärmäßig“ redet und der junge kollege ihm devot beipflichtet…
    jugendsozialarbeit: gut, richtig, wichtig, ja, mehr davon… aber man sollte sich nicht der hoffnung hingeben, das sie die probleme grundsätzlich lösen kann. aus eigener erfahrung weiß ich, das man da nur punktuell wirkung erzielt…
    nach schätzung der IHK in meinem (ost)bundesland beträgt der anteil der schüler die beim verlassen der schule KEINE ausbildungsreife haben, 25% . und davon haben vielleicht nur 2% einen migrationshintergrund… da gibt es m.e. jede menge strukturelle ursachen… und das gesamtgesellschaftliche klima, das sich auf jeden einzelnen menschen auswirkt… selektion der kinder beim schulbesuch u.s.w., für mich auch eine form von kulturimperialismus… da ist ein engagierter sozialarbeiter natürlich gut und richtig, aber ob er dann nachhaltig einfluss auf eine biographie nehmen kann… manchmal vielleicht…
    zu paris erinnerte ich mich, schon vor über 10 jahren gelesen zu haben, das dort geschätzte 3 millionen (!) menschen illegal leben und sich „in den hinterzimmern der wohlstandsgesellschaft“ versklaven. ohne rechte, ohne sozialversicherung… halten die küchen der feinen restaurants am laufen, hüten die kinder der erfolgreichen, putzen den dreck weg… na ja, jetzt ist wohl wieder nicht die zeit darüber nachzudenken, wie wir miteinander leben (wollen) und unsere haltung zu überdenken… kulturimperialismus wohin man schaut… und kriegsrethorik… und menschen, die sich aufheizen lassen… da fallen mir nur noch jede menge parallelen zu den 1920ger jahren ein…

    so. jetzt noch d-radio und teil2 anhören… habt ja hirnfutter für ´ne ganze woche hinterlassen. sehr schön, DANKE 🙂

  22. Die Terrorpresse war heute mal wieder geil. In Hannover wurde ein Zug evakuiert wegen eines Gegenstandes. Die Polizei sprengt den Gegenstand und es stellt sich raus, es war nur eine Attrappe.

    Und Claus Kleber Wort wörtlich: „Na immerhin war es eine Attrappe“.

  23. Prima Folge, trotz oder gerade wegen Reichelt. Mir ist wieder klar geworden, warum ich BILD nicht mag. Und nicht wegen seiner Meinung zu Snowden, sondern, wie er Bilder erklärt. Gefühlte Ewigkeiten versucht er zu erklären, dass man mit den Bildern die Terroristen verstehen lernt. Völliger Quatsch. Bilder zeigen immer nur eins: Die brutale und grausame Wirklichkeit der Welt, die wir im Westen gar nicht mehr kennen. An den Bildern erinnern wir uns wieder daran, wofür wir oder unsere Vorfahren einst gekämpft haben. Und nur dadurch werden uns die Erfolge dieser Kämpfe wieder wichtig. Wer weiß denn heute noch, was es bedeutet, 50-70 h pro Woche zu ackern und keine Krankenkasse zu haben? Wer weiß heute noch, wieviel es wert ist, nicht nur wählen zu gehen, sondern auch zu können? Wer weiß noch, was es bedeutet frei zu sein, und kein Leibeigener oder an die Scholle gebundener Bauer?
    All das haben wir nicht mehr wirklich parat. Bilder können diese Lücke füllen, wenn man sie nicht auf ihre Bedrohungsfunktion reduziert, sondern in ihnen den Wunsch nach einer besseren Welt erkennt, und dadurch wieder die Kraft findet, für mehr Sozialstaat statt Neoliberalismus zu kämpfen, für mehr Freiheit statt VDS, für mehr „Anstrengung im Hirn“ statt Couchpotatodasein….

    1. stimme deiner argumentation zu, wenn die dargestellten/ abgebildeten personen dem zustimmen, können dokumentationen eventuell etwas bewirken…
      hier verkennt herr reichelt (wie der rest der „terrorpresse“ schon seit einigen jahren) jedoch den entscheidenden punkt:
      wenn es ihm nicht schon seine ach so hochgehaltene ethik und menschliche moral der „freien welt“ verbietet, bestimmte bilder zu zeigen, dann untersagen es ihm die genfer konventionen!
      nach diesen ist nämlich u.a. die zurschaustellung von gefangenen, verletzten und getöteten personen VERBOTEN!

      „Die nach dem Genfer Abkommen IV geschützten Personen haben unter allen Umständen Anspruch auf Respekt ihrer Person, Ehre, familiären Bindungen, ihrer religiösen Überzeugungen und Gebräuche und ihrer sonstigen Gewohnheiten (Artikel 27). Sie sind ohne jeden Unterschied unter allen Umständen menschlich zu behandeln und vor Gewalt, Bedrohung, Beleidigung, Erniedrigung und öffentlicher Neugier zu schützen.“

      ohne jeden unterschied,… unter allen umständen!

      na ja, hält sich die „freie presse“ schon lange nicht mehr dran. ich sag nur noch hussein im erdloch, palästinensischer junge mit vater, der vor laufender kamera erschossen wird, wir gucken „live“ drohnenerschießungen (chirurgische kriegsführung)…
      ich kann nur noch kotzen, wenn ich „westliche werte“ höre…

  24. Danke, dass Julian Reichelt genügent Raum und Zeit hatte, sich mit seiner Snowden-Position selbst zu demontieren.

  25. Fassen wir also Herrn Reichelt zusammen:
    1. Er will eine Verschlüsselung, die aber von Geheimdiensten und Kriminellen jederzeit gebrochen werden kann -> also eine nicht funktionierende Verschlüsselung.
    2. Er will, dass Kommunikationsmuster von Terroristen erfasst werden können, dafür sollen aber eine Massenüberwachung darf dafür nicht stattfinden? Hä, wie soll das dann gehen?
    3. Von anderen fordert Reichelt Belege für Vermutungen, er selbst hat es nicht nötig seine Vermutungen zu belegen oder auch nur einzugestehen, dass es sich dabei um Vermutungen handelt.
    ….

    Aber irgendwie hatte ich ein bis zweimal den Eindruck, dass ihm die grundsätzlichen Widersprüche seiner Argumentation klar sind oder zumindest in dem Augenblick aufgingen.

    Ich fand das Interview rundherum gelungen.

  26. N’abend,
    erstmal großes Lob für Euer Engagement.
    Das Julian Reichelt Euch überhaupt zugesagt hat, ist schon ein Scoop.
    Während des Interwievs hatte ich des öfteren leicht, wirklich nur leicht geballte Fäuste.
    Ihr habt das richtig gemacht. Nicht agressiv dagegen gehalten.
    Denn mit Eurem Gespräch danach habt Ihr Herrn Reichelt entlarvt.
    Gerade die Themen Überwachung und Drohnenangriffe, die bei Springer sehr einseitig dargestellt werden. Wobei Drohnenangriffe so gut wie gar nicht thematisiert werden. Höchstens wenn wahrscheinlich ein hoher Terrorist getötet wird. Kollateral gibt es nicht zu berichten.
    Dafür Daumen hoch.
    Weiter so.

  27. Ich muss wirklich ein großes Lob und ein dickes Danke sagen. In meiner täglichen Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen werde ich immer wieder mit genau diesen Themen konfrontiert und führe immer wieder Diskussionen, in denen ich versuche den Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine andere Meinung darzulegen und andere Sichtweisen aufzuzeigen. Wenn man da einen gut recherchierten Podcast vorzeigen, weiterempfehlen und auch zum Teil gemeinsam anhören und diskutieren kann, hilft das ungemein. 🙂

  28. Ich denke die „Amis“ leben genau so in einem Traum oder Fantasiewelt wie wir. Nur weil unsere Wirklichkeit im real existierenden Euro-Sozialismus so unterschiedlich von der US Wirklichkeit ist, kommt es uns so merkwürdig vor.

    Und du hast völlig Recht, die Amis wissen wie man eine Show aufzieht – wenn ich mir unsere hiesigen Debatten ansehe wirken die im Vergleich wirklich jämmerlich und blass. Man muss vielen amerikanischen Politikern lassen dass sie wirklich etwas von der Kunst der Rethorik und des Debattieren verstehen. Da sind wir hier absolut Entwicklungsland. Dabei sollte es eigentlich zur schulischen Grundausbildung gehören – viel wichtiger als Dreisatz und Kovalente Wasserstoffbindungen sind in einer Demokratie doch die Fähigkeit, sich auszudrücken und an öffentlichen Debatten teilhaben zu könne.

  29. Reichelt scheint nicht dumm zu sein, aber er hat Angst von seiner Haltung abzuweichen, nur weil er sich diese einmal eingetreten hat und dadurch in DE bekannt wurde. Schade, denn an der Terminzusage konnte man ja schon „Eier“ vermuten.

  30. Ich finde es bemerkenswert, dass Reichelt im Zusammenhang mit Krieg und dem IS das Wort „wildentschlossen“ (oder war es „wildfanatisch“? Naja eins von beiden…) benutzt. Das ist ne Erfindung von Goebbels, die er in seiner Totaler-Krieg-Rede benutzt hat. Warum macht Reichelt das?

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